Mit Gold-Depot (von DVAG) umziehen?

[Robin87]

Vor gut 2 Jahren bin ich auf der Suche nach einem Goldsparplan an einen "Vermögensberater" geraten. Hauptgrund, neben dem familiären Vertrauensvorschuss, war das Argument, dass dies eine "unabhängige Dienstleistung" sei, die einem die mühselige Arbeit des Recherchierens und Einarbeitens erspare. Denn obwohl ich mich sonst in jedes Thema selbst einarbeite, hatte ich beim Thema Finanzanlage damals einfach null Zeit, mich angemessen einzulesen, bevor mein Geld jahrelang an Realwert verliert. Da einen Experten in der Familie zu haben, der das alles von der Pike auf gelernt hat und genau diesen Service anbietet, klang in dem Moment erleichternd, sodass ich damals auch andere Produkte (Riester, Lebensversicherung, Unfallversicherung) dort abschloss (aber das soll kein DVAG-Thread werden, davon gibt es ja reichlich. Die hab ich alle erst gelesen, nachdem das Kind schon ins Wasser gefallen war). Wer eine unabhängige Dienstleistung im o.g. Sinne erbringt, soll m.E. auch die verdiente Provision bekommen, aber nicht, wenn unter diesem Deckmantel der Vergleich mit dem gesamten Markt durch das Vertrauen des Klienten unterbunden werden soll und es nur darum geht, eigene Abschlüsse einzustreichen.

 

Hier soll es jedenfalls um mein Gold-Depot gehen, welches ich nun seit 2 Jahren monatlich bespare (aktueller Wert rund 1.400 €), aber einfach nicht aus dem Minus komme - obwohl ich nach meinen Berechnungen längst zumindest leicht im Plus sein müsste. Auf Nachfrage hieß es, dies liege am normalen An- und Verkaufsspread, aber den hatte ich schon berücksichtigt. Erst als ich meinen 2. jährlichen Kontoauszug erhielt (der erste konnte mir angeblich nicht zugestellt werden), wurde mir bewusst, dass in diesem Falle die Geiger Edelmetalle eine Verwaltungs- und Aufbewahrungsgebühr erhebt, die effektiv rund 5% p.a. ausmacht, also mit der Menge des Goldes wächst, das ich angespart habe... und vermutlich weiterhin fällig würde, selbst wenn ich den Sparplan pausiere.

 

In der Zwischenzeit habe ich bei Trade Republic, wo ich mich selbst um meine ETFs und Einzelwerte kümmere, auch begonnen, einen ETC names "Physical Gold" (WKN A1KWPQ) zu besparen, mit deutlich geringeren laufenden Kosten und bisher besserer Bilanz. (Aber dieses Gold dort "besitze" ich nicht physisch, wenn ich das richtig sehe?)

 

Nun hab ich mal ein paar Tage Urlaub und würde die Zeit gern nutzen, um nicht weiter bei o.g. Goldanlage überflüssig Geld (in Form von hohen Gebühren) zu verbrennen, sondern den Schaden zu begrenzen, indem ich mit dem dort ansässigen Gold umziehe. Also das bisher angesparte Gold zumindest behalten (oder weiter besparen), aber anderswo "aufbewahren", wo man nicht effektiv 5% p.a. verliert, wenn der Kurs sich horizontal bewegt. Oder sind die Gebühren überall so hoch? Und wie käme man da jetzt am besten raus, ohne noch mehr Kosten zu verursachen. Nach Möglichkeit das Ganze, ohne die "Hilfe" meines bisherigen "Beraters" in Anspruch zu nehmen, oder wenn überhaupt (möglich/nötig), dann nur so neutral/formal, dass ich da nicht wieder übervorteilt werde.

[Sapine]

Bei jährlichen Kosten von 5 % kann da nie was vernünftiges daraus werden. Das ist eine unglaubliche Beutelschneiderei meiner Meinung nach. Die Degussa berechnet für die Einlagerung beispielsweise 0,5 % p.a. und es ist gut möglich dass es auch noch günstiger geht. Es gibt auch sehr günstige Gold ETCs. Kleine Goldmengen kann man auch zu Hause aufbewahren und wenn es mehr wird geht auch ein Bankschließfach. 

 

Ich kenne diesen Goldsparplan nicht, aber wenn ich es mir anschaue (viele Details werden ja nicht angezeigt), dann könnte es sein, dass Du nur ganze 50 g Barren bekommen kannst. Je nachdem wie viel Du schon angespart hast das Gold aushändigen lassen oder den Sparplan stoppen und nach einem Jahr liquidieren sofern das möglich ist. Für die genauen Bedingungen müsstest Du in Deine Unterlagen schauen. 

 

https://www.dvag.de/dvag/allfinanzberatung/privatkunden/goldsparplan.html

[hattifnatt]

vor 23 Minuten von Robin87:

In der Zwischenzeit habe ich bei Trade Republic, wo ich mich selbst um meine ETFs und Einzelwerte kümmere, auch begonnen, einen ETC names "Physical Gold" (WKN A1KWPQ) zu besparen, mit deutlich geringeren laufenden Kosten und bisher besserer Bilanz. (Aber dieses Gold dort "besitze" ich nicht physisch, wenn ich das richtig sehe?)

Aus steuerlichen Gründen (Verkauf steuerfrei nach 1 Jahr Haltefrist) wird hier im Forum meist Xetra-Gold oder EUWAX-2 empfohlen, siehe z.B.:

 

[stagflation]

Folgende ETCs werden hier häufiger gekauft ( @hattifnatt hat es oben auch gerade geschrieben ):

• EUWAX Gold II: WKN: EWG2LD ISIN: DE000EWG2LD7
• XETRA Gold: WKN: A0S9GB ISIN: DE000A0S9GB0

Bei EUWAX Gold 2 gibt es einen Einmal-Gebühr über einen Spread beim Kauf (ca. 1,0% - 1,5%) und dann keine Lagerkosten mehr (*).

 

Bei XETRA Gold gibt es einen vernachlässigbaren Spread, dafür regelmäßige Gebühren in Höhe von 0,025 Prozent pro Monat oder 0,30 Prozent pro Jahr zzgl. Umsatzsteuer.

 

Daumenregel: wenn man weniger als 3 Jahre anlegt, ist XETRA Gold preiswerter, bei längeren Anlagedauern EUWAX Gold II.

 

(*) Wenn man sich ein wenig einarbeitet und Glück hat, kann man die Einmalgebühr (den Spread) manchmal umgehen.

[gruber]

Auf www.geiger-goldsparplan.de/downloads sind die AVB zu finden und dort sind auch die Kündigungsmöglichkeiten beschrieben.

Entweder noch ca. 1400 Euro einzahlen bis es für einen 50g Goldbarren reicht oder kündigen. Soweit ich das verstehe wird der "Goldanteil" (fiktiv?) verkauft und dann das Geld überwiesen.

[Robin87]

Danke für eure (wieder einmal) schnellen und guten Antworten.
Das ist echt Gold wert