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SirWayne

EM-Gewichtung

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 31 Minuten von DST:

Das muss man nochmal festhalten: Madame_Q wünscht sich eine Sapine

 

Allerdings wollen wir besser nicht wissen was sie damit anstellen würde :D (egal ob es sich dabei um ein Holzfass oder eine Spitzhacke handeln würde)

Angebot: 

Stornieren wir beide unser IGNORE und versuchen, uns beide nicht zu ernst zu nehmen ("Ich bin Groot" und du bist Drax). :):prost:.

Wie sagte doch der Streifenpolizist am Ende von Stirb langsam 2 zu McClane, als er den Strafzettel zerriss:

"Es ist doch Weihnachten."

-----------------------

Wäre jemand so nett, mein Christmas-Handshake zu zitieren, damit John Bogle es sehen kann:).

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DST
· bearbeitet von DST
vor 39 Minuten von Johannes34567:
vor 2 Stunden von Glory_Days:

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum das für manche so schwierig zu akzeptieren ist.

Da die Annahme falsch ist, macht es aber doch dann keinen Sinn.  EDIT: Egal^^

Ich muss zu seiner Verteidigung aber gestehen, dass ich die naive Diversifikation ebenfalls sehr interessant und auch prinzipiell unterschätzt finde. Nicht unbedingt bei jeder Konstellation, aber angenommen wir sprechen nur von Sektoren. Wer weiß schon welcher Sektor die nächsten 20 Jahre gut und welcher schlecht performen wird? Ich achte bei meinem Portfolio tatsächlich darauf alle Sektoren signifikant zu berücksichtigen. Eine Gewichtung nach MK schöpft hier einfach nicht alle Diversifikationspotenziale aus, weil manche Sektoren einfach nicht so stark wie andere im investierbaren Aktienmarkt vertreren sind. Ein Großteil des Immobilienmarktes ist z. B. nicht mal an der Börse aktiv.

 

Persönlich greife ich zumindest teilweise auf die naive Diversifikation zurück. Besser gesagt ich strebe sie an, denn tatsächlich bin ich nirgendwo naiv diversifiziert, da ich letztendlich aktiv investiere. Ich unterscheide da zwischen Strategie und Taktik, und meine taktischen Entscheidungen bzw. deren Konsequenzen können (erheblich) von meiner grundsätzlich anvisierten Strategie abweichen, insb. kurz- bis mittelfristig.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 1 Stunde von DST:

Okay, verstehe. Gehen wir mal davon aus, der investierbare Markt bestünde aus 5 Aktien.

 

Aktie 1 ist ein etablierter Player im Markt mit riesigem Burggraben, der regelmäßig riesige Gewinne macht. Nennen wir sie mal Microsoft.

 

Aktie 2 ist ein kleiner Newcomer, der bisher nur Verluste macht und nicht mal der Chef ist sich sicher ob das Unternehmen jemals profitabel sein wird.

 

Aktie 3 - 5 befinden sich qualitativ irgendwo dazwischen.

 

Du hast 100.000 Euro. Würdest du nun in jeder Aktie 20K anlegen wollen? Oder lieber das tun was die meisten tun würden und den Großteil in Microsoft investieren? Objektiv wäre es sinnvoll nicht so viel Geld in Aktie 2 zu investieren wie Aktie 1. Aktie 2 ist dagegen nur ein Zock mit deutlich mehr Risiko und geringerer Gewinnwahrscheinlichkeit. Die Renditechance ist natürlich höher, aber wer riskiert schon 20K komplett zu verlieren wenn er nur 100K hat. Das wäre nicht optimal sondern idiotisch.

Wenn man der EMH Glauben schenken möchte, sind derartige bekannte Informationen/Prognosen bereits in der aktuellen Marktkapitalisierung eingepreist. Wenn also die zukünftigen Prognosen für Aktie 2 alle sehr schlecht sind, dann müsste die Marktkapitalisierung bereits heute entsprechend niedriger ausfallen als bei Aktie 1 (was sie laut dir auch tut - "kleiner Newcomer"). Für die tatsächlich relevanten, aus heutiger Sicht noch unbekannten Abweichungen der zukünftigen Prognosen von den heute gültigen Prognosen hat das aber keine Aussagekraft. Aus diesem Grund sollte ein Equal Weight-Ansatz bei absoluter Prognosefreiheit auch in diesem Fall optimal hinsichtlich Diversifikation sein, auch wenn es sich zugegebenermaßen unintuitiv anfühlt.

vor 1 Stunde von Johannes34567:

Da die Annahme falsch ist, macht es aber doch dann keinen Sinn.

Wie kann die Annahme absoluter Prognosefreiheit falsch sein? Entweder man investiert danach oder eben nicht, aber falsch? Spricht ja bis auf einige historische Dellen (die man dem systematischen Risiko zuschreiben könnte) wenig dagegen der Prognosefähigkeit des Marktes zu vertrauen, aber prognosefrei ist diese wohl kaum...

vor 2 Stunden von DST:

Schwachzocker: Danke für den Versuch, aber meine Meinung ist zu festgefahren, um sie nochmal ändern zu können.

Aber irgendwann in seinem Leben muss er doch mal einen Lernprozess durchlaufen haben. Oder ist er so auf die Welt gekommen, wie er heute ist? Falls nicht, besteht Hoffnung, dass er für ihn neue Dinge - wie bereits in der Vergangenheit geschehen - noch dazulernen kann.

vor 1 Stunde von DST:

Da fällt mir gerade leider nichts ein. Würde mich aber auch interessieren :D

vor 2 Stunden von DST:
vor 2 Stunden von Glory_Days:

 Sie ist eben nur unter der genannten Annahme optimal - niemand sagt, dass die Annahme selbst optimal ist.

Einverstanden.

Das war natürlich die Untertreibung des Jahres - da hier im Forum ja Heerscharen an vermeintlich prognosefreien Investoren unterwegs sind (oder diesen Ansatz zumindest für optimal erachten), die jetzt aber feststellen und akzeptieren müssen, gar nicht prognosefrei unterwegs zu sein. Zum Glück habe ich ihnen jetzt den Weg zu echtem prognosefreien Investieren aufgezeigt.

vor 1 Stunde von DST:
Zitat

Stattdessen würde ich dieses Theoriekonstrukt eines vollumfänglichen Equal-Weight Ansatzes im Sinne absoluter Prognosefreiheit gerne einmal in der Praxis umgesetzt sehen. Hat das Thema EW-Ansatz in der Wissenschaft schon einmal so auf die Spitze getrieben?

Da fällt mir gerade leider nichts ein. Würde mich aber auch interessieren :D

Das Interesse an einem Praxisversuch oder zumindest einer wissenschaftlichen Auswertung sollte eigentlich riesig sein. Die Praxis bringt im Vergleich zur Theorie natürlich leider wieder ganz eigene praktische Probleme mit sich...

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor einer Stunde von Glory_Days:

Wenn man der EMH Glauben schenken möchte, sind derartige bekannte Informationen/Prognosen bereits in der aktuellen Marktkapitalisierung eingepreist.

 

vor einer Stunde von Glory_Days:

Wie kann die Annahme absoluter Prognosefreiheit falsch sein? Entweder man investiert danach oder eben nicht, aber falsch? Spricht ja bis auf einige historische Dellen (die man dem systematischen Risiko zuschreiben könnte) wenig dagegen der Prognosefähigkeit des Marktes zu vertrauen, aber prognosefrei ist diese wohl kaum...

Ich sehe es halt so, dass es im Endeffekt dieses unendliche Spielchen ist, dass A denkt, schlauer zu sein als B, der wiederum denkt, dass er schlauer ist als C usw. - bis eben in das theoretisch Unendliche.

Auch deine Überlegungen sind ja im Endeffekt eine Art Prognose und du bist bestimmt nicht der Einzige, der diese Überlegung hat.

Letztendlich ist der komplette Markt nach MCAP aber genau das Ergebnis dieses ganzen WirrWarrs an "Wer ist schlauer als der andere"-Spielchen (oder soll ich sagen Chaos). 

Du hast z.B. mal geschrieben, dass eine Diversifizierung über Anlagestrategien eigentlich auch noch sinnvoll wäre.

Der Satz blieb mir damals mal in deinem Thread in Erinnerung. Auch hier sehe ich es aber so, dass MCAP eben das schon ist. Es ist das Ergebnis aller Strategien aller Marktteilnehmer oder anders gesagt die "Suppe aus allen Prognosen/Analysen/Strategien/Verrücktheiten/Betrügereien".

Solange in den Köpfen der Menschen verankert ist oder auch immer wieder vor Augen geführt wird, dass kleinere Firmen eher pleite gehen/riskanter sind als größere, ist ein Equal Weight-Ansatz einfach sehr wahrscheinlich riskanter als MCAP. Wir wissen aber alle, dass höheres Risiko nicht automatisch eine höhere Rendite bedeutet. Das kann mal funktionieren, aber es ist nicht zuverlässig (sonst wäre es ja kein Risiko).

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 32 Minuten von Madame_Q:

Ich sehe es halt so, dass es im Endeffekt dieses unendliche Spielchen ist, dass A denkt, schlauer zu sein als B, der wiederum denkt, dass er schlauer ist als C usw. - bis eben in das theoretisch Unendliche.

Auch deine Überlegungen sind ja im Endeffekt eine Art Prognose und du bist bestimmt nicht der Einzige, der diese Überlegung hat.

Nein, mit dem dargestellten Ansatz wollte ich genau diesen unendlichen Kreislauf unter der Annahme absoluter Prognosefreiheit ein für alle mal durchbrechen. Da das Konzentrationsrisiko von verschiedenen Ebenen ausgehen kann (z.B. Länder, Sektoren und Unternehmen), habe ich einen vollumfänglichen Equal-Weight Ansatz auf allen diesen Ebenen vorgeschlagen. Natürlich wird durch die Auswahl der Ebenen selbst eine aktive Wahl getroffen (die sich nicht vermeiden lässt), dennoch sollte der Fokus auf das Konzentrationsrisiko dieser Ebenen innerhalb der Anlageklassen Aktien gemeinhin als plausibel und sinnvoll betrachtet werden können.

Zitat

Letztendlich ist der komplette Markt nach MCAP aber genau das Ergebnis dieses ganzen WirrWarrs an "Wer ist schlauer als der andere"-Spielchen (oder soll ich sagen Chaos). 

Du hast z.B. mal geschrieben, dass eine Diversifizierung über Anlagestrategien eigentlich auch noch sinnvoll wäre.

Der Satz blieb mir damals mal in deinem Thread in Erinnerung. Auch hier sehe ich es aber so, dass MCAP eben das schon ist. Es ist das Ergebnis aller Strategien aller Marktteilnehmer oder anders gesagt die "Suppe aus allen Prognosen/Analysen/Strategien/Verrücktheiten/Betrügereien".

Bis jetzt haben wir nur über die Anlageklassen Aktien gesprochen und einen optimalen Ansatz unter der Voraussetzung absoluter Prognosefreiheit gefunden. Natürlich ist dieser Ansatz nicht auf eine Anlageklasse beschränkt. Tatsächlich muss man das Konstrukt im Sinne absoluter Prognosefreiheit weiterspinnen und es er auf alle Ebenen der Diversifikation gleichermaßen anwenden. Nur wenn man alle verfügbaren Anlageklassen gleichgewichtet, vermeidet man jegliches Konzentrationsrisiko von Anlageklassen. Nur wenn man alle verfügbaren/unterschiedlichen Anlagestrategien gleichgewichtet, vermeidet man jegliches Konzentrationsrisiko von Anlagestragien. Den Equal-Weight Ansatz auf allen Ebenen umzusetzen, ist schwierig wenn nicht gar unmöglich. Man kann sich aber zumindest grob daran orientieren, mit Blick was mit Blick auf Risikodiversifizierung sicherlich nicht zum Nachteil sein wird.

vor 32 Minuten von Madame_Q:

Solange in den Köpfen der Menschen verankert ist oder auch immer wieder vor Augen geführt wird, dass kleinere Firmen eher pleite gehen/riskanter sind als größere, ist ein Equal Weight-Ansatz einfach sehr wahrscheinlich riskanter als MCAP. Wir wissen aber alle, dass höheres Risiko nicht automatisch eine höhere Rendite bedeutet. Das kann mal funktionieren, aber es ist nicht zuverlässig (sonst wäre es ja kein Risiko).

 

Auf alle Fälle macht es Spaß, sich mit dir hier die Gehirnrinde zu verbiegen.:D

Prognosen sind nicht per sé gut oder schlecht. Aber ein Unternehmen deswegen geringer oder höher zu gewichten, ist eben bereits eine Prognose/Einschätzung und widerspricht daher der Prognosefreiheit eines Equal Weight-Ansatzes.

Freut mich, wenn es Spaß macht auch über eher theoretische Dinge nachzudenken :)

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DST
· bearbeitet von DST
vor 1 Stunde von Glory_Days:
vor 3 Stunden von DST:

Okay, verstehe. Gehen wir mal davon aus, der investierbare Markt bestünde aus 5 Aktien.

 

Aktie 1 ist ein etablierter Player im Markt mit riesigem Burggraben, der regelmäßig riesige Gewinne macht. Nennen wir sie mal Microsoft.

 

Aktie 2 ist ein kleiner Newcomer, der bisher nur Verluste macht und nicht mal der Chef ist sich sicher ob das Unternehmen jemals profitabel sein wird.

 

Aktie 3 - 5 befinden sich qualitativ irgendwo dazwischen.

 

Du hast 100.000 Euro. Würdest du nun in jeder Aktie 20K anlegen wollen? Oder lieber das tun was die meisten tun würden und den Großteil in Microsoft investieren? Objektiv wäre es sinnvoll nicht so viel Geld in Aktie 2 zu investieren wie Aktie 1. Aktie 2 ist dagegen nur ein Zock mit deutlich mehr Risiko und geringerer Gewinnwahrscheinlichkeit. Die Renditechance ist natürlich höher, aber wer riskiert schon 20K komplett zu verlieren wenn er nur 100K hat. Das wäre nicht optimal sondern idiotisch.

Wenn man der EMH Glauben schenken möchte, sind derartige bekannte Informationen/Prognosen bereits in der aktuellen Marktkapitalisierung eingepreist. Wenn also die zukünftigen Prognosen für Aktie 2 alle sehr schlecht sind, dann müsste die Marktkapitalisierung bereits heute entsprechend niedriger ausfallen als bei Aktie 1 (was sie laut dir auch tut - "kleiner Newcomer"). Für die tatsächlich relevanten, aus heutiger Sicht noch unbekannten Abweichungen der zukünftigen Prognosen von den heute gültigen Prognosen hat das aber keine Aussagekraft. Aus diesem Grund sollte ein Equal Weight-Ansatz bei absoluter Prognosefreiheit auch in diesem Fall optimal hinsichtlich Diversifikation sein, auch wenn es sich zugegebenermaßen unintuitiv anfühlt.

Der Marktpreis von Microsoft, der von Millionen von Anlegern mit Milliarden Dollar gebildet wird, dürfte aussagekräftiger sein als der vom kleinen Smartup, bei dem nur ein kleiner Bruchteil der Marktteilnehmer mit einem Bruchteil des Marktkapitals investiert ist.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 20 Minuten von Glory_Days:

Natürlich ist dieser Ansatz nicht auf eine Anlageklasse beschränkt. Tatsächlich muss man das Konstrukt im Sinne absoluter Prognosefreiheit weiterspinnen und es er auf alle Ebenen der Diversifikation gleichermaßen anwenden. Nur wenn man alle verfügbaren Anlageklassen gleichgewichtet, vermeidet man jegliches Konzentrationsrisiko von Anlageklassen.

Ich bin wie du weißt völlig bei dir in Sachen breiter Diversifikation, aber da tun sich selbst bei mir Grenzen auf, weil mir hier die Theorie irgendwie zu sehr Überhand nimmt. Es ist dieses totale, maschinelle Denken. Mir fehlt da einfach zu sehr, dass es Grenzen gibt aufgrund des Menschen und seinen Emotionen und Prägungen und der Markt wird nun einmal nicht nur von Robotern oder Computern befeuert.

Dein absolut prognosefreier Equal-Weight-Ansatz bei Aktien würde für mich bedeuten (wenn man einen Schritt weiter geht über die Assetklasse Aktien hinaus), dass ich (150% prognosefrei!) alle irgendwie greifbaren (du schriebst "verfügbaren") Assets/Dinge auf der Welt, die Wertsteigerungen erfahren könnten, kaufen müsste und das eben zu absolut gleichen Beträgen.

Hätte man z.B. 1 Mio Euro, müsste man diese exakt gleich verteilen auf Aktien, Immobilien, Anleihen, Bankeinlagen, Rohstoffe etc....und eben sogar Dinge wie Lego, Wein, Oldtimer, Pokemon-Karten und und und.... wie gesagt....und das ist doch der Punkt...zu absolut gleichen Beträgen! 

Wenn Außerirdische auf die Erde kommen mit einem Roboter und der das stur so macht (weil er es einfach gleich verteilt und unsere Lebensweise und Art nicht kennt), dann könnte ich das nachvollziehen, aber das ist nicht die Realität. 

 

Auf alle Fälle macht es Spaß, sich mit dir hier die Gehirnrinde zu verbiegen.:)

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 21 Minuten von DST:

Der Marktpreis von Microsoft, der von Millionen von Anlegern mit Milliarden Dollarn gebildet wird, dürfte aussagekräftiger sein als als der vom kleinen Smartup, bei dem nur ein kleiner Bruchteil der Marktteilnehmer mit einem Bruchteil des Marktkapitals investiert ist.

In einer perfekten Anlagewelt hätten alle Marktteilnehmer zumindest die Möglichkeit in das kleine Startup zu investieren (und nehmen dadurch indirekt an der Preisbildung teil). In der Realität stellt sich natürlich die Frage nach der Geschwindigkeit der Effizienz der Märkte. Das ist eine grundlegende Frage, wie effizient einzelne Marktbereiche tatsächlich sind und ist meines Wissens nach auch immer Teil aktueller Forschung.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 32 Minuten von Madame_Q:

Ich bin wie du weißt völlig bei dir in Sachen breiter Diversifikation, aber da tun sich selbst bei mir Grenzen auf, weil mir hier die Theorie irgendwie zu sehr Überhand nimmt. Es ist dieses totale, maschinelle Denken. Mir fehlt da einfach zu sehr, dass es Grenzen gibt aufgrund des Menschen und seinen Emotionen und Prägungen und der Markt wird nun einmal nicht nur von Robotern oder Computern befeuert.

Dein absolut prognosefreier Equal-Weight-Ansatz bei Aktien würde für mich bedeuten (wenn man einen Schritt weiter geht über die Assetklasse Aktien hinaus), dass ich (150% prognosefrei!) alle irgendwie greifbaren (du schriebst "verfügbaren") Assets/Dinge auf der Welt, die Wertsteigerungen erfahren könnten, kaufen müsste und das eben zu absolut gleichen Beträgen.

Natürlich müssen in der Praxis Aspekte jenseits der reinen Theorie Berücksichtigung finden. Am Ende können die Umstände der Praxis jede noch so schöne Theorie zu Nichte machen (man denke nur an die Kernfusion). Mir geht es nicht darum, pedantisch eine Umsetzung des Ansatzes in der Praxis zu fordern - sondern Denkanstöße zu geben. Natürlich muss auch auf allen weiteren Ebene des Konzentrationsrisikos eine aktive Auswahl getroffen werden (so wie die Wahl im Falle der Anlageklasse Aktien auf Länder, Sektoren und Unternehmen fiel). Diese Auswahl ist immer bis zu einem gewissen Grad subjektiv und lässt sich nicht vollständig objektivieren.

Zitat

Hätte man z.B. 1 Mio Euro, müsste man diese exakt gleich verteilen auf Aktien, Immobilien, Anleihen, Bankeinlagen, Rohstoffe etc....und eben sogar Dinge wie Lego, Wein, Oldtimer, Pokemon-Karten und und und.... wie gesagt....und das ist doch der Punkt...zu absolut gleichen Beträgen! 

Wenn Außerirdische auf die Erde kommen mit einem Roboter und der das stur so macht (weil er es einfach gleich verteilt und unsere Lebensweise und Art nicht kennt), dann könnte ich das nachvollziehen, aber das ist nicht die Realität. 

Genau an dieser Stelle kommt die notwendige Auswahl ins Spiel, die sich auch bei diesem Ansatz nicht vermeiden lässt und die Herkunft des tatsächlichen Konzentrationsrisikos realistisch einschätzen muss (also kein Lego, kein Wein, kein Oldtimer und auch keine Pokémon-Karten). Auch wenn das jetzt wieder eine subjektive Färbung beinhaltet, herrscht in meinen Augen ein ziemlicher Konsens über die Herkunft von Konzentrationsrisiko und daher lässt sich diese Auswahl auf allen Ebenen der Diversifikation fast schon intuitiv treffen.

Zitat

Auf alle Fälle macht es Spaß, sich mit dir hier die Gehirnrinde zu verbiegen.:)

:thumbsup:

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DST
vor 27 Minuten von Glory_Days:

In einer perfekten Anlagewelt hätten alle Marktteilnehmer zumindest die Möglichkeit in das kleine Startup zu investieren (und nehmen dadurch indirekt an der Preisbildung teil).

In der Realität ist es aber eher so, dass 99,9 % der Markteilnehmer Microsoft kennen, aber nur 0,00001% das kleinste Unternehmen des MSCI World (IMI). Folglich wird das kleinste Unternehmen von nur wenigen Anlegern bewertet. Umso mehr Anleger ein Objekt bewerten, desto aussagekräftiger wird die Durchschnittsmeinung und desto effizienter die Strategie auf diese zu setzen.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 28 Minuten von DST:

In der Realität ist es aber eher so, dass 99,9 % der Markteilnehmer Microsoft kennen, aber nur 0,00001% das kleinste Unternehmen des MSCI World (IMI). Folglich wird das kleinste Unternehmen von nur wenigen Anlegern bewertet. Umso mehr Anleger ein Objekt bewerten, desto aussagekräftiger wird die Durchschnittsmeinung und desto effizienter die Strategie auf diese zu setzen.

Die Frage ist wie gut die 99,9% der Marktteilnehmer Microsoft jenseits des reinen Namens und des groben Geschäftsmodells wirklich kennen. Die reine Anzahl an Markteilnehmern, die sich mit einem Unternehmen beschäftigt, gibt keinen Aufschluss darüber, wie gut die Preisschätzung des Unternehmens am Ende des Tages tatsächlich ist. Wenige Einschätzungen können zu einer näher am tatsächlichen Wert des Unternehmens liegenden Preisschätzung führen als sehr viele uninformierte Einschätzungen. Das ist ja auch ein wesentliches Argument für die Effizienz der Märkte bzw. für die wesentliche Funktionalität der EMH - wenngleich die Homogenität der Effizienz der Märkte in allen Marktbereichen durchaus in Frage zu stellen ist.

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Metasom
vor 52 Minuten von Glory_Days:

Wenige Einschätzungen können zu einer näher am tatsächlichen Wert des Unternehmens liegenden Preisschätzung führen als sehr viele uninformierte Einschätzungen

Nur wenn die Informierten mit hohem Volumen agieren. Ansonsten übertrumpft der Uninformierte mit seiner Liquidität. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 13 Minuten von Metasom:

Nur wenn die Informierten mit hohem Volumen agieren. Ansonsten übertrumpft der Uninformierte mit seiner Liquidität. 

Davon würde ich tendenziell ausgehen - da sich Wissen bzw. Informationsverarbeitung einkaufen lässt. Es ist aber sicherlich nicht unmöglich, dass es zu einem irrationalen Überschwang an Märkten kommt. Daher bin ich ein Freund der Harmonisierung von EMH und Behavioral Economics.

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 17 Stunden von Glory_Days:

Wie kann die Annahme absoluter Prognosefreiheit falsch sein?

Weil der Markt nicht prognosefrei ist? Inwiefern sollte man das dann annehmen? Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei:lol:

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 34 Minuten von Johannes34567:

Weil der Markt nicht prognosefrei ist? Inwiefern sollte man das dann annehmen? Vielleicht redne wir auch an einander vorbei:lol:

Die Annahme bezog sich auf einen einzelnen Anleger bzw. dessen Anlageentscheidung, die natürlich prognosefrei getroffen werden kann und von vielen auch prognosefrei getroffen werden möchte. Wenn der Markt prognosefrei wäre, dann wäre prognosefreies Handeln bei einer Anlage in den Markt erfüllt. Wie du richtig erkannt hast, ist das aber nicht der Fall, weshalb eine Anlage in den Markt alles andere als prognosefrei ist.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

 

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Ich gebe mich geschlagen:dumb:.

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stagflation

Quizfrage: bauen Sie drei Sätze - und bringen Sie fünfmal das Wort "prognosefrei" unter! :lol:

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Ich behaupte nicht, dass der Ansatz absoluter Prognosefreiheit immer und auf jeder Ebene sinnvoll bzw. optimal ist. Wie man in der in #204 verlinkten Studie sieht, kann sie auf einigen Ebenen aber sehr sinnvoll sein. Ein wesentliches Problem besteht auch bei der Umsetzung in der Praxis. Es gibt Equal Weight Fonds in der Anlageklasse Aktien immer nur auf auf der Unternehmens-Ebene. Wer gerne prognosefrei hinsichtlich Länder oder Sektoren investieren möchte, müsste sich die Equal-Weight Komposition selbst zusammenstellen und rebalancen. Wenn man auf mehreren Ebenen (z.B. Länder und Sektoren) kombiniert Equal-Weight betreiben möchte, wird es noch einmal wesentlich komplexer.

 

Daher geht es eher darum, grundsätzlich das Konzentrationsrisiko des eigenen Portfolios zu überprüfen und im Hinterkopf zu behalten, dass der Equal-Weight Ansatz für die Reduktion dieses Risikos optimal ist. Wer von einem hohen länderspezifischen Risiko der USA ausgeht, der sollte sicherlich weder zu 100% noch zu 60-70% (via Weltindizes) in den USA investiert sein. Stattdessen sollte man sich dem Equal-Weight Ansatz auf Länderebene nähern, der dieses länderspezifische Risiko am besten reduzieren kann.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 24 Minuten von Glory_Days:

Wer gerne prognosefrei hinsichtlich Länder oder Sektoren investieren möchte, müsste sich die Equal-Weight Komposition selbst zusammenstellen und rebalancen. Wenn man auf mehreren Ebenen (z.B. Länder und Sektoren) kombiniert Equal-Weight betreiben möchte, wird es noch einmal wesentlich komplexer.

 

Daher geht es eher darum, grundsätzlich das Konzentrationsrisiko des eigenen Portfolios zu überprüfen und im Hinterkopf zu behalten, dass der Equal-Weight Ansatz für die Reduktion dieses Risikos optimal ist. Wer von einem hohen länderspezifischen Risiko der USA ausgeht, der sollte sicherlich weder zu 100% noch zu 60-70% (via Weltindizes) in den USA investiert sein. Stattdessen sollte man sich dem Equal-Weight Ansatz auf Länderebene nähern, der dieses länderspezifische Risiko am besten reduzieren kann.

 

Entschuldige, aber ich kann dir da nicht folgen. Überspitzt formuliert plädierst du also dafür Eritrea genauso stark zu gewichten wie die USA (wenn nicht müsstest du mal deine Defintion von Equal-Weight darlegen) und das soll dann "prognosefrei" sein und nicht etwa genau das Gegenteil, nämlich eine extreme Wette auf die wirtschaftliche Entwicklung von Eritrea? :huh:

 

Zitat

Wer von einem hohen länderspezifischen Risiko der USA ausgeht [...]

Also wenn das keine Prognose ist, weiß ich auch nicht ...

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Schwachzocker

Prognosefreiheit ist die völlige Befreiung von Prognosen, welche prognostisch in die Zukunft gerichtet sind, zukünftige Ereignisse prognostizieren und daher nicht prognosefrei sind.

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Merol Rolod
· bearbeitet von Merol Rolod

Man muss bei philosophischen Extremübungen auch hin und wieder mal eine intellektuelle Pause einlegen. So landet man schneller in der geschlossenen Anstalt als man "prognosefrei" sagen kann und hat dann unter Umständen für immer intellektuell frei. ;)

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Schwachzocker

Wenn man schon nicht finanziell frei ist, soll man wenigstens die intellektuelle Freiheit anstreben.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 45 Minuten von s1lv3r:

Entschuldige, aber ich kann dir da nicht folgen. Überspitzt formuliert plädierst du also dafür Eritrea genauso stark zu gewichten wie die USA (wenn nicht müsstest du mal deine Defintion von Equal-Weight darlegen) und das soll dann "prognosefrei" sein und nicht etwa genau das Gegenteil, nämlich eine extreme Wette auf die wirtschaftliche Entwicklung von Eritrea? :huh:

Ja, das ist prognosefrei, denn das relative Wachstum von Eritrea könnte ohne Probleme zukünftig höher ausfallen als dass der USA (wer kann das schon sicher wissen ohne Prognose...). Da das Eritrea-Gewicht bei einer Equal-Weight Gewichtung über Länder hinweg auf Gesamtportfolio-Ebene sehr gering wäre (im Bereich ~0,5%), ist es gerade das Gegenteil einer extremen Wette.

Andersherum ausgedrückt:
Ich gebe dir zehn zu investierende Objekte, über deren Zukunft du absolut nichts weißt und demnach keine Prognose/Einschätzung über die zukünftige Wertentwicklung treffen kannst. Wie würdest du aus Risikogesichtspunkten investieren? Per Equal-Weight Ansatz, um jegliches Konzentrationsrisiko bzw. objektspezifisches Risiko zu minimieren.

 

Durch den Equal-Weight Ansatz verzichtest du auf jegliche Form von Konzentrationswetten - da du keinerlei Prognose wagst, behandelst du alle Objekte genau gleich von der Gewichtung her.

 

Man muss verstehen, dass dieser Ansatz aus Sicht der Risikoperspektive getroffen wird. Insbesondere wenn man bereits ein großes Vermögen hat, wird diese Perspektive zunehmender wichtiger - und Konzentrationsrisiko ist wohl einer der häufigsten Gründe für historischen Wohlstandsverlust großer Vermögen.

Man kann natürlich eine Vorauswahl an Objekten treffen (in der Bridgewater Studie hat man sich z.B. auf 10 Länder beschränkt). Meistens beinhaltet eine derartige Vorselektion bereits eine Prognose, wenn die Auswahl nicht rein zufällig getroffen wurde. Das objekt-spezifische Konzentrationsrisiko nimmt - wie wir wissen - nicht linear ab, sondern saturiert aber einer gewissen Objektanzahl, weshalb man eine Vorauswahl ab einer gewissen Anzahl als ausreichend betrachten kann. Dann wäre der Ansatz nur noch im Bezug auf die getroffene Vorauswahl prognosefrei, aber nicht mehr absolut.

vor 45 Minuten von s1lv3r:
Zitat

Wer von einem hohen länderspezifischen Risiko der USA ausgeht [...]

Also wenn das keine Prognose ist, weiß ich auch nicht ...

Und was hat diese Aussage nun mit dem Equal-Weight Ansatz zu tun, der derartige Prognosen nicht trifft? Bitte nicht jede meiner Wenn-Dann Aussagen jetzt automatisch mit dem prognosefreien Equal Weight-Ansatz gleichsetzen.

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Merol Rolod
· bearbeitet von Merol Rolod
vor 3 Minuten von Schwachzocker:

Wenn man schon nicht finanziell frei ist, soll man wenigstens die intellektuelle Freiheit anstreben.

 

Das ist wahrscheinlich sogar ratsam. Geld braucht man dann nämlich nicht. Und gut fühlt man sich dabei je nach Medikation wahrscheinlich auch noch. :D

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 30 Minuten von Glory_Days:

Andersherum ausgedrückt:
Ich gebe dir zehn zu investierende Objekte, über deren Zukunft du absolut nichts weißt und demnach keine Prognose/Einschätzung über die zukünftige Wertentwicklung treffen kannst. Wie würdest du aus Risikogesichtspunkten investieren?

Das ist aber nicht die echte Welt. Man weiß eben aufgrund Erfahrung der Welt meist immer zumindest ein wenig.

Wenn ich drei Tiere vor mir habe, mit denen ich kämpfen muss (Bär, Affe, und Hamster), dann sage ich auch nicht, dass es absolut unklar ist, bei welchem Kampf ich mehr Chancen habe.

Ein Alien, welches die drei Tiere zum ersten Mal sieht, würde das wohl anders sehen, wobei selbst da das Naturgesetz "je größer, desto eher gefährlicher" unbewusst im Hirn triggern würde.

 

Natürlich gibt es irgendwann eine Grenze, an der das zunehmend verschwimmt und Prognosen nicht mehr eindeutig gegeben werden können. Du scheinst mir aber die komplette Bandbreite von Null bis unendlich in deine These zu nehmen und das ist einfach zu extrem.

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