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mike351

Ist 100% Aktienquote die beste Lösung? Welchen Sinn haben Anleihen und Rohstoffe im Portfolio?

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 15 Minuten von Sapine:

Dann muss ich ja nicht mehr suchen. Für mich ist das Pleiterisiko für die Restlebensdauer und nicht nur für die ersten 20/25 Jahre. So ist das Shortfallrisiko definiert. 

Und warum verzapfst du dann so was?

vor 27 Minuten von Sapine:

In ceekays Faden findest Du einiges dazu. Glaubst Du ernsthaft Du wärst mit 4 % über 25 Jahre auf der 100 % sicheren Seite?I

 

vor 40 Minuten von Sapine:

Eine seriöse Planung sollte daher bei einem 67jährigen mindestens 25 Jahre (Alter 92) betragen. Eine anfängliche Entnahmerate von 4 % inklusive Inflationsanpassung kann bei ungünstiger Börsenentwicklung durchaus knapp werden, das zeigen ausreichend Untersuchungen.  

Genau das stört mich an Diskussionen mit @Sapine - trotzdem Respekt für dein Engagement hier im Forum.

Um noch zu einem positiven Abschluss zu kommen.

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Sapine

Und mich stört, dass Du nach der Fragestellung kurzerhand die Definition vom Shortfallrisiko abänderst. 

Hier hast Du Deine Untersuchung

 

vor 6 Minuten von pillendreher:

Und warum verzapfst du dann so was?

Weil es aus meiner Sicht richtig ist? Es ist nicht zu 100 % sicher. 

Zitat

Genau das stört mich an Diskussionen mit @Sapine - trotzdem Respekt für dein Engagement hier im Forum.

Was habe ich denn jetzt bitte falsch gemacht? Bengen hat  sogar bis 95 verlangt und eine nicht unerhebliche Zahl unserer Ruheständler erreicht auch noch ein Alter darüber hinaus. Heute weiß man, dass man eher noch länger planen muss. 

 

Fachlich sind natürlich die Untersuchungen von Wade Pfau wichtig in dem Zusammenhang auch wenn sie den Bias der amerikanischen Daten haben. 

 

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Sapine

Hier ein Bild zur Veranschaulichung vom Risiko allerdings für eine Entnahmedauer von 30 Jahren. Das Shortfallrisiko ist keinesfalls marginal. Die hellblaue Linie steht für eine inflationsadjustierte Entnahmerate von 4 % unter der Annahme, dass wir die aktuellen negativen Realrenditen im Bondbereich über längere Zeit sehen werden. 

https://www.retirement-insight.com/the-4-rule-is-not-safe-in-a-low-yield-world/

 

 

image.png

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

@Sapine welche mittlere geometrische Inflationsrate über die nächsten 30 Jahren liegt diesem Graphen zu Grunde? 

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Sapine

Wade Pfau 

 

Langlebigkeitsrisiko für 65jährige: Männer, Frauen und Paare

image.png.4e6d157be6074f5b35bc1ed8bd76d8e3.png

vor 20 Minuten von Glory_Days:

@Sapine welche mittlere geometrische Inflationsrate über die nächsten 30 Jahren liegt diesem Graphen zu Grunde? 

Er macht Annahmen über inflationsbereinigte Renditen. Insofern ist die tatsächliche Inflation nicht relevant wenn ich es richtig verstehe. Das oben gezeigte Bild ist der zugegeben pessimistische Ausblick, wenn die realen Bondrenditen weiterhin negativ bleiben so wie sie aktuell und seit einiger Zeit sind. 

 

Es sind weder Steuern noch Gebühren inkludiert, weshalb die Schätzungen etwas zu optimistisch sein sollten laut eigener Aussage. 

 

Zitat

We follow a third approach, which is to base Monte Carlo simulations on current market conditions rather than using historical averages. This is not to say that we are skilled at forecasting. As illustrated in Figure 2, there is strong evidence that current bond yields explain future bond returns consistently. Since current intermediate-term real bond yields are 4% less than the historical average, a cautious retiree must plan for lower bond and stock returns in the future, even if the equity premium for stocks maintains its historical average. 

 

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oktavian
vor 2 Stunden von Sapine:

Eine seriöse Planung sollte daher bei einem 67jährigen mindestens 25 Jahre (Alter 92) betragen.

Man könnte dann auch xx% Alzheimerwahrscheinlichkeit wieder abziehen, denn dann hätte man auch nichts mehr von dem Geld.

vor 4 Stunden von Bigwigster:

Worst cases würde ich mir eher anschauen als den median.

Was wurde bei Aktien überhaupt genommen? Weil nur USA beschönigt die Ergebnisse signifikant.

Anleihen = USA würden genauso beschönigen. Auch mit Anleihen kann man 100% verlieren.

 

vor 5 Stunden von mike351:

Bringt es überhaupt etwas, andere Anlageklassen als Aktien zu halten, falls man das Geld nicht auf einmal braucht?

Manch eine Psyche wird durch Volatilität nachhaltig geschädigt...

vor 5 Stunden von mike351:

wenn Aktien doch die beste langfristige Rendite haben?

100% sicher weiß man das aber nicht. Insbesondere je kürzer die restliche Lebenserwartung mit intakter Wahrnehmung des Umfeldes wird. Ich habe im Forum ja schon lange geschrieben man solle 100% Aktien nehmen für die Altersvorsorge mit 40 Jahren bis Rente. Inzwischen sind aber auch die Zinsen gestiegen. Ich empfehle noch Aktien zu differenzieren und Faktormodelle und verschiedene Branchen zu studieren. Markenhersteller food&beverage sind z.B. zumeist weniger riskant als der Markt. Also man muss auch noch schauen was genau mit 100% Aktien gemeint ist. Großen Unterschied macht auch verschuldete vs unverschuldete Unternehmen, wie man in den letzten Monaten sehen konnte (levered beta / leverage).

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mike351

Was mir noch aufgefallen ist: wenn ich die  Entnahmerate auf 45000$/Jahr erhöhe, dann habe ich mit 100% Aktien sogar eine höhere Success Rate, nämlich 87,4%, 

Mit "60% Aktien und 40% Bonds" habe ich nur eine Success Rate von 84%. Also je höher die Entnahmerate wird, desto schlechter sind Bonds im Portfolio für die Success Rate?

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Sapine
vor 6 Minuten von mike351:

Was mir noch aufgefallen ist: wenn ich die  Entnahmerate auf 45000$/Jahr erhöhe, dann habe ich mit 100% Aktien sogar eine höhere Success Rate, nämlich 87,4%, 

Mit "60% Aktien und 40% Bonds" habe ich nur eine Success Rate von 84%. Also je höher die Entnahmerate wird, desto schlechter sind Bonds im Portfolio für die Success Rate?

So generell kann man das nicht sagen. Die Frage ist wie sich die Renditen der unterschiedlichen Asset Klassen in Zukunft entwickeln. Das kann Dir keiner mit ausreichender Sicherheit vorhersagen. Wann wolltest Du denn in Ruhestand gehen? 

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leoluchs
vor 2 Stunden von Sapine:

Für mich ist das Pleiterisiko für die Restlebensdauer und nicht nur für die ersten 20/25 Jahre. So ist das Shortfallrisiko definiert. 

Ehrliches Interesse: Hast Du für Dich eine "Restlebensdauer" definiert? Und wenn ja, wie kommst Du mit diesem Begriff und mit der Vorstellung zurecht?

Barocke Embleme sind mir geläufig, die altersweise Akzeptanz leidet jedoch noch unter sizilianischem Temperament ;) . Das "Pleiterisiko" ist ja auch so ein Begriff, bei dem man sich fragen könnte, um was es tatsächlich geht.

Als risikobereiter Anleger wäre mir, egal in welchem Alter - ich betrachte es natürlich rückblickend -, die 100%-Quote deutlich zu hoch. Das kann ich deshalb behaupten, weil ich - wiederum retrospektiv - erfahren habe, was passieren kann. Rücklagen, sprich Cash, sind mindestens notwendig.

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Sapine
vor 13 Minuten von leoluchs:

Ehrliches Interesse: Hast Du für Dich eine "Restlebensdauer" definiert? Und wenn ja, wie kommst Du mit diesem Begriff und mit der Vorstellung zurecht?

Mit einer variablen Entnahmequote lässt sich eine "ewige Entnahme" umsetzen. Insofern drückt mich persönlich die Restlebensdauer überhaupt nicht. Mit 3 % Entnahme habe ich angefangen. Da das Depot mit Glück schneller gewachsen ist als meine Ansprüche, entnehme ich mittlerweile deutlich unter 2 %. Ich kann besser mit schwankenden Entnahmen leben als mit dem Risiko irgendwann blank zu stehen. 

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leoluchs
vor 10 Minuten von Sapine:

Ich kann besser mit schwankenden Entnahmen leben als mit dem Risiko irgendwann blank zu stehen. 

Sehr nachvollziehbar - danke!

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Synthomesc
· bearbeitet von AugetValorem
vor 9 Stunden von Nachdenklich:

Im ganzen Leben lähmen wir uns, wenn wir uns mit Vorrang den worst case anschauen.

Wenn ich mir den worst case anschaue, dann fahre ich nicht Ski, steige ich in kein Auto mehr und fliege mit keinem Flugzeug (im worst case ist der Pilot lebensmüde und fliegt die Maschine gegen einen Berg).

Ich halte das für eine Sichtweise auf das Leben, mit der man sich das Leben verdirbt.

Ein, wenn nicht sogar der beste Beitrag, welcher ich in diesem Forum bisher gelesen habe!

 

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Bigwigster
vor 8 Stunden von AugetValorem:
vor 17 Stunden von Nachdenklich:

Im ganzen Leben lähmen wir uns, wenn wir uns mit Vorrang den worst case anschauen.

Wenn ich mir den worst case anschaue, dann fahre ich nicht Ski, steige ich in kein Auto mehr und fliege mit keinem Flugzeug (im worst case ist der Pilot lebensmüde und fliegt die Maschine gegen einen Berg).

Ich halte das für eine Sichtweise auf das Leben, mit der man sich das Leben verdirbt.

Ein, wenn nicht sogar der beste Beitrag, welcher ich in diesem Forum bisher gelesen habe!

 

Nicht lähmen lassen soll man sich deswegen, sondern einen Helm aufsetzen beim Skifahren und Anleihen beimischen bei der Asset Allocation :thumbsup:

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Der Heini

  

vor 13 Stunden von Sapine:

Mit einer variablen Entnahmequote lässt sich eine "ewige Entnahme" umsetzen. Insofern drückt mich persönlich die Restlebensdauer überhaupt nicht. Mit 3 % Entnahme habe ich angefangen. Da das Depot mit Glück schneller gewachsen ist als meine Ansprüche, entnehme ich mittlerweile deutlich unter 2 %. Ich kann besser mit schwankenden Entnahmen leben als mit dem Risiko irgendwann blank zu stehen. 

Ich denke, da kommen die unterschiedlichen Einstellungen im Forum her. Bei dir hat es funktioniert, wer aber mit so geringen Entnahmeraten nicht hinkommt oder nicht sehr sparsam leben möchte, muss eben höhere Entnahmerate und damit ein höheres Risiko eingehen.

Weiterhin sollte man folgenden Kommentar berücksichtigen:

vor 18 Stunden von Nachdenklich:

Im ganzen Leben lähmen wir uns, wenn wir uns mit Vorrang den worst case anschauen.

Wenn wir bei den Zahlen des Beispiels bleiben:

Wenn ich - wie im Beispiel - mit 100 % Aktien ein deutlich höheres Vermögen erziele, dann kann ich die Entnahmerate senken und dadurch die Wahrscheinlichkeit senken, daß das Geld zum Schluß nicht reicht.

Da liegt genau die Entscheidung, die jeder für sich treffen sollte: Welches Risiko kann und will ich eingehen? Kann ich akzeptieren, dass es nicht reicht und vorher dafür besser leben, oder lieber viel zu sparsam leben vor lauter Angst?

 

vor 19 Stunden von Bigwigster:

Worst cases würde ich mir eher anschauen als den median.

Was wurde bei Aktien überhaupt genommen? Weil nur USA beschönigt die Ergebnisse signifikant.

Da habe ich noch meine Probleme mit, da in den Untersuchungen dazu stark nur der Worst Case betrachtet wird, dazu kommt der (momentan) hohe Anteil USA am World-Index, der wiederum für die USA-Untersuchungen spricht. In den Untersuchungen zu niedrigeren SWRs bei World-Daten kommt die Betrachtung der Japan-Bubbel 1990-95, die das ganze negativ darstellt.

 

Zur Klarstellung: Ich bin weder für 100% Aktienquote (fahre selber seit jeher 10-20% Cash), noch für die 4% SWR, empfehle da 3,5%. Aber genauso wenig kann ich die überaus risikoscheuen SWRs von 2-3% akzeptieren auf 30 Jahre, außer man ist mehrfacher Millionär, sind aber die wenigsten. Wer noch länger plant, sollte natürlich niedrigere SWRs hernehmen, ebenso wer Vermögenserhalt anstrebt.

 

Bei vielen Untersuchungen ist es wie immer: Einige interpretieren ihre Ergebnisse für höhere SWRs, andere finden viele Gegenargumente und die nächsten interpretieren die Ergebnisse eher sehr negativ. Wade Pfau (dessen Bücher ich sehr empfehlen kann) geht von sehr schlechten Zukunftsrenditen und hoher Volatilität aus. Er nimmt geringe Zukunftsrenditen, aber historische Vola an, passt wieder nicht ganz, und kommt dann auf 2,6% SWR, dazu ein Sicherheitspuffer fürs Alter. Aber er kommuniziert das in seinen Büchern wenigstens, sodass man das selber interpretieren kann.

 

Zu aller erst sollte man sich selber fragen: Welches Risiko ist angemessen und welche anderen Risiken bestehen im Leben, dass die persönliche Rechnung nicht aufgeht? Hat man Sicherheitsnetze für den Worst-Case? W.Pfau argumentiert hier mit Reversal-Mortages, also der Verkauf, bzw. Verrentung der eigenen Immobilie im Worstcase.

 

Ein paar links dazu:

https://retirementresearcher.com/dashboard/

(bitte auch das Kleingedruckte unter den Grafiken lesen).

 

https://earlyretirementnow.com/2016/12/14/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-2-capital-preservation-vs-capital-depletion/

sehr schöne Tabellen mit/ohne Kapitalerhalt

 

https://www.kitces.com/blog/what-returns-are-safe-withdrawal-rates-really-based-upon/

ein schöner Artikel zur eigenen Beurteilung, was ist eigentlich die SWR und was bedeutet diese für einen selber.

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Chips
vor 19 Stunden von Glory_Days:

Die kapitalgewichteten Anlagezeit berücksichtigt, dass die Anlagesumme im Laufe eines Anlegerlebens gerade im Hinblick auf das investierte Kapital stark zeitabhängig ist. Zu Beginn ist sie gerade bei Sparplänen sehr niedrig und am Ende (z.B. vor Rentenbeginn) typischerweise sehr hoch. Dadurch konzentriert sich das Risiko für den Vermögensendwert eines Portfolios zeitlich auf sehr wenige Jahre und damit auf einen viel kürzeren Zeitraum als gemeinhin angenommen. Der langfristige historische Erwartungswert von Anlageklassen ist damit in diesen Fällen nicht sinnvoll anwendbar und u.U. sogar irreführend und gefährlich für Anleger.

