Saek November 5, 2022 · bearbeitet November 5, 2022 von Saek 4 hours ago, Glory_Days said: Eine ex-ante optimale Aufteilung hilft mir als Anleger aber wenig, wenn sie sich ex-post als suboptimal herausgestellt hat. Besser als ex-ante optimal geht aber nicht. Wenn man versuchst, Entscheidungen (deren Auswirkung nicht zu 100% sicher ist) aufgrund ihrer Ergebnisse zu beurteilen, betreibt man Resulting. (auch bekannt als Outcome Bias) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DST November 5, 2022 vor 46 Minuten von Saek: vor 5 Stunden von Glory_Days: Eine ex-ante optimale Aufteilung hilft mir als Anleger aber wenig, wenn sie sich ex-post als suboptimal herausgestellt hat. Besser als ex-ante optimal geht aber nicht. Wenn man versuchst, Entscheidungen (deren Auswirkung nicht zu 100% sicher ist) aufgrund ihrer Ergebnisse zu beurteilen, betreibt man Resulting. (auch bekannt als Outcome Bias) Genau aus diesem Grund empfand ich es als ziemlich irrelevant meine Performance der letzten Jahre zu veröffentlichen. Ein gutes oder schlechtes Ergebnis hat kaum eine Bedeutung bei kurzfristiger Betrachtung. Mit zunehmender Dauer sollten Ergebnisse aber an Relevanz gewinnen. Schaut man sich die Performance von Gold an, dürfte man allerdings zur Erkenntnis kommen, dass selbst 2 Jahrzehnte und mehr noch zu kurz gegriffen sein können, um entscheidungsrelevante Ergebnisse zu erhalten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days November 5, 2022 · bearbeitet November 5, 2022 von Glory_Days vor 1 Stunde von Saek: Besser als ex-ante optimal geht aber nicht. Wenn man versuchst, Entscheidungen (deren Auswirkung nicht zu 100% sicher ist) aufgrund ihrer Ergebnisse zu beurteilen, betreibt man Resulting. (auch bekannt als Outcome Bias) Noch einmal - ex-ante optimal ist völlig irrelevant, wenn kein kausaler Zusammenhang mit ex-post besteht. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass man deswegen Resulting betreiben sollte... Zitat “I’m a big believer in diversification, because I am totally convinced that forecasts will be wrong. Diversification is the guiding principle. That’s the only way you can live through the hard times. It’s going to cost you in the short run, because not everything will be going through the roof.” Paul Samuelson Genau dieser Ansicht bin ich auch. Zitat “One cannot judge a performance in any given field by the results, but by the costs of the alternative (i.e. if history played out in a different way). Such substitute courses of events are called alternative histories.” Richtig, daher ist es sinnvoll, alle möglichen alternativen Historien im Rahmen von Monte Carlo Simulationen zu untersuchen - aber auch dieses Modell benötigt realistische und konservativ abgeschätze Inputparameter, um überhaupt aussagekräftig sein zu können. Bevor man allerdings überhaupt zu empirisch/statistischen Auswertungen greift, sollte man sich erst einmal fundamental-logische Zusammenhänge überlegen - denn diese haben typischerweise den Vorteil zeitlos und damit generell unabhängig von konkreten Ergebnissen zu sein (im Sinne von Kausalität). Wenn diese Analysen richtig durchgeführt sind, ist es völlig egal, wie die Zukunft aussieht: Das Portfolio wird in jedem denkbaren Szenario für die eigenen (realistischen) Anlageziele funktionieren. Das ist das Ziel von Diversifikation - möglichst unabhängig von der Zukunft seine Anlageziele erreichen zu können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DST November 5, 2022 · bearbeitet November 5, 2022 von DST vor 10 Minuten von Glory_Days: Das Portfolio wird in jedem denkbaren Szenario funktionieren. Wobei man ehrlicherweise dazu sagen sollte, dass eine Gewichtung nach MK dieses Kriterium zumindest langfristig erfüllen dürfte. Kurz- bis mittelfristig kann man damit aber ziemlich auf die Schnautze fallen, wie du ja bereits erwähnt hattest. Der S&P 500 sollte dieses Kriterium ebenfalls langfristig erfüllen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die USA als Aktienmarkt irgendwann nicht mehr (langfristig) funktioniert, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days November 5, 2022 · bearbeitet November 5, 2022 von Glory_Days vor 21 Minuten von DST: Wobei man ehrlicherweise dazu sagen sollte, dass eine Gewichtung nach MK dieses Kriterium zumindest langfristig erfüllen dürfte. Kurz- bis mittelfristig kann man damit ziemlich auf die Schnautze fallen, wie du ja bereits erwähnt hattest. Kurzfristig gibt es keinen Schutz - Diversifikation ist auch langfristig keine Garantie. Es ist nur der sicherste Ansatz angesichts einer unsicheren Zukunft. Dieses Gewichtungsdiskussion ist aus meiner Sicht sowieso nebensächlich, wenn man dabei die Existenz anderer Anlageklassen völlig außer Acht lässt. Es existieren verschiebene Ebenen der Diversifikation und die Gewichtigung innerhalb einer Anlageklasse ist eine aus meiner Sicht nachrangige Ebene. Man sollte sich also hauptsächlich um die wichtigen Fragen kümmern, und sich nicht völlig in Detailfragen verlieren, deren tatsächliche zukünftige Auswirkung marginal sein dürften und die ex-ante nicht mit Sicherheit richtig beantwortet werden können. Zitat Der S&P 500 sollte dieses Kriterium ebenfalls langfristig erfüllen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die USA als Aktienmarkt irgendwann nicht mehr (langfristig) funktioniert, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Das denke ich auch, was eine längerfristige relative Underperformance gegenüber anderen Indizes oder Anlageklassen dennoch nicht ausschließt. Daher diversifiziere ich auf der Ebene der Anlageklassen meines Buy-and-Hold Ansatzes über mehrere Anlageklassen, die sich fundamental-logisch über den Wirtschaftszyklus in meinen Augen sehr gut ergänzen. Zitat It then follows that you should diversify your portfolio across as many unique sources of risk that meet the criteria established in Your Complete Guide to Factor-Based Investing — persistence, pervasiveness, robustness, implementability and intuitiveness. Das bedeutet übrigens im Umkehrschluss auch, dass man nicht (einfach) über alle verfügbaren risikoreichen Assets diversifizieren sollte - was meiner Meinung nach auch völlig einleuchtend ist. Und daraus folgt genau die schwierige Aufgabe der Portfolio-Allokation, die Kombination herauszufinden, die diese Kriterien erfüllen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DST November 5, 2022 · bearbeitet November 5, 2022 von DST vor 26 Minuten von Glory_Days: Kurzfristig gibt es keinen Schutz - Diversifikation ist auch langfristig keine Garantie. Es ist nur der sicherste Ansatz angesichts einer unsicheren Zukunft. Dieses Gewichtungsdiskussion ist aus meiner Sicht sowieso nebensächlich, wenn man dabei die Existenz anderer Anlageklassen völlig außer Acht lässt. Es existieren verschiebene Ebenen der Diversifikation und die Gewichtigung innerhalb einer Anlageklasse ist eine aus meiner Sicht nachrangige Ebene. Man sollte sich also hauptsächlich um die wichtigen Fragen kümmern, und sich nicht in Detailfragen völlig verlieren, deren Auswirkung marginal sein dürften und die ex-ante nicht mit Sicherheit richtig beantwortet können. Naja, in diesen Thread geht es um Aktien, konkret um den S&P 500. Andere Assetklassen sollten hier daher durch aus nebensächlich sein. Ich gebe aber gerne zu, dass sie das auch persönlich für mich sind, was aber nicht heißt, dass ich mich nicht damit auseinandersetzen würde. Bisher investiere ich nur in Aktien (long) und erstmals auch in Anleihen (short). Bisher habe ich es nicht bereut. Wäre mir Rendite/Risiko wichtiger als Rendite(-erwartung) würde ich sicherlich diversifizierter anlegen. Und ja, ich kenne den Diversification Return. Dennoch verzichte ich lieber auf Arero und ähnliche Ansätze. Hat vermutlich auch mit meinem Alter zu tun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days November 5, 2022 · bearbeitet November 5, 2022 von Glory_Days vor 6 Minuten von DST: Naja, in diesen Thread geht es um Aktien, konkret um den S&P 500. Andere Assetklassen sollten hier daher durch aus nebensächlich sein. Ich gebe aber gerne zu, dass sie das auch persönlich für mich sind, was aber nicht heißt, dass ich mich nicht damit auseinandersetzen würde. Bisher investierte ich nur in Aktien (long) und erstmals auch in Anleihen (short). Bisher habe ich es nicht bereut. Wäre mir Rendite/Risiko wichtiger als Rendite(-erwartung) würde ich sicherlich diversifizierter anlegen. Und ja, ich kenne den Diversification Return. Dennoch verzichte ich lieber auf Arero und ähnliche Ansätze. Man muss Ansätze jenseits von WP-Threads diskutieren können. Short Anleihen müssen sicherlich getimed werden und widersprechen dem Diversifikations-Gedanken (was nicht heißt, dass man sie nicht kaufen kann - man sollte sich dessen nur bewusst sein). Simulationen (sowohl historisch als auch Monte Carlo) zeigen, dass Diversifikation über Anlageklassen auch die Rendite(-erwartung) eines Portfolios erhöhen kann bzw. gleichwertig ist - zumindest auf den typischen Anlegerhorizonten. Ich jedenfalls halte es nicht für sinnvoll aus diesem Grund nur auf Aktien zu setzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker November 5, 2022 vor 2 Minuten von DST: ...Dennoch verzichte ich lieber auf Arero und ähnliche Ansätze. Hat vermutlich auch mit meinem Alter zu tun. Du meinst, Du bist noch vom jugendlichen Leichtsinn und damit einhergehender fehlenden Erfahrung und maßloser Selbstüberschätzung geprägt? Ja, das würde einiges erklären. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DST November 5, 2022 vor 5 Minuten von Schwachzocker: vor 9 Minuten von DST: ...Dennoch verzichte ich lieber auf Arero und ähnliche Ansätze. Hat vermutlich auch mit meinem Alter zu tun. Du meinst, Du bist noch vom jugendlichen Leichtsinn und damit einhergehender fehlenden Erfahrung und maßloser Selbstüberschätzung geprägt? Ja, das würde einiges erklären. Nicht ganz. Ich meine damit, dass ich höhere Risiken inkauf nehme als das bei älteren Anlergern durchschnittlich der Fall sein dürfte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DST November 5, 2022 · bearbeitet November 5, 2022 von DST vor 32 Minuten von Glory_Days: Man muss Ansätze jenseits von WP-Threads diskutieren können. Solange es die Mods gestatten oder es nicht sehen können wir das gerne tun. Zitat Short Anleihen müssen sicherlich getimed werden und widersprechen dem Diversifikations-Gedanken (was nicht heißt, dass man sie nicht kaufen kann - man sollte sich dessen nur bewusst sein). Während meine Aktien-ETFs in den letzten Monaten gefallen sind, ist mein inverser Euro-Future-Bond-ETF gestiegen (die gehebelte Version hat mich Smartbroker nicht kaufen lassen). Von "zur Diversifikation geeigneten" Anleihen kann man das nicht behaupten. Langfristig ist es natürlich genau anders rum. Zitat Simulationen (sowohl historisch als auch Monte Carlo) zeigen, dass Diversifikation über Anlageklassen auch die Rendite(-erwartung) eines Portfolios erhöhen kann bzw. gleichwertig ist - zumindest auf den typischen Anlegerhorizonten. Ich jedenfalls halte es nicht für sinnvoll aus diesem Grund nur auf Aktien zu setzen. Für mich haben Assetklassen außerhalb von Aktien einfach eine zu niedrige Renditeerwartung. Daher betreibe ich Diversifikation lieber auf Aktienebene. Gold hat für mich eine Renditeerwartung von 0% bzw. aktuell sogar mittelfristig eher negativ. Rohstoffe haben für mich nur gleichgewichtet über den Diversification Return eine gewisse Renditeerwartung, die mir aber zu niedrig ist. Die Renditeerwartung von Rohstoff-Futures ist mir ebenfalls zu gering bzw. zu unsicher. Bleiben noch Anleihen. Risikoarme Anleihen haben eine zu niedrige Rendite. Vor 1 - 2 Jahrzehnten hätte ich vermutlich auf längerfristige Anleihen gesetzt, die ich inzwischen allerdings verkauft hätte (sonst wäre der Short ja eine Null-Rechnung). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days November 5, 2022 · bearbeitet November 5, 2022 von Glory_Days vor 17 Minuten von DST: Während meine Aktien-ETFs in den letzten Monaten gefallen sind, ist mein inverser Euro-Future-Bond-ETF gestiegen. Von "zur Diversifikation geeigneten" Anleihen kann man das nicht behaupten. Langfristig ist es natürlich genau anders rum. Ich glaube du wirst die langfristige Wertentwicklung von Short-Anleihen kennen. Und natürlich gibt es über Diversifikation mindestens genauso viele Falschinformationen/Unwissen wie über alles andere bei der Kapitalanlage. Zitat Für mich haben Assetklassen außerhalb von Aktien einfach eine zu niedrige Renditeerwartung. Daher betreibe ich Diversifikation lieber auf Aktienebene. Gold hat für mich eine Renditeerwartung von 0%. Rohstoffe haben für mich nur gleichgewichtet über den Diversification Return eine gewisse Renditeerwartung, die mir aber zu niedrig ist. Die Renditeerwartung von Rohstoff-Futures ist mir ebenfalls zu gering bzw. zu unsicher. Bleiben noch Anleihen. Risikoarme Anleihen haben eine zu niedrige Rendite. Vor 1 - 2 Jahrzehnten hätte ich vermutlich auf längerfristige Anleihen gesetzt, die ich inzwischen allerdings verkauft hätte (sonst wäre der Short ja eine Null-Rechnung). Bei Rohstoff-Futures z.B. war diese historisch für synthetische Equal-Weight Indizes über sehr lange Zeiträume zumindest vergleichbar mit Aktien. Zukünftige Renditeerwartungen sind natürlich mit hoher Unsicherheit behaftet (das gilt für jede Anlageklasse). Gold hat für mich eine langfristige reale Renditeerwartung von mindestens 0%. Inflationsindexierte Bundesanleihen verschiedener Laufzeit kratzen gerade von der realen Rendite her an der Nulllinie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DST November 5, 2022 vor 3 Minuten von Glory_Days: Bei Rohstoff-Futures z.B. war diese historisch über sehr lange Zeiträume zumindest vergleichbar mit Aktien. Die Betonung liegt auf war, weil soweit ich weiß wurde die Rendite (mit Ausnahme der letzten Monate) im Laufe der Zeit immer schlechter. Kommer nennt als Grund u. A. die "Finanzialisierung" der Rohstoff-Futures. Von daher kann hier nicht von der Historie auf die Zukunft geschlossen werden, was bei Aktien als Assetklasse schon eher möglich ist. Der amerikanische Aktienmarkt leistet schon seit hunderten Jahren gute Dienste und wird es vermutlich auch die nächsten hundert Jahre tun. Bei Rohstoff-Futures wäre ich mir da nicht so sicher. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days November 5, 2022 · bearbeitet November 5, 2022 von Glory_Days Ich persönlich gehe auf breiterer Front von geringeren zukünftigen realen Renditen aus als wir sie die letzten Jahrzehnte gesehen haben - zu diesem Ergebnis kommen auch andere Marktbeobachter, auch wenn das bis zu einem gewissen Grad Kaffeesatzleserei ist. Aufgrund der Zyklizität ergänzen sich Aktien und Rohstoff-Futures sehr gut - wie man gerade wieder einmal sehen kann. Wenn man dieses Wissen hat, ist die vorangegangene lange Phase der relativen Underperformance eher positiv im Sinne des Rebalancings (bzw. bei negativer Performance durch DCA). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast231208 November 5, 2022 · bearbeitet November 5, 2022 von pillendreher vor 22 Minuten von DST: Der amerikanische Aktienmarkt leistet schon seit hunderten Jahren gute Dienste und wird es vermutlich auch die nächsten hundert Jahre tun. Mit solchen Prognosen wäre ich vorsichtig: Zitat https://www.tessloff.com/was-ist-was/geschichte/mittelalter/800-die-kroenung-karls-des-grossen.html#:~:text=Zur Zeit Karls lebten in,bereits eine Millionenstadt gewesen sein. Zur Zeit Karls lebten in Rom gerade noch 20.000 Menschen zwischen Ruinenfeldern. Konstantinopel - auch Byzanz genannt - sah sich in direkter Nachfolge Roms und hatte mehrere hunderttausend Einwohner. Zum Vergleich: Köln hatte 10.000 Einwohner, dagegen soll Bagdad damals bereits eine Millionenstadt gewesen sein. Lesetip: https://www.deutschlandfunkkultur.de/rom-in-der-spaetantike-der-untergang-einer-supermacht-100.html Rom in der Spätantike - Der Untergang einer Supermacht https://www.nzz.ch/feuilleton/land-der-vergangenheit-ld.755384 Land der Vergangenheit Zitat Das waren noch Zeiten: 1910 feierte Argentinien die ersten hundert Jahre seines Bestehens, und man lud hohe Würdenträger aus ganz Europa ein, teilzunehmen und die Erfolge der jungen Nation zu bestaunen. Argentinien war damals das siebtreichste Land der Welt. Es verfügte über schier unendliche Weideflächen und einen ebenso unbegrenzten Viehbestand, wie es hier überhaupt endlos viel Platz zum Leben zu geben schien. Die Hauptstadt Buenos Aires nahm allmählich Pariser Dimensionen an, und die ins Land strömenden Immigranten wurden in öffentlichen Schulen ausgebildet und vermischten sich zu einer neuen und selbstbewussten Nation. Die Lebenserwartung des Durchschnittsargentiniers war damals höher als die eines Spaniers, Italieners oder Nordamerikaners. In Argentinien gab es mehr Telefone und Autos als in allen übrigen Ländern Südamerikas zusammen. Dass Argentinien eine grosse Zukunft bevorstand, war nicht zu übersehen, diese offensichtliche Tatsache war die Grundlage seiner Existenz. Georges Clemenceau, gerade vom Amt des französischen Ministerpräsidenten zurückgetreten, kam, sah und sagte: «Argentinien ist das Land der Zukunft.» Damit wiederholte er nur, was alle sagten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wolf666 November 6, 2022 Mich wundert, dass bei so einer Diskussion politische Risiko so gut wie nie zur Ansprache kommt: - Hohe Zolle auf US-Waren weltweit (somit wäre Export stark beeinträchtigt) - Sanktionen auf US-Produkte von anderen Staaten - (Sehr) hohe Steuern in USA (und somit sehr schlechte Renditen) - Hohe und nicht oder sehr schwer rückholbare Quellensteuer - Sehr niedrige Wahrscheinlichkeit aber dennoch nicht komplett ausschließbare Komponente: Enteignungen von ausländischen Investoren - ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
