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lasse

Neustart Ü50, Wohnsitz Schweiz, passives ETF Portfolio, Sparplan und Einmal - bitte um Feedback

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lasse
· bearbeitet von lasse
FTSE/MSCI Bemerkung

Hallo Forum, jetzt wird's etwas länger, sorry...

 

ich möchte meinen Vermögensaufbau und meine Altersvorsorge neu organisieren. Hier soll es vordergründig und vor allem um die Aufteilung meiner monatlichen Sparrate (2500-3000) und perspektivisch um ein grösseres Einmalinvestment gehen (ca. 400 k).

Meine Situation ist vlt. etwas spezieller, was Auswirkungen auf meine Gedanken zur Asset Allocation hat; deshalb gebe ich ein paar Hintergrundinfos und hoffe ich treffe das richtige Level.

Grundsätzlich plane ich, 100% in Aktien (-ETFs) zu gehen, überwiegend, wenn nicht vollständig passiv investiert. Das ist vielleicht für einen Ü50er unüblich, aber ich habe noch 10-15 Jahre und kann auf die o.g. Summen mindestens bis zur Rente verzichten; ich denke sogar darüber hinaus (bzw. brauche das Geld dann nicht auf einen Schlag.) Hauptgedanke dabei ist, dass meine Frau 15+ Jahre jünger ist als ich, und spätestens wenn ich aufhöre zu arbeiten wieder zu 100% arbeitet. Mein Altersvorsorgeguthaben würde ich dann auf einen Entnahmeplan oder ein Dividendenportfolio umstellen. Kurz: ich gehe nicht davon aus, in z.B. genau 12,746 Jahren das gesamte Kapital nutzen muss.

 

„Speziell“ bei mir ist bzw. meine Herausforderung ist, dass sich ein Teil meiner Lebenssituation/Basis vor ein paar Jahren geändert hat: ich bin neu verheiratet und bin in die Schweiz umgezogen (obwohl ich dort seit 20+ Jahren arbeite, bis vor ca. 5 Jahren als sog. Grenzgänger).

Vorab eine kleine Zusammenfassung der Schweizer Altersvorsorge und mein Stand: Diese setzt sich aus 3 (bzw. 4) Säulen zusammen:

-   1. Säule – staatlich. Hier bin ich mittelprächtig aufgestellt durch relativ späten Berufseinstieg (Höhe ist für alle gleich, man erhält einen Betrag in Abhängigkeit der eingezahlten Jahre, x/44tel, unabhängig vom Einkommen)

-   2. Säule – betriebliche Vorsorge. Hier sollte ich gut aufgestellt sein. Auch hier wieder: später Einstieg und dazu einen Teil durch Scheidung verloren. Allerdings spare ich zusätzlich freiwillig mehr monatlich in die Pensionskasse (die gesund sein sollte soweit ich das beurteilen kann) und hätte die Option (steuersparend) noch mehr freiwillig einzuzahlen, um den fehlenden Betrag entstanden durch die Scheidung wett zu machen (hier ist noch abzuwägen: Steuersenkung versus magere Garantie-Rendite).
Generell denke ich, dass ich wg. meiner jüngeren Frau bei Renteneintritt das Guthaben auf einen Schlag beziehen werde (und dann anlegen/entnehmen)

-   3. Säule – (steuerlich geförderte und gebundene) private Vorsorge. Hier bin ich schlecht aufgestellt, da ich erst seit 5 Jahren darauf einzahle, das ging vorher als Grenzgänger nicht. Derzeit geht das noch in einen klassischen Banksparplan (0 Komma irgendwas Prozent). Einige, der auch hier im Forum aktiven Schweizer sehen die 3a Säule kritisch, da man das Guthaben (und den Gewinn) bei Bezug versteuern muss – ich komme aber für mich zu dem Schluss, dass, wenn man es smart macht, es sich für mich lohnt. Wir reden hier über knapp 7000 pro Jahr, die hier maximal möglich sind.
Das ist ein Teil der Neu-Aufstellung jetzt: Hier würde ich jetzt auf einen der neuen Anbieter wechseln (VIAC oder frankly), die eine fast 100% Aktien-ETF-Quote erlauben zu – für die Schweiz – moderaten Kosten von knapp 0,5% TER. Hier würde ich eine der globalen Varianten wählen (Vermeidung Homebias).
Das macht knappe 600 CHF Sparrate im Monat, sagen wir auf etwas wie den MSCI World (und gerneriert mir 2-2,5 t Steuerersprniss, die ich gedanklich auch investiere, als Tel des Sparplans unten; nur dann macht das Konstrukt IMO Sinn.)

-   Darüberhinaus dann das was man selber anspart/hat. Für meinen Fall sind das im Moment:

  • Mitarbeiteraktien (SMI-notiertes Unternehmen, 20% Rabatt und 3 Jahre Haltedauer). Gerade auf 400 CHF monatlich erhöht. Hier würde ich jeweils 1 mal pro Jahr den freiwerdenden Anteil in das „normale“ Depot umschichten, z.B. den „Welt-Teil“
  • Dazu spare ich im Moment nur in den u.a. Lyxor MSCI World (dist) ETF, der Rest „wächst“ auf dem Konto als Cash vor sich hin
  • Für meine 3 Kinder spare ich in eigenem Depot (Hauptgrund: 2 Kinder aus erster Ehe; war mir zu riskant, was auf ihren Namen zu eröffnen) auf den Vanguard All Cap (ESG). Das Geld ich für die Kinder bestimmt, ausser ich komme in eine Notsituation oder etwas unvorhergesehenes passiert. Im Moment 50 pro Monat und Kind.)
  • An Cash haben wir (hier wir beide zusammen) mittlerweile beinahe 6-stellig rumliegen, damit muss also was passieren...!
    (alles zusammen eine dürftige Strategie bzw. Engagement :-(  .... Die mir ein wenig unangenehm ist.... Aber die Situation ist immer noch etwas neu und jetzt soll sich ja was tun ;-))

 

Vor der Scheidung und dem Umzug in die CH war mein Plan mal anders: Immobilie schnell abzahlen und erst danach ernsthaft Vermögen aufbauen/vorsorgen. Das ist nun anders: die Immobilie war zu gut 70% abgezahlt und wird gerade verkauft. Daher habe ich so gut wie kein ernsthaftes Depotguthaben. Aus dem Verkauf erwarte ich eine mittlere 6-stellige Summe (sagen wir 400 k).

 

Was ist sonst noch so wichtig? Ich arbeite zu 100%, meine Frau zu 60%. Gehalt sehr gut, ca. 15 % variabler Anteil. Kitakosten in der CH sind brutal hoch. Unsere Finanzen denken wir immer noch irgendwie separat. Was ich hier schreibe gilt für „mich“; allerdings hoffe ich, dass ich im Rahmen meiner Neuaufstellung auch meine Frau zu einem „All World“ Sparplan von ihrem Gehalt überreden kann. Wir planen noch ein 2. Kind (ich hätte dann 4 ;-) ), für 2 zahle ich noch 2 bzw. 10 Jahre Unterhalt (sehr viel, CH...). Wir haben eine selbstgenutzte Immobilie, nach heutigem Wert noch ca. 60% fremdfinanziert, noch 5 Jahre fest zu 1,4 %. Ich schätze das als einen ordentlichen Baustein ein, wir haben recht günstig in guter Lage gekauft; immerhin hat sich der Wert in 4-5 Jahren um 20% erhöht, gemessen an realen Verkäufen in der Nachbarschaft (ich beginne das zu hinterfragen: aber in der CH ist es üblich, eher langsam zu amortisieren, da man Schuldzinsen steuerlich absetzen kann. Das ist für den Moment mal okay so). Wir leben eher sparsam, wenn auch nicht „schottisch“. In der CH zahlt man relativ wenig Steuern (Grössenordnung 20%), dafür ist das Leben teuer, was man aber durch Einkäufe in D, z.B. das Tägliche dann ohne MwSt. optimieren kann. Wie gesagt, relativ hoher Unterhalt für 2 Kinder bis zum Abschluss der Ausbildungen. Teure Hobbies oder unsinnige Geldausgaben eher nicht. Auto sollte noch 10 Jahre halten. Grössere Investitionen ins Haus könnten irgendwann mal kommen: geht die Heizung kaputt muss eine neue her bzw. verordnet auf WP umgestellt werden, dann auch neue Fenster und PV. Dafür brauche ich mittelfristig ca. 100 k. (für den Zweck legen wir monatlich etwas auf ein Notgroschenkonto zurück (derzeit liegen da gut 25 k, in dem Tempo pro Jahr 7200 Zuwachs). In der CH zahlt man ab höheren Vermögen Vermögenssteuer (0,45%),  als Privatanleger aber keine Kapitalertragssteuer o.ä. (also gehe ich eher auf thesaurierende Fonds).

Meine Sparrate könnte vielleicht noch etwas höher ein, allerdings kenne ich meine wirkliche Steuerlast in der CH immer noch nicht genau, weil noch Steuerguthaben aus vergangen Jahren da sind (Quellensteuer); es wird wohl erste meine nächste Steuererklärung rein schweizerisch sein und die neueste Situation berücksichtigen – von daher sind die 2,5 bis 3 T im Moment vorsichtig. Man kann ja immer noch anpassen; was ich übrigens spätestens einmal im Jahr machen würde.

 

Soweit mal die sehr lange Vorrede. Jetzt noch Ergänzendes im Pflichtteil:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Mittelmäßig. Grundsätzlich bin ich „Finanz-affin“, vlt. geprägt schon vom Elternhaus. Grundsätzlich weiss ich vom Aktienmarkt seit wahrscheinlich 30+ Jahren, angefangen Aktien und Fonds zu kaufen habe ich kurz vor 2000 und dabei wohl alle Fehler gemacht, die man damals so machen konnte. Es liefen dann auch erste Sparpläne, damals auf aktiv gemanagte Fonds, davon gibt es sogar noch Restbestände (s.u.). Da in der Lebensphase, Einstieg in geregelten Beruf, Kinder usw. eine Immobilie angeschafft wurde, war das Thema aber für mich immer untergeordnet, trotz Interesse und durchaus regelmäßiger Beschäftigung.

An „Literatur“ habe ich von Kommer das „souverän investieren“ und lese viel im Netz/YT. Dabei habe ich Vertrauen zu den Aussagen von T. Henz, A. Beck, G. Kommer usw.

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

Altlasten:

- DEKA RenditDeka (DE0008474537)

- Mori Eastern Europe (IE0002787442), gerade mal „on hold“

- CS Euroreal (DE0009805002)

 

Seit ca. 2017 begonnen:

- Lyxor MSCI World UCITS ETF - EUR DIS (FR0010315770)

- Roche (CH0012032048)

 

Wert nur ca. 30 k derzeit.

 

Dazu eine weitere Altlast, eine beitragsfreie LV, wenig Kapital. Sollte man eigentlich kündigen bzw. klagen (dafür fehlen mir aber Unterlagen), auf der anderen Seite ist der "Berater" mittlerweile gezahlt und das Geld schlummert da jetzt noch 12 Jahre zu mittlerweile astronomischem Zins ;-). Habe ich so als "Erfahrung" akzeptiert...

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

Initial hoch und lerninteressiert, mehrere Stunden pro Woche; kann mir auch gut vorstellen, das regelmäßig „aktiv“ weiterzuverfolgen, wobei ich mir im Moment nicht vorstellen kann, ausser in einem Satelliten-Teil wirklich aktiv zu investieren. Kann mir auch gut vorstellen, mich z.B. hier mit anderen Schweizern aktiv auzutauschen.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Grundsätzlich hoch. Meine realistische Selbsteinschätzung ist, dass ich nur zum Anleger tauge, der „buy and hold“ verfolgt, passiv, beta, usw. Ich verstehe was Volatilität ist und kann – da bin ich aber um aktives Mitdenken eurerseits dankbar – mindestens 10 Jahre auf das was wir hier besprechen verzichten.

Es geht hier in erster Linie um Vermögensaufbau und Altersvorsorge. 

 

Über meine Person

... ist oben schon eingebaut...

 

Optionale Angaben:

1. Alter

   Ü50

2. Berufliche Situation
   Angestellt, 100%, SMI-notiertes Unternehmen in der CH

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

   n/a  (gibts hier nicht, nur Vermögenssteuer)

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont
   mindestens 10 Jahre, eher länger

2. Zweck der Anlage
   s.o. finanzielle Sorglosigkeit im Alter

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

   Beides. Sparplan und Abbau Cash jetzt; "Einmal" in ein paar Wochen/Monaten.

4. Anlagekapital

   2500-3000 pro Monat, dazu in ein paar Monaten 400 k

 

So, was ist nun mein Plan...?

-   wie oben beschrieben: MCSI World in die Schweizer 3a Säule 580 pro Monat (das ist allerdings gebunden, MSCI World ist in „“ zu setzen)

-   MA-Aktiensparplan laufen lassen (400 pro Moant) und freiwerdende Anteile einmal im Jahr zum reballancen einsetzen. Vlt lasse ich ein paar Aktien im Depot, grundsätzlich stehen da im Jahr 4800 zur Verfügung

-   2000 Sparrate auf:

     o   60% Vanguard FTSE Dev World IE00BK5BQV03

     o   20% ishares EM IMI IE00BKM4GZ66 (von der Problematik der Mischung FTSE und MSCI weiss ich, Südkorea, aber das irgnorier ich einfach... ich wollte einen EM IMI...)

     o   10% xtrackers MSCI europe small cap LU0322253906

     o   10% Vanguard S&P 500 IE00BFMXXD54

     o   Dazu noch die 150 für die Kinderdepots (Vanguard All Cap, A2QL8U)

     o   (der Lyxor von oben wird gestoppt/vielleicht sogar umgeschichtet))

     o   (den RenditDeka würde vielleicht einfach lassen, auch wenn er aktiv und teuer ist und den Mori Eastern Europe verkaufen, wenn es hoffentlich mal wieder geht. Anekdote: den hatte ich gerade auf mein Smartbroker Depot übertragen lassen und wollte ihn da verkaufen – was dann kam wissen wir...)

 

Grundüberlegungen:

Grundsätzlich mal ein normaler passiver Ansatz mit einigen Faktoren (political, small) und mit kleinem Bias für US. Ich sehe das (wie beschrieben) bewusst als für mein Alter tendenziell risikofreudig. Trotzdem will ich zu grossem Teil nahe am passiven Ansatz festhalten. Die einzelnen Gewichtungen brauchen noch Finetuning – ich suche noch ein Tool, mit dem ich mein Watchlist-Depot mit Benchmarks und Indices vergleichen kann.

-   FTSE Developed als Basis,

-   ergänzt durch EM (hier IMI für einen Small Cap Anteil, wenn auch gering in dem Produkt).

-   Europe Small Caps (Erhöhung des Europa (nicht EU) Anteils und Small Cap Faktor.

-   S&P 500 im Widerspruch zur reinen Lehre, selbt ein T. Henz nennt den sinngemäss den besten Index.

-   Das ich hier auf 4 ETFs setze ist wahrscheinlich reiner Spieltrieb (der aktive Blinddarm des passiven Investors ;-)  )

 

Kosten sind mir wichtig (wer den Pfennig nicht ehrt...), ich würde für 0.15 % TER/TD besser den ETF wechseln, gerade weil ich in der CH keine Kaptialertragssteuer zahle.

Vanguard finde ich – ich weiss, das ist absolut romantische Vorstellung – sympatischer als die Konkurenz.

Mehr „Wetten“ zusätzlich zum S&P 500, Europa Small Caps (und EM) sind einfach nicht meins. Da finde ich zu schnell Argumente in beide Richtungen und will und kann das nicht erfolgreich entscheiden (z.B. Green genetic NFT Energy find ich toll, aber kA wie ich darin investieren soll. ETFs laufen ja eher nicht so... China sollte gut laufen, hat aber auch Risiken, Tech habe ich im Depot... Aber wie zusätzlich in KI, Robotics o.ä. investieren... Krypto klingt auch toll (Blockchain – aber ist das nicht die Technologie, die noch immer ihre Anwendung sucht? Habe ich FOMO? Ich gestehe, dass ich zwar die Idee ein wenig verstehe, aber im Moment nicht sehe, wie z.B. ein BTC fliegen soll; aus meiner Sicht zocken die meisten damit nur und haben FOMO – das soll keine Provokation sein; ich schreibe das nur um zu zeigen, wie ich denke). Wenn ich mal aktiv investieren würde, dann eher in (langweilige) Qualität und eher nicht gezockt.

 

Zeitlich:

-   Sparpläne sollen ab September laufen

-   Ich würde vielleicht vorher schon meine derzeitige Cashquote senken und in die o.g. ETFs anlegen. Ist ja nicht der schlechteste Zeitpunkt und meine Cashquote füllt sich traditionell regelmässig, spätestens wenn der Bonus ausgezahlt wird...

-   Von der grösseren Summe würde ich vielleicht 70 % in die obigen Positionen investieren, zu den jeweiligen Anteilen der Strategie. 15% Investitionsreserve (bei der Grössenordnung Tagesgeld und keine Anleihe?) und – mal sehen – 1maximal 5% in ein aktives Portfolio (das ist noch nicht spruchreif)

 

Last but not least:

Umsetzen würde ich das alles bei Flatex (de). Als Deutscher kann ich die Schweizer Apotheker-, eh Depot-Preise einfach nicht mit gutem Gewissen zahlen... (kleiner Einblick: z.B. hier). Nicht alle in D verfügbaren Broker nehmen Steuer-Schweizer, alternativ gäbe es in der CH noch DEGIRO (ch) und Interactive Brokers, aber bei Flatex bekomme ich alles als kostenlose Sparpläne, Depot ohne Aktien ist auch kostenlos.

Die ca. 400 k bekomme ich sowieso in EUR und die monatlichen Raten kann ich über eine lokale Sparkasse  ohne Gebühren in der Nähe des Devisenankaufskurses tauschen, ob es noch besser geht (z.B. Wise), muss ich noch testen.

(ich hätte noch ein Comdirect- und ein Smartbroker-Depot; Comdirect könnte ich eigentlich auflösen; ist im Vergleich zu den anderen zu teuer und das Aktionssparplanmodel nervt mich – habe ich im Moment eigentlich nur noch als „Ersatz-Girokonto“)

 

Bis hier einmal - ich hoffe das ganze ist nicht zu verwirrend dargestellt für ein am Ende doch relativ banales Portfolio. Fragt gerne und ich bedanke mich für konstruktives Feedback. Nochmal: ich fände es toll, wenn hier auch ein paar Schweizer sind, speziell zu Schweizer Sonderthemen. DANKE.

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Theobuy

Viel Text und mir scheint noch einige Strukturarbeit kommt auf dich zu. Ich denke, das wird hier Stück für Stück auseinander genommen was wichtig am Anfang ist und was dann für die konkrete Umsetzung von Bedeutung.

 

vor 36 Minuten von lasse:

(Blockchain – aber ist das nicht die Technologie, die noch immer ihre Anwendung sucht? Habe ich FOMO? Ich gestehe, dass ich zwar die Idee ein wenig verstehe, aber im Moment nicht sehe, wie z.B. ein BTC fliegen soll; aus meiner Sicht zocken die meisten damit nur und haben FOMO – das soll keine Provokation sein; ich schreibe das nur um zu zeigen, wie ich denke)

Aber da du dich gerne weiter mit aktuellen Themen befassen willst hier der erste Hinweis, warum ich deine Skepsis in Sachen Blockchain und Kryptowährungen teile. Vielleicht hilft der dieser Podcast weiter, Sicherheit bei deiner Entscheidung zu finden: The Rational Reminder Podcast - Understanding Crypto Limited Series

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ghost_69

Hallo und Willkommen hier im Forum lasse,

 

viel Text, hab ihn nur überflogen.

Zitat

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

Altlasten:

- DEKA RenditDeka (DE0008474537)

- Mori Eastern Europe (IE0002787442), gerade mal „on hold“

- CS Euroreal (DE0009805002)

 

Seit ca. 2017 begonnen:

- Lyxor MSCI World UCITS ETF - EUR DIS (FR0010315770)

- Roche (CH0012032048)

 

DEKA ist nicht wirklich gut, ich würde mich davon trennen.

 

Den Mori, früher mal Griffin würde ich verkaufen, wenn es denn möglich ist,

die WKN kam mir bekannt vor, ich hatte den auch mal.

 

Griffin Eastern European Fund.pdf

 

Den Immofonds kannst Du behalten, ich halte ihn aber für spekulativ

da viele dieser Konstrukte in der Finanzkrise und einige auch schon 2005 am straucheln waren,

ich möchte diese Art von Fonds nicht mehr haben.

Ich sehe gerade diesen hat es auch getroffen.

 

Die KAG hat die Verwaltung des Sondervermögens am 21. Mai 2012 unwiderruflich mit Wirkung zum 30. April 2017 gekündigt und darüber hinaus die endgültige Einstellung der Ausgabe und die unbefristete Aussetzung der Rücknahme von Anteilen des CS EUROREAL erklärt

 

Abwarten und die Ausschüttungen mit nehmen.

 

MSCI World ist eine gute Wahl, kann nur nicht sagen was für die Steuern in der Schweiz besser ist,

meine thesaurierend oder ausschüttend.

 

Roche ist ein stabiles Unternehmen, in 5 Jahren eine Rendite von 29% mit 22% Vola ist niedrig,

nur nicht zuviele Anteile davon ins Depot nehmen, dann lieber breiter verteilen.

 

Ghost_69 :-*

 

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B.Axelrod

Ich vermute, Du hast Dich mit dem schweizer Besteuerungssystem aueinandergesetzt.:)

Dann weißt Du ja, das Ausschüttungen *immer* besteuert werden, während Wertschriftengewinne

in soweit steuerfrei sind, sofern sie nicht die Haupteinnahmequelle darstellen.

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Sapine

Leider kenne ich mich mit der Schweizer Situation nicht aus. 

 

Zu dem Griffin/Mori Fonds habe ich die Tage das anhängende PDF gesehen. Da geht wohl derzeit wenig mit Handel außer das wäre in der Schweiz anders. 

 

shareholder-notice-mori-eastern-european-fund-1-march-2022-16-38-51.PDF.pdf

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lasse
· bearbeitet von lasse
vor 1 Stunde von Theobuy:

Viel Text und mir scheint noch einige Strukturarbeit

Danke Dir erstmal, Theobuy - Ich glaube Goethe hatte mal jemanden sagen lassen "hätte ich mehr Zeit gehabt hätte ich mich kurz gefasst" (und strukturierter ,-)  ). Ich hoffe, dass etwas mehr da ist, als mein flappsig geschriebener Roman, aber klar schreibe ich hier vor allem um von Experten und der Community-Weisheit zu lernen, BLindspots aufzudecken usw!

Danke auch für Deinen Podcast, den ich gerne anhöre. Ich bin ja kein alter Sack oder einfach nur gegen alles Neue/Krypto/BTC oder auch Blockchain-Technologie. Auch hier will ich in erster Linie lernen. Ich meine schon, dass sich das klassische FIAT Geld vlt, wenn es z.B. mal mit dem EUR nicht mehr geht auch was in die Richtung entwickeln könnte - aber das ist ja hier gar nicht das Thema. Von dem was ich bisher weiss würde ich nicht investieren (schon wieder: A. Beck). Was ich z.B. nicht nachvollziehen kann sind so Sprüche (sorry Carola Ferstl ;-) ) wie "kA ob das was wird, aber man sollte schonmal was davon haben, alleine um zu sehen, wie das praktisch funktioniert". Hmm, Spielzeug gibts beim ToysRUs und einen Bastelkeller hätte ich auch im Zugriff ;-)

 

@ghost_69: Danke auch Dir. Der DEKA. Ja, sehe ich auch so, der ist dazu ja auch noch teuer. Also doch auf die Abschussliste - ist dann nur die Frage, ob in eine der angedachten neuen Positionen oder doch einen kleinen Anleihe-Baustein (CHF oder kurzlaufende deutsche oder so).

Der Euroreal: es ist genauso, wie Du sagst, den lasse ich einfach liegen, bis er nicht mehr da ist (egal, ob das 2027 (?) oder so ist). Die "Angebote", mir für 20 ct was Gutes zu tun lese ich mit lieichtem Kichern...

Roche, ja einen Teil davon würde ich wohl behalten (und weiter aufbauen) und nicht umschichten. Ich glaube an das Unternehmen, auch wenn das für mich einiges an Bias mit sich bringt.

 

Auch danke an @Sapine (und ghost 69) zum Mori (ex Griffin): richtig, sieht nicht gut aus im Moment... aber das kann (und muss) ich aussitzen. Er liegt im Smartbroker-Depot - nix mit Schweiz, und so gute CS-Kontakte habe ich nicht ;-) Den habe ich schon so lange rumliegen, dass er beim letzten gelisteten Kurs (in PP) bei 40% im plus steht. Das war halt noch die Zeit wo BRIC ohne S geschrieben wurde und das ein Hype-Thema war - in der Zeit danach habe ich es dann verschlafen... Den hätte ich gut schon vor der Finanzkrise oder danach bei knapp 600 verkaufen sollen... Ein Learning!

 

Danke auch an @B.Axelrod: CH-Steuersystem: ich lerne noch ;-) Aber ja, es ist wie Du sagst - Steuern zahlt man nun mal. In den ersten Steuererklärungen gab es keine negativen Überraschungen mit den deutschen Depots.

 

Aber können wir jetzt mal meine AA und meine Strategie auseinander nehmen ;-)?

 

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Theobuy
· bearbeitet von Theobuy
vor einer Stunde von lasse:

Aber können wir jetzt mal meine AA und meine Strategie auseinander nehmen ;-)?

Es geht für meine Wenigkeit noch viel zu viel durcheinander. Ohne Entwirrung der Gedanken, ohne eine saubere Struktur kommst du möglicherweise zu keinem guten Ergebnis, mit dem du längerfristig zufrieden bist. Die Überschneidungen im Depot (nicht nur Südkorea..., auch FTSE und S&P 500 überschneiden sich, vermutlich fast zu 100%) sind dann das Ergebnis. Man kann das alles so machen, insbesondere die alten Fonds rausschmeißen, ich würde aber nochmals ein paar Schritte zurückgehen und hier anfangen:

 

Dank deiner Erfahrung muss das nicht lange dauern. Und dann kommt auch ein kurzer, klarer Text raus.

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stagflation
vor einer Stunde von lasse:

Aber können wir jetzt mal meine AA und meine Strategie auseinander nehmen ;-)?

 

Gute Idee!

 

Nach welchem Modell willst Du anlegen?

  1. Nach "gut Glück"?
  2. Nach der Portfolio-Theorie?
  3. Oder nach dem für Privatanleger gut geeigneten risikoreich:risikoarm Modell?

Falls letzteres der Fall ist: wie soll Deine Aufteilung risikoreich:risikoarm sein?

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RoterZoro

Die finanzierte, selbstbewohnte Immobilie willst du nicht zügiger abbezahlen, weil in der Schweiz die Zinszahlungen die Steuerlast mindern?

 

Sonst wäre dort doch das Geld heute bzw in 5 Jahren, wenn die Zinsbindung ausläuft, gut aufgehoben?

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lasse
· bearbeitet von lasse

danke, dass ihr mich da nochmal strukturiert durchschickt! Bin euch echt dankbar.

 

Also, nach dem Link von @Theobuy:

  • essenzielle Risiken abgesichert? --> ja
  • Liquiditätsreserve/Notgroschen. --> nicht in der Grössenordnung (3-6x Netto), aber bei meinem/unseren recht hohen Nettolohn (und dann einmal im Jahr Bonus) absolut ausreichend. Wir mussten noch nie etwas auf Kredit kaufen, Auto wird "einfach so" gezahlt (okay, das vorletzte hat 18 Jahre gehalten, das letzte wurde vor 2 Jahren angeschafft. Allerdings kaufe ich bisher nur gebraucht und in der 20 kEUR Klasse.) Aber gut. Man muss ja - hoffentlich nicht - auch mal 3-4 Monate Arbeitslosigkeit überbrücken können, obwohl mein Arbeitgeber für immer noch recht ordentliche golden packages bekannt ist.... Wird also formal "reserviert" und nicht mehr mit berücksichtigt. Am Ende ist eine Zielzahl hier gut, um mehr Visibilität über mein wirkliches "freies" Cashguthaben zu bekommen.
  • Grundlagen-Threads lesen --> ich denke, das habe ich - ob ich auch alles verarbeitet habe ;-)?
  • Schulden / Kredite tilgen --> bewusstes nein. Da bin ich aber einer differenzierteren Meinung bzw. lebe "in einem anderen System" (also ich rede hier nur von Immobilien Darlehen, andere habe ich nicht)
  • Eigene Situation beurteilen --> ich denke, das habe ich oben in epischer Breite getan (ich könnte auch noch mehr... ;-)  ) In jedem Fall reden wir hier über Geld, dass in den nächsten 10-15 Jahren nicht benötigt wird.
  • Asset Allokation durchführen --> das ist ja ein Teil meiner Frage(n): ich meine, dass ich - ohne mich ins Casino zu begeben - der Formel 100 minus Lebensalter widersprechen kann. Meine Frau wird mich zur Not 15+ Jahre durchfüttern können. Ich gehe also von einem Anlagehorizont von mind. 15 Jahren aus und denke an mind. 80% Aktien/RK3 Anteil. Aber ich höre euch und will diese Weisheiten nicht einfach abtun, nur weil ich finanziell bisher nie Sorgen hatte und vlt konfus schreibe, aber am Ende immer recht smart entscheide. Sagen wir, dass ich das regelmässig überprüfe, aber bestimmt in 5 Jahren nochmal. Nochmal: wenn mein Depot mit 65 bei minus 40 % steht, warte ich 2, 3, 4, 5 Jahre (nehmen wir die Phase 2000 bis 2013 als bisherigen Worst Case). In jedem Fall möchte ich das nicht nur nach Standard-Formeln/-Ansatz berechnen.
    Wenn ihr mich jetzt unterschreiben lassen würdet, dann würde ich sagen, dass ich zu 75% auf Aktien und zu 25% auf risikoarm setze (was auch immer das ist, mangels Wissen sage ich heute mal TG oder einen ETF, den ich noch finden muss)
    Was ich heute noch ausklammere ist, was ich dann sagen wir, ab 5 jahre vor der Rente und dann in der Entnahmephase mache: Umschichten in sehr viel risikolos (80+%) oder z.B. ein Dividenden-optimiertes Portfolio. Ist das okay? Ich befürchte das würde dazu führen, dass ich nochmal 1-2 Jahre ins Grübeln komme bevor ich investiere... (Time in the market... usw).
    Bei meinen %-Zahlen kommt ja noch hinzu, dass wir hier nur über "mein" Geld reden, die % sind also konservativer; denn meine Frau ist im Moment, bis auf ein unsinniges BU/Sparprodukt voll risikolos unterwegs. Aber das wird im Moment zu kompliziert, die auch noch mit aufzunehmen. Ich gehe mal voran und danach gehen wir ihren Anteil an.
  • ETF-Strategie auswählen -->
    • Sparer Pauschbetrag ist für mich irrelevant, also gehe ich auf Thesaurierer (über die Entnahmephase ab 65 habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. s.o.)
    • Steuern. Auf Dividenden- und Zinszahlungen fallen Steuern an (Einkommenssteuer). CH-Werte sind in der CH steuerlich bevorzugt, andere, z.B. US sollte man z.B. in Irland steueransäßig wählen. Deutsche Depots gebe ich einfach in meiner Steuererklärung an. Wenn ich mich nicht irre, dann sind alle ETFs, die ich bisher angeschaut habe auf der CH-Liste (ich glaube das ist eine Grundvoraussetzung, ist aber dünnes Eis diese Behauptung)
      Kursgewinne müssen als Privatanleger nicht versteuert werden (Ausnahme: die angesprochene Säule 3a; da gibt es Workaround die Anlage auf mehrere Konten zu verteilen und bis zu 5 Jahre vor der Pension aufzulösen (z.B. jedes Jahr ein Konto/Depot)
    • Grundsätzlich glaube ich daran, dass ich es nicht schaffe, mit einem aktiven Ansatz "die Welt" zu schlagen. Daher komme ich auf die grundsätzliche Aufteilung nach Marktkapitalisierung und glaube an das, was ich über die MPT weiss, oder sagen wir abgekürzt und einfach "was ein Andreas Beck sagt". Basis also ein "Weltportfolio". Von den Faktoren glaube ich explizit an Political Risk und Size (darf man "prognosefrei" und "glauben an etwas" in einem Satz sagen ;-)?). Alles andere wäre wieder eine Prognose (z.B. "im Moment sollten Value und Quality gut laufen"). Ich gestehe, dass ich bei meiner Wahl von EM aber auch unterschwellig in die Richtung denke: die letzten Jahre sind EMs schlechter gelaufen, das kann man, wie alles, im Nachhinein verstehen... Warum sollte sich das jetzt ändern? Naja, bei allen Risiken und der Abhängigkeit von USD haben EMs vlt jetzt eine Chance, z.B. weil sie sich günstiger als "der Westen" mit Rohstoffen versorgen werden können. Aber ich wähle die EM Beimischung nicht deshalb, sondern, weil ich die Theorie nachvollziehen kann, dito Small Caps.
      Da ist dann wieder ein wenig aktiver Beigeschmack: Ich habe den SC ETF ausgewählt, weil ich an die Theorie glaube, denke aber auch (confirmation bias?! hier theoretisch gerechtfertigt?), an Europäische SCs, während ich z.B. die Entwicklung der EU-Region als schwieriger erachte als z.B. USA. (Euro, Energie, Potenzial/Mindset, aber auch historische Beobachtungen) aber schon an kleine Unternehmen, deren Anstrengungen und dann auch an Europa glaube (UK, CH)
    • Hier sind wir bei einer Frage: wie würdet ihr damit umgehen? Nach "Lehrbuch" sollte ich wahrscheinlich nur auf z.B. den MSCI World setzen, vlt ACWI, wenns sein muss IMI. Oder FTSE all caps. Aber ein wenig meine ich (oder meint man?), dass man da selber etwas entscheiden will, nennen wir es einen eigenen Dialekt reinbringen oder Geschmacksrichtung oder - negativ - doch eine Prognose. Ich könnte das umgehen in dem ich das formal trenne: 25% risikolos oder nahe an risikolos. 60% "Weltportfolio" und 15% "aktiv"? Aktiv angefangen von meiner S&P 500 Wette, bis hin zu Langweilern, die mir gefallen, sagen wir Biontech, BASF, Deutsche Post, 3M, Catapillar, Unilever, Heidelberger Zement, Microsoft, Alphabet, Zock auf Facebook/Meta und das "-verse" usw. (reine Beispiele). Ich habe neulich ein Interview mit Thorsten Hens gesehen. Der sagt dann irgendwann so sinngemäß: "ach komm, der S&P 500 ist schon so ziemlich das beste".... Sollte ich das in diesem Thread also trennen? Also sagen, dass wir hier über 2000 bis 2500 montatlich und erstmal nur über 300 k reden?
    • Hier ist noch was, womit ich mich schwer tue: Rohstoffe. "Gehören dazu", dazu rufen "Experten" einen Hyperzyklus und sogar Hens das Jahrzehnt der Rohstoffe aus. Aber ich verstehe nicht (und lasse es daher), wie ich daran partizipieren könnte: direkt geht nicht; Termingeschäfte/Futures sind eine eigene Welt, die ich nicht verstehe, ETFs? Okay, aber auf was? Rohstoffe an sich oder Firmen, die profitieren? Das finde ich viel komplizierter als ein 70-30 Portfolio mit Faktoren.
    • Ich würde in jedem Fall eine Investitionsreserve aufbauen/einbauen/halten und gestaffelt antizyklisch einsetzen.
  • Sichere Anlage-Strategie auswählen --> ich bin ja der Meinung, dass ich das im Moment vernachlässigen möchte/kann und mit der grösseren Summe (die 400 k) einen Teil davon "sicher" anlege (bei der Summe wohl dann TG oder -Leiter). Schweizer Staatsanleihen gelten ja im Moment als "Goldstandard" in dieser Klasse. Das nehme ich  nochmal mit, wohin 25% von den 400 k gehen.
  • Periodische Strategieprüfung - da sind wir ja noch nicht, wird aber alle 6-12 Monate gemacht werden.

@RoterZoro: ja, so ist es (beides). Ich gelte hier in meinem Umfeld als Sonderling, dass ich überhaupt an sowas denke... Aber ich gebe nicht auf und werde das nochmal seriös durchrechnen, auch an Hand der konkreten Steuereinsparung (im Detail ist das kompliziert, wollen wir hier nicht nicht, aber Stichwort Eigenmietwert). Mein Bauchgefühl: dieses schweizerische Mantra von "Abzahlen ist unklug, das macht hier niemand" gehört eher in  das Kapitel "Steuern sparen um jeden Preis" und nutzt am Ende vor allem den Banken. Auch wenn das nicht so schwarz/weiss ist wie in D. Ich sag's mal vorsichtig: die Finanzbildung in der CH ist auf einem anderen Level als in D und das "Influencing" seitens Banken/Versicherungen funktioniert hier sehr gut ;-)

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Sapine
vor einer Stunde von lasse:
  • essenzielle Risiken abgesichert? --> ja
  • Liquiditätsreserve/Notgroschen. --> nicht in der Grössenordnung (3-6x Netto), aber bei meinem/unseren recht hohen Nettolohn (und dann einmal im Jahr Bonus) absolut ausreichend. Wir mussten noch nie etwas auf Kredit kaufen, Auto wird "einfach so" gezahlt (okay, das vorletzte hat 18 Jahre gehalten, das letzte wurde vor 2 Jahren angeschafft. Allerdings kaufe ich bisher nur gebraucht und in der 20 kEUR Klasse.) Aber gut. Man muss ja - hoffentlich nicht - auch mal 3-4 Monate Arbeitslosigkeit überbrücken können, obwohl mein Arbeitgeber für immer noch recht ordentliche golden packages bekannt ist.... Wird also formal "reserviert" und nicht mehr mit berücksichtigt. Am Ende ist eine Zielzahl hier gut, um mehr Visibilität über mein wirkliches "freies" Cashguthaben zu bekommen.
  • Grundlagen-Threads lesen --> ich denke, das habe ich - ob ich auch alles verarbeitet habe ;-)?
  • Schulden / Kredite tilgen --> bewusstes nein. Da bin ich aber einer differenzierteren Meinung bzw. lebe "in einem anderen System" (also ich rede hier nur von Immobilien Darlehen, andere habe ich nicht)
  • Eigene Situation beurteilen --> ich denke, das habe ich oben in epischer Breite getan (ich könnte auch noch mehr... ;-)  ) In jedem Fall reden wir hier über Geld, dass in den nächsten 10-15 Jahren nicht benötigt wird.
  • Asset Allokation durchführen --> das ist ja ein Teil meiner Frage(n): ich meine, dass ich - ohne mich ins Casino zu begeben - der Formel 100 minus Lebensalter widersprechen kann.

Diese Formel fand ich auch schon immer ziemlich dämlich. Folgende Punkte wären mir wichtig zur Festlegung der Aktienquote in Deiner Situation: 

1) welches Risiko kannst du eingehen ohne bankrott zu gehen. Das siehst Du selbst als sehr niedrig an, wobei mein Eindruck schon ist, dass die neue Liebe vielleicht mehr Kredit von Dir bekommt als man der Halbwertszeit der heutzutage geschlossenen Ehen zugestehen sollte. Ich gönne Dir Deinen Honeymoon, aber Denken nicht ausschalten ...

2) welches Risiko Du eingehen möchtest oder anders gesagt, welche Schwankungen Du aushältst. Deine Psyche scheint da einiges auszuhalten. Hoffen wir dass Du Dich nicht irrst, denn das kannst ausschließlich Du beurteilen

3) Last but not least hat die Anlagedauer einen Einfluss auf die Höhe des Risikos das man vernünftigerweise eingehen soll. Zehn Jahre sind kein sehr langer Zeitraum, fünfzehn sind schon besser. Allerdings braucht man das Geld in der Entnahmephase üblicherweise nicht auf einen Schlag oder sind größere Investitionen geplant (Yacht, Wohnmobil, ?) 

4) Wie viel von den Fixkosten sind bereits über rentenähnliche Produkte abgedeckt (die drei Säulen, betriebliche Vorsorge und evtl. deutsche Rente). Desto mehr abgedeckt ist, desto riskanter kann man anlegen. 

Zitat
  • Meine Frau wird mich zur Not 15+ Jahre durchfüttern können. Ich gehe also von einem Anlagehorizont von mind. 15 Jahren aus und denke an mind. 80% Aktien/RK3 Anteil. Aber ich höre euch und will diese Weisheiten nicht einfach abtun, nur weil ich finanziell bisher nie Sorgen hatte und vlt konfus schreibe, aber am Ende immer recht smart entscheide. Sagen wir, dass ich das regelmässig überprüfe, aber bestimmt in 5 Jahren nochmal. Nochmal: wenn mein Depot mit 65 bei minus 40 % steht, warte ich 2, 3, 4, 5 Jahre (nehmen wir die Phase 2000 bis 2013 als bisherigen Worst Case). In jedem Fall möchte ich das nicht nur nach Standard-Formeln/-Ansatz berechnen.
  • Wenn ihr mich jetzt unterschreiben lassen würdet, dann würde ich sagen, dass ich zu 75% auf Aktien und zu 25% auf risikoarm setze (was auch immer das ist, mangels Wissen sage ich heute mal TG oder einen ETF, den ich noch finden muss)
    Was ich heute noch ausklammere ist, was ich dann sagen wir, ab 5 jahre vor der Rente und dann in der Entnahmephase mache: Umschichten in sehr viel risikolos (80+%) oder z.B. ein Dividenden-optimiertes Portfolio. Ist das okay? Ich befürchte das würde dazu führen, dass ich nochmal 1-2 Jahre ins Grübeln komme bevor ich investiere... (Time in the market... usw).
    Bei meinen %-Zahlen kommt ja noch hinzu, dass wir hier nur über "mein" Geld reden, die % sind also konservativer; denn meine Frau ist im Moment, bis auf ein unsinniges BU/Sparprodukt voll risikolos unterwegs. Aber das wird im Moment zu kompliziert, die auch noch mit aufzunehmen. Ich gehe mal voran und danach gehen wir ihren Anteil an.

Was mir aus Deinen bisherigen Ausführungen nicht klar ist, wie viel Geld Du aktuell wo investiert hast in den verschiedenen Anlageklassen. Die Aktienquote berechnet sich üblicherweise ja nach dem gesamten Anlagevermögen, wobei die meisten Rentenanwartschaften nicht berücksichtigen. 

Zitat
  • ETF-Strategie auswählen -->
    • Sparer Pauschbetrag ist für mich irrelevant, also gehe ich auf Thesaurierer (über die Entnahmephase ab 65 habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. s.o.)
    • Steuern. Auf Dividenden- und Zinszahlungen fallen Steuern an (Einkommenssteuer). CH-Werte sind in der CH steuerlich bevorzugt, andere, z.B. US sollte man z.B. in Irland steueransäßig wählen. Deutsche Depots gebe ich einfach in meiner Steuererklärung an. Wenn ich mich nicht irre, dann sind alle ETFs, die ich bisher angeschaut habe auf der CH-Liste (ich glaube das ist eine Grundvoraussetzung, ist aber dünnes Eis diese Behauptung)
      Kursgewinne müssen als Privatanleger nicht versteuert werden (Ausnahme: die angesprochene Säule 3a; da gibt es Workaround die Anlage auf mehrere Konten zu verteilen und bis zu 5 Jahre vor der Pension aufzulösen (z.B. jedes Jahr ein Konto/Depot)

Planst Du insgesamt dauerhaft in der Schweiz zu bleiben auch nach der Berufstätigkeit? Falls ja würde ich mich von Dividendenzahlern weitgehend trennen an Deiner Stelle, vorausgesetzt ich habe die schweizerische Besteuerung richtig verstanden. Ansonsten könnte es gut sein, dass Du zum Spielen neigst und es besser wäre Du würdest einfach einen World ETF nehmen und gut ist. Wenn Du sowohl EM als auch SC dabei haben willst wäre der thesaurierende Klassiker auf den FTSE all World eine gute Wahl. Da ist von allem etwas drin und breiter kannst Du kaum diversifizieren. Aktuell eher kurzlaufende Schweizer Staatsanleihen und meinetwegen noch eine kleine Portion Gold dazu. Wenn Du unbedingt noch spielen willst, dann reserviere Dir 10 % dafür und gut ist, den Rest einfach solide aufstellen. Hast Du wirklich die Zeit dafür? 

Zitat
    • Grundsätzlich glaube ich daran, dass ich es nicht schaffe, mit einem aktiven Ansatz "die Welt" zu schlagen. Daher komme ich auf die grundsätzliche Aufteilung nach Marktkapitalisierung und glaube an das, was ich über die MPT weiss, oder sagen wir abgekürzt und einfach "was ein Andreas Beck sagt". Basis also ein "Weltportfolio". Von den Faktoren glaube ich explizit an Political Risk und Size (darf man "prognosefrei" und "glauben an etwas" in einem Satz sagen ;-)?). Alles andere wäre wieder eine Prognose (z.B. "im Moment sollten Value und Quality gut laufen"). Ich gestehe, dass ich bei meiner Wahl von EM aber auch unterschwellig in die Richtung denke: die letzten Jahre sind EMs schlechter gelaufen, das kann man, wie alles, im Nachhinein verstehen... Warum sollte sich das jetzt ändern? Naja, bei allen Risiken und der Abhängigkeit von USD haben EMs vlt jetzt eine Chance, z.B. weil sie sich günstiger als "der Westen" mit Rohstoffen versorgen werden können. Aber ich wähle die EM Beimischung nicht deshalb, sondern, weil ich die Theorie nachvollziehen kann, dito Small Caps.
      Da ist dann wieder ein wenig aktiver Beigeschmack: Ich habe den SC ETF ausgewählt, weil ich an die Theorie glaube, denke aber auch (confirmation bias?! hier theoretisch gerechtfertigt?), an Europäische SCs, während ich z.B. die Entwicklung der EU-Region als schwieriger erachte als z.B. USA. (Euro, Energie, Potenzial/Mindset, aber auch historische Beobachtungen) aber schon an kleine Unternehmen, deren Anstrengungen und dann auch an Europa glaube (UK, CH)
    • Hier sind wir bei einer Frage: wie würdet ihr damit umgehen? Nach "Lehrbuch" sollte ich wahrscheinlich nur auf z.B. den MSCI World setzen, vlt ACWI, wenns sein muss IMI. Oder FTSE all caps. Aber ein wenig meine ich (oder meint man?), dass man da selber etwas entscheiden will, nennen wir es einen eigenen Dialekt reinbringen oder Geschmacksrichtung oder - negativ - doch eine Prognose. Ich könnte das umgehen in dem ich das formal trenne: 25% risikolos oder nahe an risikolos. 60% "Weltportfolio" und 15% "aktiv"? Aktiv angefangen von meiner S&P 500 Wette, bis hin zu Langweilern, die mir gefallen, sagen wir Biontech, BASF, Deutsche Post, 3M, Catapillar, Unilever, Heidelberger Zement, Microsoft, Alphabet, Zock auf Facebook/Meta und das "-verse" usw. (reine Beispiele). Ich habe neulich ein Interview mit Thorsten Hens gesehen. Der sagt dann irgendwann so sinngemäß: "ach komm, der S&P 500 ist schon so ziemlich das beste".... Sollte ich das in diesem Thread also trennen? Also sagen, dass wir hier über 2000 bis 2500 montatlich und erstmal nur über 300 k reden?
    • Hier ist noch was, womit ich mich schwer tue: Rohstoffe. "Gehören dazu", dazu rufen "Experten" einen Hyperzyklus und sogar Hens das Jahrzehnt der Rohstoffe aus. Aber ich verstehe nicht (und lasse es daher), wie ich daran partizipieren könnte: direkt geht nicht; Termingeschäfte/Futures sind eine eigene Welt, die ich nicht verstehe, ETFs? Okay, aber auf was? Rohstoffe an sich oder Firmen, die profitieren? Das finde ich viel komplizierter als ein 70-30 Portfolio mit Faktoren.

Ja das Interview mit Hens habe ich auch gehört und hat mich ins Grübeln gebracht. Mit den Rohstoff Futures und den ETFs darauf kann ich mich nicht recht anfreunden. Und Rohstoffunternehmen sind bis auf wenige Ausnahmen in Schwellenländern beheimatet wo gerade die Verstaatlichungswelle um sich greift. Auch nicht wirklich charmant. Leider habe ich da keine griffige Lösung für Dich. Anhänger des Arero würden einfach sagen, misch ein wenig davon hinzu zum Depot, da stecken dann auch Rohstoffe mit drin. 

Zitat
    • Ich würde in jedem Fall eine Investitionsreserve aufbauen/einbauen/halten und gestaffelt antizyklisch einsetzen.

Eine Vorgehensweise die ich liebe aber angeblich funktioniert das nicht und Privatanleger machen damit demgemäß einen schlechten Schnitt. 

Zitat
  • Sichere Anlage-Strategie auswählen --> ich bin ja der Meinung, dass ich das im Moment vernachlässigen möchte/kann und mit der grösseren Summe (die 400 k) einen Teil davon "sicher" anlege (bei der Summe wohl dann TG oder -Leiter). Schweizer Staatsanleihen gelten ja im Moment als "Goldstandard" in dieser Klasse. Das nehme ich  nochmal mit, wohin 25% von den 400 k gehen.
  • Periodische Strategieprüfung - da sind wir ja noch nicht, wird aber alle 6-12 Monate gemacht werden.

Alle 6-12 Monate über die Strategie nachdenken erscheint mir deutlich zu häufig. So etwas kann man alle 5-10 Jahre machen sonst schichtest Du Dein Depot viel zu häufig um. Alle 6-12 Monate kann man schauen, ob sich die Allokation so entwickelt wie geplant. 

Zitat

@RoterZoro: ja, so ist es (beides). Ich gelte hier in meinem Umfeld als Sonderling, dass ich überhaupt an sowas denke... Aber ich gebe nicht auf und werde das nochmal seriös durchrechnen, auch an Hand der konkreten Steuereinsparung (im Detail ist das kompliziert, wollen wir hier nicht nicht, aber Stichwort Eigenmietwert). Mein Bauchgefühl: dieses schweizerische Mantra von "Abzahlen ist unklug, das macht hier niemand" gehört eher in  das Kapitel "Steuern sparen um jeden Preis" und nutzt am Ende vor allem den Banken. Auch wenn das nicht so schwarz/weiss ist wie in D. Ich sag's mal vorsichtig: die Finanzbildung in der CH ist auf einem anderen Level als in D und das "Influencing" seitens Banken/Versicherungen funktioniert hier sehr gut ;-)

Früher konnte man auch in Deutschland Zinsen für die selbstgenutzte Immobilie teilweise absetzen (§10e). Kann durchaus Sinn machen so etwas und wenn die Hypothekenzinsen nicht sehr hoch sind, kann man noch zusätzlich auf Pump spekulieren.  

 

Sorry habe etwas unstrukturiert zu den Punkten geantwortet - schau mal was Du damit anfangen kannst. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 12 Stunden von lasse:

Wenn ihr mich jetzt unterschreiben lassen würdet, dann würde ich sagen, dass ich zu 75% auf Aktien und zu 25% auf risikoarm setze (was auch immer das ist, mangels Wissen sage ich heute mal TG oder einen ETF, den ich noch finden muss)

 

Das ist doch mal eine Aussage. Du willst also 400 k€ (oder kCHF ?) nach dem risikoreich:risikoarm Modell anlegen - und das Verhältnis soll 75:25 sein.

 

Für den risikoreichen Teil (300 k€) wäre eine gute Wahl:

  • ein World- oder All-World ETF (Forenliebling ist der Vanguard FTSE All-World ETF)
  • evtl. eine kleine Beimischung von Gold oder Rohstoffen (max. je 10%)

Für den risikoarmen Teil (100 k€) kannst Du wählen:

  • die berühmten Kommer-Anleihen (kurzlaufende Staatsanleihen höchster Bonität in der Heimatwährung)
  • Tages- oder Festgeld bei seriösen Banken im Euroraum in der Schweiz, Deutschland oder nördlich oder westlich davon.
  • kurzlaufende Pfandbriefe höchster Bonität

Alternativ könntest Du auch bei den Mischfonds schauen. Hier kämen der ARERO Weltfonds oder der LifeStrategy 60 infrage. Diese haben ein Risiko von ungefähr 70% eines World- oder All-World ETFs. Du könntest dann vollständig in einen (oder beide) dieser Fonds investieren - und bräuchtest keine Aufteilung mehr in risikoreich und risikoarm.

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Theobuy
vor 12 Stunden von lasse:

Hier ist noch was, womit ich mich schwer tue: Rohstoffe. "Gehören dazu", dazu rufen "Experten" einen Hyperzyklus und sogar Hens das Jahrzehnt der Rohstoffe aus.

 

vor 11 Stunden von Sapine:

Ja das Interview mit Hens habe ich auch gehört und hat mich ins Grübeln gebracht.

Ich befürchte, auch hier überschätzt sich jemand, was die Vorhersage der Zukunft (bei allem Respekt für Prof. Hens und ein paar andere) angeht und ich denke, dass man mit einem breit diversifizierten Portfolio auch an diesem Trend, so er denn käme, teilhaben würde. Rohstoffe werden von Unternehmen gefördert, transportiert, gehandelt, verarbeitet - wenn es (nicht verstaatlichte) Aktienunternehmen sind, dann ist man höchstwahrscheinlich über sein Weltportfolio dabei... Insofern bin ich total entspannt.

 

@lasse Ich denke, das du auf einem guten Weg bist. Die Risiken mit Frau länger arbeiten/mich unterstützen und Kinder nur noch 10 Jahre unterstützen (irgendwo war die Rede von einem 4., dass wären dann eher 20+ Jahre) würde ich auch sehen. Meine Strategie sähe deshalb etwas konservativer und mehr auf mich bezogen aus, weniger auf Dritte und deren Verhalten abstellend... Grundsätzlich sollte es im Alter zu keinen finanziellen Katastrophen kommen müssen - die Ausgangslage ist doch sehr gut.

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lasse

@Sapine: Danke Dir. I

 

vor 9 Stunden von Sapine:

Diese Formel fand ich auch schon immer ziemlich dämlich. Folgende Punkte wären mir wichtig zur Festlegung der Aktienquote in Deiner Situation: 

1) welches Risiko kannst du eingehen ohne bankrott zu gehen? Das siehst Du selbst als sehr niedrig an, wobei mein Eindruck schon ist, dass die neue Liebe vielleicht mehr Kredit von Dir bekommt als man der Halbwertszeit der heutzutage geschlossenen Ehen zugestehen sollte. Ich gönne Dir Deinen Honeymoon, aber Denken nicht ausschalten ...

2) welches Risiko Du eingehen möchtest oder anders gesagt, welche Schwankungen Du aushältst. Deine Psyche scheint da einiges auszuhalten. Hoffen wir dass Du Dich nicht irrst, denn das kannst ausschließlich Du beurteilen

3) Last but not least hat die Anlagedauer einen Einfluss auf die Höhe des Risikos das man vernünftigerweise eingehen soll. Zehn Jahre sind kein sehr langer Zeitraum, fünfzehn sind schon besser. Allerdings braucht man das Geld in der Entnahmephase üblicherweise nicht auf einen Schlag oder sind größere Investitionen geplant (Yacht, Wohnmobil, ?) 

4) Wie viel von den Fixkosten sind bereits über rentenähnliche Produkte abgedeckt (die drei Säulen, betriebliche Vorsorge und evtl. deutsche Rente). Desto mehr abgedeckt ist, desto riskanter kann man anlegen.

1) nee, so Honeymoon ist das nicht mehr ;-) OT: Obwohl ich da tatsächlich ein gebranntes Kind bin. Mein Fehler, einiges an Naivität und nun bin ich aus der Scheidung mit viel Blessuren raus und Verhalten/Haltung des Gegenparts, den ich nie erwartet hätte. Ich denke man kann recht objektiv sagen, dass sich "das Gute" nicht immer am Ende durchsetzt... Aber das ist ein anderes Thema. Hab draus gelernt, kann das (finanzielle) abhaken und schaue nach vorne. Wir sind immerhin schon 6+ Jahre zusammen und kennen uns 10; dazu haben uns einige, nennen wir es Ereignisse, ziemlich zusammengeschweisst. Sie hat bei den Gedanken ja auch ein Risiko, obwohl sie mit viel jüngeren Jahren finanziell schon sehr gut dasteht, hat sie ja den Nachteil, wenn ich wohl eher abtrete, dass sie ja noch viele Jahre alleine haben wird. Wir reden hier ja über Optionen einer Überbrückung, keine harten Abhängigkeiten. Aber klar, guter Punkt!

2) Mir hilft da die Ratio... Ich glaube an diese historischen Charts ,-) Und ich bin nicht besonders Crash-Propheten-hörig. Soviel verstehe ich mittlerweile vom Thema.

3) Deshalb sage ich ja auch eher 15 Jahre. Yachten usw. sind keine auch nur geplant. Das Gerede vom Haus in Venetien ist wohl auch nur Gerede ;-)

4) Ich denke, dass das so gut wie abgedeckt ist (1. bis 3. Säule plus mini Anteil deutsche Rente). Immer noch schwer, das wirklich im Excel zu beweisen; aber da bin ich parallel dran. Aber grob andersherum überschlagen: heutiges Schweizer Netto (also vor Steuern; so ist das hier...) minus Unterhalt für die 2 Großen (der dann weggefallen ist), minus Kosten für die deutsche Immobilie, die gerade verkauft wird (Quelle der 400 k), dann kommen wir schon in die Region, dazu der geringere Steuertarif als Pensionär. Aber wir haben dann noch 2 "Kleine", die auch versorgt werden wollen; dafür arbeitet meine Frau dann ja aber auch noch.

 

vor 9 Stunden von Sapine:

Planst Du insgesamt dauerhaft in der Schweiz zu bleiben auch nach der Berufstätigkeit?

Ja.

vor 9 Stunden von Sapine:

Ansonsten könnte es gut sein, dass Du zum Spielen neigst und es besser wäre Du würdest einfach einen World ETF nehmen und gut ist.

sorry, den Kommentar verstehe ich nicht. Aber das vorher ist ein guter Punkt: Dividenden wären zu versteuern (aber auch thesaurierte Erträge), das spricht also für eine destruktive Entnahmestrategie (gibt es den Ausdruck in der FInanzwelt?), was allerdings, wenn man am Ende auch etwas vererben will. Auch ein anderes Thema. Vollkommen klar ist, dass mir als Basis für den Aktienteil ein (All) World ETF reichen würde. Alles weitere ist meine Ambition, Spieltrieb oder wie auch immer man das nennt.

vor 9 Stunden von Sapine:

Aktuell eher kurzlaufende Schweizer Staatsanleihen und meinetwegen noch eine kleine Portion Gold dazu. Wenn Du unbedingt noch spielen willst, dann reserviere Dir 10 % dafür und gut ist, den Rest einfach solide aufstellen. Hast Du wirklich die Zeit dafür? 

CHF Anleihen machen schon Sinn, dem EUR traue ich mindestens mittelfristig nicht, wird eher "weich", gerade weil ich bei TG & Co das Währungsrisiko hätte. In der CH gibt es z.B. 5 Jahre Festgeld für max 2%, bei meiner Hausbank auch nur 1%. An das Thema muss ich wirklich mal ran - irgendwie verstehe ich das und das wirkliche Risiko nicht gut genug. Ich habe Kommer gelesen usw. aber bei meinem jetzigen Wissensstand und als Privatanleger halte ich TG und Co. für besser. Die Empfehlung "kurzlaufende Heimatanleihen" habe ich genau wie das Gold noch nicht wirklich verstanden und noch nicht als "gut für mich" eingeordnet.

Habe ich Zeit dafür? Guter Punkt - will ich mir dafür Zeit nehmen? Im Moment ja, und ich hatte immer wieder Phasen, in denen ich viel gelesen habe. Mein Ansatz bei "aktiv" wäre ja eher buy and hold, was natürlich auch nicht ohne Engagement geht. Im Moment würde ich vlt mal schauen - kann sein, dass ich Erfolg habe oder es mich langfristig packt, kann aber auch sein, dass ich nach 2 Jahren merke, dass der All World mich doch regelmäßig sicher schlägt und dazu mir noch viel Lebenszeit gekostet hat. Ich mache schon gerne nur, was auch Befriedigung bringt.

 

vor 9 Stunden von Sapine:

Rohstoffe

da arbeite ich mich weiter ein, hier würde ich das aber erstmal weglassen. Klar, der ARERO ist eine Option, mit einem kleinen Anteil wird der Rohstoffanteil dann ja aber noch kleiner...

 

vor 9 Stunden von Sapine:

Privatanleger machen damit demgemäß einen schlechten Schnitt

hättest Du da was zum weiterlesen für mich? Ich finde das eigentlich sehr logisch. Schlechter Schnitt, weil die Reserve zu lange zu schlecht parkt?

 

vor 9 Stunden von Sapine:

Alle 6-12 Monate über die Strategie nachdenken erscheint mir deutlich zu häufig.

Sorry, absolut - mein Fehler. Strategie soll stehen und wird vit wenn es mit der Pension näher kommt verifiziert/angepasst - ich meinte das Rebalancing, nicht die Strategie.

 

vor 9 Stunden von Sapine:

nicht klar ist, wie viel Geld Du aktuell wo investiert hast in den verschiedenen Anlageklassen

die betriebliche Vorsorge lasse ich mal weg. Private gebundene Vorsorge knapp 50 k (erst, weil erst 2017 begonnen, viel vorher ging das wie gesagt nicht). Knapp 50 k in Depots dann noch Kleinvieh wie die LV, die ich aber wohl nicht kündigen werde, bei immerhin knapp 4% p.a. Das meiste steckt wie gesagt im Haus (die 400), die Erwartung ist realisisch bis leicht konservativ.

 

Danke auch an @stagflation:

Du hast vollkommen recht. Irgendein All World (FTSE oder MSCI WCWI) und gut ist. Warum wird eigentlich der FTSE All Cap (A2QL8U) noch nicht zum neuen Liebling? (das ESG stört mich nicht sonderlich). Der wäre ja noch breiter aufgestellt. Dann könnten wir hier eigentlich einen Punkt machen. All die vielen Buchstaben umsonst. Ein ETF, Accounts einmal im Jahr anschauen, Steuerdokument runterladen und das Leben geniessen.

 

In die Gold/Rohstoff und Anleihen-Thematik muss ich mich noch weiter einarbeiten. Ich weiss, dass Deine Aussagen absolut richtig sind bzw. immer wieder wie aus dem Rückenmark kommen, aber ich muss gestehen, dass ich das nicht vollständig verstehe bzw. noch kein vollständiges Vertrauen habe. In Teilen der Argumentationen sind mir immer noch Klischees drin (so wie mit dem Spinat: der enthalte viel Eisen. Sagt man. Sagte man. Bis sich durchgesetzt hat, dass das falsch war. Alle hatten vom gleichen abgeschrieben und nur blind repetiert. Eisen enthält ganz wenig Eisen, alles Quatsch. Am Ende ist es aber in Wahrheit so, dass Spinat gar nicht so wenig Eisen enthält... Gerade wenn man noch etwas Vitamin C dazu isst, ist das ein ganz passable Fe-Quelle...)

 

Mal Butter bei die Fische, warum ich nicht einfach auf einen "all world" setze. Der wäre einfach und sollte mir verlässlich liefern, was ich mir davon erhoffe, nämlich über lange Sicht eine jährliche Rendite von - je nach Quelle - 6-8% ,oder nach Kommer eher knapp unter 5%. Viele sagen, dass sie mehr können, wenige schaffen es usw. Von daher ist das die richtige Wahl. Jetzt selber mit Hilfe von Faktoren (oder doch insgeheimer Hoffnung) mehr erzielen zu wollen (nicht signifikant, wir reden hier von 1-2%, was viel Geld sein wird) oder einfach das Gefühl zu haben, doch selber etwas beigetragen zu haben, ist dann der schon angesprochene Spieltrieb, Selbstüberschätzung oder was auch immer. Ist es nicht ein wenig wie mit Urlauben? Wir beide würde gerne mal die Pyramiden sehen (=erwartete bzw. erzielte Rendite). Du buchst eine Pauschalreise, bekommst was Du wolltest und dazu noch stressfreie Anreise, Abendessen an tollen Orten usw. Ich organisiere alles selber und reise mit dem lokalen Bus an. Ich sehe die Pyramiden auch und mache auf dem Weg auch noch gute oder weniger gute Erfahrungen (sehe im öffentlichen Bus das wirkliche Leben, quatsche mit jemanden und ein Taschendieb nimmt meine Kamera) und komme vollkommen verschwitzt an usw... Am Ende haben wir beide unser Ziel erreicht und ich viel mehr "investiert" (Zeit, Aufwand usw). Der 1 ETF Ansatz ist die Pauschalreise, der aufgeweichte Ansatz vielleicht eher die Rucksackreise?

 

Ich könnte faktisch vorbringen, dass eine 2 ETF-Lösung (oder mehr) für weniger TER (auch TD?) zu haben ist. MSCI World ist am günstigsten, EM teurer und SC noch teurer, einfach weil kleinere Produkte, weniger Skaleneffekte, mehr Aufwand usw. Alle anderen Argumente gehen ja wieder in Richtung *Prognose", wie "ich könnte ja mit mehreren ETFs EM erhöhen, wenn ich sehe, dass sie wieder besser laufen usw". Erstmal ist es dann zu spät, wenn ich das sehe (Momentum mal aussen vor) und zweitens ist das eine Prognose. Und das kann keiner bzw. wenn schon Prognose, dann richtig und breiter gestreutes Stock-Picking.

Ich gestehe, richtig oder nicht, dass ich glaube (nicht weiss!), das gewisse Faktoren funktionieren könnten und - nach reiner Lehre falsch - dass z.B. der S&P 500 den MSCI World outperformen wird (hat in den allermeisten Perioden und an den Voraussetzungen hat sich IMO nix geändert; ich zitiere dazu wieder T. Hens, der sagt, dass die USA halt das Kapitalismus-Mutterland sind, in Reinform usw. Demzufolge wird dort am meisten Rendite erzielt werden, allerdings bei höherer Vola usw.)

Meine derzeitige Baugefühl-Einschätzung ist, dass ich an den S&P 500 glaube, danach an den Size Faktor und als letztes an den "EM" Faktor. Sollte ich das dann theoretisch und klar trennen für diesen Thread, also sagen:

- 25% risikoarm (tbd)

- 75% risikoreich, aufgeteilt: 50% absolut rein "Welt", 10% aktive Einzelaktien (Hobby, Ego, Spass) und 15% meine Wetten, wie den S&P 500 und meinetwegen irgendein Thema an das ich glauben möchte (wie Digitalisierung, KI, Robotics oder Stromspeicher (nur beispielhaft).

?

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 23 Minuten von lasse:

Warum wird eigentlich der FTSE All Cap (A2QL8U) noch nicht zum neuen Liebling?

 

Warum sollte er?

 

Es kommt nicht darauf an, alles drinnen zu haben - sondern möglichst breit diversifiziert zu sein. Das ist durchaus ein Unterschied.

 

Zitat

In die Gold/Rohstoff und Anleihen-Thematik muss ich mich noch weiter einarbeiten. Ich weiss, dass Deine Aussagen absolut richtig sind bzw. immer wieder wie aus dem Rückenmark kommen, aber ich muss gestehen, dass ich das nicht vollständig verstehe bzw. noch kein vollständiges Vertrauen habe.

 

Die Idee ist, dass man den risikoreichen Teil noch weiter diversifizieren kann, indem man eine weitere Anlageklasse hinzunimmt. Und zwar möglichst eine, die eine Korrelation deutlich kleiner als 1 zu dem Aktien hat.

 

Wenn Du Dich unwohl fühlst, dann lasse es. Ein All-World ETF ist bereits eine sehr gute Wahl. Gold und Rohstoffe können ein Portfolio auf sehr lange Sicht verbessern - aber sie haben eine lange Zykluszeit. Auf kurze Sicht (einige Jahre) können sie ein Portfolio auch verschlechtern.

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lasse
· bearbeitet von lasse

@Theobuy: danke, das kam jetzt gerade parallel noch dazu. An dem Rohstoffthema sehe ich, dass zumindest ich das nicht verstanden habe. Zumindest nicht so verstanden, dass ich "blind" so wie in eine Aktie (sagen wir Microsoft) oder den MSCI World investieren könnte, wo ich genau weiss, was mich erwartet (ohne den Endpunkt in 10 Jahren genau zu kennen). Wir verlassen hier doch den passiven/prognosefreien Bereich (und ich sage nicht, dass das objektiv gut oder schlecht ist). ICH weiss einfach nicht, wie in "Rohstoffe" investieren. In einen Rohstoff (z.B. Kupfer), irgendein Rohstoff-Konglumerat, Futures dadrauf, Förderer, Lieferanten, die angehängte Industrie usw.? Oder preist der Markt und damit die breiten Inizees das am Ende ein? Klar, wenn ich ein Experte bin, so wie Kommer es war, dann könnte ich den Gesamtmarkt sicher schlagen (naja, so sicher ist das wohl eben nicht. Aber es gibt solche, die das können). Aber ich bin Privatperson und kann eigentlich nur passiv investieren oder mich eben auf irgendwelche Experten verlassen. Dann will ich es aber verinnerlicht haben und zwar so, wie ich das Prinzip "Aktien" und "Diversifikation" verstehe.

 

Wenn man denn "aktiver" investieren will, dann muss man sich mal wirklich zurückbeamen zeitlich und ganz ehrlich schauen, was man z.B. Ende der 90er über "Technologie" gewusst und gedacht hat. Klar bin ich im Nachhinein schön blöd, weder Google, noch Apple oder Amazon gekauft zu haben. Aber was habe ich 2000 gewusst/gedacht? Amazon? Kannte ich, aber da gab es die Info, dass die pleite gehen könnten... Apple? Ich habe das iPhone kommen sehen und hab emotional reagiert und nie dran geglaubt (glauben wollen), dass das mal den Impact haben wird. Usw. Das versuche ich im Moment zu tun: zurückschauen und daraus Rückschlüsse über das Heute ziehen bzw. zu lernen. An "Biotech" glaube ich noch heute, weiss aber auch, dass das Risiko eines einzelnen neuen Unternehmens, eines Wirkstoffs oder einer Technologie viel zu hoch ist, das selbst eine Sektor-Wette zu riskant ist und am Ende für mich als Privatanleger ich mit gutem Gefühl das nur als Teil des Gesamtmarktes mitnehmen kann. Dito "Technologie": daran glaube ich, aber wer das neue iPhone hat weiss ich nicht. Ist es Meta mit ihrem Metaverse? Oder ein Google KI-bet? Heute denke ich genauso darüber wie damals über das iPhone... Habe ich diesmal recht? Ich weiss es nicht und vertraue - Stand heute - darauf, dass ich am Ende über den MSCI World oder eben den S&P 500 daran partizipieren werde. Dafür nehme ich in Kauf, dass ich am Ende 5% p.a. haben werde. Keine 1% aber auch keine 1000%..

 

Das mit dem "ich würde es konservativer machen" verarbeite ich noch mal und kommentiere das sicher noch mal - danke Dir und allen fürs Mitdenken!

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Theobuy
vor 18 Minuten von lasse:

Klar, wenn ich ein Experte bin, so wie Kommer es war, dann könnte ich den Gesamtmarkt sicher schlagen (naja, so sicher ist das wohl eben nicht. Aber es gibt solche, die das können). Aber ich bin Privatperson und kann eigentlich nur passiv investieren oder mich eben auf irgendwelche Experten verlassen.

Ich habe bisher keine überzeugenden Nachweise gesehen, dass es Experten gibt, die den Markt dauerhaft schlagen können. Alle herausragenden Investoren der Vergangenheit (soweit ich ihre Biographien kenne) haben mehr Aufwand betrieben, tiefere Analysen herangezogen, technischen Fortschritt genutzt (s. The Man Who Solved the Market: How Jim Simons Launched the Quant Revolution - lesenswert!), der anderen nicht zur Verfügung stand oder damals nicht genutzt wurde. Sobald andere sich diese Methoden zunutze gemacht haben, verschwindet dieser Effekt. Ich sehe es wie du, dass man als Privatanleger keine Möglichkeiten hat, hier mitzuhalten. Die Schlussfolgerung daraus für mich ist also einfach: es gar nicht erst zu versuchen, sondern möglichst kostengünstig die Marktrendite einzusammeln ist die Herausforderung.

 

Das nächste Argument für passives Investieren ist die Antwort auf die Frage, woher bei aktivem Investieren die Rendite kommt. Denn alle Rendite oberhalb der mittleren Marktrendite heißt in der Regel mehr Zeit zu investieren, häufiger zu traden (Kosten?), zumeist mehr und/oder früher Steuern zu zahlen und diese Rendite muss zwingend auf Kosten anderer Marktteilnehmer gehen - die zu verteilenden Unternehmensgewinne werden ja nicht mehr, sondern sie werden nur anders verteilt. Rein logisch ergibt sich hieraus, dass dieser Versuch des Umverteilens im Mittel zu schlechten Ergebnissen führen muss - Zeit, Kosten, Steuern fallen ja an. Daher auch hier die Schlussfolgerung - möglichst kostengünstig die Marktrendite erzielen ist die Herausforderung. Es gibt hier einen alten, kurzen klassichen Text dazu - komme gerade nicht auf den Autor und daher keine Quelle. Hiermit erklärt sich auch das Paradox, das Investoren in an sich erfolgreich Fonds sehr häufig Verluste machen, obwohl sie über die Zeit beeindruckende Ergebnisse erzielt haben.

 

Und das letzte Argument ist ein systemisches. Broker und Börsen verdienen nur Geld, wenn die Kunden traden. ETF-Anbieter verdienen nur Geld, wenn sie teurere, "coole" ETFs verkaufen können, ständig neue Produkte erfinden etc. pp. D.h. alle Finanzinstitute sind darauf aus, Investoren zu mehr Aktivität zu verleiten. Es gibt ein paar - aus meiner Sicht - erhellende Videos dazu von Anton Kreil: Anton Kreil Annihilates Retail Brokers and "Trading Educators" sowie zwei Videos, die man vielleicht nur versteht, wenn man mal in der Finanzindustrie wie London gearbeitet hat 10 Secrets to Achieve Financial Success und The 5 Principles Behind the 10 Secrets - all das hat mich persönlich die Frage beantwortet, warum ich niemals traden/spekulieren werde. Und auch hier wieder die Antwort: seine Strategie in diesem Teil der Asset Allocation festlegen, für sich gut begründen (ich habe sie mir ausformuliert aufgeschrieben) und Nichtstun, dabeibleiben, formelbasiert Nachkaufen.

 

Von daher: bereits ein 1 ETF-Portfolio vermeidet all diese Fallen. Aber die Verteilung des Vermögens ist halt etwas mehr, als nur ETFs, die nur ein Vehikel sind.

 

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lasse

danke @Theobuy. sehe ich alles genau so! Gut, das nochmal mit anderen Worten zu lesen und danke für die weiterführenden Literaturhinweise.

 

Was ich nur meinte ist, dass es Leute gibt, man kennt sie vielleicht nicht so und die Frage ist, ob das Zufall/Glück oder doch das richtige Händchen ist. Mir ist das egal, ich weiss, dass ich dazu nicht das Zeug habe (s. meine beispielhafte Reaktion auf das iPhone).

 

"Tech" ist wahrscheinlich ein Muster-gutes-Beispiel, vlt auch etwas, was nur alle 20-30 Jahre mal passiert. Zumindest von aussen gesehen mal als "neu", "hype", the next gig thing, usw gestartet (s. Neuer Markt und nasdaq), dann hat sich aber rausgestellt, dass "Tech" eigentlich überall drin ist und Potenzial auf Ebene von industrieller Evolution/Revolution. Heute ziehen die, die konsequent an ihren Ideen neben den damals windigen Jublern weitergearbeitet haben den gesamten Markt (s. die Top x Postiionen im MSCI World). Damals hat man gesagt "was ist eine Intershop gegen eine Daimler - nix!", heute verdienen Apple und Co tatsächlich und schaffen Werte, Potenzials und Platformen. Es ist ja irrelevant, ich glaube auch nicht, dass solche Dinge oft passieren - aber das muss man sich bewusst machen (wenn es auch am Ende dazu führt, dass man sich drauf verlässt, einfach nur passiv daran zu partizipieren). Heute sehe ich so ein Thema von der Tragweite nicht (was meine Nicht-Eignung bestätigt). "Klima" oder "Digitalisierung" ist sowas, das ist überall; aber das werden wir so explizit in 20 Jahren nicht auf Platz 1-10 im Index sehen.

 

Das einzige, und da sind wir bei meinem nicht-konsequenten Teil, was ich im Moment glaube ist dieser USA-Vorteil. Der Neue Markt ist tot - die Nasdaq lebt, wo sind all diese neuen Platform-unternehmen entstanden? USA. Wer lebt den Kapitalismus am konsequentesten (mit all den Nachteilen, ich würde dort nicht leben wollen)? USA. Ja, ja, ich rechtfertige meine nicht-rationale Idee ;-) Ich glaube einfach, dass EU-basierte Unternehmen extern ein schwierigeres Umfeld haben (EUR) und auch intern einfach nicht mit einem US Unternehmen mithalten können, wenn um reine Innovations-Ernte und Effizienz/Speed geht. Das ist IMHO wie beinahe systemisch. Jetzt kann man wieder sagen: Stimmt, das bekommst Du ja auch im All World. Okay...

 

vor 2 Stunden von stagflation:

Es kommt nicht darauf an, alles drinnen zu haben - sondern möglichst breit diversifiziert zu sein. Das ist durchaus ein Unterschied.

okay, hast Du recht, aber beim A2QL8U geht es ja schon darum, "die Welt" noch vollständiger abzubilden. Und das macht er, bei gleichem TER. Das ESG lasse ich hier mal weg. Mir ist das zu früh, auch wenn ich das nicht verteufle - habe da eine differenzierte Meinung.

 

vor 2 Stunden von stagflation:

Gold und Rohstoffe

hättest Du denn da konkretere Empfehlungen? Xetra oder Euwax Gold oder in meinem Fall was in CHF? Aber Rohstoffe bin ich echt planlos.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 31 Minuten von lasse:

hättest Du denn da konkretere Empfehlungen? Xetra oder Euwax Gold oder in meinem Fall was in CHF? Aber Rohstoffe bin ich echt planlos.

 

Wenn Du Gold möchtest, ist Euwax Gold eine gute Möglichkeit.

 

Wenn Du mehr in Richtung Rohstoffe willst: schau Dir den ARERO Weltfonds an. Der ist bereits fertig gemischt: Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Und er hat bereits das von Dir gewünschte Risiko.

 

Nochmals die Warnung: Gold und Rohstoffe haben sehr lange Zykluszeiten.

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s1lv3r
vor 19 Minuten von lasse:

Es ist ja irrelevant, ich glaube auch nicht, dass solche Dinge oft passieren - aber das muss man sich bewusst machen (wenn es auch am Ende dazu führt, dass man sich drauf verlässt, einfach nur passiv daran zu partizipieren). Heute sehe ich so ein Thema von der Tragweite nicht (was meine Nicht-Eignung bestätigt). "Klima" oder "Digitalisierung" ist sowas, das ist überall; aber das werden wir so explizit in 20 Jahren nicht auf Platz 1-10 im Index sehen.

 

Zu dem Thema finde ich immer das Video mit den Top 10 Position aus dem S&P500 im Zeitraffer beeindruckend. Wer ehrlich mit sich selber ist, kann daraus denke ich tatsächlich nur den Schluss ziehen, dass man die meisten Bewegungen (und heftigen Abstürze) niemals hätte kommen sehen können ...  :thumbsup: - es ist immer alles nur im Nachhinein offensichtlich.

 

 

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Nostradamus
· bearbeitet von Nostradamus
vor 3 Stunden von lasse:

Klar, wenn ich ein Experte bin, so wie Kommer es war, dann könnte ich den Gesamtmarkt sicher schlagen (naja, so sicher ist das wohl eben nicht. Aber es gibt solche, die das können).

Kommer geht ja gerade davon aus, dass man den Markt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht systematisch und über sehr lange Zeiträume schlagen wird.

vor 3 Stunden von lasse:

Klar bin ich im Nachhinein schön blöd, weder Google, noch Apple oder Amazon gekauft zu haben. Aber was habe ich 2000 gewusst/gedacht? Amazon? Kannte ich, aber da gab es die Info, dass die pleite gehen könnten...

Im Nachhinein ist man immer blöd. Aber bist du heute schön blöd, keine Bitcoins zu kaufen? Hier "gibt es die Info", dass die in Zukunft wertlos sein werden. Oder unendlich viel wert. Und alle möglichen Infos dazwischen.

P.S.: "Unendlich viel" habe ich mir nicht ausgedacht. Das hat der Kraken-Chef letztes Jahr gesagt: https://www.finanzen.net/nachricht/devisen/kauf-von-planeten-kraken-chef-traut-bitcoin-sprung-bis-auf-34-eine-million-und-bis-ins-unendliche-34-zu-9966169

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Sapine
vor einer Stunde von lasse:

okay, hast Du recht, aber beim A2QL8U geht es ja schon darum, "die Welt" noch vollständiger abzubilden. Und das macht er, bei gleichem TER. Das ESG lasse ich hier mal weg. Mir ist das zu früh, auch wenn ich das nicht verteufle - habe da eine differenzierte Meinung.

Grundsätzlich ist das für einen ESG ETF sicher das breiteste in was man investieren kann. Das Problem ist, dass man gezielt bestimmte Unternehmen und sogar ganze Branchen ausgrenzt. Dadurch wird die Diversifizierung trotz der hohen Zahl von Unternehmen unterm Strich weniger breit. 

vor einer Stunde von lasse:

hättest Du denn da konkretere Empfehlungen? Xetra oder Euwax Gold oder in meinem Fall was in CHF? Aber Rohstoffe bin ich echt planlos.

Ich bin ein Fan von physischem Gold im Bankschließfach. Ansonsten musst Du schauen wie Gold in der Schweiz steuerlich behandelt wird. 

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Gast240823

Schau dir mal VIAC an als Schweizer.

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Brnd67
Am 4.8.2022 um 16:03 von lasse:

ich möchte meinen Vermögensaufbau und meine Altersvorsorge neu organisieren. Hier soll es vordergründig und vor allem um die Aufteilung meiner monatlichen Sparrate (2500-3000) und perspektivisch um ein grösseres Einmalinvestment gehen (ca. 400 k).

Ich würde in deiner Situation jedes Jahr die Maximalbeträge in die 3a einzahlen, den höchsten Aktienanteil wählen und laufen lassen. Gemessen am Gesamtvermögen ist das erstmal nicht so viel, da könntest du einfach die Empfehlung vom Robo-Advisor annehmen.

 

Versteht ihr euren Spitzensteuersatz? Du könntest einen Grenzwert definieren (z.B. 25% oder 30%) und dann aus deinen 400k Jahr für Jahr so viele freiwillige Einkäufe in eure Pensionskassen vornehmen dass euer Einkommen diese Grenze trifft inkl. anderer Abzüge.

Ergibt in dem Beispiel 25-30% Einmaleffekt durch Steuerersparnig und rückblickend vielleicht 1.5% - 2.5% Verzinsung, steuerfrei und mit geringem Risiko. Wenn die Verzinsung der PK dauerhaft tiefer als die Hypothek wird, kannst du einen Vorbezug machen und die Hypothek abbezahlen. Dabei sind Altersgrenzen für den Vorbezug und 3 Jahre Sperrfrist zu beachten. Gleiches gilt für die 3a. Alle 5 Jahre kannst du für dein Eigenheim einen Vorbezug machen.

 

Für den Rest: Sparpläne wie in Deutschland kenne ich in der Schweiz keine und eine Anlage bei einem deutschen Institut ist wahrscheinlich steuerlich unattraktiv oder aufwändig.

Bei Interactive Broker, Corner Trader, Swissquote etc. kannst du in Richtung MSCI oder FTSE mit deinen 3000 Franken auch jeden Monat 1-2 Transaktionen machen oder wenn die Zeit fehlt auch mal einen Monat überspringen.

 

Wenn es die 10% small cap oder S&P wirklich braucht werden die eben nur einmal im Jahr gekauft und fertig.

Bei IB gibt es Advisory Accounts, Family Advisor für deinen Fall, da liessen sich auch die Depots für die Kinder oder der Frau mit etwas Zusatzaufwand bewirtschaften.  Tiefere Kosten wirst du kaum finden, auch nicht in Deutschland. Wenn du z.B. US Aktien in den USA kaufst, kannst du auch noch die Quellensteuer in Abzug bringen.

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Bobbel
Am 11.8.2022 um 11:00 von Brnd67:

Ich würde in deiner Situation jedes Jahr die Maximalbeträge in die 3a einzahlen, den höchsten Aktienanteil wählen und laufen lassen. Gemessen am Gesamtvermögen ist das erstmal nicht so viel, da könntest du einfach die Empfehlung vom Robo-Advisor annehmen.

Bei fester Risikoallokation würde ich den risikoreichen Anteil eher aus der Säule 3a heraushalten. Denn Kursgewinne müssen in CH nicht versteuert werden. Gewinne in der Säule 3a jedoch schon. Daher würde ich in Säule 3a risikoarm sparen (Anleihen, Cash) und den Steuervorteil mitnehmen und die risikoreichen Anlagen (ETF) außerhalb machen. Oder habe ich einen Denkfehler?

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