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SirWayne

EM-Gewichtung

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Schwachzocker

@Glory_Days

Es gibt aber nun einmal Prognosen der Anleger in dieser Welt, und die spiegelt sich in der Marktkapitalisierung wieder. Wer also keine Prognose abgeben will oder kann, der schließt sich dieser Prognose einfach an, investiert nach Marktkapitalisierung und schwimmt mit dem Strom. Das nennt man dann prognosefreies Investieren (weil man selbst keine Prognose abgegeben hat).

Wer hingegen etwas anderes will, der sagt damit wohl aus, dass seine eigene Prognose besser ist als die der anderen Anleger.

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Beginner81
vor 4 Minuten von Schwachzocker:

@Glory_Days

dass seine eigene Prognose b̵e̵s̵s̵e̵r̵ prognosefreier ist als die der anderen Anleger.

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Dann haue ich noch einen raus:D.

 

Wie kann eine Anlage nach Equal Weight in Aktien prognosefrei sein, wenn das "Werkzeug" Aktien an sich immer von menschlichen Prognosen "genährt" wird?

Man setzt daher nur ganz zu Beginn sozusagen die Startposition anders (als z.B. bei MCAP), von der aus man loslegt, aber sofort danach übergibt man seine angebliche Prognosefreiheit wieder in die Hände von anderen Menschen (die aber eben nicht prognosefrei anlegen und handeln). 

 

Anders wäre es z.B. (ohne menschliche Prognose), wenn man (also Laie!) zehn Blumentöpfe mit verschiedenen Pflanzensamen gleich verteilt anlegen würde und es dann darum geht, zu beobachten (oder auch zu wetten), welche Pflanze am schnellsten wächst. Hier wird das Wachstum und auch Ergebnis nicht von menschlichen Prognosen beeinflusst, sondern nur die Natur (Pflanzenart, Klima etc) hätte Einfluss auf das Ergebnis.

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ER EL

Ich weiß nicht ob der Vergleich mit den Tieren so richtig ist.. An anderer Stelle wurde bereits mit einem effizienten Markt argumentiert (EMH), sprich aus den Kursverläufen der Vergangenheit kann nicht auf Kurse in Gegenwart und Zukunft geschlossen werden. Der Kursverlauf der Vergangenheit bestimmt aber die Marktkapitalisierung (also die Größe des Tieres?). Wenn man jetzt die EMH als Grundlage zur Gewichtung annimmt, wäre es doch gerade nicht im Sinne der EMH sich auf Grund der Größe zu entscheiden (da die Größe durch den bisherigen Kursverlauf bestimmt ist).

Vielleicht ist die These mit den Tieren aber doch anwendbar und die Aussage die hier irgendwo fiel, dass MCAP die logische Konsequenz der EMH sei, ist falsch. (?)

 

Die Begründung für MCAP kann ich im Kommer auch nicht auf die Schnelle finden und das Kapitel zu MCAP oder BIP ist relativ kurz. Vielleicht steht es schon an derer Stelle in dieser Diskussion, aber eig. ist doch die Argumentation, dass man den Durchschnitt erreichen will und der Durchschnitt wird eben auf Basis des investierten Geldes berechnet (50% rentiert über und 50% rentiert unter dem Schnitt). Das heißt aber nicht, dass der Durchschnitt immer super gut ist. Wenn der Großteil des Geldes mal schlecht rentieren (z.B. MSCI World) und ein kleinerer Teil besser läuft (z.B. EM) brächte eine andere Gewichtung (z.B. BIP) mehr Rendite als der Durchschnitt. Anders herum aber auch möglich und man bliebe dann eben unter dem Durchschnitt. -->Fazit: Eine andere Gewichtung als MCAP wäre eine Wette

Ich glaube so stehts auch schon mehrfach hier geschrieben...(sorry für die Wiederholung, aber ich musste es wohl für mich nochmal zusammenfassen).

 

Was ich mich trotzdem noch frage ist, warum der MCAP gewichtete Durchschnitt (kann man das so sagen?) der Richtige ist oder sein soll? Wenn das investierte Geld durchschnittlich schlecht rentiert (ich weiß die Grundannahme ist eine andere), wäre doch eine andere Basis für den Durchschnitt die Bessere (aber auch hier wieder die Frage woher man die richtige Basis kennt bzw. wie man sie bestimmt?).

 

 

 

 

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 39 Minuten von ER EL:

Ich weiß nicht ob der Vergleich mit den Tieren so richtig ist..

Ich auch nicht mehr, seit @pillendrehermich soeben an die Realität erinnert hat.

vor 39 Minuten von ER EL:

Fazit: Eine andere Gewichtung als MCAP wäre eine Wette

Exakt so sehe ich es zumindest. Große oder kleine Wetten mit verschiedensten (teils auch völlig nachvollziehbaren Begründungen/Argumenten) - darüber kann man streiten, aber es ist und bleibt eine Wette gegen alle anderen da draußen, die in alle investierbaren Aktien investieren.

 

Das häufigste Argument gegen MCAP-Welt-Gewichtung ist, soweit ich den Eindruck habe, "man läuft in eine mögliche Blase" (siehe Beck/Weber), also eine Übertreibung, die durch irrationale Anleger verursacht wird. Ich bin da anderer Meinung und sehe da übrigens mit einem weltweiten MCAP ETF (ACWI aufwärts) keine viel größeren Risiken als mit anderen Welt-Gewichtungen.

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Schwachzocker
vor 44 Minuten von ER EL:

...Das heißt aber nicht, dass der Durchschnitt immer super gut ist. 

Es ist sogar so, dass der Durchschnitt nie super gut ist. Der Durchschnitt ist auch nie super schlecht.

Sondern der Durchschnitt ist das, was er eben ist: Der Durchschnitt!

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 20 Minuten von Schwachzocker:

Es ist sogar so, dass der Durchschnitt nie super gut ist. Der Durchschnitt ist auch nie super schlecht.

Sondern der Durchschnitt ist das, was er eben ist: Der Durchschnitt!

Mittelmaß ist nicht so das, was wir alle als Glück empfinden :D

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Goldmarie92
vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Wer also keine Prognose abgeben will oder kann, der schließt sich dieser Prognose einfach an, investiert nach Marktkapitalisierung und schwimmt mit dem Strom. Das nennt man dann prognosefreies Investieren (weil man selbst keine Prognose abgegeben hat).

Naja, eine Prognose hat dieser Anleger auch getroffen. Er hat sich für das Asset Aktien entschieden…..Damit sind aus meiner Sicht auch Erwartungen und Hoffnungen verbundene 

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leoluchs
vor einer Stunde von Madame_Q:

Mittelmaß ist nicht so das, was wir alle als Glück empfinden :D

Es geht hier also doch um den Fußball, obwohl die EM doch erst in zwei Jahren stattfindet.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 4 Stunden von Madame_Q:
vor 4 Stunden von Glory_Days:

Andersherum ausgedrückt:
Ich gebe dir zehn zu investierende Objekte, über deren Zukunft du absolut nichts weißt und demnach keine Prognose/Einschätzung über die zukünftige Wertentwicklung treffen kannst. Wie würdest du aus Risikogesichtspunkten investieren?

Das ist aber nicht die echte Welt. Man weiß eben aufgrund Erfahrung der Welt meist immer zumindest ein wenig.

Wenn ich drei Tiere vor mir habe, mit denen ich kämpfen muss (Bär, Affe, und Hamster), dann sage ich auch nicht, dass es absolut unklar ist, bei welchem Kampf ich mehr Chancen habe.

Ein Alien, welches die drei Tiere zum ersten Mal sieht, würde das wohl anders sehen, wobei selbst da das Naturgesetz "je größer, desto eher gefährlicher" unbewusst im Hirn triggern würde.

 

Natürlich gibt es irgendwann eine Grenze, an der das zunehmend verschwimmt und Prognosen nicht mehr eindeutig gegeben werden können. Du scheinst mir aber die komplette Bandbreite von Null bis unendlich in deine These zu nehmen und das ist einfach zu extrem.

Das bereits bekannte Wissen ist in effizienten Märkten irrelevant - insbesondere kann es keinen Einfluss auf die zuküntige Kursentwicklung haben. Man kann es sich gut anhand der zukünftigen Veränderung von Wettquoten vorstellen. Der Bär als bekanntlich das stärkste Tier des Trios wäre in einem Kampf gegen dich hochfavorisiert. D.h. wenn jemand eine Wette eingeht und auf einen Sieg des Bären gegen dich setzt, wird die Quote von Seiten des Wettanbieters sehr gering sein (die Information der Stärke ist in dieser Quote bereits eingepreist). Jetzt stellt sich kurz vor Kampfbeginn aber heraus, dass sich der Bär beide Beine gebrochen hat. Niemand konnte diese Information kennen, bevor das Ereignis tatsächlich eingetreten ist. Die Wettquote steigt plötzlich rapide an, da ein Erfolg des Bären urplötzlich sehr unwahrscheinlich geworden ist. Wenn du nun vor publik werden dieser Information dein ganzes Geld auf ein einziges Risiko-Objekt, den Erfolg des Bären gesetzt hast, bist du ein hohes Konzentrationsrisiko eingegangen, das sich durch das Missgeschick des Bären für dich unerwarteterweise materialsiert hat. Deine Prognose, dass der Bär leichtes Spiel im Kampf gegen dich habe, hat sich als falsch herausgestellt und du verlierst höchstwahrscheinlich deinen kompletten Einsatz.

vor 2 Stunden von Schwachzocker:

@Glory_Days

Es gibt aber nun einmal Prognosen der Anleger in dieser Welt, und die spiegelt sich in der Marktkapitalisierung wieder. Wer also keine Prognose abgeben will oder kann, der schließt sich dieser Prognose einfach an, investiert nach Marktkapitalisierung und schwimmt mit dem Strom. Das nennt man dann prognosefreies Investieren (weil man selbst keine Prognose abgegeben hat).

Wie kann man prognosefreies Investieren prognosefrei nennen, wenn es nicht prognosefrei ist? Entweder ist der Begriff falsch oder völlig irreführend. Denn wer die Prognose letzten Endes durchführt (ich, meine Bekannten, oder der Markt) ist in Abgrenzung zu Prognosefreiheit völlig irrelevant (für das Ergebnis sicherlich nicht).

vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Wer hingegen etwas anderes will, der sagt damit wohl aus, dass seine eigene Prognose besser ist als die der anderen Anleger.

Ja genau, wer etwas anderes basierend auf seiner eigenen Prognose will, weicht von der Prognose des Marktes ab. Weder das eine noch das andere ist prognosefrei. Und nur darum ging es. Der einzige prognosefreie Ansatz ist und bleibt der Equal-Weight Ansatz. Egal wie man es nun dreht oder wendet.

vor 2 Stunden von Madame_Q:

Wie kann eine Anlage nach Equal Weight in Aktien prognosefrei sein, wenn das "Werkzeug" Aktien an sich immer von menschlichen Prognosen "genährt" wird?

Man setzt daher nur ganz zu Beginn sozusagen die Startposition anders (als z.B. bei MCAP), von der aus man loslegt, aber sofort danach übergibt man seine angebliche Prognosefreiheit wieder in die Hände von anderen Menschen (die aber eben nicht prognosefrei anlegen und handeln). 

Prognosefrei im Sinne von dass niemand die zukünftigen Abweichungen der Prognosen von den aktuell gültigen Prognosen der Markteilnehmer kennen kann. Diese Aussage gilt immer - nicht nur zu Beginn. Selbstverständlich muss der Equal-Weight Ansatz rebalanct werden, sonst würde man mit zunehmender Zeit Konzentrationsrisiko aufbauen.

vor 2 Stunden von Madame_Q:

Anders wäre es z.B. (ohne menschliche Prognose), wenn man (also Laie!) zehn Blumentöpfe mit verschiedenen Pflanzensamen gleich verteilt anlegen würde und es dann darum geht, zu beobachten (oder auch zu wetten), welche Pflanze am schnellsten wächst. Hier wird das Wachstum und auch Ergebnis nicht von menschlichen Prognosen beeinflusst, sondern nur die Natur (Pflanzenart, Klima etc) hätte Einfluss auf das Ergebnis.

Die Zukunft ist nicht deterministisch - von daher wissen wir nichts über die zukünftige Veränderungen von aktuellen menschlichen Prognosen (falls doch bitte sofort eine PN an mich - für die Fähigkeit würde ich viel Geld locker machen).

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Schwachzocker
vor 7 Minuten von Glory_Days:

Das bereits bekannte Wissen ist in effizienten Märkten irrelevant - insbesondere kann es keinen Einfluss auf die zuküntige Kursentwicklung haben. Man kann es sich gut anhand der zukünftigen Veränderung von Wettquoten vorstellen. Der Bär als bekanntlich das stärkste Tier des Trios wäre in einem Kampf gegen dich hochfavorisiert. D.h. wenn jemand eine Wette eingeht und auf einen Sieg des Bären gegen dich setzt, wird die Quote von Seiten des Wettanbieters sehr gering sein (die Information der Stärke ist in dieser Quote bereits eingepreist). Jetzt stellt sich kurz vor Kampfbeginn aber heraus, dass sich der Bär beide Beine gebrochen hat. Niemand konnte diese Information kennen, bevor das Ereignis tatsächlich eingetreten ist. Die Wettquote steigt plötzlich rapide an, da ein Erfolg des Bären urplötzlich sehr unwahrscheinlich geworden ist. Wenn du nun vor publik werden dieser Information dein ganzes Geld auf ein einziges Risiko-Objekt, den Erfolg des Bären gesetzt hast, bist du ein hohes Konzentrationsrisiko eingegangen, das sich durch das Missgeschick des Bären für dich unerwarteterweise materialsiert hat. Deine Prognose, dass der Bär leichtes Spiel im Kampf gegen dich habe, hat sich als falsch herausgestellt und du verlierst höchstwahrscheinlich deinen kompletten Einsatz.

Das mag alles richtig sein. Die Lösung kann aber trotzdem nicht sein, gegen den Bären zu wetten und auf den Truthahn zu setzen, denn dann wird man in 99,99999% aller Fälle verlieren. 

 

vor 47 Minuten von Goldmarie92:
vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Wer also keine Prognose abgeben will oder kann, der schließt sich dieser Prognose einfach an, investiert nach Marktkapitalisierung und schwimmt mit dem Strom. Das nennt man dann prognosefreies Investieren (weil man selbst keine Prognose abgegeben hat).

Naja, eine Prognose hat dieser Anleger auch getroffen. Er hat sich für das Asset Aktien entschieden…..Damit sind aus meiner Sicht auch Erwartungen und Hoffnungen verbundene 

Erwartungen, ja: Man erwartet (zu recht) die durchschnittliche Marktrendite.

Hoffnungen, ja: Man hofft, dass diese real positiv ausfällt.

 

Prognose: Nein! 

 

vor 14 Minuten von Glory_Days:

...Der einzige prognosefreie Ansatz ist und bleibt der Equal-Weight Ansatz. Egal wie man es nun dreht oder wendet.

Besteht der EqualWeigt-Ansatz nicht auch aus einer Vielzahl von Aktien, deren Kurse aufgrund von Prognosen entstanden sind?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 2 Stunden von ER EL:

-->Fazit: Eine andere Gewichtung als MCAP wäre eine Wette

Eine Wette gegen die Prognosefähigkeit des Marktes bei gleichzeitiger Prognosefreiheit? Hört sich für mich nach einer guten Wette an.

vor 2 Stunden von ER EL:

Das heißt aber nicht, dass der Durchschnitt immer super gut ist. 

Den arithmetischen Durchschnitt bekommt man nur mit Equal-Weight. Alles andere ist ein gewichteter Durchschnitt, der je nach Gewichtung mal so oder mal so ausfallen wird. Auch der arithmetische Durchschnitt muss nicht notwendigerweise zu jeder Zeit positiv sein - die Wahrscheinlichkeit ist aber am größten, da im Limes großer Zahlen nur noch das residuale Restrisiko übrigbleibt.

vor 22 Minuten von Schwachzocker:

Das mag alles richtig sein. Die Lösung kann aber trotzdem nicht sein, gegen den Bären zu wetten und auf den Truthahn zu setzen, denn dann wird man in 99,99999% aller Fälle verlieren. 

vor 5 Stunden von Glory_Days:

Ich behaupte nicht, dass der Ansatz absoluter Prognosefreiheit immer und auf jeder Ebene sinnvoll bzw. optimal ist. Wie man in der in #204 verlinkten Studie sieht, kann sie auf einigen Ebenen aber sehr sinnvoll sein.

vor 22 Minuten von Schwachzocker:

Besteht der EqualWeigt-Ansatz nicht auch aus einer Vielzahl von Aktien, deren Kurse aufgrund von Prognosen entstanden sind?

Der Vorteil des prognosefreien Ansatzes ist es, dass er sich weder mit der Vergangenheit noch mit der Zukunft beschäftigen muss. Wie Kurse zu Stande gekommen sind, ist daher völlig irrelevant.

Mein Punkt war lediglich, dass jegliche Prognosen - auch die des Marktes insgesamt - zu Konzentrationsrisiken führen können, die Anleger im Auge behalten sollten. Das wirksamste Gegenmittel gegen derartige Risiken ist ein Equal-Weight Ansatz.

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leoluchs
vor 15 Minuten von Glory_Days:

Der Vorteil des prognosefreien Ansatzes ist es, dass er sich weder mit der Vergangenheit noch mit der Zukunft beschäftigen muss. Wie Kurse zu Stande gekommen sind, ist daher völlig irrelevant.

Also ahistorisch und gegen Bauernweisheiten gefeit?

So verhält sich doch der "rationale"  Anleger, dem es gleichgültig ist, wie die Kurse zustandekommen. Die Kategorie der "Prognosefreiheit" entzieht sich leider meiner Einsichtsfähigkeit. Wird ja vielleicht noch.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 4 Minuten von leoluchs:

Also ahistorisch und gegen Bauernweisheiten gefeit?

So verhält sich doch der "rationale"  Anleger, dem es gleichgültig ist, wie die Kurse zustandekommen. Die Kategorie der "Prognosefreiheit" entzieht sich leider meiner Einsichtsfähigkeit. Wird ja vielleicht noch.

Wie heißt es doch so schön nach alter Bauernweisheit - die Zukunft ist keine Extrapolation der Vergangenheit oder anders ausgedrückt: Past performance is no guarantee of future results.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

@Madame_Q Ich habe gerade beim Wäschabhängen nochmal über dein Tierbeispiel nachgedacht: Dein Vergleich hinkt deswegen, da er sich auf ein fest definiertes Ereignis in der Zukunft bezieht ("der Kampf"), für das die Ausgangswahrscheinlichkeiten bekannt sind. Damit handelt es sich bei deinem Beispiel um eine Entscheidung unter Risiko, während es sich bei einer Anlageentscheidung mit Blick auf die ungewisse Zukunft um eine Entscheidung unter Unsicherheit handelt (niemand kann die tatsächliche Zukunft aus heutiger Sicht kennen). Der Unterschied zwischen beiden Entscheidungsarten liegt darin begründet, dass bei deinem Tierbeispiel anhand der gegebenen Wahrscheinlichkeitsverteilung das Risiko exakt berechenbar ist. Bei einer Entscheidung unter Unsicherheit ist das nicht der Fall.

Tatsächlich kann niemand mit Sicherheit sagen, ob sich ein Land wie z.B. Eritrea relativ zur USA zukünftig von den jeweiligen heutigen Ausgangsniveaus besser oder schlechter entwickeln wird (was für die Anlageentscheidung aber auch völlig irrelevant ist - siehe unten). Man könnte sogar Argumente finden, die dafür sprechen, dass sich Eritrea relativ gesehen besser als die USA entwickeln wird: z.B. sind in Eritrea noch wesentliche größere Produktivitätssprünge möglich als das bei den meisten Arbeitnehmern in den USA der Fall sein dürfte. Gleichzeitig könnte der eritreische Markt wesentlich günstiger (im Sinne des CAPE) bewertet sein, als es die USA derzeit ist. Da alle bekannten Informationen/Prognosen nach der EMH bereits in den heutigen Kursen eingepreist sind, bilden derartige Überlegung aber sowieso die falsche Perspektive und sind de facto für den zukünftigen Kursverlauf völlig irrelevant.

Tatsächlich können nur zukünftige Abweichungen von den heute vorherrschenden Informationen/Prognosen einen Einfluss auf zukünftige Kursverläufe haben. Diese zukünftigen Abweichungen kann aus heutiger Sicht aber niemand kennen. So gesehen ist ein prognosefreier Ansatz (= Equal-Weight bei der Geldanlage) der einzig rationale Ansatz bei Entscheidungen unter Unsicherheit. Alles andere sind Wetten und zwar nicht auf die heute gültigen Prognosen(!), sondern auf bestimmte zukünftige Abweichungen von den heute vorherrschenden Prognosen.

Man kann es sich so vorstellen (rein exemplarische Zahlen):
USA => heutige zukünftige Renditeerwartung von 6% p.a. des Marktes bei einer erwarteten zukünftigen Volatilität von 10% p.a.
Eritrea => heutige zukünftige Renditeerwartung 3% p.a. des Marktes bei einer erwarteten zukünftigen Volatilität von 15% p.a.
 

All das ist bekannt und vom Markt als solches akzeptiert/eingepreist. Dieses Wissen bringt im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung rein gar nichts. Nur zukünftige Abweichungen von dieser heute vorherrschenden Marktprognose werden für Kursveränderungen am Markt sorgen. Und anhand welcher Informationen willst du diese unbekannten und unsicheren zukünftigen Abweichungen von der aktuellen Marktprognose einschätzen können? (rhetorische Frage: Da es diese Informationen per Definition noch gar nicht geben kann, ist eine rationale Einschätzung unmöglich!) Jede Einschätzung bezüglich dieser Abweichungen von der aktuellen Marktprognose wäre damit eine nicht auf Informationen/Fakten basierende irrationale Wette => daher ist der prognosefreie Ansatz der einzig rationale und dieser führt immer zu Equal-Weight.

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MCThomas0215
vor 4 Minuten von Glory_Days:

Tatsächlich kann niemand mit Sicherheit sagen, ob sich ein Land wie z.B. Eritrea relativ zur USA von den jeweiligen heutigen Ausgangsniveaus besser oder schlechter entwickeln wird. Man könnte sogar Argumente finden, die dafür sprechen, dass sich Eritrea relativ gesehen besser als die USA entwickeln wird: z.B. sind in Eritrea noch wesentliche größere Produktivitätssprünge möglich als das bei den meisten Arbeitnehmern in den USA der Fall sein dürfte.

Das scheint mir der Pudels Kern zu sein: "relativer" Produktivitätsfortschritt, also "Produktionsfaktoren" ausbauen

  • Unis/Schulen bauen um seine Leute besser auszubilden
  • Häfen/Straßen bauen um die Güter/Menschen zu transportieren
  • gesicherte Energieversorgung aufbauen
  • usw.....

Das alles kann der Staat aber nur tun, wenn genügend "Steuerbasis" vorhanden ist, also Wertschöpfung => BIP-Gewichtung

 

Für entwickelte Volkswirtschaften gilt natürlich der abnehmende  Grenznutzen.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 13 Minuten von MCThomas0215:

Das scheint mir der Pudels Kern zu sein: "relativer" Produktivitätsfortschritt, also "Produktionsfaktoren" ausbauen

  • Unis/Schulen bauen um seine Leute besser auszubilden
  • Häfen/Straßen bauen um die Güter/Menschen zu transportieren
  • gesicherte Energieversorgung aufbauen
  • usw.....

Das alles kann der Staat aber nur tun, wenn genügend "Steuerbasis" vorhanden ist, also Wertschöpfung => BIP-Gewichtung

 

Für entwickelte Volkswirtschaften gilt natürlich der abnehmende  Grenznutzen.

Der Witz an der Sache ist, dass derartige Überlegungen immer in Abgrenzung zu den heute gültigen Prognosen getroffen werden müssen. Also gewissermaßen die Frage, wie viel zukünftiges Überraschungspotenzial besitzt ein Land oder eine andere Einheit gegenüber der heute vorherrschenden Markteinschätzung.

Besitzt die USA wirklich mehr zukünftiges Überraschungspotenzial als Eritrea oder könnte es nicht auch andersherum sein?

Wie kann man sich sicher sein, dass das eine oder das andere richtig ist? Man kann es nicht, da diese Informationen aus heutiger Sicht noch gar nicht vorliegen können (es muss sich um unbekannte, zukünftige Informationen handeln, ansonsten würden sie die heutige Marktprognose bereits beeinflussen und sie könnten keine zukünftige Anpassung der heute gültigen Prognosen mehr verursachen), daher Equal Weight.

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MCThomas0215
vor 1 Minute von Glory_Days:

Der Witz an der Sache ist, dass derartige Überlegungen immer in Abgrenzung zu den heute gültigen Prognosen getroffen werden müssen. Also gewissermaßen die Frage, wie viel Überraschungspotenzial besitzt ein Land oder eine andere Einheit heute gegenüber der vorherrschenden Meinung.

Besitzt die USA wirklich mehr Überraschungspotenzial oder Eritrea?

Wie kann man sich sicher sein, dass das eine oder das andere richtig ist? Man kann es nicht, daher Equal Weight.

Aber das Potential ist nun mal das BIP, denn das ist Menge an verfügbaren "Kapital" über die ein Land verfügen kann über Steuern.

 

Eritrea kann nun mal kein Standford-Uni bauen, da es nicht die nötigen Mittel dafür hat.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 14 Minuten von MCThomas0215:

Aber das Potential ist nun mal das BIP, denn das ist Menge an verfügbaren "Kapital" über die ein Land verfügen kann über Steuern.

 

Eritrea kann nun mal kein Standford-Uni bauen, da es nicht die nötigen Mittel dafür hat.

Alle heutigen bekannten Informationen wie BIP, "Kapital" oder was auch immer spielen für zukünftige Kursentwicklungen keine Rolle. Sie sind in der heute vorherrschenden Prognose des Marktes bereits verarbeitet. Damit sind sie für zukünftige Kursentwicklungen, die nur auf zukünftigen, aktuell noch unbekannten Abweichungen der heute vorherrschende Prognose des Marktes beruhen können, völlig irrelevant. Und diese zukünftigen, aktuell noch unbekannten Abweichungen der heute vorherrschenden Prognose des Marktes, können nur durch zukünftige(!) Informationen zu Stande kommen (d.h. eine faktenbasierte Einschätzung aus heutiger Sicht ist unmöglich). Wären diese zukünftigen Informationen heute schon bekannt, würden sie in der heutigen Prognose des Marktes bereits Berücksichtigung finden. Daher ist die einzige rationale Vorgehensweise der prognosefreie Ansatz per Equal Weight.

Prognosefreiheit trägt der Tatsache Rechnung, dass wir über die zukünftigen Abweichungen unserer heutigen besten Prognose (der Marktschätzung) de facto nichts wissen können.

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MCThomas0215
vor 4 Minuten von Glory_Days:

Alle heutigen bekannten Informationen wie BIP, "Kapital" oder was auch immer spielen für zukünftige Kursentwicklungen keine Rolle. Sie sind in den heute vorherrschenden Prognosen des Marktes bereits verarbeiten. Damit sind sie für zukünftige Kursentwicklungen, die nur auf zukünftigen, aktuell noch unbekannten Abweichungen der heute vorherrschenden Prognosen des Marktes beruhen können, völlig irrelevant.

Aber du sprichst doch selber von " Überraschungspotential", oder?

Was sollen denn die "Abweichungen der Prognosen" den anderes seien als Entscheidungen über das Produktivkapital?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 18 Minuten von MCThomas0215:

Aber du sprichst doch selber von " Überraschungspotential", oder?

Was sollen denn die "Abweichungen der Prognosen" den anderes seien als Entscheidungen über das Produktivkapital?

Überraschungspotenzial (t - t0 | t > t0) = Tatsächliche angenommene Entwicklung (t) - Marktprognose (t0)

 

Die tatsächliche zukünftige Entwicklung sorgt für eine fortlaufende zukünftige Anpassung der heutigen Marktprognose (t0) (also für eine aktuelle zeitabhängige Marktprognose (t) mit t > t0), sodass der Treiber von Kursveränderungen letzten Endes die aus heutiger Sicht unbekannte zukünftige Abweichung der zukünftigen Marktprognose von der heute gültigen Marktprognose ist. Die beste heutige Schätzung (aktuelle Marktprognose) muss im Rückblick nicht optimal gewesen sein. Der Markt kann sich fürchterlich täuschen, wie uns die Vergangenheit eindrucksvoll lehrt. Daher ist die mögliche Natur der Abweichung von ursprünglichen Prognosen sehr vielseitig.

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MCThomas0215
vor 9 Minuten von Glory_Days:

Überraschungspotenzial/Kursveränderung eines Marktes = Marktprognose (t + Δt) - Marktprognose (t)

Die beste Schätzung (Marktprognose) muss im Rückblick nicht optimal gewesen sein. Der Markt kann sich fürchterlich täuschen, wie uns die Vergangenheit eindrucksvoll lehrt. Daher ist die Natur der Abweichung von ursprünglichen Prognosen sehr vielseitig.

Die Natur der Abweichung kann sehr vielseitig sein, sie ist eben eine Schätzung der Markteilnehmer auf Entscheidungen.

 

Das Überraschungspotential ist aber in der Volkswirtschaftslehre gut beschrieben.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 9 Minuten von MCThomas0215:

Die Natur der Abweichung kann sehr vielseitig sein, sie ist eben eine Schätzung der Markteilnehmer auf Entscheidungen.

 

Das Überraschungspotential ist aber in der Volkswirtschaftslehre gut beschrieben.

Das prospektive Überraschungspotential wird bereits ex-ante (also aus heutiger heute) eingeschätzt (daher auch Potential) und ist damit etwas anderes als die tatsächlich realisierte zukünftige Anpassung der Marktprognose gegenüber der aktuellen Marktprognose, die ex-ante mangels Verfügbarkeit zukünftiger Informationen, die zu der realisierten Anpassung geführt haben werden, nicht eingeschätzt werden kann. Man muss mit den Begrifflichkeiten etwas vorsichtig sein - mein Fehler.

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Nostradamus
vor einer Stunde von Glory_Days:

@Madame_Q Ich habe gerade beim Wäschabhängen nochmal über dein Tierbeispiel nachgedacht: Dein Vergleich hinkt deswegen, da er sich auf ein fest definiertes Ereignis in der Zukunft bezieht ("der Kampf"), für das die Ausgangswahrscheinlichkeiten bekannt sind. Damit handelt es sich bei deinem Beispiel um eine Entscheidung unter Risiko, während es sich bei einer Anlageentscheidung mit Blick auf die ungewisse Zukunft um eine Entscheidung unter Unsicherheit handelt (niemand kann die tatsächliche Zukunft aus heutiger Sicht kennen). Der Unterschied zwischen beiden Entscheidungsarten liegt darin begründet, dass bei deinem Tierbeispiel anhand der gegebenen Wahrscheinlichkeitsverteilung das Risiko exakt berechenbar ist. Bei einer Entscheidung unter Unsicherheit ist das nicht der Fall.

Alles klar, aber wie sieht es aus für den Fall einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den USA und Eritrea aus? Prognosefrei könnte Eritrea doch in die unsichere Zukunft gedacht massiv aufrüsten und die USA platt machen. Equal weight oder nicht?  :narr:

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MCThomas0215
vor 1 Minute von Glory_Days:

Das prospektive Überraschungspotential wird bereits ex-ante (also aus heutiger heute) eingeschätzt (daher auch Potential) und ist damit etwas anderes als die tatsächlich realisierte zukünftige Anpassung der Marktprognose gegenüber der aktuellen Marktprognose, die ex-ante nicht eingeschätzt werden kann. Man muss mit den Begrifflichkeiten etwas vorsichtig sein - mein Fehler.

Und genau das ist doch der "Discount" den die Schwellenländer gegenüber entwickelten Ländern haben.

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