altaso November 6, 2022 · bearbeitet November 6, 2022 von altaso vor 4 Stunden von wolf666: Mich wundert, dass bei so einer Diskussion politische Risiko so gut wie nie zur Ansprache kommt: - Hohe Zolle auf US-Waren weltweit (somit wäre Export stark beeinträchtigt) - Sanktionen auf US-Produkte von anderen Staaten - (Sehr) hohe Steuern in USA (und somit sehr schlechte Renditen) - Hohe und nicht oder sehr schwer rückholbare Quellensteuer - Sehr niedrige Wahrscheinlichkeit aber dennoch nicht komplett ausschließbare Komponente: Enteignungen von ausländischen Investoren - ... Nun, ich denke genau diese Punkte können jedes Land treffen und tun das auch, denn: - Zölle werden meist mit Gegenreaktionen beantwortet, ebenso Sanktionen. - Steuern sehe ich nicht problematisch, da stehen wir im entwickelten Europa teilweise schlechter da. - Die Quellsteuer interessiert doch ein Europäer dank Doppelsteuerabkommen nicht wirklich. - Und als letzten Punkt: Bevor die kapitalistische USA in Reinform anfängt zu enteignen, ist China längst Weltmacht und hat Europa den Anker geschmissen (ach stimmt, da war ja was...). Ich denke eher, dass die USA nahezu die einzig wirkliche Alternative werden/bleiben wird. Wer soll es sonst sein? Europa? No way, hierzu hat die EU zu viele Baustellen derzeit. China? Sie mögen Ihre Macht ausbauen, aber die Schlagkraft wird denen immer fehlen, solange sie in USD verschuldet sind. Sie hängen am tropfenden Hahn, sind viel zu abhängig von good old America UND Europa! Die Handelsbilanz zeigt es sofort auf. Der Rest hat keine Bedeutung mehr, Japan? Ein Schatten seiner selbst. Deshalb stehe ich auch pro S&P 500. Es ist nunmal so, dass es StartUps und Konzerne in die USA zieht, noch immer. Um zumindest kurzfristig pro MSCI World/FTSE All World/ACWI zu sein gegenüber S&P müsste man folgende Annahme treffen: Europa kommt gestärkter als die USA aus der Krise. China wird weiter aufholen (bei EM Anteil oder FTSE/ACWI) und die USA die Weltmacht noch streitiger machen als bisher. Japan wird ein 80er Jahre Wunder 2.0 erleben. Sorry, das sehe ich beim besten Willen nicht. Daher 100% pro S&P derzeit und die nächste Dekade zumindest meiner Meinung nach... Der Burggraben USA ist mittelfristig einfach noch unverwüstlich. Aber an der Börse kommt bekanntlich immer alles anders als man denkt. Die ewige Stadt Rom ist auch nicht mehr das, was es mal war... Daher nicht in Dekadenz verfallen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days November 6, 2022 · bearbeitet November 6, 2022 von Glory_Days vor 20 Stunden von Glory_Days: Ich persönlich gehe auf breiterer Front von geringeren zukünftigen realen Renditen aus als wir sie die letzten Jahrzehnte gesehen haben - zu diesem Ergebnis kommen auch andere Marktbeobachter, auch wenn das bis zu einem gewissen Grad Kaffeesatzleserei ist. Um den Punkt noch mit einer Quelle zu unterlegen: Quelle: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cutter111th November 7, 2022 vor 23 Stunden von altaso: Aber an der Börse kommt bekanntlich immer alles anders als man denkt. Die ewige Stadt Rom ist auch nicht mehr das, was es mal war... Daher nicht in Dekadenz verfallen... Eben und genau darum ist man insbesondere in der langen Perspektive mit einem weltweiten Index besser aufgestellt. Es reicht ja schon ein nur kurzer Blick zurück in diesem Forum, da waren sich nicht wenige sicher, dass man China übergewichten müsse, Warnungen wurden ignoriert, viele Risiken haben sich inzwischen realisiert. Das man russische Aktien nicht mehr handelbar sein würden, haben sogar noch nach Ausbruch des Krieges viele für nicht möglich gehalten, sogar nachgekauft. Gleiches bei den Big Five, einige sind inzwischen doch sehr strak unter die Räder gekommen, ist noch nicht lange her, da waren viele der Überzeugung, dass dies niemals passieren würde. Zudem hatte ich hier eine Seite zuvor einige Risiken in Bezug auf die USA genannt, die so unwahrscheinlich gar nicht mehr sind und das gilt auch für einen Bürgerkrieg. Fakt ist, wir wissen nicht was passieren wird und genau darum ist man meiner Meinung nach mit einem Index der die ganze Welt beinhaltet besser, weil sicherer aufgestellt. Man nehme hier nur das Beispiel Japan. Der MSCI World hat sich von der Japan-Blase recht schnell und gut erholt, etwas, dass man von dem Nikkei über 30 Jahre später nun nicht behaupten kann Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker November 7, 2022 vor 23 Stunden von altaso: ...Um zumindest kurzfristig pro MSCI World/FTSE All World/ACWI zu sein gegenüber S&P müsste man folgende Annahme treffen: Europa kommt gestärkter als die USA aus der Krise. China wird weiter aufholen (bei EM Anteil oder FTSE/ACWI) und die USA die Weltmacht noch streitiger machen als bisher. Japan wird ein 80er Jahre Wunder 2.0 erleben. Sorry, das sehe ich beim besten Willen nicht.... Hast Du denn bisher die zukünftige, kurzfristige Aktienmarktentwicklung "sehen" können? Falls ja, dann lasse uns bitte zukünftig daran teilhaben. Falls nein, warum sollte sich jetzt etwas daran ändern? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
morini Juli 2, 2023 · bearbeitet Juli 2, 2023 von morini Am 5.11.2022 um 08:54 von market anomaly: Synthetische ETFs auf den S&P 500 haben eine TD von -0.5%! (~5% Überrendite in 10 Jahren, vereinfach ohne Zinseszins). Breiter gestreute ETFs oder Fonds mit realen kosten von 0.2-0.5% müssen diese Differenz erst einmal ausgleichen. Ich gehe mal davon aus, dass synthetische ETFs gegen eine Pleite des Emittenten und auch gegen andere Risiken ähnlich gut abgesichert sind wie herkömmliche ETFs. Auch steuerlich sollte es keinerlei Unterschiede geben, wenn es beispielsweise um 30 % Teilfreistellung oder um ein Doppelbesteuerungsabkommen geht. Falls es sich anders verhalten sollte, könnt ihr das ja hier mal erläutern. Welcher synthetische ETF auf den S&P 500 ist besonders zu empfehlen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Someone Juli 2, 2023 Ich bespare den hier: https://extraetf.com/de/etf-profile/LU1681048804 Dieser hier ist allerdings minimal besser von der TD und ist deutlich größer (und älter): https://extraetf.com/de/etf-profile/IE00B3YCGJ38 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
morini Juli 2, 2023 · bearbeitet Juli 3, 2023 von morini vor 11 Stunden von Someone: Ich bespare den hier: https://extraetf.com/de/etf-profile/LU1681048804 Dieser hier ist allerdings minimal besser von der TD und ist deutlich größer (und älter): https://extraetf.com/de/etf-profile/IE00B3YCGJ38 Hierbei fällt mir auf, dass die Wertentwicklung des folgenden physischen ETF, trotz der etwas schlechteren TD, in 2019 und 2021 besser gewesen ist als diejenige der von dir verlinkten synthetischen ETFs: https://extraetf.com/de/etf-profile/IE00B5BMR087 Von einer Überrendite synthetischer ETFs kann ich zumindest beim S&P 500 nichts erkennen, sodass mir unklar ist, ob es sinnvoll ist, auf synthetische ETFs zu setzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DST Juli 3, 2023 Am 6.11.2022 um 14:37 von Glory_Days: Am 5.11.2022 um 19:34 von Glory_Days: Ich persönlich gehe auf breiterer Front von geringeren zukünftigen realen Renditen aus als wir sie die letzten Jahrzehnte gesehen haben - zu diesem Ergebnis kommen auch andere Marktbeobachter, auch wenn das bis zu einem gewissen Grad Kaffeesatzleserei ist. Um den Punkt noch mit einer Quelle zu unterlegen: Quelle: Es ist nun noch nicht mal 1 Jahr vergangen und die Zinsen könnten schon bald bei 4% stehen. Gehst du noch immer von geringeren Renditen aus? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Glory_Days Juli 3, 2023 · bearbeitet Juli 3, 2023 von Glory_Days vor 9 Stunden von DST: Es ist nun noch nicht mal 1 Jahr vergangen und die Zinsen könnten schon bald bei 4% stehen. Gehst du noch immer von geringeren Renditen aus? Und wie hoch ist die heutige reale Rendite z.B. von 10-jährigen inflationsindexierten Bundesanleihen? Unabhängig davon ging es oben um reale Renditen über den Zeitraum von Generationen. Ein höherer heutiger Realzins sorgt tatsächlich für höhere zukünftige reale Renditen. Daher sind Einschätzungen die zukünftige reale Rendite betreffen - ungeachtet dessen, dass sie grundsätzlich sehr schwer vorhersehbar sind - stark zeitabhängig. Am 31.5.2023 um 18:14 von Glory_Days: The first thing to say about prospective returns is that you can think of returns as the real interest rate plus a premium for risk. That applies to any asset class you'd like to mention. [...] If you start from a low real interest rate you'd expect low subsequent [real] returns and if you start from a high real interest rate you'd expect high subsequent real returns - whether you're looking at bonds or equities. Real interest rates therefore provide the baseline for all risky assets. So when we're thinking about what future returns might be, we need to think about what the real interest rate is today. — Prof. Paul Marsh Am 2.6.2023 um 23:56 von Glory_Days: What can Generation Z the next generation expect? These are just illustrative figures at the start of 2023. But we think that 4% from equities is reasonable. We're taking current linkers inflation-protected bonds as a baseline here to get an idea of what the real rate of interest will be over this next generation and we're adding to that 3.5% equitiy risk premium. So Generation Z can expect almost the same equity returns as millenials but nothing like the Baby Boomers got but the bond return is likely to be much lower in the future than it was for those previous generations. And the 60/40 blend is also likely to be much lower in the future. — Prof. Paul Marsh Dieser Umstand wird sodann auch in der Abschätzung der zukünftigen generationalen Realrendite entsprechend berücksichtigt - was man durch einen Vergleich der 2022er und der 2023er Zahlen sieht (das Zeitfenster für Rendite-Projektionen wie unten dargestellt für die Generation Z hat in 2023 einen anderen Startpunkt als in 2022 und wird um ein Jahr kürzer kürzer (wenn das Zeitfenster konstant gehalten wird) - rückblickend müssen natürlich tatsächlich realisierte reale Renditen betrachtet werden, in die das schlechte Jahr 2022 dann einen entsprechend negativen Einfluss hat): Zahlen zu Beginn von 2022: Zahlen zu Beginn von 2023: Die Zahlen der anderen Generationen verringern sich, weil es sich hierbei um die tatsächlich realisierten realen Renditen dieser Generationen handeln sollte (Endpunkt in 2022 bzw. 2023) und nicht wie bei Generation Z um eine Projektion der zukünftigen Renditen ausgehend vom jeweils aktuellen Jahr (2022 bzw. 2023). Auf die realisierten Renditen hatten die 2022er realen Renditen einen stark negativen Einfluss, während auf die zukünftigen Renditen die 2022er realen Renditen einen stark positiven Einfluss hatten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DST Juli 3, 2023 @Glory_Days Danke. Interessant, dass die Renditeerwartung von Aktien jetzt nur 0,4% höher ist obwohl die Zinsen gestiegen und die Inflation gefallen ist. Da hätte ich mit mehr gerechnet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag