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Olek

Eine halbe Million verantwortungsvoll anlegen

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Winston_Smith
vor 43 Minuten von oktavian:

verstehe ich nicht. Kannst du mal die Gewichte quantifizieren und welche Kriterien du bei Bestimmung der Länder- bzw. Regionengewichte angewendet hast? Sehe das doch einfach als neues Recherche-Buchprojekt.

Ich glaube es wollte damit sagen, dass er die BIP Gewichtung im Arero diesbezüglich etwas abschwächen möchte, mehr zu MK hin!?

 

 

vor 3 Stunden von Olek:

Für die Anlage des Erbes denke ich an Fire and Forget.

Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Meine Risikobereitschaft mit dem Erbe ist geringer, als sie es bisher war. Einerseits im Gedenken an meine Eltern, andererseits steht der Vermögensaufbau bei dieser Summe für mich nicht mehr im Vordergrund. Zurzeit zumindest geht es auch um den Schutz vor Inflation.

Erstmal mein Beileid!

 

Der erste Impuls muss nicht immer der richtige sein, schon gar nicht bei so einer Summe!

Letztendlich kann dir diese Entscheidung keiner abnehmen, aber ich würde dringend davon abraten alles auf einmal zu investieren!
Und das ist nicht einmal der momentanen Situation geschuldet, bei der Summe würde ich immer in Tranchen einsteigen.

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Shonsu

Zuerst mein Beileid.

 

Dann noch ein Denkanstoß von einem begeistertem Schwedenurlauber ;):

 

Ich war vor Jahren in der Nähe des Bolmen in einem Ferienhaus und bin mit dem Vermieter ins Gespräch gekommen. Er hat mich gefragt, warum ich nicht einfach ein Feirenhaus in Schweden kaufe, es im Sommer 3 Wochen selbst nutze und ansonsten vermiete. Dann würde sich das Haus von selbst abbezahlen und ich könnte kostenlos Urlaub machen. Das war zwar geschäftsschädigend für ihn, aber ich habe es mir überlegt bin aber davon abgekommen, da ich zumindest derzeit noch gerne unterschiedliche Regionen bereisen möchte (und natürlich muss man erst mal die Fangquoten der Hechte und Barsche im See ausprobieren :) )

 

Also falls Ihr schon eine bevorzugte Region in Schweden habt, wo Ihr hinziehen wollt, wäre es auch eine Möglichkeit jetzt schon dort ein Haus zu kaufen und dies als Ferienhaus zu vermieten. Warum Du als Author nicht sofort hinziehst liegt wahrscheinlich an Deiner Freundin. Selbst ich habe schon 1 Woche "Arbeitsurlaub" mit ein paar Kumpels in Schweden im Ferienhaus gemacht!

 

 

 

 

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Richie_Rich
· bearbeitet von Richie_Rich
16 hours ago, Olek said:

Das sind detaillierte Fragen. Ja, es geht um ein Häuschen auf den Schären. Ja, es gibt ein Haus hier in Österreich. Ja, es gibt abgesehen vom Erbe sechsstellige Aktienwerte. Den Schluss verstehe ich leider nicht.

Es geht mir darum, dass die Wahl des konkreten Produkts oder die Frage, ob Einmalzahlung oder in Tranchen, für mich erst weiter hinten in der Planung kommen. Von daher, Ziel formulieren, Prioritäten setzen, Szenarien ausmalen, die du unbedingt vermeiden willst und im Zuge dessen eine entsprechende Assetallokation und am Ende konkrete Vehikel auswählen.

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morini
vor 3 Stunden von Shonsu:

Selbst ich habe schon 1 Woche "Arbeitsurlaub" mit ein paar Kumpels in Schweden im Ferienhaus gemacht!

 

Arbeitsurlaub = Homeoffice ?

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 10 Stunden von Olek:

Meine Eltern sind verstorben und haben mir einen mittleren bis höheren sechsstelligen Betrag hinterlassen. Mit diesem Geld möchte ich in ihrem Sinne verantwortungsvoll umgehen.

Auch von mir herzliche Anteilnahme.

 

Ich würde dazu raten, erst einmal der Trauer und dem Verarbeiten genügend Raum zu geben.

 

Einen großen Betrag anzulegen, wühlt bei vielen Menschen genug Emotionen auf. Wenn sich dann noch weitere Gefühle neu austarieren müssen, kann dies zu Entscheidungen führen, die man so in einer neutralen Situation nicht getroffen hätte.

 

Daneben kann die veränderte Situation zu einer Verschiebung von Prioritäten im Leben führen, wie das z.B. die Lotta in diesem Video erzählt (besonders 6'20''-7'45'):

 

In den Ruhestand aufgeschobene Projekte können auf einmal eine größere Bedeutung gewinnen (gleich, wie sie sich Bahn brechen). Auch einem solchen Prozess sollte man die Zeit geben, die er braucht.

 

Ein dritter Grund, das Ganze in Ruhe anzugehen, besteht aus meiner Sicht in den Überlegungen von der Stange aus dem Einleitungsposting, die getrennt von dem vorhandenen Vermögen vorgestellt wurden. Ich würde so etwas integriert in die gesamte Finanz- und Lebensplanung vornehmen. Dann würden sich mglw. auch Ideen für den risikoärmeren Teil ergeben oder im Laufe der Zeit finden lassen (Inflationsindexierte Anleihen zu einem passenden Zeitpunkt gekauft, wenn Dir der Inflationsschutz so wichtig ist? Eine klassische Police von der Presseversorgung, falls das mit dem österreichischen Wohnsitz kompatibel ist? Usw). Auch eine solche integrierte Planung und das vertiefende Erarbeiten von Finanz-Knowhow braucht Zeit (Was würde wohl mit den von Dir angedachten Anlagen passieren, wenn wir wirklich längere Zeit die von Dir angeführten 8% p.a. Inflation bekämen? ...).

 

Eine gute Entscheidung und gutes Gelingen!

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Olek
vor 11 Stunden von oktavian:

verstehe ich nicht. Kannst du mal die Gewichte quantifizieren und welche Kriterien du bei Bestimmung der Länder- bzw. Regionengewichte angewendet hast? Sehe das doch einfach als neues Recherche-Buchprojekt.

 

Haben die Eltern 100% cash hinterlassen? Depot der Eltern könnte man auch erst mal weiter laufen lassen. Wenn das Erbe jetzt noch frisch und man selbst etwas emotional ist, würde ich die asset-allocation Entscheidungen vorerst etwas verschieben. Also ein Monat mehr oder weniger ist auch egal.

Gern. Die Recherche für Bücher dauert ungleich länger.

Der ARERO gewichtet im Aktienteil nach Wirtschaftskraft/BIP. Der Vanguard gewichtet die Aktien nach Marktkapitalisierung. Daraus ergeben sich für die USA beim Vanguard knapp 60 Prozent. Der ARERO hält im Aktienteil knapp 30 Prozent USA. (Alles gerundet.) 

Der Vanguard investiert bei Aktien zu rund 90 Prozent in Entwickelte Märkte und zu rund 10 Prozent in Schwellenländer. Der ARERO hält etwa 60 Prozent Developed und 40 Prozent Emerging Markets.

Kriterien bei der Bestimmung der Gewichte ... nun denn - in den Schwellenländern leben circa 85 Prozent der Weltbevölkerung. Die sind mit 10 Prozent kaum repräsentiert. Der Rest sind Wassersuppe und Bauchgefühl: 30 Prozent USA sind mir zu wenig. Und mein Bauch lebt gut mit einem Fifty-Fifty-Kompromiss aus BIP und Marktkapitalisierung. 

Danke Dir für Deinen Rat wegen der Emotionen. Ich ordne meine Gedanken auch, indem ich hier schreibe und hilfreiche Rückmeldungen wie Deine erhalte. Die Entscheidung steht erst Anfang nächsten Jahres an.

vor 11 Stunden von Winston_Smith:

Ich glaube es wollte damit sagen, dass er die BIP Gewichtung im Arero diesbezüglich etwas abschwächen möchte, mehr zu MK hin!?

 

 

Erstmal mein Beileid!

 

Der erste Impuls muss nicht immer der richtige sein, schon gar nicht bei so einer Summe!

Letztendlich kann dir diese Entscheidung keiner abnehmen, aber ich würde dringend davon abraten alles auf einmal zu investieren!
Und das ist nicht einmal der momentanen Situation geschuldet, bei der Summe würde ich immer in Tranchen einsteigen.

Danke, Winston_Smith. Wenn die Warnung mit dem All-in so häufig auftaucht, erhält sie bei mir noch mehr Gewicht. Das ist vielleicht irrational, aber so ist es auch beim Austausch unter Autoren: Wenn ein Beta-Leser Deinen Text verreißt, dann kann man das noch auf seinen Geschmack schieben. Wenn es fünf tun, nimmt man die Kritik besser sehr ernst. ;-)

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Olek
vor 9 Stunden von Shonsu:

Zuerst mein Beileid.

 

Dann noch ein Denkanstoß von einem begeistertem Schwedenurlauber ;):

 

Ich war vor Jahren in der Nähe des Bolmen in einem Ferienhaus und bin mit dem Vermieter ins Gespräch gekommen. Er hat mich gefragt, warum ich nicht einfach ein Feirenhaus in Schweden kaufe, es im Sommer 3 Wochen selbst nutze und ansonsten vermiete. Dann würde sich das Haus von selbst abbezahlen und ich könnte kostenlos Urlaub machen. Das war zwar geschäftsschädigend für ihn, aber ich habe es mir überlegt bin aber davon abgekommen, da ich zumindest derzeit noch gerne unterschiedliche Regionen bereisen möchte (und natürlich muss man erst mal die Fangquoten der Hechte und Barsche im See ausprobieren :) )

 

Also falls Ihr schon eine bevorzugte Region in Schweden habt, wo Ihr hinziehen wollt, wäre es auch eine Möglichkeit jetzt schon dort ein Haus zu kaufen und dies als Ferienhaus zu vermieten. Warum Du als Author nicht sofort hinziehst liegt wahrscheinlich an Deiner Freundin. Selbst ich habe schon 1 Woche "Arbeitsurlaub" mit ein paar Kumpels in Schweden im Ferienhaus gemacht!

 

 

 

 

Danke, Shonsu. 

Vielleicht sieht man sich ja mal in Schweden. :-) Unsere Destination ist der Schärengarten vor Stockholm. Derzeit ist der Filius aber noch schulpflichtig.

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hilflos
vor 12 Stunden von Glory_Days:

Die Unbekannt ist die individuelle Lebenserwartung, die stark von der statistischen Lebenserwartung abweichen kann. Wenn dir als Rentner in hohem Alter das Geld ausgeht, wirst du dir in sehr hohem Alter einen (möglicherweise miserabel schlecht) bezahlten Job suchen müssen, wenn dir niemand anderes (Verwandte/Bekannte/der Staat) unter die Arme greift.

Es muss in Deutschland niemand arbeiten wenn ihm im hohen Alter das Geld ausgeht.  Auch Pflegeheime sind gesichert. Außerdem reduzieren sich ab einem gewissen Alter die Ausgaben von alleine , der Porsche mit der teuren Beifahrerin sind dann nicht mehr erstrebenswert, Urlaub ebenso. 

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Olek
vor 7 Stunden von Richie_Rich:

Es geht mir darum, dass die Wahl des konkreten Produkts oder die Frage, ob Einmalzahlung oder in Tranchen, für mich erst weiter hinten in der Planung kommen.

Wenn ich in 15 Jahren defintiv 850.000,- für ein Haus haben will, dann verlasse ich mich nicht auf schönklingende Namen wie LifeStrategy oder Kommers populärpsychologische Lifehacks alá "gehen Sie doch einfach langsam ins Wasser, dann werden Sie nie von Haien attackiert". Das Geld soll bitteschön in 15 Jahren da sein, egal, was sich auf den Märkten tut. Deswegen mein Hinweis, sich vorher über Zeithorizont, Ziel (je konkreter, desto besser) und eine ganzheitliche Betrachtung der Vermögens- und Einkommensverhältnisse klar zu werden.

Du hast bereits ein Haus, schön. Wird das dann verkauft, was wird es mind. wert sein oder werden die Kinder es wollen? Sechsstelliges Depot auch super, 100.000 oder 950.000? Das macht einen Unterschied bei der Planung - finde ich! Daraus resultieren weitere Fragen, denn:

15 Jahre sind nicht so viel. Schaut man in die Vergangenheit, wurde es damit bei manchen Krisen schon knapp, um mit plus/minus null am Ende rauszukommen. Wenn nach Monaten des hier empfohlenen In-Tranchen-Investierens alles erledigt ist, wann müsste die Entsparphase beginnen, um das Risiko zu senken, am Ende doch nicht genug Geld für ein Haus zu haben. Ist es realistisch, in dem dann entstehenden Zeitfenster die gewünschte Rendite zu erzielen? Müsste man womöglich, wenn auch unter Schmerzen, die Inflation hinnehmen, die nebenbei nicht dauerhaft 8% p.a. sein muss, und lässt sein Geld lieber auf einem hoffentlich bald besser verzinsten Festgeldkonto rumdümpeln? Klar, geht die Börse wieder steil, fühlt man sich womöglich wie ein Loser, aber vielleicht wird das aufgewogen durch die Gewissheit einer abgesicherten Hausfinanzierung?

Von daher, Ziel formulieren, Prioritäten setzen, Szenarien ausmalen, die du unbedingt vermeiden willst und im Zuge dessen eine entsprechende Assetallokation und am Ende konkrete Vehikel auswählen.

Danke schön für Deine Erläuterung. Es geht mir nicht darum, konkrete Summen zu erzielen. Ich denke an das Risiko und den Vermögensschutz. 

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Olek
vor 5 Stunden von Fondsanleger1966:

Auch von mir herzliche Anteilnahme.

 

Ich würde dazu raten, erst einmal der Trauer und dem Verarbeiten genügend Raum zu geben.

 

Einen großen Betrag anzulegen, wühlt bei vielen Menschen genug Emotionen auf. Wenn sich dann noch weitere Gefühle neu austarieren müssen, kann dies zu Entscheidungen führen, die man so in einer neutralen Situation nicht getroffen hätte.

 

Daneben kann die veränderte Situation zu einer Verschiebung von Prioritäten im Leben führen, wie das z.B. die Lotta in diesem Video erzählt (besonders 6'20''-7'45'):

 

In den Ruhestand aufgeschobene Projekte können auf einmal eine größere Bedeutung gewinnen (gleich, wie sie sich Bahn brechen). Auch einem solchen Prozess sollte man die Zeit geben, die er braucht.

 

Ein dritter Grund, das Ganze in Ruhe anzugehen, besteht aus meiner Sicht in den Überlegungen von der Stange aus dem Einleitungsposting, die getrennt von dem vorhandenen Vermögen vorgestellt wurden. Ich würde so etwas integriert in die gesamte Finanz- und Lebensplanung vornehmen. Dann würden sich mglw. auch Ideen für den risikoärmeren Teil ergeben oder im Laufe der Zeit finden lassen (Inflationsindexierte Anleihen zu einem passenden Zeitpunkt gekauft, wenn Dir der Inflationsschutz so wichtig ist? Eine klassische Police von der Presseversorgung, falls das mit dem österreichischen Wohnsitz kompatibel ist? Usw). Auch eine solche integrierte Planung und das vertiefende Erarbeiten von Finanz-Knowhow braucht Zeit (Was würde wohl mit den von Dir angedachten Anlagen passieren, wenn wir wirklich längere Zeit die von Dir angeführten 8% p.a. Inflation bekämen? ...).

 

Eine gute Entscheidung und gutes Gelingen!

DAN-KE! Es ist wichtig, das Wichtige zu kennen. Gesundheit ist wichtig, Freunde, Familie - und französischer Käse. ;-) Und um sich den französischen Käse manchmal leisten zu können, ist Geld vonnöten. Aber wir leben sparsam. Gute Bücher sind noch wichtig. Charlie Parker ... Rhum Agricole ... :-)

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 4 Stunden von hilflos:

Es muss in Deutschland niemand arbeiten wenn ihm im hohen Alter das Geld ausgeht.  Auch Pflegeheime sind gesichert. Außerdem reduzieren sich ab einem gewissen Alter die Ausgaben von alleine , der Porsche mit der teuren Beifahrerin sind dann nicht mehr erstrebenswert, Urlaub ebenso. 

Das mag vielleicht sein - seine individuelle Freiheit verliert man in diesem Fall aber dennoch ein Stück weit (Abhängigkeit von der Solidargemeinschaft). Und diese "Sicherung" ist kein fundamentales Naturgesetz, sondern muss durch die Gesellschaft erst einmal erwirtschaftet und finanziert werden (was viele in unserer Gesellschaft leider häufig vergessen). Dass sich im Alter "die Ausgaben" reduzieren würden, ist eine sehr naive Sicht - steigen doch im Alter insbesondere die Gesundheitskosten statistisch gesehen massiv und überproportional an. Ja - manche Ausgaben mögen sinken bzw. wegfallen - dafür steigen andere Kosten aber leider umso mehr an und neue Kostenblöcke kommen hinzu - weshalb ausreichende Altersvorsorge nicht nur als Ausgleich für das wegfallende Arbeitseinkommen so wichtig ist.

Diese "Vollkaskomentalität", die sich in deinem Beitrag implizit widerspiegelt, ist eine der in meinen Augen am schärfsten zu kritisierenden Lebenseinstellungen unserer Gesellschaft in Deutschland. Getreu dem Motto: Wenn ich selbst meine Finanzen schon nicht auf die Reihe bekommen habe, dann soll es gefälligst andere/"den Staat" geben, der für mich notfalls einspringen wird.

Meistens ist diese Mentalität vor allem bei Personen ausgeprägt, die sonst jegliche äußere/staatliche Eingriffen in ihr Leben ablehnen. Aber in dieser besonderen Konstellation ist der Ruf nach der Allgemeinheit/dem Staat dann genehm. Was soll man zu so einer Mentalität schon noch sagen...?

Nicht falsch verstehen - unsere Solidargemeinschaft und das damit verbundene Solidaritätsprinzip ist ein sehr hohes Gut. Man muss hier fairerweise fein säuberlich trennen zwischen Menschen, die unverschuldet in Not geraten und solchen, die es aufgrund ihres Lebensstils förmlich darauf anlegen, von der Gesellschaft im Alter unterstützt werden. Nur der letzteren Gruppe kann dieser Vorwurf gemacht werden.

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das_letzte_Hemd
vor 18 Stunden von Olek:

Mein Konzept:

... würde ich überdenken...

Gold hat in (bislang auch) dieser Krise gezeigt, dass es es Wertspeicher taugt. Daher rate ich Dir, einen 30% Anteil der anzulegenden Mittel in physischen Gold zu kaufen und sicher aufzubewahren. 50% gestaffelt mit monatlichen Käufen in Aktien-ETF, dazu hast Du schon gute Tipps bekommen, von Bonds und damit auch Arero /Mischfonds würde ich aktuell die Finger lassen,  bis Zinsen wieder sinken können (Frühindikatoren, Konjunktur, großes Bild) und nicht wie aktuell ansteigen. 20% Spenden oder wenn mehr hedonistisch veranlagt: einfach mal was genießen, denn: das letzte Hemd...

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oktavian
vor 3 Stunden von Olek:

Der ARERO gewichtet im Aktienteil nach Wirtschaftskraft/BIP. Der Vanguard gewichtet die Aktien nach Marktkapitalisierung.

wie der Arero sein Marketing exakt im Produkt umsetzt, weiß ich nicht genau. Gibt da auch diverse Möglichkeiten das relative BIP zu bestimmen und dann müsste man noch auf den Branchenmix achten, denn in frontier markets auf der Schwelle zu EM sind oft Banken die ersten Firmen, welche an die Börse gehen. Vanguard ist vermutlich nach free-float Marktkapitalisierung gewichtet.

Zitat

Daraus ergeben sich für die USA beim Vanguard knapp 60 Prozent. Der ARERO hält im Aktienteil knapp 30 Prozent USA. (Alles gerundet.) 

Ist eine Zuordnung nach Domizil/Hauptsitz sinnvoll? Wie wird z.B. die Firma Linde plc beim Arero und bei Vanguard in Länder/Regionen einsortiert? Screenshot von Wikipedia:

grafik.thumb.png.bd6ede46e9aec67deff1fd4928ed6639.png

Zitat

Der Vanguard investiert bei Aktien zu rund 90 Prozent in Entwickelte Märkte und zu rund 10 Prozent in Schwellenländer. Der ARERO hält etwa 60 Prozent Developed und 40 Prozent Emerging Markets.

oberflächlich gesehen vielleicht. Viele DM Firmen haben signifikante EM Umsätze.

Zitat

Kriterien bei der Bestimmung der Gewichte ... nun denn - in den Schwellenländern leben circa 85 Prozent der Weltbevölkerung. Die sind mit 10 Prozent kaum repräsentiert. Der Rest sind Wassersuppe und Bauchgefühl: 30 Prozent USA sind mir zu wenig. Und mein Bauch lebt gut mit einem Fifty-Fifty-Kompromiss aus BIP und Marktkapitalisierung. 

Es gibt eben Schwierigkeiten rechtssicheres exposure dort zu bekommen und zweitens wäre die Liquidiät/Marktkapitalisierung zu gering und man musste auf private equity setzen.

