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Sapine

Diskussion zum Thema Risiko

Empfohlene Beiträge

Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 15 Minuten von dev:

Keine würde ich nicht sagen, aber keine 100%ig-Aussage - das ist schon ein kleiner Unterschied.

 

Denn der langfristige Trend geht zum Durchschnitt, schon allein weil ein Geschäftsfeld mit hohen Margen/Gewinnen Nachahmer anzieht.

Des weiteren können hohe KxVs selten langfristig gehalten werden und auch sehr niedrige ziehen Investoren an.

 

Diese langfristigen Trends ( Umsatz- & Gewinnwachstum ) sind natürlich mit einer Portion kurzfristiger Kurs-Spekulation geschmückt.

 

Beim Roulette gibt es das alles nicht, jede Runde die selbe Wahrscheinlichkeit.

Finde ich auch.

Zwischen Roulette und dem breit gestreuten Aktienmarkt gibt es natürlich einen Unterschied finde ich.

vor 9 Minuten von dev:

Denn jeder zahlt individuelle Steuern.

Klar, aber alles kann man halt nicht berücksichtigen. Jeder hat auch andere Vermögen und auch das spielt ja eine ganz entscheidende Rolle, wie ich anlege. Auch hat das Gesamtvermögen z.B. Einfluss, wie schlimm ich die Inflation sehe. Ab einem gewissen Vermögen interessiert es mich z.B. nicht, ob mein Vermögen durch die Inflation 3% pro Jahr die nächsten 40 Jahre verliert, wenn ich dann immer noch so viel übrig habe, dass ich meinen Lebensstandard absolut nicht zurückschrauben muss.

 

Man muss sich nämlich immer mal vor Augen führen, was denn der Sinn des ganzen Investierens und Anlegens überhaupt ist. Es ist nicht der Sinn, rein seine Zahlen auf dem Konto ins Unermessliche zu steigern wie bei einem Wettkampf, sondern einen gewissen Lebensstandard, den man schon hat oder gerne hätte, zu halten/zu erreichen. Alles über diesem Ziel, sehe ich als unnötiges Eingehen von Risiken an, weil der Mehrwert an Glück oder Zufriedenheit kaum mehr gegeben ist bis auf ein Mehr an Zahlen auf dem Konto.

 

Wenn ich finanziell schon alles erreicht habe, was ich wollte, wieso sollte ich dann ein Risiko eingehen, das dazu führen kann, diesen Status wieder zu verlieren? 

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dev
· bearbeitet von dev
vor 10 Minuten von Madame_Q:

Zwischen Roulette und dem breit gestreuten Aktienmarkt gibt es natürlich einen Unterschied finde ich.

Bei breit gestreut ist die Aussagekraft geringer, denn keiner kann so viele Einzelwerte analysieren.

 

Zitat

Klar, aber alles kann man halt nicht berücksichtigen. Jeder hat auch andere Vermögen und auch das spielt ja eine ganz entscheidende Rolle, wie ich anlege. Auch hat das Gesamtvermögen z.B. Einfluss, wie schlimm ich die Inflation sehe. Ab einen gewissen Vermögen interessiert es mich z.B. nicht, ob mein Vermögen durch die Inflation 3% pro Jahr die nächsten 40 Jahre verliert, wenn ich dann immer noch so viel übrig habe, dass ich meinen Lebensstandard absolut nicht zurückschauben muss.

Das ich sehe ich anders, klar wenn man nur ein kleines Depot hat, ist das Verhältnis von kann ich mir wieder per Job ersparen und das ist weg kleiner als bei großen Vermögen.

Aber wenn man eine langfristige Rendite von 2% hat und die persönliche Inflation bei 3% ist, muß man aufpassen das man nicht zu lange lebt oder halt wirklich so viel haben, das es egal ist.

 

Deshalb rechne ich lieber mit Prozent per anno, denn 1% Unterschied über 50 Jahre kann ganz schön ins Geld gehen.

 

Lieber großzügig kalkulieren und sparsam sein, als knapp kalkulieren und Pech haben.

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Gast231208
vor 13 Minuten von Madame_Q:

Wenn ich finanziell schon alles erreicht habe, was ich wollte, wieso sollte ich dann ein Risiko eingehen, das dazu führen kann, diesen Status wieder zu verlieren? 

Deckt sich mit meinem Anlagestil, hier auf den Punkt gebracht:

https://www.whitecoatinvestor.com/bernstein-says-stop-when-you-win-the-game/ 

(Ich weiß, ich habe es schon öfters verlinkt, aber manche Artikel verdienen es einfach)

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 20 Minuten von dev:

Lieber großzügig kalkulieren und sparsam sein, als knapp kalkulieren und Pech haben.

+1

Ich meinte eher sehr große Vermögen, die aber zahlentechnisch natürlich auch wieder individuell einzuschätzen sind, weil jeder einen anderen Lebensstil hat. Man kann nicht pauschal sagen, dass z.B. 2 Mio Euro jedem reichen, um gar nicht mehr riskant anlegen zu müssen.

 

Die Vermögen, bei denen genau überlegt werden muss, befinden sich nicht im unteren oder ganz oberen Extrembereich, sondern dazwischen, nämlich genau dort, wo eine massive Verschiebung nach oben oder nach unten einen dramatischen Einfluss auf die Lebensqualität hat. Ein Milliardär kann z.B. ohne Probleme in 100% Aktien gehen, weil er selbst bei 70% Verlust kein anderes Leben führen würde.  Auch für einen sehr jungen Anleger ist eine hohe Aktienquote eher sinnvoll, weil er durch sein Humankapital mögliche Verluste locker ausgleichen kann. 

Wenn ich aber z.B. im Bereich von 500.000 bis 2 Mio liege (geschätzt auf den Otto Normal Bürger), dann hat ein Erfolg oder Misserfolg einer riskanten Anlage dramatische Auswirkung auf seinen zukünftigen Lebensstandard. Das kann soweit gehen, dass er vielleicht komplett das Arbeiten aufhören kann oder am Ende einen zweiten Job annehmen muss, weil er nicht mehr über die Runden kommt. Ich hoffe es ist ungefähr klar was ich meine.

vor 11 Minuten von pillendreher:

Deckt sich mit meinem Anlagestil, hier auf den Punkt gebracht:

https://www.whitecoatinvestor.com/bernstein-says-stop-when-you-win-the-game/ 

(Ich weiß, ich habe es schon öfters verlinkt, aber manche Artikel verdienen es einfach)

Ganz genau.

Die Schwierigkeit besteht nur darin, dass jeder für sich erkennen muss, wann er das Spiel gewonnen hat und das ist eben sehr individuell und schwer, weil man teils auch durch andere oder gesellschaftlichen Druck zu Hirngespinsten verleitet wird...oder sich auch verkalkulieren kann.

 

Den für sich passenden "Sweet-Spot" oder auch "Break-even"/Kippunkt zu finden, ist eine sehr wichtige Sache, die auch beim Thema Risiko angesprochen gehört finde ich.

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wolf666
· bearbeitet von wolf666
vor 15 Stunden von Schwachzocker:

Du meinst, jemand, der glaubt, dass es langfristig kein Risiko gibt, sei ein Optimist.

Für dich nochmal: Auch ein Optimist glaubt, dass langfristig (>30 Jahre) Risiko gibt, ein paar Risiken habe ich aufgeschrieben.

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Der Heini
vor 1 Minute von Madame_Q:

Wenn ich aber z.B. im Bereich von 500.000 bis 2 Mio liege (geschätzt auf den Otto Normal Bürger), dann hat ein Erfolg oder Misserfolg einer riskanten Anlage dramatische Auswirkung auf seinen zukünftigen Lebensstandard. Das kann soweit gehen, dass er vielleicht komplett das Arbeiten aufhören kann oder am Ende einen zweiten Job annehmen muss, weil er nicht mehr über die Runden kommt. Ich hoffe es ist ungefähr klar was ich meine.

Ja ist klar was du meinst, aber wieso du bei 100% diversifizierter Aktienanlage von 70% Dauerverlust ausgehst, erschließt sich mir nicht. Hat es noch nie gegeben, selbst im WWII oder der großen Depression, noch schlimmer der Stagflation der 70iger hat man es bei 3% Entnahmerate immer geschafft. Man sollte halt nicht das theoretisch schlimmste annehmen, sondern einen realistischen Worst-Case-Modus, ansonsten steigt das Geld auf dem Konto unnötig an bei geringem Lebensstandard, auch eine Art Risiko.

Da das auch irgendwo zum Thema Risiko gehört: Eine SWR von 3% hat bisher immer bei 30-40 Jahren Entnahme historisch funktioniert.

https://earlyretirementnow.com/2016/12/14/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-2-capital-preservation-vs-capital-depletion/

 

Wer jetzt noch einen kleinen Kapitalstock zur Abfederung der großen Crashjahre innehat (kein Aktienverkauf, wenn es gerade ganz weit unten ist), dem kann nicht viel passieren. Wer noch ängstlicher ist, was ich verstehen kann, sollte für die Psyche nochmals Geld für die Pflege oder eine entsprechende Versicherung dazu abschließen, oder eben seine Immobilie verkaufen/beleihen (die braucht man im Pflegeheim nicht mehr).

In den theoretisch-rechnerisch ganz schlimmen denkbaren Szenarien hat man ganz andere Sorgen als sein Geld, dann ist nämlich alles weg, nicht nur das Geld.

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edan

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Ramstein
vor 8 Stunden von kleinerfisch:

@Ramstein

Hast Du einen Link zur Grafik in #134?

Ich habe die Graphik vor ca. 2 Wochen von MSCI.com geladen. Leider habe ich mir den URL nicht gemerkt und finde sie auf die Schnelle auch nicht wieder.

 

Korrektur: Bildsuche hat geholfen: https://www.msci.com/www/blog-posts/accounting-for-revenue-sources/02235488422

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dev
vor 16 Minuten von Madame_Q:

Ich meinte eher sehr große Vermögen, die aber zahlentechnisch natürlich auch wieder individuell einzuschätzen sind, weil jeder einen anderen Lebensstil hat. Man kann nicht pauschal sagen, dass z.B. 2 Mio Euro jedem reichen, um gar nicht mehr riskant anlegen zu müssen.

Na da ist wieder die Frage der Risikosicht, auch die Inflation ist ein Risikofaktor, welcher auch große Vermögen bei einem unpassendem Lebensstil auffressen kann.

 

vor 16 Minuten von Madame_Q:

Ein Milliardär kann z.B. ohne Probleme in 100% Aktien gehen, weil er selbst bei 70% Verlust kein anderes Leben führen würde. 

Das kann ich auch mit weniger als 1 Mio, ich hatte schon 2x über -70% Buchverlust vom ATH.

Aber ich sehe das Risiko nicht in der Kursschwankung, sondern das die jeweilige Firma ihr Geschäft nicht schnell genug anpassen kann und somit Pleite gehen könnte.

 

vor 16 Minuten von Madame_Q:

Wenn ich aber z.B. im Bereich von 500.000 bis 2 Mio liege (geschätzt auf den Otto Normal Bürger), dann hat ein Erfolg oder Misserfolg einer riskanten Anlage dramatische Auswirkung auf seinen zukünftigen Lebensstandard. Das kann soweit gehen, dass er vielleicht komplett das Arbeiten aufhören kann oder am Ende einen zweiten Job annehmen muss, weil er nicht mehr über die Runden kommt. Ich hoffe es ist ungefähr klar was ich meine.

Ja, man muß sich natürlich Gedanken machen, wieviel Prozent man benötigt und wie Wahrscheinlich man das mit seinem Anlagestil erwirtschaften kann.

 

vor 16 Minuten von Madame_Q:

Die Schwierigkeit besteht nur darin, dass jeder für sich erkennen muss, wann er das Spiel gewonnen hat und das ist eben sehr individuell und schwer, weil man teils auch durch andere oder gesellschaftlichen Druck zu Hirngespinsten verleitet wird...oder sich auch verkalkulieren kann.

Oder man investiert statt zu spielen ( Der Unterschied ist, Gedanken machen & kalkulieren und zu einem angemessenem Preis investieren, um dadurch zu wissen was man tut und somit Baissen auszuhalten, weil die Firma das schafft, was man kalkuliert hat. )

 

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Schwachzocker
vor 26 Minuten von Madame_Q:

Wenn ich aber z.B. im Bereich von 500.000 bis 2 Mio liege (geschätzt auf den Otto Normal Bürger)...

Wie meinst Du das?

 

vor 13 Minuten von Der Heini:

Ja ist klar was du meinst, aber wieso du bei 100% diversifizierter Aktienanlage von 70% Dauerverlust ausgehst, erschließt sich mir nicht. Hat es noch nie gegeben...

Natürlich erschließt sich Dir das nicht. Das ist ja gerade der Streitpunkt.

Dir erschließt sich nur das, was schon einmal dagewesen ist. Der Zeitraum, in dem Aktienmärkte überhaupt erst existieren ist aber viel zu kurz, um daraus etwas abzuleiten.

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wolf666
vor 52 Minuten von Madame_Q:

Wenn ich finanziell schon alles erreicht habe, was ich wollte, wieso sollte ich dann ein Risiko eingehen, das dazu führen kann, diesen Status wieder zu verlieren? 

Mit welcher Anlage ist denn möglich, dass auf keinen Fall zu verlieren? 

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Schwachzocker

 

vor 1 Minute von wolf666:
vor 55 Minuten von Madame_Q:

Wenn ich finanziell schon alles erreicht habe, was ich wollte, wieso sollte ich dann ein Risiko eingehen, das dazu führen kann, diesen Status wieder zu verlieren? 

Mit welcher Anlage ist denn möglich, dass auf keinen Fall zu verlieren? 

Du möchtest absichtlich nicht verstehen und tust ein bißchen komisch, oder?

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wolf666
vor 1 Minute von Schwachzocker:

Du möchtest absichtlich nicht verstehen und tust ein bißchen komisch, oder?

Nein, ich bin doch nicht Schwachzocker. 

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 19 Minuten von Ramstein:

Sehr interessant - da gibt es auch eine Darstellung, wo die Hauptumsätze der verschiedenen Märkte stattfinden. Hier im Forum wird ja oft behauptet, man sei auch mit einem reinen USA-Portfolio genügend diversifiziert, weil sie weltweit Umsätze machen. Aber gerade bei den USA kommt ein hoher Anteil aus dem Heimatmarkt:

Zitat

The flipside is North America, where almost 70% of sales were generated domestically, as the North American corporate sector has been much more focused on servicing domestic demand than other regions, such as Europe.

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Sapine
vor 2 Stunden von pillendreher:

Deckt sich mit meinem Anlagestil, hier auf den Punkt gebracht:

https://www.whitecoatinvestor.com/bernstein-says-stop-when-you-win-the-game/ 

(Ich weiß, ich habe es schon öfters verlinkt, aber manche Artikel verdienen es einfach)

Ja wozu noch Risiken eingehen? Für mich gibt es zwei gute Argumente nicht damit aufzuhören nach einer guten Rendite zu streben. Damit meine ich natürlich keine hochriskante Zockerei bevor mich hier einer falsch versteht. Ein solide wachsendes Kapital ist ein guter Schutz vor zukünftigen Risiken. 

 

1) Für mich ist es selbstverständlich, den realen Werterhalt des Vermögens generationenübergreifend zu sehen. D.h. mir reicht es nicht, wenn mein Nest egg bis zum Grab reicht, sondern ich will der nächsten Generation einen Grundstock mitgeben, so wie meine Großeltern und Eltern das bei mir gemacht haben. Dabei ist es gleich, ob man es seinen Kindern vererbt oder in eine Stiftung einbringt.

 

2) Der zweite Aspekt ist egoistischer. Nämlich die Frage wann ist genug genug oder andersherum, wann ist sicher sicher? Nehmen wir an, wir haben uns ausgerechnet, dass 500k für die Zusatzrente reichen werden im Alter. Für die Berechnung musste ich bestimmte Annahmen machen über die Inflationsentwicklung, die zukünftige Rendite, die Dynamisierung der Entnahme, die Steuern, die Entnahmedauer und das Anlagerisiko sicherer Anlagen. Sobald ich mein Ziel (vielleicht mit Sicherheitszuschlag) erreicht habe, schichte ich in sichere Anlagen um. Welche sind das? Tagesgeld? Anleihen erstklassiger Emittenten? Sparbriefe? Mein Plan droht an jeder meiner Annahmen zu scheitern was für mich ein sehr reales Risiko ist: 

 

- Inflation: Die Inflation kann temporär oder dauerhaft sein, sie kann schleichend oder galoppierend daher kommen. In jedem Fall ist sie geeignet meine Pläne nachhaltig zu durchkreuzen. Mein Nest egg wird von Jahr zu Jahr weniger wert. 

 

- Renditeerwartung: Beispielsweise ist die Erwartung eines risikoscheuen Anlegers, dass die reale Rendite nicht allzu weit hinter der Inflation zurück bleibt.. Leider gibt der Markt für sichere Anlagen das nicht her und die Realverzinsung liegt unterhalb dieser Zielmarke, möglicherweise sogar weit darunter. 

 

- Dynamisierung: Geplant habe ich in Erwartung moderater Inflationsraten beispielsweise mit 3 % jährlicher Dynamisierung, aber die Inflation ist längere Zeit im hohen einstelligen Bereich oder sogar noch darüber. Meine Realentnahmen schrumpfen von Jahr zu Jahr immer dramatischer. Das werde ich auf die Gesamtlaufzeit nicht durchhalten

 

- Steuern: Es kommt eine Vermögenssteuer und Einkünfte aus Kapitalvermögen werden höher besteuert als bisher. Möglicherweise lässt man noch nicht mal die Entnahmen aus Bestandvermögen unangetastet. Ich bin mir sicher klammen Staatskassen wird da einiges einfallen bei Bedarf. 

 

- Entnahmedauer: Die Langlebigkeit bei mindestens einem der Betroffenen schlägt zu. Wir feiern den 100sten Geburtstag und ab dem neunzigsten Lebensjahr steigen unsere Ausgaben durch Haushaltshilfe und Pflegebedarf. 

 

- Anlagerisiko: Last but not least sind sichere Anlagen nur meistens sicher und nicht immer. Immobilien könnten durch einen Lastenausgleich so belastet werden, dass es zu Zwangsversteigerungen unter Wert kommt. Es könnte aber auch Entwertungen durch Katastrophen und andere Veränderungen im Umfeld (Ausbau Startbahn, Autobahnzubringer, Chemiewerk etc.) geben. Aber auch Enteignungen zum Allgemeinwohl gab es immer wieder. Staatsanleihen könnten ihren Wert ganz oder teilweise einbüßen, Stichwort Staatsbankrott oft nach Kriegen. Banken können pleite gehen und die Einlagensicherung ist nicht in der Lage die Pleitewelle der Banken abzufedern. Untergangspropheten könnten diese Reihe an Szenarien sicher eindrucksvoll fortsetzen. 

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Madame_Q

@Sapine

Alles verständlich und richtig, was du an möglichen Unvorhersehbarkeiten und Risiken anführst.

Daher erinnere ich ja ständig daran, dass es nicht nur 100% Aktien oder 100% Tagesgeld gibt.

So muss eben jeder für sich eine Mischung finden, die für ihn passt und sozusagen eine Balance zwischen den von dir aufgelisteten Risiken, aber auch dem Risiko, dass sich das eigene Depot nicht so entwickelt, wie man es vielleicht gerne bräuchte/erwartet. Beide Dinge sind Risiko (die Unvorhersehbarkeit des Lebens, aber eben auch das Depot).

So wie man aber aufpassen muss, dass man nach zu wenig Rendite strebt (Inflation unterschätzt etc), so muss man aber auch aufpassen, dass man nicht zu gierig wird und nach zu viel Rendite strebt, die am Ende vielleicht nur sehr unwahrscheinlich nötig sein wird.

 

Kernaussage ist einfach, dass es keine Schablone gibt für jeden und das nicht mal für gewisse Vermögensschichten der Bevölkerung. Einige kommen ja auch als vierköpfige Familie mit 2000 Euro im Monat aus und sind glücklich, andere jammern herum, dass ihnen ihre 8000 Euro kaum reichen. Exakt genauso ist es aber beim eigenen Depot und dem Thema Risiko. 

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Sapine

Was ist schlimm daran, am Ende mehr Rendite zu haben als man braucht - das erschließt sich mir nicht. 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 9 Minuten von Sapine:

Was ist schlimm daran, am Ende mehr Rendite zu haben als man braucht - das erschließt sich mir nicht. 

Das ist ein Punkt, an dem man endlos darüber sprechen könnte. Das ist im Kern das Thema Geld an sich und welchen Stellenwert es im Leben von jedem von uns hat.

Ich/wir können z.B. mittlerweile recht sicher sagen, dass wir nicht glücklicher leben würden, wenn wir 1 Mio oder gar 10 Mio mehr an Vermögen hätten. Es hätte schlicht keinen positiven Effekt mehr. Selbst unsere Kids wurden da auch schon berücksichtigt. Gewisse Lebensrisiken (Pfegefall etc) haben wir auch abgesichert, so gut es geht und das minimale Restrisiko, dass irgendein Mega-Gau passiert, schätzen wir eben niedriger ein, als dass wir unseren jetzigen Stand verlieren durch ein Depot mit zu viel Risiko. Wir arbeiten auch beide noch teils, obwohl wir es nicht mehr müssten (weil wir es wollen und es uns gut tut). Das kann ich halt nur so für uns sagen. Jeder muss das eben für sich bewerten.

Wenn einer sagt, dass er nie genug Geld haben kann, weil es immer Dinge gibt, die er damit anstellen kann (Autos, Weltreise etc), dann ist das auch ok.

 

Nachtrag (weil das Thema Nachkommen/Erbe) angesprochen wurde:

Unsere beiden Kids haben ja von uns auch jeder einen großen Betrag geschenkt bekommen vor einiger Zeit. Wir hatten da lange überlegt, weil wir eigentlich der Meinung sind und auch wollen, dass unsere Kids sich ihr Leben selbst "aufbauen" und erarbeiten sollen. Wir halten es eher für nicht vorteilhaft, wenn den Kids sozusagen einfach ein riesen Vermögen hinterlassen wird und sie dadurch dazu neigen, selbst nicht aktiv zu werden oder mit Hintergedanken durchs Leben gehen "mir kann finanziell eh nix passieren".

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Sapine

Wenn ich Rendite will, tue ich es nicht, um glücklicher zu werden. Ich will die Rendite, um sicherer zu sein und um mehr weitergeben zu können. Weniger Rendite ist für mich unsicher und damit rational betrachtet nicht vernünftig. 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 4 Minuten von Sapine:

Weniger Rendite ist für mich unsicher und damit rational betrachtet nicht vernünftig.

Man darf nicht immer in "wenig(er)" und "mehr" denken. Wir wäre es mit "ausreichend"?

Das Wort "ausreichend" kann für einige genau die richtige Balance sein.

"Mehr" ist immer auch mit gewissen Nachteilen verbunden. Wer denkt, dass "Mehr" nur Vorteile hat, der irrt gewaltig und damit wären wir eben wieder beim Thema Risiko. "Mehr" gibt es nie ohne Risiko, egal in welchem Lebensbereich finde ich.

 

"Mehr Sicherheit" - wann ist das Maximale erreicht? Wenn da nach oben fast keine Grenzen sind, müssten die Mittelschicht extrem unsicher leben und jeden Tag Angst haben, dass sie sterben.

Es gibt auch bei Sicherheit einen Punkt, an dem nicht mehr viel passieren kann.

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etherial
vor 2 Stunden von pillendreher:

Das macht mich jetzt neugierig:

Im Wissen von "Wertpapiere haben einen positiven Erwartungswert" und "dass die Vergangenheit keine Aussagen über die Zukunft erlaubt", wie investiert du und wie schaut dabei deine Herangehensweise bei deiner Depotzusammensetzung aus?

Mich beschleicht das Gefühl, dass du einen Widerspruch siehst wo keiner ist.

 

Ich weiß schon, dass es hier im Forum einige gibt, die den mathematischen Zufall nicht verstehen, z.B.

 

- die der Meinung sind, dass ein positiver Erwartungswert bedeutet, dass es nicht (komplett) zufällig stimmt so nicht: Jeder Zufallsprozess hat einen Erwartungswert

- die Meinung dass etwas das nicht 100%ig vorhersehbar wäre genügend Hinweis für einen Determinismus ist, stimmt auch nicht

- die Idee dass eine höhere Menge von Stichproben einen Zufallsprozess zum Determinismus werden lässt auch nicht

 

Trotzdem kann man bei seinem Portfolio die Wahrscheinlichkeiten berücksichtigen - in etwa so wie @Schwachzocker oder @Madame_Q oder dir selbst. Ich würde mal davon ausgehen, dass mein Depot nicht wirklich anders strukturiert ist als deines.

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Sapine
vor 1 Minute von Madame_Q:

Man darf nicht immer in "wenig(er)" und "mehr" denken. Wir wäre es mit "ausreichend"?

Das Wort "ausreichend" kann für einige genau die richtige Balance sein.

"Mehr" ist immer auch mit gewissen Nachteilen verbunden. Wer denkt, dass "Mehr" nur Vorteile hat, der irrt gewaltig und damit wären wir eben wieder beim Thema Risiko. "Mehr" gibt es nie ohne Risiko, egal in welchem Lebensbereich finde ich.

Genau an dem Wort "ausreichend" störe ich mich erheblich. Unter 100 Mio gibt es denke ich kein ausreichend. Vielleicht ist mein Sicherheitsbedürfnis höher. Mir reichen 99 % Sicherheit nicht. Ein Mehr an Rendite gibt mehr Sicherheit auch wenn ich dafür aus Deiner Sicht mehr Risiko eingehen muss. 

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Der Heini
· bearbeitet von Der Heini

Habe eine schöne Übersicht zu den Inflationsraten gefunden:

https://www.laenderdaten.info/Europa/Deutschland/inflationsraten.php

Erstaunlich, daß die Inflation in DE gar nicht so hoch war in der Stagflationsphase gegenüber Europa (vermutlich-Achtung Spekulation- wegen der Südländer und Währungsabwertungen gegenüber der D-Mark). Deutschland steht da scheinbar ganz gut da. Ich komme seit 1960 auf einen Mittelwert von 2,6%.

Prognosen für 2023 bis 2027 (laut Statista) liegen bei 2-3% im Jahr, die werden aber immer wieder angepasst.

 

Bem.: Bitte nur als grobe Orientierung sehen, aber zweistellige Inflationsraten aufs Jahr sind auf mehrere Jahre unwahrscheinlich.-> Soll nur zur Beruhigung dienen (für mich :D).

 

vor 19 Minuten von Sapine:

Genau an dem Wort "ausreichend" störe ich mich erheblich. Unter 100 Mio gibt es denke ich kein ausreichend. Vielleicht ist mein Sicherheitsbedürfnis höher. Mir reichen 99 % Sicherheit nicht. Ein Mehr an Rendite gibt mehr Sicherheit auch wenn ich dafür aus Deiner Sicht mehr Risiko eingehen muss. 

:thumbsup: Gerade die negative Realrendite in sicheren Anlagen macht diese unsicher, da akzeptiere ich lieber eine volatile Anlage, immer mit der Hintergrundannahme, daß ein starker Drawdown endlich ist und sich nach wenigen Jahren verringert hat (nicht komplett aufgeholt ist). So war es historisch bisher und Zukunftsdaten gibt es nicht.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 51 Minuten von Sapine:

Genau an dem Wort "ausreichend" störe ich mich erheblich. Unter 100 Mio gibt es denke ich kein ausreichend. Vielleicht ist mein Sicherheitsbedürfnis höher. Mir reichen 99 % Sicherheit nicht.

Natürlich respektiere ich deine Sichtweise, aber vielleicht solltest du mal darüber nachdenken, dass es keine hundertprozentige Sicherheit gibt (auch nicht, wenn du eine Billion hast).

Die Illusion, sich 100% Sicherheit nur mit Geld erkaufen zu können, ist und bleibt eine Illusion, die übrigens viele Menschen im Kopf haben.

 

Aber danke für die Nennung dieser Zahl (100 Mio), denn damit kann sich jeder hier ja dann mal überlegen, welche Zahlen er für wichtig/ausreichend hält etc. und auch dadurch erkennen, wie unterschiedlich dort schon die Sichtweisen sind und folglich auch beim Thema Risiko.

Es hängt eben alles zusammen.

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Holgerli
vor 59 Minuten von Sapine:

Genau an dem Wort "ausreichend" störe ich mich erheblich. Unter 100 Mio gibt es denke ich kein ausreichend. Vielleicht ist mein Sicherheitsbedürfnis höher. Mir reichen 99 % Sicherheit nicht. Ein Mehr an Rendite gibt mehr Sicherheit auch wenn ich dafür aus Deiner Sicht mehr Risiko eingehen muss. 

Was heisst das praktisch für Dich? Du wirst niemals in Rente gehen, weil niemand wird Dir mit 100% Sicherheit sagen können, dass die GRV zu 100% und immer zahlen wird. Und niemand wird Dir mit 100% Sicherheit sagen können, dass 100 Mio. ausreichend sind, da es zur Hyperinflation kommen könnte (siehe Weimarer Republik). Beides könnte Dir aber mit 99% Sicherheit garantiert werden, weil die GRV bis auf 2 oder 3 Monate nach dem direkten Ende des 2. Weltkrieg immer bezahlt hat und so eine Hyperinflation gab es seit 100 Jahren nicht mehr.

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