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SirWayne

EM-Gewichtung

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

@Nachdenklich: Die USA sind die führende Weltmacht - und sie garantieren zurzeit, dass die internationalen Kapital- und Wertpapiermärkte funktionieren. Zumindest in der westlichen Welt.

 

Wenn das Wirtschaftssystem in den USA zusammenbricht oder wenn die USA den freien Kapitalverkehr oder die Wertpapiermärkte einschränken, dann werden alle westlichen Wertpapiere massiv an Wert verlieren.

 

In diesem Fall ist es völlig egal, ob der US-Anteil in Deinem Depot 20% oder 60% beträgt.

 

Wenn Du mit einem solchen Szenario rechnest, solltest Du nicht in Wertpapiere investieren. Sondern lieber in deutsche Immobilien und Gold. Ob Dir das dann hilft, ist allerdings fraglich. Also vielleicht lieber in einen Schrebergarten (soll bei der deutschen Inflation um 1923 geholfen haben, laut ARD-Film gestern Abend).

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 15 Stunden von stagflation:

Die USA sind die führende Weltmacht -  .......

Deswegen habe ich ja geschrieben, daß eine möglicherweise irgendwann stattfindende Intervention er USA in einem anderen Staat nicht die gleiche Reaktion der Weltgemeinschaft auslösen würde, wie ......  usw.. 

Ich bin ja nicht völlig naiv. (Glaube ich jedenfalls von mir.)

 

Dennoch halte ich es keinesfalls für unwahrscheinlich, daß in den USA Entscheidungen fallen, könnten die auch weltweit tätige Konzerne wie Apple in ihren Geschäften in der einen oder anderen Weise beeinträchtigen.

 

Insofern halte ich das Argument, die großen US-Konzerne seien weltweit tätig, daher sei der hohe US-Anteil unkritisch, für eine Argumentation, die in meinen Augen nicht sehr überzeugend ist. Mit der Logik könnte ich auch schwerpunktmäßig in den DAX investieren und sich darauf zurückziehen, daß dies kein Home-bias sei, da die meisten DAX-Konzerne weltweit agieren.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 8 Stunden von stagflation:

@Nachdenklich: Die USA sind die führende Weltmacht - und sie garantieren zurzeit, dass die internationalen Kapital- und Wertpapiermärkte funktionieren. Zumindest in der westlichen Welt.

 

Wenn das Wirtschaftssystem in den USA zusammenbricht oder wenn die USA den freien Kapitalverkehr oder die Wertpapiermärkte einschränken, dann werden alle westlichen Wertpapiere massiv an Wert verlieren.

 

In diesem Fall ist es völlig egal, ob der US-Anteil in Deinem Depot 20% oder 60% beträgt.

Ich sehe es ähnlich.

Ich finde daher auch die Gedanken von @Glory_Daysin seinem Depot samt der Begründung, warum ein S&P500 ausreicht für den Aktienteil, irgendwie nachvollziehbar (obwohl es mir dann doch zu wenig diversifiziert wäre).

Wenn der S&P500 ähnlich wie damals Japan (lang ist es her) zusammenfallen sollte, dann wird es auch nicht viel helfen, etwas Europa oder viel EM im Depot zu haben. Trotzdem denke ich, dass das immer wieder vorgeschobene Japan-Blasen-Argument (Weber macht es ja auch so und da bin ich wie schon oft erwähnt nicht so ganz bei ihm) ein ziemlich mickriges ist. Die Bewertungen damals waren erstens ganz anders und zweitens war die Welt damals eine ganze andere. Da die Welt damals noch nicht so vernetzt war (vom Internet brauche ich gar nicht reden), gehe ich auch davon aus, dass die Märkte damals weniger effizient waren wie heute. Und ganz ehrlich: Wie viel Schaden hat der Japan-Einbruch damals dem MSCI World geschadet?

Daher kann ich auch völlig verstehen, wenn einige hier im Forum immer noch (wie es auch Finanztip empfiehlt) "nur" einen schnöden MSCI World besparen und die EM komplett weglassen. Sie werden damit höchstwahrscheinlich auch ihr Ziel erreichen.

Vermutlich dürfte ein MSCI World (vielleicht sogar ein S&P500) das Mindestmaß sein, wenn es um gute Diversifikation im Aktienteil geht mit nur einem Index/Produkt. Alles darüber senkt zwar wie immer weiter das Risiko, aber es steigt dann auch die Wahrscheinlichkeit, dass man Rendite einbüßt. Das ist diese Schaukel, die fast jeder Indexer hier versucht, einigermaßen optimal einzustellen.

 

Anbei: Viele werden es schon kennen, aber der eine oder andere (TO?) vielleicht noch nicht.

Es ist jedenfalls lesenswert, auch, wenn die Grafiken und Zahlen aus 2014 sind.

Was jeder damit anfängt im eigenen Depot, ist eine andere Geschichte.

https://www.msci.com/documents/10199/5caee365-79ba-44a4-8643-15b7dbea5999

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Ergänzung:

image.thumb.png.2a9bd5997e902401d18729cdde950a52.png

Quelle: https://www.msci.com/research-and-insights/global-investing-trends/emerging-markets-acwi-economic-exposure

 

Und hier auch noch ein sehr guter Link mit recht aktuellen Zahlen:

https://www.msci.com/www/blog-posts/accounting-for-revenue-sources/02235488422

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Vermutlich dürfte es wie so oft sein:

Wer an einigermaßen effiziente Märkte glaubt, der wird auch daran glauben, dass sämtliche Überlegungen/Gedanken/Ängste in Bezug auf Gewichtungen der Regionen von uns hier Stand heute in den Kursen/Gewichtungen der investierbaren Weltaktienmärkte bei MCAP bereits enthalten sind (weil eben nicht nur wir solche Überlegungen haben und entsprechend handeln). Dazu gehört auch, dass die Japan-Blase noch nicht vergessen ist.

Wer nicht an effiziente Märkte glaubt, der wird sich natürlich leichter tun, seine eigenen (hoffentlich treffsichereren Prognosen/Gedanken) auch im eigenen Depot umzusetzen (so, wie es aktive Fondsmanager ja auch tun) und ja, ich weiß, dass diese Sätze Herrn Prof. Weber sogar etwas widersprechen in Bezug auf das BIP in seinem Arero (wobei er ja im anderen Buch auch kein Problem mit MCAP hat samt ACWI).

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Ramstein

Ich sehe es so: Wer extrem auf nur ein Modell fixiert ist und meint, nach diesem auf jedes Prozent oder gar zehntel Prozent rebalancieren zu müssen, der treibt deutliches finanzielles Overengineering.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 24 Minuten von Ramstein:

Ich sehe es so: Wer extrem auf nur ein Modell fixiert ist und meint, nach diesem auf jedes Prozent oder gar zehntel Prozent rebalancieren zu müssen, der treibt deutliches finanzielles Overengineering.

Vermutlich hast du recht.

Aber ist es nicht so, dass man gerade mit einem simplen MCAP-ETF eben nicht auf ein Modell fixiert ist, sondern eben die Summe aller Anleger-Gewichtungen vereint? Ich habe mal gelesen, dass die meisten aktiven Fondsmanager z.B. definitiv nicht nach MCAP anlegen (ich glaube, Beck hast das mal gesagt). So gesehen ist MCAP auch nur die Summe aller MCAP- plus "Nicht-MCAP"-Anlagen, sprich, jeder, der z.B. nach BIP oder sonstwie anders gewichtet, drückt das MCAP in die eine oder andere Richtung. Verrückt oder?:huh:

Bei MCAP erledigt sich das Rebalancing eh. Da gibt es dann gar keine Chance auf "Overengeneering". Das könnte doch für manche ein Vorteil sein, wenn das Hirn erst gar keinen Trigger erhält.

 

Man kann wohl alles irgendwie (gegen-)begründen.

Bei Beck´s Gleichwertindex-Gewichtung (nach Unternehmensgewinnen), die ich übrigens aus dem Bauch heraus schon recht "logisch" finde, könnte man z.B. auch gegen-argumentieren und sagen:

Wenn die Börse die Zukunft widerspiegelt (also die Erwartung der Anleger für zukünftige Gewinne) - was hat es dann für einen Sinn, wenn man wie Beck die Gewichtung nach aktuellen/bekannten Unternehmensgewinnen justiert? Läuft man da nicht hinterher?

Ich hoffe, man versteht, was ich meine.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 2 Stunden von Madame_Q:

Ich finde daher auch die Gedanken von @Glory_Daysin seinem Depot samt der Begründung, warum ein S&P500 ausreicht für den Aktienteil, irgendwie nachvollziehbar (obwohl es mir dann doch zu wenig diversifiziert wäre).

Die Frage stellt sich, wie gut diese vermeintlich bessere Diversifikation eines Weltindizes gegenüber den USA als Markt tatsächlich ist. Zumindest seit Auflage des MSCI Worlds hat dieser gegenüber dem S&P 500 selten eine bessere Downside-Diversifikation geboten (Korrelation der Drawdowns von 0,91 für den Zeitraum 31.12.1969 - 24.03.2022):

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Hinweis: Der S&P 500 startet hier am 31.12.1969 nicht bei 0.00%.

Wenn ein Weltindex wirklich besser vor Drawdowns schützen könnte, müsste man das auf einer Zeitspanne von ~50 Jahren sehen können. Natürlich ist die Parallelität in diesem Plot insbesondere in den letzten Jahren aufgrund des hohen Anteils der USA am MSCI World mit fast 70% nicht wirklich überraschend. Ich fürchte aber, dass auch ein ACWI oder andere Länder-Gewichtungen gerade bei den für Investoren relevanten großen Krisen (Drawdowns <-40%) sehr ähnlich ausgesehen haben (Stichwort: Marktrisiko).

Natürlich sieht aufgrund der hohen Überlappung auch die Upside sehr ähnlich aus - und es ist keineswegs sicher, dass die jüngste Outperformance des S&P 500 gegenüber dem MSCI World zukünftig noch länger anhalten wird (man beachte den Zeitraum 1986 - 1996):
grafik.thumb.png.1c509e50489557f4c89042d4e2419c6e.png


Hinweis: Farben sind im Vergleich zum Plot oben vertauscht.

Die Frage, welche Ländergewichtung man verwendet, ist in meinen Augen in einer globalisierten Welt als zunehmend nachrangig zu betrachten (und stellt bei den vier Ebenen der Diversifikation sowieso die unterste Ebene dar). Früher waren Geschäftsmodelle mitunter wesentlich lokaler aufgebaut als sie es heute sind und auch die internationalen Lieferketten/Abhängigkeiten, wie wir sie heute kennen (siehe Coronakrise), waren weniger stark ausgeprägt. Gleichzeitig sind einzelne Sektoren für die Bedeutung des Gesamtmarktes sehr wichtig geworden (z.B. der Technologiesektor, ohne den heute kaum eine Branche mehr auskommt).

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Bigwigster
vor 2 Minuten von Glory_Days:

Wenn ein Weltindex wirklich besser vor Drawdowns schützen könnte, müsste man das auf einer Zeitspanne von ~50 Jahren sehen können.

Man kann doch nicht das Land als Vergleich nehmen was außergewöhnlich gut performt hat und man nun im Nachhinein weiß dass es alle seine Krisen gut überstanden hat. Das ist ein typischer Hindsight Bias und daraus sollte man gar keine Schlüsse ziehen. 

 

vor 9 Minuten von Glory_Days:

Die Frage, welche Ländergewichtung man verwendet, ist in meinen Augen in einer globalisierten Welt als zunehmend nachrangig zu betrachten.

War die Welt erst ab 2010 globalisiert oder warum war die Ländergewichtung in der Dekade der 00er Jahre äußerst relevant?

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 24 Minuten von Glory_Days:

Die Frage stellt sich, wie gut diese vermeintlich bessere Diversifikation eines Weltindizes gegenüber den USA als Markt tatsächlich ist. Zumindest seit Auflage des MSCI Worlds hat dieser gegenüber dem S&P 500 selten eine bessere Downside-Diversifikation geboten (Korrelation der Drawdowns von 0,91 für den Zeitraum 31.12.1969 - 24.03.2022):

Wenn ein Weltindex wirklich besser vor Drawdowns schützen könnte, müsste man das auf einer Zeitspanne von ~50 Jahren sehen können. Natürlich ist die Parallelität in diesem Plot insbesondere in den letzten Jahren aufgrund des hohen Anteils der USA am MSCI World mit fast 70% nicht wirklich überraschend. Ich fürchte aber, dass auch ein ACWI oder andere Länder-Gewichtungen gerade bei den für Investoren relevanten großen Krisen (Drawdowns <-40%) sehr ähnlich ausgesehen haben (Stichwort: Marktrisiko).

Natürlich sieht aufgrund der hohen Überlappung auch die Upside sehr ähnlich aus - und es ist keineswegs sicher, dass die jüngste Outperformance des S&P 500 gegenüber dem MSCI World zukünftig noch länger anhalten wird 

 

Frage, welche Ländergewichtung man verwendet, ist in meinen Augen in einer globalisierten Welt als zunehmend nachrangig zu betrachten 

 

Wenn ich deiner Argumentation folge, könnte ich dennoch anders an die Thematik rangehen, nämlich indem ich frage:

Wenn zusätzliche Diversifikation wahrscheinlich nicht viel bringt, wie sehr wird der Mehrwert der Diversifikation meinem Depot schaden?

 

Aus obigen guten Erläuterungen von @Glory_Days entnehme ich: wenig bis gar nicht.

Daher würde ich immer den Diversifikations-Vorteil mitnehmen.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 15 Minuten von Bigwigster:

Man kann doch nicht das Land als Vergleich nehmen was außergewöhnlich gut performt hat und man nun im Nachhinein weiß dass es alle seine Krisen gut überstanden hat. Das ist ein typischer Hindsight Bias und daraus sollte man gar keine Schlüsse ziehen. 

Auf Zeiträumen von ca. zwei Anlegergenerationen würde ich nicht mehr von Hindsight Bias sprechen. Manche Länder haben systematische Wettbewerbsvorteile - das ist wie der FC Bayern München im Fußball... da wird es auch nicht plötzlich 10 verschiedene Meister in 10 Jahren Bundesliga geben.

Zitat

War die Welt erst ab 2010 globalisiert oder warum war die Ländergewichtung in der Dekade der 00er Jahre äußerst relevant?

Die Betonung liegt auf zunehmend im Sinne einer graduellen Entwicklung. Das Verhältnis der Bedeutung der von Sektor- zu Ländergewichtung hat sich meines Erachtens nach in den 2000er Jahren zu Gunsten der Sektoren umdreht. Das ist auch wissenschaftlich anerkannt:

Zitat

To exploit diversification opportunities to the full, investors need to diversify across a wide spread of industries and countries. Both [industries and countries] matter, although there is evidence that globalization has led to a decline in the relative importance of countries, with industries assuming greater importance.

 

Credit Suisse Global Investment Returns Yearbook 2015 - Prof. Elroy Dimson, Prof. Paul Marsh and Dr. Mike Staunton, London Business School

In dem Wissen, dass der S&P 500 auch eine indirekte Länderdiversifikation aufgrund seiner weltweit operierenden Firmen bietet ("The percentage of products and services produced or sold by S&P 500 companies outside the United States equated to 44.3 percent in 2015"), sehe ich persönlich die Länderdiversifikation des S&P 500 als hinreichend gegeben an.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

 

Ergänzung:

 

Ich habe übrigens noch eine alte Umfrage Dezember 20, 2012 aus dem Forum ausgegraben, hier war die Stimmung nicht gerade 100% S&P500 reichen doch eigentlich :D

image.thumb.png.2d331a03efd7a9737bf87f3eeffd253e.png

Quelle

 

Meiner Meinung nach geht in der heutigen Zeit die Stimmung zu extrem in genau die andere Richtung und was für die meisten hier wohl lächerlich wirkt, wird identisch argumentiert für 100% USA.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 37 Minuten von Glory_Days:

Wenn ein Weltindex wirklich besser vor Drawdowns schützen könnte, müsste man das auf einer Zeitspanne von ~50 Jahren sehen können.

Der ACWI bzw. irgendein Welt-Index bzw. eine Welt-Gewichtung inkl. EM wäre aber denke ich besser geeignet (dann passt das auch besser zum Thread). Ich glaube, wir haben da in deinem Thread schon darüber geschrieben. Vielleicht findest du das Thema dort und kannst hier nochmal darauf eingehen.

War es nicht so, dass EM-Aktien meiner Erinnerung nach deutlich mehr zur Diversifikation beitragen, als alle anderen Industrieländer außerhalb der USA und haben auch in starken Drawdowns dann doch etwas geholfen? Dass die Korrelation der EM mit dem Rest der Welt aktuell natürlich auch sehr hoch ist, hatte ich noch in Erinnerung aus deinem Thread.

 

vor 13 Minuten von pillendreher:

Wenn zusätzliche Diversifikation wahrscheinlich nicht viel bringt, wie sehr wird der Mehrwert der Diversifikation meinem Depot schaden?

 

Aus obigen guten Erläuterungen von @Glory_Days entnehme ich: wenig bis gar nicht.

Daher würde ich immer den Diversifikations-Vorteil mitnehmen.

Eine hervorragende Frage.

Meine Begründung, warum ich nicht nur einen S&P500 nehmen würde (anstatt eines ACWI) wäre, dass ich der Meinung bin, dass man das zusätzliche Risiko des S&P500 aus der obigen Grafik von Glory nicht sehen kann. 

Nur, weil die Grafik das Risiko nicht deutlich aufzeigt, bedeutet es nicht, dass da keines ist.

Anders herum ist es aber genauso. Nur weil man anhand Daten oder Grafiken nicht immer eindeutig SEHEN kann, dass mehr Diversifikation zu weniger Risiko führt, bedeutet es nicht, dass das Risiko nicht gesenkt wurde. 

Daher behaupte ich ja immer: Diversifikation senkt immer (!!) das Risiko, wirklich immer.

Nur leider führt es ab einem gewissen Punkt auch dazu, dass man die Wahrscheinlichkeit erhöht, weniger Rendite abzubekommen. Das ist das klassische Überversichern im normalen Leben.

Natürlich senke ich stetig mein Risiko für gewisse Ereignisse, je mehr Versicherungen ich abschließe, aber irgendwann nur noch ganz ganz gering, aber es kostet mich ab einem gewissen Punkt sehr viel Geld.

 

vor 12 Minuten von Glory_Days:

Auf Zeiträumen von ca. zwei Anlegergenerationen würde ich nicht mehr von Hindsight Bias sprechen.

Wie gesagt - mir fehlen da die EM. Vermutlich wird es da aber nicht so lange Daten zurück geben oder?

 

vor 11 Minuten von Bigwigster:

Ich habe Übrigens noch eine alte Umfrage Dezember 20, 2012 aus dem Forum ausgegraben, hier war die Stimmung nicht gerade 100% S&P500 reichen doch eigentlich :D

image.thumb.png.2d331a03efd7a9737bf87f3eeffd253e.png

Quelle

 

Meiner Meinung nach geht in der heutigen Zeit die Stimmung zu extrem in genau die andere Richtung und was für die meisten hier wohl lächerlich wirkt, wird identisch argumentiert für 100% USA.

Solche Rückblicke auf Menschen und deren Prognosen/Gefühle/Vermutungen finde ich immer super-interessant und oftmals interessanter als Rückblicke nur auf Zahlen.

Es zeigt mir nämlich immer wieder, dass Börse ein Psychospielchen ist und wir immer wieder dazu neigen, unsere Sichtweisen zu ändern, je nachdem, wie der Markt im Rückblick gelaufen ist. Gerade so sollte es aber eben nicht sein.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 19 Minuten von Glory_Days:

Manche Länder haben systematische Wettbewerbsvorteile

Dann ist es natürlich easy und man braucht keine Länderdiversifikation :dumb:

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Madame_Q

Ich glaube, so ungefähr ab hier hatten wir damals diese EM-Sache im Thread von @Glory_Days.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Hier hab ich noch etwas:

https://alphaarchitect.com/2022/06/does-emerging-markets-investing-make-sense/

 

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2.thumb.png.09fa9d00e3b2f1c7f41664886e1d13fb.png

 

 

3.thumb.png.07e12a160f14a759e2590331e84a30b2.png

 

Wenn ich das richtig sehe, spricht die letzte Grafik für das Argument von @Glory_Days.

Das Problem scheint zu sein, dass der Anteil bei EM wohl recht groß sein muss, um (möglicherweise!) in einem heftigen Crash spürbar Wirkung zu zeigen. Gleichzeitig hat @pillendreheraber wohl auch recht mit der Vermutung, dass ein Beimischen von EM das Risiko, in einem Crash noch schlechter wegzukommen, nicht erhöht. Das ist auch nachvollziehbar, weil Diversifizierung sonst tatsächlich das Risiko erhöhen würde.

 

Das alles bezieht sich aber nur auf die Drawdown-Sache, nicht aber darauf, wie wahrscheinlich man überhaupt positive Renditen erzielen kann (da hatte @Bigwigstereine tolle Tabelle bzw. auch mal was dazu geschrieben).

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Das Grundproblem besteht darin, dass wir bei der Anlage keine Entscheidungen unter Risiko treffen, sondern Entscheidungen unter Unsicherheit. Das ist das was @Madame_Q meint, wenn sie schreibt, dass sie das Risiko in den oben gezeigten Abbildung nicht sehen kann. Dagegen kann ich nichts einwenden, da das Risiko bzw. die Renditeverteilungsfunktion als solche weder für den S&P 500 noch für den Weltindex bekannt ist. Was wir beurteilen und vergleichen können, sind lediglich historische Risikokennzahlen. Daraus Entscheidungen für die Zukunft abzuleiten, könnte ein Risiko an für sich sein - aber das betrifft sowohl den S&P 500 als auch den Weltindex.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 11 Minuten von Glory_Days:

Für mich muss zusätzliche Diversifikation immer quantifizierbar sein

Vielleicht ist da der Unterschied.

Ich bin da nämlich anderer Meinung und hatte es oben schon angemerkt.

Nur, weil ich keine Zahlen/Daten in der Vergangenheit finde, die mir Risiko darstellen oder "beweisen" bzw. die risikosenkende Wirkung von Diversifikation aufzeigen, bedeutet es nicht, dass hier und dort keine Risiken vorhanden sind oder Diversifikation das Risiko nicht senkt.

Das liegt allein schon deshalb daran, weil wir hier auf keinem Planeten leben, in der sich nur Roboter oder Computer befinden, sondern eben Menschen.

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Glory_Days
vor 2 Minuten von Madame_Q:

Vielleicht ist da der Unterschied.

Ich bin da nämlich anderer Meinung und hatte es oben schon angemerkt.

Nur, weil ich keine Zahlen/Daten in der Vergangenheit finde, die mir Risiko darstellen oder "beweisen", bedeutet es nicht, dass hier und dort keine Risiken vorhanden sind.

Siehe meinen editierten Beitrag eins über dir. Da sind wir denke ich einer Meinung. Ich habe das nochmal präzisiert.

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Madame_Q
vor 4 Minuten von Glory_Days:

Siehe meinen editierten Beitrag eins über dir. Da sind wir denke ich einer Meinung. Ich habe das nochmal präzisiert.

Jetzt hab ich es gelesen. Das trifft recht gut auch meine Gedanken :thumbsup:.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor einer Stunde von Bigwigster:

Man kann doch nicht das Land als Vergleich nehmen was außergewöhnlich gut performt hat und man nun im Nachhinein weiß dass es alle seine Krisen gut überstanden hat. Das ist ein typischer Hindsight Bias und daraus sollte man gar keine Schlüsse ziehen. 

Im Prinzip ist es recht amüsant, dass man dieses Zitat genau so auch auf verschiedene Märkte als Ganzes anwenden kann - im Sinne von:

Zitat

Man kann doch nicht den Aktienmarkt als Vergleich nehmen, der außergewöhnlich gut performt hat und man nun im Nachhinein weiß, dass er alle seine Krisen gut überstanden hat. Das ist ein typischer Hindsight Bias und daraus sollte man gar keine Schlüsse ziehen. 

Und doch investieren wir alle in Aktien und halten das auch in den allermeisten Fällen für sinnvoll. Das zeigt mir wiederum einmal mehr, dass man immer aktive Entscheidungen treffen wird - ganz egal wie vermeintlich passiv man investieren möchte. Man darf daher die Abstufung der Bedeutung der fundamentalen Diversifikationsebenen nicht verkennen. Wir diskutieren hier aus Sicht eines vollumfänglich diversifizierten Portfolios über die unwichtigste Ebene der Diversifikation - wenn man den Aktienanteil in der Asset Allokation eines Multiassetklassen-Portfolios bereits festgelegt hat.

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Saek
1 hour ago, Bigwigster said:

Man kann doch nicht das Land als Vergleich nehmen was außergewöhnlich gut performt hat und man nun im Nachhinein weiß dass es alle seine Krisen gut überstanden hat. Das ist ein typischer Hindsight Bias und daraus sollte man gar keine Schlüsse ziehen. 

Genauso ist es.

https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3689958

Quote

Using international data, we quantify the magnitude of survivorship bias in U.S. equity market performance, and find that it explains about 1/3 (or 2 percentage points) of the equity risk premium in the past century. We model the subjective crash belief of an investor who infers the crash risk in the US by cross learning from other countries. The investor distinguishes between idiosyncratic and systematic crash risk and identifies a structural break in the magnitude of the systematic risk at the turn of the century. The crash belief in the US shows a persistent and widening divergence from the implied global average. We attribute the upward bias in the measured equity premium to crashes that did not occur in-sample and surprises from updating positively on future valuations.

 

1 hour ago, Glory_Days said:

Auf Zeiträumen von ca. zwei Anlegergenerationen würde ich nicht mehr von Hindsight Bias sprechen.

Die historischen Daten lassen selbst über >100 Jahre keinen sicheren Schluss zu, ob die Aktien-Risikoprämie 1% oder 10% ist. Aus solchen Daten abzuleiten, dass ein Land eine systematisch höhere Rendite hat (bei niedrigerem Risiko/besseren Risikokennzahlen?), ist in meinen Augen zweifelhaft.

1 hour ago, Glory_Days said:

Manche Länder haben systematische Wettbewerbsvorteile

...was danach klingt, als wären Investitionen dort weniger risikoreich. Eventuell spiegelt sich das auch in aktuellen Bewertungen von großen US-Firmen wieder.

Auf jeden Fall ist ein Wettbewerbsvorteil kein Grund, eine höhere Rendite zu erwarten.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 17 Minuten von Saek:
Zitat

Manche Länder haben systematische Wettbewerbsvorteile

...was danach klingt, als wären Investitionen dort weniger risikoreich.

Das kann ja sogar stimmen denke ich, aber wie du dann selbst meiner Meinung nach richtig schreibst:

vor 17 Minuten von Saek:

Auf jeden Fall ist ein Wettbewerbsvorteil kein Grund, eine höhere Rendite zu erwarten.

Weniger Risiko, ja.

Weniger Risiko bei gleicher oder sogar höherer Rendite nein.

Gleiches Risiko bei höherer Rendite auch nein, aber genau das hat der S&P500 laut reinen historischen Zahlen aber geliefert (Consumer Staples u. Health Care übrigens noch viel mehr) und diesem Braten traue ich nicht. Da ist ein Risiko/eine Unsicherheit enthalten, die man nicht sieht oder nicht messen kann und ich will zumindest versuchen, diese wegzudiversifizieren.

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Bigwigster

 

vor 8 Minuten von Glory_Days:

Und doch investieren wir alle in Aktien und halten das auch in den allermeisten Fällen für sinnvoll. Das zeigt mir wiederum einmal mehr, dass man immer aktive Entscheidungen treffen wird - ganz egal wie vermeintlich passiv man investieren möchte. Man darf daher die Abstufung der Bedeutung der fundamentalen Diversifikationsebenen nicht verkennen. Wir diskutieren hier aus Sicht eines vollumfänglich diversifizierten Portfolios über die unwichtigste Ebene der Diversifikation - wenn man den Aktienanteil in der Asset Allokation eines Multiassetklassen-Portfolios bereits festgelegt hat

Schön geschrieben, hat jetzt aber nichts mit meiner Kritik an der von dir getroffenen Aussage oder dem Thema zu tun. 

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alsuna
vor 28 Minuten von Saek:

Aus solchen Daten abzuleiten, dass ein Land eine systematisch höhere Rendite hat (bei niedrigerem Risiko/besseren Risikokennzahlen?), ist in meinen Augen zweifelhaft.

:thumbsup: wobei ich noch hinzufügen würde, dass die USA in dem Zeitraum ihre weltweite Vormachtstellung ausgebaut bzw gehalten haben. Da ist also der Bias des globalen Survivorship der Stärke der US-Wirtschaft in den Daten schon mit drin. 

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Der Heini
· bearbeitet von Der Heini
vor 16 Stunden von Madame_Q:

Du bist nun offiziell wieder runter von meiner Ignore Liste; die Chance hast vertan:rolleyes:

@alle anderen: Popcorn herausholen; Zickenkrieg Teil 3 ("Katzengulasch schmeckt nicht") folgt. Hier schon einmal der Trailer...

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Seid ihr wirklich noch so jung? :-*

 

Aber der Unterhaltungswert ist hoch :narr:

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 2 Stunden von Bigwigster:

Der verlinkte Thread ist übrigens wirklich lesenswert in Bezug auf die Überlegungen und Prognosen der User damals (Gruß an alle aktuellen Nasdaq-Fans an dieser Stelle!).

Wäre in der Tat interessant, wenn man diese Umfrage jetzt nochmal machen würde und welche Zahlen von uns allen hier dann herauskommen (und was dann die nächsten zehn Jahre passiert).

Anbei: War es damals verboten, weniger als 30% EM zu nehmen oder wie soll ich den eingeschränkten Bereich der möglichen Antworten von damals interpretieren?:lol:

 

Wie es ausgegangen ist seit der Umfrage damals, wissen die meisten ja, aber ich erlaube mir, es trotzdem nochmal bildlich darzustellen, weil das wirklich immer wieder kaum zu glauben ist. Die Performance möglicher Kombinationen kann jeder selbst berechnen bzw. schätzen (sofern Rebalancing gemacht wurde).

 

1.thumb.png.e5f3854bddc230393feafe1faa5c6189.png2.thumb.png.703d7a3c7bc44f6ad2384a13b892da31.png

 

Das dürfte wohl in einigen Fällen gescheitertes Performance-Chasing per excellence gewesen sein:wacko:.

Himmel sei Dank, dass ich meinen Arero erst seit gut zwei Jahren habe:huh:.

 

 

vor 24 Minuten von Der Heini:

Seid ihr wirklich noch so jung? :-*

Hast recht.

Ich korrigiere (Trailer 2):

MJ0r.gif.b6359ee8b9312627cb453859f60d9434.gif

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