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Portfolio Umstrukturierung - wie vorgehen?

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Hi, ich habe 2020 mit dem Corona Crash an der Börse angefangen, mit ein paar ETFs via Einmalanlage, und anschließendem Sparplan, mit der Idee einer langfristigen Anlage für die Altersvorsorge.

Mein Portfolio sah bis vor kurzem jetzt so aus: ~35% MSCI World ETF, ~35% NASDAQ ETF, ~30% Emerging Markets ETF

Inzwischen ist mir klar geworden, dass ich mit 35% World und 35% Nasdaq eine ziemliche Sektorwette auf US-Tech habe. Bislang ist das ja noch gut gegangen, weil der Nasdaq lange Zeit sehr stark war, und wenn man im Corona Tief eingestiegen ist, ist sowieso alles gut gegangen.

Aber eigentlich möchte ich nun auf ein ausgeglicheneres Portfolio switchen, ohne so starkes regionale oder branchenspezifisches Ungleichgewicht.

Meine neue Vorstellung wäre ein Portfolio bestehend aus 50% MSCI World, 30% Emerging Markets, 20% Eurostoxx 600.

 

Der Nasdaq soll also eigentlich raus. Da ich dieses Jahr noch meinen Steuerfreibetrag voll übrig hatte, habe ich also vor kurzem ein paar Anteile davon verkauft und das Geld in den MSCI World und etwas Eurostoff gesteckt.

Aber ich frage mich, wie ich jetzt eigentlich weiter verfahren soll:

 

A) Die Nasdaq Anteile weiterhin stückweise und mit Ausschöpfung des jährlichen Steuerfreibetrags über die nächsten Jahre verkaufen, und die realisierten Gewinne entsprechend auch nur stückweise in das Rebalancing des Depots stecken. Vorteil davon: Ich schöpfe jedes Jahr den Freibetrag aus und zahl keine Steuern auf den Gewinn. Nachteil: Das ganze würde auf diesem Wege noch so 5-6 Jahre dauern bis der Nasdaq komplett abgestoßen ist, und wer weiß wie er sich in den nächsten 5 Jahren weiter entwickelt.

 

B) Lieber den Nasdaq jetzt* (*damit meine ich "alsbald", also sobald er sich wieder erholt hat und ich auch auf die zuletzt gekauften Anteile zumindest keinen Verlust realisiere) auf einmal verkaufen, und das alles sofort (oder über ein paar Monate verteilt) in das Rebalancing stecken. Nachteil davon wäre: Ich müsste jetzt auf einen Schlag einen guten Batzen Gewinn versteuern. Vorteil könnte aber sein, dass ich früher mehr Geld in die neue ETF Verteilung stecke und damit langfristig mehr Profit mache, Stichwort Zinsenzins. Immerhin denke ich, dass ich die neue Aufteilung nicht nochmal ändern werde, die soll dann also so für lange Zeit so beibehalten werden.

 

Spontan würde ich meinen dass B) vermutlich besser ist für die langfristige Rendite, ABER das ist total geraten :rolleyes: Daher meine Frage an Euch: Was macht hier jetzt mehr Sinn, wie würdet ihr diese Umstrukturierung vornehmen?

 

Danke, LG Thomas

 

 

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Sapine

Der Nasdaq hat meiner Einschätzung nach schon sehr stark korrigiert insofern ist das weitere Abwärtspotential nicht mehr allzu dramatisch. Daher würde ich eher zum langsamen Umbau tendieren. Wenn sich die nächsten Jahre die Sparraten nach oben anpassen und der Sparerpauschbetrag angehoben wird, geht das womöglich schneller als jetzt gedacht. 

 

Alt:  35% MSCI World ETF, ~35% NASDAQ ETF, ~30% Emerging Markets ETF

Neu: 50% MSCI World, 30% Emerging Markets, 20% Eurostoxx 600

 

Ich vermute Du meinst den STOXX Europe 600? Einen Eurostoxx 600 kenne ich nicht. 

 

Die neue Aufteilung ist um einiges defensiver aber das ist wohl so gewollt. Mir persönlich wäre es etwas zu viel EM und mir mir würden auch 15 % STOXX Europe 600 reichen. Dafür würde ich noch etwas Small Cap beimischen. 

 

 

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HOODi
· bearbeitet von HOODi

Ja genau, STOXX Europe 600 meine ich. 20% deshalb weil ich mal in irgendeinem Video gesehen habe dass das wohl in etwa der Faktor sein soll, um den Europa im MSCI World untergewichtet ist (wenn man Marktkapitalisierung vs BIP betrachtet). 

Und 30% EM habe ich gewählt, weil ich das auch so als üblichen Anteil mitbekommen hab in diversen Youtube Videos. Da taucht oft auf 70-30 (World + EM) oder 50-30-20 (World, EM, Europa) wenn es um ETF Sparpläne geht.

Zwecks Smallcaps: Da hab ich auch mal paar Videos gesehen wo zumindest in der Vergangenheit sich rausgestellt hat dass es statistisch gesehen wohl egal ist ob man Small Caps mit drin hat oder nicht. In manchen Zeiträumen hat man damit ne leicht bessere Rendite gemacht, in anderen Zeiträumen ne leicht schlechtere. Unter'm Strich +/-0. Daher dachte ich mir ich lass das weg, nach dem Motto "keep it simple".

 

Zum Thema: Du würdest also lieber stückweise verkaufen mit der Erwartung dass der Nasdaq in den nächsten Jahren eher wieder nach oben statt weiter nach unten geht? 

Und dass dann dieses Kapital (sind immerhin noch knapp 20K im Nasdaq) für ein paar Jahre lang noch nicht in den ETFs angelegt ist die ich dann langfristig auch behalten werde, das zieht meine langfristige Rendite nicht zu stark runter meinst du? Es geht hier übrigens um einen Anlagehorizont von noch gut 30 Jahren.

 

Danke

 

 

 

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Sapine

Natürlich kann man sich auch am BIP orientieren (ist halt nicht meins). Small Caps gehören für mich bei einem kompletten Abbild der Unternehmen dazu, aber kann man auch anders sehen. 

 

Ich glaube nicht, dass Deine Nasdaq Komponente den Rest outperformed aber das ist ja auch nicht nötig. Es reicht völlig wenn die Entwicklung nicht deutlich hinter dem Rest zurück bleibt. Grund ist dass, Du beim schrittweisen Ausstieg aus dem Nasdaq weiterhin 100 % Deines Kapitals investiert hast, während Du bei einem kompletten Verkauf jetzt und sofort nur noch x % für Dein Neuinvestment zur Verfügung haben wirst. Wie hoch wäre denn die Steuerbelastung in Deinem Fall? 

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HOODi
· bearbeitet von HOODi
vor 35 Minuten von Sapine:

Wie hoch wäre denn die Steuerbelastung in Deinem Fall?

Wenn ich jetzt alles an Nasdaq verkaufe sind es 2768€ Gewinn, mit einer Gesamtrendite von 19%. Freibetrag hab ich nix mehr dieses Jahr,

Steuern müsste dann also sein 2768 x 0.7 (TFS) = 1937. x 0,26375 = 511€

 

PS: Wobei ich ja nicht JETZT verkaufen würde, sondern wenn es wieder etwas hochgeht, also kommt vermutlich noch etwas mehr Gewinn und damit etwas mehr Steuer raus.

 

PPS: Der Wert liegt übrigens aktuell bei 17391€, d.h. abzüglich Steuern wären es 16880€ die ich dann sofort (oder vllt in 3-5 Tranchen) in die anderen ETFs stecken könnte. Ich wäre also nur sehr kurzzeitig nicht mit 100% investiert

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stagflation
vor 4 Stunden von HOODi:

Meine neue Vorstellung wäre ein Portfolio bestehend aus 50% MSCI World, 30% Emerging Markets, 20% Eurostoxx 600.

 

Wie wäre es denn einfach mit 100% FTSE All-World? Zu langweilig?

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HOODi
vor 1 Minute von stagflation:

Wie wäre es denn einfach mit 100% FTSE All-World? Zu langweilig?

Ne nicht zu langweilig, aber dann hab ich das Problem dass ich jetzt mit dem Nasdaq habe mit allen Werten in meinem Depot. Diese ETFs sind jetzt halt schon da, warum sie also nun weghauen nur um sie quasi mit einer anderen Version ihrer selbst zu ersetzen?

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Du solltest das Portfolio unverzüglich so gewichten, wie Du es haben möchtest. Steuern musst Du halt zahlen.

Du solltest auch nicht warten, bis sich irgendetwas erholt hat, da Du ohnehin nicht weißt, wann das sein wird.

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Sapine
vor 6 Stunden von HOODi:

PS: Wobei ich ja nicht JETZT verkaufen würde, sondern wenn es wieder etwas hochgeht, also kommt vermutlich noch etwas mehr Gewinn und damit etwas mehr Steuer raus.

Die ungefährlichste Umstellung ist, Verkauf und Neukauf zeitnah zueinander vorzunehmen. Dabei ist es ziemlich egal ob der Markt gerade oben oder unten ist. Stell Dir vor Du verkaufst und wartest dann auf günstige Kurse aber die kommen nicht mehr? 

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eurofetischist
vor 1 Stunde von Sapine:

Die ungefährlichste Umstellung ist, Verkauf und Neukauf zeitnah zueinander vorzunehmen. Dabei ist es ziemlich egal ob der Markt gerade oben oder unten ist. Stell Dir vor Du verkaufst und wartest dann auf günstige Kurse aber die kommen nicht mehr?

+1

 

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Theobuy

Wenn einer der Gründe für die Umstrukturierung ist, Überschneidungen zu reduzieren oder zu vermeiden, so scheint mir auch das neue Depot Überschneidungen zu enthalten. Hierauf könnte man ggf. noch einmal genauer schauen, um nicht aus diesem Grund in der Zukunft nochmals umzuschichten. Für das alte und neue Depot stellt sich die Frage: warum ist das eine schlechter als das andere? Umsetzen lassen sich hier alle Vorschläge und steuerliche Fragen der zweite Schritt vor dem ersten.

 

Ich habe mir seinerzeit eine kurze Begründung aufgeschrieben, warum ich meine Aufteilung so gewählt habe, wie sie ist. Gerade wenn man nicht täglich an der Aufteilung schraubt, aber viel liest/sich ansieht, weil es einfach interessant ist, hilft es sich an seine eigene Idee zu erinnern. Bei mir findet sich dort z.B. möglichst überschneidungsfreie Abbildung der Weltwirtschaft zu möglichst geringen Kosten...

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 9 Stunden von stagflation:

Wie wäre es denn einfach mit 100% FTSE All-World? Zu langweilig?

Halte ich auch für die beste Lösung im Falle des TO, vor allem, weil diese Sätze gefallen sind:

vor 12 Stunden von HOODi:

weil ich mal in irgendeinem Video gesehen habe dass das wohl in etwa der Faktor sein soll, um den Europa im MSCI World untergewichtet ist (wenn man Marktkapitalisierung vs BIP betrachtet). 

Und 30% EM habe ich gewählt, weil ich das auch so als üblichen Anteil mitbekommen hab in diversen Youtube Videos. Da taucht oft auf 70-30 (World + EM) oder 50-30-20 (World, EM, Europa) wenn es um ETF Sparpläne geht.

Zwecks Smallcaps: Da hab ich auch mal paar Videos gesehen

Du solltest deine eigene Gewichtung bzw. eine Abweichung von der "Herde" nicht auf der Sichtung irgendwelcher Videos aufbauen.

Dass du mit einem Eigenbau oft zweifeln wirst, zeigt dein jetziges Depot mit dem Nasdaq. Warum sollte es mit einer Übergewichtung von EM und Europa anders sein, wenn diese schlechter laufen sollten als stur nach MCAP? 

Mein persönlicher Rat daher:

Nur ACWI ETF oder Vanguard All World und das jetzt sofort und dann einfach laufen lassen und nicht immer nachdenken und daran herumspielen.

vor 9 Stunden von HOODi:

Ne nicht zu langweilig, aber dann hab ich das Problem dass ich jetzt mit dem Nasdaq habe mit allen Werten in meinem Depot. Diese ETFs sind jetzt halt schon da, warum sie also nun weghauen nur um sie quasi mit einer anderen Version ihrer selbst zu ersetzen?

Das verstehe ich nicht. Dein jetziges Depot entspricht doch nicht einem Vanguard All World. 

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JaWoDenn
vor 2 Stunden von Madame_Q:

Du solltest deine eigene Gewichtung bzw. eine Abweichung von der "Herde" nicht auf der Sichtung irgendwelcher Videos aufbauen.

In der Tat. Ganz wichtig. Ist dein Geld und jeder sollte nach seinen Gedanken investieren. Lass die Herde Herde sein.

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HOODi

Danke für Eure Antworten.

Zitat

 

Du solltest deine eigene Gewichtung bzw. eine Abweichung von der "Herde" nicht auf der Sichtung irgendwelcher Videos aufbauen.

Dass du mit einem Eigenbau oft zweifeln wirst, zeigt dein jetziges Depot mit dem Nasdaq. Warum sollte es mit einer Übergewichtung von EM und Europa anders sein, wenn diese schlechter laufen sollten als stur nach MCAP? 

 

Dieses "50-30-20 Weltportfolio" ist keine Erfindung von mir, darüber bin ich öfter gestolpert, es taucht in diversen gängigen Finanz-Channels auf Youtube als eine von mehreren denkbaren Depot-Strukturen für die langfristige passive Anlage auf. Nach meinem Verständnis ist das also nix super exotisches oder Marke Eigenbau, und objektiv betrachtet kann man wohl schwer sagen ob das jetzt besser oder schlechter ist als zB ein FTSE All World.

 

Das jetzige Depot ist ja was ganz anderes, da hab ich einfach was eingekauft, ich hatte mir da noch nicht so die Überlegungen gemacht bzgl. Diversifikation, Vermeidung von Klumpenrisiko usw. Ich schichte jetzt ja nicht um weil der Nasdaq grad gefallen ist, sondern weil mir grundsätzlich diese Übergewichtung von US-Tech langfristig zu riskant ist und ich für die Zukunft was ausgeglicheneres haben möchte. Ich werde also in 2 Jahren nicht wieder umschichten wenn zB EM oder Europa grad nicht gut performed, weil meine grundsätzliche Strategie dann hoffentlich ja noch die selbe sein wird. Diese Gedanken hatte ich mir beim Start halt nicht gemacht.

 

Eure Vorschläge für den ACWI oder FTSE All World machen sicherlich auch Sinn. Aber es wäre halt noch mehr Aufwand das komplett umzubauen jetzt. Ich dachte jetzt halt schon dass dieses 50-30-20 bereits ganz gut ausgeglichen sein sollte, zumindest wenn man eben nicht nur nach Marktkapitalisierung geht sondern nach realer Wirtschaftskraft. Und das halte ich persönlich halt schon für sinnvoll. Also sofern ihr hier nicht eine grobe Miss-Interpretation dieser Zusammensetzung meinerseits seht (?), würde ich am 50-30-20 festhalten wollen. 

 

Zum eigentlichen Thema zurück: Ich denke ich werde es dann wohl so machen dass ich noch bis nächstes Jahr warte, wenn ich wieder nen Freibetrag zur Verfügung hab (der soll ja glaube ich auch erhöht werden ab nächstem Jahr), und dann verkaufe ich den Nasdaq in einem Schlag und stell auch in einem Schlag die gewünschten 50-30-20 her. Dann hab ich halt paar hundert Euro Steuern bezahlt, aber hab sofort die gewünschte Verteilung, und dann lass ich das so laufen, und mach nur jedes Jahr am Ende mal ein kleines Jahres-Rebalancing um die 50-30-20 Verteilung wiederherzustellen und gleichzeitig den Freibetrag abzuschöpfen. Es scheint ja hier die mehrheitliche Meinung zu sein so einen Umbau nicht über einen großen Zeitraum zu strecken.

 

 

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alsuna
vor 14 Stunden von HOODi:

Wobei ich ja nicht JETZT verkaufen würde, sondern wenn es wieder etwas hochgeht, also kommt vermutlich noch etwas mehr Gewinn und damit etwas mehr Steuer raus.

Moment mal. Worauf willst du denn warten? Was du hier vorhast ist ganz böse mentale Buchführung und zur Belohnung darfst du dann auch noch mehr Steuern bezahlen. 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 52 Minuten von HOODi:

Ich dachte jetzt halt schon dass dieses 50-30-20 bereits ganz gut ausgeglichen sein sollte, zumindest wenn man eben nicht nur nach Marktkapitalisierung geht sondern nach realer Wirtschaftskraft

50/30/20 ist aber nicht nach realer Wirtschaftskraft.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber deine Zeilen lassen vermuten, dass du in vielen Dingen einfach noch sehr wenig Ahnung hast (was ja völlig ok ist) und nur das oder das vermutest und dann denkst, dass das richtig ist, weil irgendwo bei YouTube das mal so vorgeschlagen wurde. Auch das mit dem Market Timing bestätigt dies (siehe den berechtigten Post von @alsuna).

 

Ist dir z.B. klar, dass du bei 50/30/20 diese Gewichtung regelmäßig manuell justieren musst, damit das auch so bleibt und sich nicht irgendwie in eine andere Richtung verschiebt?

Der Sinn von 50/30/20 war ursprünglich, dass man auf eine 30/30/30/10 Gewichtung kommt bei den Regionen Nordamerika, EM, Europa und Pazifik. War dir das so klar?

 

Jegliche Abweichung von der simplen Gewichting nach Marktkapitalisierung sollte gut durchdachte, EIGENE Gründe haben und auch verstanden werden. 

Einfach so 70/30 zu machen, ohne zu verstehen was hinter dieser Gewichtung steckt, wäre genauso fragwürdig. 70/30 war damals die Gewichtung nach BIP. Mittlerweile liegen wir bei ca. 60/40. War dir das so klar?

 

Falls ich falsch liege und dir das alles klar ist, dann sorry.

Dann wirst du ja wissen, was du tust.

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HOODi
vor 18 Minuten von Madame_Q:

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber deine Zeilen lassen vermuten, dass du in vielen Dingen einfach noch sehr wenig Ahnung hast

Das glaube ich auch, deswegen frage ich hier ja auch nach ;) Ich bin dankbar für jede Art der Aufklärung, also haltet euch bitte nicht zurück mit Kritik.

Zitat

Moment mal. Worauf willst du denn warten? Was du hier vorhast ist ganz böse mentale Buchführung und zur Belohnung darfst du dann auch noch mehr Steuern bezahlen. 

Das verstehe ich jetzt nicht. Es ist ja wohl besser bei höherem Kurs zu verkaufen. Es macht doch keinen Sinn ausgerechnet JETZT beim aktuellen Dip zu verkaufen? Oder du meinst es ist ein Fehler jetzt anzunehmen dass der Nasdaq in den nächsten Monaten irgendwann nochmal steigt, statt stetig weiter zu fallen? Das glaub ich persönlich halt einfach nicht. Was du meinst mit "zur Belohnung darfst du dann noch mehr Steuern bezahlen" versteh ich nicht.

Zitat

Ist dir z.B. klar, dass du bei 50/30/20 diese Gewichtung regelmäßig manuell justieren musst, damit das auch so bleibt und sich nicht irgendwie in eine andere Richtung verschiebt?

Ja das wusste ich, ich hatte ja auch geschrieben: "dann lass ich das so laufen, und mach nur jedes Jahr am Ende mal ein kleines Jahres-Rebalancing um die 50-30-20 Verteilung wiederherzustellen und gleichzeitig den Freibetrag abzuschöpfen"

Ich weiß dass das einige als zu viel Aufwand betrachten, und ich weiß auch (oder glaube zu wissen) dass diese Freibetragsabschöpfung sich quasi null rechnet. Zumindest habe ich auch das mal in einem Video gesehen ;) Da wurde es halt vorgerechnet, man hat nach 30 Jahren irgendwie 0,2% mehr Rendite gehabt, wenn man das verrechnet mit der Zeit die man jährlich in die Freibetragsabschöpfung gesteckt hat kommt da ein mieser Stundenlohn raus. Aber das stört mich jetzt nicht.

 

Zitat

Der Sinn von 50/30/20 war ursprünglich, dass man auf eine 30/30/30/10 Gewichtung kommt bei den Regionen Nordamerika, EM, Europa und Pazifik. War dir das so klar?

...

 70/30 war damals die Gewichtung nach BIP. Mittlerweile liegen wir bei ca. 60/40. War dir das so klar?

Nein das war mir beides nicht klar. D.h. diese Werte sind veraltet? Was gilt denn dann heute, wenn ich eine realwirtschaftliche Gleichgewichtung zwischen USA und Europa haben will?

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 31 Minuten von HOODi:

Ja das wusste ich, ich hatte ja auch geschrieben: "dann lass ich das so laufen, und mach nur jedes Jahr am Ende mal ein kleines Jahres-Rebalancing um die 50-30-20 Verteilung wiederherzustellen

Sorry, das hatte ich überlesen.

 

vor 31 Minuten von HOODi:

Ich weiß dass das einige als zu viel Aufwand betrachten, und ich weiß auch (oder glaube zu wissen) dass diese Freibetragsabschöpfung sich quasi null rechnet

Um die Freibetragssache geht's nicht. Die Gebühren für die Transaktionen und die später (größeres Depot) anfallenden Steuern solltest du aber beachten.

 

vor 31 Minuten von HOODi:

Das verstehe ich jetzt nicht. Es ist ja wohl besser bei höherem Kurs zu verkaufen. Es macht doch keinen Sinn ausgerechnet JETZT beim aktuellen Dip zu verkaufen? Oder du meinst es ist ein Fehler jetzt anzunehmen dass der Nasdaq in den nächsten Monaten irgendwann nochmal steigt, statt stetig weiter zu fallen? Das glaub ich persönlich halt einfach nicht.

Dazu sag ich jetzt nur:

Du wirst noch lernen, dass Market Timing samt deinen Prognosen ziemlich bis voll in die Hose gehen können.

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Schwachzocker
vor 5 Stunden von HOODi:

Das verstehe ich jetzt nicht. Es ist ja wohl besser bei höherem Kurs zu verkaufen. 

Und den Stoxx 600 kaufst Du dann aber wahrscheinlich auch zu einem höheren Kurs.

 

vor 5 Stunden von HOODi:

Oder du meinst es ist ein Fehler jetzt anzunehmen dass der Nasdaq in den nächsten Monaten irgendwann nochmal steigt...

Ja, seine Strategie auf eine solche Annahme aufzubauen, ist ein Fehler. Es kann auch mal 10 Jahre dauern bis man die alten Kurse wieder sieht.

Du kannst den NASDAQ hoch verkaufen und den Stoxx 600 dann hoch kaufen. Oder Du kannst den NASDAQ niedrig verkaufen und den Stoxx 600 dann auch niedrig kaufen.

 

vor 7 Stunden von HOODi:

Zum eigentlichen Thema zurück: Ich denke ich werde es dann wohl so machen dass ich noch bis nächstes Jahr warte, wenn ich wieder nen Freibetrag zur Verfügung hab (der soll ja glaube ich auch erhöht werden ab nächstem Jahr), und dann verkaufe ich den Nasdaq in einem Schlag und stell auch in einem Schlag die gewünschten 50-30-20 her. 

Was macht Dich so sicher, dass der NASDAQ dann nicht komplett im Keller ist?

 

vor 7 Stunden von HOODi:

Dann hab ich halt paar hundert Euro Steuern bezahlt, aber hab sofort die gewünschte Verteilung...

Das kannst Du sofort haben!

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HOODi
· bearbeitet von HOODi
Zitat

Du kannst den NASDAQ hoch verkaufen und den Stoxx 600 dann hoch kaufen. Oder Du kannst den NASDAQ niedrig verkaufen und den Stoxx 600 dann auch niedrig kaufen.

Das sind aber nur 2 von 4 Möglichkeiten. Es gibt zB noch: Nasdaq niedrig verkaufen, Stoxx hoch kaufen. Und diese Variante trifft in meinen Augen am ehesten zu wenn ich jetzt umschichte. Denn der Nasdaq ist recht stark eingebrochen, der Stoxx vergleichsweise nicht. Klar, in 6 Monaten kann Nasdaq noch niedriger und Stoxx noch höher liegen. Aber jetzt die Gegenfrage: Was macht dich so sicher, dass genau das der Fall sein wird, und nicht etwa das genaue Gegenteil eintrifft? 

Du scheinst anzunehmen dass die beiden sich irgendwie synchron entwickeln werden, aber wieso? Nasdaq und Stoxx haben jetzt inhaltlich nicht viel gemeinsam, da stecken doch komplett andere Aktien drin.

 

Das ist jetzt nicht provokativ gemeint (sowas liest sich im Internet leider nur immer so). Sondern ich will damit nur sagen dass ich euch irgendwie nicht ganz folgen kann. Mir scheint dass die Antwort ob man jetzt oder in Zukunft kauft/verkauft, und ob in einem Stück oder stückweise, immer nur lauten müsste: Total egal, denn keiner kann irgendwas sagen ^^ Wenn jetzt aber doch eine der beiden Variante empfehlenswerter ist, dann habe ich noch nicht verstanden warum? 

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Sapine

Die verschiedenen Börsenindices laufen zwar nicht 100 % synchron aber schon sehr ähnlich. D.h. wenn die Nasdaq steigt, steigen in der Regel auch alle anderen Börsenindices. Dabei sind die Ausschläge bei den Techwerten meist höher als bei den marktbreiten Indices. Durch die unterschiedlichen Zeitzonen der verschiedenen Börsen kommt es manchmal zu kleinen Verschiebungen. Dennoch ist es gewagt auf einen optimalen Zeitpunkt zu wetten (hoch verkaufen, niedrig kaufen). 

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Schwachzocker
vor 8 Stunden von HOODi:

Das sind aber nur 2 von 4 Möglichkeiten. Es gibt zB noch: Nasdaq niedrig verkaufen, Stoxx hoch kaufen. Und diese Variante trifft in meinen Augen am ehesten zu wenn ich jetzt umschichte. Denn der Nasdaq ist recht stark eingebrochen, der Stoxx vergleichsweise nicht. Klar, in 6 Monaten kann Nasdaq noch niedriger und Stoxx noch höher liegen. Aber jetzt die Gegenfrage: Was macht dich so sicher, dass genau das der Fall sein wird, und nicht etwa das genaue Gegenteil eintrifft? 

...

Ich bin keinesfalls sicher, sondern weiß es nicht im geringsten. Daher mein Rat: Wenn Du umschichten möchtest, dann schichte um. Es gibt keinen Grund zu warten.

 

vor 8 Stunden von HOODi:

...

Das ist jetzt nicht provokativ gemeint (sowas liest sich im Internet leider nur immer so). Sondern ich will damit nur sagen dass ich euch irgendwie nicht ganz folgen kann. Mir scheint dass die Antwort ob man jetzt oder in Zukunft kauft/verkauft, und ob in einem Stück oder stückweise, immer nur lauten müsste: Total egal, denn keiner kann irgendwas sagen...

So ist es.

Du wolltest umschichten. weil Dir die Sektorenwette NASDAQ nicht mehr gefällt. Das kannst Du jetzt tun, Du kannst es in zwei Jahren tun, oder Du kannst es in 20 Jahren tun.

Und niemand weiß, was besser ist.

 

Du kannst nur beeinflussen, wie Dein Portfolio aussieht und den Zeitraum, in dem Du investiert bis.

Timing funktioniert nicht und ist reine Glückssache.

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alsuna
vor 17 Stunden von HOODi:

Es ist ja wohl besser bei höherem Kurs zu verkaufen. Es macht doch keinen Sinn ausgerechnet JETZT beim aktuellen Dip zu verkaufen?

Wenn du ehrlich mit dir bist, ist der aktuelle Wert deiner Anlagen dein Vermögen. Dieses eine Vermögen hast du und kannst es nach deinem Gusto aufteilen. Warum solltest du jetzt eine Aufteilung beibehalten, die du gar nicht mehr haben willst?

Wenn es dich stört, dass du mit einer Position einen Verlust gemacht hast, dann ist das ein Problem nur für den Ego, auf dem Papier ist das egal. Du hast ja nicht vor, das Geld zu entnehmen und zu verbraten. Du änderst ja nur die Aufteilung innerhalb der gleichen Asset Klasse.

Sehr deutlich wird mein Punkt, wenn du dir vorstellst, von einem NASDAQ ETF in einen andren zu tauschen. Du willst in Stoxx Europe 600 tauschen, das kommt aber auf den gleichen Gedankengang raus. 

 

vor 17 Stunden von HOODi:

Es ist ja wohl besser bei höherem Kurs zu verkaufen. Es macht doch keinen Sinn ausgerechnet JETZT beim aktuellen Dip zu verkaufen?

Nun, mit jedem Euro, den dein Kurs steigt, steigt dein steuerlicher Gewinn. Dann darfst du beim Verkauf mehr Steuern bezahlen. 

Ich würde tatsächlich eher zum Umschichten einen Zeitpunkt mit gefallenen Kursen als Chance sehen, denn Steuern bezahlen schlägt sich ganz schön auf das Endergebnis aus. 

Die großen Indizes laufen so ähnlich, dass ein niedriger Punkt in dem einen kaum ein Höchststand in dem anderen sein wird (siehe auch @Sapine)

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HOODi
Zitat

Die großen Indizes laufen so ähnlich, dass ein niedriger Punkt in dem einen kaum ein Höchststand in dem anderen sein wird (siehe auch @Sapine)

Okay, wenn das so ist dann macht es schon Sinn.

 

Dann danke für all Eure Antworten!

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Merol Rolod
vor 10 Stunden von HOODi:

Sondern ich will damit nur sagen dass ich euch irgendwie nicht ganz folgen kann.

Das Gefühl hatte ich auch. Aber bereits der nächste Satz zeigt, dass du verstanden hast:

vor 10 Stunden von HOODi:

Mir scheint dass die Antwort ob man jetzt oder in Zukunft kauft/verkauft, und ob in einem Stück oder stückweise, immer nur lauten müsste: Total egal, denn keiner kann irgendwas sagen

Es gilt:

vor einer Stunde von alsuna:

Dieses eine Vermögen hast du und kannst es nach deinem Gusto aufteilen.

Stell deine gewünschte Allokation also zeitnah her und widme dich anderen spannenden Themen.

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