Nikolaus 58 Januar 17, 2023 Hallo zusammen, wer kann (und möchte) vielleicht auch aus eigener Erfahrung zu der Frage Stellung nehmen, ob man bei covered call Optionen besser erst kurz vor Verfallstermin rollt, weil dann der Zeitwert der alten Option gegen Null geht ( so J. Köber in "Sichere Börsenstrategien") und der Zeitwert der neuen Option im Verhältnis deutlich höher liegt oder ob man das Rollen unabhäbig von der Restlaufzeit ins Auge fasst, wenn der Börsenkurs sich dem Strike nähert, weil im Bereich des ATM für die Verlängerung um einen Monat ein relativ hoher Mehrerlös zu erzielen ist. Vermutlich gibt es auch noch weitere gangbare Wege, von welchen ich bisher noch nichts gehört oder gelesen habe. Vielen Dank vorab !! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
B.Axelrod Januar 17, 2023 · bearbeitet Januar 17, 2023 von B.Axelrod Hallo, es kommt auf die Strategie an. Wenn Du die Aktien behalten möchtest, empfiehlt es sich, nicht bis kurz vor dem Verfallstermin zu warten. In der Regel sind hier Strikes mit größerem Abstand gewählt. Eben weil der Zeitwert der Optionen niedrig ist, können auch kleine Ausschläge im Basiswert schnell den Preis der Option vermehrfachen. Auch wird durch den niedrigen Preis der Spread -zumindest an der Eurex- recht hoch und es wird (prozentual gesehen) teuer, die Position zu schließen. Wenn der Börsenkurs sich dem Strike nähert, wird die Option prozentual mehr zulegen auf Grund des geringeren Zeitwertes, als die Option, in die gerollt werden soll. Beispiel Apple -aktueller Kurs bei 135,35 (+0,6%). Abwarten kann teuer werden. Würde man jetzt die Option mit Verfall am 20. Januar rollen, müßte man zum Vortag 17,79% mehr für die Schließung der Position aufwenden. Für die Option mit Verfall 17. Februar bekäme man aber zum Vortag nur 6,23% mehr Prämie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nikolaus 58 Januar 18, 2023 Hallo B.Axelrod, vielen Dank für die Erläuterung, zu der ich aber noch eine Verständnisfrage habe: Muss man nicht für den Vergleich im Beispiel eine Geldverkehrsrechnung (cash flow) anwenden anstatt die prozentualen Änderungen zu vergleichen? Da bei der Januaroption der Betrag im Verhältnis zur Februaroption gesehen deutlich geringer ist, ergibt sich bereits bei einer kleinen Änderung ein höherer Prozentsatz als bei der Februaroption. Die in deinem Beispiel angeführten Prozentzahlen sind zutreffend, wenn ich aber die Geldbeträge betrachte, kostet mich die Schließung der Option 0,29 € je Aktie, die Neueröffnung in den Februar erbringt aber einen Prämienerlös von 0,37 €. Eine andere Frage wäre dann natürlich, ob ich für den sehr geringen Mehrerlös noch einen Monat stillhalten will (evtl. wg. Dividende) oder für die noch verbleibenden 3 Tage bis zum Termin den relativ hohen Zeitwert kassiere und erst dann die Februaroption schreibe. Liege ich mit meiner Meinung richtig oder ist mir ein Denkfehler unterlaufen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
B.Axelrod Januar 18, 2023 · bearbeitet Januar 18, 2023 von B.Axelrod Die Schließung der Januar-Option hätte Dich $192 pro Kontrakt gekostet -wären $29 mehr, als am Vortag. Die Februar-Option hätte man für $580 verkaufen können Im Prinzip hast Du Recht- aber-ich wollte ja auf etwas hinaus- schau Dir mal die Optionsketten heute an: Die $135 Option vom 20.Januar ist nochmal um 75% gestiegen- die Februar-Option um 22%. Die Aktie um 1,4%. Heute bekommst Du zwar für Februar $730 Prämie also $150 mehr, als gestern. Dafür kannst Du die Januar-Option aber nur noch für $370 eindecken anstatt für $191- bezahlst $179 mehr. Zeitwert davon 40ct- der Rest von $3.30 ist der mittlerweile aufgebaute innere Wert. Als Stillhalter kannst Du ja nur den Zeitwert- also die 40ct. abbauen. Wenn eine Aktie kurz vor Verfall ansteigt, explodieren kurzlaufende Option regelrecht. Am 10. Januar kostete die Januar-Option knapp $0.85 -und hat sich aktuell vervierfacht. Die Februar-Option kostete ~ $4.00. Daher sollte man zur Eindeckung eine Schwäche der Aktie nutzen und nicht unbedingt gleich rollen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nikolaus 58 Januar 18, 2023 Wenn wie vorliegend der Aktienkurs kurz vor Verfall so stark steigt, sind deine Ausführungen voll zutreffend. Leider ist ein solcher Anstieg aber nicht die Regel ?! und in solchen Situationen muss man sich wohl weiterhin entscheiden, ob man eher spekuliert oder einen weniger ertragreichen, aber sichereren Weg wählt. Den Blick in die Glaskugel müssen wir den "Anlageberatern" bei den Banken überlassen. Gruß Nikolaus 58 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
B.Axelrod Januar 19, 2023 Das waren um die 5% - in der Quartals-Saison nicht unüblich- weder in die eine noch in die andere Richtung. Da schwurbeln vor den Zahlen noch die Analysten mit ihren Kurszielen. Man kann ja auch andere Verfallstermine wählen, bei den Dividenden-Terminen muss man ja auch aufpassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
driller Mai 12, 2023 Aktien Optionen: ausüben, rollen bei covered calls/puts: Kondition: ~ 0.7 * strike --> rollen --> Prämie open ~ close Kondition: > 0.7 * strike --> ausüben od. Neukauf Basiswert --> close >> open das Delta der Aktien-Option liegt meist zw. 0.3-0.4 bei Optionsausführung ------------------------------- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag