Zum Inhalt springen
Gast230807

Klumpenrisiko MSCI World

Empfohlene Beiträge

etherial
vor 27 Minuten von odensee:

Du schreibst von „Diversifizierung“ meinst aber „Gewichtung“, was völlig anderes.

Für mich erläutert sich der Unterschied aber nicht einmal gerade so ... ich vermute, dass das Thema schon hier und da diskutiert wurde, aber jeder der jetzt gern dazu lernen will, ist mit einem knappen Statement jetzt nicht gut bedient.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cepha
vor 16 Minuten von BlindesHuhn88:

Stört dich das es ein USA Unternehmen ist? Dann müsstest Mal schauen woher das Geld kommt. Dann ist es nicht mehr USA. 

 

Das politische Risiko (z.B. Zerschlagung des Monopols) liegt nun mal in den USA. Genau wie bei all den anderen groß gewichteten Unternehmen im MSCI world auch. Genauso würde ein schwarzer Schwank (z.B. Schadsoftware die MS Software lahm legt) auch weltweit zuschlagen.

 

Für mich ist das keine gute Diversifizierung und daran ändert sich mit einem all world oder einen all world IMI auch relativ wneig, weil EM und small cap derzeit nur kleine Anteile haben.

 

Ich verstehe aber auch nicht, warum man da jetzt so erbittert darüber diskutieren müsste. Wer den MSCI world für sich alleine toll findet nimmt ihn (und die letzten 10 Jahre war es weeder erfolgreich, EM dabei zu haben noch small cap) und wer das nicht tut, mischt eben was dazu. So wie ich.

 

Es ist nicht so, dass ich Microsoft, Apple, Google & Co nicht im Depot haben will. Ich will aber kein Portfolio haben, in dem Microsoft alleine mehr Gewicht hat als alle deutschen und chinesischen Unternehmen im Index zusammengenommen. Für mich ist das keine vernünftige Abbildung der Weltwirtschaft.

vor 24 Minuten von etherial:

Für mich erläutert sich der Unterschied aber nicht einmal gerade so ... ich vermute, dass das Thema schon hier und da diskutiert wurde, aber jeder der jetzt gern dazu lernen will, ist mit einem knappen Statement jetzt nicht gut bedient.

Die Gewichtung ist selbstverständlich Bestandteil der Diversifizierung.

 

Ein Portfolio mit 30 Aktientiteln, Titeln, wovon eines 99% ausmacht ist nicht diversifiziert. Wenn ich in einem Portfolio Gold und Anleihen beimische, aber jeweils nur mit 0,1% Anteil, habe ich keinen relevanten Diversifizierungseffekt. So ist das heute mit all world und All world IMI statt MSCI world. Die Anteile von EM und SC sind heute so gering, dass der Effekt überschaubar bleibt.

(wäre es nicht so, würde man die heute auch nicht mehr empfehlen, weil EM und SC die letzten Jahre schlecht gelaufen sind)

 

Gerd Kommer nennt seinen ETF "ultradiversifiziert", weil er die maximalem Anteile bei 1% deckelt (gewichtet). Ich bin also nicht der einzige in der ETF Welt, der solche Gewichtingen auch für ein Diversifizierungsproblem hält.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Rotenstein
vor 6 Stunden von Cepha:

Diversifizierung ist der einzige "free lunch".

 

Wenn Du Dich mit dem MSCI world tatsächlich ausreichend diversifiziert fühlst ist alles gut. Ich tue das derzeit nicht. Ich will nicht fast 5% Microsoft in meinen "Welt-Portfolio" haben, völlig egal, wie der Markt dieses Unternehmen einschätzt.

 

Ja, ich halte den MSCI World für ausreichend diversifiziert, auch wenn ich persönlich einen ETF bespare und empfehlen würde, der neben den entwickelten Märkten auch noch die Schwellenländer abbildet. Microsoft ist dort mit 3.8% gewichtet, also noch etwas niedriger als im MSCI World. 

 

Das Schöne ist, dass ich keine Wasserstandsmeldungen verfolgen, Prognosen erstellen oder Umschichtungen vornehmen muss. Der Markt macht das für mich, und der ETF setzt die Markteinschätzung meist um, ohne irgendetwas zu kaufen oder zu verkaufen - d.h. auch sehr günstig, was Steuern und Gebühren angeht. 