Irreführend finde ich immer die Andeutung, dass man kurz vor der Rente die höchste Sparrate hätte (stimmt oft) und man dann zu Rentenbeginn das ganze Geld flüssig bräuchte (stimmt nicht), wodurch Aktienanlagen kurz vor Rentenbeginn zu risikoreich wären. Die Rentendauer ist weit größer als einen Tag. 

vor 17 Stunden von Sapine:

 

Eine seriöse Planung sollte daher bei einem 67jährigen mindestens 25 Jahre (Alter 92) betragen. Eine anfängliche Entnahmerate von 4 % inklusive Inflationsanpassung kann bei ungünstiger Börsenentwicklung durchaus knapp werden, das zeigen ausreichend Untersuchungen.  

Was wäre hier eigentlich der Worst Case. Mit 90 geht einem das Geld aus und man muss mit der gesetzlichen Rente auskommen? Oh Gott...

 

Was übrigens auch interessant ist: jemand war von Rentenbeginn bis 85 sparsam, hat auf Kreuzfahrten verzichtet und plant im Falle des Todes, das Geld an die Enkel zu vererben. Gute Sache. Dann muss die Person mit 85 ins Pflegeheim, 3000€ pro Monat. Tja ..

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Sapine
vor 45 Minuten von Der Heini:

  Ich denke, da kommen die unterschiedlichen Einstellungen im Forum her. Bei dir hat es funktioniert, wer aber mit so geringen Entnahmeraten nicht hinkommt oder nicht sehr sparsam leben möchte, muss eben höhere Entnahmerate und damit ein höheres Risiko eingehen.

Das mit der variablen Entnahme kann grundsätzlich jeder umsetzen und einen Teil des Shortfall Risikos in schwankende Einnahmen umwandeln. Wichtig ist, dass Du auch dann noch die Grundausgaben ausreichend gut abdeckst. Luxus kann man auch mal schieben.

 

Dass es bei mir so gut lief, hängt vor allem mit dem Zeitpunkt zusammen, an dem ich aufgehört habe zu arbeiten. Ich musste meine Ausgaben nie einschränken und das Depot ist trotzdem stärker gewachsen als ich es brauchte. Das war Glück, einen guten Zeitpunkt erwischt zu haben!! Vielleicht sind meine Lebenswünsche nicht ganz so kostspielig wie bei anderen aber ich gönne mir alles was ich haben will. 

 

Wenn ich heute meinen Ruhestand neu planen würde, dann vermutlich mit einer anfänglichen Entnahmerate von variabel 3,2 %. Dabei würde ich die Ausgaben nach oben und unten deckeln. Aber hinterher ist man immer klüger. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 37 Minuten von Chips:

Irreführend finde ich immer die Andeutung, dass man kurz vor der Rente die höchste Sparrate hätte (stimmt oft) und man dann zu Rentenbeginn das ganze Geld flüssig bräuchte (stimmt nicht), wodurch Aktienanlagen kurz vor Rentenbeginn zu risikoreich wären. Die Rentendauer ist weit größer als einen Tag. 

Nicht die höchste Sparrate, sondern oft den höchsten Stand des kumulativen Kapitals (wenn man von einer anschließenden Entsparphase ausgeht). Empirische Untersuchen zeigen eindeutig, dass zu diesem Zeitpunkt das höchste Risiko bzgl. langfristiger Success Rate hinsichtlich der Safe Withdrawal Rate besteht (= proz. Anteil durch die Entnahmen nicht vorzeitig/vor Lebensende bankrott zu gehen). Dabei geht man natürlich nicht von einer Rentendauer von einem Tag aus, sondern von einer beliebig langen Entsparphase bis zum (statistischen) Lebensende.

 

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Gast231208
vor 1 Minute von Chips:

Irreführend finde ich immer die Andeutung, dass man kurz vor der Rente die höchste Sparrate hätte (stimmt oft) und man dann zu Rentenbeginn das ganze Geld flüssig bräuchte (stimmt nicht), wodurch Aktienanlagen kurz vor Rentenbeginn zu risikoreich wären. Die Rentendauer ist weit größer als einen Tag. 

Trotzdem ist es "nett" (nett = überlebenswichtig), wenn man in der Entnahmephase, wenn wider Erwarten die Aktienmärkte um 50% einbrechen, seine Aktien gerade dann nicht verkaufen muss, sondern auf einen Sicherheitspuffer (TG plus sichere Anleihen) zurückgreifen kann.

 

Meiner Meinung muss (abzüglich der regelmäßigen Rentenzahlungen) ein Sicherheitspuffer vorhanden sein, um daraus den Finanzbedarf ohne Aktienverkäufe für 5 bis 10 miese Jahre zu überbrücken.

 

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Nostradamus
vor 38 Minuten von Chips:

Was wäre hier eigentlich der Worst Case. Mit 90 geht einem das Geld aus und man muss mit der gesetzlichen Rente auskommen? Oh Gott...

Ist schon ein wichtiger Punkt, wie der persönliche Worst Case überhaupt aussehen würde. Viele WPFler würden wahrscheinlich nüchtern betrachtet auch dann noch recht gut über die Runden kommen, falls das Depot komplett aufgebraucht sein sollte. Wenn jemand aber nach Aufbrauchen des Depots direkt in die Grundsicherung rutschen sollte, ist das ein worstiger Worst Case.

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monstermania
· bearbeitet von monstermania
vor 2 Stunden von Chips:

Was wäre hier eigentlich der Worst Case. Mit 90 geht einem das Geld aus und man muss mit der gesetzlichen Rente auskommen? Oh Gott...

Mein Worst Case wäre, wenn ich mit 63 oder kurz danach ins Gras beißen müsste. Weil dann hätte ich definitiv viele Jahrzehnte unter meinen Möglichkeiten gelebt. Nicht, dass ich groß etwas vermissen würde, oder mich aktuell bewusst einschränken müßte um meine Investitionsziele zu erreichen, aber blöd wäre es halt trotzdem. :rolleyes:

Wenn mir dann mit 90 das Geld ausgeht, wäre natürlich auch nicht schön, aber es wäre mir aus heutiger Sicht ziemlich egal. Dafür habe ich ein langes und erfülltes Leben genossen und meine Ersparnisse konnte ich dann wenigstens selbst ausgeben.

Mit 90 ist man halt froh, wenn man es noch allein und rechtzeitig auf die Toilette schafft.

Und meine Rente reicht auch zum sterben.

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edan
· bearbeitet von edan

Mein naheliegendster Worst Case ist erst einmal langfristig arbeitslos zu sein und das Vermögen vor der Rente aufbrauchen zu müssen.

 

Ohne die US Aktien würde es wirklich nicht so rosig aussehen. Ohne die Ausschüttungen sind wir sowohl beim Stoxx Europe 600 und beim MSCI Emerging Markets auf Niveaus von 2007.

Da braucht man schon einen langen Atem.

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Chips
vor 8 Stunden von pillendreher:

Trotzdem ist es "nett" (nett = überlebenswichtig), wenn man in der Entnahmephase, wenn wider Erwarten die Aktienmärkte um 50% einbrechen, seine Aktien gerade dann nicht verkaufen muss, sondern auf einen Sicherheitspuffer (TG plus sichere Anleihen) zurückgreifen kann.

Aha, wie kann ich mir das vorstellen? Vereinfachte Zahlen:  Man hat kurz vor Rentenbeginn Aktien im Wert von 200 000€. Man hat vor, pro Jahr 10 000€ zu entnehmen. Dann fallen kurz vor Rentenbeginn die Kurse auf 100 000€. Man entnimmt Monat für Monat 833€ und zwei Jahre später stehen die Kurse wieder bei dem Vorcrash-Niveau und man hätte 170 000€? 

Hätte man auf sicher gespielt und einen relativ hohen Anteil in Tagesgeld, hätte man die Boomphase der Aktien auch verpasst und ob man dann tatsächlich mehr als 170 000€ hätte, sagt wer? Ja, kann sein. Muss aber nicht. 

vor 7 Stunden von Nostradamus:

Ist schon ein wichtiger Punkt, wie der persönliche Worst Case überhaupt aussehen würde. Viele WPFler würden wahrscheinlich nüchtern betrachtet auch dann noch recht gut über die Runden kommen, falls das Depot komplett aufgebraucht sein sollte. Wenn jemand aber nach Aufbrauchen des Depots direkt in die Grundsicherung rutschen sollte, ist das ein worstiger Worst Case.

Ich bin noch weit weg von der Rente und denke da bestimmt anders. Man kann die Entnahme ja auch dem Depotwert anpassen. Man entnimmt zB. immer 5% und wenn der Kurs sinkt, entnimmt man eben weniger und verschiebt die Traumreise. Oder man verschiebt sie nicht und geht davon aus, dass man mit 90 nicht mal die Grundsicherung bräuchte. Was will man denn in dem Alter mit dem ganze Geld? Ein neues Auto? Haus modernisieren? Reisen? Ein neuer Fernseher, den man nicht mehr bedienen kann? Ok, Letzteres kann schon mal der Fall sein. 

 

On the other hand: Das wäre auch ein Argument, von Aktien in Tagesgeld zu gehen. Weil, was will man mit höheren Depotvolumen? Achja, die Enkel wollen mal ein Haus kaufen?

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Nostradamus
vor 48 Minuten von Chips:

Man kann die Entnahme ja auch dem Depotwert anpassen. Man entnimmt zB. immer 5% und wenn der Kurs sinkt, entnimmt man eben weniger und verschiebt die Traumreise.

Der optimale Fall ist sicher, dass man eh nicht auf die Entnahme angewiesen ist bzw. davon nur solche (verzichtbaren) Dinge wie Luxusreisen finanzieren würde und ansonsten mit seinem Geld gut auskommt. Das Entnahmemodell könnte aber auch so aussehen, dass man auf eine bestimmte, regelmäßige Entnahme angewiesen ist, um eben die Lebenshaltungskosten zu decken.

vor 48 Minuten von Chips:

On the other hand: Das wäre auch ein Argument, von Aktien in Tagesgeld zu gehen. Weil, was will man mit höheren Depotvolumen? Achja, die Enkel wollen mal ein Haus kaufen?

Du gehst anscheinend nur von der Situation aus, dass man sowieso mehr Geld als genug haben wird und das Depot halt ein netter, aber auch verzichtbarer Zusatz sein wird. Schön, wenn das so hinkommt.

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Sapine
vor 5 Minuten von Nostradamus:

Du gehst anscheinend nur von der Situation aus, dass man sowieso mehr Geld als genug haben wird und das Depot halt ein netter, aber auch verzichtbarer Zusatz sein wird. Schön, wenn das so hinkommt.

Etwas was man nur selten schaffen wird, wenn man neben einem überdurchschnittlichen Gehalt nur defensive Geldanlagen besitzt. 

 

Ist der TO eigentlich noch da oder haben wir ihn vergrault?

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Saek
· bearbeitet von Saek
12 hours ago, Glory_Days said:

Nicht die höchste Sparrate, sondern oft den höchsten Stand des kumulativen Kapitals (wenn man von einer anschließenden Entsparphase ausgeht).

Da kann man glücklicherweise ja etwas dagegen unternehmen :)

Quote

Empirische Untersuchen zeigen eindeutig, dass zu diesem Zeitpunkt das höchste Risiko bzgl. langfristiger Success Rate hinsichtlich der Safe Withdrawal Rate besteht (= proz. Anteil durch die Entnahmen nicht vorzeitig/vor Lebensende bankrott zu gehen). Dabei geht man natürlich nicht von einer Rentendauer von einem Tag aus, sondern von einer beliebig langen Entsparphase bis zum (statistischen) Lebensende.

Warum ist das Risiko hier am höchsten? Ich vermute, es ist hauptsächlich der lange Anlagehorizont, der danach mit jedem Jahr um knapp ein Jahr kürzer wird.

Dass das (investierte) Kapital abnimmt und damit auch der Einfluss der späteren Renditen, spielt keine Rolle (anders als in der Ansparphase), würde ich sagen.

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