Seraphis Mai 10, 2022 Hallo, eine Steuerfrage zum Thema Juniordepot vs ansparen für das Kind im eigenen Depot, für alle die sich für letztere Option entschieden haben. Wenn ich für das Kind im eigenen Depot anspare, kann ich z.B. mit 18 einen festen Betrag (bzw. Anteile) wählen, denn ich dann an das Kind übertrage (Schenkung). Berücksichtigt der Schenkungsfreibetrag nur investierte Kapital, oder auch die unrealisierten Gewinne? Wenn das Kind danach alles verkauft, sind dann auch Abgeltungssteuer auf die Gewinne zu zahlen? Oder sind die mit dem Schenkungsfreibetrag abgedeckt und das Kind kann steuerfrei den Depotwert verkaufen? Beispiel: über 18 Jahre 21600€ investiert (=12*100*18) angenommen der Depotwert liegt nun bei 40000€ komplettes Depot wird an Kind übertragen (Schenkung) Kind verkauft alles Sind die 18400€ Gewinn steuerfrei? Oder muss das Kind die 18400€ versteuern? Bei letzterem muss wohl der Grundfreibetrag und Sparerpauschbetrag berücksichtigt werden, wo wahrscheinlich das Strecken des Verkaufs über mehrere Jahre steuergünstiger wäre? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Mai 10, 2022 Sofern es analog zu einer Erbschaft läuft (was ich vermute) war das die Auskunft die mir eine Notarin gegeben hat: Berücksichtigt wird der Depotwert Es werden die Anschaffungsdaten mit übermittelt bei einer Schenkung Beim Verkauf müssen alle Gewinne beim Kind versteuert werden Wenn der Pauschbetrag überschritten wird, kann das Kind per Einkommensteuererklärung (Anlage KAP mit Günstigerprüfung) die Steuern zurück bekommen, wenn sonst keine Einkünfte vorliegen. Allerdings kann es noch eine unangenehme Überraschung bei der Krankenkasse geben. Da liegen die relevanten Grenzen niedriger. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Undercover Mai 10, 2022 vor 33 Minuten von Sapine: Sofern es analog zu einer Erbschaft läuft (was ich vermute) war das die Auskunft die mir eine Notarin gegeben hat: Berücksichtigt wird der Depotwert Es werden die Anschaffungsdaten mit übermittelt bei einer Schenkung Beim Verkauf müssen alle Gewinne beim Kind versteuert werden Ja, als Wert der Schenkung der aber weit unter dem Freibetrag liegt und nicht versteuert wird. Der Gewinn ist bei Verkauf natürlich zu versteuern. Auf einen Schlag wenig sinnvoll. Ein eigenes Depot mit Ausschüttungen und NV erscheint mir viel sinnvoller. Du willst dir die Option offen halten ggf. NICHT zu schenken falls das Kind nicht konform bleibt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
alsuna Mai 10, 2022 vor 42 Minuten von Sapine: Sofern es analog zu einer Erbschaft läuft (was ich vermute) war das die Auskunft die mir eine Notarin gegeben hat: Ja, Erbschafts- und Schenkungsteuer ist hier im Wesentlichen gleich geregelt. vor 3 Stunden von Seraphis: Berücksichtigt der Schenkungsfreibetrag nur investierte Kapital, oder auch die unrealisierten Gewinne? Das Finanzamt interessiert sich nicht für das Konstrukt "unrealisierte Buchgewinne", sondern bewertet jeden Sachwert mit dem aktuellen Wert am Stichtag der Schenkung. vor 43 Minuten von Sapine: Es werden die Anschaffungsdaten mit übermittelt bei einer Schenkung Stichwort "Fußstapfentheorie". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian Mai 11, 2022 vor 12 Stunden von Seraphis: Sind die 18400€ Gewinn steuerfrei? Oder muss das Kind die 18400€ versteuern? Bei letzterem muss wohl der Grundfreibetrag und Sparerpauschbetrag berücksichtigt werden, wo wahrscheinlich das Strecken des Verkaufs über mehrere Jahre steuergünstiger wäre? muss 18.400 versteuern, es sei denn es gibt eine Teilfreistellung, wenn es ETFs/Fonds sind. Ja, strecken wäre günstiger, wobei das Kind irgendwann evtl. auch Geld verdient und dann weniger steuerfrei realisiert werden kann. Ich vermute in 18 Jahren könnten schon so 14.000 steuerfrei p.a. sein (dennoch GKV Grenze berücksichtigen), was auch von der Inflation abhängt bzw. wie stark die Gehälter steigen. Der Grundfreibetrag sollte angehoben werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Seraphis Mai 11, 2022 15 hours ago, Undercover said: Ja, als Wert der Schenkung der aber weit unter dem Freibetrag liegt und nicht versteuert wird. Der Gewinn ist bei Verkauf natürlich zu versteuern. Auf einen Schlag wenig sinnvoll. Ein eigenes Depot mit Ausschüttungen und NV erscheint mir viel sinnvoller. Du willst dir die Option offen halten ggf. NICHT zu schenken falls das Kind nicht konform bleibt? Vielen Dank für die Antworten. Macht für mich Sinn. Das bedeutet, falls man Abgeltungssteuerfrei rauskommen möchte, dass das Kind ggf. über paar Jahre langsam den Depotwert verkauft, und dabei versucht pro Jahr unter Grundfreibetrag und Sparerpauschbetrag zu bleiben. Zusätzlich noch GKV Grenze berücksichtigen. Und was ein 18-jähriges Kind evtl. noch an anderen Einnahmen hat. Beim Juniordepot kann man mit Ausschüttugen und Verkauf+Wiederanlage schon vor dem 18. Lebensjahr die Gewinne steuerfrei realisieren. Man hat ja 18-mal Grundfreibetrag und Sparerpauschbetrag, bzw. eine NV, die man anwenden kann. Zur Frage: Korrekt, der einzige Vorteil, den ich beim eigenen Depot sehe, ist die Option offen zu halten NICHT zu schenken. Auch kann man bei mehreren Kindern genau festlegen, dass beide den gleichen Betrag erhalten, unabhängig von Kursentwicklung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag