Absicherung von Fremdwährungsrisiken aus USD-Anleihen

[Mayard]

Mich würde interessieren, wie man als privater (Klein-)anleger am kostengünstigsten das Fremdwährungsrisiko einer USD-Anleihe absichern könnte?

Konkret würde mich interessieren:

-          Welche Kosten eine Absicherung auf dem derzeitigen EUR/USD Wechselkurses für ein Jahr grob geschätzt verursachen würde

-          Ob mir jemand eine konkrete WKN-Nummer nennen könnte mit der man ein USD Invest auf dem derzeitigen EUR/USD Wechselkurs absichern könnte.  Ich würde das gerne einfach mal am konkreten Beispiel für mich durchspielen

Ganz herzlichen Dank im Voraus!

[stagflation]

Hier ist vermutlich ein Denkfehler. Die Absicherung erfolgt typischerwiese nicht auf den heutigen Wechselkurs, sondern auf heutiger Wechselkurs + Zinsdifferenz * Zeit. 

 

Siehe beispielsweise die EUR/USD Forward Rates: https://www.db-markets.com/forward

 

Man kann auch den heutigen Kurs absichern - aber dann kommt der Betrag Zinsdifferenz * Zeit zu den eigentlichen Kosten der Absicherung hinzu.

 

Im Ergebnis bedeutet das: man kann als deutscher Anleger nicht direkt von dem höheren Zinsniveau in einem anderen Währungsraum profitieren.

[LongtermInvestor]

Wenn Du nicht bereit bist das Währungsrisiko zu nehmen, gibt es keine Absicherungsmöglichkeit, die den Renditevorteil vollständig sicher erhält.  

[Saek]

50 minutes ago, Mayard said:

Welche Kosten eine Absicherung auf dem derzeitigen EUR/USD Wechselkurses für ein Jahr grob geschätzt verursachen würde

So wie ich das verstehe, vielleicht 10 oder 20 bps. Die höheren Zinsen bekommt man dabei nicht. Das sind allerdings eher keine "Kosten".

51 minutes ago, Mayard said:

Ob mir jemand eine konkrete WKN-Nummer nennen könnte mit der man ein USD Invest auf dem derzeitigen EUR/USD Wechselkurs absichern könnte.

https://www.justetf.com/de/find-etf.html?groupField=index&assetClass=class-bonds&currencyHedged=EUR&currency=USD

[Mayard]

 

Danke euch beiden für die schnellen Antworten!

Also grundsätzlich ist mir klar, dass in der Regel durch eine Währungsabsicherung der Zinsvorteil mehr als aufgefressen wird.

Warum also meine Frage: Ich würde gerne USD-Staatsanleihen kaufen um im Falle eines weiter sinkenden EUR Kurses zu profitieren und gleichzeitig Geld außerhalb des EUR Währungsraums anzulegen.

 

@: Stagflation: Danke für Deinen Link!

Kann man Die Aufstellung so lesen, dass gegenwärtig eine Absicherung bei einem Kurs von 0,9644 (Spotmarkt Geldkurs) für ein Jahr 2,44% kosten würde?:

0,9879 (Briefkurs nach 12 Monaten) / 0,9644 (Spot Geldmarktkurs) = 1,0244 (also 2,44% p.a.):

 

[stagflation]

vor 2 Stunden von Mayard:

@: Stagflation: Danke für Deinen Link!

Kann man Die Aufstellung so lesen, dass gegenwärtig eine Absicherung bei einem Kurs von 0,9644 (Spotmarkt Geldkurs) für ein Jahr 2,44% kosten würde?:

0,9879 (Briefkurs nach 12 Monaten) / 0,9644 (Spot Geldmarktkurs) = 1,0244 (also 2,44% p.a.):

Das kann man so sehen.

 

Ich mag den Begriff "Kosten" für diesen Posten nicht so sehr. Denn wenn die Zinsniveaus andersherum wären - wenn also das Zinsniveau in Euroland höher wäre - dann wären es nicht Kosten, sondern Erlöse. Ich nenne diesen Posten deshalb lieber "Kompensation für die unterschiedlichen Zinsniveaus".

 

Wirkliche Kosten (die man auf jeden Fall zahlen muss) entstehen durch den Spread und durch weitere Kosten, die anfallen, um einen Forward abschließen zu können.

[stagflation]

In diesem Thread hatten wir die Hedging-Kosten näher analysiert. Dort gibt es auch Links zu weiterführender Literatur.