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Archangel

Sorry, wieder mal DWS Riester Rente Premium

Empfohlene Beiträge

Archangel
· bearbeitet von Archangel

Hallo zusammen,

 

ich habe einige Beiträge zur DWS Riester Rente Premium gelesen und habe das Thema trotzdem noch nicht verstanden. Vielleicht ist das vom Gesetzgeber & Anbieter aber auch so gewollt.. ;-)

 

Könnt ihr mir helfen, das Thema besser zu durchdringen?

 

Die Situation:

Mein Mann, 49, halbe Stelle angestellt und auch freiberuflich tätig, verheiratet, 2 Kinder

sehr geringe Ansprüche aus der gesetzlichen Rente (war die meiste Zeit selbständig/freiberuflich tätig)
hohes 5-stelliges ETF Portfolio, alte DKB Sparpläne

 

Frau (ich), 42, Teilzeit angestellt, auch 2 Kinder 

hohes 5 stetiges ETF Portfolio, alte DKB Sparpläne, ganz akzeptable Rentenansprüche bisher (wenn's bei TZ bleibt 2500,-, mehr Stunden sind geplant), schuldenfreie Immobilie in Düsseldorf, betriebliche Altersvorsorge (kapitalbildend, nur AG) mit ca. 150k zum Renteneintritt (wenn ich da bleiben sollte). 

 

Zusammen haben wir ca. 370k Schulden (bewohnte Immobilie), läuft noch 18 Jahre, mit 0,98% Zinsen. Ohne Sonderzahlungen 177k Restschuld. 

 

Ich weiß, viel Infos, aber es muss ja ein Gesamtbild sein. Momentan beschäftigen wir uns mit unseren Finanzen & der Altersvorsorge, auch vor dem Hintergrund der Frage: was lohnt sich mehr. Dabei kam aus einer dunklen Ecke unseres Bewusstseins auch dieser DWS Riester Rente Premium Vertrag, abgeschlossen (wie die meisten) in Unwissenheit und Unverständnis. 

 

Mein Mann hat einen DWS Riester Rente Premium Vertrag, abgeschlossen 03/2008. 

 

Garantieleistungen                                      22.416,00 €

gebildetes Kapital zum 31.12.2001            24.904,82 €                    (Abrechnung für 2022 kommt im April/Mai 2023)

monatliche Rate sind ca. 208,60 €

 

Alles steckt komplett in Rentenfonds, 15 Jahre und XL Duration.

 

Okay, jetzt wird's unangenehm. Bisher hat Mein mann keinerlei Förderung für den Vertrag beantragt. Nicht, als er angestellt wurde, nicht nach dem 1. Kind, nicht nach dem 2. Kind. Wir haben den Vertrag einfach vollkommen ignoriert/vergessen. :wallbash:

 

Jetzt stellt sich die Frage: Was tun? 

Wir sind beide keine großen Fans von AV-Verträgen (meine Verträge bei der HDI haben wir im letzten Jahrzehnt schon gekündigt, seine auch teilweise), aber wir haben das Konzept der Förderung ja auch nicht verstanden/berücksichtigt bisher. 

 

Sollen wir die Förderung jetzt beantragen?

 

Was sind die Parameter, auf deren Basis wir eine Entscheidung treffen können? Kann man diese Verträge einfach kündigen, und wenn ja, was passiert dann? Oder gibt es Szenarien/Überlegungen, die diese Produkt sinnvoll machen können ? (keine/geringen Rentenansprüche, Förderung).

Ob das Angestelltenverhältnis nach 2024 fortbesteht, ist noch unklar. 

 

Sorry, in Bezug auf Riester fühle ich mich echt "dumm", auch wenn ich sonst das meiste bei uns finanziell gut regeln kann. 

 

 

 

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Badurad
vor 1 Stunde von Archangel:

Okay, jetzt wird's unangenehm. Bisher hat Mein mann keinerlei Förderung für den Vertrag beantragt. Nicht, als er angestellt wurde, nicht nach dem 1. Kind, nicht nach dem 2. Kind. Wir haben den Vertrag einfach vollkommen ignoriert/vergessen. :wallbash:

Das ist in der Tat ärgerlich, weil ihr so nur die Nachteil des Riestervertrags mitgenommen habt. Da keinerlei Förderung erfolgt ist, wäre Kündigung hier eine Option. Ihr bekämt das volle Vertragsguthaben ausbezahlt.

vor 1 Stunde von Archangel:

Was sind die Parameter, auf deren Basis wir eine Entscheidung treffen können? Kann man diese Verträge einfach kündigen, und wenn ja, was passiert dann? Oder gibt es Szenarien/Überlegungen, die diese Produkt sinnvoll machen können ? (keine/geringen Rentenansprüche, Förderung).

Ob das Angestelltenverhältnis nach 2024 fortbesteht, ist noch unklar. 

Nutze doch bitte erstmal die Forensuche. Zum Thema Riester wurde hier eigentlich schon alles gesagt und das sogar von fast jedem.

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bondholder
· bearbeitet von bondholder
vor 9 Stunden von Archangel:

Okay, jetzt wird's unangenehm. Bisher hat Mein mann keinerlei Förderung für den Vertrag beantragt. Nicht, als er angestellt wurde, nicht nach dem 1. Kind, nicht nach dem 2. Kind. Wir haben den Vertrag einfach vollkommen ignoriert/vergessen. :wallbash:

Positives Denken:

Wenn keine Subventionen ausgezahlt worden sind, müsst ihr bei Kündigung auch nichts zurückzahlen, oder? Ich würde das ganze Riester-Zeug daher einfach kündigen. Problem gelöst.

 

Ich würde an seiner Stelle schauen, ob freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung möglich sind.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 2 Stunden von Archangel:

Sorry, in Bezug auf Riester fühle ich mich echt "dumm", auch wenn ich sonst das meiste bei uns finanziell gut regeln kann. 

Ich fühle mich auch zu dumm um Riester komplett zu verstehen. Ich glaube um einen Kontoauszug von Riesterrente centgenau nachrechnen zu können, muss man min. 1 Jahr Gesetze, Steuer und AGB der Anbieter studieren. Ich weiß aber, das Riester nur in 2 Fällen gut ist:

  • 1) Partner mit wenig eigenen Einkommen und vielen Kinder -> maximale Förderung durch Staat, hohe Rendite schon alleine nur durch Beitragsgarantie, aber nur besparen, solange Einkommen gering, danach stilllegen.
  • 2) als Steuerersparnis bei Gutverdienern indem Steuerlast aufs Alter verschoben wird ->  ist aber von zukünftiger Steuergesetzgebung abhängig und höchstwahrscheinlich fressen die Riestergebühren (und entgangene Rendite durch "sichere" Anlage) die Steuerersparnis auf, insofern man die in XX Jahren noch eine Ersparnis bekommt und im Alter tatsächlich weniger Steuern als jetzt bezahlt.

Für Punkt 2) sind mir zu viele "Wenns" involviert, dafür tue ich mir die Komplexität und Inflexibilitäts eines Riestervertrags nicht freiwillig an.

Wer weder 1) noch 2) erfüllt, der zahlt mit Riester sowieso drauf und sollte sofort beitragsfrei stellen (oder kündigen).

 

Die Frage ist also: Erfüllt ihr Punkt 1)? Falls nein, würde ich kündigen und das Kapital anders anlegen (Festgeld/ETFs)... Ihr verliert die staatliche Förderung, aber die habt ihr ja auch nciht beantragt ;) 

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 4 Stunden von Archangel:

Oder gibt es Szenarien/Überlegungen, die diese Produkt sinnvoll machen können ? (keine/geringen Rentenansprüche, Förderung).

Ob das Angestelltenverhältnis nach 2024 fortbesteht, ist noch unklar.

Der erste große USP bei einem *geförderten* Riester ist die soziale Downside-Protection. Falls der (selbstständige) Riestersparer finanziell einmal abstürzt und Wohngeld, Aufstocken, Hartz IV oder Grundsicherung beantragen muss, zählt das Riesterguthaben *nicht* mit zum Vermögen. Die Vermögensfreibeträge können also für andere Anlagen verwendet werden. Falls später z.B. die Arbeitsfähigkeit wieder gegeben ist, könnte der Riester förderschädlich gekündigt werden und mit der Auszahlung (und den anderen geschützten Vermögensbestandteilen) nach Abzug der zurückzuzahlenden Förderung eine neue Selbstständigkeit ermöglichen (Startkapital). Das ist der eine Unterschied zur freiwilligen Einzahlung in die GRV. Natürlich kann der Riester auch normal verrentet werden und der Riester-Freibetrag bei der Alters-Grundsicherung genutzt werden, so dass sich eine höhere Altersrente ergibt. Das ist der andere Unterschied zur GRV-Einzahlung.

 

Mehr dazu:

 

Der zweite USP ist die Kleinbetragsrentenabfindung (googeln) bei niedriger Steuerquote (anfangs) im Ruhestand oder zur Finanzierung eines vorgezogenen Ruhestands, die aber bei Euch kaum mehr möglich/sinnvoll sein wird, weil ihr vermutlich auch den Sonderausgabenabzug für die Riesterbeiträge nicht beantragt habt.

 

Der dritte USP ist der Einsatz bei der Hypothekentilgung (googeln).

