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MacintoShe33

Ratschläge werden benötigt. Depot

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MacintoShe33

Hallo Leute,

 

ich bräuchte Hilfe und ein paar Ratschläge von erfahrenen Investoren.

 

Habe ein Depot im Wert von etwa 400 TE.

 

Davon sind etwa 120 TE MSCI World - thesaurierend.

 

etwa 30 TE ISHARES global selected div - ausschüttend

 

etwa 25 TE Vanguard FTSE all world high div - ausschüttend

 

etwa 18 TE DAX Plus Maximum div - ausschüttend (wie konnte ich das bloß gekauft haben??! minus 34% aktuell)

 

Dann nach der Positionsgröße:

 

etwa 20 TE Amazon

 

18 TE Coca cola

 

13 TE J&J

 

11 TE ATT

 

11 TE Kraft Heinz

 

11 TE Nestle

 

10 VW (was tun damit?? wurde auf dem Höhepunkt vom Diesel-Skandal gekauft, aktuell noch im Plus)

 

Unter 10 TE sind jeweils: Abbvie, Pfizer, Mcdonalds, Novartis, Procter, Cisco, Shell, Vertex, Meta, LOWE's, Bayer, BASF, Abbott, Daimler, Deutsche Post, Prosieben

 

sie sind alle dividendenzahler außer Amazon und Meta.

 

zu diesen Aktien unt ETF's bräuchte ich Eure Meinung (halten oder loswerden? : 

WB Discovery knapp 2TE (minus 22%),

Viatris 170 Euro (minus 27%),

UBSLFS-FTSE 100 LSAD 3 TE (+/- 0%).

Alibaba 1 TE (minus 53%),

DWS INV ll-GL 2,5 TE,

Fresenius 1,3 TE (minus 56%, kaufe keine Deutschen Aktien mehr :-),

HSBC GIF-IND.EQU. EC 1 TE.

Ach ja und eine Menge ADR von Gazprom gibt es auch noch, minus 92% aktuell. 

 

Der Plan wäre das Ganze so umzuschichten, dass man da Maximum an Ertrag rausbekommt und evtl noch bisschen Wachstum.

Also alles in Dividendenzahler? Was ist besser - Einzelaktien oder ETF?

Oder ist es steuerlich gesehen besser Thesaurierer zu belassen und teilweise zu verkaufen? 

es könne auch sein, dass ich die Krankenkassenbeiträge davon auch bezahlen muss, falls ich nicht mehr arbeite. wie wird das Einkommen dann berechnet (Div. Zahler vs Thesaurier)? 

am liebsten sind mir die Dividendenkönige, sie bringen stabil den Ertrag und wachsen dabei auch noch, aber ich weiß nicht ob das der beste Weg ist steuerlich gesehen.

 

Einige Aktien sind seit 2009 im Depot, die meisten wurden aber in den letzten Jahren gekauft. Wie mache ich die Umschichtung ohne zu viel Steuern zahlen zu müssen?

Amazon, Meta und MSCI World müssten dann verkauft werden. Und evtl ein Teil oder alle von den Positionen die fraglich sind.

 

Bis jetzt wurden die Dividenden reinvestiert, es wäre in Zukunft (also in den nächsten 2-3 Jahren) wichtig zumindest ein Teil entnehmen zu können. Bis dahin kaufe ich monatlich nach. 

 

Vielen Dank im voraus für Eure Gedanken dazu!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Theobuy

Mein Gedanke - ohne Ziel und Asset Allokation macht das Schrauben an den Steuern keinen Sinn. Daher: zurück auf Los und Stickies durcharbeiten. Dann ergibt sich die Antwort vermutlich fast von allein und exakt passend auf deine Situation...

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dev
· bearbeitet von dev

Die GKV bekommt von allen Einkunftsarten ihre Beiträge bis zu Höchstgrenze ( wird stetig nach oben verschoben ) bzw. im Rentenalter ohne KVdR-Status ( diesen erreicht jeder der in der letzten Hälfte seines Arbeitslebens zu 90% in der GKV war - egal ob freiwillig oder pflichtversichert).

 

Somit kann es günstiger sein, keine zu versteuernde Einnahmen aus Kapitalvermögen zu erzielen, um diese nicht mit der GKV teilen zu müssen, weil man den Status Privatier erreicht hat, als Arbeitnehmer zahlt man nur auf sein Einkommen GKV.

 

Somit kommt es auf deine Lebensplanung an, was günstiger sein könnte. :news:

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Ich habe den Eindruck, dass Dir die theoretischen Grundlagen fehlen. Deshalb bist Du am Rumexperimentieren mit verschiedenen Wertpapieren.

 

Du kannst es natürlich so weiter machen - aber ich befürchte, dass das Ergebnis nicht Deinen Erwartungen entsprechen wird.

 

Es gibt zwei gut funktionierende Modelle, nach denen man sein Geld anlegen kann:

  1. Portfolio-Theorie
  2. das risikoreich:risikoarm-Modell, eine vereinfachte Version der Portfolio-Theorie.

Die Portfolio-Theorie ist das Standard-Modell in der Finanzindustrie. Für die meisten Privatanleger ist sie aber zu kompliziert. Deshalb gibt es eine vereinfachte Version, das risikoreich:risikoarm-Modell. Es ist leicht umzusetzen und deshalb besonders für Privatanleger zu empfehlen. 

 

Eine kurze Übersicht findest Du in diesem Post: https://www.wertpapier-forum.de/topic/63789-familiendepot-zur-altersvorsorge-mischung-arero-mit-msci-world/?do=findComment&comment=1530830

 

Zum Einarbeiten kann ich folgende Bücher empfehlen:

  1. "Anlegen mit ETF: Geld bequem investieren mit ETF und Indexfonds" von der Stiftung Warentest
  2. "Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs" von Gerd Kommer

Das erste Buch ist gut für Einsteiger geeignet. Es ist hübsch gemacht und man kann es an ein oder zwei Tagen lesen. Das zweite Buch geht mehr in die Tiefe und eignet sich für Fortgeschrittene. Es enthält viele Hintergründe und praktisch die gesamte Theorie, aber relativ wenig zur konkreten Umsetzung.

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MacintoShe33
vor einer Stunde von dev:

Somit kann es günstiger sein, keine zu versteuernde Einnahmen aus Kapitalvermögen zu erzielen, um diese nicht mit der GKV teilen zu müssen, weil man den Status Privatier erreicht hat, als Arbeitnehmer zahlt man nur auf sein Einkommen GKV.

Wie macht man das wenn man die Erträge doch zum Leben bräuchte? 

Ich schätze die Freiheit die man ohne irgendwelche Jobs und Verpflichtungen hat.

 

zum Thema Steuern und Optimierung. Ich habe hier im Forum mal gelesen, dass es sinnvoller ist (wenn man die GKV aus den Beiträgen bezahlt) Anteile von thesaurierenden ETFs zu verkaufen als Dividende zu bekommen, weil es irgendwie anders besteuert wird (nur der Kurszuwachs?).

 

Ich habe von der Geldanlage keine Ahnung, habe schon ein paar Bücher gelesen zu dem Thema, es bleibt aber wenig hängen :-)

deutsches Steuerrecht ist auch nicht direkt einfach. Habe schon mehrere Anläufe gestartet die Sachen zu optimieren, so richtig erfolgreich war es nicht.

 

Bräuchte jemanden, der Ahnung hat und sagt was zu tun und zu lassen wäre.

 

Ich meine, als Laie kann man sich auch nicht selber behandeln, obwohl man das ganze Medizinwissen beim google erfragen kann :-)

 

Habe gestern mit einem Finanzberater gesprochen, es wurde mir gesagt "es ist leider nicht möglich in DE alleine von Dividenden zu leben. Punkt" ohne überhaupt nur irgendetwas gefragt zu haben. :-)

ich meine jetzt nicht, dass ich alleine davon leben will, aber die Haltung an sich war seltsam.

 

 

vor 51 Minuten von stagflation:

Ich habe den Eindruck, dass Dir die theoretischen Grundlagen fehlen. Deshalb bist Du am Rumexperimentieren mit verschiedenen Wertpapieren.

Eine kurze Übersicht findest Du in diesem Post: https://www.wertpapier-forum.de/topic/63789-familiendepot-zur-altersvorsorge-mischung-arero-mit-msci-world/?do=findComment&comment=1530830

 

Zum Einarbeiten kann ich folgende Bücher empfehlen:

  1. "Anlegen mit ETF: Geld bequem investieren mit ETF und Indexfonds" von der Stiftung Warentest
  2. "Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs" von Gerd Kommer

 

Vielen lieben Dank! es fehlen tatsächlich die Grundlagen. 

Ich weiß nicht, ob ich nicht mal wieder zu blöd bin für diese Bücher :-)

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Nimm an, Du investierst 400.000 € in einen MSCI World ETF. Das wäre schon relativ risikoreich. Aber nehmen wir an, Du würdest das machen.

  • Nach Steuern und Inflation kannst Du im Mittel mit ca. 2 % Rendite rechnen. Das wären also im Mittel 8.000 € pro Jahr. In einzelnen Jahren kann das mehr sein - in anderen Jahren weniger. Vielleicht sogar ein paar Jahre lang deutlich weniger.
     
  • Wenn Du weniger risikoreich anlegst, bekommst Du im Mittel weniger Rendite - dafür sind die Schwankungen aber auch geringer.
     
  • Wenn Du risikoreicher anlegst, kannst Du im Mittel eine höhere Rendite erzielen. Aber die Schwankungen sind größer und es kann sogar sein, dass das Geld irgendwann vollständig weg ist…

Der Trick beim Anlegen ist, das Risiko zu wählen. Wählst Du zu wenig Risiko, ist die erwartete Rendite zu gering. Ist das Risiko zu hoch, verlierst Du möglicherweise zu viel Geld.

 

Die Wahl des Risikos ist sehr individuell. Jeder Anleger muss das Risiko, mit dem er anlegen will, selbst wählen. Dabei kann Dir niemand helfen.

 

Sobald das Risiko gewählt ist, ist der Rest relativ einfach. Es gibt feste Regeln, mit denen man sich ein Portfolio zusammenstellen kann, mit dem man für das gewählte Risiko die bestmögliche Rendite erzielen kann.

 

Also konzentriere Dich nicht auf die Auswahl von Fonds oder Aktien. Sondern versuche, das Zusammenspiel zwischen Risiko, Rendite und möglichen Verlusten zu verstehen. Wenn Du weißt, mit wie viel Risiko Du anlegen willst, ergibt sich das Portfolio fast von selbst.

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Gast240408

Nur einmal zu einem speziellen Punkt: Ich halte nie Positionen, die nicht wenigstens fuenfstellig sind. Dieses ganze Beet unter 10000EU wuerde ich - in welcher Form immer - verkaufen, zusammenfassen/anderen Papieren zuschlagen etc..

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MacintoShe33

vielen lieben Dank!!

 

Ich hatte gedacht, dass Dividendenaristokraten und MSCI World schon halbwegs risikoarm sind? Irrtum? 

(es gibt noch andere Assets, Metalle und Immos, zur Absicherung).

 

Bin jetzt nicht sehr risikofreudig, da keine 30 Jahre mehr alt und das Geld wird dann zum Leben benötigt.

 

die Positionen mit Fragezeichen müsste man eher verkaufen, richtig?

 

 

vor 12 Minuten von myrtle:

Nur einmal zu einem speziellen Punkt: Ich halte nie Positionen, die nicht wenigstens fuenfstellig sind. Dieses ganze Beet unter 10000EU wuerde ich - in welcher Form immer - verkaufen, zusammenfassen/anderen Papieren zuschlagen etc..

Jeder hat mal klein angefangen :-)  Ich kaufe ja noch etwas nach.

Diese Positionen wollte ich grundsätzlich nachkaufen, damit sie auch fünfstellig sind.

Abbvie, Pfizer, Mcdonalds, Procter, Cisco, Shell, LOWE's,  BASF

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dev
vor 34 Minuten von MacintoShe33:

Wie macht man das wenn man die Erträge doch zum Leben bräuchte? 

Ich schätze die Freiheit die man ohne irgendwelche Jobs und Verpflichtungen hat.

Wenn du als Privatier freiwillig GKV versichert bist, sind alle Einkommen GKV-Pflichtig und das komplett, weil kein Arbeitgeber mit zahlt.

Das sind aktuell ca. 15%.

vor 34 Minuten von MacintoShe33:

zum Thema Steuern und Optimierung. Ich habe hier im Forum mal gelesen, dass es sinnvoller ist (wenn man die GKV aus den Beiträgen bezahlt) Anteile von thesaurierenden ETFs zu verkaufen als Dividende zu bekommen, weil es irgendwie anders besteuert wird (nur der Kurszuwachs?).

Buch-/Kursgewinne sind nicht GKV-Pflichtig, deshalb versuchen viele es zu vermeiden.

vor 34 Minuten von MacintoShe33:

Habe gestern mit einem Finanzberater gesprochen, es wurde mir gesagt "es ist leider nicht möglich in DE alleine von Dividenden zu leben. Punkt" ohne überhaupt nur irgendetwas gefragt zu haben. :-)

Der hat scheinbar auch zu viel Kommer gelesen. :lol:

 

Einkommensrechner - hier muß man wissen was man von seinen Einkünften versteuern muß bzw. von seinen Kosten ( z.B. KV ) abziehen darf.

AG-Brutto/Netto-Rechner - als Privatier ist man zwar kein Arbeitnehmer, aber man kann hier sehen was an GKV anfällt

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor einer Stunde von dev:
Zitat

es wurde mir gesagt "es ist leider nicht möglich in DE alleine von Dividenden zu leben.

Der hat scheinbar auch zu viel Kommer gelesen. :lol:

 

Es gibt Leute, die sagen, dass sie "von ihren Dividenden leben". Ich habe das nie verstanden!

  1. Der Gewinn eines Aktionärs besteht aus Kursgewinnen und aus Dividenden. Es gibt Unternehmen, die keine Kursgewinne haben, aber hohe Dividenden ausschütten. Es gibt auch Unternehmen, die keine Dividenden ausschütten, aber dafür regelmäßig hohe Kursgewinne haben (ich denke an die amerikanischen Tech-Unternehmen vor 20 Jahren: Microsoft, Apple, Google, usw.).

    Wenn ich noch mal 20 Jahre zurück könnte - dann würde ich doch viel lieber in Apple, Microsoft und Google ohne Dividendenzahlungen investieren - als in eine BASF mit hohen Dividendenzahlungen, oder?
     
  2. Egal ob Kursgewinne oder Dividenden: man kann die Gewinne nicht am Ende des Jahres verwenden, um davon zu leben. Ein Teil muss reinvestiert werden, um die Inflation auszugleichen. Ansonsten lebt man von der Substanz.

Der Spruch "es ist leider nicht möglich in DE alleine von Dividenden zu leben" ist wörtlich genommen natürlich Quatsch. Klar, wenn ich 50 Millionen Euro breit diversifiziert in Aktien investiere und es mir egal wäre, um wie viel mein Vermögen bis zu meinem Tode real abnehmen würde, könnte ich von den Dividenden leben. Man kann also von Dividenden leben. Aber es wäre nicht klug, sein Geld so anzulegen, dass man von den Dividenden leben kann. Denn es gibt bessere Möglichkeiten, sein Geld anzulegen und davon zu leben. Und wenn man den Spruch "es ist leider nicht möglich in DE alleine von Dividenden zu leben" so interpretiert - dann stimme ich ihm durchaus zu.

 

Das ist durchaus anders als im England vor 200 Jahren, wie von Jane Austen beschrieben und von Thomas Piketty in "Das Kapital" erklärt. Damals konnte man (als Reicher) gut von Besitz leben. Es gab keine Inflation und eine Rendite von 5% p.a. war üblich. So ändern sich die Zeiten!

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 7 Stunden von MacintoShe33:

am liebsten sind mir die Dividendenkönige, sie bringen stabil den Ertrag und wachsen dabei auch noch

Das sehe ich etwas anders - Dividendenkönige haben eher schwaches Wachstum.

vor 7 Stunden von MacintoShe33:

zu diesen Aktien unt ETF's bräuchte ich Eure Meinung (halten oder loswerden?

Da möchte ich mich den Vorpostern anschließen - was du brauchst, sind keine konkreten Meinungen zu Einzelpositionen, sondern ein Gesamtkonzept. Dazu könntest Du nochmal deine Renditeziele aufschreiben - welche anderen Assets/Einkünfte gibt es, welche Lücken sollen überbrückt werden? 

vor 3 Stunden von MacintoShe33:

Habe gestern mit einem Finanzberater gesprochen, es wurde mir gesagt "es ist leider nicht möglich in DE alleine von Dividenden zu leben. Punkt"

Da würde ich entgegnen, dass Susanne Klatten das wahrscheinlich schon könnte ;) aber mit 400k wird es schon ein wenig anspruchsvoll. Mal ganz pauschal 3% Netto-Dividendenrendite für die üblichen Dividenden-ETFs angesetzt kommt man damit eben nur auf 12k p.a. - das ist nicht soo üppig.

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Sapine
vor 6 Stunden von MacintoShe33:

ich bräuchte Hilfe und ein paar Ratschläge von erfahrenen Investoren.

Ganz so unbeleckt kannst Du gar nicht sein, wenn Du dieses Depot aufgebaut hast. Natürlich gibt es auch Anlagestrategien, die nicht ins System Kommer passen und bevor es Fonds gab, war die Anlage in Einzelaktien die einzige Möglichkeit, wenn man in Aktien investieren wollte. 

 

Um eine sinnvolle Strategie zu entwerfen muss man mehr wissen. Was genau ist das Anlageziel (Entnahme wann, wie viel und wie lange). Macht es Dir Spaß so ein Depot zu bewirtschaften oder ist es eher ein Klotz am Bein? Wird es Jahre geben in naher Zukunft wo Du kein Erwerbseinkommen haben wirst? Wie sieht es mit risikoarmen Anlagen aus? Welches Risiko strebst Du an? Die Auswahl welche Positionen raus können und wie das ganze umzustrukturieren ist kommt erst danach.

 

Grundsätzlich sieht die Aktienauswahl aus wie ein privat zusammengebauter ETF - auf den ersten Blick keine Rohrkrepierer und keine Todsünden (aber ich kenne nicht alle Aktien und ich bin auch bei den bekannten nicht grundsätzlich auf dem laufenden). Grundsätzlich aber ein Zoo, der ein wenig Pflege braucht. Willst Du den Aufwand treiben? Selbst wenn würde ich bei Positionen unter 2000 Euro aussieben, d.h. in Einzelfällen aufstocken oder liquidieren. Am Ende sollten Positionsgrößen unter 5000 Euro die Ausnahme sein. Den TE DAX hätte ich auch ziemlich sicher auf der Verkaufsliste aber die Verluste kann man vielleicht noch sinnvoll einsetzen, daher nichts überstürzen. 

Zitat

Der Plan wäre das Ganze so umzuschichten, dass man da Maximum an Ertrag rausbekommt und evtl noch bisschen Wachstum.

Hin und Her macht Taschen leer wäre mein erster Gedanke, aber da muss man noch mal drüber nachdenken wenn man mehr weiß. Grundsätzlich würde ich aufgrund der Steuerproblematik versuchen so viel als sinnvoll möglich zu integrieren. 

Zitat

Also alles in Dividendenzahler? Was ist besser - Einzelaktien oder ETF?

Mit einem Dividendendepot wird man meist etwas hinter der normalen Marktrendite zurück bleiben. Einzelaktion oder ETF würde ich bei Dir eher zu ETF neigen, jedenfalls für Neuinvestitionen. Du scheinst Dir bezüglich Einzelaktien bisher keine große Expertise aufgebaut zu haben und Deine große Liebe wird es wohl auch nicht. 

Zitat

Oder ist es steuerlich gesehen besser Thesaurierer zu belassen und teilweise zu verkaufen? 

es könne auch sein, dass ich die Krankenkassenbeiträge davon auch bezahlen muss, falls ich nicht mehr arbeite.

wie wird das Einkommen dann berechnet (Div. Zahler vs Thesaurier)? 

Welche Art von KV wirst Du haben? Bei privater Versicherung ist es meines Wissens egal welche Kapitalerträge Du hast. Bei einer freiwilligen Krankenversicherung hängt es von Deiner Krankenkasse ab (Satzung) ob sie neben Dividenden und Zinsen auch Spekulationsgewinne heranziehen für die Beitragsberechnung. Da lohnt es sich bei der eigenen Krankenkasse mal genau nachzuschauen und ggf. die Kasse zu wechseln. 

Zitat

am liebsten sind mir die Dividendenkönige, sie bringen stabil den Ertrag und wachsen dabei auch noch, aber ich weiß nicht ob das der beste Weg ist steuerlich gesehen.

Wichtig ist die Gesamtentwicklung der Aktie. Wenn eine Aktie die komplette Wertschöpfung ausschüttet, wird die Substanz über die Jahre real immer weniger. 

Zitat

Einige Aktien sind seit 2009 im Depot, die meisten wurden aber in den letzten Jahren gekauft. Wie mache ich die Umschichtung ohne zu viel Steuern zahlen zu müssen?

Amazon, Meta und MSCI World müssten dann verkauft werden. Und evtl ein Teil oder alle von den Positionen die fraglich sind.

Gibt es noch Positionen von 2008 und früher?

 

Den Finanzberater musst Du kein zweites mal besuchen - der hat keine Ahnung. 

 

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Rebentao
· bearbeitet von Rebentao

Auch wenn ich nicht soo viel Ahnung habe und selber relativer Anfänger bin würde ich alles was nicht MSCI World ähnlich ist verkaufen (zuerst die Verlustpostionen) und dann weiter MSCI World ähnliches Zeug kaufen.

Zu MSCI World ähnlich rechne ich z.B. auch

 ISHARES global selected div

 Vanguard FTSE all world high div

ACWI

Das herumspielen mit Aktien mache ich zwar auch (aber nur weil mir das alleine mit dem MSCI World zu langweilig ist)

Aber kaum ein Fonds oder Privatanleger schlägt den MSCI World auf Dauer nachdem was ich so gelesen habe.

Egal was ich Vergleiche .. der MSCI World ist seit Jahren bzw. Jahrzehnten schwer zu schlagen.

Schau dir mal das hier an

ETF Aktienrente von 0 auf 1.000 € mtl. mit 65 | Der beste Weg

https://www.youtube.com/watch?v=rv50JPO4ijs

 

TOP ETFs für die 70-30 Strategie | 5 Varianten, Aktien- Weltportfolio

Ich finde das hört sich sinnvoll an.

Stellt sich dann nur noch die Frage wegen der Krankversicherung .. Ausschüttend oder Theausrierend..

Evtl. ist es ok wenn man früh genug alles verkauft (also Jahre bevor man Privatier wird) und wieder kauft. Dann liegen die Gewinne in der Zeit wo man eh beim Höchstsatz bei der PKV ist und durch den Neukauf hat man nur kleine Zugewinne. Aber da habe ich keine Ahnung.

So etwas wird intensiv hier diskutiert

https://frugalisten.de/

Ein Artikel dazu würde mich auch interessieren.

Grüße

 

Rebentao

 

 

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MacintoShe33
vor 2 Stunden von Sapine:

Vielen lieben dank für Eure Antworten!

 

Ich versuche etwas zu strukturieren und Fragen zu beantworten.

 

Was genau ist das Anlageziel (Entnahme wann, wie viel und wie lange).

Grundsätzlich wurde das alles gekauft um dann später, so ab 2024 davon zu leben.

Also Entnahme ab sagen wir mal 2024 in Höhe von 3-4% jährlich. Ich habe gedacht, dass es mit Dividendenzahlern zu schaffen ist. Wie lange? Lebenslang am besten, bin jetzt 40, in Elternzeit mit dem Jungsten und möchte eigentlich nicht mehr arbeiten. (Es gibt noch andere Einkommensquellen, Kosten der Kinder sind gedeckt).

Wäre gut zu klären, ob es möglich sein wird die GKV selber zu bezahlen, oder ob ich evtl doch noch ein Job aufnehmen muss. Habe ich richtig verstanden, dass im Falle von Privatier 15% aller Einkünfte an die GKV gehen? Plus 25% Abgeltungssteuer?

 

Macht es Dir Spaß so ein Depot zu bewirtschaften oder ist es eher ein Klotz am Bein?

Ich mache mir schon viele Gedanken darüber, aber es fehlt halt die richtige Struktur und das Wissen. Kaufe nach Lust und Laune was dazu.

 

Wird es Jahre geben in naher Zukunft wo Du kein Erwerbseinkommen haben wirst? Ja, die Zukunft ist spätestens in 2 Jahren da, wenn ich die GKV bezahlen muss :-)

 

Wie sieht es mit risikoarmen Anlagen aus? Ja, es gibt paar kleine Immos, bringen nicht soviel. Metalle, Cashreserve, alles da. Kein Tagesgeld :-)

 

Welches Risiko strebst Du an?  Ich kann schon eine zeitlang Minus im Depot sehen, wenn es dann wieder bergauf geht. Dieses Jahr sind es schon glaube ich etwa 10% im Minus. Es wäre aber gut ein mehr oder weniger prognostizierbares Einkommen daraus zu erzielen.

 

Grundsätzlich aber ein Zoo, der ein wenig Pflege braucht. Willst Du den Aufwand treiben?

Wer, wenn nicht ich. Der Zoo muss wohl gepflegt werden :-)

 

Selbst wenn würde ich bei Positionen unter 2000 Euro aussieben, d.h. in Einzelfällen aufstocken oder liquidieren. Am Ende sollten Positionsgrößen unter 5000 Euro die Ausnahme sein.

Warum eigentlich? Also, warum müssen die Positionen über 5000 sein? Gibt einen bestimmten Grund?

Sorry, bin mit der Beitragserstellung hier noch nicht vertraut. Das Zitat sollte anders aussehen.

vor 2 Stunden von Sapine:

 

Den TE DAX hätte ich auch ziemlich sicher auf der Verkaufsliste aber die Verluste kann man vielleicht noch sinnvoll einsetzen, daher nichts überstürzen. 

Wie kann man die Verluste einsetzen? Habe mal was davon gehört, habe aber wie gesagt 0 Ahnung.

vor 2 Stunden von Sapine:

Mit einem Dividendendepot wird man meist etwas hinter der normalen Marktrendite zurück bleiben.

Wenn ich Coca Cola oder Kraft Heinz sehe, sieht die Entwicklung eigentlich ganz gut aus? Nicht?

vor 2 Stunden von Sapine:

Welche Art von KV wirst Du haben?

GKV, dann wohl freiwillig versichert? Ich schau mal was in der Satzung steht.

 

vor 2 Stunden von Sapine:

Wichtig ist die Gesamtentwicklung der Aktie. Wenn eine Aktie die komplette Wertschöpfung ausschüttet, wird die Substanz über die Jahre real immer weniger. 

Wie geht das? Verliert sie dann an Wert? Oder wie kann ich das verstehen?

vor 2 Stunden von Sapine:

Gibt es noch Positionen von 2008 und früher?

Nein, leider 2009 erst angefangen.

vor 2 Stunden von Sapine:

 

Den Finanzberater musst Du kein zweites mal besuchen - der hat keine Ahnung. 

 

Er wollte mir gleich die private Rentenversicherung verkaufen :-) wie gesagt, ohne nur irgendwas gefragt zu haben. Gibt es eigentlich auch unabhängige Berater, die in meinem Fall helfen könnten? 

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dev
· bearbeitet von dev
vor 5 Stunden von stagflation:

Es gibt Leute, die sagen, dass sie "von ihren Dividenden leben". Ich habe das nie verstanden!

Ich verstehe nicht das man sich vor allem auf die Kursschwankungen verlassen möchte, tja, die Welt ist bunt und nicht jeder deine oder meine Meinung.

Zitat

Der Gewinn eines Aktionärs besteht aus Kursgewinnen und aus Dividenden.

Sicherlich.

Zitat

Es gibt Unternehmen, die keine Kursgewinne haben, aber hohe Dividenden ausschütten. Es gibt auch Unternehmen, die keine Dividenden ausschütten, aber dafür regelmäßig hohe Kursgewinne haben (ich denke an die amerikanischen Tech-Unternehmen vor 20 Jahren: Microsoft, Apple, Google, usw.).

Es gibt auch wachsende Unternehmen die es sich leisten können einen Anteil der Gewinne auszuschütten, die sind mehr so mein Ding.

Zitat

Wenn ich noch mal 20 Jahre zurück könnte - dann würde ich doch viel lieber in Apple, Microsoft und Google ohne Dividendenzahlungen investieren - als in eine BASF mit hohen Dividendenzahlungen, oder?

Wer in die Vergangenheit investieren kann, ist eh im Vorteil. :dumb:

 

Die Frage ist immer, hättest du es mit dem Wissen von damals getan und warum.

 

Ich komme meistens zum Schluß das ich diese Aktie nicht gekauft hätte, einfach weil sie zu teuer war.

Zitat

Egal ob Kursgewinne oder Dividenden: man kann die Gewinne nicht am Ende des Jahres verwenden, um davon zu leben. Ein Teil muss reinvestiert werden, um die Inflation auszugleichen. Ansonsten lebt man von der Substanz.

Wenn eine Firma einen relativ festen Prozentsatz ihres Gewinns ausschüttet, dann steigt die Dividende mit dem steigendem Gewinn. Bei vielen Firmen liegt diese Steigerung bei 6-8% p.a. und das ist weit über Inflation.

 

Aber klar gibt es unter den Dividendenzahlern auch Blender.

 

Zitat

Aber es wäre nicht klug, sein Geld so anzulegen, dass man von den Dividenden leben kann. Denn es gibt bessere Möglichkeiten, sein Geld anzulegen und davon zu leben. Und wenn man den Spruch "es ist leider nicht möglich in DE alleine von Dividenden zu leben" so interpretiert - dann stimme ich ihm durchaus zu.

Das sehe ich natürlich anders, sonst würde ich es nicht so machen. :-*

 

 

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Gast240408
1 hour ago, MacintoShe33 said:

Warum eigentlich? Also, warum müssen die Positionen über 5000 sein? Gibt einen bestimmten Grund?

Vielleicht will man sich damit Dividenden zusammenkleckern, dann mag das vielleicht irgendwie Sinn ergeben. Generell benoetigt so gut wie jede Strategie (passiv, aktiv, ganz anders) aber immer auch eine gewisse Geldmenge, die bewegt werden kann. Hat man meinetwegen 15 kleine Aktienpositionen und will sehen, welche sich davon wie veraendern, wird man sich beim Abheben einer Aktie nur aergern weil man wenn dann viel teuer nachkaufen muss. Generell ist man schneller am Mikrooptimieren - auch im Verkauf - und all das hat in diesen Bereichen dann auch schon Gebuehrenaspekte. Ein gewisses Commitment schon allein durch die investierte Summe diszipliniert hier gerade fuer B+H-orientierte Anleger m.E. in positiver Form. Sonst verfaehrt man schnell aehnlich wie mit Musterdepots und kommt zu genau gar nichts.

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stagflation
vor 2 Stunden von MacintoShe33:

Er wollte mir gleich die private Rentenversicherung verkaufen :-) wie gesagt, ohne nur irgendwas gefragt zu haben.

 

Vielleicht war's gar kein Berater, sondern ein Versicherungs-Verkäufer???

 

vor 2 Stunden von MacintoShe33:

Gibt es eigentlich auch unabhängige Berater, die in meinem Fall helfen könnten? 

 

Ich glaube schon, dass es hier im Forum ein paar erfahrene Anleger gibt, die Dir weiterhelfen können. Nur musst Du dazu mehr über Dich und Deine Anlageziele schreiben. Beispielsweise wie alt Du bist und was das Ziel der Anlage ist. Wie viel Geld willst Du jedes Jahr entnehmen und wie lange soll das Kapital reichen? Was würdest Du machen, wenn das Kapital früher weg ist? Kennst Du Dich mit Excel oder LibreOffice Calc aus? Könntest Du damit ein paar Berechnungen machen, wenn wir Dir grob sagen, wie das geht?

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MacintoShe33
vor 20 Minuten von stagflation:

 

Vielleicht war's gar kein Berater, sondern ein Versicherungs-Verkäufer???

auf der Visitenkarte stand: unabhängiger Finanzberater. Lebt aber sehr wohl von der Provision und nicht von dem Honorar

vor 20 Minuten von stagflation:

 

 

Ich glaube schon, dass es hier im Forum ein paar erfahrene Anleger gibt, die Dir weiterhelfen können. Nur musst Du dazu mehr über Dich und Deine Anlageziele schreiben. Beispielsweise wie alt Du bist und was das Ziel der Anlage ist. Wie viel Geld willst Du jedes Jahr entnehmen und wie lange soll das Kapital reichen? Was würdest Du machen, wenn das Kapital früher weg ist? Kennst Du Dich mit Excel oder LibreOffice Calc aus? Könntest Du damit ein paar Berechnungen machen, wenn wir Dir grob sagen, wie das geht?

40 Jahre, das Ziel ist - regelmäßiges Einkommen, etwa 3-4% von der Gesamtsumme mit Wertzuwachs. Es wäre gut wenn es bis zum Lebensende reichen würde und dann noch etwas zum Vererben da wäre.

Excel ist leider nicht mein Ding.

 

myrtie, mit den relativ kleinen Summen habe ich ein Paar Aktien "markiert", die dann im Depot sind und nachgekauft werden. Oder es waren Fehlkäufe, die jetzt noch da sind.

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Gast240408
29 minutes ago, MacintoShe33 said:

myrtie, mit den relativ kleinen Summen habe ich ein Paar Aktien "markiert", die dann im Depot sind und nachgekauft werden. Oder es waren Fehlkäufe, die jetzt noch da sind.

Du hast doch gefragt, warum Positionen ueber 5000. Wenn du selbst schon eine Antwort hast...

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 1 Stunde von MacintoShe33:

auf der Visitenkarte stand: unabhängiger Finanzberater. Lebt aber sehr wohl von der Provision und nicht von dem Honorar

40 Jahre, das Ziel ist - regelmäßiges Einkommen, etwa 3-4% von der Gesamtsumme mit Wertzuwachs. Es wäre gut wenn es bis zum Lebensende reichen würde und dann noch etwas zum Vererben da wäre.

Excel ist leider nicht mein Ding.

 

Gut, dann machen wir eine grobe Beispielrechnung - um zu sehen, wohin das führt...

 

Treffen wir folgende Annahmen:

  • Anfangskapital: 400.000 €
  • Investition in einen All-World ETF. Angenommene Rendite: 8% p.a.
  • Inflationsrate: 3% p.a.
  • Im ersten Jahr sollen 16.000 € zur Verfügung stehen. Dieser Betrag soll mit der Inflationsrate steigen
  • Wir gehen von 25% Steuern aus. D.h. es muss so viel mehr entnommen werden, dass nach Steuern 16.000 € zur Verfügung stehen.

Rechnen wir das mit LibreOffice Calc durch:

 

image.thumb.png.84a7bc622c0554473ad2410c952085b8.png

(Klicken für Vergrößerung)

 

Das würde also funktionieren. Am Ende sind noch 515.000 € übrig. Da freuen sich die Erben! :thumbsup:

 

Aber! Jetzt kommt das große "Aber"!

 

Nehmen wir an, dass der All-World ETF im Mittel nur 7% Rendite erwirtschaftet.

 

Wir ändern also oben in der Tabelle die 8% in 7% - und es ergibt sich:

 

image.thumb.png.bb6ce4209a01fcbff02ebe3066aeb6c5.png

 

Jetzt ist das Kapital leider schon im Alter von 76 weg! Also ein ganz anderes Ergebnis!  :wacko:

 

Rechnen wir noch mit einer Rendite von "nur" 6% p.a. :

 

image.png.8b8bdd67ab059dfa4273a68ec9dfb0a5.png

 

Jetzt ist das Kapital schon im Alter von 68 weg. :angry:

 

Das generelle Problem ist, dass bei solch langen Zeiträumen schon kleinste Änderungen an den Parametern sehr große Änderungen am Ergebnis nach sich ziehen. Wenn Dein Aktien-ETF 8% Rendite erbringt, klappt Dein Plan - aber wenn die Rendite nur etwas niedriger ist, ist am Ende vom Geld noch ziemlich viel Leben übrig.

 

Deshalb solltest Du immer selbst rechnen - und niemals irgendwelchen Rechnern im Internet trauen. Wichtig ist, dass Deine Berechnungen nicht nur bei Sonnenschein aufgehen - sondern dass es auch noch passt, wenn sich die Parameter ändern und es regnet:

  • Die Rendite kann niedriger sein als von Dir angenommen
  • Die Inflationsrate kann höher sein als von Dir angenommen
  • Vielleicht brauchst Du irgendwann mal mehr Geld als erwartet
  • Es kann auch sein, dass die Steuersätze irgendwann steigen. Auch dann würde Dein Plan nicht mehr aufgehen

Egal was Du machst: Du musst in Deine Berechnungen jede Menge Reserven einbauen.

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Sapine
vor 1 Stunde von MacintoShe33:

40 Jahre, das Ziel ist - regelmäßiges Einkommen, etwa 3-4% von der Gesamtsumme mit Wertzuwachs. Es wäre gut wenn es bis zum Lebensende reichen würde und dann noch etwas zum Vererben da wäre.

Bei einer Entnahme von 3 % vor Steuern kann es klappen auf so einen langen Zeitraum von 50 Jahren sofern Du bereit bist in schlechten Zeiten bei den Entnahmen zurück zu stecken. Bei 4 % ist die Katastrophe vorprogrammiert. Eine 4 % Entnahme reicht für ca. 30 Jahre und da auch nur in der Größenordnung von rund 95 %. Hast Du Dich schon mal mit Entnahmestrategien beschäftigt? Mit welchen Steigerungen bei der Entnahme rechnest Du? Was machst Du wenn sich bei einem Börsenkrach Dein Depot halbiert?

 

Egal ob mit Excel oder einem Entnahmerechner wie diesem hier (klick) gerechnet, hast Du das Problem, dass dabei nicht berücksichtigt wird, dass die Durchschnittsrendite eben nur im Durchschnitt da ist und nicht wirklich jedes Jahr. In der Realität sind die Renditen über die Jahre unterschiedlich hoch. Wenn Du in den ersten Jahren der Entnahme Pech hast und die Renditen bleiben hinter dem Durchschnitt zurück, kommst Du als Anleger in Schwierigkeiten auch wenn es rein rechnerisch reichen würde bei der angenommenen Durchschnittsrendite.  

 

Sich von sehr kleinen Positionen zu trennen hilft die Übersicht zu behalten und Arbeit zu sparen. Effektiv beitragen zum Anlageerfolg tun sie ohnehin kaum. Bei einer Positionsgröße von unter 1 % bringt Dir selbst eine gute Rendite praktisch nichts. Ob man die Grenze jetzt bei 3000 Euro, 5000 Euro oder 1 % setzt ist im Prinzip egal, aber ganz ohne Grenze verzettelt man sich. 

 

 

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MacintoShe33

Vielen lieben Dank für Eure Antworten!

 

Das Eine verstehe ich nicht ganz.

Warum muss man von der Substanz leben? Man könnte ja (so war mein ursprunglicher Plan und Idealfall, abgesehen von den Steuern und GKV) alles in Dividendenzahler investieren und dieselben 3-4% vor Steuern rausbekommen ohne das Kapital an sich zu mindern?

(und wenn es klappt, dann noch weiter aufstocken, bis die 3-4% dann so weit sind, dass sie den Großteil meiner Kosten decken).

Wo ist da ein Fehler in der Berechnung?

 

Die Dividendenaristokraten machen ja schon eine zeitlang sodass sie sicher zahlen und Dividenden regelmäßig etwas erhöhen. 

Die Kurse steigen jetzt nicht mega, aber in meinem kurzen Zeitraum (10 Jahre) wo ich das beobachte, sind sie eigentlich nicht viel schlechter (von BASF mal abgesehen :-) als MSCI World. Evtl. decken diese Zuwachse auch die Inflation ab.

 

Herr Buffet trinkt sehr gern Cola und empfiehlt es auch jedem :-)

 

 

 

 

 

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Sapine

Die letzten 10 Jahre waren überdurchschnittlich gute Börsenjahre. Ich würde nicht erwarten, dass die nächsten 10 Jahre genauso gut laufen. 

Zitat

Evtl. decken diese Zuwachse auch die Inflation ab.

Im "eventuell" steckt das Problem. Bei einer Entnahme von 4 % wird die Chance auf das "eventuell" über so einen langen Zeitraum sehr klein. Angenommen die Börse bringt mittelfristig nur eine Rendite von 6 % was bei den aktuellen Kennzahlen der Weltwirtschaft (bevorstehende Rezession, drohender Handelskrieg mit China, etc.) keineswegs unwahrscheinlich ist. Dann würde eine Entnahme von 4 % vor Steuern bedeuten, dass nur eine Kurssteigerung von 2 % im Topf drin bleiben. Bei einer Inflationsrate von beispielsweise 3 % (aktuell 9 %) würde das verbleibende Kapital Jahr für Jahr real also nach Inflation um ein Prozent pro Jahr abnehmen. Das ist das was damit gemeint ist wenn man sagt, von der Substanz leben. Wenn das Kapital real weniger wert wird, dann gilt das gleiche hinterher auch für die Dividenden. Von Jahr zu Jahr findet nur ein teilweiser Inflationsausgleich statt und die entnommenen Dividenden werden real weniger wert auch wenn sie nominal um zwei Prozent steigen würden. Die ersten Jahre kann man das vielleicht noch kompensieren, aber auf lange Sicht wird das unmöglich. 

 

Davon abgesehen erscheint mir eine Brutto Entnahme von 12.000 Euro (3 %) sehr knapp kalkuliert, umso mehr wenn davon noch Beiträge zur freiwilligen Krankenversicherung abgehen. Ein klein wenig mehr Sicherheit solltest Du einplanen, wenn Du Deinen Kindern in 20-25 Jahren nicht auf der Tasche liegen willst. Kalkuliere Deine Ausgaben noch mal genau durch und prüfe, ob Dir der Betrag reichen würde. 

 

Last but not least brauchst Du eine Strategie, wie Du schlechte Börsenzeiten überlebst. Also Phasen wo über drei oder mehr Jahre real weniger Geld ausgeschüttet wird als zuvor. 

 

Bitte beschäftige dich dringend mit Entnahmestrategien, bevor Du Dein Vorhaben in die Tat umsetzt.

 

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Theobuy
vor 55 Minuten von MacintoShe33:

Das Eine verstehe ich nicht ganz.

Warum muss man von der Substanz leben? Man könnte ja (so war mein ursprunglicher Plan und Idealfall, abgesehen von den Steuern und GKV) alles in Dividendenzahler investieren und dieselben 3-4% vor Steuern rausbekommen ohne das Kapital an sich zu mindern?

Könnte es ein, dass ein Mißverständnis bei "Dividendenstrategien" vorliegt?

Dividenden sind nur ausgezahlte Gewinne, wenn diese denn erwirtschaftet wurden. Ob diese ausgezahlt werden oder im Unternehmen für neue Projekte und damit einer Wertsteigerung zur Verfügung stehen, macht für den Aktionär wirtschaftlich keinen Unterschied, es kann Auswirkungen auf die Besteuerung haben. Anders gesagt: ein erwirtschafteter Euro kann entweder als Dividende ausgezahlt oder im Unternehmen verbleiben und dort gewinnbringender eingesetzt werden. Entweder hat der Aktionär 1 Euro mehr auf seinem Konto (Steuern außen vor) oder das Unternehmen ist 1 Euro mehr wert. Dividendenstrategien sind also Augenwischerei, weil dadurch Unternehmen nicht besser oder schlechter sind.

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dev
vor einer Stunde von MacintoShe33:

Das Eine verstehe ich nicht ganz.

Warum muss man von der Substanz leben? Man könnte ja (so war mein ursprunglicher Plan und Idealfall, abgesehen von den Steuern und GKV) alles in Dividendenzahler investieren und dieselben 3-4% vor Steuern rausbekommen ohne das Kapital an sich zu mindern?

(und wenn es klappt, dann noch weiter aufstocken, bis die 3-4% dann so weit sind, dass sie den Großteil meiner Kosten decken).

Wo ist da ein Fehler in der Berechnung?

 

Die Dividendenaristokraten machen ja schon eine zeitlang sodass sie sicher zahlen und Dividenden regelmäßig etwas erhöhen. 

Die Kurse steigen jetzt nicht mega, aber in meinem kurzen Zeitraum (10 Jahre) wo ich das beobachte, sind sie eigentlich nicht viel schlechter (von BASF mal abgesehen :-) als MSCI World. Evtl. decken diese Zuwachse auch die Inflation ab.

Aus meiner Sicht ist die Idee gut, aber viele hier klammern sich an den Kommer und meinen das er richtig liegt.

 

Hmm, wenn ich mir die Dividende von BASF anschaue, verstehe ich die Kritik nicht?

 

Die Dividende ist bisher langfristig gestiegen, aber das reicht vielen nicht, sie können Kursschwankungen nicht ertragen. Aber das ist bei Dividenden irrelevant, solange die Firmen ein funktionierendes Geschäftsmodell haben und die Probleme nur kurzfristig auftreten, denn wenn die Gewinn wieder steigen, dann auch Kurs & Dividende.

 

Meiner Meinung nach, gibt es ohne steigende Gewinne, nur zufällig steigende Kurse.

Aber wenn man mit einer zu hohen Bewertung ( z.B. KGV ) startet, dann können zu schwach steigende Gewinne auch zu Kursverlusten bzw. einer langen Seitwärtsbewegung führen, denn "alles" bewegt sich langfristig zum Durchschnitt.

 

Wenn also BASF wieder alle Rohstoffe bekommen kann und die Gewinne wieder steigen, dann könnte BASF aktuell ein Schnäppchen sein, selbst wenn sich der Kurs noch einmal halbiert.

Viele können einen temporären Buchverlust nur bis zu einem persönlichem Limit ertragen und schmeißen so gutes aus dem Depot statt nachzulegen.

 

Wenn man jährlich eine Dividende erhält und über die Jahre eine Firma wachsen sieht, kann man das lernen.

 

Oder man versucht viele kleine Anteile in Form von ETFs zu erwerben und ständig die Risikofähigkeit zwischen RK! & RK3 auszugleichen, um sich "sicher" zu fühlen.

 

vor 46 Minuten von Sapine:

Im "eventuell" steckt das Problem. Bei einer Entnahme von 4 % wird die Chance auf das "eventuell" über so einen langen Zeitraum sehr klein. Angenommen die Börse bringt mittelfristig nur eine Rendite von 6 % was bei den aktuellen Kennzahlen der Weltwirtschaft (bevorstehende Rezession, drohender Handelskrieg mit China, etc.) keineswegs unwahrscheinlich ist. Dann würde eine Entnahme von 4 % vor Steuern bedeuten, dass nur eine Kurssteigerung von 2 % im Topf drin bleiben. 

Ich glaube er schreibt von Dividenden und du von Entnahmen!

 

Wenn ich aktuell 4% Dividende bekomme und das Wachstum der Gewinne von 8% p.a. auf 6% p.a. fällt, dann steigt die Dividende wahrscheinlich auch nur noch um 6% p.a. - wenn die  Ausschüttungsquote stabil bleibt. Und hierbei ist es völlig irrelevant das sich der Kurs halbiert.

 

Klar bei der Entnahme ist deine Annahme korrekt, denn hier spielen die Kurse eine Rolle.

vor 34 Minuten von Theobuy:

Könnte es ein, dass ein Mißverständnis bei "Dividendenstrategien" vorliegt?

Dividenden sind nur ausgezahlte Gewinne, wenn diese denn erwirtschaftet wurden. Ob diese ausgezahlt werden oder im Unternehmen für neue Projekte und damit einer Wertsteigerung zur Verfügung stehen, macht für den Aktionär wirtschaftlich keinen Unterschied, es kann Auswirkungen auf die Besteuerung haben. Anders gesagt: ein erwirtschafteter Euro kann entweder als Dividende ausgezahlt oder im Unternehmen verbleiben und dort gewinnbringender eingesetzt werden. Entweder hat der Aktionär 1 Euro mehr auf seinem Konto (Steuern außen vor) oder das Unternehmen ist 1 Euro mehr wert. Dividendenstrategien sind also Augenwischerei, weil dadurch Unternehmen nicht besser oder schlechter sind.

Die geneigten User haben ein Problem mit dem exDiv-Tag ( die Dividende wird vom Startkurs abgezogen) und verstehen den Unterschied nicht, das man bei einem Verkauf die Anteile reduziert und bei einer Dividende nicht, aber beides in "Geld" genauso aussieht.

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