Holgerli Juli 13, 2023 vor 6 Minuten von reko: Das macht die Herstellerfirma mit geeigneten Verträgen. Wenn du ein Haus baust und den Plan änderst, wer bezahlt dafür? Nochmal: Westinghouse ist pleite und hat Toshiba fast mit in den Abgrund gezogen. Ich sehe in dem Fall keine geeigneten Verträge. Areva musste von EdF gerettet werden. EdF wiederum musste durch die Verstaatlichung von Frankreich gerettet werden. Ich sehe auch in den Fällen keine geeigneten Verträge. Wenn ich als Privatmensch ein Haus baue und die Pläne ändere, zahle ich. Wenn der Bauträger trotzdem pleite geht, dann habe ich - trotz geeigneter Verträge - die Arschkarte gezogen. Ich habe noch von keinem Häuslebauer gehört dessen Bauträger pleite gegangen ist, der nicht daraufgezahlt hat. Bei einem AKW-Bau wird es wohl ungleich schwerer sein einen neuen Bauträger zu finden, der das AKW weiterbaut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 13, 2023 · bearbeitet Juli 13, 2023 von reko vor 7 Minuten von Holgerli: Westinghouse ist pleite und hat Toshiba fast mit in den Abgrund gezogen. Ich sehe in dem Fall keine geeigneten Verträge. Westinghouse hat sich verrechnet und muß dafür bezahlen. Toshiba sah eine Möglichkeit den Marktanteil von Westinghouse zu übernehmen und hat dafür die Verpflichtungen von Westinghouse übernommen. Das war ein ganz normaler Vorgang wie er in jeder Branche vorkommt. Es gibt nur gutes und schlechtes Management. Da ich nicht in Toshiba investiert bin muß ich diese Entscheidung nicht beurteilen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 13, 2023 vor 1 Minute von reko: Westinghouse hat sich verrechnet und muß dafür bezahlen. Tohiba sah eine Möglichkeit den Marktanteil von Westinghouse zu übernehmen und hat dafür die Verpflichtungen von Westinghouse übernommen. Das war ein ganz normaler Vorgang wie er in jeder Branche vorkommt. Ja und? War das ein "geeigneter Vertrag" für Toshiba? War das das ein "geeigneter Vertrag" für mich als Investor in Toshiba ein "geeigneter Vertrag"? Von daher stelle ich mal Deine jüngst gemachte These "Das macht die Herstellerfirma mit geeigneten Verträgen." deutlich in Frage. Ein deutlich besseres Mittel ist einfach nicht in Atomkraft zu investieren, wo die Risiken zwar hoch aber die Gewinne in keinem Verhältnis stehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 13, 2023 · bearbeitet Juli 13, 2023 von reko vor 12 Minuten von Holgerli: War das ein "geeigneter Vertrag" für Toshiba? Die Verträge hat Westinghouse abgeschlossen und Toshiba hat entschieden, dass es ein gutes Geschäft ist Westinghouse und damit auch die Verträge zu übernehmen. Ob das nachträglich betrachtet ein gutes Geschäft war kann ich noch nicht beurteilen. toshiba-tpsc.co.jp/english/business/businessfields/nuclear-power 2023/05 Toshiba accepts $15 billion buyout offer from JIP .. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 13, 2023 vor 4 Minuten von reko: Ob das nachträglich betrachtet ein gutes Geschäft war kann ich noch nicht beurteilen. Und exakt das ist das Problem! Und meine Meinung dazu ist, dass in der Atom-Industrie diverse solche schwarzen Löcher an Verträgen warten, die hier im WPF-Forum niemand einschätzen kann. Von daher: Hände weg von Investitionen in die Atomenergie und Atomindustrie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 13, 2023 · bearbeitet Juli 13, 2023 von reko Wer sich nicht ausreichend sicher ist sucht sich ein anderes Spielfeld. Ich finde die Energiebranche wegen der Sachzwänge langfristig für relativ gut berechenbar. Kurzfristige Schwankungen sorgen für Kauf- und Verkaufsgelegenheiten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 13, 2023 vor 6 Minuten von reko: Ich finde die Energiebranche wegen der Sachzwänge langfristig für relativ gut berechenbar. Die Energiebranche also solche: Ja. Die Atomindustrie als solche: Nein. Ok, doch. Eigentlich schon wenn man zu dem Ergebnis kommt "Hände weg" ist sie total berechenbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
krett Juli 13, 2023 vor 6 Stunden von reko: @krett Meinungen über Twitter waren noch nie gut verfolgbar und überprüfbar. Seit man sich zum Lesen anmelden muß ignoriere ich Twitter. Meine Erfahrung mit Energieberechnungen von Kernkraftgegnern sind nicht sonderlich gut. Aber immerhin ein Beleg, dass es auch in UK Kernkraftgegner gibt. Aber sie sind in der Minderheit. Dorfman ist angestellt bei der Science_Policy_Research_Unit. Das ordne ich als Lobbyorganisation ein. Eine wissenschaftliche Studie ist für dich nicht gut genug und wird komplett ignoriert. Aber das ganze Zeug was du wie ein Irrer 24/7 verlinkst ist natürlich viel besser. #Schmerzbefreit Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 13, 2023 · bearbeitet Juli 13, 2023 von reko @krett, du hast Twitter und keine Studie verlinkt. Welche Studie du meinst weiß ich nicht. Ich habe mir Aussagen des Twitterposters angesehen. Studie kann man alles nennen mit dem man sich etwas länger beschäftigt hat. Ich möchte dann schon sehen wie und unter welchen Voraussetzungen das Ergebnis entstanden ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
krett Juli 13, 2023 · bearbeitet Juli 13, 2023 von krett Verlinkte Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0360544223015980?s=09 Zitat Highlights We present a unique cost data set on 19 small modular reactors. Manufacturer cost estimates are mostly too optimistic compared to production theory. A Monte Carlo simulation shows that no concept is profitable or competitive. Median NPVs are negative ranging from 3 (HTR) to 293 (SFR) million USD/MWel. Median LCOEs start at 116 USD/MWh for HTRs and at 218 USD/MWh for PWRs. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 13, 2023 · bearbeitet Juli 13, 2023 von reko vor 4 Stunden von krett: Verlinkte Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0360544223015980?s=09 Das Abstract kann ich nachvollziehen Zitat In that context, small modular reactor (SMR) concepts that are in a rather early development stage claim to have cost advantages through learning effects, standardized design, modularization, co-siting economies, and other factors, such as better time-to-market even though they exhibit negative economies of scale in their construction costs due to their lower power output compared to conventional nuclear reactors. Das bedeutet nun gerade nicht "case closed". Es geht um den Vergleich verschiedener Reaktortypen. Zum Systemkostenvergleich mit Wind und Sonne habe ich keine eigenständigen Überlegungen gefunden sondern einen Verweis auf andere, ältere Quellen. Zitat However, as is extensively documented in the literature, none of these light water reactors has been able to compete with other generation technologies, be it coal, natural gas, and nowadays in some cases renewables [8,10,28–30 Das war den Unternehmen die Aufträge zum Bau von Kernkraftwerken vergeben haben bekannt. Der Fehler dabei ist, dass man früher Kohlekraftwerke als Lösung betrachtet hat und die Betreiber nicht darauf warten werden bis Wind und Sonne nicht liefern können (Einspeisevorrang) sondern sie werden kontinuierlich z.B. Wasserstoff oder Prozesswärme liefern (Vgl. Vorschlag SMR als Fernwärmekraftwerk). Netz- und Speicherkosten sind zwar derzeit nicht das Problem der Solar-/Windparkbetreiber (die werden auch fürs Abregeln bezahlt), aber das Problem der Netzbetreiber und Stromverbraucher. Zitat Surprisingly, the lowest LCOE is calculated for a helium-cooled high-temperature reactor, whereas all of the light water reactors feature higher LCOEs. Die ganze Arbeit steht und fällt mit den geschätzten Investitionskosten. "Comparison of probability density functions for theoretically estimated investment costs" ist eine sehr gewagte Schätzung. Ich konnte keine eigenen Kostenabschätzungen und Begründungen dazu finden. Es ist vermutlich schwer die Kosten einer Entwicklung zu schätzen von der man weder Pläne hat noch sie mal gesehen hat. Da hilft dann eine Monte Carlo Simulation auch nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cepha Juli 13, 2023 vor 15 Stunden von reko: Dorfman behauptet wir haben nicht die Zeit um auf Atomkraftwerke zu warten (er rechnet mit 20 Jahren Bauzeit - das war bisher aber politisch, nicht technisch bedingt). China ist sehr schnell. Wir werden sehen wie schnell Polen ist. Zum Thema China sei bei Kernkraft sehr schnell: Quelle: BP, eigene Darstellung. Dagegen, dass in Polen "schon" in 2030 Atomstrom produziert wird wette ich gerne. Polen setzt darauf, die eigenen Kohlekraftwreke noch "ewig" weiter laufen zu lassen, den nichts anderes ist die kernkraftwreksstartegie in Wirklichkeit. Ich halte das angesichst der unsicheren CO2 Preisentwicklung für eine extrem riskante Idee. dass sie super klimaschädlich ist kommt noch dazu. In 2030 oder 2035 wird man in Polen dann feststellen, dass das mit AKW unrealisierbarer Blödsinn ist und dann? 2030 ist auch das geplante Inbebriebnahmejahr der neu ausgeschriebenen Offshore Windparks in D mit 7GW. Während die Schweden Kernkraftwerke subventionieren, zahlen die Töchter von BP und Total jetzt 12,6 Mrd. Euro an die dt Regierung, um 7GW Offshore Windkraftanlagen bauen und den Strom einspeisen zu dürfen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 13, 2023 · bearbeitet Juli 13, 2023 von reko vor 54 Minuten von Cepha: Zum Thema China sei bei Kernkraft sehr schnell: Es ging um die Bauzeit eines Kernkraftwerks. Politisch bedingte Verzögerungen gibt es in China nicht. Bürokratie nur um die Kosten hochzutreiben und den Bau zu verzögern gibt es dort nicht. Ich bevorzuge die Darstellung von Electricity_sector_in_China - da muß noch viel Kohle ersetzt werden. Solange die installierte Nennleistung kleiner als die verbrauchte Leistung ist, ist Solar- und Windkraft einfach und ein Nobrainer. China baut jetzt Wasserstoffpipelines, weil der Aufwand den Solar- und Windstrom mit Stromleitungen zu den Verbrauchern zu bringen nicht mehr sinnvoll ist (Mega green hydrogen project begins operations, Bauzeit 1 Jahr). Die Low Hanging Fruits sind abgeerntet. Jetzt braucht man entweder Wasserstoff oder Kernkraft oder beides. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cepha Juli 13, 2023 vor 4 Stunden von reko: Es ging um die Bauzeit eines Kernkraftwerks. Politisch bedingte Verzögerungen gibt es in China nicht. Bürokratie nur um die Kosten hochzutreiben und den Bau zu verzögern gibt es dort nicht. und dennoch geht es nur sehr lansgam vorwärts. Global passiert bei Kernkraft unterm Strich seit nunmehr 20 Jahren garnichts mehr. vor 4 Stunden von reko: Ich bevorzuge die Darstellung von Electricity_sector_in_China - da muß noch viel Kohle ersetzt werden. Solange die installierte Nennleistung kleiner als die verbrauchte Leistung ist, ist Solar- und Windkraft einfach und ein Nobrainer. China baut jetzt Wasserstoffpipelines, weil der Aufwand den Solar- und Windstrom mit Stromleitungen zu den Verbrauchern zu bringen nicht mehr sinnvoll ist. Sagst Du. Tatsächlich lautet aber die aktuelle Zubauprognose für neue PV Leistung in China für das Jahr 2023 ca. 150 Gigawatt. Von Januar bis April waren es 48GW. Nur die neuen PV und Windkraftwreke, die China im Jahr 2023 installieren wird werden schon soviel Strom pro Jahr produzieren, wie alle in den letzten 30 Jahren in China gebauten Kernreaktoren zusammen. Ja, die Chinesen werden selbstverständlich auch Wasserstoffpipelines bauen, wir in Deutschland tun das ja auch. https://fnb-gas.de/wasserstoffnetz-wasserstoff-kernnetz/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 14, 2023 · bearbeitet Juli 14, 2023 von reko @Cepha .. und trotzdem baut China Kernkraftwerke - die werden auch gebraucht wenn China den CO2 Ausstoß reduzieren will. Man muß sich entscheiden ob man das Klimaproblem ernst nimmt (Ralf Fuecks 10.7.23: "Ich war über Jahrzehnte ein (ziemlich aktiver) AKW-Gegner. Jetzt wird es Zeit, ein paar Fakten zur Kenntnis zu nehmen: Kein anderes Land hat mitten in der Klima- und Energiekrise seine AKW's vorzeitig stillgelegt. Der Trend geht Richtung Laufzeitverlängerung"). 2023/07/12 Russian-made nuclear power generators are shipped to northeastern China .. the country now has 24 nuclear power units under construction 2023/07/07 China on track to build a first thorium-based molten-salt nuclear reactor 2023/07/12 French-led nuclear alliance calls for equal EU treatment with renewables .. the alliance estimated that the EU would have around 150 gigawatts (GW) of installed nuclear capacity by 2050, compared to over 100 GW in 2022 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cepha Juli 14, 2023 · bearbeitet Juli 14, 2023 von Cepha Ich persönlich hab nichts gegen AKW in China oder den USA, Hauptsache weit genug weg von mir. Mir sind die in den USA oder China natürlich lieber als Kohlekraftwerke. Stand heute ist es aber so, dass Kernkraft keine beduetende Rolle im weltweiten Energiemix spielt und auch die nächsten 20 jahre nicht spielen wird. Dazu ist die heute verfügbare Technologie viel zu teuer, zu riskant und nicht gut skalierbar. Solar und Wind sind Stand heute deutlich billiger (selbst unter Berücksichtigung der Netzintegrationskosten der nicht steuerbaren Erzeugungsleistung), weitaus weniger riskant (in Geld gerechnet) und auf absehbare Zeit auch ausreichend gut skalierbar. Solar und Wind können in 10 Jahren bereits einen sehr bedeutenden Beitrag zur globalen Energieversorgung leisten (und das ist aus Klimaschutzgründen sehr geboten), die Kernkraft kann das nicht. Ich kann nicht ausschließen, dass es in 20 Jahren bei Kernkraft irgendwo einen technologischen Durchbruch geben wird (die letzten 50 Jahre gab es keinen), aber darauf wetten darf man auf gar keinen Fall. Und für den Klimaschutz sind wir heute bereits 30 Jahre zu spät dran, einfach noch mal ein paar Jahrzehnte nichts tun so wie die Polen das planen kann sich die Welt einfach nicht leisten. Der deutsche AKW Ausstieg ist in vielerlei Hinsicht richtig und gut und kommt auch nicht zu früh. Primär reduziert er Risiken, aber er macht auch erst den Weg frei für den Umbau der deutschen Stromversorgung. Die Braunkohle-KW in Deutschand müssen heute schon ziemlich flexibel gefahren werden (und werden das auch), die deutschen AKW hätten das garnicht gekonnt. (außer über den Zubau von Elektrolyseuren als regelbare Last für roten Wasserstoff, aber die sind nun mal noch nicht da) Die Kohleverstromung wird in Deutschland nach dem AKW Ausstieg (und natürlich dem Zubau von Solar und Wind) deutlich schneller gehen als sich das die allermeisten so vorstellen, wenn nicht wieder was ganz Wildes bei den Gas- oder CO2-Preisen passiert Im Juni 2023 z.B. hatte die Braunkohle noch einen Anteil von 18%, Steinkohle ist mit unter 5% kaum mehr von Bedeutung. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1378678/umfrage/verteilung-ausgewaehlter-energietraeger-an-der-nettostromerzeugung-in-deutschland/ Wenn man das 1. Halbjahr 2023 betrachtet ging die Stromerzeugung aus Braunkohle um 21% zurück, die aus Steinkohle um 23% gegenüber 2022. https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2023/nettostromerzeugung-im-ersten-halbjahr-2023-rekordanteil-erneuerbarer-energien-von-57-prozent.html Und das trotz des AKW Ausstiegs. Die Stromimporte kamen übrigens überwiegend aus Norwegen und Dänemark, nicht aus Frankreich, tschechien oder Polen, so wie im Vorfeld gerne behauptet wurde. Unterm Strich blieb ein kleines Exportplus. Wir sind auch nicht grundsätzlich auf Importe angewiesen, die Steinkohlekraftwerke stehen bei uns weitgehend still. Strom aus anderen Quellen (auch im Ausland) ist derzeit halt billiger. MFG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cepha Juli 14, 2023 · bearbeitet Juli 18, 2023 von Cepha Am 14.7.2023 um 04:18 von reko: 2023/07/12 French-led nuclear alliance calls for equal EU treatment with renewables .. the alliance estimated that the EU would have around 150 gigawatts (GW) of installed nuclear capacity by 2050, compared to over 100 GW in 2022 "equal treatment" wollen die ganz sicher nicht, so könnte man gemeinsame Ausschreibungen machen und der billigere gewinnt. Da wären neue AKW chancenlos gegen neue Solar- und Windkraftwerke. Wow, +50% gegenüber 2022 und das schon in knapp 30 Jahren und das als Schätzung von den Nuklear-Lobbyisten. das wird Europa aber so richtig beim Klimaschutz vorwärts bringen. Da wären wir dann also bei der Kernenergie im Jahr 2053 also da, wo wir vor 20 Jahren in Europa schon mal waren. Da bleibt also auch nur die Hoffnung, dass es mit den EE in Europa künftig wie in China exponentiell weiter geht. Und wieviele super-GAU akzeptieren wir dafür in Europa und wer bezahlt diesen teuren Atomstrom und wer räumt den Dreck weg? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 14, 2023 · bearbeitet Juli 14, 2023 von reko vor 8 Stunden von Cepha: Stand heute ist es aber so, dass Kernkraft keine beduetende Rolle im weltweiten Energiemix spielt Stand heute ist es so, dass weltweit etwas mehr Atomstrom als Solar- und Windstrom zusammen genutzt wird. Man darf Nennleistung nicht mit nutzbarer Leistung verwechseln. Deutschland verursacht in der EU absolut die deutlich größte Menge CO2 durch Kohleverstromung. Relativ zum Stromverbrauch den zweitgrößten Anteil. Da sollte man nicht auf die Polen zeigen. Unsere Energiewende ist auf dem Niveau eines Entwicklungslandes. Eine schwankende Last bedeutet bei einen Kohlekraftwerk einen schlechteren Wirkungsgrad und eine höhere CO2-Intensität. Man braucht eine sehr hohe Mindestlast wenn man regeln will. Braunkohlekraftwerke sind mindestens genauso schlecht wie Kernkraftwerke dafür geeignet Sonne und Wind zu ergänzen. "Wiederholungstäter": Das sind die Top 10 der umweltschädlichsten Kraftwerke in Europa .. Diese Anlagen - fast ausschließlich in Polen und Deutschland - waren für ein Viertel aller Emissionen des Stromsektors im Jahr 2022 verantwortlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 17, 2023 · bearbeitet Juli 17, 2023 von reko 2023/07/14 Polish copper giant (KGHM) gets approval for nuclear reactor construction .. In 2022, the company signed a preliminary agreement with NuScale Power, LLC. 2023/07/14 China completes first step in advanced nuclear reactor project by finishing core module .. world’s first commercial onshore small modular reactor when completed in 2026 .. Work on the reactor began at the Changjiang power plant on the southern island of Hainan in 2021. Chinas erster 2 MW Thorium-Forschungsreaktor ist in Betrieb, 2 Jahre früher als angekündigt. 2023/07/14 China Launches First Thorium Reactor, Now Offers Cleaner, More Sustainable Energy Than Uranium Plants. Von europeanscientist.com werden die Brennstoffkosten angegeben mit Thorium 0,029 €/MWh elektrisch Uran 10 €/MWh elektrisch. Das liegt daran, dass Uran seltener ist und nur ein kleiner Anteil (0,7% U235) verwendet werden kann. Der Brennstoff ist aber auch bei Uran nur ein nachrangiger Kostenfaktor (1ct/kWh). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cepha Juli 18, 2023 · bearbeitet Juli 18, 2023 von Cepha Am 14.7.2023 um 11:28 von reko: Stand heute ist es so, dass weltweit etwas mehr Atomstrom als Solar- und Windstrom zusammen genutzt wird. Man darf Nennleistung nicht mit nutzbarer Leistung verwechseln. Stand 2022 wurden weltweit ca. 3500 TWh Solar- und Windstrom erzeugt und rund 2700 TWh aus Kernernergie. Strommnegen, nicht installierte Leistung. Auch Solar- und Windstrom hat NOCH einen zu kleinen Anteil am weltweiten Energiemix, aber Solar- und Windstromerzteugung steigt exponentiell. Siehe Beitrag #580: Zitat Deutschland verursacht in der EU absolut die deutlich größte Menge CO2 durch Kohleverstromung. Relativ zum Stromverbrauch den zweitgrößten Anteil. Da sollte man nicht auf die Polen zeigen. Unsere Energiewende ist auf dem Niveau eines Entwicklungslandes. Eine schwankende Last bedeutet bei einen Kohlekraftwerk einen schlechteren Wirkungsgrad und eine höhere CO2-Intensität. Das ist nicht richtig. Wir integrierten im Jahr 2023 57% Solar- und Windstrom *) in unsere extrem ausfallsichere Stromnetze, das ist keineswegs Stand Entwicklungsland. Sowas zu behaupten ist einfach nur dumm. Die Residuallast ist stark schwankend und wird zukünftig noch viel stärker schwanken. Mir fällt kein Land auf der Welt ein, das vergleichbar hohen Strommengen aus Solar- und Windenergie mit signifikanten Mengen Atomkraft ergänzen könnte. Am nächsten scheint mir UK zu kommen, aber die haben auch noch 40% Erdgaskraftwerke im Strommix. Die deutsche Kohle-Hypothek ist historisch gewachsen, der Umstieg von Kohle zu Gas kann schnell erfolgen, WENN MAN WIRKLICH WILL. Dazu muss man geeignete Rahmenbedingungen schaffen. Auch hier ist UK das leuchtende Beispiel, der "Kohleausstieg" hat dort ca. 5 Jahre gebraucht. Ich erwarte für Deutschland dasselbe. Bei den aktuellen Preisen ist die Kohle in 5-10 Jahren bei uns nur noch ein kleiner Bruchteil. Deutschland hat also sehr wohl einen funktionierenden Plan, Polen hat keinen funktionierenden Plan. Frankreich meiner Ansicht nach auch nicht. Die haben Wunschvorstellungen abseits der Realität (vergleichbar der Idee in UK von vor 15 Jahren, 6 große neue AKW zu bauen. Davon wurde bis heute nicht eine einzige kWh erzeugt, aber schon extrem viel Geld verbaut) Deutschland hat im Jahr 2030 möglicherweise 200GW Photovoltaikleistung installiert. Man kann sich ausmalen, was dann mit den Strompreisen auch in Frankreich und Polen machen wird und was das für kaum regelbare AKW bedeuten würde. Klar kann man neue AKW auch für den Lastfolgebetrieb auslegen, dann kostet die kWh Strom aus diesen AKW halt noch(!) mehr Geld. Oder man findet Abnehmer für roten Wasserstoff zu ausreichend hohen Preisen. Haben die Polen und Franzosen schon mal erzählt, wieviele Stunden diese neu geplanten AKW in Zukunft laufen sollen? MfG ----- *Korrektur: 57% EE Strom im 1, HJ 2023, Solar und Wind waren ca. 43%, siehe: https://strom-report.com/strom/ Viel EE Strom aus EE-Strom, hier aber Wasserkraft, plus Kernkraft hat z.B. auch Schweden Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 18, 2023 · bearbeitet Juli 18, 2023 von reko vor 51 Minuten von Cepha: Das ist nicht richtig. Wir integrierten im Jahr 2023 57% Solar- und Windstrom in unsere extrem ausfallsichere Stromnetze, das ist keineswegs Stand Entwicklungsland. Sowas zu behaupten ist einfach nur dumm. Auf dem Niveau eines Entwicklungslandes ist die CO2 Intensität Deutschlands, 473 gCO2/kWh in 2022, über 5 mal mehr als Frankreich (vgl. Nigeria 372 g/kWh). Dafür haben wir viel Geld versenkt, den teuersten Strompreis und wenig erreicht. Was nutzen 57% Solar- und Windstrom mit Einspeisevorrang, wenn man die Kohlekraftwerke mit Mindestlast betreiben muß ohne Strom zu produzieren. Diese Kohlekraftwerke brachten die Zuverlässigkeit. Es wurde entschieden genauso zuverlässige und planbare CO2 arme Kraftwerke zugunsten von Kohlekraftwerken abzuschalten - das war keine Hypothek. "Deutschland war stets bemüht ... " electricitymaps.com/zone/DE Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
slowandsteady Juli 18, 2023 · bearbeitet Juli 18, 2023 von slowandsteady vor 46 Minuten von reko: Niveau eines Entwicklungslandes ist die CO2 Intensität Deutschlands, 473 gCO2/kWh in 2022 Nigeria ist nur besser, weil sie keine Kohle verbrennen, sondern nur Gas. Würden wir Kohle durch Gas ersetzen, wäre unser CO2-Ausstoß pro kWH sofort weit unter Nigeria. Sieht man auch schön in dem Diagramm "CO2-Emissionen average by source", das du selbst gepostet hast. Zitat Das anfällige Stromnetz Nigerias und die unsichere Energieversorgung werden von Unternehmen häufig als Hauptproblem genannt, das das Wachstum in Afrikas bevölkerungsreichstem Land behindert. Wann genau war nochmal der letzte große Stromausfall für über 100 Millionen in Europa? Nigeria zum zweiten Mal innerhalb eines Monats ohne Strom - DER SPIEGEL Präsidentschaftswahlen in Nigeria: Nigeria: Rechne niemals mit Strom | nd-aktuell.de Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 18, 2023 · bearbeitet Juli 18, 2023 von reko vor 54 Minuten von slowandsteady: Nigeria ist nur besser, weil sie keine Kohle verbrennen Das sollte man auch nicht tun. Wenn man es tut, dann sollte man das CO2 wenigstens abscheiden. Offensichtlich werden die Ressourcen nicht dort eingesetzt wo sie die größte Wirkung haben bzw das Klima hat eine untergeordnete Priorität. Brasilien ist übrigens ohne Erdgas und mit Pumpspeicher und etwas Kernenergie bei 50 bis 100 gCO2/kWh. Der globale Welt-Durchschnitt lag 2022 bei 436 gCO2/kWh. Deutschland war schlechter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cepha Juli 18, 2023 · bearbeitet Juli 18, 2023 von Cepha Die Kohleverstromung in D wird ratzfatz zurück gehen, außer es gibt wieder ganz dramatische Verwerfungen am EWnergiemarkt wie den Ausfall der halben Kernkrafterksflotte in Frankreich oder einem Gaskrieg mit Russland oder einer neuen Partei, die den Zubau von Solar- und Windkraft massiv behindert. Die Kohleverstromung ist meiner Prognose nach bei uns längst auf marginale Werte gesenkt, noch bevor das erste neu geplante AKW irgendwo in Europa ans Netz gehen wird. Im 1. HJ 2023 war noch 27% unseres Strom aus Kohle, bei grob 1kg/kWh macht der Kohleanteil also "nur" noch 250g/kWh im Mix aus. Dazu noch 10% Erdgas und somit durchaus möglich, dass wir in 2023 bisher schon bei ca. 300g/kWh sind. Bei 100€/t CO2 und den aktuellen Gaspreisen wird die Kohleverstromung in Deutschland schnell sterbenj und damit auch die CO2 Intensität unserer Stromerzugung schnell weiter zurück gehen. In Polen kann das nicht passieren, wie auch? Noch als Ergänzung und zur Einordnung die globale Perspektive: Die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom verursachte 2022 im globalen Durchschnitt CO2-Emissionen in Höhe von 436 Gramm – so wenig wie nie zuvor. ... Ember rechnet vor, dass das Plus von 557 Terawattstunden bei der Erzeugung von Solar- und Windstrom im vergangenen Jahr rechnerisch 80 Prozent globalen Mehrbedarfs an Strom deckt. Für dieses Jahr erwartet der Think Tank, dass der Zuwachs bei der Solar- und Windenergie die weitere Steigerung der Nachfrage übertreffen wird. Mit dem Ausbau der Wind- und Solarenergie wird die fossile Erzeugung nach Einschätzung von Ember 2023 leicht – um 0,3 Prozent – sinken. Diese Entwicklung werde sich in den Folgejahren beschleunigen. Das würde bedeuten, dass 2022 der Spitzenwert der Emissionen erreicht worden ist. „Eine neue Ära sinkender Emissionen im Stromsektor steht kurz bevor. Das Jahr 2022 wird als ein Wendepunkt in der Umstellung der Welt auf saubere Energie in Erinnerung bleiben“, heißt es in der Studie. https://www.pv-magazine.de/2023/04/12/globaler-strommix-war-2022-so-emissionsarm-wie-nie-zuvor/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Juli 18, 2023 · bearbeitet Juli 18, 2023 von reko vor einer Stunde von Cepha: Die Kohleverstromung in D wird ratzfatz zurück gehen "Wünsch DIR was" - wir können ja mal tippen wann wir Frankreich eingeholt haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag