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Gast230807

Klumpenrisiko MSCI World

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cutter111th
· bearbeitet von cutter111th

Es werden ja oft die hohe Gewichtung der USA sowie auch das hohe Gewicht des Tech-Sektors bemängelt. Weiterhin das sehr hohe Gewicht einzelner Aktien. 

 

Das ist ja auch alles richtig, allerdings stören mich wiederum auch einige Argumente, So höre ich zum Beispiel von Kommer regelmäßig, dass Tech in der Vergangenheit keine höheren Renditen gebracht hat. Nun denke ich, darf man aber doch berechtigt mal die Frage stellen, ob man den Tech_Sektor vor zum Beispiel 30 Jahren auch in seiner Bedeutung noch vergleichen kann mit Tech von heute? Wohl kaum, insbesondere dann nicht, wenn man sich die MegaCaps ansieht, ein Phänomen, welches es so in der Vergangenheit auch noch nie gegeben hat, allenfalls in düsteren Scfi Dytopien. 

 

Der Kauf von ETF und das passive Investieren haben im gleichen Zeitraum ebenfalls extrem an Bedeutung gewonnen. Die Aktien steigen vermutlich auch deshalb immer weiter, weil sie zwangsläufig durch ETF immer weiter gekauft werden müssen. 

 

Keiner weiß, ob das was wir aktuell sehen eine Anomalie ist. Vielleicht kracht es irgendwann und ja, wer sich heute anders aufstellt, hat vielleicht ein nicht ganz so großes Minus im Depot. Vielleicht hat er bis dahin aber so viel Rendite liegen lassen, dass der Unterschied sich in Grenzen hält, Wenn man bedenkt, wie viele Jahre schon vor den oben genannten Gefahren gewarnt wird, dürfte da schon einiges an Rendite liegen geblieben sein, 

 

Zudem ist es wohl egal wie man die einzelnen Regionen gewichtet hat, wenn es in den USA richtig kracht, dann kracht es überall. Ich persönlich halte ein Bürgerkriegsszenario in den USA in den nächsten Jahren auch für gar nicht mal so unwahrscheinlich, aber gehen wir mal davon aus, ein solches Szenario tritt ein. Wie viel USA Gewichtung man dann im Portfolio hat, dürfte ziemlich egal sein, Da sehe ich bestenfalls noch eine hohe EM Gewichtung als vorteilhaft. Aber wie viel Rendite hat man in den letzten 15 Jahren mit einer hohen EM Gewichtung liegen lassen? Mal davon ab, auch EM dürften in einem solchen Fall erst mal fallen. 

 

 

Kurz um, ich mach mir über sowas keinen Kopf mehr. Ich ändere nichts mehr  an meinen Altbeständen, auch aus steuerlichen Gründen, aber ansonsten bin ich schon vor längerer Zeit für meinen Aktienanteil auf die berüchtigte eine Zeile im Depot umgestiegen und fertig. 

 

 

 

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 23 Minuten von reko:

Entweder ich setze auf die früheren Gewinner oder die zurück gebliebenen Aktien (oder Assetklassen

Das Markierte ist Momentum und wie wir wissen, ist Momentum eine Sache, die nicht so dumm ist und "recht gut" funktioniert.

Eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung hat natürlich ein gewisses Momentum in sich, aber eben nicht so stark wie entsprechende Momentum-Indizes oder -Produkte.

Man ist damit neutraler unterwegs als manche denken und eben doch besser diversifiziert (selbst nur 20%-Nicht-US-Aktien-Anteil hätten einen nicht zu unterschätzenden Effekt...es reicht, dass er da ist und das Geld dorthin wandern kann - "Auffang-Effekt")...bei einem S&P500 oder gar Nasdaq100 st das natürlich nicht mehr gegeben.

 

Es ist also vieles eine Sache, aus welchem Blickwinkel man die Dinge betrachtet. Momentum-Befürworter würden vermutlich über die Gefahren in Bezug auf prozyklisches Investieren bei marktkapitalisierungsgewichteten Indizes/ Produkten müde lächeln, während Value-Fans die Sache wieder anders sehen.

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geeman
vor einer Stunde von reko:

Und innerhalb der Assetklasse braucht man das Risiko nicht beachten? Da ist Markowitz anderer Meinung. Erstaunlicherweise argumentieren Passivanleger mit der Portfoliotheorie, verzichten dann aber auf eine Portfoliooptimierung und behaupten statt dessen der Gesamtmarkt wäre am besten optimiert. Diese Annahme ist falsch. Das optimale Portfolio muß mittels der Korrelationen berechnet werden.

Wenn man breit streut, braucht man das Risiko in einer Assetklasse nicht beachten. Man kauft das Asset.

Warum vermischt Du jetzt Portfolio und Assetklassen? Mein Portfolio besteht aus verschiedenen Assetklassen.

Ich habe auch nicht mit Markowitz angefangen.

 

Zitat

Natürlich ist passives Investment prozyklisch - erst recht wenn man die Fonds Zu- und Abflüße berücksichtigt. Die Argumentation lautet: die Kurse der Welt AG sind in den letzten 10 Jahren gestiegen, sie werden es auch weiter tun. Und innerhalb der Welt AG sind genau die Werte am stärksten gewichtet die in den letzten Jahren am stärksten gestiegen sind.

Erster Teil: stimme ich zu.

Zweiter Teil: Keiner macht diese Voraussage, dass es weiter steigt. Was soll diese Behauptung?

 

Zitat

Auch die Annahme der Markt/Durchschnitt hätte immer recht ist falsch. Bei einer bimodalen Verteilung kann der Durchschnitt das schlechteste Ergebnis erreichen.

Wer hat denn (langfristig) mehr Recht als der Markt? Hast Du Beispiele?

Kann man überhaupt von Recht und Unrecht sprechen? Es geht doch am Ende um Risiko/Volatilität und Rendite. Du kriegst das eine nicht ohne das andere.

Und wieso jetzt bimodale Verteilung? Komisches Beispiel.

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Puppi
vor 13 Minuten von cutter111th:

Nun denke ich, darf man aber doch berechtigt mal die Frage stellen, ob man den Tech_Sektor vor zum Beispiel 30 Jahren auch in seiner Bedeutung noch vergleichen kann mit Tech von heute?

Richtig.

Es stellt sich allein schon die Frage, ob das Wort "Tech" überhaupt noch passend ist.

Man müsste sich mal ansehen, in wie vielen Bereichen die Big Player aktiv sind und damit so schon in sich in gewisser Weise viel diversifizierter als die ineffektiven Techklumpen der Dotcom-Blase.

"INFRASTRUKTUR" wäre vielleicht teils paasender als einfach "Tech".

vor 16 Minuten von cutter111th:

Zudem ist es wohl egal wie man die einzelnen Regionen gewichtet hat, wenn es in den USA richtig kracht, dann kracht es überall. Ich persönlich halte ein Bürgerkriegsszenario in den USA in den nächsten Jahren auch für gar nicht mal so unwahrscheinlich, aber gehen wir mal davon aus, ein solches Szenario tritt ein. Wie viel USA Gewichtung man dann im Portfolio hat, dürfte ziemlich egal sein,

+1

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geeman
vor 13 Minuten von cutter111th:

Das ist ja auch alles richtig, allerdings stören mich wiederum auch einige Argumente, So höre ich zum Beispiel von Kommer regelmäßig, dass Tech in der Vergangenheit keine höheren Renditen gebracht hat. Nun denke ich, darf man aber doch berechtigt mal die Frage stellen, ob man den Tech_Sektor vor zum Beispiel 30 Jahren auch in seiner Bedeutung noch vergleichen kann mit Tech von heute? Wohl kaum, insbesondere dann nicht, wenn man sich die MegaCaps ansieht, ein Phänomen, welches es so in der Vergangenheit auch noch nie gegeben hat, allenfalls in düsteren Scfi Dytopien. 

Google mal die East India Company. Die hatten wohl eine eigene Armee von 260.000 Soldaten.

Wenn Apple, Google, Microsoft MegaCaps sind, dann waren die ein GigaCap.

 

Aber okay: This time it's different. ;-)

 

PS: Ich möchte auch keine Tesla- oder Meta-Army sehen.

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Firobaz
47 minutes ago, cutter111th said:

Nun denke ich, darf man aber doch berechtigt mal die Frage stellen, ob man den Tech_Sektor vor zum Beispiel 30 Jahren auch in seiner Bedeutung noch vergleichen kann mit Tech von heute? Wohl kaum, insbesondere dann nicht, wenn man sich die MegaCaps ansieht, ein Phänomen, welches es so in der Vergangenheit auch noch nie gegeben hat, allenfalls in düsteren Scfi Dytopien. 

Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Was die USA gemacht haben ist, dass sie in strategisch wichtigen Bereichen (Quasi-)Monopole zugelassen haben: Microsoft, Google, Facebook. In der Westlichen Welt sowie weiten Teilen Lateinamerikas, Afrikas und Südostasiens sind Facebook und Google weitgehend konkurrenzlos, Microsoft sogar weltweit und das wird sich auch nicht ändern, denn die Europäer werden sich, wenn sie denn überhaupt die Fähigkeit hätten, nie darauf einigen können, eine Konkurrenz zu Google oder Facebook aufzubauen, von Microsoft ganz zu schweigen. Genauso wenig wie auf europäische Atomwaffen. Wer entscheidet, wann die abgefeuert werden? Wo werden sie stationiert, wer zahlt was, wer entwickelt was? Da ist die Kleinstaaterei hierzulande viel zu stark ausgeprägt. Europa ist im Gegensatz zu den USA kein einheitlicher politischer Akteur und wird es wohl auch nie sein. Das wäre aber nötig, um solche Mega-Caps aufzubauen. Russland scheidet aus offensichtlichen Gründen ebenfalls aus. Was bleibt wäre China, aber niemand kein Land der Welt will den Chinesen das Betriebssystem über seine PCs anvertrauen. Ebenso mit den ganzen Daten von Google. Tiktok soll jetzt in den USA verboten oder zwangsverkauft werden. VKontakte nutzt außerhalb von Russland niemand. Baidu spielt nur in wenigen Ländern eine Rolle. Wesentliche Konkurrenz ist da nicht in Sicht.

 

Das haben die Amis clever gemacht. Sie erlauben diesen Monopolfirmen ihre eigenen Konsumenten auszuplündern, denn so können diese Firmen dominante Stellungen erreichen und gleichzeitig einen Großteil der Konsumenten des restlichen Planeten ausplündern und als Bonus obendrauf kriegt man die ganzen Daten und im Ernstfall Zugriff/Kontrolle auf Milliarden von Microsoft-Rechnern und Apple-Smartphones. Man braucht ja nicht zu glauben, dass wenn die USA wirklich wollten, dass dann in China oder Russland noch irgendwas funktionieren würde. Microsoft hat unter Garantie überall Backdoors und Schadsoftware falls es mal richtig ernst wird.

 

Es wird also bei den Monopolen bleiben. Microsoft, Facebook und Google waren eigentlich schon immer "zu teuer". Sie werden es bleiben. Und die ganze Argumentation kann man in leicht abgeschwächter und abgewandelter Form auf viele weitere Firmen und Branchen übertragen, z.B. Großbanken, Telekommunikationsfirmen oder Unternehmen im Zahlungsverkehr. Um wirkliche Global Player aufzubauen, muss ein Land in vielen Branchen und Industriezweigen einfach groß sein, und nur die USA sind groß genug und haben die politischen und strategischen Voraussetzungen um auch in Zukunft mit ihren Unternehmen die Weltmärkte zu erobern und - im Technologiebereich - zu dominieren.

 

Die Rally in den USA wird weiter gehen. Ich bleibe voll im S&P 500 investiert.

 

(Die Ausführungen hier sind rein deskriptiv und in keiner Weise normativ oder wertend zu verstehen. Für mich geht es hier um eine reine Finanzentscheidung und um finanzielle Chancen in einer Welt, wie sie realistischerweise nun mal ist. Dieser Post ist in keiner Weise als politische Aussage gedacht. Nichts was ich hier schreibe ist als Billigung, Rechtfertigung oder Unterstützung der Wirtschafts-, Industrie- oder Sozialpolitik der USA oder einer Westlich dominierten Weltordnung zu verstehen. Ebenso auch keine Kritik an Russland, China oder anderen Ländern. Es geht mir ausschließlich um die objektive zu beurteilende Frage, wo derzeit die besten Investmentchancen sind.)

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underwood
vor 1 Stunde von reko:

Das ist deine Wahrnehmung. Über die Erfolgsaussichten will ich hier nicht diskutieren, aber es gibt eben 2 entgegengesetzte Strategien. Entweder ich setze auf die früheren Gewinner oder die zurück gebliebenen Aktien (oder Assetklassen).

Das ist ja das tolle am Indexing, wie ich finde. Man macht beides, nur setzt man verstärkt auf die früheren Gewinner mit höherer Gewichtung. 

Aber auch die haben im Index mal klein angefangen. Und insgesamt funktioniert das Konzept seit Jahrzehnten sehr erfolgreich.

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Nachdenklich
vor 12 Minuten von underwood:

....   nur setzt man verstärkt auf die früheren Gewinner mit höherer Gewichtung. 

Ich kann das nachvollziehen. "The trend is your friend!"

Aber mit dem Teil, mit dem ich das möchte, setze ich dann auf einen Momentumfonds. Der beläßt bei einem Trendwechsel die früheren Gewinner nicht solange im Portfolio, bis das relative Gewicht wieder abgesunken ist.

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Ich habe schon Probleme beim ersten Diagramm. Man kann natürlich Bond Yields mit Dividend Yields vergleichen. Nur: was bringt das? Wir wissen doch, dass die Rendite bei Aktien aus Dividenden und Kursgewinnen besteht - und dass die Kursgewinne in den letzten Jahrzehnten höher waren als die Dividendengewinne. Man muss doch beides zusammen betrachten!

 

Worauf will der Autor hinaus?

 

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leoluchs
vor 17 Minuten von stagflation:

Ich habe schon Probleme beim ersten Diagramm. Man kann natürlich Bond Yields mit Dividend Yields vergleichen. Nur: was bringt das? Wir wissen doch, dass die Rendite bei Aktien aus Dividenden und Kursgewinnen besteht - und dass die Kursgewinne in den letzten Jahrzehnten höher waren als die Dividendengewinne. Man muss doch beides zusammen betrachten!

 

Worauf will der Autor hinaus?

 

Nichts Genaues weiß man nicht, und die Zukunft ist ungewiss. Aber aus Sicht des Autors bemerkenswert ist das Vertrauen in die US-LC (der Klumpen im MSCI):

Zitat

The only thing I know for sure is I’ve never seen sentiment so dour on corporations outside of large cap U.S. stocks.

 

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Schwachzocker
vor 24 Minuten von stagflation:

...Wir wissen doch, dass die Rendite bei Aktien aus Dividenden und Kursgewinnen besteht...

Sagen wir: Einige, wenige wissen das.

Überhaupt scheint es nur wenige Anleger zu geben, die nach Wissen handeln.

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Rubberduck
Am 19.12.2024 um 11:49 von cutter111th:

 

Kurz um, ich mach mir über sowas keinen Kopf mehr. Ich ändere nichts mehr  an meinen Altbeständen, auch aus steuerlichen Gründen, aber ansonsten bin ich schon vor längerer Zeit für meinen Aktienanteil auf die berüchtigte eine Zeile im Depot umgestiegen und fertig. 

 


bei mir auch nur eine Zeile.

EM nur Bonds. Auch ein ETF.

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