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ThomRo

Ausländische, gesetzliche Rentenversicherung sinnvoll?

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ThomRo

Hallo zusammen,

 

die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland ist im internationalen Vergleich renditetechnisch nicht die beste und steht vor großen Herausforderungen aufgrund des demografischen Wandels. Sie hat jedoch den Vorteil, dass sie nicht wie meine BAV oder mein ETF-Depot vom Aktienmarkt abhängt und das Langlebigkeits-Risiko absichert.

 

Mir hat sich deshalb die Frage gestellt, ob möglich und sinnvoll ist, irgendwie in die gesetzlichen Rentenversicherungen anderer Länder reinzukommen, ohne in diesen Ländern gearbeitet zu haben? Ich bin in der Grenzregion zu Luxembourg aufgewachsen und bekam schon im Kindesalter von Grenzpendlern vorgeschwärmt, wie toll es doch ist, später einmal eine luxembourgische Rente neben der Deutschen zu erhalten.

 

Wie gesagt, ich möchte weiterhin in Deutschland arbeiten und nicht extra wegen der Rente in ein anderes Land ziehen.

 

Ich bin gespannt, ob sich jemand hier schonmal Gedanken dazu gemacht hat. :)

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 56 Minuten von ThomRo:

Mir hat sich deshalb die Frage gestellt, ob möglich und sinnvoll ist, irgendwie in die gesetzlichen Rentenversicherungen anderer Länder reinzukommen,

Jeder der in Deutschland min. 5 Jahre eingezahlt hat, hat einen Anspruch, unabhaengig von der Staatsbuergerschaft. Wahrscheinlich wird es in anderen Laendern aehnlich sein?

Zitat

ohne in diesen Ländern gearbeitet zu haben?

Vermutlich nicht. Aber du kannst doch jederzeit eine private Rentenversicherung abschliessen wenn du der deutschen nicht traust? Oder willst du explizit eine staatliche Rentenversicherung? Uebrigens ist die deutsche Demographie im europaeischen Vergleich auch relativ gesehen gar nicht so schlecht, es gibt Laender die deutlich schlechter dran sind zB viele osteuropaeischen Laender in denen die jungen Leute nach Deutschland zum Arbeiten gehen. 

Und andersherum hat Aegypten eine sehr stark wachsende Bevoelkerung mit vielen jungen Leuten, deswegen wuerde ich in die aegyptische Rentenversicherung trotzdem nicht einzahlen wollen. 

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chirlu

Innerhalb der Europäischen Union reicht ein Beitragsmonat in einer gesetzlichen Rentenversicherung, um zur freiwilligen Zahlung von Beiträgen (sofern dort als Möglichkeit vorgesehen) berechtigt zu sein. Den einen Beitragsmonat mußt du aber erst einmal haben.

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Ramstein
vor 8 Minuten von slowandsteady:

Jeder der in Deutschland min. 5 Jahre eingezahlt hat, hat einen Anspruch, unabhaengig von der Staatsbuergerschaft. Wahrscheinlich wird es in anderen Laendern aehnlich sein?

In Österreich sind 15 Versicherungsjahre, davon 7 Erwerbsjahre erforderlich für einen Rentenanspruch.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor einer Stunde von ThomRo:

und steht vor großen Herausforderungen aufgrund des demografischen Wandels

 

Niger oder Nigeria würde mir da einfallen. Die haben eine phantastische Alterspyramide:

image.thumb.png.debd91c7a68c8111ec7a4095f12175df.png

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Someone
vor einer Stunde von ThomRo:

Mir hat sich deshalb die Frage gestellt, ob möglich und sinnvoll ist, irgendwie in die gesetzlichen Rentenversicherungen anderer Länder reinzukommen, ohne in diesen Ländern gearbeitet zu haben?

Derartiger "Sozialtourismus" (ich wollte schon immer mal ein "Unwort" benutzen:shock:) "lohnt" sich vor allem in Sozialsysteme hinein, in denen eine Mindestrente vorgesehen ist. "Dummerweise" wird man dann auch eine Mindestanzahl von Jahren dort leben/arbeiten müssen, bzw. ggf. weitere Bedingungen erfüllen müssen.

