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Cando

Mentale Buchführung

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Bast
vor 29 Minuten von AugetValorem:

Von dem abgesehen halte ich nichts von übermässigen Konsum.

Dein Pseudonym @Synthomesc fährt doch Harley (und hat auch gerne Nietzsche zitiert)?

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kopfsalat23

Interessante Diskussion.

 

Mir fällt als Schlagwort da "Motivation" ein. Die Motivation doch etwas mehr zu tun wenn man ein konkretes Ziel vor Augen hat, als wenn  man nur eine allgemeinere Zielsetzung hat. Und das hängt auch recht stark von der Persönlichkeit ab. Wie sehr brauch ich Motivation? Das muss jeder für sich selbst abschätzen. 

Einer meiner Kollegen läuft sehr gerne, macht das regelmäßig und ist recht fit. Und hat trotzdem erzählt, dass sein Plan bei einem konkreten Marathon teilzunehmen und da eine möglichst gute Zeit zu erzielen ihm bei der Konsequenz sich an den Trainingsplan zu halten schon hilft. 


Ob eine Separierung hilft den ein oder anderen Konsum zu bremsen oder zu verhindern muss jeder für sich selbst beantworten oder herausfinden. Ich selbst separiere zwar nicht in der Form, habe aber schon verschiedene Ziele, wie Altersversorge soll gemacht werden, genug Geld für einen spontanen Autokauf nächsten Montag da sein, wenn dir jemand die Karre zu Schrott fährt (bis die Versicherung des Unfallgegners zahlt dauert es ja länger als drei Tage), Urlaub buchen können ohne Sorgen. Das ist aber nicht die hier angesprochene Separation.

Und ich merke bei mir schon, dass ein haben-wollen Effekt (bei Aktien) gelegentlich (lange nicht immer, muss auch nicht sein) hilft auf die ein oder andere Ausgabe zu verzichten ("reiß di z'samm, dann geht si mehr von WKN xy aus").


Da bin ich also durchaus bei Pillendreher, mentale Krücken sind durchaus erlaubt. Man sollte aber wissen, auf was man dadurch verzichtet, unbedingt der Fonds mit Kosten xy? Oder was auch immer?
Und solange ich mit Krücke besser unterwegs bin als ohne (egal ob beim Laufen, abnehmen oder finanziellen Dingen) weil ich mir bewusst bin, dass ich - und zwar konkret ich, und nicht jemand anders - mit Krücke noch immer mehr schaffe als ohne, und dann halt dabei zusehen muss, wie andere die besser drauf sind als ich dann an mir vorbeiziehen, dann hab ich zumindest schon mal mehr geschafft als es sonst vielleicht möglich wäre. Immerhin etwas...

 

Und ja, ein abzuzahlender Kredit hilft so ein paar Leuten tatsächlich beim Sparen, ich selbst hab ja auch so ein Exemplar zu Hause sitzen.... (was ich mich schon geärgert habe)

 

Zum Stichwort Pläne: ja, mentale Separation kann auch dazu dienen an nicht so guten oder gar schlechten Plänen festzuhalten. Da kenn ich auch ein paar Beispiele.


Andersrum gibt es aber auch keine Garantie. Nur weil man nicht separiert muss der Plan nicht der beste sein.


Ich hab letztes Jahr eine liebe Bekannte wieder mal getroffen (machen wir gelegentlich), die braucht zum Geld auf die Seite legen und sparen keine Krücke, macht sie einfach konsequent, und zwar wirklich, da legt sie Wert drauf, sogar schon ein bisschen während der Ausbildung. Wohnt zu einer bis jetzt günstigen Miete, fühlt sich in der Wohnung und Umgebung wohl, hat sonst keine finanziellen Verpflichtungen, auch keine Kinder (auch keine geplant). Sie separiert auch nicht, nur ein Vermögen, nur ein Haufen, auch nur eine Anlage. Fertig.
Soweit so gut.


Nur: die eine Anlage besteht ausschließlich aus der Klasse Sparbuch. Nichts weiter. Begründung (wortwörtlich): sie will die Reichen nicht noch reicher machen.
Und damit auch einhergehend eine konsequente Ablehnung jeglicher anderer Anlageformen. Keine Fonds, Anleihen (auch staatliche), Aktien oder was auch immer. Und auch kein Hinterfragen was jetzt z.B. eine Aktie im ursprünglichen Sinn einer Beteiligung an einem Unternehmen ist, oder wie Anleihen funktionieren.
Auch das Stichwort Risiko oder gar Risikoklassen spielt keine Rolle, es ist eine rein prinzipielle Entscheidung gegen das aus ihrer Sicht Böse.


Was neu ist: sie überlegt sich jetzt doch Eigentum zuzulegen, Anlass ist die deutlich gestiegene Miete, laut ihrer Aussage über 30% (Grund ist eine jetzt ausgelaufene Mietzinsbindung die der Eigentümer wegen einer Förderung betreff Sanierung bis jetzt wohl hatte, jetzt zieht er die Preise an). Finanziell für besagte Bekannte kein Problem, wenn auch ärgerlich. Aber wie gesagt der Anlass zu überlegen. 
Die Begründung dahinter ist aber in meinen Augen nicht so wirklich überzeugend. Die ist nämlich: sie will dem Vermieter kein Geld in den Rachen werfen. Keine Kostenüberlegungen oder ähnliches, null. 

Und eine etwas kleinere Wohnung mit ein wenig Abstrich an der Lage könnte sie sich jetzt alleine vom Ersparten und ohne Finanzierung kaufen. (finanziell betrachtet ist ihr also durch die Ablehnung von jeglicher Geldanlage jenseits des Sparbuches also dummerweise gerade die letzten 15 Jahre ziemlich viel entgangen).

 

Finde ich insgesamt schade. Und leider ein unschönes Beispiel dafür, dass auch absolut konsequent durchgezogene finanzielle Planung noch lange nicht heißt, dass der Plan, die Idee oder Motivation dahinter (finanziell) gut ist.

 

Ad Wert des Geldes: da geb ich Schwachzocker im Großen und Ganzen schon recht, geschenktes Geld ist nicht weniger wertvoll als selbstverdientes. 

 

LG kopfsalat

 

 

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Synthomesc
vor 8 Minuten von Schwachzocker:

Wie äußert sich dieser Unterschied im praktischen Umgang mit dem Geld? 

Man wird risikoaffiner. Und das muss nicht bedeutet das man zum Gambler mutiert, sondern das man z.b. 100 % RK3 investiert.
Oder an die Philanthropen hier, man spendet nennenswerte Summen.
Oder man gönnt sich etwas, für das man vorher zu "geizig" war.

Es geht aber weniger um den Umgang, der bleibt gleich, es geht um Möglichkeiten welche geboten werden die vorher in dieser Form nicht vorhanden waren.
 

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Schwachzocker

Hallo @kopfsalat23

nun würde mich brennend interessieren, was das alles mit mentaler Buchführung zu tun hat?

Es hat ja niemand, aber wirklich niemand, behauptet, dass man ohne mentale Buchführung automatisch eine gute Geldanlage tätigt. Ebenso wenig wird man behaupten können, dass man ohne Alkohol und Zigaretten eine Garantie auf ein längeres Leben hat. 

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Nostradamus
vor 23 Minuten von AugetValorem:

Man wird risikoaffiner. Und das muss nicht bedeutet das man zum Gambler mutiert, sondern das man z.b. 100 % RK3 investiert.
Oder an die Philanthropen hier, man spendet nennenswerte Summen.
Oder man gönnt sich etwas, für das man vorher zu "geizig" war.

Es geht aber weniger um den Umgang, der bleibt gleich, es geht um Möglichkeiten welche geboten werden die vorher in dieser Form nicht vorhanden waren.
 

Hier scheinst du allerdings die Situation zu beschreiben, dass sich einfach das gesamte Vermögen unverhofft erhöht. Klar hat man mit mehr Vermögen auch mehr Möglichkeiten. Davor lautete die Aussage: "Geld welches ich unverhoft bekomme, ohne dafür in irgendeiner Weise etwas dafür getan zu haben, kann niemals den gleichen Wert haben wie meine bereitgestellte Lebenszeit!"

Beschreiben wir es also anders: Du darfst einen Monat zu Hause bleiben und erhältst dennoch dein aktuelles Monatsgehalt, ganz ohne zu arbeiten. Gehst du mit diesem Geld nun anders um bzw. hat das für dich einen anderen Wert, weil du nicht deine kostbare Lebenszeit dafür bereitgestellt hast?

 

 

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kopfsalat23
vor einer Stunde von Schwachzocker:

Hallo @kopfsalat23

nun würde mich brennend interessieren, was das alles mit mentaler Buchführung zu tun hat?

Es hat ja niemand, aber wirklich niemand, behauptet, dass man ohne mentale Buchführung automatisch eine gute Geldanlage tätigt. Ebenso wenig wird man behaupten können, dass man ohne Alkohol und Zigaretten eine Garantie auf ein längeres Leben hat. 

Sollte nur ein in meinem Umfeld gerade sehr aktuelles Beispiel sein. In dem Fall hätte wohl jegliche mentale Buchführung wie sie der TE im Eingangspost thematisiert hat finanziell mehr Ertrag gebracht als die gewählte Strategie. LG

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odensee
vor einer Stunde von AugetValorem:

Oder man gönnt sich etwas, für das man vorher zu "geizig" war.

Wenn ich mehr Geld bekomme, kann ich mir mehr leisten. Oder mehr spenden. Egal woher das Geld kommt. Geschenk oder Gehaltserhöhung oder neuer Job mit höherem Gehalt oder erfolgreicher Verkauf eines Wertpapieres - egal. Das hat nichts mit mentaler Buchführung zu tun.

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Synthomesc
vor 1 Stunde von Nostradamus:

Beschreiben wir es also anders: Du darfst einen Monat zu Hause bleiben und erhältst dennoch dein aktuelles Monatsgehalt, ganz ohne zu arbeiten. Gehst du mit diesem Geld nun anders um bzw. hat das für dich einen anderen Wert, weil du nicht deine kostbare Lebenszeit dafür bereitgestellt hast?

 Interessante Fragenstellung!
Tatsächlich war ich schonmal in einer Situation in der ich für ein Jahr mein aktuelles Monatsgehalt für mau bekommen habe Plus Abfindung in einem mittleren 5 stelligen Betrag.

Zu deiner Frage:

 

1. ich plane anders, weil wie schon beschrieben das "relativ" unverhofft kam

2. Tatsächlich habe ich durch diesen " Geldsegen" , bitte aber dabei berücksichtigen das ich meinen Job verloren habe, mich mit bestimmten Anschaffungen beschäftigt , die ich eben niemals in Erwägung gezogen hätte ohne dies.

 

Und nach @Schwachzocker und Co hätte ich das schon nicht machen dürfen, weil nur ein Vermögen , egal woher etc...

Es ist ist nichts schlimmes dabei, sein Gesamtvermögen in Schubladen zu stecken, solange man sich nicht selbst damit schädigt.
 

 

vor einer Stunde von odensee:

Egal woher das Geld kommt. Geschenk oder Gehaltserhöhung oder neuer Job mit höherem Gehalt oder erfolgreicher Verkauf eines Wertpapieres - egal. Das hat nichts mit mentaler Buchführung zu tun.

"So behandelt dein Gehirn – bewusst oder unbewusst – dein Geld je nach Quelle oder geplantem Verwendungszweck unterschiedlich."

Doch das ist mentale Buchführung!

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Schwachzocker
vor 7 Stunden von AugetValorem:

...

Zu deiner Frage:

 

1. ich plane anders, weil wie schon beschrieben das "relativ" unverhofft kam

2. Tatsächlich habe ich durch diesen " Geldsegen" , bitte aber dabei berücksichtigen das ich meinen Job verloren habe, mich mit bestimmten Anschaffungen beschäftigt , die ich eben niemals in Erwägung gezogen hätte ohne dies.

 

Und nach @Schwachzocker und Co hätte ich das schon nicht machen dürfen, weil nur ein Vermögen , egal woher etc...

Quatsch!

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Madame_Q
Am 18.1.2023 um 22:59 von DST:

Anscheinend hast du aber noch nicht verstanden, dass es auch egal ist, ob man 20 Euro als Prämie oder als Zinsen verdient. Die ING bezeichnet ihre 2% Zinsen sogar selbst als Prämie für die Eröffnung des Kontos. Das hat also nichts mit "Vorgaukeln" oder "Veräppeln" zu tun sondern ist schlicht weg der rationale Weg solche Einnahmen zu verbuchen, nämlich ohne Taschen-Trennung.

Hast du uns tatsächlich gerade verraten, wie du ständig den Markt schlägst oder habe ich das versehentlich falsch interpretiert?;)

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odensee
vor 8 Stunden von AugetValorem:

Es ist ist nichts schlimmes dabei, sein Gesamtvermögen in Schubladen zu stecken, solange man sich nicht selbst damit schädigt.

Behauptet auch niemand, dass es schlimm ist. Man sollte sich nur klar sein, dass man es tut. Es ist auch nichts schlimmes dabei, sich heimlich in der Nase zu bohren.

 

vor 8 Stunden von AugetValorem:

Doch das ist mentale Buchführung!

Wenn ich ein finanzielles Ziel erreichen will (und das wollen viele hier: Altersvorsorge!) dann kann ich das schneller erreichen (z.B. wenn ich anstrebe, zum Renteneintritt eine halbe Million im Depot zu haben), wenn ich unerwartet Geld bekomme. Das ist nix mentales sondern Grundrechenarten.

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Mad_Q
vor 8 Stunden von AugetValorem:

Es ist ist nichts schlimmes dabei, sein Gesamtvermögen in Schubladen zu stecken, solange man sich nicht selbst damit schädigt.

Erinnert mich ein wenig an:

"Es ist nichts Schlimmes dabei, aktiv anzulegen, solange man sich nicht selbst damit schädigt." (auch das ist richtig).

 

Spaß beiseite, ich verstehe schon, was du meinst und du hast ja Recht, sofern man eben versteht, was man tut, was einem hilft und was einem schadet. Ob das jeder wirklich so versteht, ist dann eben die entscheidende Frage.

Sich selbst zu betrügen/sich etwas vorzugaukeln ist jedenfalls keine Seltenheit und typisch menschlich.

@Cephaz.B. glaube ich, dass seine "Krücke" ihm tatsächlich hilft, weil er versteht, akzeptiert und zugibt, wo seine Schwächen liegen (sozusagen keine Spar-Disziplin ohne genannte Krücke etc). Offen gegenüber sich und auch anderen darzulegen, wo man seine Defizite hat, ist nicht so einfach. Schafft man dies aber, ist es doch gut, wenn man Wege und Tipps findet, seine Schwächen zu umschiffen und das kann natürlich auch mit mentaler Buchführung gemacht werden. Veräppelt man sich aber selbst bzw. gesteht sich nicht ein, dass man die Wahrheit nicht erkennen will, dann kann das negative Auswirkungen haben. 

 

Aber Frage an @AugetValorem:

Wie ist das mit deinen drei Benutzerkonten hier? Sind das auch Schubladen oder wie soll ich das rein mental verbuchen. Ist das auch eine "Krücke", die dir irgendwie helfen soll?:)

(Lass Dich nicht veräppeln, aber DEN musste ich einfach bringen;)).

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edan

Die letzten Jahre hat sich der Ausdruck "bezahle dich selbst zuerst" etabliert, da sträuben sich bei mir alle Nackenhaare.

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Holgerli
vor 2 Stunden von edan:

Die letzten Jahre hat sich der Ausdruck "bezahle dich selbst zuerst" etabliert, da sträuben sich bei mir alle Nackenhaare.

Ich weiss, was Du meinst, daher +1.

Zuerst bezahle ich nämlich die, die für mich Dienstleistungen erbracht haben, denn ich erwarte ja auch von den Leuten, für die ich gearbeitet habe, dass die mich zuerst bezahlen.

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Synthomesc
vor 15 Stunden von Schwachzocker:

Quatsch!

Diesen Quatsch pedigst du aber immer und immer wieder.  Selbsterkenntnis ist aber ein Weg der Besserung ;)

 

vor 14 Stunden von Mad_Q:

ich verstehe schon, was du meinst und du hast ja Recht, sofern man eben versteht, was man tut, was einem hilft und was einem schadet. Ob das jeder wirklich so versteht, ist dann eben die entscheidende Frage.

Wie in allen Bereichen des Lebens!

Und ich bin absolut PRO Eigenverantwortung, mein Fehler mein Schaden!

Deswegen kann man aber nicht perse etwas schlecht reden nur weil manche es nicht verstehen oder mißbrauchen!
Das wird einem aber mittlerweile abtrainiert....

 

Ich nenne jetzt noch ein Beispiel wo manche Schnappatmung bekommen werden:

Ich trenne Holz bei der Bearbeitung nach Herkunft und trenne mental was ich mir "hamstern " möchte für den nächsten Winter.

 

 

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Schwachzocker

Du hast einfach nicht begriffen, worum es bei mentaler Buchführung geht. 

Es geht nicht um den Schaden, der dadurch entstehen kann, sondern es geht darum, dass Du den Schaden nicht bemerken wirst.

 

Und nein, das benötigt keiner, und es hilft auch nicht.

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Madame_Q
· bearbeitet von Mad_Q
vor 22 Minuten von Schwachzocker:

Es geht nicht um den Schaden, der dadurch entstehen kann, sondern es geht darum, dass Du den Schaden nicht bemerken wirst.

:thumbsup:...bzw. manche wollen es vermutlich mit Absicht nicht merken, um Rechtfertigung üben zu können.

Ist eben schwer zu verstehen für die, die es eben nicht verstehen/merken.

 

Noch ein Versuch mit sehr guten Beispielen:

https://www.lajkonik-content.de/verkaufspsychologie/mentale-buchfuehrung/

 

Zitat

Menschen kaufen sich sehr teure Autos, mit denen sie kaum fahren, vermeiden jedoch Taxifahrten, da sie diese als sehr teuer wahrnehmen.

 

Der öffentliche Personennahverkehr wird als sehr teuer wahrgenommen, da dieser auf einem einzigen mentalen Konto verbucht wird (dem Konto: „Fahrkarten“), während die Kosten für ein Auto drastisch unterschätzt werden, da die Kosten hier auf viele Konten verteilt werden (z. B. auf die Konten: „Autokauf“, „Versicherungen“, „Benzinkosten“, „Reparaturkosten“ und „Reifenkosten“).

 

Konsumenten sind bereit, für eine Ausgabe einen Kredit aufzunehmen, die sie genauso gut aus dem Ersparten bestreiten könnten, tasten das Ersparte jedoch nicht an, weil es für ein anderes Ziel reserviert ist. Die Bereitschaft zur Aufnahme des Kredites ist dabei umso größer, je weniger die Anschaffung mit dem Zweck des Ersparten zu tun hat.

 

Menschen sind bereit, für ein Bier im Hotel (Konto: „Hotelübernachtung“) einen deutlich höheren Preis zu zahlen als in einem Ladengeschäft (Konto: „Einkaufen“).

 

Probanden, die eine Karte für ein Basketballspiel gekauft haben, würden trotz eines gefährlichen Blizzards mit dem Auto das Spiel besuchen, um einen „Verlust“ auf dem mentalen Konto „Basketballspiel“ zu vermeiden.

 

Um einen unbeschwerten Genuss zu erleben, bezahlen viele Menschen ihren Urlaub oder hochwertige Konsumgüter lieber im Voraus, um im Nachhinein den Genuss nicht durch einen Zahlungsschmerz beim Bezahlvorgang zu schmälern.

 

Wird eine Urlaubsreise mit einem Kredit bezahlt, dann sinkt gegen Ende der Reise der Urlaubsgenuss, da die anstehenden zukünftigen Kreditzahlungen die immer weniger werdenden Urlaubstage schmälern.

 

Casinos verwenden Chips anstatt Bargeld, da es Menschen leichter fällt, Chips zu verspielen als Bargeld. Aus dem gleichen Grund kann auf vielen Festivals oder Kreuzfahrschiffen nur mit Chips bezahlt werden, da diese leichter ausgegeben werden als Bargeld.

