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geldvermehrer

Markowitz und Sharpe

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 41 Minuten von geldvermehrer:

Ja danke, ich habe dich so verstanden, dass du mit der Volatilität als Risikomaß NICHT einverstanden bist und stattdessen die Varianz nehmen würdest? Wie müsste ich das bei einer Monte-Carlo-Simulation berücksichtigen?

Als Volatilität wird in der Finanzmathematik die Standardabweichung (=Wurzel der mittleren quadratischen Abweichung vom Mittelwert) von Renditen bezeichnet, die als Wurzel der Varianz definiert ist. Daher beinhalten Volatilität und Varianz grundsätzlich die gleiche Information (man verwendet typischerweise die Volatilität/Standardabweichung, da diese von den Einheiten her direkt vergleichbar mit dem Mittelwert der Renditen ist).

vor 12 Stunden von Glory_Days:

Ich persönlich sehe die Wurzel der mittleren quadratischen Abweichung vom Mittelwert der Renditen als valides und anerkanntes Maß für Risiko an, das für langfristig orientierte Anleger Aussagekraft besitzt.

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geldvermehrer
vor 11 Minuten von Glory_Days:

Als Volatilität wird in der Finanzmathematik die Standardabweichung (=Wurzel der mittleren quadratischen Abweichung vom Mittelwert) von Renditen bezeichnet, die als Wurzel der Varianz definiert ist. Daher beinhalten Volatilität und Varianz grundsätzlich die gleiche Information (man verwendet typischerweise die Volatilität/Standardabweichung, da diese von den Einheiten her direkt vergleichbar mit dem Mittelwert der Renditen ist).

Alles klar, also passt Volatilität als Risikomaß, Gott sei Dank:D

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 41 Minuten von geldvermehrer:

Alles klar, also passt Volatilität als Risikomaß, Gott sei Dank:D

Es gibt natürlich noch viele weitere Risikomaße wie die Downside-Volatilität (wenn nur Abweichungen vom Mittelwert unterhalb des Mittelwerts berücksichtigt werden), den Maximum Drawdown, den Value-at-Risk etc.

vor 13 Stunden von Glory_Days:

Über geeignete Risikomaße lässt sich sicherlich diskutieren, da Risiko von verschiedenen Personen oftmals verschieden wahrgenommen wird. So gesehen ist die Volatilität (=die Standardabweichung von Renditen) keine individuell passgenaue Risikogröße.

Zitat

The box of factors that we call "risk" is both too large and too small. The box is large enough to include many, sometimes conflicting, measures of risk — variance and semivariance, probabilities of losses and their amounts. But the box is too small to include factors that affect choices but fall outside the boundaries of risk-frames and cognitive errors, self-control and regret.

[The box of factors called risk] includes, among others, the variance and semivariance of returns, the probability of losses, and the amount of losses. Thorley (1995) advocated the use of probability of losses as the "commonsense" measure of risk. Olsen and Khaki (1998) advocated a view of risk as an "emergent" phenomenon, with dimensions unique to its environment. But the concept of risk is fraught with problems for two reasons. First, risk means many things, and second, we each have specific ideas about the meaning of risk. So, discussions about risk are all too often discussions among people who are deaf but not mute. We regularly talk about inflation risk and liquidity risk, management risk and market risk. But although it is large, the box of risk is too small to include many factors that affect investment choices.

Consider social responsibility. Some investors use social responsibility to exclude from their portfolios particular stocks, such as stocks of tobacco companies. But social responsibility is neither within the definition of risk nor within the definition of expected returns. Similarly, frames, cognitive errors, regret, and self-control fall outside the definition of risk, but they do affect investment choices.

The attempts, in the name of simplification, to confine the meaning of risk to variance and the attempts to confine factors that affect investment choices to risk and expected returns do us no favor. The attempts at simplification make investment choices incomprehensible. We would do better to recognize that investment choices are affected by many factors and to direct our efforts toward their identification.*

*For a discussion of risk and choice factors in the context of portfolio construction, see Shefrin and Statman (1999) and Fisher and Statman (1997a, 1997b).

'A Behavioral Framework for Time Diversification' — Kenneth L. Fisher and Meir Statman, Financial Analysts Journal, Vol. 55, No. 3 (May - Jun., 1999), pp. 88-97

vor 2 Stunden von Sapine:

Es ging darum, dass es sträflich ist, Risiko im wesentlichen auf Volatilität zu reduzieren. 

Vielleicht eine Sache dazu noch: Ich finde es immer wieder bemerkenswert, dass bei fragwürdigen Ergebnissen von Modellen viele Leute sofort das komplette Modell selbst in Frage stellen und nicht den spezifischen Input in das Modell, der zu diesen fragwürdigen Ergebnissen geführt hat. Wenn der Input in ein Modell schlecht gewählt wird, kann auch das beste Modell keinen sinnvollen Output mehr liefern (Garbage In, Garbage Out). Insbesondere da wir die "echte" zeitabhängige Verteilungsfunktion von Renditen gar nicht kennen (und es wahrscheinlich auch gar keinen funktional darstellbaren Zusammenhang gibt), muss fundamentale Kritik am Modell sehr vorsichtig und nachweisbar formuliert werden. Meistens ist die Kritik nur auf fehlerhafte Bedienung des Modells bzw. nicht sinnvollen Input zurückzuführen. Dieser ist oftmals viel einfacher nachzuweisen...

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Pirx
vor 15 Minuten von Glory_Days:

Es gibt natürlich noch viele weitere Risikomaße wie die Downside-Volatilität (wenn nur Abweichungen vom Mittelwert unterhalb des Mittelwerts berücksichtigt werden), den Maximum Drawdown, den Value-at-Risk etc.

Vielleicht eine Sache dazu noch: Ich finde es immer wieder bemerkenswert, dass bei fragwürdigen Ergebnisse von Modellen viele Leute sofort das komplette Modell selbst in Frage stellen und nicht den spezifischen Input in das Modell. Wenn der Input in ein Modell schlecht gewählt wird, kann auch das beste Modell keinen sinnvollen Output mehr liefern (Garbage In, Garbage Out). Insbesondere da wir die echte zeitabhängige Verteilungsfunktion gar nicht kennen, muss fundamentale Kritik am Modell sehr vorsichtig und nachweisbar formuliert werden. Meistens ist die Kritik nur auf fehlerhafte Bedienung des Modells bzw. nicht sinnvollen Input zurückzuführen. Dieser ist oftmals viel einfacher nachzuweisen...

+1. Es muss einem allerdings auch bewusst sein, dass eben die Wahl des best möglichen Inputs ex ante oft schwierig bis unmöglich ist, da i.d.R. hier Schätzwerte und Annahmen einfließen, welche selbst eine erhebliche Bandbreite aufweisen können. Daher macht es m.E. auch Sinn neben den eignenen Annahmen auch eine Testung des Modells in Grenzbereichen vorzunehmen.

 

LG, Pirx

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Sapine
vor 1 Stunde von stagflation:

Anders ausgedrückt: wir kennen die Volatilität gar nicht!

Das würde ich nicht Volatilität nennen. Die Börse kann nur das in den Preisen abbilden was als Information vorhanden ist. Bei intransparenten Märkten weniger und bei gut regulierten mehr. Daher hast du immer das Problem, dass Risiken lange unerkannt bleiben können und dennoch fatal sind für einzelne Betriebe oder ganze Wirtschaftszweige. Es gibt nicht zwingend eine Vorwarnung über das bestehende Risiko durch hohe Kursschwankungen. Aber ich will nicht das nicht so sehr ausufern lassen, soll ja hier um Markowitz und Sharpe gehen. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 12 Minuten von Pirx:

+1. Es muss einem allerdings auch bewusst sein, dass eben die Wahl des best möglichen Inputs ex ante oft schwierig bis unmöglich ist, da i.d.R. hier Schätzwerte und Annahmen einfließen, welche selbst eine erhebliche Bandbreite aufweisen können. Daher macht es m.E. auch Sinn neben den eignenen Annahmen auch eine Testung des Modells in Grenzbereichen vorzunehmen.

Natürlich, da diese Parameterwahl immer eine Prognose der unbekannten und aus heutiger Sicht unsicheren Zukunft darstellt (nicht einmal deren Existenz ist aus heutiger Sicht gesichert). Niemand würde behaupten, dass ein solches Modell zielgenaue Vorhersagen produzieren könnte (was bei nicht-deterministischen, d.h. stochastischen Modellen sowieso nicht möglich ist) - daher werden mögliche zuküntige Szenarien typischerweise mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten gewichtet (z.B. in Form einer Perzentilbetrachtung) - wobei auch hier das grundsätzliche Problem der Unsicherheit der Zukunft nicht aufgelöst werden kann (denn die statistische Darstellung ist lediglich eine andere Form der Darstellung der subjektiven Erwartungen bezogen auf die Zukunft).

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Sapine
vor einer Stunde von Glory_Days:

Dass man sich Konstellationen ausdenken kann, in denen der Mean-Variance Ansatz versagt, ist nun wahrlich keine Neuigkeit und auch kein valider Kritikpunkt an der MPT

Meine Kritik zielte nicht gegen die MPT. Mir ging es nur um den Bezug von Volatilität und Risiko. Das war mir zu lasch formuliert. 

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Pirx
vor 9 Minuten von Glory_Days:

Natürlich, da diese Parameterwahl immer eine Prognose der unbekannten und aus heutiger Sicht unsicheren Zukunft darstellt (nicht einmal deren Existenz ist aus heutiger Sicht gesichert). Niemand würde behaupten, dass ein solches Modell zielgenaue Vorhersagen produzieren könnte (was bei nicht-deterministischen, d.h. stochastischen Modellen sowieso nicht möglich ist) - daher werden mögliche zuküntige Szenarien typischerweise mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten gewichtet (z.B. in Form einer Perzentilbetrachtung) - wobei auch hier das grundsätzliche Problem der Unsicherheit nicht aufgelöst werden kann (denn die statistische Darstellung ist lediglich eine andere Form der Darstellung der subjektiven Erwartungen bezogen auf die Zukunft).

Korrekt. Allerdings unterbleibt dies - zumindest mein Eindruck - häufig aus Unwissenheit oder mehr oder minder bewusster "Vereinfachung" der Fragestellung.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 8 Minuten von Pirx:

Korrekt. Allerdings unterbleibt dies - zumindest mein Eindruck - häufig aus Unwissenheit oder mehr oder minder bewusster "Vereinfachung" der Fragestellung.

Weil es als Anleger inhärent schwierig ist, die Unsicherheit der Zukunft als solche zu akzeptieren und der Lösungsansatz in Form der Diversifikation einige Kröten mit sich bringt:

Zitat

As John Stepek, author of The Sceptical Investor, advised: “To avoid such mistakes [resulting, hindsight bias], you must accept that you can neither know the future, nor control it. Thus, the key to investing well is to make good decisions in the face of uncertainty, based on a strong understanding of your goals and a strong understanding of the tools available to help you achieve those goals. A single good decision can lead to a bad outcome. And a single bad decision may lead to a good outcome. But the making of many good decisions, over time, should compound into a better outcome than making a series of bad decisions. Making good decisions is mostly about putting distance between your gut and your investment choices.”

Zitat

While diversification has been called the “only free lunch in investing”, it doesn’t eliminate the risk of losses. And diversification does require accepting the fact that parts of your portfolio will behave entirely differently than the portfolio itself and may underperform a broad market index (such as the S&P 500) for a very long time. In fact, a wise person once said that if some part of your portfolio isn’t performing poorly, you are not properly diversified. The result is that diversification is hard. As Cliff Asness noted in his thought piece Liquid at Ragnarök?, “losing unconventionally is hard.” I would add that because misery loves company, losing unconventionally is harder than failing conventionally. Asness also observed that living through hard times is harder than observing them in backtests. That difficulty helps explain why it’s so hard to be a successful investor. It’s our behavioral biases, and the mistakes we make because we don’t know the historical evidence, that explain why it’s so hard.

Zitat

Unfortunately, as Ken Fisher and Meir Statman noted in their 1992 paper A Behavioral Framework for Time Diversification, “three years of losses often turn investors with thirty-year horizons into investors with three-year horizons: they want out.” Because investors don’t know investment history, they fail to understand that, when it comes to risky assets, three-, five- and even 10-year returns can be nothing more than noise. That leads to the mistake of “recency”, the tendency to overweight recent events/trends and ignore long-term evidence. This leads investors to buy after periods of strong performance—when valuations are higher and expected returns are now lower—and sell after periods of poor performance—when prices are lower and expected returns are now higher. This results in the opposite of what a disciplined investor should be doing: rebalancing to maintain their portfolio’s asset allocation.

https://www.evidenceinvestor.com/resulting-what-it-is-and-why-it-misleads-investors-and-poker-players-alike/

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reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von Glory_Days:

Natürlich, da diese Parameterwahl immer eine Prognose der unbekannten und aus heutiger Sicht unsicheren Zukunft darstellt (nicht einmal deren Existenz ist aus heutiger Sicht gesichert). Niemand würde behaupten, dass ein solches Modell zielgenaue Vorhersagen produzieren könnte (was bei nicht-deterministischen, d.h. stochastischen Modellen sowieso nicht möglich ist)

Also eine mathematisch perfekte Theorie wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Man kennt nur leider die Parameter nicht (die extrapolierte Korrelation ändert sich ständig) und weiß auch nicht ob man die Realität überhaupt damit abbilden kann. Optimal geeignet um Kunden mit 6 Nachkommastellen Renditevorhersagen und Disclaimer zu beeindrucken.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 4 Stunden von geldvermehrer:

Alles klar, also passt Volatilität als Risikomaß, Gott sei Dank:D

Pauschale Aussagen sind schwer in der Hinsicht. Ich persönlich sehe Volatilität oft auch als ´Freund´, weil ich nur dadurch überhaupt Chancen erhalte, die ich dann versuche, zu nutzen, ABER:

Es ist weder so, dass Volatilität als alleiniges oder hauptsächliches Risikomaß sinnvoll ist, aber ebenso ist es totaler Quatsch, zur Schlussfolgerung zu kommen, dass Volatilität als Risikomaß völlig veraltet oder ungeeignet ist.

 

Es kommt auf den Anleger an und in erster Linie, wie sehr er seine Verhaltsökonomie unter Kontrolle hat.

Hierbei ist aber meist so, dass jeder irgendwo seine Grenzen hat, ab denen starke Kursschwankungen kein lässiges "juckt mich nicht" mehr zulassen. Nur erreichen einige Anleger diese Grenzen nur sehr sehr spät oder nie, denn dazu müssten sie sehr hohe Summen an Vermögen besitzen u. In Assets investieren, bei denen Tages-, Wochen- oder Monatsschwankungen dazu reichen würden, um die komplette Lebensqualität in kurzer Zeit in extrem luxuriöse Sphären zu transportieren und am anderen Tag/in der nächsten Woche/Im nächsten Monat so einschmelzen zu lassen, dass man fast wieder ´von vorne anfangen´müsste. Wer behauptet, dass es einen M. Zuckerberg oder E. Musk null juckt, wenn sein Vermögen / der Wert seines Unternehmens um etliche Milliarden Dollar zusammenschrumpft oder schwankt, der redet sich einfach ein bisschen zu leicht.

 

Selbst die Annahme, dass nur Schwankungen nach ´unten´ weh tun, stimmt so nicht ganz, denn das Oben ist Vorrausetzung, dass der ´Schmerz nach unten´ überhaupt greifen kann.

Allein das ´vor Augen führen´, nach einem starken Kursanstieg z.B. 10.000, 50.000, 100.000, 500.000 Euro usw. haben zu können, dann aber wieder zu verlieren aufgrund Volatilität in die andere Richtung, also nach unten (folglich dann also nur ´gehabt zu haben´), stecken die meisten Anleger nicht so einfach weg. Genau dies verführt ja erst zu Market Timing (´raus - rein´) mit Hang zum ´Gewinne verkaufen, Verluste laufen lassen´ (das Gegenteil von dem, was man tun sollte). Denn was will der Anleger, der davor Angst hat, meist vermeiden: Er will den ´Buchgewinn´ nicht wieder verlieren und dies ist eben immer möglich aufgrund hoher Volatilität.

Fast jeder hier kennt das Gefühl: "Mist, hätte ich nach dem starke Anstieg letzte Woche doch verkauft, dann hätte ich jetzt ... Euro mehr!".

DAS ist das Risiko von Volatilität und zwar sowohl nach unten (heftige Drawdowns mit Panik), als auch auch nach oben (schmerzhafte Fallhöhe von einem Niveau, welches durch starken Ausschlag nach oben Glücksgefühle verursacht hat).

Auch sehr sinnvolle Risikokennzahlen wie max. DD beruhen im Kern auf der Basis von Volatilität. Ein Asset mit sehr hoher Volatilität wird fast ausnahmslos auch immer einen höheren max. DD haben, als ein Asset mit geringerer Volatilität. Das ist auch logisch so.

Ergo ist alles bei der Sharpe Ratio genauso. Die Kennzahl ist nicht per se das einzig sinnvolle Messinstrument, aber sie ist auch nicht totaler Käse oder veraltet. Besonders für die meisten Anfänger oder auch mental zart besaitete Naturen können Vola und SR hilfreiche Kennzahlen sein.

 

Dass OFFENE IMMOBILIENFONDS ein extrem schlechtes Beispiel sind, um sich dem Thema vernünftig zu nähern und weshalb, haben @stagflationu. @Glory_Days gut erklärt. Diese Produktklasse erfüllt die Voraussetzungen, um die MPT anwenden zu können, vermutlich so wenig wie keine zweite Anlage-/Produktklasse. Kommer bezeichnet diese Fonds nicht ganz zu unrecht als ´fast betrügerisch´.

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 3 Stunden von reko:

Also eine mathematisch perfekte Theorie wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Man kennt nur leider die Parameter nicht (die extrapolierte Korrelation ändert sich ständig) und weiß auch nicht ob man die Realität überhaupt damit abbilden kann. Optimal geeignet um Kunden mit 6 Nachkommastellen Renditevorhersagen und Disclaimer zu beeindrucken.

Es ist ein empirisch mathematisches Modell und hat als solches - wie jedes andere empirische Modell auch - natürliche Grenzen der Gültigkeit/Anwendbarkeit. Die Unkenntnis der zukünftigen Parameter kann man schlecht der MPT ankreiden, da es sich nicht um ein Modell der Parameterprojektion von Verteilungsfunktionen handelt. Auf Basis historischer Daten wissen wir, dass man die Vergangenheit damit für langfristig orientierte Anleger hinreichend genau beschreiben konnte. Die MPT ist eine quantitative und qualitative mathematische Bestätigung dessen, was uns der gesunde Menschenverstand für die Kapitalanlage mitgeben sollte - der aber allzu oft durch Furcht und Gier außer Kraft gesetzt wird.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 25 Minuten von Glory_Days:

Die MPT ist eine quantitative und qualitative mathematische Bestätigung dessen, was uns der gesunde Menschenverstand für die Kapitalanlage mitgeben sollte - der aber allzu oft durch Furcht und Gier außer Kraft gesetzt wird.

Vom Prinzip bin ich dabei. Es ist gut mal darüber nachzudenken und die Mechanismen zu verstehen. Aber ich werde mich niemals auf eine theoretisch exakte Berechnung mit schlecht geschätzten Parametern verlassen. Dann lieber die Diversifikation ganz aus dem Bauch auswählen. Letztlich interessiert es mich auch nicht ob die theoretisch berechnete Volatilität und die theoretische Rendite um 1% höher oder niedriger ist. Mir ist es wichtig verschiedene Szenarien abzuwägen.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 17 Minuten von reko:

Aber ich werde mich niemals auf eine theoretisch exakte Berechnung mit schlecht geschätzten Parametern verlassen. Dann lieber ganz aus den Bauch geschätzt.

Das ist auch nicht mein wesentlicher Punkt - natürlich spuckt die MPT am Ende Zahlen für die Efficient Frontier aus. Wesentlicher wichtiger ist es aber mit Hilfe der MPT ein qualitatives Verständnis von den Vorteilen der Diversifikation zu erwerben. Um eine Einschätzung/Prognose der Zukunft wird man bei allen Modellen niemals drum herumkommen - es sei denn, man würde die Zukunft kennen bzw. könnte diese verlässlich vorhersagen. Wir sind uns denke ich alle einig, dass das niemals möglich sein wird. Daher kann es nicht darum gehen, die Zukunft mit einem solchen Modell vorherzusagen, sondern das Verhalten von Portfolien auf den Eintritt möglicher und verschiedenartiger zukünftiger Szenarien hin zu untersuchen. Dabei kann man sich an Szenarien der Vergangenheit orientieren - wenngleich die Vergangenheit keine Vollständigkeit der möglichen Szenarien (insbesondere Worst- und Best-Case Szenarien) darstellen muss.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 7 Minuten von Glory_Days:

das Verhalten von Portfolien beim Eintritt möglicher zukünftiger Szenarien zu untersuchen.

Das Szenario, bei dem sich die Korrelationen genauso wie in den letzten Monaten fortsetzen ist das am wenigsten interessante.

Ich kenne MPT so, dass ein Verkäufer anbietet mein Portfolio zu untersuchen und mir dann einen Vorschlag macht welchen Fonds ich von ihm kaufen soll.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 7 Minuten von reko:

Das Szenario, bei dem sich die Korrelationen genauso wie in den letzten Monaten fortsetzen ist das am wenigsten interessante.

Als langfristig orientierter Anleger interessieren mich die Korrelationen der letzten Monate in keiner Sekunde. Mich würde v.a. interessieren, welche Asset Allokation ich heute wählen müsste, um meine persönlichen langfristigen Anlageziele mit einer möglichst hohen Wahrscheinlichkeit erreichen zu können, ohne dabei unnötige Risiken, die nicht prämiert werden, einzugehen. Die MPT liefert mir darauf keine eindeutige Antwort - allerdings offenbart sie qualitative Zusammenhänge, die mir die Portfolio-Selektion für das Erreichen dieses Ziels erleichtert.

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Nachdenklich

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geldvermehrer
vor 38 Minuten von Nachdenklich:

+1

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Hicks&Hudson
vor 14 Stunden von geldvermehrer:
vor 15 Stunden von Nachdenklich:

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+1 (=4) 

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geldvermehrer
· bearbeitet von geldvermehrer
Am 27.6.2023 um 08:38 von Malvolio:

 The smart investor just buys and holds a well-diversified portfolio, using index funds.

Hat HM das auch näher beschrieben? Oder ist damit das globale Marktportfolio gemeint?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 7 Stunden von geldvermehrer:

Hat HM das auch näher beschrieben? Oder ist damit das globale Marktportfolio gemeint?

Die MPT ist die Beschreibung effizienter Portfolien - ob diese im Einzelfall gut diversifiziert sind, steht de facto auf einem anderen Blatt geschrieben, da die MPT zunächst einmal keine konkrete Auswahl an Assetklassen vorgibt (d.h. es kann effiziente aber schlecht diversifizierte Portfolien geben und umgekehrt). Man kann natürlich die Gesamtheit aller am Markt verfügbaren Assetklassen einer Mean-Variance Analyse unterziehen und erhält dann in Form der Efficient Frontier die effizienten Portfolien bzw. die Asset Allokationen dieser Auswahl. Ein Zusammenhang mit dem (globalen) Marktportfolio besteht nicht - das Marktportfolio ist ein anderer Ansatz, der davon ausgeht, dass es sich bei der Einschätzung des Marktes um die aus heutiger Sicht beste Einschätzung hinsichtlich Kapitalallokation in die investierbaren Assetklassen handelt. Mit dem Marktportfolio erzielt man vor Kosten also immer die durchschnittliche Marktrendite des am Markt investierten Gesamtkapitals. Markowitz MPT hingegen kennt so gesehen keine Märkte (die EMH und das CAPM kamen erst später), sondern nur erwartete Renditen und Volatilitäten von Assets.

Markowitz hat meines Wissens nach jenseits seiner Theorie nie ein konkretes divesifiziertes Portfolio entwickelt und vorgestellt (tbv) - allerdings hat er uns einige Leitlinien mitgegeben:

Zitat

A good portfolio is more than a long list of good stocks and bonds. It is a balanced whole, providing the investor with protections and opportunities with respect to a wide range of contingencies. The investor should build toward an integrated portfolio which best suits his needs. This monograph presents techniques of Portfolio Analysis directed toward determining a most suitable portfolio for the large private or institutional investor.

— Harry M. Markowitz: Portfolio Selection: Efficient Diversification of Investments (1959)

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 8 Stunden von Glory_Days:

Markowitz hat meines Wissens nach jenseits seiner Theorie nie ein konkretes diversifiziertes Portfolio entwickelt

Das nicht. ´Minimum Varianz Portfolio´ fällt mir da ein als Begriff, aber dies hat eben auch keine konkreten Anlageklassen.

Ich finde für Anfänger diese Seite recht ok für das Thema:

http://www.anlegercampus.net/geld-anlegen-ohne-wetten/2-das-abc-erfolgreicher-geldanlage-so-viel-sollten-sie-wissen-ein-ueberblick/die-moderne-portfoliotheorie-nach-markowitz/

 

´Risk Parity´ empfehle ich zudem noch zu googeln und sich dort einzulesen (gibt auch einen Faden hier für das Thema vom Profi @Schinzilord, der leider glaube ich hier nicht mehr aktiv ist).

Außerdem empfehlenswert ist dieser Post hier mit den darin enthaltenen Links zu weiteren Fäden (einer davon müsste der von Schinzi sein).

Dort wird auch meine Aussage vor einigen Tagen im Income One Faden aufgegriffen (Arero zu schief in Sachen Anlageklassengewichtung).

Nach dem Anleihecrash im letzten Jahr, dürften Risk Parity Portfolios vielleicht ein Comeback erleben unter geübten Privatanlegern, die keine Angst vor ETF-Lego haben und auch nicht das Dümmste sein, was man zur Zeit aufsetzen kann im eigenen Vermögen.

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

Ich erlaube mir, einige Curvo Links in den Faden zu werfen.

 

Hier habe ich zwei ganz einfache Risk Parity Portfolios erstellt.

Sie bestehen aus einem Drittel Aktien (ACW), einem Drittel Gold und einem Drittel langlaufende IG Staatsanleihen.

 

Portfolio 1 hat US Treasuries, also mit Währungsrisiko

Portfolio 2 hat EUR-Bonds

 

Prof. Martin Weber betont immer, dass einfache Heuristiken sehr gute Ergebnisse liefern bzw. sicher keine besonders schlechten. Die wirklich ganz einfache Aufteilung von drei verschiedenen, unkorrelierten Assetklassen in je 1/3 (mit ähnlicher höher Volatilität!), ist eine solche sehr einfache Heuristik und zwar nach dem Risk Parity Prinzip.

 

Wir sehen hier im Vergleich mit 100% Aktien und dem Konzept des Arero (60/25/15) (17 Jahre zurück), dass diese Heuristik trotz des Bond Crashs der letzten zwei Jahre eine deutlich bessere Sharpe Ratio erzielt hat, als das Konzept des Arero und ja, dies gilt auch für die meisten anderen, gewählten Zeiträume. Man beachte zudem die Entwicklung in den beiden Crashs (Finanzkrise und Corona). Curvo liefert dazu gute Daten und Grafiken (einfach runterscrollen).

 

Noch wichtiger ist aber die von @stagflationso oft angesprochene EFFICIENT FRONTIER LINE in den beiden KISS-RISK-PARITY-PORTFOLIEN:

 

PORTFOLIO 1

 

 

1.thumb.png.66d782e9f49e0a2d5ad47af56598e951.png

 

 

 

PORTFOLIO 2

 

2.thumb.png.a76303d3430372001988aa6d68d89f04.png

 

 

Ich finde es absolut beeindruckend, wie treffsicher und sehr gut die blauen Punkte dieser einfachen Heuristiken liegen.

Wie schon erwähnt, findet man ex ante nie den idealen Punkt (der wäre immer möglichst weit links oben), aber wir wollen ja nur eine gute Annährung erzielen.

 

 

Und nun die EFL für das Arero Konzept im gleichen Zeitraum:

 

 

3.thumb.png.35ec85243e96c3fc57b23ab63ed837ea.png

 

 

DAS ist es, was ich mit ´der Arero ist zu schief in Sachen Hebel der Anlageklassen zueinander´ meine .

Achtet auf die Höhe des Anleihenteils im grünen und orangenen Portfolio, welche die besten Sharpe Ratios erzielt haben. Die Volatilität der 8er Duration Anleihen im Arero mit 25% Gewichtung haben einfach nicht genug ´POWER´, um die erwünschte und immer wieder von Martin Weber angesprochene Effizienz des Arero ("gute Sharpe Ratio") hinzubekommen. Der Aktienteil erdrückt mit seiner Dominanz den Anleihenteil und das ist auch der Grund, warum der Arero seit Auflage so sehr mit 100% Aktien (bei BIP Aktien ist es am sichtbarsten) korreliert und in 90% der Marktphasen wie ein 1:1 Kopiechart wirkt, aber mit weniger Dampf.

 

Stand heute, NACH DEM Bond Crash, haben Ansätze wie das Minimum Varianz Portfolio von Markowitz / Risk Parity meiner Meinung nach hervorragende Chancen, ex ante sehr gut abzuschneiden. Dazu muss man aber fähig sein, sich selbst ein solches Portfolio zu erstellen (mir ist kein Fonds bekannt, der das umsetzt, obwohl es so einfach wäre) und zweitens, den Ansatz dahinter wirklich vollumfänglich verstanden haben, denn sonst wird man es nicht durchstehen z.B. das Rebalancing verschlafen / nicht machen.

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

Ich habe gerade eine PM bekommen mit der Frage, ob es einen Unterschied machen würde, ob man als dritte Anlageklasse Gold oder Rohstoffe benutzt.

 

Auch, wenn ich persönlich Gold bevorzugen würde (weil ich es für die bekanntere, ´erforschtere´ und steuerliche vorteilhaftere Anlageklasse halte):

Nein, es macht keinen Unterschied in Bezug auf die Kernaussage.

 

https://curvo.eu/backtest/portfolio/risk-parity-3-commodities-instead-of-gold--NoIgSglgzg1gBABQIYCcIBcCecDMcAUAwgPYC2pxAJhhAKZRwQB2U6tSlcxAZnAOLEANpQCUIADTBQASQCiABnkAhAGxgArACZN6gJwT5AOhwAWALqSQAEQWKAggEZCADSUA1ABwHjOCzNtKAGIAsioAKoTqXuJGOL5mZkA

 

Auch hier ist die Sharpe Ratio exzellent, die (maximalen) Drawdowns sind beeindruckend und der blaue Punkt auf der Efficient Frontier Line ist top.

 

935172251_Screenshot2023-07-11094448.thumb.png.1fa16a23f0b81d99731b3416d4e51bd9.png

 

Dazu noch kurz ein Vergleich zu 100% Aktien.

https://curvo.eu/backtest/compare?config={"withTer"%3A"false"}&portfolios=NoIgggwg6gkiA0xQwKIAY0CEBsAlArAEyH4CcCAjALo1A%2C NoIgSglgzg1gBABQIYCcIBcCecDMcAUAwgPYC2pxAJhhAKZRwQB2U6tSlcxAZnAOLEANpQCUIADTBQASQCiABnkAhAGxgArACZN6gJwT5AOhwAWALqSQAEQWKAggEZCADSUA1ABwHjOCzNtKAGIAsioAKoTqXuJGOL5mZkA

 

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rentier

Ich stimme Dir in Bezug auf die Assetallocation grundsätzlich zu.

Allerdings ist der Zeitraum der Beweisführung vieeel zu kurz.

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