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ferromontanus

Warum führen hohe Leitzinsen der EZB zu hohen Zinsen bei Staatsanleihen?

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ferromontanus

Ich höre das immer wieder, und auch die Zinsen auf z.B. deutsche Staatsanleihen sind im letzten Jahr stark gestiegen, als die EZB-Leitzinsen angehoben wurden. Aber warum eigentlich, kann jemand den Zusammenhang erklären?

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Schwachzocker

Ist das denn so? In meiner Wahrnehmung sind zuerst die Renditen für Staatsanleihen gestiegen, erst dann fing die EZB an, die Zinsen zu erhöhen.

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stagflation

Die Frage enthält Annahmen, die nicht stimmen.

 

Schauen wir uns die aktuelle deutsche Zinskurve an (Quelle):

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Leitzinsen beeinflussen hauptsächlich das kurze Ende der Zinskurve.

 

Die Zinsen am langen Ende entstehen durch Angebot und Nachfrage. Aber auch hier können die Notenbanken Einfluss nehmen. In den letzten Jahren wurde das lange Ende bspw. durch die massiven Anleihekaufprogramme der EZB beeinflusst.

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DancingWombat

Die Renditen der Staatsanleihen steigen z.B. deshalb, da entweder die Bonität bzw. die erwartete Bonität eine Änderung erfährt, oder aber durch eine veränderte Inflationserwartung die Marktteilnehmer mehr Rendite erfordern.
Das hat sich ja schon deutlich vor den Zinserhöhungen am langen Ende gezeigt. Baufinanzierungen mit Zinsbindung von z.B. 10 Jahren sind schon deutlich früher teurer geworden.
Die Zinsen die die EZB ändert, beziehen sich immer nur auf das kurze Ende.

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Mvp
· bearbeitet von Mvp

"Unter Leitzinsen versteht man die von der zuständigen Zentralbank festgelegten Zinssätze, zu denen sich Geschäftsbanken bei einer Zentral- oder Notenbank Geld beschaffen oder anlegen können." 

 

Da der Zins von der zentralbank quasi willkürlich gesetzt wird, reagiert der Markt auf diese Änderung direkt am kurzen Ende und das lange Ende passt sich (unter Einfluss der Erwartungen) ebenso an, da sonst die Zinskurve total invers wäre und eingeschränkte Liquidität nicht belohnt sondern bestraft werden würde (ist derzeit leicht der Fall). 

Der Markt fordert einen Risikoaufschlag zb für Hypotheken von 1-2%, Sobald die EZB den leitzins auf 2% hebt verlangt der Markt als risio zb 3-4 Prozent für Hypotheken. 

Genauso bei Staatsanleihen etc. 

 

Mit einer Änderung der Bonität hat das erstmal nichts zu tun. 

Es wird einfach die Ausgangsbasis verändert 

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bmi
Am 12.1.2023 um 20:29 von ferromontanus:

Ich höre das immer wieder, und auch die Zinsen auf z.B. deutsche Staatsanleihen sind im letzten Jahr stark gestiegen, als die EZB-Leitzinsen angehoben wurden. Aber warum eigentlich, kann jemand den Zusammenhang erklären?

Üblicherweise ist es so, dass Zinsen angehoben werden, wenn die Wirtschaft zu schnell wächst und Zinsen gesenkt werden, wenn die Wirtschaft schwächelt.

 

Wichtig: Rendite ist Schmerzensgeld. Je größer das Risiko, desto mehr Zinsen fordern Emittenten.

 

Durch bspw. Zinsanhebung wird die Wirtschaft gebremst, da Fremdkapital für Unternehmen teurer wird und Gewinne/Investitionen tendenziell zurückgehen.

=> Das Risiko wie Zahlungsverzug oder Zahlungsunfähigkeit durch Unternehmen steigt infolgedessen für alle, die dieses Fremdkapital zur Verfügung stellen.

 

Der Leitzins gibt also grundlegend die Richtung an, sowohl bei Kurzläufern als auch bei Langläufern, nur eben verzögert.

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