Madame_Q Januar 22, 2023 · bearbeitet Januar 22, 2023 von Mad_Q vor einer Stunde von Nostradamus: Die Ausgangslage ist folgende: Du sitzt in einer Quizshow und hast die Wahl, 64k € aus deinem zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Gesamtvermögen einzusetzen, um die Chance auf 125 k€ zu haben. Du weiß die Antwort nicht genau und bist dir bewusst, dass es eine ziemliche Zockerei ist. Ich biete nun folgende zwei unterschiedliche Möglichkeiten an, woher diese 64 k€ Einsatz gekommen sind: 1.) Sie stammen aus der selben Quizshow, nämlich durch vorheriges Beantworten der 64 k€-Frage. 2.) Sie stammen nicht aus der Quizshow. Praktischerweise hast du aber vor kurzem völlig unerwartet einen Firmenbonus in Höhe von 64 k€ bekommen. Unter welchen Bedingungen bist du eher bereit, um die 125 k€ zu zocken? Das geht doch alles in die gleiche Richtung, wie in meinem Link beschrieben wurde in Sachen Anlegerverhalten (den anscheinend aber kaum jemand gelesen hat): https://schmalenbach-impulse.de/mentale-konten-und-anlegerverhalten/?cn-reloaded=1&cn-reloaded=1 Zitat Eine Unterbrechung des Spiels mit Auszahlung der bisherigen Beträge hat die Schließung des mentalen Kontos zur Folge. Ähnlich wie bei einem Anleger, der eine Aktie verkauft, werden Papiergewinne realisiert und als endgültig verbucht. Eine nun folgende Würfelrunde ist nicht mehr Teil des ursprünglichen Spiels und wird separat davon betrachtet. Deshalb steht dem Teilnehmer auch kein Polster aus Papiergewinnen mehr zu Verfügung, um potenzielle Verluste abzufedern. Folglich sind Teilnehmer, die schon einen Gewinn verbucht haben, weniger geneigt, nochmal ihr Glück zu versuchen. Genauso gibt ein realisierter Gewinn in einem Investment ein gutes Gefühl, das man nicht so schnell wieder verspielen möchte. Auch nach realisierten Verlusten führt die Schließung des mentalen Kontos zu geringer Risikofreude. Teilnehmer können das Konto nicht mehr ausgleichen und sind wenig geneigt, diese unerfreuliche Erfahrung zu wiederholen. Im Extremfall führt das dazu, dass sich Investoren nach Börsencrashs ganz vom Aktienmarkt zurückziehen. @Sapine Ist das nicht ungefähr das, was du gefragt hast (konkrete Beispiele, wie das Thema sich auch bei Anlegern negativ auswirken kann)? Viel aktives Herumspielen am Depot (z.B. Realisierung von Gewinnen/Verlusten etc) kann zur oben genannten Schließung mentaler Konten führen mit entsprechenden Folgen (die eben auch negativ sein können). Daher hatte ich ja auch immer betont, dass jede aktive Entscheidung (Market-Timing z.B.) zu weiteren, negativen Folgen führen kann und auch oftmals wird. Auch hier ist es aber leider so, dass viele das nicht merken oder erst sehr spät bzw. sich damit etwas vorgaukeln, um weitere (irrationale) Handlungen zu rechtfertigen. Hier noch Stoff, in der Hoffnung, dass es dann endlich jeder versteht: https://investmentsandwealth.org/getattachment/e1b45759-73d4-446e-8b43-9c5553d659bb/M06MayJun-CognitiveBiases-MentalAccountingBias.pdf (MENTAL ACCOUNTING BIAS) http://www.anlegercampus.net/geld-anlegen-ohne-wetten/1-fehler-erkennen-fehler-abstellen-ein-ueberblick/behavioral-finance-die-wichtigsten-psychologischen-fallen/ (Abschnitt: "Psychological Accounting bzw. Mental Accounting") Jedenfalls scheint mir, dass mein Avatar-Bild noch nie so gut zu einem Thread gepasst hat wie hier. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus Januar 22, 2023 vor 1 Stunde von Schwachzocker: Es ist schon verständlich: Es ist beides genau dasselbe. Mentale Buchführung verhindert aber eben, genau das zu verstehen. Es ist auch nicht so leicht in den Kopf zu kriegen, finde ich. vor 1 Stunde von chirlu: Und damit die weitere Chance auf 500000 und 1000000 Euro, das muss man noch mit einbeziehen. Das ist schon ein Punkt, dass man überhaupt die Once-in-a-lifetime-Chance hat, um solche Beträge spielen zu können. Aus welchem "Topf" der Einsatz dafür kommt, sollte dennoch keine Rolle für die Entscheidungsfindung haben, ob man spielt. vor 44 Minuten von Mad_Q: Das geht doch alles in die gleiche Richtung, wie in meinem Link beschrieben wurde in Sachen Anlegerverhalten (den anscheinend aber kaum jemand gelesen hat): https://schmalenbach-impulse.de/mentale-konten-und-anlegerverhalten/?cn-reloaded=1&cn-reloaded=1 Ja, das geht genau in die Richtung: "[...] das Beispiel des Casino-Besuchers, der Gewinne bereitwillig wieder aufs Spiel setzt, da er das Gefühl hat, nicht mit eigenem Geld, sondern mit Spielbankgeld („house money“) zu spielen." Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Januar 22, 2023 vor 37 Minuten von Mad_Q: Das geht doch alles in die gleiche Richtung, wie in meinem Link beschrieben wurde in Sachen Anlegerverhalten (den anscheinend aber kaum jemand gelesen hat): https://schmalenbach-impulse.de/mentale-konten-und-anlegerverhalten/?cn-reloaded=1&cn-reloaded=1 @Sapine Ist das nicht ungefähr das, was du gefragt hast (konkrete Beispiele, wie das Thema sich auch bei Anlegern negativ auswirken kann)? Ja das Beispiel mit den realisierten oder nicht realisierten Gewinnen/Verlusten bei Aktien leuchtet zumindest teilweise ein. Das sieht man immer wieder wie Anleger sich dadurch in ihren weiteren Anlageentscheidungen beeinflussen lassen. Ich hatte das bisher überwiegend auf die Vermeidung von Verlusten geschoben und weniger auf mentale Buchführung. Die anderen Beispiele waren mir einfach zu weit weg vom Thema Geldanlage. Ich selbst merke mir keine Einstandskurse teils aus Faulheit aber auch, weil der Blick auf vergangene Performance nur dann hilfreich ist, wenn man ein Investment mit einer geeigneten Benchmark vergleicht. Also beispielsweise schaut, ob ein Japan Fonds die Performance bringt, die man von einem Japanfonds erwarten kann. Unerheblich hingegen ist, ob man nun durch Timing oder Auswahl persönlich einen Gewinn/Verlust erzielt hat mit seinem Kauf, denn der Käs ist gegessen wie man hierzulande sagt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast240408 Januar 22, 2023 · bearbeitet Januar 22, 2023 von myrtle 3 hours ago, Nostradamus said: 1.) Sie stammen aus der selben Quizshow, nämlich durch vorheriges Beantworten der 64 k€-Frage. 2.) Sie stammen nicht aus der Quizshow. Praktischerweise hast du aber vor kurzem völlig unerwartet einen Firmenbonus in Höhe von 64 k€ bekommen. Unter welchen Bedingungen bist du eher bereit, um die 125 k€ zu zocken? Wert 1< Wert 2, da der Aufwand (*) fuer das Erreichen hoeher war (Erarbeiten des Wissens fuer die Beantwortung der Quizfragen mal aussen vor) (*) edit: anders ausgedrueckt die Kosten: meine langjaehrige Arbeitsleistung. Jedes Spiel bewertet auch die Kosten, auch spieltheoretisch in der Mathematik. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Januar 22, 2023 vor 1 Minute von myrtle: Und selbst wenn ich es noch weiter verschaerfe: Auch wenn ich die 64k vor der Tuer des Fernsehstudios geschenkt bekommen haette - ich wuerde sie dann anders bewerten, denn mit diesen 64k koennte ich sicher um sie reicher nach Haus gehen. Und wenn ich doch reingehe, Mit dem bislang gewonnenen Geld könntest Du auch sicher um sie reicher nach Haus gehen. Du musst nur sagen: "Schluss!" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast240408 Januar 22, 2023 3 minutes ago, Schwachzocker said: Mit dem bislang gewonnenen Geld könntest Du auch sicher um sie reicher nach Haus gehen. Du musst nur sagen: "Schluss!" Das Zitierte hatte meinen Edit nicht ueberstanden. Ich habe das rausgenommen, weil es den Punkt verwaessert. Wenn ich dieses Geschenk bekomme, waere ich tatsaechlich nahe dran an der Variante "Im Studio bekommen". Allerdings wuerde ich dann noch einmal anders rechnen: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, die Runden bis zur 64k-Frage ueberhaupt zu ueberleben? Wahrscheinlich wuerde ich also damit nach Hause gehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Jennerwein Januar 22, 2023 · bearbeitet Januar 23, 2023 von Jennerwein Am 22.1.2023 um 13:59 von Holgerli: 1.) Ich muss hier nachfragen: Den Immo-Schulden standen doch aber reale Immobilien mit mindestens dem Gegenwert der Immo-Schulden gegenüber, oder? Soll heissen: Du hattest zwar z.B. 500.000 Immo-Schulden aber die Immobilie war auch 500.000+ an Euro wert, oder? 2.) Das verstehe ich auch nicht so ganz. Also entweder ist deine Immobilien auch nur ein EFH, was keine Mieteinnahmen abwirft oder aber es ist ein Miethaus, eine Gewerbeimmobilie oder eine landw. Betrieb. Im ersten Falle (EFH) kann ich Dir folgenden, dann würde ich aber auch keine mentale Buchführung machen, würdest Du ja bei dem gerbten Gebrauchtwagen sicherlich auch nicht machen. Im zweiteren Falle würde ich Mieteinnahmen oder Einnahmen des Gewerbes/landw. Betriebs erwarten die die Immobilie(n) nutzen. Und schlussendlich sollten die Gewinn abwerfen, die für Unterhalt, Moernisierung und inszahlungen für die Immobilie(n) reichen. 3.) Dann ist es m.M.n. aber keine richtige mentale Buchführung mehr, sondern m.M.n. nur noch der vielfach in Deutschland gelebte Gedanke, dass die Familienimmobilie an die Nachkommen weitervererbt wird. 1.) ja, dem den mit übernommenen Immo Schulden standen Immobilien mit höherem Verkehrswert gegenüber. Schwirig war zumindest zu diesem Zeitpunkt der niedrige Ertragswert. 2.) Es war zum damaligen Zeitpunkt ein landwirtschaftlicher Betrieb mit mehreren Wohneinheiten, einiges an Flächen, einigen Wirtschaftsgebäuden und Beiwerk. In den Folgejahren wurde umstrukturiert, um den Ertragswert anzuheben und die Immos an meine aktuellen Anforderungen anzupassen. 3.) ich trenne nicht, woher die Einnahmen kommen. Weder für die Erhaltung der Immowerte, noch für alle anderen Investitionen und Ausgaben. Für mich wäre nur der Verkauf von geerbten Vermögen weitgehend tabu. Ich würde vermutlich zuerst alle ETFs verkaufen, und alle von mir selbst angeschafften Immowerte, bevor ich das geerbte Immovermögen antasten würde. Es ist mir aber wichtig, die Immos in zeitgemäßen Zustand zu halten. Selbst wenn es sicher oft rentablere Investments gäbe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Januar 22, 2023 vor 13 Minuten von myrtle: Wert 1< Wert 2, da der Aufwand (*) fuer das Erreichen hoeher war (Erarbeiten des Wissens fuer die Beantwortung der Quizfragen mal aussen vor) (*) edit: anders ausgedrueckt die Kosten: meine langjaehrige Arbeitsleistung. Jedes Spiel bewertet auch die Kosten, auch spieltheoretisch in der Mathematik. Wert 1: 64 k Wert 2: 64 k Ich glaube noch immer, dass es der gleiche Wert ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast240408 Januar 22, 2023 1 minute ago, Schwachzocker said: Wert 1: 64 k Wert 2: 64 k Ich glaube noch immer, dass es der gleiche Wert ist. Das kannst du ja glauben, aber Wert 1 ist 64k - Kosten 0, Wert 2 ist 64k - Kosten x, x ungleich Null. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Januar 22, 2023 vor 3 Minuten von Jennerwein: 3.) ich trenne nicht, woher die Einnahmen kommen. Weder für die Erhaltung der Immowerte, noch für alle anderen Investitionen und Ausgaben. Für mich wäre nur der Verkauf von geerbten Vermögen weitgehend tabu. Ich würde vermutlich zuerst alle ETFs verkaufen, und alle von mir selbst angeschafften Immowerte, bevor ich das geerbte Immovermögen antasten würde. Tja, das ist tendenziell schlecht. Du beschneidest damit freiwillig Deine Optionen. vor 1 Minute von myrtle: vor 4 Minuten von Schwachzocker: Wert 1: 64 k Wert 2: 64 k Ich glaube noch immer, dass es der gleiche Wert ist. Das kannst du ja glauben, aber Wert 1 ist 64k - Kosten 0, Wert 2 ist 64k - Kosten x, x ungleich Null. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast240408 Januar 22, 2023 · bearbeitet Januar 22, 2023 von myrtle 12 minutes ago, Schwachzocker said: Ich weiss nicht genau was der smiley soll, ich vermute meine unintuitive Definition von Kosten. Als Mathematiker behandle ich negative Zahlen auch einmal wie Positive, sorry. Also im Alltagsverstaendnis: Wert 1 ist 64k + Kosten 0, Wert 2 ist 64k + Kosten x, x > Null. Wenn ich Wert 2 shreddere, ist nicht nur er weg, sondern meine kaputte Gesundheit fuer die Schinderei im Granitbruch bleibt mir als Negativsaldo zusaetzlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Januar 22, 2023 Zitat Wer regelmäßig „Wer wird Millionär“ oder eine andere Quizsendung ansieht, weiß, dass dem in der Tat so ist: In solchen Sendungen wetten Kandidaten regelmäßig riesige Summen darauf, dass Sie erraten können, wie der Sherpa hieß, mit dem Sir Edmund Hillary erstmals den Mount Everest bezwang, oder wie der längste Fluss der Welt heißt. Ökonomisch gesehen, ist das schräg: Warum tun die Menschen in einer Quiz-Show etwas, was sie im normalen Leben nie tun würden? Quelle Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Januar 22, 2023 · bearbeitet Januar 22, 2023 von Holgerli vor 47 Minuten von Jennerwein: Ich würde vermutlich zuerst alle ETFs verkaufen, und alle von mir selbst angeschafften Immowerte, bevor ich das geerbte Immovermögen antasten würde. Es ist mir aber wichtig, die Immos in zeitgemäßen Zustand zu halten. Selbst wenn es sicher oft rentablere Investments gäbe. Das ist für mich keine mentale Buchhaltung mehr. Mentale Buchhaltung soll ja eigentlich helfen, dass Du finanziell freier wirst. Du stellst aber die Erhaltung, Verbesserung und Weitergabe der Immobilien aber scheinbar an erster Stelle. Wie gesagt: Wenn das für Dich ok ist, dann sehe ich da erstmal nichts schlimmes dran. Ich sehe nur eher das Problem, dass man sich unmerklich selber beschränkt um sein Ziel zu erreichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Januar 22, 2023 vor 9 Minuten von myrtle: Ich weiss nicht genau was der smiley soll, ich vermute meine unintuitive Definition von Kosten. Als Mathematiker behandle ich negative Zahlen auch einmal wie Positive, sorry. Also im Alltagsverstaendnis: Wert 1 ist 64k + Kosten 0, Wert 2 ist 64k + Kosten x, x > Null. Wenn ich Wert 2 shreddere, ist nicht nur er weg, sondern meine kaputte Gesundheit fuer die Schinderei im Granitbruch bleibt mir als Negativsaldo zusaetzlich. Mit Mathematik hat das aber nichts zu tun. Wenn Du von mir etwas kaufen möchtest, dann ist 1 Euro = 1 Euro. Und Deine kaputte Gesundheit interessiert mich nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Januar 22, 2023 vor 3 Minuten von Holgerli: vor 24 Minuten von Jennerwein: Ich würde vermutlich zuerst alle ETFs verkaufen, und alle von mir selbst angeschafften Immowerte, bevor ich das geerbte Immovermögen antasten würde. Es ist mir aber wichtig, die Immos in zeitgemäßen Zustand zu halten. Selbst wenn es sicher oft rentablere Investments gäbe. Das ist für mich keine mentale Buchhaltung mehr. Eigentlich schon, weil die beiden Töpfe emotional unterschiedlich "bewertet" werden und dadurch nicht mehr rational gehandelt wird. Zumindest merkt @Jennerwein, dass er nicht rational handelt. Es sind vermutlich emotionale Bindungen, die ihn hindern (was aber nachvollziehbar ist). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Euronensammler Januar 22, 2023 · bearbeitet Januar 22, 2023 von Euronensammler vor 14 Minuten von Mad_Q: Zumindest merkt @Jennerwein, dass er nicht rational handelt. Nun, ich sage, @Jennerwein handelt äußerst rational: Er richtet sein Handeln nach Zwecken und Zielen aus. Prio 1 Ziel ist die Weitergabe von Grund & Boden and die nächste Generation. Zitat Rationalität beschreibt ein vernunftgeleitetes Denken und Handeln. Es ist an Zwecken und Zielen ausgerichtet. Quelle Rationalität muss/darf nicht mit optimaler Wirtschaftlichkeit gleichgesetzt werden! So ist für viele Menschen der Klimaschutz (z.B. e-Auto) in höchstem Masse rational, wobei die individuelle Wirtschaftlichkeit (gegenüber einem alten Diesel) in höchstem Masse NICHT gegeben ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Januar 22, 2023 · bearbeitet Januar 22, 2023 von Schwachzocker vor 5 Minuten von Euronensammler: Nun, ich sage, @Jennerwein handelt äußerst rational: Er richtet sein Handeln nach Zwecken und Zielen aus. Prio 1 Ziel ist die Weitergabe von Grund & Boden and die nächste Generation. Quelle ... Das dürfte eher vorgeschoben sein. Prio 1 ist: "Ich darf nicht versagen!" Was immer das auch heißen mag. Ob das rational ist, weiß ich nicht so genau. Ob ich der nächsten Generation genau diesen Grund und Boden hinterlasse oder etwas anderes, sollte den Erben eigentlich auch herzlich egal sein. Eine derartige Denkweise kann aber zu den bekannten Fehlern führen, z.B. wird dann in finanziellen Schwierigkeiten ein Kredit aufgenommen, obwohl man die Immobilien verkaufen könnte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Januar 22, 2023 vor 3 Minuten von Euronensammler: Rationalität muss/darf nicht mit optimaler Wirtschaftlichkeit gleichgesetzt werden! So ist für viele Menschen der Klimaschutz (z.B. e-Auto) in höchstem Masse rational, wobei die individuelle Wirtschaftlichkeit (gegenüber einem alten Diesel) in höchstem Masse NICHT gegeben ist. Da hast du völlig Recht. Ich dachte aber, dass wir uns aufgrund dieses Forums einig waren, dass es hier nur um rationale Geldanlage geht. Mit der Ausweitung auf allgemeine Lebenansichten, brauchen wir hier in diesem Forum über Rationalität dann aber nicht mehr viel weiter diskutieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Januar 22, 2023 vor 17 Minuten von Mad_Q: Zumindest merkt @Jennerwein, dass er nicht rational handelt. Es sind vermutlich emotionale Bindungen, die ihn hindern (was aber nachvollziehbar ist). Ich erkenne eher eine traditionelle bäuerliche Denkweise, die auf generationenübergreifenden Werterhalt ausgerichtet ist. Kurzfristige Renditen sind da eher schädlich. Wer seine Scholle schlecht behandelt oder verkauft kann zukünftigen Generationen nichts gutes hinterlassen. Diese Vorgehensweise würde ich nicht als irrational sondern eher als nachhaltig bezeichnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Januar 22, 2023 vor 1 Minute von Mad_Q: Da hast du völlig Recht. Ich dachte aber, dass wir uns aufgrund dieses Forums einig waren, dass es hier nur um rationale Geldanlage geht. ... Diesbezüglich besteht aber offenkundig keine Einigkeit. Es geht vielfach eben einfach um gute Gefühle, über die sich bekanntlich nicht streiten lässt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Beginner81 Januar 22, 2023 · bearbeitet Januar 22, 2023 von Beginner81 Und wenn ich "Wer wird MIllionär" als ein Spiel "Hop oder Top" betrachte? Es wäre sozusagen ein in sich abgeschlossenes Ereignis, und es gäbe damit gar keinen Zeitpunkt x, bei dem man bei +64.000 steht und damit aussteigen kann, nur sehr hoch gewinnen ("lebensverändernd") oder tief fallen. Dann wären diese 64.000 durchaus anders zu betrachten als ein Vermögen von 64.000. Ich vermute, dass das viele für sich so betrachten und entsprechend agieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Euronensammler Januar 22, 2023 · bearbeitet Januar 22, 2023 von Euronensammler vor 9 Minuten von Mad_Q: Da hast du völlig Recht. Ich dachte aber, dass wir uns aufgrund dieses Forums einig waren, dass es hier nur um rationale Geldanlage geht. Mit der Ausweitung auf allgemeine Lebenansichten, brauchen wir hier in diesem Forum über Rationalität dann aber nicht mehr viel weiter diskutieren Danke für die Blumen! Das forenfremde Beispiel "Klimaschutz" ziehe ich hiemit demütig zurück - ESG Fonds hätte ich evtl. noch bringen können Aber auch in der Geldanlage muss die Wirtschaftlichkeit (= Gewinnmaximierung?) nicht Prio 1 sein, um rational zu handeln. Rationale Ziele können auch