 

Hier gibt es z.B. eine Übersicht über EU-Staaten mit Mindestrente

 

Ich denke, dass jedes Land - meiner Meinung nach mit Recht - Hürden aufbaut, um genau derartiges zu verhindern.

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chirlu
vor einer Stunde von Ramstein:

In Österreich sind 15 Versicherungsjahre, davon 7 Erwerbsjahre erforderlich für einen Rentenanspruch.

 

Allerdings werden Wartezeiten unter EU-Ländern wechselseitig anerkannt. Hat also jemand 1 Jahr in Österreich und 20 Jahre in Deutschland, besteht ein Anspruch auf die österreichische Rente. Ebenso bekommt jemand mit 12 Jahren Österreich und 4 Jahren Deutschland Renten aus beiden Ländern, obwohl für sich betrachtet weder die österreichische Mindestzeit von 15 Jahren noch die deutsche von 5 Jahren erreicht sind.

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HalloAktie

Die Frage ist doch erstmal, welches Land eine demographisch bessere Entwicklung hat und gleichzeitig ordentliche Löhne/Renten bietet? Einwanderungstechnisch will oder muss man wahrscheinlich innerhalb der EU bleiben. Mir fällt nur Polen ein und dort wahrscheinlich auch nur in Warschau. Eventuell noch die großen Städte in Festland-Spanien. Also wenn es danach geht, kann man sich doch darauf konzentrieren.

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bondholder
vor 57 Minuten von chirlu:

Allerdings werden Wartezeiten unter EU-Ländern wechselseitig anerkannt.

Das funktioniert nicht nur innerhalb der EU, sondern auch im EWR (Norwegen!) und der Schweiz, oder?

 

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chirlu
vor 1 Stunde von bondholder:

Das funktioniert nicht nur innerhalb der EU, sondern auch im EWR (Norwegen!) und der Schweiz, oder?

 

Ja, es gibt bei den EFTA-Ländern aber manchmal im Detail Einschränkungen.

 

Grundsätzlich ist die Zusammenrechnung von Zeiten auch in vielen Sozialversicherungsabkommen (z.B. mit den USA) vorgesehen. Da gilt sie aber nur bilateral, wohingegen in Europa auch Zeiten aus drei oder mehr Ländern addiert werden.

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Theobuy
vor 21 Stunden von ThomRo:

Mir hat sich deshalb die Frage gestellt, ob möglich und sinnvoll ist, irgendwie in die gesetzlichen Rentenversicherungen anderer Länder reinzukommen, ohne in diesen Ländern gearbeitet zu haben?

Soweit ich es verstehe wird auch in Zukunft die Höhe der Rente von der Wirtschaftskraft des jeweiligen Landes und politischen Entscheidungen der jeweiligen Regierung abhängen. Das scheint mir ein ziemliches Klumpenrisiko zu sein. Eine Diversifizierung über viele Länder wird nicht klappen, weil häufig die Einzahlungszeiten für richtig attraktive Renten nicht erreicht werden. Für eine Grundabsicherung könnte eine deutsche Renten reichen (oder auch nicht). Wenn man hinreichend Disziplin hat, scheint mir die Eigenvorsorge lukrativer zu sein, so dass ich anstelle einer zweiten gesetzlichen lieber privat durch Investitionen kostengünstig vorsorgen würde. Vor diesem Hintergrund aus meiner Sicht - nicht sinnvoll. Lieber selber ergänzen.

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cjdenver
Am 21.11.2022 um 16:57 von chirlu:

Innerhalb der Europäischen Union reicht ein Beitragsmonat in einer gesetzlichen Rentenversicherung, um zur freiwilligen Zahlung von Beiträgen (sofern dort als Möglichkeit vorgesehen) berechtigt zu sein. Den einen Beitragsmonat mußt du aber erst einmal haben.

Dazu kommt dann noch dass Beitraege in auslaendische gesetzliche Rentenversicherungssysteme analog zu den deutschen steuerbefreit sind. Drum zahl ich z. B. weiter in die Britische Rentenversicherung ein (auch wenn das nur peanuts sind weil sie auf (derzeit) £185 pro Woche gedeckelt ist; dafuer sind die zu zahlenden Beitraege aber ebenfalls peanuts) 

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