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tyr

Glaubensfrage: haben Kryptowährungen einen inneren Wert?

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
vor 3 Stunden von The Statistician:

Vielleicht darüber nachdenken wo die Gründe liegen, wenn eine extrem lockere Geldpolitik immer noch nicht für die Zielerreichung reicht?

Zu wenig Bitcointokens oder zu niedrige Leitzinsen und zu niedrige Langfristzinsen? Zu billiges Geld? Das wäre auch bei deutlich schrumpfender Geldmenge M1 zu billig. M1 gerät nämlich durch höhere Leitzinsen unter Druck. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/241800/umfrage/entwicklung-der-geldmenge-m1-in-der-euro-zone/

 

Nur wieso sollten Spielscheine an die Stelle treten, weil die Geldmenge (kurzfristige) im Euroraum zu langsam sinkt ?

 

 

vor 3 Stunden von The Statistician:

Trotz extrem niedriger Zinsen ist der Konsum in Japan nicht angestiegen.

Japan hat nahezu keine Zuwanderung und als reiches Land viel niedrigere Geburtenraten als die EU oder die USA.

Bei positiven Zinsen würde der Yen so stark werden, dass statt langsamen Wachstums Schrumpfung Arbeitslosigkeit die Folge wären. 

vor 3 Stunden von The Statistician:

Hinzu kommt eine stark alternde Bevölkerung was nochmal negativ reinspielt bzgl. dem Inflationsziel. Selbst aktuell hat Japan keine extreme Inflation ganz im Gegensatz zum Rest der Welt, aber immerhin ist man nun beim Ziel…vorübergehend.

 

Nur was hätten die JapanerInnen davon nun vom Bitcoin beglückt zu werden? 

vor 3 Stunden von The Statistician:

Und wieso sollte man dann überhaupt zu Mitteln greifen, die zu derart ungesunden Outcomes führen und eine fiskalische Abhängigkeit von der Notenbank de facto die Folge ist?

Die Wirtschaft der Moderne ist immer von der Notenbank abhängig. Sonst erlaubt der Spät-Kapitalismus keine Entwicklung. Welche "gesunde" Alternative gibt es zum gesellschaftlich in allen reichen Ländern festgelegten Ziel von zwei Prozent?

vor 3 Stunden von The Statistician:

Sinnvoll klingt das für mich nicht. Was ist zudem der hypothetisch nächste Schritt, wenn auch das nicht nachhktig funktioniert? Eine direkte Staatsfinanzierung und fiskalisch schüttet man das Geld auf die Straßen?

Die Zentralbank finanziert den Staat stets direkt mit ihrem Gewinn. Den schüttet sie aus.

 

Dass die Zinsen zu niedrig waren, insbesondere die Langfristzinsen bezweifelt wohl kaum jemand. Nur wieso soll man deswegen Spielscheine kaufen? Als Alternative zu was? Geld hält man als ökonomisch kluger Bürger nur kurzfristig. Langfristig braucht man Sachwerte oder verbriefte Sachwerte wie Aktien.

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
vor 2 Stunden von The Statistician:

Geldpolitik bringt wenig, wenn andere Faktoren dem Ziel der Geldpolitik stark entgegenwirken

Das ist das Alpha und Omega des Kapitalismus. Der andere Hauptfaktor ist die Fiskalpolitik. Die muss gezwungenermaßen nachfolgen. Bei hohen Zinsen muss der Staat sparen und hohe Steuern einnehmen. Bei niedrigen nicht. So wird die rechtsradikale Meloni auch aufs Maul fallen mit ihrem Unterstützungsprogramm für Wohlhabende und dem Entzug von Minimalunterstützung für Arme. Letzteres bringt Verelendung und Unsicherheit. Ersteres ruiniert den Staatshaushalt. Der Anleihenmarkt reagiert darauf und verteuert die Refinanzierung.

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cfbdsir
vor 3 Stunden von The Statistician:

Woher kommt die Annahme, dass man den Konsum mit noch tieferen Zinsen ankurbelt, wenn man mit den bisherigen stark niedrigen Zinsen am kurzen Ende über viele Jahre keine signifikanten Veränderungen erzielen konnte?

Sonst wäre es zu einer schweren Rezession wie früherzutage gekommen. Nach der Weltwirtschaftskrise vor knapp hundert Jahren hat man die Geld- und Fiskalpolitik weiterentwickelt. Das Ergebnis war eine sanfte Rezession und keine Massenverarmung und Massenarbeitslosigkeit. 

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WalleWalle

Das beste Geldsystem aller Zeiten...

 

Die älteste Notenbank der Welt in Schweden braucht einen Bailout in Höhe von 7 Mrd $ (entspricht auf Dtl. umgerechnet ca. 70 Mrd. €). Grund ist der Wertverfall von Staatsanleihen, da Fiatwährungen an Wert verlieren. Vorerst...

 

https://insideparadeplatz.ch/2023/10/26/schwedens-notenbank-ist-pleite-und-die-snb/

https://www.riksbank.se/en-gb/press-and-published/speeches-and-presentations/2023/thedeen-the-riksbank-needs-to-restore-its-capital/

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
vor 48 Minuten von WalleWalle:

Das beste Geldsystem aller Zeiten...

 

Die älteste Notenbank der Welt in Schweden braucht einen Bailout in Höhe von 7 Mrd $ (entspricht auf Dtl. umgerechnet ca. 70 Mrd. €). Grund ist der Wertverfall von Staatsanleihen, da Fiatwährungen an Wert verlieren. Vorerst...

 

https://insideparadeplatz.ch/2023/10/26/schwedens-notenbank-ist-pleite-und-die-snb/

https://www.riksbank.se/en-gb/press-and-published/speeches-and-presentations/2023/thedeen-the-riksbank-needs-to-restore-its-capital/

Seriöser:https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-10-24/riksbank-says-it-will-need-more-than-7-billion-to-cover-losses#xj4y7vzkg

 

Die Bank hat Buchverluste in Folge der Steigerung der Zinsen und damit des Verfallen der Kurse der Staatsanleihen erzielt. Die werden zu Pari am Stichtag wieder zurückbezahlt. 

 

Da hat nichts mit dem Außenwert der Krone zu tun. Die kann auch relativ zu anderen (echten) Währungen steigen und dennoch verfällt der Kurs der Langläufer. Simple Zinsmechanik.

 

Wieso soll deswegen echtes Geld gegen Spielgeld ersetzt werden? Die Zentralbank überweist doch sonst ihren Gewinn, der nicht in die Kapitalrücklage eingestellt wird an den Fiskus. Das ist aber auch falsch. Was denn nun?

 

 

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The Statistician
Am 28.10.2023 um 13:09 von cfbdsir:

Sonst wäre es zu einer schweren Rezession wie früherzutage gekommen.

Nochmal: Woher die Annahme? Wenn keine messbaren Effekte im interessierten Beeich durch die Geldpolitik resultieren, ist eine schwere Rezession die zwingende Folge? Wieso? Es geht mir hierbei nicht einmal um das andere Extrem mit stark restriktiver Geldpolitik. Eine lockere Geldpolitik bringt wenig, wenn die Fiskalpolitik oder gar die Wirtschaftspolitik als Ganzes nicht mitwirkt. Ein kleines Beispiel zu Japan: Die Nachfrage in Form von niedrigen Zinsen zu stimulieren, hilft wenig, wenn man die Mehrwertsteuer mehrmals erhöht und dadurch konträr fiskalisch handelt. Die Wirtschaftspolitik der letzten guten 10 Jahre in Japan hat hierbei wenig geholfen.

Am 28.10.2023 um 12:39 von cfbdsir:

Welche "gesunde" Alternative gibt es zum gesellschaftlich in allen reichen Ländern festgelegten Ziel von zwei Prozent?

Es geht mir weniger um die Zielsetzung, mehr um die krampfhafte Erreichung der Ziele. Wenn Lehrbuchmethoden jahrelang ins Leere laufen, sollte man sich einmal Gedanken machen.

Am 28.10.2023 um 12:39 von cfbdsir:

Nur was hätten die JapanerInnen davon nun vom Bitcoin beglückt zu werden? 

IMO erst einmal nicht viel, bin bei dem Thema nach wie vor nicht überzeugt, da die bekannten Probleme beim Goldstandard bei Bitcoin nicht schwinden werden. Nur ging es mir an der Stelle darum, dass man manche Ursachen für eine niedrige Inflation bedingt oder gar nicht mit der Geldpolitik addressiert. 

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
vor 1 Stunde von The Statistician:

Nochmal: Woher die Annahme?

Weil vor Entwicklung der modernen monetären Steuerung die Krisen viel tiefgreifender waren. Kapitalismus neigt zwar immer zu periodischen Krisen aber diese lassen sich mit fiskalischer und monetärer Steuerung abflachen und "aussteuern". Der Gründerkrach im späten 19. Jahrhundert (beendete z.b. bis heute sichtbar den Boom absurd teurer städtischer Wohnhäuser mit 3,5m hohen Geschossdecken im Geschosswohnungsbau) oder später die Weltwirtschaftskrise in den 1920ern waren wesentlich tiefgreifender. Es kam noch nicht einmal zu Massenarbeitslosigkeit wie es zu erwarten gewesen wäre. 

 

vor 1 Stunde von The Statistician:

Eine lockere Geldpolitik bringt wenig, wenn die Fiskalpolitik oder gar die Wirtschaftspolitik als Ganzes nicht mitwirkt.

Während der Coronakrise hat der Staat gemeinsam mit der Notenbank "geprasst".

vor 1 Stunde von The Statistician:

Ein kleines Beispiel zu Japan: Die Nachfrage in Form von niedrigen Zinsen zu stimulieren, hilft wenig, wenn man die Mehrwertsteuer mehrmals erhöht und dadurch konträr fiskalisch handelt.

Das ist das produkt konservativer Regierungsidiotie. Da die Umsatzsteuer primär die niedrigen und die mittleren  Einkommen trifft wird die von konservativen Kräften gerne erhöht.

vor 1 Stunde von The Statistician:

Es geht mir weniger um die Zielsetzung, mehr um die krampfhafte Erreichung der Ziele. Wenn Lehrbuchmethoden jahrelang ins Leere laufen, sollte man sich einmal Gedanken machen.

Die haben doch vorzüglich funktioniert: die Geldmenge wurde erfolgreich extrem ausgeweitet, sowohl fiskalisch als auch monetär getrieben, es gab keine Massenarbeitslosigkeit und nun wird gegengesteuert, was auch gut funktioniert. Die Inflation liegt nun bei 3,8% und wird zeitnah auf 2 % fallen. Das Lehrbuch beschreibt sehr gut die Realität. Ich sehe einfach nicht das Haar in der Suppe. Der Krieg in der Ukraine hat in Europa (in Japan oder China tobt kein Krieg) die Inflation getrieben so wie es bei allen anderen größeren Kriegen zu vor auch war. Krieg verringert stets das Warenangebot und Arbeitskräfteangebot. Steht auch im Lehrbuch ;-)

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cfbdsir
vor 1 Stunde von The Statistician:

in bei dem Thema nach wie vor nicht überzeugt, da die bekannten Probleme beim Goldstandard bei Bitcoin nicht schwinden werden.

Es wird keinen Lotteriescheinstandard geben. Das ist eine absurde GlückspielerInnenhoffnung.

vor 1 Stunde von The Statistician:

Nur ging es mir an der Stelle darum, dass man manche Ursachen für eine niedrige Inflation bedingt oder gar nicht mit der Geldpolitik addressiert. 

Offensichtlich schon. Wie sonst erklärt sich, dass die Inflation dem momentanen geldpolitischen Pfad wie im Lehrbuch folgt? Und zwar mit der Lehrbuchverzögerung von 3 bis 12 Monaten.

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Stillhalter
40 minutes ago, cfbdsir said:

Immer Wert ja - aber nur für Kriminelle und Terroristen.

So gehts auch nicht, Du musst Dich schon entscheiden. Hat Bitcoin nun einen inneren Wert oder nicht?

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reko
vor einer Stunde von Stillhalter:

So gehts auch nicht, Du musst Dich schon entscheiden. Hat Bitcoin nun einen inneren Wert oder nicht?

Es ist ein Irrtum, dass der Wert einer Sache für alle gleich ist.

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Stillhalter
24 minutes ago, reko said:

Es ist ein Irrtum, dass der Wert einer Sache für alle gleich ist.

Wir sind hier aber in einem Finanzforum, noch dazu im Thread "innerer Wert ja oder nein", nicht bei den Philosophen.

 

Wenn ich alleine in der Wueste verdurste ist fuer mich ein Goldbarren wertlos, und wenn mich in Afrika gerade ein Loewe verspeist, haben selbst die sichersten Staatsanleihen keinerlei Wert fuer mich. Damit spamme ich aber nicht Gold- und Staatsanleihenthreads zu. 

 

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cfbdsir
vor 3 Stunden von reko:

Es ist ein Irrtum, dass der Wert einer Sache für alle gleich ist.

Ganz genau. Der innere Wert ist einer, der über die Spekulation auf einen höheren Preis hinausgeht. Das ist bei Hamas, Drogenbanden und Co der Fall. Sie nutzen das für ihre kriminellen Zwecke. Die mitspielenden ForistInnen nutzen es nur für den Zweck der Veräušerung zum Wunschpreis.

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Stillhalter
2 hours ago, cfbdsir said:

Ganz genau. Der innere Wert ist einer, der über die Spekulation auf einen höheren Preis hinausgeht. Das ist bei Hamas, Drogenbanden und Co der Fall. Sie nutzen das für ihre kriminellen Zwecke. Die mitspielenden ForistInnen nutzen es nur für den Zweck der Veräušerung zum Wunschpreis.

Eine absurde Argumentation, mit der Du Dir wieder selbst widersprichst.

Gold hat fuer so gut wie keinen der Mitspieler einen inneren Wert, der über die Spekulation auf einen höheren Preis hinausgeht. Das ist bei Seglern, Steckdosenbauern oder Juwelieren der Fall. Sie nutzen es für abstruse Zwecke wie Ballast fuer Yachten, oder um Halsketten zu machen, weil Gold leicht zu bearbeiten ist. Die mitspielenden ForistInnen nutzen es nur für den Zweck der Veräušerung zum Wunschpreis.

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bmi

Ach ja, wer kennt sie nicht... diese Investoren, die am liebsten ihre Assets am Tiefpunkt verkaufen. 

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The Statistician
· bearbeitet von The Statistician
Am 31.10.2023 um 00:19 von cfbdsir:
Am 30.10.2023 um 22:44 von The Statistician:

Nur ging es mir an der Stelle darum, dass man manche Ursachen für eine niedrige Inflation bedingt oder gar nicht mit der Geldpolitik addressiert. 

Offensichtlich schon. Wie sonst erklärt sich, dass die Inflation dem momentanen geldpolitischen Pfad wie im Lehrbuch folgt? Und zwar mit der Lehrbuchverzögerung von 3 bis 12 Monaten.

Die Inflation kann man sich vor allem durch fiskalische und geopolitische Ursachen erklären. In den USA wurde fiskalisch Geld verteilt und in anderen Teilen der Welt ebenso. Zugleich ist die Produktion ordentlich gesunken. Dass diese Mischung eine sehr gute Grundlage für Inflation ist, ist trivial. Beides hat wenig mit den niedrigen Zinsen oder QE zu tun. Oder nehmen wir die explodierenden Gaspreise und den damit verbundenen Energiekosten, die wir 2022 erlebt haben, gewiss kein Resultat der EZB. Wenn es dir um den Einbruch der Inflation geht, so spielen hier ebenso u.a. Energiepreise eine maßgebliche Rolle. Denn so stark wie diese angestiegen sind, so stark sind diese auch ordentlich runtergekommen. Das einzig und alleine auf die Geldpolitik zurückzuführen, besonders im Hinblick auf die vielen Jahre zuvor mit den zahlreichen vergeblichen Versuchen und dann noch der Geldpolitik in Japan...nun ja

 

Wenn du nun von einer Verzögerung von 3 bis 12 Monaten schreibst, dann kannst du doch sicher erklären wieso eine Dekade zuvor das Zusammenspiel von Inflation und Geldpolitik nicht wie im Lehrbuch erfolgte. In Japan hast du schon seit Ewigkeiten eine extrem lockere Geldpolitik und dennoch hat man das Ziel nur durch externe Einflussfaktoren (temporär) erreichen können. In 2-3 Jahren wird man in Japan wahrscheinlich wieder unter 2% sein...trotz der dortigen Geldpolitik. Und wo hat man in Japan die Zinsen bitte erhöht, die aus deiner Sicht den kausalen Grund für den Rückgang der Inflation darstellen soll? Ebenso solltest du dich fragen wieso die Inflation in Japan nicht in Ansätzen so hoch ausgefallen ist wie in vielen anderen Ländern der Welt trotz erheblich lockerer Geldpolitik, die selbst aktuell noch besteht.

 

Im Euroraum hat man ebenso immer weiter in die Trickkiste greifen müssen, u.a. war man am Ende ebenso bei Negativzinsen. Seit 2012 0% und ab 2014 im negativen Bereich...3 bis 12 Monate später hat man die erhoffte Inflation immer noch vergeblich herbeigesehnt. Nicht nur das, die Inflation ab 2014 lag in den kommenden zwei Jahren sogar noch niedriger, trotz Senkung in den negativen Bereich. Funktioniert das Lehrbuch nicht zuverlässig genug oder willst du einfach nur die Empirie ignorieren, die deiner Behauptung konträr gegenübersteht?

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cfbdsir
Am 1.11.2023 um 12:10 von The Statistician:

Die Inflation kann man sich vor allem durch fiskalische und geopolitische Ursachen erklären. In den USA wurde fiskalisch Geld verteilt und in anderen Teilen der Welt ebenso. Zugleich ist die Produktion ordentlich gesunken.

Verkleinerten Warenangebot: Geldmenge runter. Dafür braucht es eine kräftige Zinserhöhung

Am 1.11.2023 um 12:10 von The Statistician:

Dass diese Mischung eine sehr gute Grundlage für Inflation ist, ist trivial

Offensichtlich nicht. So st würdest du erkennen, dass die sofortige Geldmengensenkung nicht erfolgt ist.

Am 1.11.2023 um 12:10 von The Statistician:

Oder nehmen wir die explodierenden Gaspreise und den damit verbundenen Energiekosten, die wir 2022 erlebt haben, gewiss kein Resultat der EZB

Aber das Preisniveau des Warenkorbes. Gas wäre um den Faktor der gesenkten Geldmenge in etwa billiger geworden wie der Rest. 

Am 1.11.2023 um 12:10 von The Statistician:

Das einzig und alleine auf die Geldpolitik zurückzuführen, besonders im Hinblick auf die vielen Jahre zuvor mit den zahlreichen vergeblichen Versuchen und dann noch der Geldpolitik in Japan...nun ja

Nur das Niveau des Warenkorbs. Die Relativpreise floaten.

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cfbdsir
Am 1.11.2023 um 12:10 von The Statistician:

 

Wenn du nun von einer Verzögerung von 3 bis 12 Monaten schreibst, dann kannst du doch sicher erklären wieso eine Dekade zuvor das Zusammenspiel von Inflation und Geldpolitik nicht wie im Lehrbuch erfolgte

Klar. Verbessertes Warenangebot. Insbesondere aus China und Südostasien. Mein Auto stammt z.B. aus einer neuen Autofabrik in Thailand und wird dort von einem japanischen Konzern produziert.

Am 1.11.2023 um 12:10 von The Statistician:

In 2-3 Jahren wird man in Japan wahrscheinlich wieder unter 2% sein...trotz der dortigen Geldpolitik. Und wo hat man in Japan die Zinsen bitte erhöht, die aus deiner Sicht den kausalen Grund für den Rückgang der Inflation darstellen soll?

In Japan ist die Rendite 10 jähriger Staatsanleihen seit 2019 um über 1 Prozent gestiegen.

 

Nur der Kurzfristzins ist unverändert. Das Warenangebot in Japan hat sich nicht so deutlich verringert wie in Europa. In Japan  herrscht kein Krieg. Krieg verringert das Angebot ziviler Güter. 

Am 1.11.2023 um 12:10 von The Statistician:

Seit 2012 0% und ab 2014 im negativen Bereich...3 bis 12 Monate später hat man die erhoffte Inflation immer noch vergeblich herbeigesehnt

Die wurde herbeigesteuert. Nicht gesehnt.

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
Am 1.11.2023 um 12:10 von The Statistician:

Funktioniert das Lehrbuch nicht zuverlässig genug

Der aktuelle wissenschaftliche Stand, im Lehrbuch kurz zusammengefasst, beschreibt die Wirklichkeit bisher zutreffend. In jedem Zinszyklus gibt es Deppen, die behaupten, dass die beschriebenen Zusammenhänge nicht die  Wirklichkeit beschreiben. Stets lagen sie falsch. So wie mit Beginn des Krieges diejenigen, welche in der EZB die Macht hatten und ihre medialen Claqueure.

Nach dem Überfall der Araber auf Israel an Jom Kippur schnitten die Araber den Westen 1973 vom  Öl ab. (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jom-Kippur-Krieg)Da die Geldmenge nicht gesenkt, sondern gesteigert wurde gab's fast 15 Jahre lang hohe Inflationsraten. Erst der Volcker- Schock beendete das. Nach Beginn des Ukrainekrieges war die Inflation nur so hoch, weil das Warenangebot sank. Insbesondere für Energie (der Angreifer senkte das Angebot) und für Nahrungsmittel (der angegriffene könnte aufgrund des Angriffs den Markt nicht ausreichend versorgen).

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The Statistician
· bearbeitet von The Statistician
vor 34 Minuten von cfbdsir:

Das Warenangebot in Japan hat sich nicht so deutlich verringert wie in Europa. In Japan  herrscht kein Krieg. Krieg verringert das Angebot ziviler Güter. 

Wo wir bei meinem ursprünglichen Punkt sind, dass es Faktoren gibt, die sich stark auf die Inflation auswirken und die Geldpolitik an der Stelle nicht kausale Ursache ist. Gilt für inflationäre sowie deflationäre Zeiten, schon alleine wegen Basiseffekten hinsichtlich externer Schocks.

vor 34 Minuten von cfbdsir:
Am 1.11.2023 um 12:10 von The Statistician:

Seit 2012 0% und ab 2014 im negativen Bereich...3 bis 12 Monate später hat man die erhoffte Inflation immer noch vergeblich herbeigesehnt

Die wurde herbeigesteuert. Nicht gesehnt.

Wo hat man die 2% Inflation denn nach den gesunkenen Zinsen "herbeigesteuert"? Die Inflation hat sich konträr zum "Lehrbuch" entwickelt...

vor 17 Minuten von cfbdsir:

Der aktuelle wissenschaftliche Stand, im Lehrbuch kurz zusammengefasst, beschreibt die Wirklichkeit bisher zutreffend

Nein, tut es eben nicht und gerade deswegen gab es in den letzten Jahren immer wieder Diskussionen um das Thema niedrige Zinsen bei gleichzeitig niedriger Inflation mit teils tendenziellem weiteren Rückgang, siehe u.a. die Publikationen von John Cochrane. Die Empirie deckt sich eben nicht mit deiner Lehrbuchmeinung. Zu behaupten, dass das Gegenteil der Fall wäre ist in Angesicht der letzten Dekade für mich nicht verständlich. Den wissenschafltichen Diskurs bei dem Thema ebenso für nicht existent zu halten übrigens genauso wenig.

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
vor einer Stunde von The Statistician:

Wo wir bei meinem ursprünglichen Punkt sind, dass es Faktoren gibt, die sich stark auf die Inflation auswirken und die Geldpolitik an der Stelle nicht kausale Ursache ist.

Die zentrale Aufgabe der Notenbanken ist die Anpassung der Geldmenge an das Warenangebot und Umlaufgeschwindigkeit.

vor einer Stunde von The Statistician:

Gilt für inflationäre sowie deflationäre Zeiten, schon alleine wegen Basiseffekten hinsichtlich externer Schocks.

Jede Veränderung des Warenangebotes ist Folge von externen "Schocks". Die Zentralbank setzt keine ungeschickten Warenpreise. Sie reguliert nur das Geld und Bankwesen dafür.

 

Und genau das kann kein Möchtegernprivatgeld aus dem Rechner.

vor einer Stunde von The Statistician:

Wo hat man die 2% Inflation denn nach den gesunkenen Zinsen "herbeigesteuert"? Die Inflation hat sich konträr zum "Lehrbuch" entwickelt...

Durch die Zinssenkungen am kurzen und langen Ende wurde die Geldmenge erhöht. Die hat die Inflation auf über null getrieben. Japan hat eine schrumpfende Bevölkerung und profitiert besonders von der Ausweitung der Exporte Chinas und Südostasiens. Das wären im letzten Jahrzehnt die am schnellsten wachsenden Ökonomien. Zurück zum Autobeispiel: in Japan gibt es relativ zu Europa mehr Autokäufer, die sich kostengünstig aus den neuen Fabriken der japanischen Autokonzerne beliefern lassen. Dort wuchs das Angebot an günstigen Waren schneller und stärker als hier. Genau das beschreiben Lehrbücher über Geldpolitik.

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cfbdsir
vor 1 Stunde von The Statistician:

Nein, tut es eben nicht und gerade deswegen gab es in den letzten Jahren immer wieder Diskussionen um das Thema niedrige Zinsen bei gleichzeitig niedriger Inflation mit teils tendenziellem weiteren Rückgang, siehe u.a. die Publikationen von John Cochrane. Die Empirie deckt sich eben nicht mit deiner Lehrbuchmeinung

Du siehst doch an der Inflationsentwicklung, dass genau das passiert, was passieren muss. Durch die reduzierte Geldmenge sinkt das Preisniveau. Selbst Bau-Handwerksleistungen können nicht mehr zu jedem Phantasiepreis angeboten werden.

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bmi
Am 1.11.2023 um 12:10 von The Statistician:

In Japan hast du schon seit Ewigkeiten eine extrem lockere Geldpolitik und dennoch hat man das Ziel nur durch externe Einflussfaktoren (temporär) erreichen können. In 2-3 Jahren wird man in Japan wahrscheinlich wieder unter 2% sein...trotz der dortigen Geldpolitik. Und wo hat man in Japan die Zinsen bitte erhöht, die aus deiner Sicht den kausalen Grund für den Rückgang der Inflation darstellen soll? Ebenso solltest du dich fragen wieso die Inflation in Japan nicht in Ansätzen so hoch ausgefallen ist wie in vielen anderen Ländern der Welt trotz erheblich lockerer Geldpolitik, die selbst aktuell noch besteht.

Der Inflationsverlauf in Japan ist wie er ist, weil der Staat sich über die Zentralbank permanent verschuldet und massiv Preise subventioniert. Die gemessene Inflation ist infolgedessen niedrig und Argument für die Fortsetzung massiver Geldmengenausweitung. Rinse and repeat. Ein Teufelskreis. 

 

Japans Verschuldung liegt derzeit bei ca. 260% der Wertschöpfung p.a. und weil sie damit weltweit doch eher eine Ausnahme sind, ist die Währung um 50% abgestürzt. Als Gegenmaßnahme steigen jetzt die Zinsen. Bei einer Verschuldung von 260% wird das jedoch sehr teuer und infolgedessen werden Währungsreserven verkauft. Inflation hoch + schwache Währung = langsame aber stetige Verarmung in der Bevölkerung. 

 

Der Punkt ist der: eine zentrale Instanz meint durch Zins und Geldmenge eine hochkomplexe Wirtschaft steuern zu können ("Preisstabilität"). Kurzfristig mag das funktionieren indem z.B. externe Schocks "weggedruckt" werden und deflationäre Kräfte (Globalisierung, technologischer Fortschritt, ...) intakt sind, langfristig läuft man damit jedoch immer wieder in massive Fehlallokationen und Korrekturen die der breiten Bevölkerung mehr schaden und zu einer zunehmenden Ungleichheit führen.

 

Speziell für Japans Bevölkerung wäre der kurzfristige Schmerz (also massiver Schuldenabbau durch Ende der Neuverschuldung, Ende der Zinskurvenkontrolle und Ende der Subventionen) sehr wahrscheinlich der nachhaltigere Weg. Aber wer Zugang zur Gelddruckmaschine hat, wird immer den einfacheren Weg wählen und langfristig einen langsamen aber sicheren Tod sterben.

 

Daher: Bitcoin = Trennung von Staat und Geld.

 

Das würde sicherlich bei diversen externen Schocks zu einem größeren kurzfristigen Schmerz führen als Heute, langfristig jedoch zu mehr und einem besser verteilten Wohlstand und mehr Freiheit führen. Außerdem denke ich, dass es weniger externe Schocks geben wird (siehe bspw. "Kreditkarten-Kriege"). So meine Überzeugung. 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 4 Stunden von bmi:

Trennung von Staat und Geld.

Das hatten wir vor über 100 Jahren. Man kam zur Überzeugung, dass es geändert werden mußte.

"In Deutschland wurde mit der Reichsgründung 1871 die Goldmünze als offizielle Währung eingeführt. Nach dem ersten Weltkrieg war das Gold jedoch sehr knapp und der Goldpreis stieg rasant an."

Ersetze Gold durch Bitcoin und du kannst in die Zukunft sehen. Was werden die Politiker dann wohl tun?

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bmi
vor einer Stunde von reko:

Das hatten wir vor über 100 Jahren. Man kam zur Überzeugung, dass es geändert werden mußte.

"In Deutschland wurde mit der Reichsgründung 1871 die Goldmünze als offizielle Währung eingeführt. Nach dem ersten Weltkrieg war das Gold jedoch sehr knapp und der Goldpreis stieg rasant an."

Ersetze Gold durch Bitcoin und du kannst in die Zukunft sehen. Was werden die Politiker dann wohl tun?

Moment. Vor 100 Jahren hatten wir in ein paar Ländern eine Art von Goldstandard, aber keine Trennung von Staat und Geld. 

 

1914 wurde der Goldstandard zur Finanzierung des 1. Weltkrieg aufgehoben. Die Hyperinflation in Deutschland war übrigens eine direkte Folge. Die Staaten waren durch den Krieg hochverschuldet und man hat sich 1922 in Genua anschließend neben Gold auch auf Devisen als Währungsreserven geeinigt (wegen Zinsziehungsvorteil). Infolge des Weltkrieges kam es zu weiteren Problemen, die dann in den 30ern zur Weltwirtschaftskrise führten. 1944 hat man dann Bretton-Woods gegründet (USD als Ankerwährung, stabile Wechselkurse für Welthandel und FED hat sich verpflichtet Dollar gegen Gold zu festem Kurs zu tauschen). USD war an Gold gekoppelt und alle anderen Währungen an den USD. Wenn also Staaten die Geldmenge ausweiteten (was sie munter gemacht haben), mussten sie mehr USD-Reserven anlegen. Die USA hatte jedoch nicht genügend Goldreserven zur Deckung für die steigenden USD-Bilanzen (== Triffin-Dilemma). 1973 wurde dann schließlich Goldstandard zur Finanzierung des Vietnam-Krieges aufgehoben. 

 

Also kurzum: Einzelne Akteure haben in der Vergangenheit entschieden, dass sie zur Kriegsfinanzierung besser auf Steuererhöhungen verzichten und dafür lieber vom Goldstandard abweichen, um unbegrenzt Geld drucken zu können. Das bemerkt die Bevölkerung erst einmal nicht und somit gab es auch kaum bis gar keinen Aufschrei bzw. Vertrauensverlust in die Stabilität der Währung(en). Die daraus resultierenden Folgeprobleme werden nur selten der eigentlichen Ursache zugeordnet, sieht man doch aktuell schon wieder.

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