€-man August 31, 2006 Liebe Forenmitglieder und Gastleser, www.boerse-online.de/steuerhammer hat einen Brief an den Finanzminister verfasst, in dem die Problematik der geplanten Abgeltungssteuer dargelegt wird. Online kann man sich diesem Brief anschließen, der dann an Peer Steinbrück und (wenn gewollt) auch an den entsprechenden Abgeordneten geht. IMO ein wichtiges Thema für alle Börsianer! Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rolasys September 2, 2006 hab mal drann teilgenommen, ob es was bringt, wage ich allerdings zu beweifeln. Die Kassen sind leer und warum sollten da ausgrechnet Aktionäre von den allgemeinen Steuererhöhungswahn ausgenommen werden... Ich finde ja auch, dass 20% ok wären, warum muss man da dann immer noch eins drauf legen, obwohl man doch die Aktie als Altersvorsorge doch eher propagieren sollte? Verstehen tue ich das ehrlich gesagt nicht so ganz, was da im Finanzministerium ausgeheckt wird... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man September 2, 2006 hab mal drann teilgenommen, ob es was bringt, wage ich allerdings zu beweifeln. Die Kassen sind leer und warum sollten da ausgrechnet Aktionäre von den allgemeinen Steuererhöhungswahn ausgenommen werden... Ich finde ja auch, dass 20% ok wären, warum muss man da dann immer noch eins drauf legen, obwohl man doch die Aktie als Altersvorsorge doch eher propagieren sollte? Verstehen tue ich das ehrlich gesagt nicht so ganz, was da im Finanzministerium ausgeheckt wird... Stimmt - leider! Aber wenn man schon eine Chance hat, wenigstens seinen Unmut zu äußern, dann sollte da schon zugegriffen werden. Damit wenigstens ein paar Leute aus dem typisch deutschen Verhalten - nämlich jammern bis zum geht nicht mehr, aber nur nichts unternehmen - ausbrechen. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StockJunky September 3, 2006 - auf Aktionäre in Deutschland eine weitere drastische Steuererhöhung zukommt. Das zeigen erste Belastungsrechnungen; - die private Altersvorsorge durch die massiv verringerte Attraktivität der Anlagevariante Aktie entscheidend behindert wird. Das begrüßenswerte Plädoyer der Bundesregierung für vermehrte Eigenvorsorge und Stärkung der kapitalgedeckten Rente würde dadurch konterkariert; - weniger deutsche Privatanleger bereit sein werden, die Risiken der Aktienanlage einzugehen. Die Schwächung der Privatanlegerschaft jedoch erschwert die Finanzierung mit Eigenkapital und beeinträchtigt die Börsen am Finanzplatz Deutschland in ihrer volkswirtschaftlich eminent wichtigen Funktion als Kapitalsammelstelle für Risikokapital - mit schwerwiegenden negativen Auswirkungen auf Investitionen und Arbeitsplätze hierzulande; - es zu einer massiven Kapitalflucht in Länder kommen wird, die international wettbewerbsfähige Steuersätze bieten. Also ich hab mir den Brief mal durchgelesen und finde, dass die Argumente nicht zutreffen. Wenn man sich nämlich mal überlegt, was die Argumente für diese Pauschale sind, dann finde ich doch, dass sie erhebliche Vorteile mit sich bringt. - der Verwaltungsaufwand wird geringer. - gerade die Menschen, die überdurchschnittlich viel Kapital besitzen, werden stärker zur Kasse geben. - die Auswirkungen auf die private Altersvorsorge sind vergleichsweise minimal. Wenn man sich im Vergleich die Renditen von lebensversicherungen und Rentenversicherungen betrachtet, ist das Investmentsparen immer noch die beste und sicherste Anlageform mit den höchsten Renditechancen. Auch eine Abgabe von 30 Prozent wird daran nichts ändern, zumal auch eine Riesterrente nachgelagert besteuert wird. - "weniger deutsche Privatanleger bereit sein werden, die Risiken der Aktienanlage einzugehen" halte ich zudem für eine falsche Aussage, weil das Verhalten der Privatanleger schlicht nicht mit dem Steuersatz zusammenhängt, sondern mit mangelnder Aufklärung über Aktien und Unternehmensbeteilungen an sich. Ich kann daher das schreiben nicht unterstützen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man September 3, 2006 - gerade die Menschen, die überdurchschnittlich viel Kapital besitzen, werden stärker zur Kasse geben. Das ist natürlich eine Sache der Betrachtungsweise. Vom Halbeinkünfteverfahren und von der Steuerfreiheit nach der Speku-Frist haben alle profitiert. Der Kleinanleger und der "Großkapitalist". Von einem Steuersatz von 30, später 25 % profitiert in erster Linie der Zweitgenannte. Er freut sich, wenn er statt seinem Spitzensteuersatz "nur" 25 % abdrücken muß. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Toni September 3, 2006 · bearbeitet September 3, 2006 von Toni Das ist natürlich eine Sache der Betrachtungsweise. Vom Halbeinkünfteverfahren und von der Steuerfreiheit nach der Speku-Frist haben alle profitiert. Der Kleinanleger und der "Großkapitalist". Von einem Steuersatz von 30, später 25 % profitiert in erster Linie der Zweitgenannte. Er freut sich, wenn er statt seinem Spitzensteuersatz "nur" 25 % abdrücken muß. Ausserdem kommt es in den Zeiten MIT Abgeltungssteuer sehr viel stärker auf die Anlagestrategie an: Diejenigen, die ihre Aktien solange wie möglich halten, also 5, 10 oder mehr Jahre, zahlen effektiv am wenigsten Steuern auf ihre Aktiengewinne. Dieses Steuersparmodell praktiziert Buffett schon seit Jahrzehnten, es begreift nur kaum einer... Evtl. wird es bald mehr Lanfristanleger geben...für Daytrader wird es sehr teuer, denke ich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StockJunky September 3, 2006 und gerade damit unterstützt er Staat doch langfristige Anlagen. Abgesehen davon dass er ebenfalls mit von den Zinseszinsen profitiert. Abgsehen davon Der Kleinanleger und der "Großkapitalist". Von einem Steuersatz von 30, später 25 % profitiert in erster Linie der Zweitgenannte. Er freut sich, wenn er statt seinem Spitzensteuersatz "nur" 25 % abdrücken muß. Wenn das so wäre, würde der Brief von Börse Online noch eine Unwahrheit enthalten, weil ja die angebliche Gefahr der Kapitalflucht dadurch nicht mehr besteht... Schließlich sind nach deiner Erklärung die "Großinvestoren" ja nun sogar besser dran... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Toni September 3, 2006 · bearbeitet September 3, 2006 von Toni Grossinvestoren lesen ja auch kein Börse-Online-Heft. Insofern kämpft die BO-Redaktion wohl eher für den Kleinanleger und (Day-)Trader. Die Kapitalflucht wird die Grossen nur dahin gehend interessieren, weil der Fiskus generell mehr Zugriff auf deren Geldsachen hat. Das mögen die nunmal nicht... Ausserdem ist es ja auch für die Langfristanleger immer noch eine grosse Steuerlast, wenn sie dann irgendwann mal etwas verkaufen. Dem versucht man halt zu entfliehen. Die Steuerlast ist nur bei weitem nicht so gross (relativ gesehen), wei bei den Daytradern oder den Monats-/Jahres-Tradern. Dabei vorausgesetzt, dass die Day- und Monats- und Jahres-Trader ihre Spekulationssteuer nicht abgeführt haben, den für diese sollte sich durch die Abgeltungssteuer eigentlich kaum was ändern... Oder zusammengefasst: Wenn sie ihre Steuern alle ehrlich gezahlt haben, ändert sich IMO für 1) Day-, Monats- und Jahrestrader: FAST NICHTS 2) > 1 Jahres-Trader: SEHR VIEL 3) > 5/10-Langfristinvestoren (> 5 Jahre): EIN WENIG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rolasys September 3, 2006 Generell begrüße ich die Abgeltungssteuer, aber warum muss sie wesentlich höher ausfallen als in den meisten Ländern üblich? Das verstehe ich nicht und dagegen richtet sich meine Kritik. Sicher sind Langfristanleger besser gestellt, da man ja weniger oft seine Gewinne versteuern muss, aber ob das der Staat damit bezweckt, wage ich zu bezweifeln. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Toni September 3, 2006 Generell begrüße ich die Abgeltungssteuer, aber warum muss sie wesentlich höher ausfallen als in den meisten Ländern üblich? Das verstehe ich nicht und dagegen richtet sich meine Kritik. Ganz Deiner Meinung. Sicher sind Langfristanleger besser gestellt, da man ja weniger oft seine Gewinne versteuern muss, aber ob das der Staat damit bezweckt, wage ich zu bezweifeln. Der Staat will den Verwaltungsaufwand reduzieren und die Masse der Kleinanleger drankriegen, denke ich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man September 3, 2006 Bitte vergesst auch den psychologischen Aspekt nicht ganz. Seit geraumer Zeit wird permanent an der Finanzschraube gedreht. Speku-Frist von 6 Monaten auf 12 Monate, dann das jämmerliche Thema mit der Amnestie für Kapitalflüchtlinge, das faktisch nicht mehr vorhandene Bankgeheimnis durch Kontenabfrage, seit Jahren die Reduzierung der Steuerfreibeträge, jetzt die Abgeltungssteuer, die um 10 % höher ist als z.B. in Österreich. Da ist einfach keine Planungssicherheit mehr da! Speziell für ältere Leute, die von ihren Kapitalerträgen die Rente bestreiten müssen. Mag alles nicht so schlimm sein, werden manche sagen. Aber diese Unruhe, das Wissen um die nächste Keule, die der Staat auspacken wird - und er wird sie auspacken - macht viele Menschen verdrießlich. Das ist der Boden, auf dem die Saat der Kapitalflucht gedeiht. Über gerecht und ungerecht lässt sich trefflich streiten, nur gibt es keine wirkliche Gerechtigkeit - in keinem Steuersystem! Toni und rolasys sind da schon auf dem richtigen Dampfer. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Morbo September 3, 2006 [...]Das ist der Boden, auf dem die Saat der Kapitalflucht gedeiht. Über gerecht und ungerecht lässt sich trefflich streiten, nur gibt es keine wirkliche Gerechtigkeit - in keinem Steuersystem! Toni und rolasys sind da schon auf dem richtigen Dampfer. genau. Kapitalflucht - ist das Einizge was bei diesem Gezeter rauskommt. Es ist ja nicht nur die Abgeltungssteuer. Wir haben auch noch die Mehrwertsteuer, die permanente Erhoehung von Mineraloel-/Oekosteuer... dann alltaeglichere Dinge wie Praxisgebuehr oder Zuzahlungen bei (mittlerweile fast allen) Medikamenten - bei zeitgleich steigenden Kassen-/Versicherungsbeitraegen... usw. usf. egal wo man hinsieht es wird alles irgendwie teurer. Auf der Einnahme Seite (des normalen Buergers) stehen nun 'verueckte' Arbeitgeber, die, Kraft des miesen Arbeitsmarktes, Vertrage mit 8 Stunden pro Tag vereinbaren koennen. Aber jeden feuern der nicht bereit ist mindesten 10 Stunden zu arbeiten (versteht das nicht falsch: ich habe nix gegen lange Arbeitszeiten - nur muss es eben bezahlt werden). Von meinem Gehalt beispielsweises gehen praktisch locker 50% weg wenn ich Dinge wie MWSt und sonstige Gebuehren, Abgaben und alles mit hineinrechne was nicht direkt in den Erwerb eines Produktes fliesst. Ich glaube da bin ich nicht der Einzige. Auf die Gesellschaft angewand halte ich diese Tendenz fuer extrem gefaehrlich. Bei all den Abgaben bekommen wir schliesslich keine zusaetzlichen Leistungen - ergo wird kein neuer Wert geschaffen, der dem ganzen Geld irgendwie entgegensteht. Alles was der Staat in die Finger bekommt versumpft so auf die ein oder andere Weise. Wer viel Kapital hat kann doch nur noch fluechten (ausser er wird subventioniert oder unterliegt irgendeiner Steuerausnahme). Irgendwie ist das alles sehr deprimierend. :'( Wozu eigentlich? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
crosplit September 4, 2006 · bearbeitet September 4, 2006 von crosplit Es ist zum KOTZEN. Von mir aus können sie die Abgeltungssteuer einführen...aber die Spekulationsfrist von einem Jahr soll bleiben!!! Wäre doch ein guter Kompromiß, oder??? Somit werden Daytrader entlastet (>=30% Einkommensteuer) und bei Langfristanleger bleibt es so wie es ist! Status quo! Was ist eigentlich wenn ich Aktien kaufe und die nach 10 Jahren (kurz vor einem crash gekauft) mit sagen wir mal 10% Gewinn verkaufe...werden die dann auch noch mit 30% besteuert??? In Österreich gibt es eine Abgeltungssteuer, aber nur auf Zinserträge. Kursgewinne sind nach der Spekufrist steuerfrei.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man September 4, 2006 Was ist eigentlich wenn ich Aktien kaufe und die nach 10 Jahren (kurz vor einem crash gekauft)mit sagen wir mal 10% Gewinn verkaufe...werden die dann auch noch mit 30% besteuert??? Ich nehme an mit 25 %. Aber in 10 Jahren wird sich wahrscheinlich alles schon wieder dreimal geändert haben. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Onassis November 21, 2006 · bearbeitet November 21, 2006 von Onassis Um Ordnung im Forum zu halten, bitte ich für alle Beiträge, welche die Abgeltungssteuer betreffen diesen Thread zu verwenden: https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=7158 Thanks a lot Onassis Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag