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IchBinAndreas

Cashflow im Alter

Empfohlene Beiträge

geldvermehrer
vor 8 Minuten von finisher:

Das Problem ist die Umsetzung der Dividendenstrategie.
Du musst schon die richtigen Dividenden-ETFs auswählen...

<ironie start>

 

Oder gleich die richtigen Einzelwerte nehmen und diese ständig analysieren, beobachten und wenn die nicht mehr gut laufen, einfach vorher austausche. 
Z.B:
80% P&G, J&J, McD, SIXT, BMW

20% Berkshire (als Cashpuffer)

<ironie ende>

 

 

Nein, Einzelwerte fasse ich nicht mehr an und möchte die auch meiner Familie nicht ins Depot legen, mich auch nicht damit beschäftigen, das ist nichts mehr für mich. Gerd Kommer hat bei einem Vergleich von Renditen über längere Zeit auch mal den Vanguard All World High Dividend gewählt und gemeint, man könnte stattdessen genausogut einen Faktor ETF nehmen, z.B. Value Faktor. Sehe ich aber keine Notwenidgkeit, mir gefällt der Vanguard:)

vor 5 Minuten von stagflation:

@geldvermehrer Warum machst Du nicht einfach ein Auszahlungsplan? Nimm den Vanguard FTSE All-World Acc - und lass vom Broker jeden Monat Anteile für X € verkaufen und auf Dein Girokonto überweisen. So einfach geht das - und es ist vermutlich auch die beste Lösung.

Geht nicht (Nießbrauchdepot), aber sonst ja, das wäre:thumbsup:

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 23 Minuten von IchBinAndreas:

Ich habe in den Vergleich mal einen ETF auf den MSCI World Value-Index dazu genommen. Könnte die schlechtere Performance des Dividenden-ETFs im Vgl. zum All-World evtl. auch was mit der Value-lastigkeit zu tun haben? Die letzten zehn Jahre waren ja grds. nicht ideal für Value-lastiges Investieren (aber es können auch wieder andere Zeiten kommen).

Ja, das lag an der Value-lastigkeit.

Deswegen haben andere ETF-Anbieter Dividenden-ETFs aufgelegt, welche noch einen Quality-Filter eingebaut haben. Das hat den Value-Nachteil wieder ausgeglichen (der Quality-Faktor ist die letzten Jahre besonders gut gelaufen). 
 

<Ironie Anfang>
Oder man nimmt einen ETF mit Dividenden-Aristokraten.
Eventl. gibt es bald Dividenden-ETFs mit Quality und Momentum Faktor, weil Quality nicht mehr besser als der Markt läuft.
Bzw. gibt es so einen verbesserten Dividenden-ETF nicht schon von Dimensional Advisors?

<Ironie Ende>



 

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geldvermehrer
vor 9 Minuten von Schwachzocker:

Was verstehst Du unter Substanzverzehr?

 

Ja, Du übersiehst, dass das ein Substanzverzehr wäre. Den möchtest Du ja nicht.

In der Gesamtbetrachtung hast du natürlich Recht, und nur diese sollte zählen:thumbsup:

Gedanklich (verkehrte mentale Buchführung:drool:) habe ich unterschieden, Substanzverlust der Familiendepots (Wert am Anfang und Wert nach 30 Jahren) und "meinen TG/Staatsanleihen".

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Gast240416
vor 4 Minuten von IchBinAndreas:

Könnte die schlechtere Performance des Dividenden-ETFs im Vgl. zum All-World evtl. auch was mit der Value-lastigkeit zu tun haben?

Ich habe keine Fakten parat, glaube aber nicht an diesen Aspekt.

Ursache ist imho das unterschiedliche Anlageuniversum.

Sollen nur Dividendenfirmen in Frage kommen verzerrt sich das Anlageuniversum.

Das ist dann eben nur ein Teil der Firmen.

Die Auswahlmöglichkeit um für Anleger attraktive Aktien zu finden ist kleiner.

Wenn bestimmte Firmen/Branchen dann typischerweise  eher ausschütten (zB Hightech vs Konsum) 

können eben solche Tilts zustandekommen. Ob man die nun VALUE vs GROTH nennt ist zweitrangig.

 

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McScrooge
vor 55 Minuten von finisher:

<Ironie Anfang>

 

Oder gleich die richtigen Einzelwerte nehmen und diese ständig analysieren, beobachten und wenn die nicht mehr gut laufen, einfach vorher austauschen. 
Z.B:
80% P&G, J&J, McD, SIXT, BMW

20% Berkshire (als Cashpuffer)

<Ironie Ende>

Es wird langsam mehr als ermüdend.

vor 46 Minuten von IchBinAndreas:

Könnte die schlechtere Performance des Dividenden-ETFs im Vgl. zum All-World evtl. auch was mit der Value-lastigkeit zu tun haben?

Das wäre auch meine Vermutung, das Problem ist nämlich eben genau das derzeit die Bekannten und viel diskutierten ETFs sehr tech-lastig sind und daher gerade 2022 die Anleger mit Value-Depots meist besser gefahren sind. Was die Zukunft bringt, was natürlich niemand.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor einer Stunde von pillendreher:

 

Ja, der Artikel ist sehr gut. Vor allem den letzten Absatz sollte jeder Fan von Dividenden-Strategien lesen:

Zitat

Auf der Ebene der Sachlogik findet sich ebenfalls wenig Überzeugendes dafür, wie und warum die Übergewichtung von Aktien mit hoher Dividendenrendite in der Zukunft einen zuverlässigen Anlegermehrwert erzeugen soll. Die tatsächlichen Treiber von Rendite und Risiko bei Aktien haben wenig zu tun mit dem modischen Randaspekt der Dividendenrendite. Dass Privatanleger hohe Dividendenrenditen emotional als besonders anstrebenswert einstufen – statt rational auf die allein relevante Gesamtrendite einer Aktie abzustellen – ist einer der viele kognitiven Anlegerirrtümer, den das Forschungsgebiet Behavioural Finance in den vergangenen Jahrzehnten dokumentiert hat. Fragwürdiges Marketing der Finanzbranche und populistisch-oberflächliche Berichterstattung der Finanzmedien perpetuieren diesen schädlichen Investmentirrtum.

 

vor einer Stunde von IchBinAndreas:

Könnte die schlechtere Performance des Dividenden-ETFs im Vgl. zum All-World evtl. auch was mit der Value-lastigkeit zu tun haben? Die letzten zehn Jahre waren ja grds. nicht ideal für Value-lastiges Investieren (aber es können auch wieder andere Zeiten kommen).

 

Lass mich darauf mal ganz anders antworten.

 

Finanzmärkte sind Kampfgebiete. Jeder versucht, den anderen das Geld abzujagen. Und es gibt Marktteilnehmer, die viel mächtiger sind, die viel mehr Geld haben, die viel mehr Erfahrung haben, die bessere Verbindungen haben, die einen Informationsvorsprung haben, die schneller sind und die skrupelloser sind als Privatanleger wie Du und ich. Ist doch logisch, dass Privatanleger eigentlich gar keine Chance haben!

 

Das Spiel funktioniert so: die Profis werden reicher - und die Privatanleger bringen das Geld mit. Deshalb schneiden Privatanleger im Mittel unterdurchschnittlich ab. Viele verlieren sogar Geld. Und das ist kein Zufall, sondern so gewollt.

 

Der Privatanleger hat eigentlich keine Chance. Es sei denn... er sucht sich Verbündete! Unbestechliche und mächtige Verbündete - dann hat er vielleicht doch eine Chance!

 

Erstaunlicherweise gibt es drei solche Verbündete: Statistik, Zufall und Zeit. Diese drei Verbündeten sind deshalb so mächtig, weil auch gerissene Profis nicht an ihnen vorbeikommen. Privatanleger sollten also versuchen, sich diese Verbündeten zu Nutze zu machen. Das ist ihre Chance!

 

Die Methode, über einen langen Zeitraum in maximal diversifizierte Aktien-ETFs zu investieren, bringt genau diese drei Verbündeten ins Spiel - auch wenn man das auf den ersten Blick nicht sieht. Es steckt sehr viel Theorie dahinter - und Finanzwissenschaftler haben Jahrzehnte gebraucht, um diese Methode zu entwickeln.

 

Dividenden-ETFs sind deshalb schlechter, weil sie weniger diversifiziert sind. Ähnliches gilt meines Erachtens auch für andere Value-Strategien. Deshalb: Finger weg! Und Anleger, die "nur" auf Einzelaktien setzen (ohne Portfolio-Theorie im Hintergrund) sind ganz schlecht dran, weil sie noch viel weniger diversifizieren.

 

Es gibt noch einen weiteren Punkt, den @Mad_Q und ich immer wieder schreiben. Ein World- oder All-World ETF ist schon ziemlich gut! Wenn man die Portfolio-Theorie kennt (oder dem zweiten Anlagevorschlag von Kommer folgt), kann man noch etwas besser werden. Um Zahlen zu nennen: man kann die erwartete Rendite noch um ca. 0,5 - 1% steigern.

 

Aber:

 

Bei dem Wunsch besser zu werden, kann man sehr viele Fehler machen:

  1. Transaktionskosten steigen
  2. Man vergisst das Rebalancing
  3. Erfolgsrechnung wird wesentlich schwieriger - und wird dann gar nicht oder falsch gemacht
  4. Es wird komplexer und man verliert die Übersicht
  5. Man wählt die falschen Beimischungen aus - insbesondere weil man nicht nach der Portfolio-Theorie rechnet oder die falschen Daten verwendet
  6. Man fängt an zu spielen
  7. Man fängt an, Bauchentscheidungen zu treffen
  8. usw.

Durch diese Fehler wird man schlechter. Und zwar viel schlechter, als das, was man potentiell gegenüber einem einfachen World- oder All-World gewinnen kann.

 

Und das ist das, was ich hier im WPF immer wieder sehe. Die Anleger wollen besser werden als ein World- oder All-World ETF. Und in Wirklichkeit werden sie schlechter! Die erwartete Rendite sinkt also um ein paar Prozent, statt etwas zu steigen. Ziemlich blöd, oder?

 

Der Schlüssel zum Erfolg ist also nicht "Optimierung", sondern das "Vermeiden von Fehlern".

 

Deshalb bin ich der Meinung, dass die meisten Privatanleger am besten fahren, wenn sie im risikoreichen Teil einen der folgenden Fonds wählen:

  1. World oder All-World ETF
  2. LS80 oder LS 60 (wenn man Anleihen haben will. Achtung: anderes Risiko, deshalb andere Mischung mit der risikofreien Anlege notwendig)
  3. ARERO  (wenn man Anleihen und Rohstoffe haben will. Achtung: anderes Risiko, deshalb andere Mischung mit der risikofreien Anlege notwendig)

Dann sollte man in einen Tiefschlaf fallen - und nach 20 Jahren wieder ins Depot schauen. Und sich über das Ergebnis freuen.

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odensee
vor 14 Minuten von McScrooge:

das Problem ist nämlich eben genau das derzeit die Bekannten und viel diskutierten ETFs sehr tech-lastig sind

Wie kommt das eigentlich?

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IchBinAndreas
vor 12 Minuten von stagflation:

Der Schlüssel zum Erfolg ist also nicht "Optimierung", sondern das "Vermeiden von Fehlern".

Verstehe ich das richtig, gerade auch mit dem Verweis auf Kommer: Du bejahst dessen Diagnose, dass bestimmte Faktoren eine höhere Rendite als ein neutraler Index bringen, allerdings siehst Du bei der Umsetzung (zu) viele Fallstricke und Stolperfallen - was dazu führt, dass man als Privatanleger früher oder später darüber stolpert und am Ende mit einer schlechteren Rendite dasteht als mit einem MSCI World oder einem FTSE All-World? Richtig verstanden?

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dev
· bearbeitet von dev
vor einer Stunde von stagflation:

Finanzmärkte sind Kampfgebiete. Jeder versucht, den anderen das Geld abzujagen. Und es gibt Marktteilnehmer, die viel mächtiger sind, die viel mehr Geld haben, die viel mehr Erfahrung haben, die bessere Verbindungen haben, die einen Informationsvorsprung haben, die schneller sind und die skrupelloser sind als Privatanleger wie Du und ich. Ist doch logisch, dass Privatanleger eigentlich gar keine Chance haben!

...

Hast du dir schon mal überlegt dieses Spiel nicht mit zu spielen?

 

- Die Börse ist für mich ein Markt über den ich mich an erfolgreiche Firmen beteiligen kann.

- Ich kann bestimmen, ob eine Firma aktuell preiswert oder teuer angeboten wird und habe keinen Kaufzwang.

- Gegenüber vielen Profis, habe ich den Vorteil mich nicht rechtfertigen zu müssen und ich kann Kurskapriolen aussitzen.

 

Gar keine Chance haben nur die Uninformierten, die nur Tips und den Kursen nach rennen, aber noch nie eine Bilanz gelesen haben, geschweige sich mit der Firma beschäftigt haben, in die sie investieren wollen.

 

Ja, wenn man das nicht will oder kann, sind ETFs eventuell eine Alternative, allerdings ein gewisses dickes Fell sollte man in einigen Börsenphasen dennoch haben.

 

vor einer Stunde von stagflation:

Dann sollte man in einen Tiefschlaf fallen - und nach 20 Jahren wieder ins Depot schauen. Und sich über das Ergebnis freuen.

Oder einfach nur noch die Geschäftsberichte verfolgen, ohne hierbei Kursinformationen zu konsumieren.

 

P.S. Was mir bei Kommer stört ist, das er dem Kurs über die Jahre einen gewissen Trend nach oben zugesteht, aber bei Dividenden dies vernachlässigt.

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Schwachzocker

 

vor 38 Minuten von odensee:
vor 53 Minuten von McScrooge:

das Problem ist nämlich eben genau das derzeit die Bekannten und viel diskutierten ETFs sehr tech-lastig sind

Wie kommt das eigentlich?

Das haben die fiesen Indexkonstrukteure so gemacht, um den Anlegern Leid zuzufügen.

 

vor 40 Minuten von stagflation:

Und das ist das, was ich hier im WPF immer wieder sehe. Die Anleger wollen besser werden als ein World- oder All-World ETF. Und in Wirklichkeit werden sie schlechter! Die erwartete Rendite sinkt also um ein paar Prozent, statt etwas zu steigen. Ziemlich blöd, oder?

Ich sehe hier im WPF aber oft das Gegenteil, nämlich diejenigen, die tatsächlich eine Überrendite haben. Woran mag das liegen?

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crogle
6 minutes ago, Schwachzocker said:

Ich sehe hier im WPF aber oft das Gegenteil, nämlich diejenigen, die tatsächlich eine Überrendite haben. Woran mag das liegen?

Vielleicht Punkt 3 ;)

49 minutes ago, stagflation said:
  • Transaktionskosten steigen
  • Man vergisst das Rebalancing
  • Erfolgsrechnung wird wesentlich schwieriger - und wird dann gar nicht oder falsch gemacht
  • Es wird komplexer und man verliert die Übersicht
  • Man wählt die falschen Beimischungen aus - insbesondere weil man nicht nach der Portfolio-Theorie rechnet oder die falschen Daten verwendet
  • Man fängt an zu spielen
  • Man fängt an, Bauchentscheidungen zu treffen
  • usw.

Oder Vielleicht Selection Bias. Die schlechte Performance wird seltener veröffentlicht als die Gute.

Oder ein zu kurzer Ausschnitt. Aktuell läuft das Portfolio gut, aber langfristig gleich/schlechter als der Benchmark.
Oder Glück

Und ab und zu ist jemand einfach besser als der Markt! Heißt aber lange nicht, dass der Kommer Ratschlag nicht gut ist.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor einer Stunde von IchBinAndreas:

Verstehe ich das richtig, gerade auch mit dem Verweis auf Kommer: Du bejahst dessen Diagnose, dass bestimmte Faktoren eine höhere Rendite als ein neutraler Index bringen, allerdings siehst Du bei der Umsetzung (zu) viele Fallstricke und Stolperfallen - was dazu führt, dass man als Privatanleger früher oder später darüber stolpert und am Ende mit einer schlechteren Rendite dasteht als mit einem MSCI World oder einem FTSE All-World? Richtig verstanden?

 

Ich bin skeptisch, ob "bestimmte Faktoren eine höhere Rendite als ein neutraler Index bringen". Aber ich will mich nicht streiten. Im Zweifel hat Kommer mehr Ahnung als ich. Ansonsten stimme ich dieser Aussage voll zu.

 

Um es etwas mathematischer zu formulieren: im Rahmen der Portfoliotheorie möchte man als Anleger, dass sein Portfolio auf der Kapitalmarktlinie liegt (blaue Linie). Weil man dort für das eingegangene Risiko die beste erwartete Rendite bekommt. Besser geht es nicht!

 

image.png.473d11361468da9c333a6b4d83a022ee.png

 

Quelle: eigene Darstellung. Orange Punkte: diverse Basis-Anlageprodukte, in die man gut investieren kann. Grüne Punkte: Misch-Portfolios, die man durch Mischen von orangenen Punkten erhält. Wenn man es richtig macht, haben sie ein besseres Rendite/Risiko-Verhältnis, als die orangenen Punkte. Wenn man es falsch macht, haben sie ein schlechteres Rendite/Risiko-Verhältnis. Tangentialportfolio: das Portfolio mit dem besten Rendite/Risiko-Verhältnis. Genauer: mit der besten Sharpe-Ratio. Rote Linie: Efficient Frontier.

 

Beim Anlegen im risikoreich:risikoarm Modell möchte man im risikoreichen Teil das zukünftige Tangential-Portfolio haben. Zusammen mit der risikofreien Anlage erhält man Portfolios auf der Kapitalmarktlinie. Das sind super-gute Portfolios!

 

Das Problem ist, dass man nicht genau weiß, was das Tangentialportfolio in der Zukunft sein wird. Das Tangentialportfolio wandert im Laufe der Zeit. Man nimmt an, dass ein breit diversifiziertes Aktien-Portfolio schon recht nahe am zukünftigen Tangential-Portfolio liegt. Man weiß leider nicht genau, in welche Richtung man optimieren muss, um näher an das zukünftige Tangentialportfolio zu kommen. Deshalb führen Optimierungen, wenn man sie nicht fachkundig macht, häufig dazu, dass man sich im Rendite/Risiko-Diagramm verschlechtert.

 

vor einer Stunde von dev:

Hast du dir schon mal überlegt dieses Spiel nicht mit zu spielen?

 

- Die Börse ist für mich ein Markt über den ich mich an erfolgreiche Firmen beteiligen kann.

- Ich kann bestimmen, ob eine Firma aktuell preiswert oder teuer angeboten wird und habe keinen Kaufzwang.

- Gegenüber vielen Profis, habe ich den Vorteil mich nicht rechtfertigen zu müssen und ich kann Kurskapriolen aussitzen.

 

Kommer hat dazu mehrere Kapitel geschrieben:

  • Fehler 4: Aktive Investmentstrategien praktizieren
  • Fehler 5: Annahmen, den Markt schlagen zu wollen, sei einen Versuch wert

Sorry, es funktioniert nicht! Zumindest nicht für durchschnittlich begabte Anleger wie mich.

 

Es mag sein, dass es ein paar Naturtalente gibt, die es im Blut haben - und bei denen alles, was sie anfassen, zu Gold wird. Die sollten dann natürlich auf Ihr Gefühl hören. Aber für die meisten Anleger trifft das nicht zu.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 12 Minuten von stagflation:

Das Problem ist, dass man nicht genau weiß, was das Tangentialportfolio in der Zukunft sein wird. Das Tangentialportfolio wandert im Laufe der Zeit. Man nimmt an, dass ein breit diversifiziertes Aktien-Portfolio schon recht nahe am zukünftigen Tangential-Portfolio liegt. Man weiß leider nicht genau, in welche Richtung man optimieren muss, um näher an das zukünftige Tangentialportfolio zu kommen. Deshalb führen Optimierungen, wenn man sie nicht fachkundig macht, häufig dazu, dass man sich im Rendite/Risiko-Diagramm verschlechtert.

Kleiner Zusatz:

Verschlechtern kann man sich auch, obwohl man mit seinem Depot im Vergleich zum Tangentialportfolio mehr Rendite einfährt.

Der Grund: man geht dafür wesentlich mehr Risiken ein - ein Umstand, den viele (auch erfahrene Anleger) ausblenden.

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geldvermehrer
vor 9 Minuten von stagflation:

Man nimmt an, dass ein breit diversifiziertes Aktien-Portfolio schon recht nahe am zukünftigen Tangential-Portfolio liegt.

Markowitz nahm das aber nicht an:unsure:

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Sapine
vor 2 Stunden von geldvermehrer:

Geht nicht (Nießbrauchdepot), aber sonst ja, das wäre:thumbsup:

Ich würde mehrere Dividenden ETFs anschauen bezüglich der Selektion der Unternehmen und mindestens drei verschiedene nehmen hoffentlich zwei langfristig im Depot bleiben können. Keine extremen Ausschüttungen und möglichst auch qualitative Selektionskriterien wären mir wichtig.

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 3 Stunden von geldvermehrer:
Zitat

Man nimmt an, dass ein breit diversifiziertes Aktien-Portfolio schon recht nahe am zukünftigen Tangential-Portfolio liegt.

Markowitz nahm das aber nicht an:unsure:

 

Sehr wahrscheinlich nicht. Die Portfolio-Theorie wurde Anfang der 50er von Markowitz entwickelt. Damals gab es noch keine Index-Fonds - und erste recht keine World- oder All-World ETFs. Die Index-Fonds kamen erst Anfang der 70er, die ETFs Ende der 90er. Und erst diese haben es auch breiteren Kreisen von Anlegern ermöglicht, nach der Portfolio-Theorie anzulegen. Davor konnten nur die ganz großen Anleger die Portfolio-Theorie nutzen. CAPM wurde übrigens auch erst in den 60ern entwickelt. Markowitz konnte 1952 also gar nicht in diese Richtung denken.

 

Aber immerhin haben Markowitz (Portfolio-Theorie) und Sharpe (CAPM) 1990 zusammen den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten.

 

Das ist so ähnlich wie mit Isaac Newton. Er hat die Grundlagen der klassischen Mechanik gelegt (F=ma). Mondraketen bauen konnte er aber noch nicht - die kamen erst knapp 300 Jahre später. Trotzdem wäre die Reise zum Mond ohne die durch Newton erarbeiteten Grundlagen nicht möglich gewesen.

 

vor 3 Stunden von pillendreher:

Kleiner Zusatz:

Verschlechtern kann man sich auch, obwohl man mit seinem Depot im Vergleich zum Tangentialportfolio mehr Rendite einfährt.

Der Grund: man geht dafür wesentlich mehr Risiken ein - ein Umstand, den viele (auch erfahrene Anleger) ausblenden.

 

Das stimmt! Eine Verbesserung bedeutet, dass man ein gut investierbares Portfolio links oberhalb der Kapitalmarktlinie erhält. Und ja, wenn man mit mehr Risiko anlegt, bracht man auch mehr erwartete Rendite, um links oberhalb der Kapitalmarktlinie zu landen.

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geldvermehrer
vor 3 Minuten von Sapine:

Ich würde mehrere Dividenden ETFs anschauen bezüglich der Selektion der Unternehmen und mindestens drei verschiedene nehmen hoffentlich zwei langfristig im Depot bleiben können. Keine extremen Ausschüttungen und möglichst auch qualitative Selektionskriterien wären mir wichtig.

 

Genau, der Vanguard All World High Dividend ist unter diesen VSS aus meiner Sicht schon mal eine gute Wahl. Diesen kombinieren mit Vanguard All World (mit geringerer Ausschüttung aber halt mit mehr Wachstumswerten) sind schon mal 2.

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Sapine
vor einer Stunde von geldvermehrer:

Genau, der Vanguard All World High Dividend ist unter diesen VSS aus meiner Sicht schon mal eine gute Wahl. Diesen kombinieren mit Vanguard All World (mit geringerer Ausschüttung aber halt mit mehr Wachstumswerten) sind schon mal 2.

Nimm den hier noch mit in die Auswahl NL0011683594 (aber nur bei ausgeschöpftem Pauschbetrag, Quellensteuer anrechenbar). 

 

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/IE00B3RBWM25,IE00B8GKDB10,IE00BL25JM42,NL0011683594

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Gast240416

@stagflation:

 

Falls Dich heute noch niemand gelobt hat …

Für die Beiträge hier mal wieder:

:thumbsup:

Beitragsperlen aus dem Scherbenhaufen.

 

(Die Älteren werden sich erinnern)

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McScrooge
vor 15 Stunden von stagflation:

Kommer hat dazu mehrere Kapitel geschrieben:

  • Fehler 4: Aktive Investmentstrategien praktizieren
  • Fehler 5: Annahmen, den Markt schlagen zu wollen, sei einen Versuch wert

Sorry, es funktioniert nicht

Auch wenn Kommer das schreibt, ist das kein Dogma. Auch wenn einige es offenbar so auffassen.

 

Man kann das natürlich so sehen, es ist aber kein Gesetz und es gibt auch Menschen die sich kritisch damit auseinandersetzen…

 

https://aktienrebell.de/4-kritikpunkte-an-gerd-kommers-souveraen-investieren-mit-indexfonds-und-etfs/

 

 

vor 17 Stunden von dev:

Gar keine Chance haben nur die Uninformierten, die nur Tips und den Kursen nach rennen, aber noch nie eine Bilanz gelesen haben, geschweige sich mit der Firma beschäftigt haben, in die sie investieren wollen.

 

Ja, wenn man das nicht will oder kann, sind ETFs eventuell eine Alternative, allerdings ein gewisses dickes Fell sollte man in einigen Börsenphasen dennoch haben.

Dem kann ich zustimmen. 
Besonders wenn es abwärts geht, fliegen bei nervösen Menschen gezielt die Fonds und ETFs aus den Portfolios. Wer sich gezielt mit Unternehmen auseinandersetzt, kann aber beurteilen, ob die Anlage noch sinnvoll ist oder nicht.

Gerade wenn der breite Markt abstürzt, war es noch nie verkehrt, solide BlueChips im Depot zu haben.

vor 17 Stunden von dev:

P.S. Was mir bei Kommer stört ist, das er dem Kurs über die Jahre einen gewissen Trend nach oben zugesteht, aber bei Dividenden dies vernachlässigt.

Jeder zieht die Dinge in den Vordergrund, die die eigene Theorie stützen ^_^

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hattifnatt
vor 2 Stunden von McScrooge:

Man kann das natürlich so sehen, es ist aber kein Gesetz und es gibt auch Menschen die sich kritisch damit auseinandersetzen…

 

https://aktienrebell.de/4-kritikpunkte-an-gerd-kommers-souveraen-investieren-mit-indexfonds-und-etfs/

Ein sehr guter Artikel, der einige logische Widersprüche in Kommers Argumenten aufdeckt (z.B. https://aktienrebell.de/4-kritikpunkte-an-gerd-kommers-souveraen-investieren-mit-indexfonds-und-etfs/#t-1591518950723). Neu und interessant fand ich auch das Argument zum Humankapital:

https://aktienrebell.de/4-kritikpunkte-an-gerd-kommers-souveraen-investieren-mit-indexfonds-und-etfs/#t-1591518950733

Zitat

Beim Investieren in einzelne Aktien beschäftigst du dich mit Geschäftsmodellen, Wirtschaft, Unternehmen, Strategien, Chancen und Risiken. Du triffst Entscheidungen unter Unsicherheit, musst in einem emotionalen Umfeld rational bleiben und reflektieren.

Für viele Anleger ist das offensichtlich nicht geeignet. Wer das 5 Jahre macht und bspw. in einer strategischen, beratenden oder führenden Position arbeitet, wird dadurch sein Humankapital aber mehr erhöhen als der passive ETF-Anleger. Auch das ist im Zuge des ganzheitlichen Vermögensaufbaus ein Vorteil.

Bei dem von mir hervorgehobenen Satz musste ich an gewisse WPF-Teilnehmer denken :D

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Sapine

Ich fand den Artikel auch sehr lesenswert. Gerade auch weil er das Buch gerade für Einsteiger empfiehlt und für das passive Investieren ist. Aber manchmal vereinfacht Kommer sehr stark und erstickt berechtigte Kritikpunkte bereits im Keim.

 

Zudem sind eine Reihe interessanter Verlinkungen zu wissenschaftlichen Artikeln enthalten. 

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chirlu
vor 20 Minuten von hattifnatt:

Investieren in einzelne Aktien (…) Du (…) musst in einem emotionalen Umfeld rational bleiben

 

Die Idealvorstellung, aber nicht unbedingt die Realität. :-*

 

Wobei es auch Fondsanleger geben soll, die z.B. im Crash irrational agieren.

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hattifnatt
vor 2 Minuten von chirlu:

Wobei es auch Fondsanleger geben soll, die z.B. im Crash irrational agieren.

Ja, das zeigt, dass das "Mindset" eben auch bei rationalen Ansätzen wichtig ist, weil kein Mensch ein idealer "Homo Oeconomicus" ist. Auch dieses Risiko wird in dem Artikel thematisiert und eine Studie dazu genannt.

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McScrooge
· bearbeitet von McScrooge
vor 51 Minuten von hattifnatt:
Zitat

Beim Investieren in einzelne Aktien beschäftigst du dich mit Geschäftsmodellen, Wirtschaft, Unternehmen, Strategien, Chancen und Risiken. Du triffst Entscheidungen unter Unsicherheit, musst in einem emotionalen Umfeld rational bleiben und reflektieren.

Für viele Anleger ist das offensichtlich nicht geeignet. Wer das 5 Jahre macht und bspw. in einer strategischen, beratenden oder führenden Position arbeitet, wird dadurch sein Humankapital aber mehr erhöhen als der passive ETF-Anleger. Auch das ist im Zuge des ganzheitlichen Vermögensaufbaus ein Vorteil.

Bei dem von mir hervorgehobenen Satz musste ich an gewisse WPF-Teilnehmer denken :D

Mir ging es beim lesen des gesamten Artikels in sehr vielen Fällen so.

Dogmatisch irgendwelchen Aussagen von Kommer hinterherzulaufen und diese als alternativlos darzustellen, ist schon mehr als fragwürdig, gerade wenn man dahingehend seine eigene Invest-Entscheidungen trifft!

vor 48 Minuten von Sapine:

Aber manchmal vereinfacht Kommer sehr stark und erstickt berechtigte Kritikpunkte bereits im Keim.

Ja. Und das wird hier von einigen genauso übernommen. Von daher empfiehlt es sich, den Artikel etwas öfter zu lesen.

 

Zitat

Er argumentiert oft mit wissenschaftlichen Studien – zumindest dann, wenn es die eigene Position unterstützt. Es gibt allerdings auch Studien, die einige der eingangs gezeigten Kernthesen Kommers auf den Prüfstand stellen, die leider keine Erwähnung finden. Auch Ansichten des Nobelpreisträgers Robert Shiller lässt er unerwähnt, die seinen Thesen in Teilen widersprechen.

 

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