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Nikolaus 58

Aktienverlust Zertifikategewinn

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Nikolaus 58

Hallo Freunde des Wertpapiers,

 

hat jemand eine Idee, wie man Aktiengewinne generieren kann (natürlich dabei im Gegenzug Verluste mit Optionen oder anderen Derivaten in Kauf nimmt) ? Hintergrund der zunächst evtl. ziemlich seltsam erscheinenden Frage ist die Tatsache, dass ich aus Aktien einen Verlusttopf besitze und steuerlich nicht nutzen kann  (nur gegen Aktiengewinne), andererseits aber erhebliche Gewinne aus Derivaten (insbesondere covered call) versteuern darf. Spontan dachte ich daran, calls tief im Geld zu kaufen und die Optionen auszuüben (Aktiengewinn <-> Derivateverlust);  das funktioniert aber leider nicht, da der Kaufpreis für die calls den Anschaffungskosten für die Aktien zugeschlagen wird und damit den Gewinn vermindert. Im Moment sehe ich daher keine andere Lösung, als den Beschluss des BVerfG zur Verrechnung von Kapitalgewinnen und Kapitalverlusten abzuwarten und auf eine günstige Entscheidung zu hoffen.

 

Sollte jemand eine andere Lösung kennen, wäre ich für einen dezenten Hinweis sehr dankbar.

 

Ein frohes Fest wünscht

 

Nikolaus

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reckoner

Hallo,

 

einen grundsätzlichen Trick, Sonstige Gewinne in Aktiengewinne zu wandeln gibt es nicht (das Thema ist schon über 10 Jahre akut, und hunderte Male diskutiert).

 

Du könntest aber Aktien die du sowieso kaufen willst über das Vehicle "Discountzertifikat" oder "Aktiernanleihe" kaufen (dabei auf einen hohen Cap/Strike achten, und ganz wichtig: physische Lieferung).

Kurz vor dem Fälligkeitstag schaust du dann, ob die Aktie gestiegen oder gefallen ist. Im ersten Fall lässt du dir die Aktien liefern und kanst einen Aktiengewinn realisieren, im anderen Fall verkaufst du noch das Derivat, der Verlust (oder vielleicht doch noch minimale Gewinn) wäre dann ein Sonstiger.

 

Steigt die Aktie deutlich stärker als erwartet (über den Cap), dann bringt das für das steuerliche Problem leider nichts, aber den Gewinn nimmt man sicher trotzdem gerne mit.

 

Stefan

 

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Tooni
vor 5 Stunden von reckoner:

Im ersten Fall lässt du dir die Aktien liefern und kanst einen Aktiengewinn realisieren, ...

Das habe ich nicht verstanden. :ermm:

Gehst Du davon aus, dass die gelieferten Aktien mit einem steuerlichen Anschaffungswert von Null verbucht werden und folglich beim Verkauf einen Gewinn erzielen? An dieser Vorstellung hätte ich starke Zweifel.

Oder habe ich das falsch verstanden und es ist ein anderer Mechanismus gemeint? Dann wäre eine Erläuterung ganz hilfreich. Danke.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Gehst Du davon aus, dass die gelieferten Aktien mit einem steuerlichen Anschaffungswert von Null verbucht werden

Nein, ich weiß, dass der Anschaffungspreis genau der ist den man für die Derivate bezahlt hat.

 

Beispiel

Aktie kostet aktuell 100 Euro

Discountzertifikat 90 Euro, Cap 120 Euro, Laufzeit bis Mitte 2023

 

Steht die Aktie dann im Juni bei 110 Euro, so lässt du das Zertifikat einfach auslaufen, bekommst die Aktie eingebucht und verkaufst sofort mit 20 Euro Gewinn (110 minus 90). Dieser Gewinn wäre mit deinen Aktienverlusten verrechenbar.

Steht die Aktie hingegen bei 80 Euro, dann verkaufst du kurz vor Fälligkeit das Zertifikat für sagen wir mal 78 Euro, also mit 12 Euro Verlust. Und das ist dann ein guter Verlust (nämlich ein "Sonstiger").

 

Praktisch kannst du kurz vor Fälligkeit selber entscheiden, in welchen Topf gebucht werden soll.

Und man muss natürlich nicht wirklich aussteigen, sondern kann zurückkaufen, vielleicht nochmal via Zertifikat.

 

Stefan

 

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Tooni
vor 11 Stunden von reckoner:

Nein, ich weiß, dass der Anschaffungspreis genau der ist den man für die Derivate bezahlt hat.

Okay, danke. Da lag mein Gedankenfehler. Ich hatte vermutet, die Aktien würden zu dem Kurs eingebucht, der am Tag der Einbuchung gilt.

 

Somit habe ich das Ganze jetzt verstanden. Danke für die Erläuterungen und überhaupt für die Idee.

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Nikolaus 58

Hallo Stefan,

 

dein Vorschlag löst mein Problem zwar nicht auf einen Schlag, aber so kann man mit einer Salami- Taktik den ungenutzten Verlusttopf relativ zügig abbauen und nutzen. Ich war wohl zu sehr auf Lösungen über Optionen fixiert und habe Zertifikate außer Betracht gelassen.

 

Vielen Dank für den Tipp und ein schönes Fest

 

Nikolaus

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reckoner

Hallo,

 

richtig erkannt, es dauert vielleicht ein bisschen.

Ich möchte auch dazu raten, erstmal klein anzufangen und ein Gefühl für das Modell zu entwickeln. Und grundsätzlich nicht die Steuer in den Vordergrund zu stellen, das sollte immer nur ein Nebeneffekt sein.

 

Stefan

 

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