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Olek
vor 41 Minuten von das_letzte_Hemd:

... würde ich überdenken...

Gold hat in (bislang auch) dieser Krise gezeigt, dass es es Wertspeicher taugt. Daher rate ich Dir, einen 30% Anteil der anzulegenden Mittel in physischen Gold zu kaufen und sicher aufzubewahren. 50% gestaffelt mit monatlichen Käufen in Aktien-ETF, dazu hast Du schon gute Tipps bekommen, von Bonds und damit auch Arero /Mischfonds würde ich aktuell die Finger lassen,  bis Zinsen wieder sinken können (Frühindikatoren, Konjunktur, großes Bild) und nicht wie aktuell ansteigen. 20% Spenden oder wenn mehr hedonistisch veranlagt: einfach mal was genießen, denn: das letzte Hemd...

Vielen Dank für die Rückmeldung! Gold hat den Charme, dass es noch weniger mit Aktien korreliert als ein breiter Korb von Rohstoffen und das Portfolio stabilisiert.

Diese Asset-Klasse polarisiert mitunter, gerade bei einer Beimischung von 30 Prozent. Zum Kontra steht bei Dr. Kommer etwas: https://gerd-kommer.de/gold-als-investment/ 

Aber zu den Fronten möchte ich gar nicht Stellung beziehen. Physisches Gold erinnert mich zu sehr an die Szenarien, wie die Herren Friedrich & Weik sie entwerfen oder vielmehr entwarfen, bevor sie sich anscheinend überwarfen.

Der ARERO hält Gold (ganz unphysisch) als größte Position im Rohstoff-Teil. Mir reicht das. 

Spenden und Hilfe für andere gehören auch zu den Dingen, die wichtiger sind als den eigenen Mammon zu mehren. Und der reichste Mensch auf dem Friedhof zu sein - das lernt auch von Hofmannsthals "Jedermann" jährlich bei den Salzburger Festspielen, dass das kein erstrebenswertes Lebensziel ist. Danke für die Erinnerung.

vor 24 Minuten von oktavian:

wie der Arero sein Marketing exakt im Produkt umsetzt, weiß ich nicht genau. Gibt da auch diverse Möglichkeiten das relative BIP zu bestimmen und dann müsste man noch auf den Branchenmix achten, denn in frontier markets auf der Schwelle zu EM sind oft Banken die ersten Firmen, welche an die Börse gehen. Vanguard ist vermutlich nach free-float Marktkapitalisierung gewichtet.

Ist eine Zuordnung nach Domizil/Hauptsitz sinnvoll? Wie wird z.B. die Firma Linde plc beim Arero und bei Vanguard in Länder/Regionen einsortiert? Screenshot von Wikipedia:

grafik.thumb.png.bd6ede46e9aec67deff1fd4928ed6639.png

oberflächlich gesehen vielleicht. Viele DM Firmen haben signifikante EM Umsätze.

Es gibt eben Schwierigkeiten rechtssicheres exposure dort zu bekommen und zweitens wäre die Liquidiät/Marktkapitalisierung zu gering und man musste auf private equity setzen.

Danke für Deine Rückmeldung. Der ARERO ist transparent umgesetzt. Im Aktienbereich setzt er sich aus nach den Indizes von Solactive zusammen.

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oktavian
vor 42 Minuten von Olek:

Der ARERO ist transparent umgesetzt. Im Aktienbereich setzt er sich aus nach den Indizes von Solactive zusammen.

man sieht was theoretisch drin ist, wenn du das mit Transparenz meinst? Ich meinte die Transparenz 'Marketing-Aussagen' --> Portfolio. Du schreibst er habe BIP-Gewichtung und gewisse Ländergewichtungen. Beides hast du vermutlich unbesehen 1:1 aus Marketingmaterial übernommen. Tatsächlich werden nur Länder in den investierten Solactive Indices betrachtet und andere Länder der Welt werden ignoriert. Ob die Länderzuordnung sehr oberflächlich abläuft oder fundiert nach Kriterien wie Umsatz, weiß ich nicht. Ich vermute aber eine sehr simple Zuordnung, welche nicht dem geografischem Risikoprofil der jeweiligen Aktie entspricht.

 

Hast du tägliche Daten zu den Komponenten der Solactive Indices, um transparent die theoretische Zusammensetzung des Arero Aktienteils zu kennen?

Theoretische Zusammensetzung schreibe ich, weil der Fondsmanager nach Prospekt durchaus vom Index abweichen darf nach unscharf definierten Kriterien. "Das Fondsmanagement kann auch in Wertpapiere anlegen, die nicht Bestandteile des Strategieindex sind, wenn diese Wertpapiere nach Einschätzung des Fondsmanagements ein dem Strategieindex, einem Bestandteil des Strategieindex oder einer Untergruppe von Bestandteilen des Strategieindex vergleichbares Risiko- und Renditeprofil haben."

 

Wenn das ganze jetzt so transparent ist: Wie wurde denn Linde plc einsortiert bei den Ländern des Arero? 100% einem bestimmten Land zugeordnet oder aufgeteilt?


 

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das_letzte_Hemd
vor einer Stunde von oktavian:

Wie wird z.B. die Firma Linde plc beim Arero und bei Vanguard in Länder/Regionen einsortiert?

wird bei beiden Indexanbietern solactive und FTSE bei Nordamerika einsortiert

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Theobuy
vor 20 Stunden von Olek:

Meine Risikobereitschaft mit dem Erbe ist geringer, als sie es bisher war.

Schon erwähnt, aber fiel mir auch auf - hier könnte es evtl. Sinn machen, noch genauer für sich herauszufinden, wie es um das eigene Verhältnis zum Risiko bestellt ist. Mit einem Teil des Vermögens anders umzugehen als mit dem bisherigen deutet auf mentale Buchführung hin.

 

Je nachdem, wie das Portfolio am Ende aussieht, sollte die Frage nach dem Rebalancing nicht vergessen werden. Je mehr Positionen es gibt, desto komplizierter kann es werden und man muss sich drum kümmern - das würde dann mit Fire and Forget nicht ganz passen.

 

Mein Beileid und viel Erfolg!

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Madame_Q

@Olek

Erstmal mein Beileid.

Nimm dir Zeit und überstürze nichts.

Ich finde die Worte von @Richie_Richsehr wahr. Das Wichtigste ist nicht die Wahl der Produkte oder wie du einsteigst (1x oder in Tranchen), sondern, dass du für dich den Sweet Spot triffst in Sachen Risiko und damit die Asset Allocation gut hinbekommst.

 

Ich/wir waren in einer ähnlichen Situation vor zwei Jahren. 

Vielleicht hilft dir mein Thread ein wenig und bewahrt dich vor Fehlern, die wir damals gemacht haben. 

 

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Zasterbart
vor 20 Stunden von Glory_Days:

Ich bin mir relativ sicher, dass sich jemand den Unterschied für eine Best- und Worst-Case Betrachtung zwischen einer Einmalanlage und einem zeitlich gestreckten Einstieg für rollierende Zeitfenster deines Anlagehorizontes bereits angesehen und veröffentlicht hat. Falls nicht - sollte sich da mal tunlichst jemand dran machen!

Egal wie weit man streckt: der "Worst-Case" schlägt ggf. immer genau dann zu, nachdem die letzte Einzahlung getätigt wurde.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 56 Minuten von Zasterbart:

Egal wie weit man streckt: der "Worst-Case" schlägt ggf. immer genau dann zu, nachdem die letzte Einzahlung getätigt wurde.

Darum geht es aber nicht. Es geht um den Worst-Case im Vergleich zwischen sofortiger Einmalanlage und zeitlich gestreckter Anlage. Der Worst-Case der Einmalanlage ist durch eine Anlage direkt/unmittelbar vor einem Crash gegeben. Natürlich wird der zeitlich gestreckte Einstieg ggf. nicht über den Crash hinausreichen - wobei die Peak-to-Trough Länge von historischen Bärenmärkten bekannt ist und der Zeithorizont des zeitlich gestreckten Einstiegs ggf. entsprechend angepasst werden könnte - aber man würde in diesem Worst-Case eben nicht den vollen Downturn im Vergleich zur Einmalanlage mitnehmen - was erhebliche Auswirkung auf den Kapitalendwert hat.

Stark vereinfachtes Beispiel eines Worst-Case zu Illustrationszwecken:
- Zeitraum 0 bis 6 Monate:
Der Markt sinkt um -20,62%
 

- Zeitraum 6 bis 12 Monate:
Der Markt sinkt um erneut -20,62%

 

- Zeitraum 12 bis 18 Monate:
Der Markt sinkt um erneut -20,62%

  • Einmalanlage zu Beginn:
    Stand nach 18 Monaten: -50% Buchverlust
  • Zeitlich gestreckter Einstieg in 4 gleich großen Teil des Kapitals
    Stand nach 18 Monaten: -26,9% Buchverlust

Während die Einmalanlage nach 18 Monaten eine nachfolgende positive Wertentwicklung von +100% benötigen würde, um die zwischenzeitlichen Verluste wieder wettzumachen, benötigt der zeitlich gestreckte Einstieg nur eine nachfolgende Wertsteigerung von +36,8%.

 

Natürlich ist das möglicherweise ein Extrembeispiel - aber wer das Risiko nicht kennt, darf sich hinterher nicht beklagen, wenn er alles auf einmal investiert hat und dieser Fall eintritt.

Wenn der Worst-Case erst nach 18 Monaten eintritt, bedeutet das implizit, dass die Märkte vorher gestiegen sind (das genaue Szenario hängt natürlich vom konkreten Kursverlauf ab). D.h. der Rückgang trifft beim zeitlich gestreckten Ansatz bereits auf aufgebaute Gewinne. Dieser Effekt ist bei der sofortigen Einmalanlage natürlich noch stärker ausgeprägt - demnach ist das dann aber nicht der Worst-Case der Einmalanlage, und mir ging es nun einmal die Risikosenkung des Worst-Case der Einmalanlage. Man schützt sich natürlich nur für den Zeitraum über die man die Anlage streckt. Hat man im Extremfall über den Zeitraum des gestreckten Einstiegs eine flache Kurve (Nullrendite) und kommt es dann zu einem Crash, dann besteht kein Unterschied zwischen sofortiger Einmalanlage und zeitlich gestrecktem Einstieg - auch das gehört zur Wahrheit mit dazu.

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Nostradamus
· bearbeitet von Nostradamus
vor 44 Minuten von Zasterbart:

Egal wie weit man streckt: der "Worst-Case" schlägt ggf. immer genau dann zu, nachdem die letzte Einzahlung getätigt wurde.

Kann sein oder eben auch nicht. Das Risiko, den brutalstmöglichen Crash voll mitzunehmen, ist natürlich geringer, wenn man z. B. bei einem Zeithorizont von 15 Jahren nur die letzten 10 Jahre voll investiert ist. Das Thema wurde auch häufiger schon diskutiert. Ich hätte jedenfalls keine Lust, mich drüber ärgern zu müssen, dass sich meine sehr hohe Einmalzahlung erstmal direkt halbiert, weil der Crash genau dann da ist. Ich würde mich fragen, ob ich die Marktlage nicht durch ordentliche Recherche besser hätte einschätzen können. Hat etwas von Market Timing, aber das macht man ja auch bei einer sehr hohen Einmalzahlung, falls man nicht tatsächlich komplett blind investieren will. Der schrittweise Einstieg hat für mich eher etwas vom passiven Ansatz. Man fängt an und geht regelbasiert vor. Irgendwann ist eben alles investiert und wenn es dann crasht, ärgert mich das nicht so, weil es dann eben Schicksal ist.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Ist es nicht so, dass die Wahrscheinlichkeit, bei All-In kurz danach den Mega-Crash zu erwischen, auch nicht größer ist, als die Wahrscheinlichkeit, dass man über 12 oder 18 Monate gestreckt investiert in einem Seitwärtsmarkt und danach den Mega-Crash erwischt? Falls das stimmt, würde man nach 18 Monaten exakt den gleichen Startpunkt haben.

Ich meine nur - ich kann ja verstehen, dass viele sich aktuell nicht wohl fühlen, weil ja "vielleicht" noch viel passieren kann, aber wer sagt denn, dass dieses "Passieren" nicht erst in 12 oder 18 Monaten erfolgt und wir bis dahin weiterhin seitwärts dahindümpeln?

 

Sofern das Risiko JETZT korrekt justiert wird (eben nicht 100% Aktien, sondern z.B. nur 40%) und gleich danach ein Mega-Crash folgt, dann landet man maximal dort, was man im schlimmsten Falle aushalten müsste (wenn man es denn richtig eingeschätzt hat das Risiko). Zusätzlich rebalanced man dann eh "unten" 1-2x und nimmt dies daher bei einer späteren Aufwärtsbewegung ja auch mit.

 

Nicht, dass ich jetzt 100% für All-In bin, aber mir scheinen die angeblichen Vorteile des gestreckten Einstiegs irgendwie etwas zu positiv dargestellt. Voraussetzung dafür ist nämlich, dass man eine sehr pessimistische Sichtweise auf die nächsten 12-18 Monate hat. Hätten die Tranchen-Empfehler vor einem Jahr oder vor drei Jahren auch exakt gleich argumentiert?

Mentales Timing ist hier nicht ganz von der Hand zu weisen finde ich.

 

Zu berücksichtigen ist auch (darüber wurde hier noch gar nicht gesprochen), dass der TO nicht nur in Aktien investieren will, sondern in mehrere Assets. Dies allein verringert doch das Risiko, voll eins auf die Mütze zu bekommen rein statistisch auch schon etwas. 

Die Sache mit den Anleihen sehe ich aktuell z.B. nicht so wie ein Vorschreiber. 

Ein Vanguard LS60 ist aktuell ein weitaus besserer Kauf, als noch vor sechs oder zwölf Monaten. Glaubt ihr ernsthaft, dass die Anleihen dort nochmal 15% abgeben? Möglich ist alles, aber auch hier geht es doch um Wahrscheinlichkeiten.

Die 50/50 Mischung aus Arero+LS60 halte ich aktuell für nicht gerade dumm, sofern das Verhältnis zwischen diesem Duo und dem sicheren Depotteil richtig gefunden wird. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 42 Minuten von Madame_Q:

Ist es nicht so, dass die Wahrscheinlichkeit, bei All-In kurz danach den Mega-Crash zu erwischen, auch nicht größer ist, als die Wahrscheinlichkeit, dass man über 12 oder 18 Monate gestreckt investiert in einem Seitwärtsmarkt und danach den Mega-Crash erwischt? Falls das stimmt, würde man nach 18 Monaten exakt den gleichen Startpunkt haben.

Zumindest die Wahrscheinlichkeit von zwei Mega Crashes hintereinander in einer so kurzen Zeitspanne von 18 Monaten wäre nach meinem Ermessen wohl geringer - wenn auch nicht ausgeschlossen. Nach 18 Monaten haben sich die Welt und die Märkte eben um 18 Monate weiterentwickelt. Das kann zu einer vergleichbaren Situation führen, muss es aber nicht - darüber lässt sich trefflich spekulieren. Dieses Szenario eines verzögerten Crashes (entgegen der Erwartungshaltung) kann es aber geben, wie ich oben der Vollständigkeit halber erwähnt habe:

vor 57 Minuten von Glory_Days:

Hat man im Extremfall über den Zeitraum des gestreckten Einstiegs eine flache Kurve (Nullrendite) und kommt es dann zu einem Crash, dann besteht kein Unterschied zwischen sofortiger Einmalanlage und zeitlich gestrecktem Einstieg - auch das gehört zur Wahrheit mit dazu.

Wie gesagt besteht der Schutz für die zeitlich gestreckte Anlage vor dem Worst-Case der Einmalanlage nur über den Zeitraum, über den man streckt. Kommt der Crash erst später wenn man auch bei der zeitlich gestreckten Anlage voll investiert ist, besteht prinzipiell kein Unterschied. Dann würde man tendenziell mit der Einmalanlage besser fahren, sollte es vor dem Crash noch einen starken Anstieg z.B. in Form einer Blasenbildung geben.

Zitat

Ich meine nur - ich kann ja verstehen, dass viele sich aktuell nicht wohl fühlen, weil ja "vielleicht" noch viel passieren kann, aber wer sagt denn, dass dieses "Passieren" nicht erst in 12 oder 18 Monaten erfolgt und wir bis dahin weiterhin seitwärts dahindümpeln?

Das verkennt den Umstand, dass in den letzten Monaten ja schon einiges an den Märkten passiert ist. Und genauso wird es in 6 Monaten im Rückblick sein. Die Vergangenheit steht bereits fest und etwas Besseres als die Vergangeheit + heutigen Informationen haben wir leider nicht.

Zitat

Sofern das Risiko JETZT korrekt justiert wird (eben nicht 100% Aktien, sondern z.B. nur 40%) und gleich danach ein Mega-Crash folgt, dann landet man maximal dort, was man im schlimmsten Falle aushalten müsste (wenn man es denn richtig eingeschätzt hat das Risiko). Zusätzlich rebalanced man dann eh "unten" 1-2x und nimmt dies daher bei einer späteren Aufwärtsbewegung ja auch mit.

Prinzipiell ja - ich halte die zeitlich gestreckte Anlage aber dennoch für einen zusätzlichen Fail-Safe für schwache Anlegergemüter. Denn so gut wie niemand hat das Risiko seines Portfolios im Vorfeld richtig eingeschätzt, wenn es sich mit voller Wucht materialisiert. Die Frage ist auch, ob und wie man das Risiko im Vorfeld überhaupt richtig einschätzen kann (basierend auf historischen Worst-Cases? Diese sind keine Begrenzung für zukünftige Worst Cases!).

Zitat

Nicht, dass ich jetzt 100% für All-In bin, aber mir scheinen die angeblichen Vorteile des gestreckten Einstiegs irgendwie etwas zu positiv dargestellt. Voraussetzung dafür ist nämlich, dass man eine sehr pessimistische Sichtweise auf die nächsten 12-18 Monate hat. Hätten die Tranchen-Empfehler vor einem Jahr oder vor drei Jahren auch exakt gleich argumentiert?

Mentales Timing ist hier nicht ganz von der Hand zu weisen finde ich.

Kann man so sehen, und es muss auch nicht so kommen (ansonsten würden wir alle alles sofort Shorten). Natürlich impliziert das eine eher pessimistische Sichtweise auf die nächsten 12-18 Monate. Leider halte ich ausnahmsweise für gerechtfertigt - mit Blick auf Deutschland spätestens wenn die hohen Gasrechnung zugestellt werden oder unsere Gasspeicher im nächsten Winter leer laufen könnten.

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Madame_Q
vor 3 Minuten von Glory_Days:

- ich halte die zeitlich gestreckte Anlage aber dennoch für einen zusätzlichen Fail-Safe für schwache Anlegergemüter. Denn so gut wie niemand hat das Risiko im Vorfeld richtig eingeschätzt, wenn es sich mit voller Wucht materialisiert. Die Frage ist auch, ob und wie man das Risiko im Vorfeld überhaupt richtig einschätzen kann (basierend auf historischen Worst-Cases

Ich verstehe dich.

Besonders Anfänger haben da Probleme und werden später oft böse überrascht.

 

Man kann es letztendlich drehen und wenden wie man will. Eine Möglichkeit wäre auch, als blutiger Anfänger eine sehr defensive Asset Allocation festzulegen und mit dieser sofort einzusteigen und erst nach einigen Jahren nach und nach zu steigern. Dies würde ähnlich wirken, wie ein Einstieg in Tranchen, birgt aber mental ein paar Risiken, weil man sich je nach Marktentwicklung mutiger oder ängstlicher fühlt in einigen Jahren. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 24 Minuten von Madame_Q:

Man kann es letztendlich drehen und wenden wie man will. Eine Möglichkeit wäre auch, als blutiger Anfänger eine sehr defensive Asset Allocation festzulegen und mit dieser sofort einzusteigen und erst nach einigen Jahren nach und nach zu steigern. Dies würde ähnlich wirken, wie ein Einstieg in Tranchen, birgt aber mental ein paar Risiken, weil man sich je nach Marktentwicklung mutiger oder ängstlicher fühlt in einigen Jahren. 

An dem ersten Satz ist was inhärent Wahres dran - wir wissen aus heutiger Sicht einfach nicht, was für die heutige Anlageentscheidung die beste Lösung im Rückblick gewesen sein wird. Ich verzichte aber im Zweifel lieber auf einen ein bisschen höheren möglichen Best-Case oder einen höheren statistischen Mittelwert, um zumindest die Möglichkeit zu haben, den Worst-Case der Einmalanlage (=Crash unmittelbar nach Investition) effektiv zu minimieren (dann aber ggf. sehr effektiv - insbesondere je früher der Crash nach Beginn auftritt, siehe mein obiges Beispiel).

 

So gesehen macht der zeitlich gestreckte Ansatz nie viel kaputt - er kostet im schlechtesten Fall Rendite im Vergleich zur Einmalanlage in einem potenziellen Positivszenario (kein Crash oder später Crash, wenn die Kurse davor typischerweise bereits angestiegen sind), wird im Gegenzug dafür aber in vielen Fällen besser sein (bzw. zumindest nie schlechter) als der mögliche Worst-Case der Einmalanlage (Eintritt des Crashs unmittelbar nach Investition oder Crash nach Nullrendite).

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