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Gast240416

Der Pranger - Beratungen von BankverkäuferInnen

Empfohlene Beiträge

313
· bearbeitet von 313

Meine Oma wollte für Ihren Urenkel gerne auf einen Schlag 10.000 € anlegen und kam bei uns mit einem Angebot ihrer lokalen Sparkasse über ein "Kinder- und Ausbildungssparen" an, mit 2,9% Zinsen. Für 2016 war das erstmal eigentlich ganz OK. Beim Lesen stellte ich dann jedoch sehr schnell fest, dass es sich bei dem "Ausbildungssparen" eigentlich um eine Lebensversicherung bis zum 67. Geburtstag handelt, bei der man sich Teile oder das Ganze auch zwischendurch auszahlen lassen kann - explizit wurde hier halt der 18. Geburtstag als Auszahlungstag beworben.

 

Die 2,9% wären jedoch nur als "Gesamtleistung inkl. fiktiver Überschußbeteiligung" mit 67 zu erreichen gewesen, dafür wurde eine mögliche Rückkaufsumme von 68.100 € angegeben. Garantiert wurden bis 67 jedoch auch nur 21.270 €. Der garantierte Rückkaufwert mit 18 wurde mit 11.626 € angegeben und inkl. einer möglichen Überschussbeteiligung dann mit 12.908 €. Von 2,9% hier also noch keine Spur.

 

An Kosten wurde angegeben:

  • Für Abschluss und Vertrieb: 500 EUR
  • Jährlich 6,78 EUR „übrige Kosten“

In den Faltblättern zu dem Produkt und der persönlichen Beispielrechnung wurden jedoch alle Informationen, Seltsamkeiten und Kosten klar und deutlich genannt. Mit Textmarker wurden vom Berater jedoch "passende" Zahlen wie die 2,9% oder die Kapitalabfindung mit 67 hervorgehoben, nicht aber die für 18 relevanten Zahlen. Als "Pranger" dient dieses Beispiel daher nur bedingt, weil die Informationen vollständig waren und zu Schaden ist auch niemand gekommen, da wir das Produkt nicht abgeschlossen haben.

 

Aufgrund dieses Vorfalles hatte ich jetzt nach dem Tod meiner Großmutter zunächst das schlimmste Finanzchaos befürchtet aber nein: Girokonto, Tagesgeld und 3 Sparbücher.

Gefunden habe ich auch alle Finanzunterlagen meiner Großeltern seit den 50ern. Da waren Prämiensparen, Geldmarktsparen, Renditesparen und Sparkassenzertifikate mit bei und zwei maßvoll berechnete Lebensversicherungen (vom Wert her und angesichts der Krankheitsgeschichte von Opa klar für Beerdigungskosten gedacht), also alles immer ganz harmlos. Das (für Omas Nerven) "riskanteste" Finanzgeschäft waren wohl mal Obligationen der OLB in den 90ern und natürlich Omas geliebtes Lotteriesparen. Geld, das übrig war, lag also nie nur herum, sondern war immer irgendwo angelegt. Ich habe also keine Ahnung, was meine Oma mit dem o.g. Angebot plötzlich geritten hatte.

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alsuna
vor 13 Stunden von Cef:

Naja ….

Ich nehme an Deine Schwester ist noch sehr deutlich unter 80?

Ja, ist sie. 

Aber welche Rolle spielt das an der Stelle? 

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

Siehe mein Zitat. Sie wird ja wohl nicht bereits prädement sein

und die Anlage deshalb einfach vergessen haben?

 

Eine Beratung - ohne Abschluss - dafür verantwortlich zu machen das „mehrere Jahre“ (!) danach

einfach gar keine Anlage erfolgte und dann auch noch zwischenzeitlich eventuell mögliche Gewinne

als Opportunitätskosten geltend zu machen ist vielleicht doch überzogen?

 

 

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multivitamin
· bearbeitet von multivitamin
vor 21 Stunden von Euronensammler:

Wir wollen doch keinen verdammen, nur weil er eine andere Sprache spricht oder einen anderen kulturellen Hintergrund hat, oder?

Die antiquerte Ausdrucksweise gepaart mit dummen, sinnenstellenden gequälten Eindeutschungen ist noch das Amüsanteste an ihm. Erinnert ein bisschen an loeblich.tk, von dem ich nicht weiß, ob diese Seite noch existiert.

 

Entweder Herr H. ist als selbsternannter, heimlicher Satiriker klassischer Troll und schreibt nur zur Provokation.

Oder er glaubt seinen Unsinn wirklich, dann ist er ein dummer religiöser Fanatiker. Solch ein Weltbild ist nicht verboten, aber er beleidigt hier Frauen und verdammt Firmen, die sich nicht an seine kruden Glaubenssätze halten. Abgesehen davon, dass hier religiöse Diskussionen mutmaßlich genau so unerwünscht sind wie politische, geht sein Agitieren mE durchaus über eine normale Meinungsäußerung hinaus.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

Das Sparkassen-Verkäufer durchaus auch

anders können wenn sie denn wollen

ist in diesem Thread nachzulesen.

 

Keine sinnlos aufwendige Konstruktion, keine riesigen Ausgabeaufschläge

und nur 0,25% Gebühren.

 

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Gast231208
vor 2 Stunden von Cef:

Das Sparkassen-Verkäufer durchaus auch

anders können wenn sie denn wollen

ist in diesem Thread nachzulesen.

 

Keine sinnlos aufwendige Konstruktion, keine riesigen Ausgabeaufschläge

und nur 0,25% Gebühren.

 

Aus Arbeitgebersicht kann man sagen: der Sparkassen-Berater ist sein Geld nicht wert, da hat er etwas grndsätzlich falsch verstanden. Es geht darum zu verkaufen und nicht darum zu beraten. :-*

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stolper
Am 8.1.2023 um 13:20 von pillendreher:

Es geht darum zu verkaufen und nicht darum zu beraten. :-*

...ich habe 1986 mit meiner Banklehre angefangen. Seither hat sich an diesem Ansatz im Grunde genommen nichts geändert. 

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Holgerli
vor 4 Stunden von stolper:

...ich habe 1986 mit meiner Banklehre angefangen. Seither hat sich an diesem Ansatz im Grunde genommen nichts geändert. 

Die Unterschiede seit 1986:

 

- 1986 gab es kaum Alternativen, heute gibt es ETFs mit 0,05% TER und kostenlose Sparpläne ab 1 Euro. Da waren die Produkte noch konkurrenzfähig. Heute halt nicht mehr.

- 1986 konnte man sich noch nicht im Internet informieren und wenn alle aus dem Freundeskreis es so gemacht haben, dann kann es ja nicht wirklich schlecht sein.

- Meine ganz persönliche Vermutung: 1986 wurden Rentnern auch noch keine Lehmann Brothers-Zertifikate verkauft.

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cjdenver
Am 9.1.2023 um 19:17 von Holgerli:

- Meine ganz persönliche Vermutung: 1986 wurden Rentnern auch noch keine Lehmann Brothers-Zertifikate verkauft.

 

Aber ein paar Jahre danach Ost-Immobilien :D

 

Anlagebetrug gab es schon seit den hollaendischen Tulpenzwiebelskandalen. Aber sonst stimme ich dir zu, Vergleiche sind heute viel einfacher (wobei das fuer die Sparkassenoma sicher auch nicht unbedingt immer gilt). 

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

Vielen Dank an @finisher, der den Tweet im Humor - Thread geposted hatte.

Den Begriff “Humpty Dumpty Portfolio“ muss ich mir merken.

 

 

 

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Ich hatte inzwischen mit der Dame aus Post #2 einen offiziellen Termin 

bei Ihrem „Betreuer“.

Er war in kürzester Zeit ziemlich kleinlaut.

Die Meldung an das interne QM und die Wertpapiere-Fachabteilung ist erfolgt.

Wir wurden um etwas Geduld gebeten …

 

Mal sehen was aus diesem Humpty Dumpty Depot wird. 

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Holgerli

@Cef Halt uns bitte auf dem Laufenden. Ich bin ja mal gespannt was die Antworten von QM und Wertpapier-Fachabteilung sein werden.

Vermuten würde ich, dass die eine Krähe der anderen Krähe....

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