 

Grundsätzlich hatte ich hier im Forum den Abschluss einer klassischen Riester-Police (oder ggf. eines Banksparplanes) empfohlen und dazu die Anlage der Steuervorteile in Aktien-ETFs, weil das m.M.n. viele der Fonds-Riester-Probleme vermeidet:

 

 

Aktuell sind solche klassischen Riesterverträge allerdings kaum noch (in attraktiver Form) zu bekommen.

 

 

vor 4 Stunden von Archangel:

Sollen wir die Förderung jetzt beantragen?

Für die Zulagen geht das jetzt nur noch ab 2021. Für den Steuervorteil vermutlich nur für offene Steuererklärungen.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 4 Stunden von Archangel:

Frau (ich), 42, Teilzeit angestellt, auch 2 Kinder 

hohes 5 stetiges ETF Portfolio, alte DKB Sparpläne, ganz akzeptable Rentenansprüche bisher (wenn's bei TZ bleibt 2500,-, mehr Stunden sind geplant), schuldenfreie Immobilie in Düsseldorf, betriebliche Altersvorsorge (kapitalbildend, nur AG) mit ca. 150k zum Renteneintritt (wenn ich da bleiben sollte).

Wie hast Du es geschafft, mit Teilzeit auf 2.500 Euro/Monat gesetzlichen Rentenanspruch zu kommen? Das wären fast 70 Rentenpunkte.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 4 Stunden von Badurad:

Da keinerlei Förderung erfolgt ist, wäre Kündigung hier eine Option. Ihr bekämt das volle Vertragsguthaben ausbezahlt.

Durch den Wertzuwachs fällt KapESt an, da 60/12 bzw 62/12 mit 49 Jahren noch nicht greift (Hälfte zum persönlichen Steuersatz).

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 2 Stunden von Fondsanleger1966:

Wie hast Du es geschafft, mit Teilzeit auf 2.500 Euro/Monat gesetzlichen Rentenanspruch zu kommen?

 

1,5 Entgeltpunkte pro Jahr sind ein ordentlicher Verdienst, aber nicht völlig abwegig. Zumal Teilzeit alles Mögliche sein kann, z.B. auch 30 Wochenstunden.

 

vor 43 Minuten von Fondsanleger1966:

Durch den Wertzuwachs fällt KapESt an, da 60/12 bzw 62/12 mit 49 Jahren noch nicht greift (Hälfte zum persönlichen Steuersatz).

 

Welcher Wertzuwachs? Vor einem Jahr waren es 2500 Euro, aber die dürften sich mittlerweile in einen deutlichen Verlust verwandelt haben.

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Sapine

Ich vermute mal Teilzeit seit den Kindern. Vorher vermutlich gute bezahlter Vollzeit Job. 

 

Zum Thema DWS Riester Premium. Nachdem ohnehin keine Förderung beantragt wurde, sollte die Entscheidung leicht sein. Leider hat das Produkt nie gehalten was es versprochen hat. Statt Rendite bekommen die meisten Anleger früher oder später die Absicherungsbausteine ins Depot mit dem man am Ende garantiert das bekommt, was garantiert wurde. Zusatzrendite ist für die Mehrzahl der Fälle Fehlanzeige. Zur Sicherheit bei der DWS bzw. der Bank anfragen, ob das mit der Kündigung wie geplant funktioniert. 

 

Wie schaut es mit dem Pauschbetrag bei Euch aus? Ausgeschöpft? Falls nein würde ich den Vertrag kündigen und den Erlös und die zukünftigen Sparraten im ETF-Depot unterbringen. Steuerlich könnte es interessant sein, ein paar Verluste zu realisieren sofern vorhanden im Depot, um die Kapitalertragssteuer nächstes Jahr über die Anlage KAP zurück zu holen. 

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Archangel

Hallo zusammen, 

 

WOW, erstmal allen ein herzliches Danke, die geantwortet haben. Nachdem es eine Weile gedauert hat (und 100 Paar Augen den Thread gelesen hatten), habe ich schon befürchtet, dass es zu Wische-Waschi war (zu allgemein, zu wenig konkrete Fragen). Toll, dass ihr trotzdem geschrieben habt - das hilft schon. 

vor 40 Minuten von Fondsanleger1966:

Durch den Wertzuwachs fällt KapESt an, da 60/12 bzw 62/12 mit 49 Jahren noch nicht greift (Hälfte zum persönlichen Steuersatz).

... ist dass denn relevant, wenn das auszahlbare Guthaben geringer ist als die eingezahlten Beiträge? Mein Mann war heute einmal online drin (im DWS Depot) und hat etwas von 18k gesehen, was deutlich unter der Garantieleistung wäre... 

 

vor 2 Stunden von Fondsanleger1966:

Wie hast Du es geschafft, mit Teilzeit auf 2.500 Euro/Monat gesetzlichen Rentenanspruch zu kommen? Das wären fast 70 Rentenpunkte.

Hab ich mich falsch ausgedrückt? :blink: Das ist der Betrag, der auf meiner Rentenberechnung steht, wenn ich so weiterhin einzahle, also noch 25 Jahre. Ich habe vor den zwei Kindern in Vollzeit gut verdient, und bin jetzt auch in Teilzeit nicht schlecht dabei. ;-) Ich plane, die Stunden noch etwas zu erhöhen, da es gleich in 3-facher Hinsicht lohnt: mehr Geld jetzt zum Tilgen (des Kredits), mehr Einzahlung in die GRV und mein AG zahlt dann auch mehr für mich in die betriebliche AV ein. 

 

Danke für die Links und die Erläuterung der Vorteile des Riestern an sich. Ich habe jetzt auch nochmal knapp 2h kreuz und quer in den verlinkten Artikeln und diesem hier gelesen: Was tun mit Riester DWS Premium? (wie verlinke ich das?)

 

Wir klären mal die Kündigungsmodalitäten, und überlegen uns auch nochmal, ob das Konzept einer renditenfreien, aber die eingezahlten Beiträge garantierten AV in Verbindung mit der Förderung doch irgendeinen Sinn für uns machen kann. Es ist ja nur ein Baustein neben GRV, ETFs und Immobilie. Die Steuer für 2021 ist noch nicht gemacht, und es las sich beim Fondsanleger1966 so, als könnten wir die Förderung auch noch für 2 Jahre rückwirkend holen. Hm, aber ich glaube, am Ende haben wir das Geld lieber auch im ETF Depot. Oder wenn es eine Rente sein soll, dann in einer klassischen Rentenversicherung. 

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chirlu
vor 12 Minuten von Archangel:

Mein Mann war heute einmal online drin (im DWS Depot) und hat etwas von 18k gesehen, was deutlich unter der Garantieleistung wäre...

 

Ja, das passt bzw. entspricht meiner Erwartung. Langlaufende Anleihen sind einfach gewaltig gefallen letztes Jahr. – Relevant ist es noch insofern, als ihr die Verluste mit Gewinnen anderswo verrechnen könnt.

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bondholder
· bearbeitet von bondholder
vor 3 Stunden von Archangel:

Oder wenn es eine Rente sein soll, dann in einer klassischen Rentenversicherung. 

Klassische Rentenversicherung: Nicht insolvenzsicher, keine Inflationsanpassung im Rentenbezug, niedrige Rendite, hohe Kosten. Das ist wohl nicht gemeint, oder?

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Archangel
vor 11 Stunden von chirlu:

 

Ja, das passt bzw. entspricht meiner Erwartung. Langlaufende Anleihen sind einfach gewaltig gefallen letztes Jahr. – Relevant ist es noch insofern, als ihr die Verluste mit Gewinnen anderswo verrechnen könnt.

Na, dann hoffen wir mal, dass wir in 2023 ein besseres Aktienjahr haben. ;-) Wobei die DKB Sparpläne ja konstant laufen. 

 

vor 8 Stunden von bondholder:

Klassische Rentenversicherung: Nicht insolvenzsicher, keine Inflationsanpassung im Rentenbezug, niedrige Rendite, hohe Kosten. Das ist wohl nicht gemeint, oder?

Das war ohne besondere Reflexion geschrieben, ich glaube nicht, dass wir uns momentan über ein Leibrenten-Kostrukt Gedanken machen werden. 

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PrivateBanker

Mach dir bitte keine Hoffnung, dass in nächster Zeit (evtl. eingeloggt bis Vertragsende ?) ein Switch von Rentenfonds in Aktienfonds passiert 

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Fondsanleger1966
vor 12 Stunden von Archangel:

Nachdem es eine Weile gedauert hat (und 100 Paar Augen den Thread gelesen hatten), habe ich schon befürchtet, dass es zu Wische-Waschi war (zu allgemein, zu wenig konkrete Fragen).

Das war (und ist) es ehrlich gesagt auch. Ich wollte eigentlich bei diesen "Ich schreib mal unvorbereitet ein paar Worte - und werfe die relevanten Infos dann viel später hinterher"-Threads nicht mehr mitmachen, weil das für beide Seite kontraproduktiv ist: Der Antwortende verschwendet seine Zeit und der Poster bekommt inferiore bis falsche Antworten.

 

Z.B. hättet Ihr den aktuellen Stand von ca. 18.000 Euro vielleicht doch etwas früher nachsehen und posten können, weil er alles verändert: Damit greift die Riester-Garantie zum Auszahlungsbeginn und diese sorgt für eine garantierte Mindestrendite von mindestens ca. 3,0-3,2% p.a. - also deutlich oberhalb des Niveaus vergleichbarer deutscher Bundesanleihen.

 

Rechenweg: (22.416€ Garantieguthaben + 2 x 775€ Zulagen 2021/2022 = 23.966€) / ca. 18.000€ aktuelles Vertragsguthaben = 1,33 => 33% garantiertes Plus bis zum Beginn der Abrufphase mit 60 Jahren (= also in ca. 10-11 Jahren)

 

Noch nicht darin berücksichtigt sind evtl. Steuervorteile für die 2 Jahre 2021 und 2022 sowie evtl. Stornoabzüge bei einer Kündigung. Beides würde die garantierte Mindestrendite weiter erhöhen.

 

2. Aspekt: Dein Mann hat wenig Rentenansprüche, kann also die Riester-Rentenzahlungen gut gebrauchen. Die Konditionen der Verrentung sind üblicherweise eine der Hauptnachteile der RR. Bei einer alternativen privaten Verrentung von Vermögensbestandteilen würde er aber voraussichtlich auf ähnliche Konditionen kommen.

 

3. Aspekt: Ihr habt Kinder, deren Alter bisher nicht genannt wurde. Auch die Zahl ist nicht ganz klar (2 oder 2+2). Aber schon 1 Grundzulage (Mann) á 175 Euro + 2 Kinderzulagen á 300 Euro ergeben 775 Euro Zulagen im Jahr. Der Eigenbeitrag ergibt sich aus 4% des rentenversicherungspflichtigen Vorjahres-Brutto-EK minus der Zulagen. Bei z.B. 25.000 € also aus 4% x 25.000€ = 1.000 € minus der 775 Euro = 225 Euro/Jahr. Das wäre eine sehr attraktive Fördersituation, die - je nach Alter der Kinder und beruflichem Status des Mannes - einen fünfstelligen Zuschuss vom Staat bringen könnte.

 

So richtig attraktive klassische Policen, die ich hier früher für das Riestern empfohlen hatte, lassen sich derzeit kaum mehr abschließen. Außerdem gibt es Zugangsbeschränkungen. Z.B. nimmt Hann Leben (Reduction in Yield 0,59% bei einer aktuellen Überschussbeteiligung von 2,25%) wohl nur noch bis max. 30 Jahre auf. Die Allianz hat zwar eine sehr starke Kapitalanlage, aber auch eine recht hohe RiY von 1,75% p.a. für 12-Jahresverträge:  https://www.allianz.de/service/vorsorge/muster-produktinformation-allianz-riester/

 

Bank-Riestern gibt es wohl fast gar nicht mehr für einen Neuabschluss, Fonds-Riester dürften (zumindest noch) alle eingestellt sein oder ein niedrigeres Einstiegsalter verlangen. Also bleibt eigentlich nur der aktuelle Riestervertrag, wenn man die Förderung nutzen will. Allerdings kenne ich mich beim Wohnriestern nicht aus. Vielleicht geht dort noch etwas mit einem Neuvertrag für Euch.

 

Klarer Nachteil ist das Verseppeln von 13 Jahren Förderung beim bestehenden Vertrag. Die Besteuerung im Ruhestand wird gleichwohl erfolgen. Deshalb hängt die Gesamtabwägung aus meiner Sicht v.a. von folgenden Faktoren ab:

 

1) Wie hoch ist das Risiko, dass Ihr doch einmal Wohngeld o.ä. beantragen müsst (die oben beschriebene Downside Protection)?

2) Wie wichtig ist Deinem Mann als Selbstständiger eine (auch insolvenz-)geschützte Altersvorsorge? Du hast ja noch Deine bAv zu Deiner hohen GRV, er hat fast nichts.

3) Wie wird Eure steuerliche Situation im Ruhestand sein?

4) Wie hoch sind die Chancen, dass das i-CPPI wieder anspringt?

 

4) lässt sich m.M.n. von außen ziemlich schwer einschätzen. Aber mit Beitragszahlungen dürfte die Wahrscheinlichkeit höher sein, weil neues Risikobudget entsteht. Außerdem ist das Zinsniveau inzwischen wieder deutlich höher, was dem CPPI gut tut.

 

Allerdings könnte der Vertrag so tief ins Minus gerutscht sein, dass sich doch nichts tut. Dann blieben aber immer noch die Rentenfonds mit ihrer inzwischen wieder deutlich höheren Rendite nach Fondskosten (per 31.12.2022 jeweils ca 2,3-2,4% p.a. laut DWS-Factsheets) sowie die (vermutlich) hohe Förderrendite.

 

Ach ja: Ist der Vertrag schon kostenoptimiert?

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chirlu
vor 25 Minuten von Fondsanleger1966:

Rechenweg: (22.416€ Garantieguthaben

 

Eher 25000 Euro, es wurde ja auch für 2022 eingezahlt (und zwar viel zu viel …). Ich sehe da trotzdem kein tolles Geschäft in der Garantie, die die DWS auch einfach nur durch Anleihen erzielt. Auch bei der Fördersituation bin ich nicht so optimistisch. Im Gegensatz zu dir habe ich allerdings auch die Angaben aus dem anderen Thread vor Augen.

 

vor 32 Minuten von Fondsanleger1966:

Auch die Zahl ist nicht ganz klar (2 oder 2+2).

 

Es sind gemeinsame Kinder.

 

vor 35 Minuten von Fondsanleger1966:

Klarer Nachteil ist das Verseppeln von 13 Jahren Förderung beim bestehenden Vertrag. Die Besteuerung im Ruhestand wird gleichwohl erfolgen.

 

Nein, ein ungeförderter Riester (oder der ungeförderte Teil eines Riesters) wird steuerlich nicht als Riester behandelt.

 

vor 37 Minuten von Fondsanleger1966:

Wie hoch ist das Risiko, dass Ihr doch einmal Wohngeld o.ä. beantragen müsst (die oben beschriebene Downside Protection)?

 

Bei zwei Einkommen im hoch fünfstelligen Bereich?

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 1 Stunde von chirlu:

Bei zwei Einkommen im hoch fünfstelligen Bereich?

Genau solche fehlenden Informationen verleiden mir hier das Antworten auf solche Fragen. Ich habe in diesem Thread kein Bild von den Fragestellern bekommen. Manches könnte für Absicherung nach unten sprechen (z.B. ist ein Selbstständiger aus meinen Familienumfeld in dem genannten Alter von fünfstellig auf vierstellig im Jahr abgestürzt), manches könnte für eine äußerst komfortable Situation sprechen (z.B. die schuldenfreie Immobilie in DD) - oder halt auch nicht. Es ist ein Stochern im Nebel und damit äußerst unbefriedigend.

vor 1 Stunde von chirlu:

Eher 25000 Euro, es wurde ja auch für 2022 eingezahlt (und zwar viel zu viel …). Ich sehe da trotzdem kein tolles Geschäft in der Garantie, die die DWS auch einfach nur durch Anleihen erzielt.

Dann  läge die Mindestrendite mglw. schon im Bereich der DKB-Sparpläne.

vor 1 Stunde von chirlu:

Auch bei der Fördersituation bin ich nicht so optimistisch. Im Gegensatz zu dir habe ich allerdings auch die Angaben aus dem anderen Thread vor Augen.

Genau das ist das angesprochene Problem mit der ungenauen Informationsbereitstellung!

vor 1 Stunde von chirlu:

Nein, ein ungeförderter Riester (oder der ungeförderte Teil eines Riesters) wird steuerlich nicht als Riester behandelt.

Dann aber zumindest als Privatrente mit dem Ertragsanteil.

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chirlu
vor 22 Minuten von Fondsanleger1966:

Dann aber zumindest als Privatrente mit dem Ertragsanteil.

 

Ja, das ist klar.

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Archangel
vor 3 Stunden von PrivateBanker:

Mach dir bitte keine Hoffnung, dass in nächster Zeit (evtl. eingeloggt bis Vertragsende ?) ein Switch von Rentenfonds in Aktienfonds passiert 

Nein, mach ich nicht. Ich meinte, dass es Gewinne aus dem ETF Portfolio gibt, die man mit den Verlusten gegenrechnen kann.

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Archangel

Fondsanleger1966 & chirlu, nochmal danke für eure Zeit. 

 

Ich hatte versucht, oben schon einiges an Infos reinzubringen, aber scheinbar doch nicht genug. 

 

wir haben 2 gemeinsame Kinder, 7 und 3. 

 

ich versuch mal etwas zu dem langen Post zu sagen:

1. Ja, die aktuellen Zahlen hätte ich direkt liefern müssen. Bzw. erkennen müssen, dass ich sie bekommen kann, und aufführen. Und ja, ich verstehe, dass das die Situation verändert. Ob es jetzt fürs laufenlassen/beitragsfrei stellen "kippt", dass ist glaub ich immer noch ein Stück weit unklar für mich. 

 

2. Wir haben gestern Abend nochmal genauer in den Vertragsunterlagen nachgelesen, aber gerade der Teil: was passiert denn ab Beginn der Auszahlungsphase? ist für uns noch total unklar. Bekommt man dann das angesparte Guthaben ausgezahlt? Steuerfrei, wenn keine Förderung erfolgt ist, oder dann mit genauer Ausweisung des zu versteuernden Anteils wenn es Förderung gibt? Gut, was mit 85 passiert, dass scheint sowieso unklar zu sein, aber was ist zwischen 60/65 und 85? Und ja, etwas zur Absicherung der Langlebigkeit, d.h. eine Rente, wäre sicherlich ein guter Baustein.