 

Auch ich weiss, dass irgendwann Microsoft nicht mehr das führende Unternehmen sein wird. Allerdings weiss ich nicht, wann das passieren wird. Der ETF berücksichtigt den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens relativ zum Gesamtmarkt allerdings automatisch. Microsoft steht doch genau da, wo es steht, weil die Aktie so gut gelaufen ist - obwohl Kritiker schon vor Jahren vor einer Überbewertung gewarnt haben. Und irgendwann wird die Aktie vielleicht nicht mehr so gut laufen, dann wird ihr Gewicht eben relativ gesehen über die Zeit abnehmen - ohne dass es zu einem plötzlichen Absturz kommen muss. Der ETF wird dann schon die Aktie im Portofolio haben, die Microsoft den Rang ablaufen wird, und ihr Erfolg wird den Misserfolg Microsofts für mich automatisch abfedern. 

 

Aktien sind mit Risiken verbunden. Was viele nicht mehr wissen, ist, dass der Weltaktienmarkt auch über längere Zeiträume zurückgehen kann, vor allem, wenn man die realen Renditen betrachtet. Von daher muss jeder selbst wissen, wieviel er darin investieren möchte, und wieviel er in andere Assetklassen, etwa einen Geldmarktfonds als Sicherheitsbaustein, investieren möchte. Wer jedoch in Aktien geht, der ist mit ETFs auf den MSCI World gut bedient; wer's noch breiter möchte, kann ja in den MSCI ACWI, MSCI ACWI IMI oder FTSE All-World gehen. Persönlich würde ich aber selbst schon den S&P 500 als ausreichend sehen für jemanden, der genau weiss, was er tut. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
LongtermInvestor
· bearbeitet von LongtermInvestor
vor 8 Stunden von Cepha:

Wenn Du Dich mit dem MSCI world tatsächlich ausreichend diversifiziert fühlst ist alles gut. Ich tue das derzeit nicht. Ich will nicht fast 5% Microsoft in meinen "Welt-Portfolio" haben, völlig egal, wie der Markt dieses Unternehmen einschätzt.

Das ist steuerbar. Wenn du z.B. den risikolosen Teil des Portfolios entsprechend anpasst - bei einem

70/30 Portfolio liegt der Anteil dann nur noch bei 3,5%. Wenn Du dann noch Europa etwas stärker gewichten willst, kommst Du sehr einfach auf unter 3%. Natürlich sind solche Überlegungen zum Risikomanagement sinnvoll.
 

Die Outperformance der US Aktien kann sich auch künftig ändern, wie aktuelle erweiterte Studien zeigen. 

 

https://rpc.cfainstitute.org/en/research/financial-analysts-journal/2023/stocks-for-the-long-run

 

https://www.tandfonline.com/doi/epdf/10.1080/0015198X.2023.2268556?needAccess=true

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Rotenstein
vor 10 Minuten von Cepha:

Das politische Risiko (z.B. Zerschlagung des Monopols) liegt nun mal in den USA. Genau wie bei all den anderen groß gewichteten Unternehmen im MSCI world auch. Genauso würde ein schwarzer Schwank (z.B. Schadsoftware die MS Software lahm legt) auch weltweit zuschlagen.

Welches Land würde denn an die USA auch nur annähernd heranreichen, was äussere Sicherheit, innere politische Stabilität, wirtschaftliche Freiheit, Schutz des Eigentums und Schutz des Anlegers angeht? Ich kenne keines. In vielen Ländern laufen die Dinge in eine andere Richtung, mit Betonung auf Gleichheit/ Enteignungen und staatliche Gängelung. 

 

Wenn Microsoft aufgespalten würde, dann würden doch die Aktionäre nicht enteignet werden, sondern einfach Aktien der Tochterunternehmen bekommen. Das müsste renditemässig nicht einmal schlecht sein. 

 

vor 10 Minuten von Cepha:

Es ist nicht so, dass ich Microsoft, Apple, Google & Co nicht im Depot haben will. Ich will aber kein Portfolio haben, in dem Microsoft alleine mehr Gewicht hat als alle deutschen und chinesischen Unternehmen im Index zusammengenommen. Für mich ist das keine vernünftige Abbildung der Weltwirtschaft.

 

Ich finde die Abbildung angemessen, aus mehreren Gründen.

 

Welche Unternehmen bestimmen denn den deutschen Aktienmarkt, welchen Branchen gehören diese an und wann wurden diese gegründet? Nun, leider ist die börsennotierte deutsche Wirtschaft wenig diversifiziert, wenig innovativ und basiert überwiegend auf Unternehmen, die im 19. oder frühen 20. Jahrhundert gegründet wurden und in der Nachkriegszeit noch einen guten Lauf hatten. 

 

Ein zweiter Punkt ist, dass viele deutsche Unternehmen nicht an der Börse sind. Was soll es mir bringen, mehr Aktien von der Deutschen Bank und BWM zu kaufen, um die Nichtrepräsentation von Aldi, Boehringer Ingelheim und Bosch auszugleichen? 

 

Und jetzt kommt eben noch die wirtschaftsfeindliche Politik aus Berlin und Brüssel dazu, die allerdings hier nicht diskutiert werden soll. 

 

Sollte sich das irgendwann einmal ändern, wird auch dies eingepreist und im MSCI World dargestellt werden. 

 

vor 10 Minuten von Cepha:

Gerd Kommer nennt seinen ETF "ultradiversifiziert", weil er die maximalem Anteile bei 1% deckelt (gewichtet). Ich bin also nicht der einzige in der ETF Welt, der solche Gewichtingen auch für ein Diversifizierungsproblem hält.

 

Die Deckelung bei 1% wird zusammen mit den anderen Eigenschaften dieses ETFs langfristig für eine Unterrendite sorgen. Man lässt sich ja nicht nur Rendite entgehen, sondern muss im Gegensatz zu einem simplen nach Marktkapitalisierung gewichteten ETF auch immer wieder kaufen und verkaufen. Man wird sehen müssen, ob der ETF nach Berücksichtigung des Risikos besser abschneiden wird. Auch das bezweifle ich. 

 

Aus Marketing-Gründen ist es natürlich ideal für Leute wie Gerd Kommer und Andreas Beck, dass vielen Deutschen nun von allen Seiten Angst eingejagt wird. Dabei werden auch gerne Ressentiments gegen die Tech-Industrie und die durch sie hervorgebrachte Neuerungen (Datenkraken!) bedient; und auch eine gewisse Portion Antiamerikanismus (Trump! Militarismus! Unkultur! Europa als das moralische Licht der Welt) kann nicht schaden. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hansolol
vor 10 Minuten von Rotenstein:

Und jetzt kommt eben noch die wirtschaftsfeindliche Politik aus Berlin und Brüssel dazu, die allerdings hier nicht diskutiert werden soll

Die dem Dax ja im Moment nicht mal schadet, da die Unternehmen weiter Geld im Ausland verdienen können. Würde dann ebenfalls für den MKap Ansatz sprechen. Der Heimatmarkt ist dann gar nicht so entscheidend.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cepha
vor 46 Minuten von Rotenstein:

 

Aktien sind mit Risiken verbunden. 

Das ist richtig. Das Risiko von Aktien ist der 100% Verlust.

 

Deshalb sind ja Aktien-ETF so reizvoll, weil sie das Risiko einzelner Aktien eben durch Diversifizierung verringern bei praktisch gleicher Durchschnittsrendite. 

 

Ich finde der Kommer Ansatz mit dem Deckel bei 1% nicht gut, weil es immer die high perfomer ausbremst. Ich käme evtl auch noch mit 5% Microsoft klar, aber nicht mit dem Klumpen aus Apple, Microsoft, Google, Meta, Amazon, Tesla usw... die alle in derselben Ecke der Welt sitzen und alle auf auf "Technologie" basieren bzw. als solche Unternehmen bewertet werden. Amazon ist ja nicht als Händler so hoch bewertet und Tesla nicht als Automobilhersteller.

 

Deshalb mische ich eben was dazu. Manche sind mit EM und SC Beimischung schon glücklich (v.a. weil es das als 1 ETF gibt, wo man nie was tun muss), ich machs einerseits über EM und Europa und andererseits über high dividend, aber auch der neue Welt EX-US wäre ein denkbarere Ansatz. 

Ist ja nicht so, dass das alles super kompliziert wäre.

 

Muss davon auch keinen überzeugen, wer die letzten 10 Jahre anschaut und heute genau das haben will, was die letzten 10 Jahre gut lief denkt eh komplett anders als ich.

 

Der Aufwand? Mein Gott. Ich hab auch ein Portfolio mit Aktien-ETF, Anleihen ETF und Gold ETC und keinen Arero. Da 2x im Jahr was zu handeln bekomm ich schon noch hin und darüber nachdenken macht mir Spaß und Freude, sonst wäre ich doch nicht hier im Forum.

vor 28 Minuten von LongtermInvestor:

Das ist steuerbar. Wenn du z.B. den risikolosen Teil des Portfolios entsprechend anpasst - bei einem

70/30 Portfolio liegt der Anteil dann nur noch bei 3,5%. Wenn Du dann noch Europa etwas stärker gewichten willst, kommst Du sehr einfach auf unter 3%. Natürlich sind solche Überlegungen zum Risikomanagement sinnvoll.

Genau so mache ich das auch. Aktien sind <100% und im Aktienteil hab ich eben nicht 100% MSCI world.

 

Im Portfolio 1 ist big US Tech bei mir auf 50% verdünnt, im Portfolio 2 auf 30%. Das ist immer noch jede Menge.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 36 Minuten von Rotenstein:

Welches Land würde denn an die USA auch nur annähernd heranreichen, was äussere Sicherheit, innere politische Stabilität,...

Ein abgewählter Präsident, der die Gefahr einer globalen Pandemie rundheraus leugnet und das trinken von Choltbleiche empfiehlt und bester Kumpel der übelsten Diktatoren sein möchte erkennt die Wahl nicht an, fast 50% der Bevölkerung unterstützen ihn, es kommt zum Sturm auf das Kapitol mit Toten und dem Versuch, gewählte Repräsentanten aufzuknüpfen.

 

Schon vergessen?

 

Aktuell stehen ein alter zunehmend seniler Greis und ein fast ebenso alter bösartiger Diktatorenfreund und Angeber, der mehrfach vor Gericht angeklagt ist und Putin zum Krieg gegen NATO Staaten "ermuntern" will und nach der Wahl "nur 1 Tag lang Diktator sein will" zur Wahl.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
vor einer Stunde von Rotenstein:

Und irgendwann wird die Aktie vielleicht nicht mehr so gut laufen, dann wird ihr Gewicht eben relativ gesehen über die Zeit abnehmen

Schön dass sich der ETF selbst anpaßt und man nicht selbst denken muß, nur dabei wird der Anleger Geld verlieren. Nicht selbst nachdenken zu müssen ist ein Luxus., spart Zeit, hat aber auch einen Preis.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor einer Stunde von Cepha:

Die Gewichtung ist selbstverständlich Bestandteil der Diversifizierung.

 

Ein Portfolio mit 30 Aktientiteln, Titeln, wovon eines 99% ausmacht ist nicht diversifiziert.

Ich weiß ja nicht, ob es so clever ist, die eine Behauptung mit einer anderen zu kontern. In deinem Statement kann ich auch keine Begründung lesen. Aber keine Sorge - ich verstehe schon wie du darauf kommst und bei @odensee vermute ich es zumindest. Mir ging es eher darum, dass andere Leser da leider überhaupt nicht mitkommen. Und ich wollte euch auch nicht irgendwelche Worte in den Mund legen (nur weil ich vermute, was ihr meint).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Rick_q
vor 17 Minuten von Cepha:

Ein abgewählter Präsident, der die Gefahr einer globalen Pandemie rundheraus leugnet und das trinken von Choltbleiche empfiehlt und bester Kumpel der übelsten Diktatoren sein möchte erkennt die Wahl nicht an, fast 50% der Bevölkerung unterstützen ihn, es kommt zum Sturm auf das Kapitol mit Toten und dem Versuch, gewählte Repräsentanten aufzuknüpfen.

 

Schon vergessen?

 

Aktuell stehen ein alter zunehmend seniler Greis und ein fast ebenso alter bösartiger Diktatorenfreund und Angeber, der mehrfach vor Gericht angeklagt ist, zur Wahl.

 

 

Vollkommen richtig.

Und was Leute vergessen: Wenn es aktuell und in Vergangenheit nicht so wäre, kann es sich schnell ändern. Alle Dinge fangen mit dem 1. Mal an. 

Wenn die Entwicklung an der Börse weiter so geht, gibt's bald 80, 90% USA im Depot - wenn dann der schwarzer Schwan kommt, viel Spaß. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Rotenstein
vor 6 Minuten von Cepha:

Deshalb mische ich eben was dazu. Manche sind mit EM und SC Beimischung schon glücklich (v.a. weil es das als 1 ETF gibt, wo man nie was tun muss), ich machs einerseits über EM und Europa und andererseits über high dividend, aber auch der neue Welt EX-US wäre ein denkbarere Ansatz. 

Ist ja nicht so, dass das alles super kompliziert wäre.

 

Es kann ja glücklicherweise jeder so machen wie er will. Bei vielen Ansätzen dürfte sich das Ergebnis am Ende gar nicht so sehr unterscheiden, sofern die Allokation in Aktien gleich gross und prinzipiell diversifiziert ist.

 

Ich will auch gar nicht in Abrede stellen, dass beispielsweise ein regional gewichtetes Portfolio (mit Untergewichtung der USA und Übergewichtung von Europa und/ oder Schwellenländern) in den nächsten zehn Jahren besser laufen könnte, zumindest wenn man das Risiko mit einbezieht. Auf sehr lange Sicht glaube ich persönlich allerdings eher an die Marktkapitalisierung, und ich habe auch keine Lust darauf, rebalancieren zu müssen und Gefahr zu laufen, an der Regionenallokation herumzuspielen. 

 

Das Herumspielen und Optimieren halte ich nämlich für das eigentliche Problem, denn mit dieser Strategie läuft man der Performance häufig hinterher und lässt sich durch allerlei Nachrichten zu Fehlentscheidungen verleiten. 

 

Die Kosten werden allgemein unterschätzt - nicht nur die im Depot, sondern auch diejenigen auf ETF-Ebene. Die Marktkapitalisierung ist ja auch deswegen so attraktiv, weil sie einfach und kostengünstig umzusetzen ist. Wenn viel gehandelt werden muss, fallen eben Gebühren, Verluste durch Spreads, und Steuern an. 

vor 9 Minuten von Cepha:

Ein abgewählter Präsident, der die Gefahr einer globalen Pandemie rundheraus leugnet und das trinken von Choltbleiche empfiehlt und bester Kumpel der übelsten Diktatoren sein möchte erkennt die Wahl nicht an, fast 50% der Bevölkerung unterstützen ihn, es kommt zum Sturm auf das Kapitol mit Toten und dem Versuch, gewählte Repräsentanten aufzuknüpfen.

 

Schon vergessen?

 

Aktuell stehen ein alter zunehmend seniler Greis und ein fast ebenso alter bösartiger Diktatorenfreund und Angeber, der mehrfach vor Gericht angeklagt ist und Putin zum Krieg gegen NATO Staaten "ermuntern" will und nach der Wahl "nur 1 Tag lang Diktator sein will" zur Wahl.

 

 

Das ist halt die EU-Perspektive, in der die USA und insbesondere Trump dämonisiert werden. Die Realität ist, dass die USA seit dem Bürgerkrieg ein sehr stabiles Land sind, in dem wesentliche politische Fragen geklärt sind. Dass gestritten wird und die Fetzen fliegen, ist in einer echten Demokratie vollkommen normal. Und selbst ein schwächerer Präsident wird von Checks and Balances so eingehegt, dass er nur wenig Schaden anrichten kann.  

 

Wie lange gibt es denn den US-Dollar, seit wann die amerikanische Verfassung? Wann gab es den letzten Krieg in Nordamerika?

 

In Europa wechselt man die politischen Systeme und die Währungen dagegen wie die Unterhosen, und immer wieder stürzt man sich in geopolitische Abenteuer. Den gegenwärtigen Herausforderungen steht man absolut hilflos gegenüber Man ist militärisch schwach, politisch zerstritten, und wirtschaftlich wenig innovativ. Militärisch ist man von den USA, im Handel von China, und in Bezug auf Energie von Russland, arabischen Staaten(und neuerdings den USA) abhängig. 

 

All dies sollte nicht zu künstlichen Über- oder Untergewichtungen führen, denn man kann davon ausgehen, dass all dies bekannt und dementsprechend eingepreist ist. 

vor 21 Minuten von reko:

Schön dass sich der ETF selbst anpaßt und man nicht selbst denken muß, nur dabei wird der Anleger Geld verlieren. Nicht selbst nachdenken zu müssen ist ein Luxus., spart Zeit, hat aber auch einen Preis.

 

Ich gehe eben davon aus, dass ich als Einzelperson nicht mehr weiss als der Markt und mich vor meinen eigenen Gefühlen und Fehleinschätzungen hüten muss. Den Marktdurchschnitt des weltweiten Aktienmarktes zu bekommen und damit besser als die grosse Mehrheit der Privatanleger abzuschneiden ist mir gut genug. 

 

Die gewonnene Zeit und Energie kann ich entsprechend auf die Steigerung meines Einkommens verwenden, ein Hebel, den viele über die Optimierung ihrer Anlage zu vergessen scheinen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
No.Skill

Bin da voll bei @Rotenstein sehr gut ausgedrückt.

 

Nach dem ich 30 Jahre intensiv alles mögliche über Politik und Wirtschaft lese dachte ich, du kennst dich aus dann streng dich an und handel klug und investiere usw. Die Performance im Depot lief über Jahre dem FTSE All World ETF hinterher. 

 

Nun Bau ich um und kaufe nur noch den A1JX52 ETF. Das Risiko falsche Entscheidung zu treffen sinkt dadurch erheblich. 

 

Grüße No.Skill 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Walter White
· bearbeitet von Walter White
vor 2 Stunden von Cepha:

Das Risiko von Aktien ist der 100% Verlust.

Das ist doch das schöne an Aktien, man kann zisch tausende an % gewinnen, aber nur 100% verlieren.  :D

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Ich habe den Bericht der Welt auch gelesen und muss immer schmunzeln, wenn ich so was albernes lese. Vielleicht ist das alles ja von den Emittenten werbefinanziert, bitte kauft nicht nur einen Welt ETF, wir haben noch so viele andere hübsche (unnötige) ETFs . Unglaublich wie die breite Masse in regelmäßigen Abständen immer mal wieder verunsichert wird. Auf der anderen Seite finde ich es aber irgendwie auch ok, Angst und Unsicherheit beleben den Markt. :news:

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finisher
vor 7 Minuten von Walter White:

Ich habe den Bericht der Welt auch gelesen und muss immer schmunzeln, wenn ich so was albernes lese. Vielleicht ist das alles ja von den Emittenten werbefinanziert, bitte kauft nicht nur einen Welt ETF, wir haben noch so viele andere hübsche (unnötige) ETFs . Unglaublich wie die breite Masse in regelmäßigen Abständen immer mal wieder verunsichert wird. Auf der anderen Seite finde ich es aber irgendwie auch ok, Angst und Unsicherheit beleben den Markt. :news:

 

Ein aufsehenerregender und Angst machender Artikel wird einfach mehr gelesen und damit kann die Welt mehr Geld verdienen.

Würde dort stehen "MSCI World - Hier müssen Sie sich keine Sorgen machen." würden es nicht so viele lesen, weil:

"Zum einen ist unser Gehirn aus evolutionären Gründen pessimistisch. Negatives erregt unsere Aufmerksamkeit mehr als Positives.

Aus dem gleichen Grund verbreiten die Medien deutlich mehr negative als positive Meldungen. "
Quelle: https://www.derperfekteratgeber.de/morgan-housel-ueber-die-psychologie-des-geldes/

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
McScrooge
· bearbeitet von McScrooge
vor 1 Stunde von Rotenstein:

Die Realität ist, dass die USA seit dem Bürgerkrieg ein sehr stabiles Land sind, in dem wesentliche politische Fragen geklärt sind. Dass gestritten wird und die Fetzen fliegen, ist in einer echten Demokratie vollkommen normal. Und selbst ein schwächerer Präsident wird von Checks and Balances so eingehegt, dass er nur wenig Schaden anrichten kann.  

 

Wie lange gibt es denn den US-Dollar, seit wann die amerikanische Verfassung? Wann gab es den letzten Krieg in Nordamerika?

 

In Europa wechselt man die politischen Systeme und die Währungen dagegen wie die Unterhosen

Sehr richtig und perfekt auf den Punkt gebracht.

Niemals gegen die USA wetten - v.a. wenn man hier in Europa sitzt und offensichtlich sieht, was hier alles falsch läuft.

 

Ich habe daher auch die USA übergewichtet, sträube mich aber ebenso davor diese starken Anteile von gewissen Einzelwerten gut zu finden. Für mich reicht da maximal 3% pro Aktie aus.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nyx

Bezüglich des free-floating MCap Themas, würden dann eigentlich bspw. bei VW auch die Anteile des Lands Niedersachsen herausgerechnet?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
lowcut
vor 2 Stunden von Rotenstein:

Das ist halt die EU-Perspektive, in der die USA und insbesondere Trump dämonisiert werden. Die Realität ist, dass die USA seit dem Bürgerkrieg ein sehr stabiles Land sind, in dem wesentliche politische Fragen geklärt sind. Dass gestritten wird und die Fetzen fliegen, ist in einer echten Demokratie vollkommen normal. Und selbst ein schwächerer Präsident wird von Checks and Balances so eingehegt, dass er nur wenig Schaden anrichten kann.  

Die Unkenntnis der Innenpolitik in den USA ist kaum deutlicher zu erkennen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H7-25
· bearbeitet von H7-25

Ich gebe zu, dass ich beim Lesen dieses Themas ein bisschen Angst bekomme. Ist das mit den 70% Amerika wirklich so schlimm?

 

Etwas schämen tue ich mich, weil ich seit ca. 10 Jahren ein ganz einfaches Stiftung Warentest Depot habe. Es ist das Pantoffel Portfolio aus der genannten Zeitschrift in der ausgewogenen Form mit 50% MSCI World und 50% Festgeld-Leiter.

Ich kann nicht einmal sagen, wie viel Gewicht Amerika damals hatte, als ich das investieren in den MSCI World begann. 50%???

Mittlerweile habe ich eine Handvoll Indexfonds, aber alle wirklich nur auf den MSCI World. Ich wollte mit der Zeit nur etwas streuen über Fondsanbieter und Fondsdomizile. Die Emerging Markets wollte ich immer wieder einmal dazu kaufen, habe es aber dann immer sein lassen, weil ich immer darauf gewartet habe, bis die endlich einmal besser performen. Dass das eigentlich nicht klug ist, weiß ich, aber bisher ging es gut und ich hatte Glück, es nicht getan zu haben.

 

Einer meiner Fonds wurde vor Kurzem auf ESG-screened umgestellt. Das hat mich kurz geärgert. Als ich aber sah, dass immer noch knapp 1400 Firmen in dem Fonds sind und die Performance kaum anders gelaufen ist als beim normalen MSCI World, dachte ich, dass das dann egal ist und ich den Fonds einfach behalte. Habt ihr Meinungen dazu? Ich finde, dass das nicht viel ausmacht, auch zukünftig. Liege ich damit aber vielleicht falsch und sehe die ganze Geschichte ein bisschen zu einfach und mache mir zu wenige Gedanken? Seit Lesen im Wertpapierforum zweifele ich dann doch immer mehr daran und spüre die Lust, etwas an meinem Depot zu verändern.

Tut mir leid, wenn ich hier falsch frage. Das ist ja eigentlich kein Thema zum Fragestellen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hans-Hubert
vor 17 Minuten von H7-25:

Ich gebe zu, dass ich beim Lesen dieses Themas ein bisschen Angst bekomme. Ist das mit den 70% Amerika wirklich so schlimm?

Darüber wird hier seit 7 Seiten diskutiert. Manche sagen ja, manche nein.

vor 18 Minuten von H7-25:

Dass das eigentlich nicht klug ist, weiß ich, aber bisher ging es gut und ich hatte Glück, es nicht getan zu haben.

Genau, es war Glück. Ob das in Zukunft auch so sein wird, weiss keiner.

vor 19 Minuten von H7-25:

Einer meiner Fonds wurde vor Kurzem auf ESG-screened umgestellt. Das hat mich kurz geärgert. Als ich aber sah, dass immer noch knapp 1400 Firmen in dem Fonds sind und die Performance kaum anders gelaufen ist als beim normalen MSCI World, dachte ich, dass das dann egal ist und ich den Fonds einfach behalte. Habt ihr Meinungen dazu? Ich finde, dass das nicht viel ausmacht, auch zukünftig. 

Es wird auch in Zukunft kaum etwas ausmachen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Der wohl mit Abstand wichtigste Punkt der Portfolio-Konstruktion ist die Identifikation der unabhängigen Risikoquellen (systematisches Risiko). Denn nur dann kann in diese gezielt investiert werden und es bestehen keine impliziten Abhängigkeiten vermeintlich gut diversifizierter Portfolio-Komponenten. Unabhängigkeit ist keine für alle Zeiten feststehende Eigenschaft. Was früher einmal unabhängig war, kann heute voneinander abhängig sein. Wir wissen, dass die Globalisierung und der freie Kapitalfluss in den letzten Jahrzehnten zu einer größeren (wirtschaftlichen) Abhängigkeit der Länder untereinander geführt hat (am eigenen Leibe haben wir das eindrucksvoll anhand der Corona-Krise und den damit verbundenen Lieferkettenschwierigkeiten selbst erlebt). Auch dieser Zustand der Hyperglobalisierung muss nicht für alle Zeiten andauern (manche sagen, dass diese bereits seit der Finanzkrise 2008/2009 ins Stocken geraten ist), allerdings sind die Zeitskalen solcher Veränderungen eher im Bereich von Jahrzehnten zu verorten, wie nachfolgender Graph aus einer Bridgewater-Analyse von 02/2019 zeigt. Konflikte, Handelsbarrieren und Co. könnten zukünftig dafür sorgen, dass Länder wieder unabhängiger werden (müssen).

 

grafik.thumb.png.aef6f443c2d2e59ebf1feb25cbc09419.png

Was bedeutet das nun für die Anlage und den MSCI World? Die Ausgangssituation gilt es so zu akzeptieren, wie sie ist - ebenso wenig können wir die Zukunft als Anleger auf dieser Ebene beeinflussen und sollten daher keiner Kontrollillusion unterliegen. Kommt es in solch einer Ausgangssituation zu einer Krise erheblichen Ausmaßes (z.B. einer systemischen Krise), so wird dies flächendeckende Auswirkungen auf die meisten Länder haben (vgl. Corona-Krise). Die Streuung über Länder wird weiterhin idiosynkratisches Länderrisiko diversifizieren können, das systematische Risiko im globalen Aktienmarkt hat nach meiner Einschätzung durch die beschriebenen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten aber tendenziell zugenommen (was sich in rationalen Märkten in erhöhten Risikoprämien äußert). Systematisches Risiko kann gemäß der Theorievorstellung nicht diversifiziert werden, allerdings kann durch Streuung über unabhängige Risikoquellen ein konstanteres Exposure gegenüber systematischem Risiko erreicht werden (wie ich hier beispielhaft gezeigt habe). Anleger, die die Materialisierung erhöhten systematischen Risikos scheuen (hoher Max Drawdown), müssen daher neue Wege gehen, um ihr Portfolio stabiler aufzustellen.

 

Aus logisch mathematischer Sicht ist daher sehr klar, wie wir mit einer Situation wie dieser (erhöhtes systematisches Risiko in einer der Risikoquellen) umzugehen haben, weshalb ich den Ansatz von Gerd Kommer quo seines neu aufgelegten Fonds auch für reichlich naiv und falsch halte. Er betreibt eine Form der "Optimierung der Deckstühle auf der Titanic" und optimiert auf der falschen Ebene (nämlich auf der des idiosynkratischen Risikos, die bereits in einem MSCI World hinreichend optimiert erscheint). Optimieren auf der falschen Ebene ist ebenso sinnvoll wie das Lösen eines Problems, das keiner hat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
west263
vor 3 Stunden von H7-25:

aber alle wirklich nur auf den MSCI World.

 

Liege ich damit aber vielleicht falsch und sehe die ganze Geschichte ein bisschen zu einfach und mache mir zu wenige Gedanken?

neben einem Sack voll Aktien, habe ich mich auch, im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte, für einen World ETF entschieden. und um die ganze Sache noch etwas zu würzen, habe ich die komplette Position geteilt und der andere Anteil ist in einem World Momentum ETF angelegt.

Genau durch die von dir beschriebene Underperformance der EM, habe ich mich gegen einen All-World entschieden.

 

Du siehst, Du bist nicht der einzige und wenn wir falsch liegen sollten, sind wir schon zu zweit ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
vor 2 Minuten von west263:

Genau durch die von dir beschriebene Underperformance der EM, habe ich mich gegen einen All-World entschieden.

Du hast dir wohl noch nie in deinem Leben einen MSCI World vs. MSCI ACWI im Vergleich angeschaut (immer wieder komisch, wie viele Anleger ihre Entscheidungen treffen):

grafik.png.78ee853d3915f35ba964652ae5e472ef.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
west263
· bearbeitet von west263
vor 22 Minuten von Glory_Days:

Du hast dir wohl noch nie in deinem Leben einen MSCI World vs. MSCI ACWI im Vergleich angeschaut (immer wieder komisch, wie viele Anleger ihre Entscheidungen treffen):

ja ja, ich mag diese ultralangen vergangenen Vergleiche.

Kürze das mal um ein paar Jahrzehnte und beginne 2008 und dann sind wir in der Neuzeit angekommen.

 

z.b. auf die Schnelle, ab Okt.2011

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/LU0274208692,IE00B6R52259

 

 

und so treffe ich meine Entscheidungen

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 10 Minuten von west263:

ja ja, ich mag diese ultralangen vergangenen Vergleiche.

Es ging mir bei diesem Punkt nicht um die Länge des Vergleichs - tatsächlich hätte ich jedes Zeitfenster beliebiger Länge verwenden können.

Der Punkt ist, dass die Entscheidungen World vs. ACWI ungefähr der Frage entspricht, ob du zu Paulaner Spezi oder Spezi Spezi greifst, wenn du Spezi trinken möchtest. Das eine schmeckt dem einen besser, das andere dem anderen - am Ende bekommst du Spezi. Damit handelt es sich um eine Nicht-Entscheidung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...