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MichaelMueller

Tilgungsplan Einfamilienhaus

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MichaelMueller
· bearbeitet von MichaelMueller
Sheets korrigiert

Hallo zusammen,

 

da ich in einem anderen Thread super Erfahrungen mit den Vorschlägen gemacht habe, würde ich gerne hier meinen aktuellen Tilgungsplan für mein Haus vorstellen. 

 

Rahmenbedingungen:
Kredit ist 570k auf 20 Jahre für 2,05%

Rate: 1924€ pro Monat

Sondertilgung: 4800€ pro Jahr

 

Daraus ergibt sich ein klassischer Tilgungsplan

 

klassisch.thumb.png.0ff6d4b12e1ad3caac35f232bc4f7dc2.png

 

Da der Kredit relativ lange läuft war die Idee einen ETF-Sparplan anzulegen und die Sondertilgung anzulegen.

 

Idee 1: 10 Jahre ansparen nach 20 Jahre auszahlen

 

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Idee 2: 20 Jahre ansparen nach 20 Jahre auszahlen

 

 

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Das ganze läuft aktuell wie man sieht 3 Jahre und das Depot ist im grünen Bereich d.h. ein Abbruch wäre durchaus im Rahmen, wenn sich das ganze als Schnapsidee herausstellt.


Ich freue mich auf eine sachliche Diskussion und weitere wertvolle Tipps.

EDIT: @stagflation ich habs mal ausgelagert :)

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Sapine

Wie kommst Du bei einem Gewinn von 140.154,21 Euro auf 50.531,79 Euro Steuern? 

(Idee2: Zinssatz 6 %)

 

Und was verbirgt sich hinter dem Begriff "Kosten"?

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MichaelMueller
· bearbeitet von MichaelMueller
vor 6 Minuten von Sapine:

Wie kommst Du bei einem Gewinn von 140.154,21 Euro auf 50.531,79 Euro Steuern? 

(Idee2: Zinssatz 6 %)

Ah danke jetzt wo du es sagst, habe ich den Fehler gefunden. Ich habe den Depotwert versteuert :dumb:

 

vor 6 Minuten von Sapine:

Und was verbirgt sich hinter dem Begriff "Kosten"?

Depotgebühren, ETF-Kosten etc.
Ich habe schon gelernt ich sollte eher Richtung 0,6% gehen und die Verzinsung auf 7% simulieren, aber das müsste sich ungefähr ausgleichen

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Sapine

Die internen Kosten des Fonds wie die TER ist normalerweise bei der Kursentwicklung bereits enthalten. Ich würde daher höchstens Depotgebühren oder Kaufgebühren zusätzlich berechnen sofern vorhanden. 

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MichaelMueller

Ich habe die Sheets mal korrigiert.

 

vor 3 Minuten von Sapine:

Die internen Kosten des Fonds wie die TER ist normalerweise bei der Kursentwicklung bereits enthalten. Ich würde daher höchstens Depotgebühren oder Kaufgebühren zusätzlich berechnen sofern vorhanden. 

Klar kann ich machen, aber ändert grundsätzlich vermutlich erstmal nicht viel an der Aussage.

Aktuell gibt es keine Depotgebühren und Kaufgebühren oder sonstige Verwaltungskosten

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Beamter48
· bearbeitet von Beamter48

@MichaelMueller

Klar kann man das machen. Ich würde es nicht.

 

1. Das EFH auf Kredit ist RK3. Und ein riesiges Klumpenrisiko in deiner Asset Allocation, finanziert über deine Einkünfte aus nichtselbständiger (?) Arbeit. (Über RLV, BU, Jobs, Kinder, Rücklagenbildung erfährt man leider nichts).

 

2. Jetzt fährst du gleich zweigleisig RK3 mit dem Aufbau eines Depot.

 

3. Warum so gering sondertilgen? Geht nicht mehr? Dann ist es finanzielles Harakiri das Depot zu nehmen. Denn der Markt könnte die nächsten Jahre seitwärts tendieren oder kurz bevor du es auflöst massiv einbrechen. Dann ist deine Zinsfestschreibung für den Kredit vorbei und dein Depot ist mickrig.

 

4. Du hast einen risikofreien Zinssatz von 2,05%. Das ist deine Art des Zinseszinses die du durch Sondertilgung nutzen kannst. 

 

5. Du willst das Depot weil du erwartest dass es dir mehr bringt als wenn du sondertilgen würdest.

Frage: Wenn das EFH bezahlt wäre, würdest du es beleihen für einen Kredit und diesen dann am Kapitalmarkt investieren? Immerhin sollte das Depot deiner Meinung nach mehr Ertrag bringen als dass der Kredit kostet...

 

Aus meiner Sicht eine ganz schlechte Idee...

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Caveman8

Sehe ich nicht so und handle auch nicht so. 
 

Wir selbst machen das ähnlich und noch etwas kompromissloser. Wir tilgen kaum und stecken deutlich größere Summen ins Depot. 
 

Wenn man immer nur da Risiko betrachtet wagt man nichts. Ich empfinde das Risiko einer regelmäßigen Anlage über 20 Jahre und einer Rendite über die Laufzeit von unter 2% als vertretbar. Bevor ich 20 oder gar 30 Jahre regelmäßig abstottere, lasse ich mir lieber die Option offen in 15 Jahre mit allem durch zu sein (bei guter Börsen Entwicklung) 

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MichaelMueller
· bearbeitet von MichaelMueller
vor einer Stunde von Beamter48:

1. Das EFH auf Kredit ist RK3. Und ein riesiges Klumpenrisiko in deiner Asset Allocation, finanziert über deine Einkünfte aus nichtselbständiger (?) Arbeit. (Über RLV, BU, Jobs, Kinder, Rücklagenbildung erfährt man leider nichts).

Aktuell nichtselbständige Arbeit.

In 1,5 Jahre eventuell eine weitere 50% Stelle

BU vorhanden Absicherung 2.500€ mit 3% Dynamik

RLV vorhanden gekreuzt mit 300k und 400k

Kinder 2

Rücklagen: 4 Monatsgehälter 

 

vor einer Stunde von Beamter48:

Warum so gering sondertilgen? Geht nicht mehr?

Hehe nein aktuell geht nicht arg viel mehr. Klar ich hoffe natürlich das in ein paar Jahre anders aussieht. Damit wollte ich aber mal nicht kalkulieren

 

vor einer Stunde von Beamter48:

Denn der Markt könnte die nächsten Jahre seitwärts tendieren oder kurz bevor du es auflöst massiv einbrechen. Dann ist deine Zinsfestschreibung für den Kredit vorbei und dein Depot ist mickrig.

Den Ausstiegszeitpunkt könnte man auf jeden Fall anpassen, ich könnte ja mal einen Ausstieg nach 16,17, 18 und 19 Jahre simulieren, um das Risiko geringer zu halten.

Ich könnte auch eine Alternative 3 machen und beides zu je 2500€ machen, um das Risiko geringer zu halten.

 

vor einer Stunde von Beamter48:

4. Du hast einen risikofreien Zinssatz von 2,05%. Das ist deine Art des Zinseszinses die du durch Sondertilgung nutzen kannst. 

Naja den Zinseszinses fand ich jetzt nicht so überzeugend. Auch wenn ich das ganze mit 10k Sondertilgung plane. 
Bei 2% könnte ich das Geld aktuell ja fast fest anlegen und würde doch einen besseren Effekt haben?

vor einer Stunde von Beamter48:

5. Du willst das Depot weil du erwartest dass es dir mehr bringt als wenn du sondertilgen würdest.

Frage: Wenn das EFH bezahlt wäre, würdest du es beleihen für einen Kredit und diesen dann am Kapitalmarkt investieren? Immerhin sollte das Depot deiner Meinung nach mehr Ertrag bringen als dass der Kredit kostet...

Korrekt. Zu deiner Frage habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, weil bis das Haus abbezahlt ist/wäre, es auch nicht mehr so lange bis zur Rente. 

Jetzt sind die Umstände gegeben und ich will natürlich das beste daraus machen. Ich denke mit dem Zinssatz und mit der langen Laufzeit könnte man schon etwas eventuell etwas gestalten. Bei 10 Jahre würde das natürlich anders aussehen...So waren meine Gedanken

vor 15 Minuten von Caveman8:

Wir selbst machen das ähnlich und noch etwas kompromissloser. Wir tilgen kaum und stecken deutlich größere Summen ins Depot. 

Ja mehr geht aktuell nicht :), sonst würde ich schon auch mehr mehr anfangen. Das heißt ihr macht Idee 2 oder was bedeutet kaum? Warum tilgt ihr doch noch einen teil?
In welcher Phase befindet ihr euch? Mittendrin oder auch noch am Anfang?

 

vor 15 Minuten von Caveman8:

Wenn man immer nur da Risiko betrachtet wagt man nichts. Ich empfinde das Risiko einer regelmäßigen Anlage über 20 Jahre und einer Rendite über die Laufzeit von unter 2% als vertretbar. Bevor ich 20 oder gar 30 Jahre regelmäßig abstottere, lasse ich mir lieber die Option offen in 15 Jahre mit allem durch zu sein (bei guter Börsen Entwicklung) 

Ähnlicher Gedankengang. Das heißt du entscheidest auch dynamisch (je nach Entwicklung) wann du wieder aussteigst. So 1-3 Jahre ein wenig (mehr) Sicherheit zu haben schadet vermutlich nicht. Zusätzlich wird es auch spannend sein wie die Anschlussfinanzierung in 10-17 Jahre aussieht, wenn die Konditionen ähnlich gut sind müsste man eventuell gar nicht auflösen.

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich

@MichaelMueller

 

Ich denke, daß Dir die meisten Forenteilnehmer eher davon abraten würden. Viele hier raten zur zügigen Tilgung und der damit verbundenen Sicherheit.

Ich persönlich finde deinen Plan 2 gar nicht übel und habe es bei der Abzahlung meines Hauses im Prinzip ähnlich gemacht. (Normale Tilgung geleistet - zusätzliche verfügbare Beträge aber schon in den Aufbau eines Depots gesteckt.)

 

vor 3 Stunden von Beamter48:

Dann ist es finanzielles Harakiri das Depot zu nehmen. Denn der Markt könnte die nächsten Jahre seitwärts tendieren oder  .....

Ich halte das für eine dramatische Überzeichnung des Risikos. Selbst wenn der Markt 20 Jahre seitwärts laufen sollte, ist ja nichts schlimmes passiert.

Und wenn der Markt tatsächlich kurz vor dem Ende des Plans einbricht, dann ist dennoch die Hypothek schon um einen beträchtlichen Betrag getilgt.

Deine Hypothek wird ja auch ohne Sondertilgungen im Monat um ca. 1000,- Euro getilgt. Bei der langen Laufzeit hast Du damit am Ende der Zinsbindung auch ohne Sondertilgung ein überschaubares und damit tragbares Restrisiko (dann möglicherweise höhere Zinsen für eine eventuell notwendige Anschlußfinanzierung). 

Ich sehe keinen Grund, den Plan 2 nicht umzusetzen (außer, Du bist risikoavers und willst das höchstmögliche Gefühl der Sicherheit - das scheint aber nicht der Fall zu sein).

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Sapine

Wenn eine Finanzierung sehr knapp kalkuliert ist (geringe Tilgung und knappes Budget) wäre ich vorsichtig mit kreditgehebeltem Aktieninvestment. Da würde eine hohe Restschuld in Kombination mit gestiegenen Zinsen zu einem echten finanziellen Risiko für die Familie. Das scheint mir hier aber nicht der Fall zu sein. Insofern wäre ich hier weit weg von dem Begriff "Harakiri". Der Kredit wird über 20 Jahre auf die Hälfte zurückgeführt durch die reguläre Tilgung. Gemessen am heutigen Wert wird es sogar noch deutlich weniger sein. Daneben wird die Zusatztilgung in den Aktiensparplan geführt, was auf zwanzig Jahre ziemlich sicher mehr als null Prozent bringt und das wären knapp 100k. Das wäre nicht schön aber ist weit weg von einer finanziellen Katastrophe. Man wäre halt ein paar Tausend Euro schlechter als wenn man die Sondertilgung jährlich in die Hypothek gesteckt hätte und die Restschuld nach Abzug des Depots wäre sicher leicht zu stemmen. In der weit größeren Zahl der Fälle dürfte man 4 % oder mehr erreichen und selbst 8 % dürften noch deutlich wahrscheinlicher sein als die Nullrendite. Daher ist das ganze für mich eine aussichtsreiche Wette und für Anleger mit ein wenig Risikobereitschaft sicherlich geeignet.

 

Zur Durchführung: Als Kreditnehmer hat man ein Sonderkündigungsrecht nach zehn Jahren und das sollte man nicht aus dem Auge verlieren. Wenn die Börse gut läuft, kann man beispielsweise nach 15 Jahren das Depot in risikoarme Anlagen umschichten und den Kredit kündigen. Natürlich muss man bei der Entscheidung auch die Zinsen für die Anschlussfinanzierung mit berücksichtigen. Ich würde das Depot jedenfalls eher nicht bis zum Ende laufen lassen, um das Risiko zu reduzieren, dass man kurz vor Ablauf der Finanzierung einen Börseneinbruch erlebt. Auch auf die Gefahr, dass man die letzten Prozente liegen lässt. Gegen Ende der Laufzeit kann man mehr verlieren als gewinnen. Das günstige Chance-Risiko-Verhältnis dreht sich dann. Kurz das ganze auf Wiedervorlage in 15 Jahren. 

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slowandsteady

just my 2 cents:

  1. Was sagt die Frau dazu? Weiß die Bescheid? Wenn du eines Tages ankommen musst mit "Schatz unser Haus ist weg, ich habe es an der Börse verzockt", dann ist vermutlich nicht nur das Haus weg ;) 
  2. Ich glaube nicht an +8% p.a. in den nächsten 10 Jahren. Wir hatten 10 Jahren Rallye am Aktienmarkt und jetzt ist erstmal ein paar Jahre Rezession angesagt. Ich habe aber auch keine Glaskugel.
  3. Nach 20 Jahren können durchaus die ersten Renovierungsarbeiten am Haus anstehen, zB Austausch der Heizung, Fassade neu streichen usw. - ist da ein Puffer eingeplant?
  4. Ich würde das nur mit dem "klassischen" MSCI World/EM ETF machen. Keine Einzelaktien etc.
  5. Man sollte seine Disziplin selbst einschätzen können - das eingesetzte Geld für Sondertilgung ist "weg", aber das Depot kann man leicht für einen schönen Urlaub oder für "Notfälle" wie ein neues Auto zweckentfremden. 
  6. Man sollte es durchgehend überwachen, um im Falle eines großen Börseneinbruchs die "Notbremse" ziehen zu können.

Letztendlich würde ich es danach entscheiden, wie schlimm ein "Hausverlust" für mich wäre. Wenn man in Kauf nimmt, dass man die Notbremse ziehen muss und im Fall der Fälle einfach in eine Mietwohnung umzieht, dann kann man diese Strategie machen. Ist das eigene Haus ein primäres Lebensziel, dann würde ich so schnell wie möglich tilgen.

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Sapine
vor 8 Minuten von slowandsteady:

just my 2 cents:

  1. Was sagt die Frau dazu? Weiß die Bescheid? Wenn du eines Tages ankommen musst mit "Schatz unser Haus ist weg, ich habe es an der Börse verzockt", dann ist vermutlich nicht nur das Haus weg ;) 

Kannst Du das mal ausarbeiten, wie es in der gegebenen Konstellation dazu kommen kann ohne dass Du das gleiche Problem bei normaler Sondertilgung auch hättest? 

 

Die Frau mit einzubeziehen habe ich als selbstverständlich vorausgesetzt aber sicherlich korrekt. Bei wichtigen Entscheidungen müssen Paare am gleichen Strang ziehen sonst sind Katastrophen vorprogrammiert. 

Zitat

5. Man sollte seine Disziplin selbst einschätzen können - das eingesetzte Geld für Sondertilgung ist "weg", aber das Depot kann man leicht für einen schönen Urlaub oder für "Notfälle" wie ein neues Auto zweckentfremden. 

Das ist sicherlich ein wichtiger Punkt. Es braucht Disziplin, die vorhandene Flexibilität nicht falsch zu nutzen. 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 37 Minuten von Sapine:

Kannst Du das mal ausarbeiten, wie es in der gegebenen Konstellation dazu kommen kann ohne dass Du das gleiche Problem bei normaler Sondertilgung auch hättest? 

Bei voller Ausnutzung der Sondertilgung ist die Restschuld 167k statt 288k, siehe Excel ganz oben.

Wenn man nun nicht sondertilgt und das für Sondertilgung vorgesehene Kapital zB All-In in "Wirecard 2.0" investiert hat, dann hat man nach 20 Jahren bei der Refinanzierung eine monatliche Rate von zB 5%*288/12 = 1200€ im Vergleich zu 5%*167/12 = 695€. Leider hat der gut bezahlende Arbeitgeber nach 19 Jahren überraschend schnell den Standort geschlossen und man findet mit 50+ keinen äquivalenten Job mehr und ist jetzt notgedrungen Regaleinräumer im Aldi. BU zahlt natürlich nichts, denn man ist ja nicht berufsunfähig, sondern findet nur keinen ordentlichen Job mehr. Die 695€ Rate könnte man zusammen mit dem Einkommen der Frau gerade noch so absparen, aber 1.200€ pro Monat sind utopisch.
(Bitte jetzt nicht die konkreten Zahlen diskutieren, ich will nur eine Beispielrechung machen. Natürlich kann das abweichen)

 

Ich will nicht sagen dass das Szenario oben wahrscheinlich ist, aber wenig tilgen erhöht streng monoton die Chance eines "unfreiwilligen Hausverlusts". Es ist einfach riskanter, wenn der Hebel größer ist, ein kreditfinanzierter Hebel wirkt immer in beide Richtungen.

 

Und selbst 100 Jahre Börsengeschichte mit durchschnittlich 8% p.a. garantieren nicht, dass wir auch die nächsten 100 Jahre 8% im Durchschnitt haben werden.

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Sapine
vor 5 Minuten von slowandsteady:

Wenn man nun nicht sondertilgt und zB All-In in "Wirecard 2.0" investiert hat

Dein Vorschlag ist tatsächlich an der Vorgabe vorbei, denn der TO hat oben gesagt: 

Zitat

Da der Kredit relativ lange läuft war die Idee einen ETF-Sparplan anzulegen und die Sondertilgung anzulegen.

 Ich bin daher von einem halbwegs breit gestreuten Depot (MSCI World, FTSE All World etc.) ausgegangen. Jetzt kannst Du es vielleicht nochmal etwas realistischer probieren, Deinen Worst Case (Haus verspielt) darzustellen. 

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s1lv3r
vor 20 Minuten von Sapine:

[...] Deinen Worst Case (Haus verspielt) darzustellen. 

 

Das wird m.M.n. nur möglich sein, wenn man ein Szenario baut, in dem größere Verwerfungen an den Kapitalmärkten mit dem Eintritt von externen Risiken koinzidieren, also zum Beispiel:

  1. Stark gestiegenes Zinsniveau inkl. langanhaltender Baisse am Aktienmarkt zum Ende der Zinsbindung.
  2. Eintritt von persönlichen Lebensrisiken (Arbeitslosigkeit, Scheidung, schwere Krankheit von Angehörigen insbesondere Kindern).

Wenn man das Risiko gut managed (Aktienquote zum Ende der Zinsbindung schrittweise herunterfahren, egal wie die Kurse gerade stehen) und nicht zu gierig wird, lässt sich allerdings selbst dieses Risiko ggf. noch minimieren.

 

Als nur für sich selber verantwortlicher "Alleinanleger" bin ich selbst auch sehr risikoreich unterwegs. Macht am Ende ja auch nichts, wenn das Geld weg ist. Dann muss man halt 1-2 Jahre länger bis zur Rente arbeiten. Wenn man als Hauptverdiener für eine Familie sorgt, finde ich einen etwas defensiveren Ansatz aber auch angebracht. Man hat einfach mehr Verantwortung und der Volksglaube sagt ja nicht ganz zu Unrecht: Der Teufel ist ein Eichhörnchen.

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Beamter48
· bearbeitet von Beamter48
vor 41 Minuten von Sapine:

Dein Vorschlag ist tatsächlich an der Vorgabe vorbei, denn der TO hat oben gesagt: 

 Ich bin daher von einem halbwegs breit gestreuten Depot (MSCI World, FTSE All World etc.) ausgegangen. Jetzt kannst Du es vielleicht nochmal etwas realistischer probieren, Deinen Worst Case (Haus verspielt) darzustellen. 

Wer sein Vermögensaufbau rational betreibt muss erkennen dass eine dauerhafte Asset Allocation als Angestellter mit >90% RK3, wovon zu Beginn fast 100% Kredit und dieser nur gemählich abbezahlt wird sehr Riskant ist

Aber ok...

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monstermania

Ich finde die stumpfe Rechnung mit 20 Jahren ETF Sparplan auf jedem Fall ziemlich optimistisch. In der Vergangenheit hat es auch mal zu 22 Jahre gedauert, bis man mit einem ETF-Sparplan auf einen MSCI World im Plus war. 

Das Problem ist halt immer, dass man Summe X zum Termin Y benötigt. Grundsätzlich keine gute Option bei einer volatilen Anlage.

 

vor 1 Stunde von Sapine:

Zur Durchführung: Als Kreditnehmer hat man ein Sonderkündigungsrecht nach zehn Jahren und das sollte man nicht aus dem Auge verlieren. Wenn die Börse gut läuft, kann man beispielsweise nach 15 Jahren das Depot in risikoarme Anlagen umschichten und den Kredit kündigen. Natürlich muss man bei der Entscheidung auch die Zinsen für die Anschlussfinanzierung mit berücksichtigen. Ich würde das Depot jedenfalls eher nicht bis zum Ende laufen lassen, um das Risiko zu reduzieren, dass man kurz vor Ablauf der Finanzierung einen Börseneinbruch erlebt. Auch auf die Gefahr, dass man die letzten Prozente liegen lässt. Gegen Ende der Laufzeit kann man mehr verlieren als gewinnen. Das günstige Chance-Risiko-Verhältnis dreht sich dann. Kurz das ganze auf Wiedervorlage in 15 Jahren. 

Das wäre m.E. ein guter Kompromiss.

Einfach mal auf Sicht fahren und mal die nächsten 10-15 Jahre schauen wie es sich entwickelt. Dann kann man u.U. noch Schadensbegrenzung.

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s1lv3r
vor 9 Minuten von monstermania:

Das Problem ist halt immer, dass man Summe X zum Termin Y benötigt. Grundsätzlich keine gute Option bei einer volatilen Anlage.

 

Man muss aber sagen, dass das in der Finanzwelt kein unbekanntes Problem ist. Das gleiche Problem hat z.B. jede fondsgebundene Rentenversicherung. Entsprechend gibt es hier auch allgemein verbreitete und gut durchkalkulierte Lösungen (Ablaufmanagement).

 

Schwierig ist es m.M.n. nur, sich wirklich daran zu halten und nicht zu gierig zu werden (ala "Die Börse läuft im Moment so gut, ich bleibe einfach noch ein bisschen länger in Aktien, bevor ich die ganze Rendite verpasse.").

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monstermania
vor 23 Minuten von s1lv3r:

Das gleiche Problem hat z.B. jede fondsgebundene Rentenversicherung. Entsprechend gibt es hier auch allgemein verbreitete und gut durchkalkulierte Lösungen (Ablaufmanagement).

Ja, man ja hat ja gesehen, wie gut Fairr-Riester das mit dem 'Risikomanagment' hinbekommen hat. ;)

Grundsätzlich hast Du natürlich recht. Ich bespare ja auch ein ETF-Depot für meine spätere Altersvorsorge. Vorteil ist halt, dass ich nicht darauf angewiesen bin am 01.02.2035 100% des investierten ETF-Vermögens zur Verfügung haben zu müssen um damit einen Immobilienkredit abzulösen. Läuft es die letzten Jahre vor der Rente an der Börse schlecht, muss ich erstmal gar nicht an das Depot heran, obwohl die ganz alten Investitionen dann möglicherweise trotzdem gut im Plus sind. Mir reichen dann im Fall der Falle auch die X Prozent, die jetzt in 'sicheren' Anlagen angelegt sind um die ersten Jahre Unruhestand problemlos überbrücken zu können.

 

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Sapine
vor einer Stunde von monstermania:

Ich finde die stumpfe Rechnung mit 20 Jahren ETF Sparplan auf jedem Fall ziemlich optimistisch. In der Vergangenheit hat es auch mal zu 22 Jahre gedauert, bis man mit einem ETF-Sparplan auf einen MSCI World im Plus war. 

Das Video kam bei einem Sparplan über 20 Jahre im ungünstigsten Zeitfenster immer noch auf eine leicht positive jährliche Rendite. Also eigentlich genau das was ich weiter oben als worst case skizziert hatte. Es geht also darum, dass man im schlimmsten Fall (Eintrittswahrscheinlichkeit sehr klein) am Ende eine geringfügig höhere Restschuld (ca. 20k) haben kann als bei Sondertilgung. Es geht eben nicht darum, dass man zwingend zum Zeitpunkt X genau eine bestimmte Summe verfügbar haben muss. Ich bleibe dabei: Das ist für mich kein existenzielles Risiko. Es geht hier nicht um das Gespenst "Verlust des Hauses". 

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s1lv3r
vor 1 Minute von monstermania:

Ja, man ja hat ja gesehen, wie gut Fairr-Riester das mit dem 'Risikomanagment' hinbekommen hat. ;)

 

Das liegt ja aber an RIESTER. :P Riester ist in dem Sinne eigentlich daher auch niemals "fondsbasiert" (egal was die Anbieter bewerben).

 

Bei allen anderen fondsgebundenen Versicherungen (Rürup, FRV, bAV, etc. etc.) hat man halt das Problem, dass am Ende der Ansparphase das Fondsvermögen in das Sicherungsvermögen des Rentenversicherers überführt wird, der daraus dann eine monatliche Rentenzahlung leistet. Bis zum Ende in 100% Aktien investiert und genau zu diesem Zeitpunkt dann ein 50% Flash-Crash = man bekommt lebenslang 50% weniger Rente ... daher Ablaufmanagement und Stück für Stück Risiko rausnehmen. Im Prinzip genau die gleiche Situation, als wenn man zu einem Tag x in ferner Zukunft Geld braucht, um eine Immobilienfinanzierung abzulösen.

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satgar
vor 1 Minute von s1lv3r:

 

Das liegt ja aber an RIESTER. :P Riester ist in dem Sinne eigentlich daher auch niemals "fondsbasiert" (egal was die Anbieter bewerben).

 

Bei allen anderen fondsgebundenen Versicherungen (Rürup, FRV, bAV, etc. etc.) hat man halt das Problem, dass am Ende der Ansparphase das Fondsvermögen in das Sicherungsvermögen des Rentenversicherers überführt wird, der daraus dann eine monatliche Rentenzahlung leistet. Bis zum Ende in 100% Aktien investiert und genau zu diesem Zeitpunkt dann ein 50% Flash-Crash = man bekommt lebenslang 50% weniger Rente ... daher Ablaufmanagement und Stück für Stück Risiko rausnehmen. Im Prinzip genau die gleiche Situation, als wenn man zu einem Tag x in ferner Zukunft Geld braucht, um eine Immobilienfinanzierung abzulösen.

Bei den meisten Policen kann man den Auszahlungstermin beliebig vom 62 bis zum 85 Lebensjahr verschieben. Sollte das also, trotz Ablaufsicherung, zu einem Einbruch führen, muss man halt nochmal die Zähne für Zaitraum X zusammen beißen. Wenn man diese zeitlich Flexibilität mitbringt, ist das kein Problem.

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Beamter48
· bearbeitet von Beamter48

@satgar

Was nützt einem das Geld mit 80? Deine Flexibilität ab dem Rentenalter in Bezug auf den Nutzen des Kapitals konvergiert gegen Null je länger du mit der Auszahlung wartest.

vor 27 Minuten von Sapine:

Das Video kam bei einem Sparplan über 20 Jahre im ungünstigsten Zeitfenster immer noch auf eine leicht positive jährliche Rendite. Also eigentlich genau das was ich weiter oben als worst case skizziert hatte. Es geht also darum, dass man im schlimmsten Fall (Eintrittswahrscheinlichkeit sehr klein) am Ende eine geringfügig höhere Restschuld (ca. 20k) haben kann als bei Sondertilgung. Es geht eben nicht darum, dass man zwingend zum Zeitpunkt X genau eine bestimmte Summe verfügbar haben muss. Ich bleibe dabei: Das ist für mich kein existenzielles Risiko. Es geht hier nicht um das Gespenst "Verlust des Hauses". 

So haben einige auch gedacht als die Zinsen jahrelang niedrig waren. Eine Anschlussfinanzierung bei immer noch hoher Restschuld (weniger Tilgung mehr Depot) kann erhebliche finanzielle Einschränkungen bewirken.

 

Man muss sich halt bewusst sein, dass man ein endlichen Leben hat. Wie hoch dafür dass Risiko sein kann hängt nicht nur von der subjektiven Einschätzung ab. 

Auch die Risikotragfähigkeit muss man beachten; und da spielen halt Faktoren wie das steigende Alter, Familie usw. eine relevante Rolle. 

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la plata

Selbstgenutzte Immobilie finanzieren und in ETFs investieren - macht das Sinn? -> https://www.youtube.com/watch?v=sclDt8-hX4Q

 

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satgar
vor 38 Minuten von Beamter48:

@satgar

Was nützt einem das Geld mit 80? Deine Flexibilität ab dem Rentenalter in Bezug auf den Nutzen des Kapitals konvergiert gegen Null je länger du mit der Auszahlung wartest.

Es ging bei meinen Ausführungen ausschließlich darum, dass das Policenende nicht in Stein gemeißelt ist, und man nicht zwangsweise z.B. mit dem 67 Lebensjahr ins Sicherungsvermögen des Versicherers kommt und alle Fonds verkauft werden. Diesen Termin kann man nach Bedarf verlegen. Nicht mehr, und nicht weniger.

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