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MichaelE

ETFs (ausschüttend oder thesaurierend) zur Altersvorsorge

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MichaelE

Hallo,

ich bin Michael und ich werde in wenigen Tagen 48 Jahre. Ich verfolgte bislang eine Corestrategie mit dem Vanguard All-Word (Acc), ergänzt durch diverse weltweite Qualitätsaktien. Da aber die Aktienauswahl mit sehr viel Zeiaufwand verbunden war und die Gesamtrendite über die letzten Jahre nicht höher lag, als mit einem alleinigen All-World, werde ich mein Depot komplett auf einen ETF umstellen.
Ich gehe von einer weiteren Gesamtrendite von 6-7% p.a. in den nächsten 15 Jahren aus (incl. meinem jetzigen Vermögen) und dürfte dann mit allen Unwägbarkeiten insgesamt um die 1 Mio Gesamtvermögen vor Steuern beisammen haben und damit in den Ruhestand gehen.
Ich möchte es recht einfach gestalten und schwanke zwischen dem All-World (ausschüttend) und (thesaurierend).
Mich verunsichert der aktuelle Basiszinssatz und die Vorabpauschale.
Klar ist, dass ich mit dem thesaurierenden ETF in 15 Jahren vor Verkauf ein höheres Vermögen aufgebaut haben dürfte (obwohl ich bereits dieses Jahr meinen Steuerfreibetrag alleine für die Vorabpauschale voll ausnutzen werde).
Ich habe mir das mit Excel durchgerechnet und würde mit der thesaurierenden Variante ungefähr 50k mehr erzielen. (obwohl ich einen durchgängigen Basiszinssatz von 2,55%) eingerechnet habe.
Wenn ich aber danach den ETF mit 3% dynamisch (jedes Jahr 3% vom aktuellen Depotwert) entsparen möchte, dann zahle ich auf die restliche Summe trotzdem jedes Jahr mehrere tausend Euro Vorabpauschale beim aktuellen Basiszinssatz (1 Mio*2,55%*0,7*0,7 Teilfreistellung*26,375% )= 3230 Euro.
Würde ich den Thesaurierer nach 15 Jahren verkaufen und in einen Ausschütter umschichten, dann wäre der Betrag nach Steuern niedriger, als bei einem Ausschütter, der einfach weiterlaufen könnte.
Konkret: Thesaurierer (ergibt Brutto 50k mehr, als Ausschütter) mit 3% dynamischer Entnahme:       1.050.000 Euro*3%                                           =31500 Euro. Vorabpauschale -3230 Euro= 28.270 Euro (abzüglich Steuern, Teilfreistellung usw.)

              Thesaurierer verkauft und in Ausschütter umgeschichtet.      Ergebnis:                             ca. 970.000 Euro

              Ausschütter mit Dividenden, Rest Entnahme:                                                                      1.000.000 Euro*(2%Dividenden+1%Entnahme)=30.000 Euro. höchstwahrscheinlich keine Vorabpauschale (abzüglich Steuern, Teilfreistellung usw.)

Wenn ich auf eine Endlosrente mit 3% Entnahme abziele, dann ist in meinem Fall der Ausschütter die bessere Wahl. Sehe ich das richtig, oder habe ich was nicht bedacht?

Ich gehe von den Berechnungen von durchgehend 2,55% Basiszins aus. Einem recht hohen Wert. Aber in den siebziger Jahre waren entsprechende Zinssätze auch schon bei 4% und höher. Erwischt man bei Renteneintritt eine solche Phase, dann wird es mit thesaurierenden ETFs schon schwierig.
Ich hoffe ich habe Euch nicht zu sehr verwirrt. ^^
 

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chirlu
vor 27 Minuten von MichaelE:

(obwohl ich bereits dieses Jahr meinen Steuerfreibetrag alleine für die Vorabpauschale voll ausnutzen werde)

 

Wohl kaum, denn die Vorabpauschale nimmt genau 0 Euro von deinem diesjährigen Freibetrag. Erst nächstes Jahr fällt eine positive Vorabpauschale an – eventuell, nämlich nur, wenn die Kurse heuer insgesamt steigen.

 

vor 30 Minuten von MichaelE:

dann zahle ich auf die restliche Summe trotzdem jedes Jahr mehrere tausend Euro Vorabpauschale beim aktuellen Basiszinssatz (1 Mio*2,55%*0,7*0,7 Teilfreistellung*26,375% )= 3230 Euro

 

Erstens, du zahlst keine Vorabpauschale (die wäre hier 12495 Euro), sondern Steuern auf die Vorabpauschale. Zweitens, du hast einen Rechenfehler drin – ich komme hier auf 3296 Euro. Drittens, falls das deine einzigen Einnahmen im Alter sind, kannst du auch noch den Grundfreibetrag dafür verwenden.

 

Deine weiteren Berechnungen zur Entnahme verstehe ich nicht.

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PeterS

Wird alles schön in dem Video beschrieben:

 

 

 

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whister

Ich habe nicht überprüft ob deine Berechnungen korrekt sind, aber nehmen wir mal an sie sind es.

 

In deinem Fall würde ich trotzdem auf den Thesaurierer setzen, da dieser in der nächsten Zeit für dich vorteilhafter ist. Was in 10 Jahren ist weißt du heute sowieso nicht und es kann gut sein dass du heute auf den Vorteil des Thesaurierers verzichtest und in 10 Jahren der Ausschütter nicht günstiger (oder sogar ungünstiger) als der Thesaurierer ist. Insgesamt scheint der Unterschied sowieso gering zu sein.

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Tsnake

Der Eintrag ist ja schon etwas älter, ich gebe auch mal meine 2 Cent dazu, weil ich solche Denkspiele gerne mag. 
Deine Rechnung finde ich grundsätzlich schlüssig, aber es fehlen mir ein paar Aspekte. 
1. FIFO (first in first out). Ich setze zum Beispiel auf mehrere ETFs, damit ich beim entnehmen besser steuern kann, was ich wann verkaufte. Die ältesten ETFs sind dann thesaurierer, die quasi nie angefasst werden. 
2. Vererben. Ein Haus im Nießbrauch zu übertragen ist gängige Praxis. Man kann aber auch ein Depot übertragen. Dafür sollte der ETF dann aber ausschüttend sein. 
3. 3% bzw. 3000€ zum Leben. Hier finde ich schwierig, dass man nicht abschätzen kann, ob das in 20 Jahren viel oder wenig sein wird. Natürlich macht es Sinn eine Summe zur Verfügung zu haben, um seine laufenden Kosten zu decken, aber wieviel man zum Leben braucht ist volatil (Urlaube, Altersheim?). Außerdem schütten ETFs nicht jedes Quartal gleich viel aus, sodass man sowieso mit Überweisung vom Verrechnungskonto arbeiten muss bzw. Ggf. noch etwas verkaufen um auf die gewünschte Summe zu kommen. Das spricht mmn. für Thesaurierer. 
4. Gemische Anlageklassen/Risikoaffinität. Macht ggf. auch Sinn für die Rente zu einem Teil in Anleihen oder Festgeld umzuschichten, vorallem wenn man keine anderen Einnahmen hat.
soweit erstmal…

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Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung oder Steuerberatung und ich übernehme keinerlei Haftung 

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