 

3. Mein Mann und ich werden zusammen veranlagt, ist aber glaub ich hier egal. Seine Rate beträgt ja jetzt schon 208€ im Monat, die bekommt man ja nicht mehr runter, oder? Aus Fördersicht müssten wir sicherlich den Höchstbetrag einzahlen, minus der Förderung von 775 €. Das Einkommen von uns beiden zusammen liegt bei ca. 130k/Jahr. Mein Einkommen ist "gesichert", da sehr großes Unternehmen. Sein Gehalt ist unsicher, sowohl das als Angestellter, als auch das als Freiberufler. Das ist es schon seit wir uns kennen, 18 Jahre, und bisher ist es immer gut gelaufen. Muss es aber nicht zwangsweise immer tun. 
Aber wenn wir die Förderung beantragen, dann zahlt er trotzdem weiter die 208 € / Monat, oder?

 

Wir haben nicht die ganzen 13 Jahre Förderung versammelt, sondern vielleicht so 8 Jahre. ;-) das macht es nicht viel besser, aber etwas. Davor war er nicht angestellt. 

 

Konkret:

1) Wie hoch ist das Risiko, dass Ihr doch einmal Wohngeld o.ä. beantragen müsst (die oben beschriebene Downside Protection)?

-> nahezu ausgeschlossen

2) Wie wichtig ist Deinem Mann als Selbstständiger eine (auch insolvenz-)geschützte Altersvorsorge? Du hast ja noch Deine bAv zu Deiner hohen GRV, er hat fast nichts.
-> Insolvenzgeschützt ist nicht besonders wichtig, AV ist natürlich wichtig, und wie oben geschrieben, eine Rente deckt hat die Langlebigkeit besser ab als nur Kapital. 

3) Wie wird Eure steuerliche Situation im Ruhestand sein?

-> das habe ich noch nie durchdacht. Natürlich geringer als jetzt, aber wahrscheinlich kommen Mieteinnahmen dazu, und wenn man die ETFs irgendwann über die Jahre "aufbraucht", dann fallen ja auch Steuern an (falls es Gewinne gibt ;-))

4) Wie hoch sind die Chancen, dass das i-CPPI wieder anspringt? Verzeih' wenn ich das so sage, aber "Häh?" 

 

Wie kann ich den Vertrag kostenoptimieren?

 

So, jetzt wieder Familie für heute. Again, danke, ich weiß euer aller Zeit zu schätzen. 

 

 

 



 

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hilflos
· bearbeitet von hilflos
Am 4.2.2023 um 13:46 von Archangel:

 

2. Wir haben gestern Abend nochmal genauer in den Vertragsunterlagen nachgelesen, aber gerade der Teil: was passiert denn ab Beginn der Auszahlungsphase? ist für uns noch total unklar. Bekommt man dann das angesparte Guthaben ausgezahlt? Steuerfrei, wenn keine Förderung erfolgt ist, 

 

3. Mein Mann und ich werden zusammen veranlagt, ist aber glaub ich hier egal. Seine Rate beträgt ja jetzt schon 208€ im Monat, die bekommt man ja nicht mehr runter, oder? Aus Fördersicht müssten wir sicherlich den Höchstbetrag einzahlen, minus der Förderung von 775 €. 

 

zu2 denke ich dass es immer noch ein Riester Vertrag ist auch wenn keine Förderung beantragt wurde oder bei der Steuererklärung angegeben. Daher denke ich, dass entweder schädlich kündigen (dann greift auch keine Garantie) oder verrenten die einzige Möglichkeit ist. 

zu3, wer hat den Betrag festgelegt und ich bin überrascht dass er überhaupt akzeptiert wird. Man muss 4 % vom zu versteuernden Einkommen einzahlen um die max. Förderung zu bekommen. Man darf aber auch mehr einzahlen max 2100.-- / Jahr.  Den Betrag kann man jederzeit reduzieren

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hilflos
Am 3.2.2023 um 13:19 von Archangel:

 

Mein Mann, 49, halbe Stelle angestellt und auch freiberuflich tätig, verheiratet, 2 Kinder

sehr geringe Ansprüche aus der gesetzlichen Rente (war die meiste Zeit selbständig/freiberuflich tätig)
hohes 5-stelliges ETF Portfolio, alte DKB Sparpläne

 

bei dem Alter und sehr geringen Ansprüchen an die DRV , ist ein 5 stelliges Depot ein Witz. ( + Schulden fürs Haus) Vor allem da er vermutlich nicht in die KVdR kommt.

Da würde ich schnell und deutlich was ändern. Und die 2100.-- Riester /Jahr ist absolut nicht ausreichend 

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cjdenver
vor 10 Stunden von hilflos:

 zu3, wer hat den Betrag festgelegt und ich bin überrascht dass er überhaupt akzeptiert wird.

 

Die DWS akzeptiert Ueberzahlungen (bzw. warb frueher sogar aktiv damit. Mittlerweile eher weniger ;)

 

Aber natuerlich kann der Betrag jederzeit nach unten angepasst werden. 

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 14 Stunden von hilflos:

zu3, wer hat den Betrag festgelegt und ich bin überrascht dass er überhaupt akzeptiert wird. Man muss 4 % vom zu versteuernden Einkommen einzahlen um die max. Förderung zu bekommen. Man darf aber auch mehr einzahlen max 2100.-- / Jahr.  Den Betrag kann man jederzeit reduzieren

Es ist noch viel obskurer: Der Riester-Sparer soll in den ersten Jahren gar nicht riesterberechtigt gewesen sein, wenn ich die TO weiter oben richtig verstanden habe.

 

Dann hätte ihm jemand (wer wurde noch nicht verraten, wie so vieles andere auch) den Vertrag von Anfang an nicht als geförderten Riestervertrag verkauft, sondern als nicht geförderten Vertrag für das Halbeinkünfteverfahren nach 60/12. Das war mal ein beliebte Masche: Fondssparplan mit steuerlichem Vorteil in der Auszahlphase und Bruttobeitragsgarantie - und v.a. gezillmert, also finanziell sehr attraktiv für den Verkäufer. 2008 gab es noch bis zu 5,5% der Beitragssumme dafür, was möglicherweise die zu hohen Einzahlungen erklären könnte. Genaues wissen wir aber nicht, da es bisher nur sehr spärliche Angaben zum Vertrag gibt.

 

vor 3 Stunden von cjdenver:

Aber natuerlich kann der Betrag jederzeit nach unten angepasst werden. 

... was aber an den bereits bezahlten Abschlusskosten für die vereinbarten Beiträge nichts ändert. Die könnten bei einer späteren Anhebung möglicherweise sogar erneut fällig werden (je nach AGB, ich weiß nicht, wie das bei der DWS geregelt ist).

 

vor 10 Stunden von hilflos:

bei dem Alter und sehr geringen Ansprüchen an die DRV , ist ein 5 stelliges Depot ein Witz. ( + Schulden fürs Haus)

(...)

Da würde ich schnell und deutlich was ändern. Und die 2100.-- Riester /Jahr ist absolut nicht ausreichend 

Davor wären aus meiner Sicht aber erst noch einige Lernschritte und Änderungen im Mindset erforderlich. Sonst gibt es Verschlimmbesserungen.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
Am 4.2.2023 um 13:46 von Archangel:

3) Wie wird Eure steuerliche Situation im Ruhestand sein?

-> das habe ich noch nie durchdacht. Natürlich geringer als jetzt, aber wahrscheinlich kommen Mieteinnahmen dazu, und wenn man die ETFs irgendwann über die Jahre "aufbraucht", dann fallen ja auch Steuern an (falls es Gewinne gibt ;-))

Das scheint mir ein zentrales Problem zu sein.

 

Der Grenzsteuersatz Eures zu versteuernden Einkommens (zvE) dürfte nach https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/eingabeformekst.xhtml derzeit nahe des Spitzensteuersatzes 1 sein, also 42% + Soli und ggf. KiSt. Wenn man für den Ruhestand im Schnitt von 50.000 Euro/Jahr zvE ausgeht, wären es nur 28% + Soli und ggf. KiSt, bei 60.000 ca. 30% + Soli und ggf. KiSt. Es ergibt sich also eine Differenz von bis zu 12-14 %pkt + Soli und ggf. KiSt.

 

Deshalb ist es wichtig, die Höhe der voraussichtlichen Grenzsteuersätze im Ruhestand abzuschätzen, um ggf. die Steuerbelastung zu glätten und dies dem Portfolio als Assetklasse hinzufügen zu können.

 

In einem zweiten Schritt kann man eine solche Abschätzung auch für jedes einzelne Kalenderjahr vornehmen (z.B. in einer großen Excel-Tabelle) und so feststellen, wie sich hohe Einkommensspitzen (baV-Kapitalabfindung, DKB-Schlussbonus usw.) in der Zukunft steuerlich auswirken und wo z.B. steuerliche Lücken auftreten könnten (z.B. durch ein Sabbatjahr oder einen vorgezogenen Ruhestand), bei denen sich (Teil-)Entnahmen (auch nach den Halbeinkünfteverfahren 60/12 bzw. 62/12 aus günstigen Fondspolicen) besonders lohnen.

 

Erst wenn es dafür realistische Schätzungen gibt, können Entscheidungen über konkrete Produkte getroffen werden, weil dann auch der steuerliche Effekt dieser Produkte bewertet werden kann.

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