unterhalb des Gewinnmaximums liegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Januar 22, 2023 vor 5 Minuten von Euronensammler: Nun, ich sage, @Jennerwein handelt äußerst rational: Er richtet sein Handeln nach Zwecken und Zielen aus. Prio 1 Ziel ist die Weitergabe von Grund & Boden and die nächste Generation. Naja, mit dieser Argumentation kann man aber jedes Ziel und sei es noch so wirtschaftlich irrational, einen rationalen Anstrich geben. vor 3 Minuten von Mad_Q: Ich dachte aber, dass wir uns aufgrund dieses Forums einig waren, dass es hier nur um rationale Geldanlage geht. Mit der Ausweitung auf allgemeine Lebenansichten, brauchen wir hier in diesem Forum über Rationalität dann aber nicht mehr viel weiter diskutieren. Ich glaube, dass das der Punkt ist. Subjektiv rational it nicht unbedingt wirtschaftlich rational. vor 4 Minuten von Sapine: Ich erkenne eher eine traditionelle bäuerliche Denkweise, die auf generationenübergreifenden Werterhalt ausgerichtet ist. Kurzfristige Renditen sind da eher schädlich. Wer seine Scholle schlecht behandelt oder verkauft kann zukünftigen Generationen nichts gutes hinterlassen. Diese Vorgehensweise würde ich nicht als irrational sondern eher als nachhaltig bezeichnen. Ich würde aber auch hier immer mal wieder einen wirtschaftlihen Strich drunter machen: Wenn der Wert (abzüglich Schulden) steigt, dann mag das durchaus nachhaltig sein. Wenn der Wert (bei gleichbleibenden oder gar steigenden Schulden) allerdings fällt, dann habe ich meine Zweifel, dass das nahhaltig ist. Disclaimer: Das ist jetzt keine Wertung von Jennerweins Umgangweise mit den Familien-Immobilien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Januar 22, 2023 · bearbeitet Januar 22, 2023 von Schwachzocker vor 4 Minuten von Beginner81: Und wenn ich "Wer wird MIllionär" als ein Spiel "Hop oder Top" betrachte? Es wäre sozusagen ein in sich abgeschlossenes Ereignis, und es gäbe damit gar keinen Zeitpunkt x, bei dem man bei +64.000 steht und damit aussteigen kann, nur sehr hoch gewinnen ("lebensverändernd") oder tief fallen. Dann wären diese 64.000 durchaus anders zu betrachten als ein Vermögen von 64.000. 64k sind 64k. Entscheidend ist, dass sie Dir gehören. Wenn das der Fall ist, kannst Du es betrachten wie Du möchtest, es ist egal. vor 4 Minuten von Euronensammler: Aber auch in der Geldanlage muss die Wirtschaftlichkeit (= Gewinnmaximierung?) nicht Prio 1 sein, um rational zu handeln. Rationale Ziele können auch unterhalb des Gewinnmaximums liegen. Klar kann das so sein. Man kann z.B. sein ganzes Geld dem örtlichen Tierheim schenken. Aber was hat das mit mentaler Buchführung zu tun? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Madame_Q Januar 22, 2023 · bearbeitet Januar 22, 2023 von Mad_Q vor 14 Minuten von Sapine: Ich erkenne eher eine traditionelle bäuerliche Denkweise, die auf generationenübergreifenden Werterhalt ausgerichtet ist. Kurzfristige Renditen sind da eher schädlich. Wer seine Scholle schlecht behandelt oder verkauft kann zukünftigen Generationen nichts gutes hinterlassen. Diese Vorgehensweise würde ich nicht als irrational sondern eher als nachhaltig bezeichnen. "Nachhaltig" passt gut als Wort, das stimmt. Ich finde es ja auch eine runde Sache, aber es ändert nichts daran, dass es trotzdem mentale Buchführung bleibt. Wie wir (hoffentlich) hier mittlerweile alle gelernt haben, muss diese mentale Buchführung nicht automatisch immer schlecht oder nachteilig sein. Mentale Buchführung aber allgemein nicht zu erkennen, erhöht das Risiko, irgendwann doch eine nachteilige Entscheidung zu treffen. Andererseits (um die Luft etwas entweichen zu lassen): Es gibt Schlimmeres im Leben, als mentale Buchführung nicht zu erkennen . Ich denke da gerade an die Diskussion in einem anderen Thread, in dem ein Sohn Sparpläne für die Eltern aufsetzen will. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag