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reko

Kernenergie

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Holgerli
vor 2 Stunden von reko:

Auf dem Niveau eines Entwicklungslandes ist die CO2 Intensität Deutschlands, 473 gCO2/kWh in 2022, über 5 mal mehr als Frankreich (vgl. Nigeria 372 g/kWh).

Das komische ist: 2017 liefen von viel mehr AKW in Deutschland als 2022 dennoch lag der wert bei 528 g Co2 je kWh. Komisch oder?

Eigentlich nicht, denn der Unterschied ist ganz einfach: 2017 war der Anteil der EEs am Strommix 37%. 2022 war er 49%.

Fazit: Die Abschaltung der Atomkraft hat die Co2-Menge nicht verschlecht, der Zubau der EEs hingegen deutlich verbessert.

 

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 2 Stunden von reko:

"Wünsch DIR was" - wir können ja mal tippen wann wir Frankreich eingeholt haben.

Ich mach ja keine Langfristprognose in die ferne Zukunft

 

Ich sag z.B., dass wir 2023 bereits um die 300g/kWh liegen werden.

 

In 6 Monaten können wir diese Aussage dann ja überprüfen.

 

Du sagst Deutschland sei schlechter als die Entwicklungsländer:

 

Hier mal ein Blick auf die Welt:

 

image.thumb.png.3896eb669630a6db340526547f326775.png

 

Quelle: https://ember-climate.org/insights/research/global-electricity-review-2023/#supporting-material

Seite 69

 

Übrigens ganz lesenswert deren Prognosen, die übrigens auch der Kernenergie künftig eine Rolle beimessen, halt untergeordnet gegenüber Solar+Wind.

 

Ich nehme jetzt mal an, mit "schlechter als die Entwicklungsländer" meinst Du also mehr als 400g/kWh, oder sogar mehr als 600g/kWh, so wie z.B. Polen?

 

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Stunden von Cepha:

Ich sag z.B., dass wir 2023 bereits um die 300g/kWh liegen werden.

In 6 Monaten können wir diese Aussage dann ja überprüfen.

Es gilt der auf electricitymaps.com veröffentlichte Jahresdurchschnitt 2023. Deine Zahlen im Bild (Deutschland 224,5, Polen 113,8) sind Gesamtemissionen Mt CO2. Ich tippe auf 5 mal schlechter als Frankreich.

Wir sind schlechter als Nigeria oder Brasilien, aber solange wir nicht auf den letzten Platz sind ist alles gut. Warum sind wir dann bei den Kosten auf den ersten Platz?

 

Deinen Optimismus möchte ich haben. Hast du die Werte linear extrapoliert? Der Sommer und das Wetter spielt da sicher keine Rolle.

2022/07 : 452 gCO2/kWh

2022/08 : 512 gCO2/kWh

2022/09 : 513 gCO2/kWh

2022/10 : 444 gCO2/kWh

2022/11 : 491 gCO2/kWh

2022/12 : 543 gCO2/kWh

2023/01 : 455 gCO2/kWh

2023/02 : 496 gCO2/kWh

2023/03 : 409 gCO2/kWh

2023/04 : 394 gCO2/kWh

2023/05 : 330 gCO2/kWh

2023/06 : 357 gCO2/kWh
 

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 24 Minuten von reko:

Es gilt der auf electricitymaps.com veröffentlichte Jahresdurchschnitt 2023 (deine zitierte Zahl von 224,5 halte ich nicht für glaubwürdig). Wir sind schlechter als Nigeria oder Brasilien, aber solange wir nicht auf den letzten Platz sind ist alles gut.

 

Deinen Optimismus möchte ich haben. Hast du die Werte linear extrapoliert? Der Sommer und das Wetter spielt da sicher keine Rolle.


 

Bisher 28% Kohlestrom im 1. HJ 2023 und 10% Gasstrom. Wie man damit auf die Werte von electricity maps kommen will ist mir erstmal ein Rätsel. Nehmen die Vorketten mit auf?

Edit: Ja, tun sie, da hat z.B. Biomasse oder Solar eine CO2 Emission. Ich würde solche Kraftwerke als CO2-frei rechnen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 7 Minuten von Cepha:

Nehmen die Vorketten mit auf?

Ja, auch Kernenergie, Solar und Wind haben eine CO2 Emission. Die 19% Kohle im Juni verursachten trotzdem 67% der CO2 Emission.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor einer Stunde von reko:

Ja, auch Kernenergie, Solar und Wind haben eine CO2 Emission. Die 19% Kohle im Juni verursachten trotzdem 67% der CO2 Emission.

Wo sieht man dort die spez. Werte für die einzelnen Energieträger oder ist das Kraftwerksscharf? Ich nutze das Tool nicht und finde mich da nicht wirklich zurecht.

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reko

Im Diagramm mit den Zeiger über den Balken erscheint ein Popup.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 18.7.2023 um 17:04 von reko:

Im Diagramm mit den Zeiger über den Balken erscheint ein Popup.

Hier hab ich was gefunden:

 

https://github.com/electricitymaps/electricitymaps-contrib/wiki/Emission-factors

 

Die rechnen für DE mit Gas mit 661g/kWh, Kohle mit 1152g/kWh, Solar 35g/kWh, Biomasse 440g/kWh, Pumpspeicher: 297g/kWh, Wind 13g/kWh und jetzt kommts: Atomstrom mit 5g/kWh

 

Falls NG für Nigeria steht, dann werden dort die Gasemissionen übrigens mit 490g/kWh gerechnet.

 

In Frankreich rechnen sie bei Biomasse mit 820g/kWh. Da hat also eine Biogasanlage in Frankreich dieselben CO2 Emissionen wie die offenbar in der weltweiten Effizienz geradezu herausragend guten Inder, deren Kohlekraftwerke mit 820g/kWh gerechnet werden. Bei Gaskraftwerken sind die Inder übrigens aufs Promille identisch zu den Nigerianern und damit auch den deutschen Gaskraftwerken  haushoch überlegen.

 

Polnische Kohlekraftwerke sind übrigens dort besser als deutsche (lässt sich ggf. durch den höheren Anteil an Steinkohle vs. Braunkohle erklären), dafür ist der Wert für Kernenergie in Frankreich, Deutschland, Schweden oder Polen (sic) bis auf die Nachkommastellen exakt identisch.

 

Die werte dort sind also zumindest in Teilen schon recht "speziell", wobei die Werte aus der Tabelle nicht immer mit der Grafik übereinstimmen. (Abweichung z.B. bei deutschen Gaskraftwreken).

 

 Die "übliche" Betrachtungsweise zu Kraftwerksemissionen ist das jedenfalls nicht gerade.

 

Das UBA rechnet übrigens für deutsche Gaskraftwerke mit 381g/kWh.

 

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/11740/publikationen/2023_05_23_climate_change_20-2023_strommix.pdf

 

Der Strommix in Nigeria besteht übrigens zu ca. 1/3 aus "backup" (ich nehme an Notstromgeneratoren?), die sehr wahrscheinlich mit Diesel oder benzin betrieben werden. Das rechnet electricity maps überhaupt nicht rein. Eine viel schlechtere Bilanz als mit kleinen Generatoren  bekommt man in der Stromversorgung kaum hin. Genausowenig sind wohl die Öl- und Kohlekraftwerke des Landes berücksichtigt?

 

https://www.iea.org/articles/nigeria-energy-outlook

 

Auf den ersten und zweiten Blick ist das eine ziemlich schräge Seite. Macht schöne Zahlen und Farben und wird ja auch sehr regelmäßig benutzt, um in diversen Foren / twitter & Co bei ausgewählten Tagen darauf hinzuweisen, wie schlecht die Energiewende in Deutschland doch sei, mir erscheint die Methodik und die Datengrundlage jedenfalls fragwürdig.

 

Klar, mit solchen Zahlen für deutsche Gaskraftwerke, Pumpspeicher, Biomasse- oder Solarkraftwerke kann man natürlich nicht auf 300g/kWh im Mix kommen. Ich hatte die EE, AKW und Müll mal mit 0g/kWh angesetzt und die fossilen halt mit dem, was aus dem Kraftwerk raus kommt.

 

---

 

Ergänzen will ich außerdem noch Folgendes. EU weit messen und bewerten wir Klimaschutzmaßnahmen in Sektoren. Ich halte das für einen guten Ansatz. Wenn man also in dieser Betrachtung den Strommix anschaut nimmt man die Vorketten raus, mit Ausnahme der (hoffentlich negativen) Vorkette der Biomasse. Das CO2 wird dort derzeit halt nicht dem Verbrennungsprozess zugerechnet und dem Forst- oder Landwirt andererseits abgezogen. Das so zu tun ist diskussionswürdig, es wird aber aktuell so getan. Dafür gibt es auch Gründe)

Wenn man das so betrachtet sind die Emissionen von Solar, Wind, Wasserkraft, Kernenergie und die CO2 Emissionen von Biomassekraftwerken, nicht aber z.B. CH4 Schlupf) bei 0g/kWh. Geothermie kommt drauf an, was freigesetzt wird.

 

Die Vorkette beim Bau oder Rückbau wird anderen Sektoren, z.B. eben der Industrie, zugeordnet.

 

Nimmt man die Vorkette mit rein, so wundert es, dass hier bei electriicty maps die Kernkraft scheinbar in vielen europäischen Ländern pauschal mit ca. 5g/kWh gerechnet wird.

 

Das IPCC, das ja bei anderen Energieträgern auch als Quelle genutzt wird sagt zu Vorketten bei Kernkraftwerken z.B.:

 

Wie viel CO2 entsteht bei der Produktion von Atomstrom?

Hier gehen die Ergebnisse weit auseinander, je nachdem, ob nur der Prozess der Energiegewinnung im engeren Sinne oder der gesamte Lebenszyklus eines AKW betrachtet wird. Allein der IPCC-Report von 2014 geht von einer Spanne von 3,7 bis 110 Gramm CO2-Äquivalenten pro Kilowattstunde aus. Im Mittel ging man lange von 66 Gramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde Atomstrom aus, doch das geht an der Realität vorbei, meint Ben Wealer, der eigentliche Wert liege höher. Neue Anlagen verursachen beim Bau - bedingt durch komplexere Vorschriften, zum Beispiel bei der Sicherheit - mehr CO2 als frühere Anlagen. 

 

Quelle: https://www.dw.com/de/faktencheck-ist-atomenergie-klimafreundlich-was-kostet-strom-aus-kernkraft/a-59709250

 

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reko
· bearbeitet von reko

2023/07/24 Clean Air Task Force: Die französischen Atomausfälle 2022: Lehren für die Kernenergie in Europa .. Dies ist eine besonders kritische Frage, da zahlreiche Studien zu dem Schluss gekommen sind, dass die Dekarbonisierung des Elektrizitätssektors, selbst wenn er von erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne dominiert wird, wahrscheinlich kostengünstiger und schneller vonstatten geht, wenn wir eine beträchtliche Menge an "sauberen, festen", stets verfügbaren und nicht wetterabhängigen Stromquellen im Mix haben.

.. Kurzum, die Anzeichen deuten darauf hin, dass Frankreichs Erfahrung der letzten anderthalb Jahre eine isolierte Episode ist, ein unglücklich gewähltes Zusammentreffen von Herausforderungen, und kein Hinweis auf ein chronisches Problem mit der Kernenergie .. Letztendlich sind die Schwierigkeiten auf Fehler von EDF, Mängel im aktuellen Modell der Kernenergie, unzureichende Investitionen in die französische Kernenergie und ein sehr unglückliches Timing zurückzuführen.  

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir

Man kann bei Dunkelflaute Gas verbrenne. Atomkraftwerke sollte man nicht in Teillast betreiben. Siehe Tschernobyfahrversuch, der im GAU mündete. Da die Dinger schon immer unwirtschaftlich waren (die Entsorgung wird vom Staat ebenso übernommen wie die Versicherung und die Forschung) und die Welt auch schon genug Atomwaffen hat sind AKW unnütz. Zukünftige Generationen werden sich die Augen reiben wenn sie davon lesen, auf welch gefährliche, komplizierte und absurd teure Art wir bis vor kurzem Strom produziert haben. 

Am 13.7.2023 um 18:44 von reko:

Es ging um die Bauzeit eines Kernkraftwerks. Politisch bedingte Verzögerungen gibt es in China nicht. Bürokratie nur um die Kosten hochzutreiben und den Bau zu verzögern gibt es dort nicht.

 

Das Sicherheitsbewusstsein ist in autoritären Staaten nicht so gut ausgeprägt wie in Demokratien. 

Das AKW Mülheim-Kärlich konnte noch in der guten alten Zeit fast drei Jahre lang ohne Baugenehmigung betrieben werden. Nach der Explosion von Tschernobyl erfuhr die Öffentlichkeit von der fehlenden Baugenehmigung.

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 6 Stunden von cfbdsir:

Man kann bei Dunkelflaute Gas verbrenne. Atomkraftwerke sollte man nicht in Teillast betreiben.

Das Gas muß man erst mal haben. Da es in Deutschland weder ausreichend Gas noch Gaskraftwerke gibt nutzt man Kohle. Teuere Energie muß man sich leisten wollen. Einige Länder tun das, andere nicht. Wenn Kernernergie nicht wirtschaftlich wäre, dann bräuchte man sie nicht verbieten.

 

Teillast ist zwar kein technisches Problem, die Betreiber werden ihre Kernkraftwerke aber aus wirtschaftlichen Gründen möglichst bei Volllast nutzen. Bestehende Kernkraftwerke sind idR nicht für den Regelbetrieb ausgelegt.

Constellation Energy (US21037T1097) möchte auch mit den Altanlagen Wasserstoff erzeugen: ensuring-equal-access-to-clean-hydrogen

Zitat

Commercial and industrial businesses should be allowed to qualify for federal clean hydrogen incentives when using any source of available carbon-free electricity, whether directly connected to the customer or delivered through the power grid. Restricting sources of power to newly-built generation projects would undermine the investment needed to expand the use of clean hydrogen and achieve the Administration’s decarbonization goals.

Download our position paper in its entirety.

Constellation Energy Aktie Analyse,

MarketCap 34 Mrd$, 2011 für 7,9 Mrd$ übernommen, 2022 wieder abgespalten von Exelon US30161N1019

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir

Gaskraftwerke sind mit Abstand die billigsten Wärmekraftwerke.  Für seltene Nutzung bei Dunkelflaute kann man billig Kohlemeiler umrüsten. (Gasturbine vor den Dampferhitzer bauen). Das läuft dann auch anders als der Kohlemeiler vollautomatisch. Erdgas kostet pro kWh an der EEX ca 3ct. Der Wirkungsgrad eines solch primitiven, billigen GuD liegt bei 60%. Energiekostenamteil also 5ct. 

 

Zukünftig kommt H2 aus ariden Gegenden per LNG -Tanker. Billig, sauber, simpel, personalsparend.

 

Um Versorgungsengpässen vorzubeugen muss man die Speicherkavernen vergrößern. Wo die Erzeugung des H2 stattfindet ist unerheblich solange billige Quellen nutzbar sind und die Auslastung der Elektrolyseure groß ist. Z.b. aride Gegenden oder für Wind billige patagonische onshore Anlagen.

 

KKWs benötigt Nordkorea und der Iran, um die Nachbarn, insbesondere Israel, Südkorea und Japan zu terrorisieren. So st keiner. Und deren AKW sollte man dringend aus der Luft stillegen.

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localhost
Am 18.7.2023 um 12:47 von Holgerli:

Fazit: Die Abschaltung der Atomkraft hat die Co2-Menge nicht verschlecht, der Zubau der EEs hingegen deutlich verbessert.
 

Man kann auch EE Zubauen und bestehende Atomkraftwerke weiterbetreiben. Wie viel CO2 hätte dann in 2023 eingespart werden können?

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reko
· bearbeitet von reko

Duke Energie hat eine Bedarfsplanung bei der Regulierungsbehörde eingereicht. Um Klimaziele zu erreichen soll die Laufzeit bestehender Kernkraftwerke verlängert und neue gebaut werden. Laufzeitverlängerungen sind sehr attraktiv, da die Kraftwerke dann bereits abgeschrieben sind. Man könnte extrem billig Strom produzieren. Duke besitzt 11 Kernreaktoren.  Bei den Kernkraftwerke Oconee, McGuire und Catawba werden Modifikationen zur Leistungssteigerung geprüft.

„Die Unternehmen können die Ziele der Energiewende und der Reduzierung der CO2-Emissionen nicht ohne Kernenergie erreichen".

 

2023/08/17 Nuclear is 'bedrock' of Duke's energy roadmap .. Duke Energy Carolinas and Duke Energy Progress have recommended extending the lives of their existing nuclear power plants as well as building two new small modular reactors (SMRs) by 2035 .. A new Integrated Resource Plan filed with the Public Service Commission of South Carolina (PSCSC) sets out four portfolios under two pathways to achieve statutory carbon reduction targets.

 

US26441C2044

Duke Energy vs EON

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2023/08/10 Frankreich ist wieder grösster Nettostromexporteur in Europa

2023/08/11 Schweden plant Verdreifachung von Strom aus Kernenergie bis 2045 .. Die Klima- und Umweltministerin Romina Pourmokhtari geht davon aus, dass bis 2045 mindestens zehn neue Kernkraftwerke gebaut werden müssen. .. «Die Kernenergie muss in Schweden stark wachsen. Die Regierung arbeitet daher mit aller Kraft daran, die Hürden zu beseitigen, die bisher gegen AKW-Neubauprojekte errichtet wurden»

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reko
· bearbeitet von reko

In Polen hat PGE PAK Energia Jądrowa (je 50% ZE PAK und PGE_Polska_Grupa_Energetyczna PLPGER000010, beide ca 50% in Staatsbesitz) einen Antrag für ein zweites großes Kernkraftwerk mit mindestens zwei APR1400-Reaktoren aus Korea in der Region Patnów-Konin (330km östlich Berlin) gestellt (Inbetriebnahme 2035). Der Antrag für das erste AKW mit AP1000 Reaktor von Westinghouse wurde im April gestellt und im Juli genehmigt.

Insgesamt werden in Polen bis 2040 mit 6 Reaktoren 6 bis 9 GWe und 79 SMRs an 25 Standorten (z.B. Orlen Synthos, KGHM) geplant.

2023/08/17 Approval sought for second large Polish nuclear power plant

2023/08/18 Poland / Joint Venture Submits Application For Decision-In-Principle On New Nuclear At Patnow Coal Site

Video 2023/08/18 The Future is Nuclear⚛️ Poland: The European Pioneer of SMR Technology | Invest in Poland

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reko
· bearbeitet von reko

Abschlußbericht des österreichischen Umwelt/Klimaministeriums:

ANALYSE VON KONZEPTEN VON SMALL MODULAR REACTORS (SMR) – STAND 2022 (pdf)

"eine bemerkenswerte Studie, die Aufschluss über die Möglichkeiten und Grenzen gibt, ist die NuScale‐Studie [35], in der der Entwickler den Betrieb eines NuScale‐Moduls an einem isolierten Netz mit erneuerbaren Energien modelliert. .. Diese Fallstudie zeigt zwar die Möglichkeit eines gemeinsamen (d.h. komplementären) Betriebs von SMR und erneuerbaren Energien, aber sie verdeutlicht auch die extremen Herausforderungen eines solchen Betriebs." (Technisch möglich aber wirtschaftlich unsinnig).

"Um wirtschaftlich zu sein und die von ihnen erzeugte Energie tatsächlich optimal zu nutzen, müssen die SMR daher wahrscheinlich neben der Stromerzeugung noch andere Verwendungsmöglichkeiten finden." (Wasserentsalzung, Prozesswärme oder Wasserstoff wären solche zeitlich variablen Energieverwendungen).

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magicw
vor 15 Minuten von krett:

Die Ankündigung für neue AKWs sind immer laut, wenn man die Pläne dann wieder beerdigt

ich les da nur raus, dass halt 10 neue AKWs zu viel und zu teuer seien. Aber keine generelle Beerdigung von Kernkraft. Schweden hat sich von "100% renewables" verabschieded und verfolgt nun das "100% fossil free" ziel, was weiterhin Kernkraft beinhaltet.

 

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krett

Ja, wie gesagt, man verabschiedet sich leise um das Gesicht nicht zu verlieren ;)

 

Wer gibt 10 Milliarden aus um in 15 Jahren ein AKW zu haben (mit 1,5GW Leistung), wenn man fürs gleiche Geld in 5 Jahren 15-20GW PV, Windenergie und Batteriespeicher bekommt? Macht halt wenig Sinn.

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reko
· bearbeitet von reko

Man sollte Nennleistung nicht mit gesicherter Leistung verwechseln. Schweden braucht mehr Strom. Schweden hat viel Wasserkraft, aber in der falschen Region. Sonne ist weniger aussichtsreich. Ev. baut man etwas Wind aus. Auch wenn jetzt die Anzahl neuer Kernreaktoren nicht mehr auf der Webseite steht, die aktuelle Regierung ist sehr positiv zur Kernenergie eingestellt.

"A statement from the Swedish government says that it is working to remove obstacles to nuclear power."

2023/08/22 Sweden to lift ban on uranium mining

2023/08/11 New Swedish Study Unintentionally Advocates for Nuclear Energy

Zitat

The study unapologetically favors ultra-high penetrations of onshore wind in Sweden’s energy future to propel Sweden toward its net-zero emissions goal.

..

Concerns arise in the wind-dominated scenarios due to the absence of assured wind energy capacity expansion investments and the omission of revenue modeling for investment recovery.

..

The depressed capture rates (represented as value factors) for wind energy, as depicted in Figure 1, underscore a compelling incentive for substantial energy storage expansion, notably with technologies such as electrolyzer capacities for hydrogen production. However, this pursuit comes at a cost .. Figure 2 reveals wind farms still struggle with profitability over the long term, even spanning a century. In sharp contrast, nuclear energy's notably higher value factor leads to a positive undiscounted cash flow in just 33 years.

 

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fancY
· bearbeitet von fancY
Name korrigiert, siehe Hinweis @Ramstein

Interview mit Bruno Burger vom Fraunhofer ISE zu

Warum Deutschland so viel Strom importiert

 

"Wir haben unsere AKW abgestellt und sind zum "Strombettler" geworden - diese Behauptung findet man häufiger. ... Was verstehen die Leute denn falsch?"

 

"Es gibt keine Strombettler. Wir haben einen europäischen Strommarkt, auf dem Strom verschiedener Länder und Quellen angeboten wird. Länder mit günstigen Stromquellen kommen zum Zug, teure nicht. Die erneuerbaren Energien sind immer die günstigsten, aber davon haben wir bislang nicht genug."

 

"Historisch gesehen haben wir immer sehr viel Strom exportiert und damit gutes Geld verdient. Jetzt müssen wir einmal Strom importieren und viele meinen, dass die Welt untergeht und auch, dass es sich bei jeder Kilowattstunde um französischen Atomstrom handelt. Beides ist eben nicht der Fall."

 

"Es gibt zwei Möglichkeiten: Wir können Batteriekapazitäten zubauen, um unsere Mittagsspitzen beim Solarstrom in den Abend zu retten oder wir nutzen das Ausland als Stromspeicher, verkaufen mittags günstigen Strom und kaufen ihn abends wieder zurück. Momentan rentiert sich der Handel mit unseren Nachbarn mehr als der großflächige Ausbau von Energiespeichern."

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Ramstein
vor 24 Minuten von fancY:

Interview mit Bruno Burger vom Frauenhofer ISE zu

Selbst wenn es auch die Journaille oftmals falsch schreibt: Es hat nichts mit Frauen zu tun, sondern heisst Fraunhofer nach Josef von Fraunhofer.

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cfbdsir
Am 27.8.2023 um 21:22 von krett:

Die Ankündigung für neue AKWs sind immer laut, wenn man die Pläne dann wieder beerdigt, wird das immer still und leise gemacht. Komisch, oder?

Ersteres setzt die Herzen der Leser in Wallung. Der autoritäre Geist jubiliert.

Am 17.8.2023 um 18:23 von reko:

Man könnte extrem billig Strom produzieren. Duke besitzt 11 Kernreaktoren.  Bei den Kernkraftwerke Oconee, McGuire und Catawba werden Modifikationen zur Leistungssteigerung geprüft.

Und wer versichert die Kraftwerke? Bei ausreichendem Versicherungsschutz, Arbeitsschutz und Finanzierung der Entsorgung durch die Betreiber würde sich kein AKW lohnen. Die braucht man nur für böse Zwecke: zur Produktion von Atomwaffen. 

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
Am 17.8.2023 um 18:23 von reko:

2023/08/11 Schweden plant Verdreifachung von Strom aus Kernenergie bis 2045 .. Die Klima- und Umweltministerin Romina Pourmokhtari geht davon aus, dass bis 2045 mindestens zehn neue Kernkraftwerke gebaut werden müssen. .. «Die Kernenergie muss in Schweden stark wachsen. Die Regierung arbeitet daher mit aller Kraft daran, die Hürden zu beseitigen, die bisher gegen AKW-Neubauprojekte errichtet wurden»

 

Stell Dir vor, eine Ministerin erklärt im Alleingang, dass 10 neue AKW errichtet werden und niemand in der Regierung weiss davon. Willkommen in Schweden.

 

Zitat

 

Dass Pourmokhtari offenbar einen Alleingang hingelegt hatte, fiel zuerst der Tageszeitung Aftonbladet auf. Als einer ihrer Redakteure in der vergangenen Woche nach der Presseerklärung zu diesen zehn neuen Reaktoren suchte, war diese von der Website des Ministeriums spurlos verschwunden – und stillschweigend durch eine Neufassung ersetzt worden. Darin war keine Rede mehr von 16 statt bislang 6 Atomreaktoren oder von Pourmokhtaris Ankündigung von dreimal soviel Atomkraft binnen 20 Jahren.

Daniel Liljeberg, Staatssekretär im Wirtschafts- und Energieministerium, dem Schwedens Klima- und Umweltministerium organisatorisch untersteht, erklärte die verschwundene Presserklärung damit, dass es für Pourmokhtaris Ankündigungen keine Grundlage gebe: „Die Regierung hat keine Ziele oder Bewertungen in dieser Detailtiefe festgelegt.“

 

 

Also: Keine Atomkraft-Renaissance in Schweden.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 17 Stunden von Holgerli:

Also: Keine Atomkraft-Renaissance in Schweden.

Das ist die Illussion eines Kernkraft-Gegners.

Da steht nichts von "Keine Atomkraft". Einzig, dass es noch nicht ausverhandelt ist wieviel neue Reaktoren gebaut werden. Es können mehr oder weniger werden oder es könnte auch mehr auf SMRs statt Großkraftwerke gesetzt werden.

Wenn ich die Verlautbarungen des deutschen Klimaministers mit der Realität vergleiche, dann ist die schwedische Klimaministerin im Rahmen des Üblichen. Die Klimaministerin vertritt die Position des Klimas - das ist ihr Job. Es gibt in Schweden keine Mehrheit zum Ausstieg aus Kernenergie. In anderen Ländern sind selbst die grünen Parteien für Kernenergie. Das sind die Ängste einer früheren Generation. Die neue Generation hat andere Ängste.

 

Die Anti-AKW Haltung dient den Interessen der fossilen Industrie, meint Fridays for Future.

2023/08/29 Young climate activist tells Greenpeace to drop ‘old-fashioned’ anti-nuclear stance .. Greenpeace is stuck in the past

 

Die Gewinner des deutschen Atomausstiegs sind die Kohlekraftwerke und weit in der Zukunft vielleicht mal Erdgas.

Niemand liebt Atomenergie, aber es gibt Prioritäten. Man muß realistisch bleiben, was in welcher Zeit möglich ist. In Deutschland fehlt es an Stromspeichern und Stromnetzen. Auch beliebig viele Windräder werden nichts nützen.

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