 

Nächste Stufe (nur für die, die Obiges verstanden haben):,

https://schmalenbach-impulse.de/mentale-konten-und-anlegerverhalten/?cn-reloaded=1

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Gast231208
vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Du hast einfach nicht begriffen, worum es bei mentaler Buchführung geht. 

Es geht nicht um den Schaden, der dadurch entstehen kann, sondern es geht darum, dass Du den Schaden nicht bemerken wirst.

Worüber es sich lohnt nachzudenken:

Worin besteht für einen Anleger der Schaden, wenn er selbst den Schaden überhaupt nicht bemerkt?

Oder anders gesagt: wenn ich noch nicht einmal weiß, dass ich durch mein Verhalten einen materiellen Verlust erleide, wie kann ich dann für mich dadurch einen Schaden erleiden?

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Schwachzocker
vor 2 Minuten von pillendreher:

Worüber es sich lohnt nachzudenken:

Worin besteht für einen Anleger der Schaden, wenn er selbst den Schaden überhaupt nicht bemerkt?

Der besteht darin, dass er entweder weniger Geld hat als zuvor oder weniger Geld als es bei gleichem Aufwand und Risiko eigentlich sein könnte.

Ja, es lohnt sich definitiv, darüber nachzudenken. Nachdenken findet aber nicht statt, weil die mentale Buchführung genau das verhindert.

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chirlu
vor 8 Minuten von pillendreher:

wenn ich noch nicht einmal weiß, dass ich durch mein Verhalten einen materiellen Verlust erleide, wie kann ich dann für mich dadurch einen Schaden erleiden?

 

Man kann einen Schaden spüren („Verdammt, mein Geld reicht nie!“), ohne die Ursache zu (er)kennen.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 4 Minuten von chirlu:

 

Man kann einen Schaden spüren („Verdammt, mein Geld reicht nie!“), ohne die Ursache zu (er)kennen.

Das („Verdammt, mein Geld reicht nie!“) kann man aber auch, obwohl man alles richtig gemacht hat.

Steile These meinerseits: zuviel Wissen und Nachdenken bei der Geldanlage macht nicht glücklicher, unabhängig vom materiellen Gewinn.

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odensee
vor 2 Minuten von pillendreher:

Steile These meinerseits: zuviel Wissen und Nachdenken bei der Geldanlage macht nicht glücklicher, unabhängig vom materiellen Gewinn.

Stimmt. Ein bisschen mehr als der "Standarddeutsche mit Sparbuch und Bausparvertrag"  kann aber durchaus förderlich sein.

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Schwachzocker
vor 14 Minuten von pillendreher:

Das („Verdammt, mein Geld reicht nie!“) kann man aber auch, obwohl man alles richtig gemacht hat.

Steile These meinerseits: zuviel Wissen und Nachdenken bei der Geldanlage macht nicht glücklicher, unabhängig vom materiellen Gewinn.

Stimmt! Man kann sein Geld wegwerfen und trotzdem glücklich sein.

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Sapine

Im Bereich Marketing erkenne ich jede Menge Beispiele für mental accounting. Im Bereich Geldanlage ist mir kein einziges griffiges Beispiel in Erinnerung. Da es aber dennoch im Zusammenhang mit Geldanlage gerne als typischer Anlagefehler zitiert wird, wäre es doch schön wenigstens zwei drei praxisbezogene Beispiele zu haben.

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Schwachzocker
vor 10 Minuten von Sapine:

Im Bereich Marketing erkenne ich jede Menge Beispiele für mental accounting. Im Bereich Geldanlage ist mir kein einziges griffiges Beispiel in Erinnerung. Da es aber dennoch im Zusammenhang mit Geldanlage gerne als typischer Anlagefehler zitiert wird, wäre es doch schön wenigstens zwei drei praxisbezogene Beispiele zu haben.

Das Forum ist zum Bersten voll mit Beispielen, wo ein teurer Kredit aufgenommen wird, während das Geld zeitgleich unverzinst oder deutlich geringer verzinst herumliegt. Fälle, in denen das Geld per Dividende steuerpflichtig aus Aktien herausgezogen wird, obwohl man es nicht benötigt, sind hier auch haufenweise zu lesen.

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