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Gast230807

Klumpenrisiko MSCI World

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oktavian
vor 12 Stunden von Winston_Smith:

Oh doch, EM ist definitiv ein Faktor.

ich würde sagen Volatilität und Qualität als Faktoren decken das schon ab. Da würde es Überschneidungen geben und somit könnte durch Hinzufügen eines 'EM Faktors' in ein Faktormodell vermutlich nicht signifikant genug die Erklärung der Rendite verbessert werden.

vor 13 Stunden von myrtle:

Was heisst ehrlich, Shell hat man in Grund und Boden geklagt. Die mussten umbauen, inklusive Umzug headquarters und allem pipapo.

ich meinte die Amerikaner sind ehrlicher. Shell wurde gebrochen und ist so schwerlich investierbar. Die europäische Logik ist nicht schlüssig, denn Investieren in Erneuerbare Energie senkt nicht die CO2-Intensität des fossilen Bereichs. Die Emmisionen der Kunden liegen nicht im Machtbereich des Konzerns. Man sollte sich dann nicht wundern, wenn Shell sich weigert den 1x im Jahr bewegten Oldtimer zu betanken, weil dieser mehr Emmisionen verursacht.... Jeder, der noch eine alte Heizung hat, bekommt einfach nichts mehr geliefert und man muss dann ein teures Zertifikat vom Schornsteinfeger vorlegen, um beliefert zu werden. So was wird dann eben kommen.

Das niederländische Konzept ist schwachsinnig und führt zu mehr Abhängigkeit von Despoten (freuen sich über weniger Konkurrenz durch transparente Konzerne) und mit den bereits gestiegenen Preisen auch zu mehr Armut in Europa.

Nichts dagegen die CO2 Intensität (scope1 und scope2) zu senken, aber scope3 ist dann mehr Aufgabe des Staates.

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Winston_Smith
vor 13 Stunden von oktavian:
Am 13.5.2022 um 22:17 von Winston_Smith:

Oh doch, EM ist definitiv ein Faktor.

ich würde sagen Volatilität und Qualität als Faktoren decken das schon ab. Da würde es Überschneidungen geben und somit könnte durch Hinzufügen eines 'EM Faktors' in ein Faktormodell vermutlich nicht signifikant genug die Erklärung der Rendite verbessert werden.

 

Hä?

Was unterrichtest du beruflich und können jene da folgen!?

Könntest du das für mich Dummi mal näher erläutern?

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Cai Shen
vor einer Stunde von Winston_Smith:

Könntest du das für mich Dummi mal näher erläutern?

Du liegst diesbezüglich falsch, EM ist eine Klassifikation, kein Faktor.

Warum EM so performen, wie in der Vergangenheit gezeigt, kann man gern anhand von 'echten' Faktoren analysieren.

 

Ich sehe da auch die Illiquiditätsprämie und Size (Small) als mögliche Mechanismen ...

 

Ansonsten gibt es hier eine Zusammenfassung aller (un)möglichen Faktoren, die in der Literatur beschrieben wurden.

https://academic.oup.com/rfs/article/29/1/5/1843824?login=false

 

vor einer Stunde von Winston_Smith:

Hä?

Was unterrichtest du beruflich und können jene da folgen!?

Muss das sein? Frisch angemeldet und gleich mal unterschwellig beleidigend werden.

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oktavian

@Cai Shenhat auch recht mit Liquidität und size.

Man könnte jedoch EM durchaus auch als Faktor in ein Regressionsmodell einsetzen und testen. Ich glaube das wurde auch gemacht und erinnere mich an nicht signifikant und andere Faktoren waren robuster. Das wäre dann z.B. ein [andere Faktoren + 'emerging markets risk premium' * %% Umsatz in EM] oder eben ein fixes premium. Das habe ich jedoch so nicht gefunden bisher.

Rein konzeptionell ist schon alleine die EM definition sehr unscharf. Bin kein MC fan, aber hier mal ein Artikel: https://www.mckinsey.com/business-functions/strategy-and-corporate-finance/our-insights/dont-overthink-your-approach-to-valuation-in-emerging-markets

 

Das Problem mit dem reinen Fokus aufs Domizil wurde hier im thread auch schon erläutert. Bin mir recht sicher, das ein eventuelles EM premium nicht an EM liegen würde, sondern an anderen Faktoren. In Letzter Zeit waren EM aber eher schlechter in der Rendite. Auch Covid ist schlechter für EM als DM. Die exogenen Preisschocks bei Lebensmitteln treffen auch EM härter als DM.

 

vor 9 Stunden von Winston_Smith:

Was unterrichtest du beruflich und können jene da folgen!?

ich bin arbeitslos / Standardcurricula und Unterrichtsmethoden sind mir nicht effektiv/flexibel genug, ich mag nur Begabte/Begeisterte fördern | generell ist es gut wenn man nicht immer folgen kann, um anzuregen selbst mal nachzudenken. Unser Bildungssystem hat generell zu wenig Eigeninitiative des Lernenden. Selbst erlerntes/erarbeitetes bleibt auch viel besser im Gedächtnis.

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Winston_Smith
vor 19 Stunden von Cai Shen:

Du liegst diesbezüglich falsch, EM ist eine Klassifikation, kein Faktor.

 

vor 10 Stunden von oktavian:

@Cai Shenhat auch recht mit Liquidität und size.

Man könnte jedoch EM durchaus auch als Faktor in ein Regressionsmodell einsetzen und testen. Ich glaube das wurde auch gemacht und erinnere mich an nicht signifikant und andere Faktoren waren robuster.

 

Darüber kann man sicherlich streiten, aber nach Kommer z.b. sind die EM durchaus ein Faktor.

 

 

"Die bekanntesten und in der wissenschaftlichen Literatur unseres Erachtens am besten etablierten Prämien listen wir nachfolgend auf:

 

Small Size: Kleine Aktiengesellschaften („Small Caps“) haben tendenziell höhere Renditen als große („Large Caps“).

Value: Günstig bewertete Unternehmen („Substanzwertaktien“) – gemessen an betriebswirtschaftlichen Größen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis – haben tendenziell höhere Renditen als hoch bewertete („Growth-Aktien“).

Quality bzw. Profitability: Unternehmen hoher „Qualität“ – gemessen an Profitabilitätskennzahlen wie dem Gewinn-Buchwert-Verhältnis oder Verschuldungskennzahlen – haben tendenziell höhere Renditen als Unternehmen geringer Qualität.

Momentum: Unternehmen, die kürzlich eine relativ hohe Rendite hatten, haben für begrenzte Zeit tendenziell höhere Renditen und umgekehrt.

Political Risk: Aktien, die hohem politischen Risiko ausgesetzt sind (primär sind das Schwellenländeraktien), haben tendenziell höhere Renditen als Aktien, für die das weniger der Fall ist."

 

vor 19 Stunden von Cai Shen:

Muss das sein? Frisch angemeldet und gleich mal unterschwellig beleidigend werden.

 

vor 10 Stunden von oktavian:

ich bin arbeitslos / Standardcurricula und Unterrichtsmethoden sind mir nicht effektiv/flexibel genug, ich mag nur Begabte/Begeisterte fördern | generell ist es gut wenn man nicht immer folgen kann, um anzuregen selbst mal nachzudenken. Unser Bildungssystem hat generell zu wenig Eigeninitiative des Lernenden. Selbst erlerntes/erarbeitetes bleibt auch viel besser im Gedächtnis.

Danke für die Antwort und das kann ich nur unterschreiben :thumbsup:
Und es war nicht meine Absicht in irgendeiner Form beleidigend zu agieren!

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chirlu
vor 4 Stunden von Winston_Smith:

Darüber kann man sicherlich streiten, aber nach Kommer z.b. sind die EM durchaus ein Faktor.

 

Eben nicht:

vor 4 Stunden von Winston_Smith:

"Political Risk: Aktien, die hohem politischen Risiko ausgesetzt sind (primär sind das Schwellenländeraktien), haben tendenziell höhere Renditen als Aktien, für die das weniger der Fall ist."

Der Faktor ist politisches Risiko (der dann in Schwellenländeraktien realisiert ist). Was du sagst, ist eine Kategorienverwechslung; ungefähr wie „Kartoffeln sind ein Nährstoff“.

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oktavian
vor 11 Stunden von chirlu:

Der Faktor ist politisches Risiko (der dann in Schwellenländeraktien realisiert ist).

so einfach würde ich das nicht sagen, denn das politische Risiko schwankt auch über die Zeit. Man muss sich da nur an die Eurokrise erinnern. Ich sehe eine Überlappung mit Volatilität, welche schon im simplen CAPM abgebildet wird. Hier sind Daten zu Europa (schwankt über die Zeit): https://www.policyuncertainty.com/europe_monthly.html

Mir ist die Methodik vom policy uncertainty index of Baker, Bloom, and Davis (2012) zu simpel und daher finde ich das ganze Konzept nicht überzeugend. Ex-ante ist die Unsicherheit schwer objektiv erfassbar und die realisierte ex-Post Politik gibt auch keine Wahrscheinlichkeiten für die ex-Ante möglichen Varianten aus. Dies macht eine robuste empirische Untersuchung nahezu unmöglich.

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Theobuy
vor 28 Minuten von No.Skill:

Wie riskant ist der "Weltindex" für Fondssparer?

Ordentlicher Artikel. Wenn nur nicht die ganzen "Anführungsstriche" wären, das fällt mir als konservativem Leser doch "arg" ins Auge.

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Ramstein
vor 6 Minuten von Theobuy:

Ordentlicher Artikel. Wenn nur nicht die ganzen "Anführungsstriche" wären, das fällt mir als konservativem Leser doch "arg" ins Auge.

Viel schlimmer finde ich, dass er nicht nach Heimatbörse und Wirtschaftsraum unterscheidet; nicht ganz neu, aber trotzdem:

 

939340378_MCapvsRevenue.thumb.jpg.48a3c7a600c3272178acb73db703d93c.jpg

 

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leoluchs
vor 27 Minuten von Ramstein:

nicht ganz neu, aber trotzdem:

Wo ist die Graphik zu finden? Danke!

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Ramstein
vor 7 Minuten von leoluchs:

Wo ist die Graphik zu finden? Danke!

Weiss ich nicht mehr. Sorry. Ich habe sie jetzt aus einer meiner Präsentationen kopiert.

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leoluchs
vor 4 Minuten von Ramstein:

Weiss ich nicht mehr. Sorry. Ich habe sie jetzt aus einer meiner Präsentationen kopiert.

Hätte ich Faulpelz auch selbst suchen können. Über Google-Bildsuche:

https://www.msci.com/www/blog-posts/accounting-for-revenue-sources/02235488422

 

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Rotenstein
· bearbeitet von Rotenstein
vor 2 Stunden von leoluchs:

Hätte ich Faulpelz auch selbst suchen können. Über Google-Bildsuche:

https://www.msci.com/www/blog-posts/accounting-for-revenue-sources/02235488422

 

Die Interpretation der Grafik ist entscheidend.

 

Ich lese sie so, dass die im Index enthaltenen Firmen beispielsweise 42% ihrer Einnahmen in Schwellenländern generieren. Wenn also Apple iPhones in Brasilien oder Indien verkauft, zählen die Einnahmen zu diesen 42% der Einnahmen in Schwellenländern. Dennoch hat ja Apple seinen Sitz in den USA, und wenn ich als Aktionär an diesen Gewinnen partizipieren möchte, muss ich doch in Apple bzw. US-Aktien investiert sein, und nicht in brasilianischen oder indischen Aktien. 

 

Von daher ist diese Grafik für mich eher ein Argument für einen globalen, nach Marktkapitalisierung gewichteten Index als ein Argument für die künstliche Übergewichtung von Regionen ausserhalb der USA, also etwa von Schwellenländern. 

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leoluchs
vor einer Stunde von Rotenstein:

Von daher ist diese Grafik für mich eher ein Argument für einen globalen, nach Marktkapitalisierung gewichteten Index als ein Argument für die künstliche Übergewichtung von Regionen ausserhalb der USA, also etwa von Schwellenländern. 

Das sehe ich genauso. Was aber hilft es, wenn die Heimatbörse, hier NYSE und NASDAQ, kollabieren? Natürlich werden die US-Unternehmen auch dann noch ihre Produkte und Dienstleistungen weltweit verkaufen, aber der Drawdown kann ungemütlich werden. In unserem riskanten Depotanteil sind überwiegend Vanguards enthalten, bei denen sich der US-Anteil, der im FTSE-Universum ohnehin geringer als im MSCI ist, auf rund 57% reduziert.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 15 Minuten von leoluchs:

In unserem riskanten Depotanteil sind überwiegend Vanguards enthalten, bei denen sich der US-Anteil, der im FTSE-Universum ohnehin geringer als im MSCI ist, auf rund 57% reduziert.

Welche wären das? Der All World hat 62,2%, siehe https://www.de.vanguard/professionell/anlageprodukte/etf/aktien/9505/ftse-all-world-ucits-etf-usd-distributing , und der ESG Global All Cap 64,4%, siehe https://www.de.vanguard/professionell/anlageprodukte/etf/aktien/9470/esg-global-all-cap-ucits-etf-usd-accumulating (jüngste Angaben, jeweils per 29.2.2024).

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leoluchs
vor 4 Minuten von Fondsanleger1966:

Welche wären das?

Der US-Anteil (Vanguard All-World) von 62,2% wird zwar durch die 68,6% im Developed World erhöht, aber durch die 42,9% im Vanguard High-Dividend erheblich gesenkt. Die drei ETFs sind im Depot nicht gleich gewichtet!

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Fondsanleger1966
vor 2 Stunden von Rotenstein:

daher ist diese Grafik für mich eher ein Argument für einen globalen, nach Marktkapitalisierung gewichteten Index als ein Argument für die künstliche Übergewichtung von Regionen ausserhalb der USA, also etwa von Schwellenländern. 

Die gängigen Indizes von MSCI und Vanguard gewichten die USA gegenüber der echten Marktgewichtung künstlich über, siehe

 

Die 2. Grafiken in diesem Link

vor 4 Stunden von leoluchs:

Hätte ich Faulpelz auch selbst suchen können. Über Google-Bildsuche:

https://www.msci.com/www/blog-posts/accounting-for-revenue-sources/02235488422

zeigt, dass die US-Titel gemessen an ihrem Umsatz sehr, sehr hoch bewertet sind (Wert aus Säule 1 durch Wert aus Säule 2). Das erklärt sich derzeit u.a. durch die höhere Gewinnmarge und die deutlich höheren Gewinnerwartungen. Beides ist aber nicht in Stein gemeißelt und kann sich ändern. Zudem notiert der USD gegenüber dem EUR deutlich oberhalb seiner Kaufkraft und ist aus dieser Perspektive überbewertet. Deshalb könnte es unter Chancen-Risiko-Aspekten durchaus sinnvoll sein, sich beim US-Anteil eher am echten Marketcap-Anteil zu orientieren.

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leoluchs
vor 10 Minuten von Fondsanleger1966:

Die gängigen Indizes von MSCI und Vanguard gewichten die USA gegenüber der echten Marktgewichtung künstlich über

Danke für den Link - und selbstverstänlich ist nichts in Stein gemeißelt. Frei nach Asterix: Tempora mutantur.

Im FTSE All-World Index Factsheet vom März 2024 ist die Marktkapitalisierung der USA mit 62,13% notiert. Das ist hinreichend nahe am Anteil im Vanguard-ETF. Ich will eine mögliche Überbewertung zahlreicher US-Unternehmen gar nicht abstreiten, aber sehe keine Notwendigkeit, in unserem Portfolio gegenzusteuern.

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Rotenstein
vor 38 Minuten von Fondsanleger1966:

Die gängigen Indizes von MSCI und Vanguard gewichten die USA gegenüber der echten Marktgewichtung künstlich über, siehe

 

Die 2. Grafiken in diesem Link

zeigt, dass die US-Titel gemessen an ihrem Umsatz sehr, sehr hoch bewertet sind (Wert aus Säule 1 durch Wert aus Säule 2). Das erklärt sich derzeit u.a. durch die höhere Gewinnmarge und die deutlich höheren Gewinnerwartungen. Beides ist aber nicht in Stein gemeißelt und kann sich ändern. Zudem notiert der USD gegenüber dem EUR deutlich oberhalb seiner Kaufkraft und ist aus dieser Perspektive überbewertet. Deshalb könnte es unter Chancen-Risiko-Aspekten durchaus sinnvoll sein, sich beim US-Anteil eher am echten Marketcap-Anteil zu orientieren.

 

Danke für den Link. Ich bleibe aber bei der gängigen Marktkapitalisierung, wie sie in weltweiten ETFs dargestellt wird, weil ich die Argumentation für eine andere Herangehensweise nicht überzeugend finde.  

 

Es ist sehr sinnvoll, die Marktkapitalisierung nach dem free float auszurichten. Alles andere wäre nicht praktikabel. Wie soll denn ein ETF beispielsweise ausreichend Anteile von Saudi Aramco in seinen Besitz bringen, wenn nur wenige Prozent der Aktien frei gehandelt werden und wenn man nicht den Preis nach oben treiben möchte?

 

Dass die Bewertung amerikanischer Unternehmen anhand von Kennziffern wie KGV und KBV höher ist als diejenige von Unternehmen mit Sitz in Europa oder Schwellenländern ist bekannt und beruht auf der unterschiedlichen Sektorgewichtung, aber auch auf der Markteinschätzung, dass diese Unternehmen bessere Aussichten haben. Warum soll ich mich gegen die Einschätzung von Millionen von anderen Akteuren stellen, viele davon mit sehr hoher Expertise? Es handelt sich ja nicht um unbegründete Vorurteile, was man schon daran sieht, dass ja auch einzelne Unternehmen aus anderen Ländern hoch bewertet sind, wenn sie hohe Gewinn- und Wachstumsaussichten haben. 

 

Es ist durchaus möglich, dass amerikanische Aktien die nächsten zehn Jahre schlechter laufen werden als europäische oder Schwellenländeraktien. Vielleicht laufen sie aber auch gleich gut oder besser. Dass US-Unternehmen überbewertet seien, haben Leute auch schon vor 5 oder 10 Jahren behauptet. Ich halte mich da lieber zurück mit meiner Meinung. 

 

Wichtig finde ich auch zu betonen, dass die Gewichtung in den weltweiten ETFs nicht nach Ländern, sondern nach einzelnen Unternehmen vorgenommen wird. Warum sollte man also Bayer und SAP übergewichten, nur weil Aldi und Bosch nicht börsennotiert sind? Damit mag Deutschland durch die Übergewichtung dann entsprechend seines BIPs dargestellt sein, aber auf Unternehmensebene bin ich weiter nicht in Aldi und Bosch investiert. 

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Rotenstein
· bearbeitet von Rotenstein

"Die Welt" entwickelt sich auch immer mehr zum finanzpornographischen Fachblatt. Heute mal wieder ein Artikel mit der reisserischen Überschrift: 

Zitat

 

MSCI WORLD ALS RISIKO IM DEPOT

Alles auf den Welt-Index? Diese Strategie droht jetzt zu scheitern

https://www.welt.de/wirtschaft/plus251036606/Alles-auf-den-MSCI-World-Diese-Strategie-droht-jetzt-zu-scheitern.html

 

Natürlich geht es mal wieder um die angeblich gefährliche Konzentration des MSCI World auf die amerikanischen Tech-Firmen - die zwar unser aller Leben täglich bestimmen, massig Geld verdienen, aber halt irgendwie dem sicherheitsorientierten, latent antiamerikanisch eingestellten Deutschen gegen den Strich gehen. Natürlich wird auch wieder in der Mottenkiste gekramt und die Japan-Blase muss als warnendes Beispiel dienen. 

 

Als "Lösung" werden unter anderem angeboten: Ergänzung mit ETFs auf einen gleichgewichteten Index, MSCI World ex USA, MSCI Emerging Markets ex China. Auch Faktoren werden als Lösung präsentiert, allerdings nur Value, Größe und Volatilität, aber nicht Momentum und Qualität, weil dadurch der böse US-Tech-Anteil noch steige - und es wird darauf hingewiesen, dass ein Faktor-Investment eine dauerhafte Beschäftigung mit dem Markt und Umschichten bedeute. Ich übersetze dies mal als Performance-Chasing, das in aller Regel in die Hose gehen dürfte - aber man darf sich dann als aktiver Investor und grosser Stratege fühlen. 

 

Positiv am Artikel ist hervorzuheben, dass wenigstens grundsätzlich erkannt wird, dass der MSCI World eine gute Anlage darstellt und darauf hingewiesen wird, dass die anderen erwähnten Strategien als Ergänzung dienen sollten. Dennoch steht zu befürchten, dass viele Privatanleger sich dadurch verunsichern und zu dummen Handlungen verleiten lassen könnten.

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Neon0406
vor 46 Minuten von Rotenstein:

"Die Welt" entwickelt sich auch immer mehr zum finanzpornographischen Fachblatt. Heute mal wieder ein Artikel mit der reisserischen Überschrift: 

https://www.welt.de/wirtschaft/plus251036606/Alles-auf-den-MSCI-World-Diese-Strategie-droht-jetzt-zu-scheitern.html

 

Natürlich geht es mal wieder um die angeblich gefährliche Konzentration des MSCI World auf die amerikanischen Tech-Firmen - die zwar unser aller Leben täglich bestimmen, massig Geld verdienen, aber halt irgendwie dem sicherheitsorientierten, latent antiamerikanisch eingestellten Deutschen gegen den Strich gehen. Natürlich wird auch wieder in der Mottenkiste gekramt und die Japan-Blase muss als warnendes Beispiel dienen. 

 

Als "Lösung" werden unter anderem angeboten: Ergänzung mit ETFs auf einen gleichgewichteten Index, MSCI World ex USA, MSCI Emerging Markets ex China. Auch Faktoren werden als Lösung präsentiert, allerdings nur Value, Größe und Volatilität, aber nicht Momentum und Qualität, weil dadurch der böse US-Tech-Anteil noch steige - und es wird darauf hingewiesen, dass ein Faktor-Investment eine dauerhafte Beschäftigung mit dem Markt und Umschichten bedeute. Ich übersetze dies mal als Performance-Chasing, das in aller Regel in die Hose gehen dürfte - aber man darf sich dann als aktiver Investor und grosser Stratege fühlen. 

 

Positiv am Artikel ist hervorzuheben, dass wenigstens grundsätzlich erkannt wird, dass der MSCI World eine gute Anlage darstellt und darauf hingewiesen wird, dass die anderen erwähnten Strategien als Ergänzung dienen sollten. Dennoch steht zu befürchten, dass viele Privatanleger sich dadurch verunsichern und zu dummen Handlungen verleiten lassen könnten.

volle Zustimmung :)

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Cepha
Am 12.4.2024 um 18:23 von Rotenstein:

 

Dass die Bewertung amerikanischer Unternehmen anhand von Kennziffern wie KGV und KBV höher ist als diejenige von Unternehmen mit Sitz in Europa oder Schwellenländern ist bekannt und beruht auf der unterschiedlichen Sektorgewichtung, aber auch auf der Markteinschätzung, dass diese Unternehmen bessere Aussichten haben. Warum soll ich mich gegen die Einschätzung von Millionen von anderen Akteuren stellen, viele davon mit sehr hoher Expertise? Es handelt sich ja nicht um unbegründete Vorurteile, was man schon daran sieht, dass ja auch einzelne Unternehmen aus anderen Ländern hoch bewertet sind, wenn sie hohe Gewinn- und Wachstumsaussichten haben. 

Diversifizierung ist der einzige "free lunch".

 

Wenn Du Dich mit dem MSCI world tatsächlich ausreichend diversifiziert fühlst ist alles gut. Ich tue das derzeit nicht. Ich will nicht fast 5% Microsoft in meinen "Welt-Portfolio" haben, völlig egal, wie der Markt dieses Unternehmen einschätzt.

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odensee
vor 5 Stunden von Cepha:

Wenn Du Dich mit dem MSCI world tatsächlich ausreichend diversifiziert fühlst ist alles gut. Ich tue das derzeit nicht. Ich will nicht fast 5% Microsoft in meinen "Welt-Portfolio" haben, völlig egal, wie der Markt dieses Unternehmen einschätzt.

Du schreibst von „Diversifizierung“ meinst aber „Gewichtung“, was völlig anderes.

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BlindesHuhn88
vor 6 Stunden von Cepha:

Diversifizierung ist der einzige "free lunch".

 

Wenn Du Dich mit dem MSCI world tatsächlich ausreichend diversifiziert fühlst ist alles gut. Ich tue das derzeit nicht. Ich will nicht fast 5% Microsoft in meinen "Welt-Portfolio" haben, völlig egal, wie der Markt dieses Unternehmen einschätzt.

Stört dich das es ein USA Unternehmen ist? Dann müsstest Mal schauen woher das Geld kommt. Dann ist es nicht mehr USA. 

 

Wenn du sagst es ist als ein einziges Unternehmen zu viel, müsstest du nach den Sparten schauen.

https://fourweekmba.com/de/Aufschlüsselung-der-Microsoft-Einnahmen/

 

Wenn es für dich nicht diversifiziert genug ist kann ich es verstehen. 

Aktuell ist für mich Microsoft all gegenwärtig. Da finde ich eher dass Apple zu groß ist im Index. Aber die % von Apple werden gerade schön abgebaut. Seit YTD -10%. Der Markt regelt das schon

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