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Glory_Days

Offensiv/Defensiv-Portfolio

Empfohlene Beiträge

Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Ich kann euch beide verstehen, Männer.:)

 

Meine rein persönliche Meinung:

Die Überlegungen hinter den Portfolios von @Glory_Dayssind schon recht gut nachvollziehbar.

Trotzdem befürchte ich, dass wir uns alle vermutlich bewusst machen müssen, dass Backtests in Zukunft noch weniger Aussagekraft haben werden als bisher. Wir könnten echt an einer Art Reset-Punkt stehen. 

 

Dass ich es z.B. auch gewagt finde, nur auf die USA zu setzen, ist ja nichts Neues. Auch Anleihen sehe ich mittlerweile eher wieder sinnvoller an, als noch vor einem halben Jahr. Einige Renditen sind teils schon wieder recht akzeptabel (EM Bonds, IG-Corporates EUR).

Was ab jetzt wie viel bzw. überhaupt hilft/nützt in Sachen Diversifizierung, ist sehr schwer zu sagen. Im Zweifel bzw. als Anfänger würde ich dann wirklich nur die billigste Lösung "Aktien Welt ETF + Cash" nehmen in einem sehr gut überlegten Verhältnis oder man tut sich fast alles ins Depot (dann ist es aber nicht mehr KISS). 

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 30 Minuten von Glory_Days:

Mir ist von der Anlagephilosophie her die Sektor-Diversifikation in einer globalisierten Welt aber intuitiver und einleuchtender als die Länder-Diversifikation.

Erklärt mir immer noch nicht warum du bei den Sektoren keinen World Index nimmst. Ich tippe ja darauf weil die USA am besten performt hat in letzter Zeit...

Bei den Branchen scheint mir ja auch bei der Auswahl die Performance eine gewisse Rolle gespielt zu haben, auf die schnelle habe ich was von 2007-2021 gefunden:

image.png.c435ae2f1badcb7c2565986c73381034.png

Quelle

vor 30 Minuten von Glory_Days:

Der Vorwurf ist ziemlich absurd - wissen wir doch alle, wie sich die Hauptassetklassen seit 2009 entwickelt haben. Das Gegenteil ist richtig: Für Aktien beinhaltet der Zeitraum das "verlorene Jahrzehnt" nach der Dotcom-Blase. Gold lief von 1992 - 2005 praktisch horizontal. Rohstoffe hatten bis April 2020 einen Max Drawdown von -46,9% über einen Zeitraum von 13 Jahren und 8 Monaten.

Absurd ist das nicht, in den letzten 25 Jahren (also große Schnittmenge mit deinem Backtest) schaut es folgendermaßen aus:

image.png.f163c391054ceeb1c0426c7b606e6c56.png

Quelle

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Glory_Days
Zitat

Erklärt mir immer noch nicht warum du bei den Sektoren keinen World Index nimmst. Ich tippe ja darauf weil die USA am besten performt hat in letzter Zeit...

Nein, das hat keinerlei Rolle gespielt - vergangene Renditen kann niemand mehr kaufen. Ich habe mir auch bei den Sektoren die Weltindizes genau angeschaut und diese werden von mir auch ausdrücklich als Alternative zu den US-Sektoren angegeben und empfohlen.

Wenn man sich die Länderverteilung bei den Sektoren der Weltindizes anschaut, so stellt man folgendes fest:
MSCI World Information Technology - USA 86,26%
MSCI Health Care - USA 69,59%
MSCI World Utilities - USA 63,22%
MSCI World Consumer Staples - USA 58,33%

Man muss sich also bewusst sein, dass selbst bei den Weltindizes die USA mit deutlichstem Abstand dominierend sind. In diesem Sinne haben sich die Weltindizes-Sektoren in der Vergangenheit sehr parallel zu den US-Sektoren bewegt und werden das auch kurz- und mittelfristig zwangsläufig tun. Langfristig kann sich das durchaus ändern - allerdings auf Zeitskalen, in denen Eingriffe in das Portfolio ausdrücklich erlaubt sind.

Am Ende des Tages ist es eine Frage der persönlichen Präferenz und der Einschätzung, welche Arten von Sektor-Indizes sich zukünftig besser entwickeln werden. Der Renditeunterschied wird aber zwangsläufig per Konstruktion der aktuellen Länderverteilungen der Weltindizes in einem sehr begrenzten Band ablaufen. Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung US-Sektoren oder Weltindex-Sektoren zum jetzigen Zeitpunkt als nachrangig zu betrachten und kann nach persönlicher Präferenz getroffen werden. Ich halte es zum aktuellen Zeitpunkt für wahrscheinlicher, dass sich die US-Sektoren in Zukunft minimal besser entwickeln werden als ihre Weltindex-Counterparts.

Zitat

Bei den Branchen scheint mir ja auch bei der Auswahl die Performance eine gewisse Rolle gespielt zu haben, auf die schnelle habe ich was von 2007-2021 gefunden

Das ist zwar eine interessante Auflistung - aber bei der Auswahl hat die Performance keine Rolle gespielt. Stattdessen haben Aspekte meines Anleger-Weltbildes (Link) (Aktien Offensiv) und Risikofaktoren (Aktien Defensiv) sowie empirische Analysen für diese Auswahl gesorgt. Mir sind zwar die Renditen der US-Sektoren seit 1974 bekannt (siehe Seite 2 dieses Threads) - bei den defensiven Sektoren ging es mir aber um Volatilität, Korrelationen und Drawdowns (bzw. sogenannte Conditional Betas). Dass sich die Renditen der ausgewählten Sektoren langfristig nahe an den Renditen des Gesamtmarktes befunden haben, habe ich wohlwollend zur Kenntnis genommen - nicht mehr und nicht weniger.

Zitat

Absurd ist das nicht, in den letzten 25 Jahren (also große Schnittmenge mit deinem Backtest) schaut es folgendermaßen aus:

Ich glaube, dass das der größte Fehler bei der Portfolio-Konstruktion ist, den ein Anleger machen kann - wenn er isoliert die vergangene Performance von Anlageklassen (selbst über große Zeiträume) anschaut und danach sein Gesamtportfolio auswählt. Für die Auswahl eines Gesamtportfolios ist es fast schon unbedeutend, an welcher konkreten Stelle eine Teilkomponente des Portfolios in dieser Tabelle erscheint. Wer basierend auf solch einer Tabelle eine Portfolio-Konstruktion vornehmen würde, hätte aus meiner Sicht überhaupt nicht verstanden, wie das duchaus komplexe Zusammenspiel von einzelnen Komponenten auf Gesamtportfolio-Ebene funktioniert. Diese sehr eng gefasste Sicht auf die Renditen der einzelnen Komponenten über verschiedene Zeiträume bietet beileibe nicht genügend Informationen/Dimensionen, um daraus ein funktionierendes Gesamtportfolio zusammenzustellen. Tatsächlich gehe ich davon aus, dass die Tabelle im Rückblick der nächsten 25 Jahre stark anders aussehen wird. Insbesondere gehe ich davon aus, dass die zukünftigen Renditen der nächsten 25 Jahre niedriger ausfallen werden als die der vergangenen 25 Jahre. Aber selbst wenn die Tabelle in 25 Jahren einerseits niedrigere Renditen und andererseits eine grundlegend andere Reihenfolge aufweisen würde (was durchaus sein könnte - zukünftige Renditen sind so gut wie unmöglich zu antizipieren), kann das Portfolio und seine Varianten relativ gesehen zu anderen Buy-and-Hold Portfolien immer noch gut abgeschnitten haben.

 

Noch interessanter als die obige Tabelle wäre eine Grafik mit rollierenden Renditen der einzelnen Anlageklassen für unterschiedliche lange Zeiträume (und ggf. deren Korrelationen untereinander). Backtest.curvo bietet hier zumindest die Gewinnquote des Portfolios für rollierende Zeiträume unterschiedlicher Längen an (1, 2, 3, 5 und 10 Jahre). Diese Auswertung halte ich für gewichtiger als der alleinige Blick auf die Performance über die komplette Zeitreihe des Full-Samples.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

Mir ist bewusst dass du alles sehr gut begründen kannst, dennoch ist es auffällig dass die meisten Entscheidungen dann auch mit der besseren Performance in der Vergangenheit korrelieren. Man muss halt aufpassen, dass man sich das nicht hinterher zurechtlegt.

Werde hier auch weiter interessiert mitlesen, bin gespannt wie die Zukunft ausschaut. Weitere USA-Dominanz ist ja durchaus nicht unwahrscheinlich, die geringen Kosten deiner ETFs sind aber auf jeden Fall schon mal sicher. Auf jeden Fall gefällt mir das Konzept mit defensiven und offensiven Aktienanteil schon ziemlich gut und bin gespannt wie sich das schlagen wird.

Bist du eigentlich seit Threaderöffnung in das Depot investiert oder schon früher?

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 25 Minuten von Glory_Days:

Ich glaube, dass das der größte Fehler bei der Portfolio-Konstruktion ist, den ein Anleger machen kann - wenn er isoliert die vergangene Performance von Anlageklassen (selbst über große Zeiträume) anschaut und danach sein Gesamtportfolio auswählt. Für die Auswahl eines Gesamtportfolios ist es fast schon unbedeutend, an welcher konkreten Stelle eine Teilkomponente des Portfolios in dieser Tabelle erscheint. Wer basierend auf solch einer Tabelle eine Portfolio-Konstruktion vornehmen würde, hätte aus meiner Sicht überhaupt nicht verstanden, wie das duchaus komplexe Zusammenspiel von einzelnen Komponenten auf Gesamtportfolio-Ebene funktioniert. Diese sehr eng gefasste Sicht auf die Renditen der einzelnen Komponenten über verschiedene Zeiträume bietet beileibe nicht genügend Informationen/Dimensionen, um daraus ein funktionierendes Gesamtportfolio zusammenzustellen.

Da hast du vollends recht. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, aber gleichzeitig ein Fehler, der hier im Forum sehr oft gemacht wird - das Herauspicken einzelner Assets aufgrund isolierter Betrachtung, anstatt zu Erkennen, wie sich ein Depot insgesamt inkl. Rebalancing entwickelt (und da können auch Assets mit geringer Rendite Sinn haben).

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 22 Minuten von Bigwigster:

Mir ist bewusst dass du alles sehr gut begründen kannst, dennoch ist es auffällig dass die meisten Entscheidungen dann auch mit der besseren Performance in der Vergangenheit korrelieren. Man muss halt aufpassen, dass man sich das nicht hinterher zurechtlegt.

Aber aus allen Statistik-Vorlesungen ist doch bekannt, dass Korrelation != Kausalität. Spaß beseite, ich kann das in diesem Fall nicht ändern, die vergangene Performance ist so wie sie ist in Stein gemeißelt. Ich habe meine Sichtweise denke ich klar gemacht, und stimme dir bzgl. letztem Satz absolut zu. Mir ist natürlich auch das Konzept der Reversion zum Mittelwert bekannt und wenn man daran glaubt, sind die Top-Performer von gestern die Flop-Performer von morgen (und umkehrt). Dagegen kann ich nur einwenden, dass wir a) die Zeitskala, auf der die Reversion zum Mittelwert abläuft, nicht prognostizieren können, b) dass sich Mittelwerte langfristig gesehen auch teilweise erheblich verändern können und c) dass die Reihenfolge der einzelnen Komponenten in der Rendite-Tabelle nicht primär entscheidend für die Gesamtportfolio-Performance sein wird.

Zitat

Werde hier auch weiter interessiert mitlesen, bin gespannt wie die Zukunft ausschaut. Weitere USA-Dominanz ist ja durchaus nicht unwahrscheinlich, die geringen Kosten deiner ETFs sind aber auf jeden Fall schon mal sicher. Auf jeden Fall gefällt mir das Konzept mit Defensiven und Offensiven Aktienanteil schon ziemlich gut und bin gespannt wie sich das schlagen wird.

Freut mich auf jeden Fall - und vielen Dank für die kritischen Anmerkungen. Dafür ist der Thread da, dass man das ganze Konzept von oben bis unten durchleuchtet und hinterfragt. Denn auch wenn man sich im Vorfeld viele Aspekte schon angeschaut hat und sehr viel Analyse betrieben hat, kann es immer noch Punkte geben, die man so bisher nicht bedacht hat.

Zitat

Bist du eigentlich seit Threaderöffnung in das Depot investiert oder schon früher?

Seit dem 18. März dieses Jahres also ein bisschen vorher vor Threaderöffnung (siehe Link).

vor 13 Minuten von Madame_Q:

Da hast du vollends recht. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, aber gleichzeitig ein Fehler, der hier im Forum sehr oft gemacht wird - das Herauspicken einzelner Assets aufgrund isolierter Betrachtung, anstatt zu Erkennen, wie sich ein Depot insgesamt inkl. Rebalancing entwickelt (und da können auch Assets mit geringer Rendite Sinn haben).

Ich begründe das mir selbst gegenüber immer damit, dass das menschliche Gehirn solche komplexen Berechnungen hinsichtlich der Entwicklung eines Gesamtportfolios bestehend aus mehreren Einzelkomponenten + Rebalancing ohne Computer-Unterstützung nicht durchführen kann. Ich kann es auf jeden Fall nicht, und ich bin immer wieder erstaunt, welchen Einfluss das Mischen unterschiedlicher Anlageklassen sowie das Rebalancing auf die Entwicklung der Gesamtportfolio-Performance haben kann.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 25 Minuten von Glory_Days:

und ich bin immer wieder erstaunt, welchen Einfluss das Mischen unterschiedlicher Anlageklassen sowie das Rebalancing auf die Entwicklung der Gesamtportfolio-Performance haben kann

Richtig. Besonders deutlich wirkt es in längeren Krisenzeiten.

So gesehen haben deine Depots oben alle ohne diszipliniertes Rebalancing wenig Sinn, aber genau das ist das Problem für viele und vor allem Anfänger...sie werden es nicht umsetzen, weil das menschliche Anlegerhirn nicht dafür geschaffen ist und oft gegen seinen Willen handeln müsste. Da ist eine Maschine eben die bessere Wahl.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 4 Minuten von Madame_Q:

Richtig. Besonders deutlich wirkt es in längeren Krisenzeiten.

So gesehen haben deine Depots oben alle ohne diszipliniertes Rebalancing wenig Sinn, aber genau das ist das Problem für viele und vor allem Anfänger...sie werden es nicht umsetzen. Da ist eine Maschine eben die bessere Wahl.

Ich wäre auch froh, wenn das normale Depotbanken automatisiert und mit einer gewissen Flexibilität anbieten würden. So kann ich zwar in "Echtzeit" das Portfolio auswerten, muss aber trotzdem beim Reißen von Schwellwerten händisch eingreifen. Das ist etwas nervig und unkomfortabel - da mir meine Zeit Allokation mindestens genauso wichtig ist wie meine Asset Allokation. So muss ich die Beobachtung des Portfolios halt unter Hobby verbuchen - aber außerhalb des WPFs ist das wohl eher verpönt...

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 16 Stunden von Glory_Days:

Tatsächlich gehe ich davon aus, dass die [Anlagenklassen-Rendite]Tabelle im Rückblick der nächsten 25 Jahre stark anders aussehen wird. Insbesondere gehe ich davon aus, dass die zukünftigen Renditen der nächsten 25 Jahre niedriger ausfallen werden als die der vergangenen 25 Jahre.

Diesen Punkte möchte ich noch einmal gesondert herausstellen, da das nach meinem Ermessen das größte Risiko des Portfolios und seiner Varianten ist - langfristig steigende Zinsen oder unerwartet stark steigende Zinsen (subsumiert unter dem Begriff des Zinsrisikos). Auch wenn man grundsätzlich nicht den oben beschriebenen Fehler machen und die einzelnen Portfolio-Komponenten isoliert von einander betrachten sollte, könnten in solch einem Szenario im schlechtesten Fall die Korrelationen der Portfolio-Komponenten untereinander zunehmen, sodass die Wirkung auch auf Gesamt-Portfolioebene durchschlägt.

Aktien wären vom Zinsrisiko in der Theorie stark betroffen, da die Barwerte der zukünftigen Cashflows (über sog. Discounted Cash Flow Modelle) geringer ausfallen würden. Zumindest theoretisch sollte dieser Effekt umso stärker/destruktiver sein, je unsicherer und weiter in der Zukunft liegend die Cashflows eines Unternehmens tatsächlich sind (daher theoretisch stärkere Betroffenheit von Growth Aktien vs. Value Aktien - weshalb auch vor diesem Hintergrund die Aufteilung in einen offfensiven und defensiven Aktienanteil sinnvoll erscheint, wenngleich ich dieses Risiko für systematisch halte).

Bei Gold gibt es verschiedene Beobachtungen, die für eine niedrige(re) zukünftige reale Rendite von Gold sprechen. Einerseits die Reversion zum Mittelwert des realen Goldpreises, die in der Vergangenheit stark ausgeprägt war (Daten 1975-2012):

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Quelle: The Golden Dilemma

Hier befinden wir uns aktuell (Stand: April 2022) auf der x-Achse (Gold Price/U.S. CPI) bei einem Wert von 1915,45 / 288,66 = 6,64 und damit historisch gesehen klar im Bereich zukünftiger stark negativer realer 10-Jahresrenditen. Hohe reale Goldpreise wurden in der Vergangenheit nach Abschaffung des Goldstandards also immer gefolgt von negativen realen Renditen in den darauffolgenden 10 Jahren.

Andererseits weist der reale Goldpreis eine starke negative Korrelation mit der Rendite von 10-jährigen inflationsgeschützten U.S.-Staatsanleihen (TIPS) auf (Daten seit Auflage von TIPS 1997 - 2012):

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Quelle: The Golden Dilemma


Die Korrelation liegt bei -0.82 für den Zeitraum 1997 - 2012. Die Korrelation ist auch hier ersichtlich (allerdings wird hier der nominale Goldpreis und nicht der reale Goldpreis geplottet):

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Steigen die nominalen Renditen von 10-jährigen U.S. Treasuries (Link) also weiterhin stärker als die 10-Year Breakeven Inflation Rate (Link) - was in den letzten Monaten ziemlich extrem der Fall war (siehe fallende schwarze Kurve oben) könnte auch vor diesem Hintergrund der Goldpreis stark unter Druck geraten.

Breite Rohstoffe haben sich historisch gesehen bei steigenden (Markt-)Zinsen relativ gut geschlagen, wenn man die U.S-(Markt-)Zinskurve mit der Performance von Rohstoffen (Futures bzw. Spot Prices) vergleicht:
grafik.thumb.png.94728b27a9cf2c1ab801e0b705b53896.pnggrafik.png.fb274fa3e14353f54080312002243627.png

Links: Online Data Robert Shiller und Fed | Rechts: Facts and Fantasies about Commodity Futures
 

Die konkrete Preisentwicklung ist meiner Meinung nach aber auch stark davon abhängig, ob es den Notenbanken wirklich gelingen wird die Inflation zu brechen (siehe Grafiken nach 1980), oder ob man dieser für eine lange Zeit nur hinterherlaufen wird (Zeit 1960-1980).

Der Krypto-Währungsanteil könnte auf Zinssteigungen auch sehr sensitiv reagieren, da Währungen bei Zinserhöhungen entsprechend aufwerten - was den Bedarf an Kryptowährungen kleiner werden lassen könnte. Auch hier ist meines Erachtens nach der entscheidende Punkt, ob Notenbanken wirklich gewillt sind, die Preisstabilität als vorderstes Ziel zu propagieren und insbesondere danach zu handeln. Sollte das nicht gelingen und die Menschen das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Notenbanken nachhaltig verlieren, könnten Kryptowährungen einen wirksamen Schutz insbesondere gegen dauerhaft hohe Inflation darstellen.

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Madame_Q

Ich vermute ja, dass ein Großteil der Zinswende schon eingepreist ist, sprich, da wird sich nicht mehr viel tun, sprich Anleihen werden nicht mehr dramatisch fallen. Vermutung!!! :unsure:

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 3 Stunden von Madame_Q:

Ich vermute ja, dass ein Großteil der Zinswende schon eingepreist ist, sprich, da wird sich nicht mehr viel tun, sprich Anleihen werden nicht mehr dramatisch fallen. Vermutung!!! :unsure:

Diese Vermutung halte ich für sehr gewagt - da die Notenbanken meiner Meinung nach zur Zeit immer noch wesentlich darauf setzen, dass die Inflation von alleine auf ein normales Niveau zurückkehren wird und die Reaktion angesichts des exorbianten Disconnects zwischen Inflationsrate und Marktzins bisher sowohl von Notenbank-Seite als auch von Marktseite doch eher zurückhaltend anmutet. Der Abstand zwischen Marktzins und Inflationsrate (das Real Yield) ist aktuell zumindest seit 1960 betrachtet betragsmäßig höher als jemals zuvor (wie man aus den monatlichen Daten bis 05/2022 sehr schön sehen kann, siehe rechte Grafik):

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@Madame_Q:
Insofern halte ich deine Idee, bei einem sehr pessimistischen Ausblick einen gewissen Anteil in Cash zu halten
(jenseits der Notreserve), für überlegenswert. Dabei sollte bei diesem Ausblick dann  allerdings folgende Abwägung eine Rolle spielen, was mittel- bzw. langfristig als schwerwiegender zu betrachten ist: a) Niedrigere bzw. negative Renditen auf breiter(er) Front oder b) der destruktive Einfluss einer womöglich dauerhaft überhöhten Inflation auf Cash. Zur weiteren Stabilisierung des Portfolios könnte man bei der oben genannten 4 x 25% Aufteilung z.B. 10-20% Cash vorhalten - dann läge jede Komponente des Gesamt-Portfolios bei 20-22,5%.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 2 Stunden von Glory_Days:

@Madame_Q:
Insofern halte ich deine Idee, bei einem sehr pessimistischen Ausblick einen gewissen Anteil in Cash zu halten
(jenseits der Notreserve), für überlegenswert. Dabei sollte bei diesem Ausblick dann allerdings folgende Abwägung eine Rolle spielen, was mittel- bzw. langfristig als schwerwiegender zu betrachten ist: a) Niedrigere bzw. negative Renditen auf breiter(er) Front oder b) der destruktive Einfluss einer womöglich dauerhaft überhöhten Inflation auf Cash. Zur weiteren Stabilisierung des Portfolios könnte man bei der oben genannten 4 x 25% Aufteilung z.B. 20% Cash vorhalten - dann läge jede Komponente des Gesamt-Portfolios (bestehend aus 80% das Portfolio + 20% Bargeld) bei 0,8*0,25 = 20%.

Das wäre auch noch eine Möglichkeit, richtig.

Ich kann und werde jedenfalls in meinem/unserem realen Depot nicht viel ändern, egal, was kommt, allein schon, weil mittlerweile kaum mehr "Justiermöglichkeiten" vorhanden sind (Festgeld ist eben fest und das bisschen Cash ist so wenig, dass ein Nachkaufen kaum Wirkung hätte). 

Einerseits finde ich das gut, weil ich so einfach gar keine Möglichkeiten habe, irgendwas groß zu überlegen, andererseits werde ich mich vielleicht auch in Extremszenarien ärgern, dass nicht genug Cash da ist (wobei - im Megacrash könnte ich immer noch den Arero komplett eintauschen gegen einen Vanguard All World :D).

Die Inflation selbst sehe ich für unser Vermögen ehrlich gesagt als keine große Gefahr an, weil ich weiß, dass wir selbst mit einer Entwertung von einem Batzen unseres Vermögens auch nicht schlechter leben würden. Daher ist die defensive Aufstellung immer noch völlig in Ordnung. Selbst das defensivste Depot von deinen Vorschlägen oben wäre mir immer noch zu riskant rein in der Praxis. Aber das muss halt jeder selbst für sich entscheiden. Da wird es auch extrem andere Meinungen geben.

 

Irre ich mich mit meiner Zinsvermutung und es ist so, wie du vermutest (dass die Zentralbanken massiv nachlegen müssen), dann gehe ich eh davon aus, dass es gewaltig krachen wird und alles nach unten segelt, egal ob Aktien, Anleihen oder auch Rohstoffe. Dann ist eh erstmal alles egal und es wird interessant zu sehen sein, wie sich deine Varianten schlagen. Ich tippe dann ja darauf, dass sich maximal noch Gold halten kann im Plus-Bereich.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 12 Minuten von Madame_Q:

Irre ich mich mit meiner Zinsvermutung und es ist so, wie du vermutest (dass die Zentralbanken massiv nachlegen müssen), dann gehe ich eh davon aus, dass es gewaltig krachen wird und alles nach unten segelt, egal ob Aktien, Anleihen oder auch Rohstoffe. Dann ist eh erstmal alles egal.

Aus diesem Grund ist der Leitsatz, man solle von vorneherein nur das Geld risikoreich investieren, das man über den angestrebten Anlagezeitraum definitiv komplett entbehren kann, auch nicht nur einfach so dahergesagt, sondern sehr wichtig. Da kommen dann natürlich noch weitere Dimensionen jenseits des reinen Portfolios hinzu, wie z.B. Humankapital/Job, Lebensstandard/Konsumausgaben etc. All diese extrem individuellen Aspekte kann kein Portfolio dieser Welt abbilden, von daher muss sich jeder immer auch mit seiner eigenen Situation beschäftigen - das kann einem niemand abnehmen.

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Sapine
vor 31 Minuten von Madame_Q:

Selbst das defensivste Depot von deinen Vorschlägen oben wäre mir immer noch zu riskant rein in der Praxis. Aber das muss halt jeder selbst für sich entscheiden. Da wird es auch extrem andere Meinungen geben.

Stimmt :)

Mir wäre der Aktienanteil eher noch etwas zu klein oder mit Deinen Worten, das Risiko zu gering. 

vor 31 Minuten von Madame_Q:

Irre ich mich mit meiner Zinsvermutung und es ist so, wie du vermutest (dass die Zentralbanken massiv nachlegen müssen), dann gehe ich eh davon aus, dass es gewaltig krachen wird und alles nach unten segelt, egal ob Aktien, Anleihen oder auch Rohstoffe. Dann ist eh erstmal alles egal und es wird interessant zu sehen sein, wie sich deine Varianten schlagen. Ich tippe dann ja darauf, dass sich maximal noch Gold halten kann im Plus-Bereich.

Bisher sehe ich nicht, dass die EZB nennenswert "vorgelegt" hätte, insofern wird zumindest in Europa das nachlegen unausweichlich sein, fragt sich nur wie stark. Meine Erfahrung mit Crashs ist dass es sehr wohl einen Unterschied macht worin man investiert ist in Korrekturphasen. Erfolg in solchen Börsenphasen kannst Du nicht danach bemessen, ob das Depot noch "plus" produziert. Auch ein Rückgang um 20 % kann im Vergleich ein gutes Ergebnis sein. 

 

@Glory_Days

Ich finde Deine Ausführungen ausgesprochen interessant auch wenn ich kaum ein Depot komplett danach ausrichten würde alleine schon weil es mir widerstrebt, Gewinne steuerpflichtig zu realisieren. Jetzt, wo Anleihen zur Diversifizierung als Gegenpol zu Aktien problematisch sind, zeigen Deine Vorschläge Möglichkeiten auf, wie man innerhalb des Aktien- und Rohstoffuniversums noch sinnvolle Ansätze zur Diversifizierung umsetzen kann. Gleichermaßen kann man die Überlegungen auch für reine Aktiendepots umsetzen. 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Das ist jetzt auch nur eine Vermutung, aber mich würde es nicht wundern, wenn die ganzen Überlegungen hier letztendlich (wieder mal) zu spät kommen in Sachen Diversifizierung, sprich, dass Rohstoffe und Gold ihre Hauptstütze schon hinter sich haben und Anleihen bald wieder geeigneter sind in Sachen negativ korrelierte Assets. 

Der Markt hat mittlerweile begriffen, dass eine Zinswende da ist und hat die noch kommenden Zinserhöhumgen womöglich (auch Eurozone!) schon gut eingepreist.

 

Kurz gesagt: Wieso sollten wir hier wieder klüger sein als der Markt oder vorhersehen können, was noch nicht eingepreist ist?

Dass Rohstoffe durch die Decke gehen, hat keiner vorhergesehen. Dass Anleihen so einbrechen, hat auch keiner vorhergesehen.

 

Daher bin zumindest ich skeptisch, wenn man jetzt zu sehr bestimmte Assets/Branchen etc aussortiert oder zu stark auf einige setzt (zu viel Gold und Rohstoffe finde ich z.B. gefährlich).

 

Nur so eine Überlegung...

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Sapine

Definiere bald - möglicherweise bin ich der gleichen Meinung

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Madame_Q
vor 1 Minute von Sapine:

Definiere bald - möglicherweise bin ich der gleichen Meinung

Zwischen jetzt und einem Jahr.

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Sapine

Das wäre mir zu bald - bin nicht dabei. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 1 Stunde von Madame_Q:

Selbst das defensivste Depot von deinen Vorschlägen oben wäre mir immer noch zu riskant rein in der Praxis. Aber das muss halt jeder selbst für sich entscheiden. Da wird es auch extrem andere Meinungen geben.

vor 59 Minuten von Sapine:

Stimmt :)

Mir wäre der Aktienanteil eher noch etwas zu klein oder mit Deinen Worten, das Risiko zu gering.

Ich kann beide Positionen völlig nachvollziehen. Die 4 x 25% Aufteilung sehe ich schon als sehr defensiv an - risikofrei ist diese aber mit Sicherheit auch nicht, insbesondere in einem Szenario wie ich es weiter oben versucht habe zu skizzieren. Ich fürchte ein risikofreier Selbstläufer wie es z.B. Ray Dalios All Weather Portfolio über die letzten Jahrzehnte war, könnte es in dieser Form über die nächsten 40 Jahre möglicherweise nicht mehr geben. Daher ist diese Variante des Portfolios auch eine klare Abkehr von vermeintlichen Weisheiten der letzten 40 Jahre. Falls wir tatsächlich am Beginn eines Regime Shifts oder in den Worten von @Madame_Q "Resets" stehen, ist dieser harter Schnitt dann aber auch je nach Anlagehorizont notwendig und sinnvoll.

vor 59 Minuten von Sapine:

Meine Erfahrung mit Crashs ist dass es sehr wohl einen Unterschied macht worin man investiert ist in Korrekturphasen. Erfolg in solchen Börsenphasen kannst Du nicht danach bemessen, ob das Depot noch "plus" produziert. Auch ein Rückgang um 20 % kann im Vergleich ein gutes Ergebnis sein.

Man sollte denke ich extreme Verluste auf Gesamtportfolio-Ebene jenseits von >50% vermeiden. Einfache Mathematik unterstützt diese These, da f(x) = 1/(1-x) - 1 angibt, um wie viel ein Gesamtportfolio ansteigen muss, nachdem es um x% gesunken ist (bei x = 50% wären das z.B. f(x) = 100%). Diese Funktion divergiert für x -> 1 und die Entwicklung in eine Potenzreihe um x = 0 ist einfach f(x) = ∑_x^n + O(x^n+1), d.h. je größer x wird, desto nichtlinearer wird die Funktion. Man darf sich aber auch nicht zu sehr auf die Vermeidung eines tiefen Drawdowns versteifen, sondern muss schon die anschließende Erholung mitbedenken. Denn was bringt einem ein Portfolio, welches zwar große Rückgänge vermeidet, aber danach lahm ist wie ein alter Gaul (aka der Dirk Müller Premium-Aktienfonds)?

Zitat

Ich finde Deine Ausführungen ausgesprochen interessant auch wenn ich kaum ein Depot komplett danach ausrichten würde alleine schon weil es mir widerstrebt, Gewinne steuerpflichtig zu realisieren. Jetzt, wo Anleihen zur Diversifizierung als Gegenpol zu Aktien problematisch sind, zeigen Deine Vorschläge Möglichkeiten auf, wie man innerhalb des Aktien- und Rohstoffuniversums noch sinnvolle Ansätze zur Diversifizierung umsetzen kann. Gleichermaßen kann man die Überlegungen auch für reine Aktiendepots umsetzen. 

Meinst du jetzt die Spekulationsfrist bei Gold bzw. Kryptowährungen, oder generell im Rahmen des Rebalancings? Bei einem guten Gehalt könnte man das einigermaßen geschickt steuern, sodass man über einen längeren Zeitraum keine Steuern zahlen müsste (irgendwann kommt man natürlich an gewisse Grenzen).

Die Anleihen-Thematik war für mich auch tatsächlich ein wesentlicher Treiber nach möglichen Alternativen zu suchen. Die Ideen, die in diesem Portfolio verarbeitet wurden, sind natürlich auch nicht fundamental neu - aber aufgrund der vergangenen Jahre möglicherweise nicht mehr so präsent. Man kann davon ausgehen, dass ich mir die gängigen Anlageklassen alle genau angeschaut und auf Herz und Nieren abgeklopft habe - am Ende des Tages muss man natürlich immer bestimmte Entscheidungen für oder gegen etwas treffen.

vor 43 Minuten von Madame_Q:

Das ist jetzt auch nur eine Vermutung, aber mich würde es nicht wundern, wenn die ganzen Überlegungen hier letztendlich (wieder mal) zu spät kommen in Sachen Diversifizierung, sprich, dass Rohstoffe und Gold ihre Hauptstütze schon hinter sich haben und Anleihen bald wieder geeigneter sind in Sachen negativ korrelierte Assets. 

Der Markt hat mittlerweile begriffen, dass eine Zinswende da ist und hat die noch kommenden Zinserhöhumgen womöglich (auch Eurozone!) schon gut eingepreist.

Der Markt könnte aber erheblich unterschätzen, welche Folgen eine derart hohe Inflation und der Krieg langfristig haben könnte. Da geht es einerseits um den sozialen Frieden innerhalb von Ländern und andererseits um den Handel und Lieferketten zwischen Ländern. Wir haben ein Potpourri an Krisen aktuell:

  • Corona-Krise/Lieferketten-Problematik
  • Krieg in der Ukraine und bevorstehende Hungerkrise
  • Klimakrise
  • Inflationskrise
  • (Schuldenkrise)

Diese Krisen bedingen sich teilweise gegenseitig und können sich damit im schlechtesten Fall verstärken. Als junger Mensch fühle ich mich seit Jahren in einem Dauerkrisenmodus, bei dem man sich schon fragt, ob das der Normalzustand ist (das können wahrscheinlich nur ältere Zeitgenossen beantworten).

Zitat

Kurz gesagt: Wieso sollten wir hier wieder klüger sein als der Markt oder vorhersehen können, was noch nicht eingepreist ist?

Der Markt handelt aus meiner Sicht nicht immer rational - und ist nur ein Abbild der Marktteilnehmer und damit indirekt auch von menschlicher Schwäche.

Zitat

Dass Rohstoffe durch die Decke gehen, hat keiner vorhergesehen. Dass Anleihen so einbrechen, hat auch keiner vorhergesehen.

Im Rückblick wird man natürlich immer Leute finden, die das genauso vorhergesehen haben. Die Frage ist, haben sie sich auch rechtzeitig dementsprechend positioniert? Das Portfolio und seine Varianten sind aber langfristig orientiert. Anpassungen müssen durch fundamentale Veränderungen hervorgerufen werden, deren Häufigkeit ich aus heutiger Sicht als sehr selten einstufen würde.

Zitat

Daher bin zumindest ich skeptisch, wenn man jetzt zu sehr bestimmte Assets/Branchen etc aussortiert oder zu stark auf einige setzt (zu viel Gold und Rohstoffe finde ich z.B. gefährlich).

Anleihen sind Geldmarktinstrument, d.h. man agiert als Gläubiger. Da ich auf absehbare Zeit eine Schuldenkrise erwarte, halte ich es für plausibel auf Anleihen zu verzichten. Nicht für alle Zeiten aber auf absehbare Zeit.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 32 Minuten von Glory_Days:

Wir haben ein Potpourri an Krisen aktuell:

  • Corona-Krise/Lieferketten-Problematik
  • Krieg in der Ukraine und bevorstehende Hungerkrise
  • Klimakrise
  • Inflationskrise
  • (Schuldenkrise)

Diese Krisen bedingen sich teilweise gegenseitig und können sich damit im schlechtesten Fall verstärken

Sehe ich wie du absolut genauso und hier im Forum sind wir nicht die einzigen.

Gerade deshalb frage ich mich dann aber auch, warum unsere Überlegungen dann so ein Geheimnis sein sollten bzw. der Markt es insgesamt nicht schon ausreichend eingepreist hat.

Man muss sich doch immer die gleiche Frage stellen:

Wie wahrscheinlich ist es, dass man mit seinen Vermutungen eher richtig liegt, als alle anderen und damit der Markt.

Wenn ich hier ältere Posts im Forum quer lese, lag die Mehrheit falsch und das in so vielen Prognosen.

 

Der Witz ist, dass ich rein vom Bauchgefühl her völlig zu deinen Überlegungen/Vermutungen tendiere, aber gerade das macht mich skeptisch. Ich habe sozusagen mittlerweile genug Erfahrung im Falschliegen oder falsch einschätzen:D.

vor 32 Minuten von Glory_Days:

Die Frage ist, haben sie sich auch rechtzeitig dementsprechend positioniert?

Richtig.

So oder so daher reden können viele und ich mache es ja mit meinen Vermutungen auch nur in der Theorie und absolut null in der Praxis.

Prüfen, wer was wie hier rechtzeitig getan hat, kann man eh nicht. Daher glaube ich auch nicht alles, was einige hier an Zauberei pos(t)en.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 25 Minuten von Madame_Q:

Sehe ich wie du absolut genauso und hier im Forum sind wir nicht die einzigen.

Gerade deshalb frage ich mich dann aber auch, warum unsere Überlegungen dann so ein Geheimnis sein sollten bzw. der Markt es insgesamt nicht schon ausreichend eingepreist hat.

Man muss sich doch immer die gleiche Frage stellen:

Wie wahrscheinlich ist es, dass man mit seinen Vermutungen eher richtig liegt, als alle anderen und damit der Markt.

Wenn ich hier ältere Posts im Forum quer lese, lag die Mehrheit falsch und das in so vielen Prognosen.

Weil es sicherlich auch andere Ansichten/Strömungen gibt. Der Markt bildet so gesehen nur einen gewichteten Durchschnitt der Zukunftsprognosen aller Markteilnehmer ab. Aus diesem Grund passieren Umschwünge/Regime-Wechsel auch nicht von heute auf morgen, sondern laufen auf einer gewissen Zeitskala peu à peu ab. Mit zunehmender Zeit manifestiert sich dann ein bestimmtes zukünftiges Szenario immer stärker, sodass dieses am Ende zur Realität wird. Wobei die Marktteilnehmer ihren Blick natürlich grundsätzlich auf die Zukunft werfen müssen, da die Unsicherheit hinsichtlich der konkreten Zukunft alleine durch heute noch nicht zur Verfügung stehende Informationen zu Stande kommt. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Marktteilnehmer selbst eine gewisse inhärente Trägheit besitzen. D.h. selbst wenn sie zu gewissen Überzeugungen gelangen, handeln sie nicht automatisch instantan. Der Markt agiert also nicht, er reagiert immer nur. Die Verzögerung kann in meinen Augen teilweise erheblich sein. Und natürlich kann auch unsere Einschätzung der Zukunft im Rückblick völlig falsch gewesen sein. Wenn unsere Prognosen verlässlich wären, dann könnten wir uns perfekt positionieren. Das ist nicht möglich - daher sollte ein Portfolio immer auch eine breite Bandbreite möglicher Zukunftsszenarien abbilden und in diesen möglichst florieren.

Zitat

So oder so daher reden können viele und ich mache es ja mit meinen Vermutungen auch nur in der Theorie und absolut null in der Praxis.

Ich bin ein Freund davon, die Dinge nach eingehender Analyse dann auch so umzusetzen wie geplant. Ob das dann ein kluger Schritt war, wird sich dann in einigen Jahren in der Rückschau erweisen - wichtig ist, dass man von seiner Strategie überzeugt ist, ein gutes Gefühl dabei hat und ihr langfristig treu bleiben.

Zitat

“The first rule of compounding is to never interrupt it unnecessarily.” – Charlie Munger

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Der S&P 500 befindet sich jetzt offiziell in einem Bärenmarkt (technische Definition: Drawdown von >20% seit dem letzten Hoch). Zeit sich die Entwicklung der defensiven Sektoren in dem bisherigen Bärenmarkt einmal genauer anzuschauen und mit dem marktbreiten Index zu vergleichen:

  • Utilities Select Sector vs S&P 500

grafik.png.7db4b73c6d7665da1ec6e9a26611173e.png

  • Consumer Staples Sector vs S&P 500

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  • Health Care Sector vs S&P 500

grafik.png.cc905bb9a3303924537e48e248a02c9f.png

 

Folgende Beobachtungen:

  • Alle drei defensiven Sektoren zeigen sich deutlich robuster als der marktbreite Index im bisherigen Bärenmarkt
  • Es gibt innerhalb der defensiven Sektoren starke Unterschiede, die schwierig zu antizipieren sind ('Every Bear Market is different'). Vor diesem Hintergrund scheint eine Diversifkation über die verschiedenen defensiven Sektoren sinnvoll zu sein.

Weitere interessante Vergleiche:

  • Energy Sector vs S&P 500

grafik.png.b985c11762bc2eb4847bbc174786d326.png

  • Technology Sector vs S&P 500

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Folgende Beobachtungen:

  • Der Energie-Sektor setzt sich mit großem Abstand und hohen Gewinnen von der Bewegung des Gesamtmarktes ab. Das war qualitativ in einem Inflationsszenario und verstärkt durch den russischen Angriffskrieg so zu erwarten - der Unterschied ist aber überraschend extrem. Genauso extrem kann aber die (Downside-)Volatilität dieses Sektors sein, was sicherlich auch an der starken Konzentration der Top-Positionen in der Abbildung dieses Sektors liegt.
  • Der Technology-Sektor zeigt eine sehr starke Korrelation mit dem Gesamtmarkt - was aufgrund des sehr hohen Gewichtsanteils dieses Sektors am Gesamtindex (fast 30%) keine große Überraschung ist. Der Drawdown ist aktuell höher als beim Gesamtmarkt, was mutmaßlich der Erwartung steigender Zinsen geschuldet ist (siehe mein Kommentar oben zum Discounted Cash Flow Modell)

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Sapine
vor 3 Stunden von Glory_Days:

Ich fürchte ein risikofreier Selbstläufer wie es z.B. Ray Dalios All Weather Portfolio über die letzten Jahrzehnte war, könnte es in dieser Form über die nächsten 40 Jahre möglicherweise nicht mehr geben. Daher ist diese Variante des Portfolios auch eine klare Abkehr von vermeintlichen Weisheiten der letzten 40 Jahre. Falls wir tatsächlich am Beginn eines Regime Shifts oder in den Worten von @Madame_Q "Resets" stehen, ist dieser harter Schnitt dann aber auch je nach Anlagehorizont notwendig und sinnvoll.

Das All Weather Portfolio funktioniert ebenso wie die klassischen Aufteilungen x % Aktien und 100-x % Renten dank der positiven realen Anleiherenditen auf lange Sicht. Der starke politische Einfluss auf die Zinspolitik der EZB hat für die Anleger meiner Einschätzung nach bleibende Folgen. Ein dauerhaft deutlich hinter der Realrendite zurückbleibendes Zinsumfeld ist gut für die Staatsschulden, kann aber nicht ohne Folgen bleiben für Anlageentscheidungen. Die Frage ist in welche Richtung sich die Zentralbanken zukünftig bewegen werden. 

vor 3 Stunden von Glory_Days:

Meinst du jetzt die Spekulationsfrist bei Gold bzw. Kryptowährungen, oder generell im Rahmen des Rebalancings? Bei einem guten Gehalt könnte man das einigermaßen geschickt steuern, sodass man über einen längeren Zeitraum keine Steuern zahlen müsste (irgendwann kommt man natürlich an gewisse Grenzen).

Im Gegensatz zu Dir bin ich in der Entnahmephase. Um ein Depot nach dem von Dir entworfenen Muster einzurichten, müsste ich erhebliche Teile verflüssigen und neu anlegen. Umbauten im Depot bedingen zwangsläufig die Realisierung erheblicher Kursgewinne und die Aufgabe von Steuerprivilegien für Altanlagen. Ich habe daher eine natürliche Hemmung, viel am Depot herumzuschrauben. Durch das Rebalancing entstehen weitere steuerlichen Nachteile. Daher würde ich das Konzept für mich nicht so radikal umsetzen wollen. Es bleibt aber der wünschenswerte Effekt durch Mischung nicht perfekt korrelierender Assets eine ausgleichende Wirkung auf die Gesamtentwicklung des Depots zu erreichen. Wie stark die Glättung sein soll liegt an der persönlichen Risikotoleranz eines Anlegers. Wer wenig Schwankung will, muss eine niedrigere Gesamtrendite in Kauf nehmen. Für diejenigen, die noch in der Aufbauphase sind, wäre mir die angestrebte Rendite zu niedrig für einen effektiven Vermögensaufbau, der meiner Einschätzung nach für die Altersvorsorge notwendig ist. Die wenigsten können sich so hohe Sparraten leisten, dass sie hinterher mit einer Realverzinsung um die null ausreichend Rücklagen bilden.

vor 3 Stunden von Glory_Days:

Diese Krisen bedingen sich teilweise gegenseitig und können sich damit im schlechtesten Fall verstärken. Als junger Mensch fühle ich mich seit Jahren in einem Dauerkrisenmodus, bei dem man sich schon fragt, ob das der Normalzustand ist (das können wahrscheinlich nur ältere Zeitgenossen beantworten).

Den Eindruck kann ich nur bestätigen. Seit meiner Schulzeit kam Krise nach Krise. Die Kubakrise war die erste an die ich mich erinnere aber die Liste ist lang und jede Krise war "furchteinflößend". Die Medien hüpfen von Krise zu Krise und jede wird solange geritten, bis es eine neue wieder bedrohlichere Krise gibt. Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich mir die Historie anschaue welche Krisen ich alle schon (fast) vergessen habe. Natürlich gab es immer auch irgendwelche realen Probleme aber die Bewertung durch die Öffentlichkeit ist oftmals verzerrt. Menschen lieben es anscheinend sich an Problemen zu berauschen. Im Kontext von wirtschaftlichem Handeln führt das nicht zu rationalen Entscheidungen. 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 8 Stunden von Glory_Days:

Der S&P 500 befindet sich jetzt offiziell in einem Bärenmarkt (technische Definition: Drawdown von >20% seit dem letzten Hoch). Zeit sich die Entwicklung der defensiven Sektoren in dem bisherigen Bärenmarkt einmal genauer anzuschauen und mit dem marktbreiten Index zu vergleichen:

  • Utilities Select Sector vs S&P 500

grafik.png.7db4b73c6d7665da1ec6e9a26611173e.png

  • Consumer Staples Sector vs S&P 500

grafik.png.c4908f38abade955a2bcee0bbf5a4336.png

  • Health Care Sector vs S&P 500

grafik.png.cc905bb9a3303924537e48e248a02c9f.png

 

Folgende Beobachtungen:

  • Alle drei defensiven Sektoren zeigen sich deutlich robuster als der marktbreite Index im bisherigen Bärenmarkt
  • Es gibt innerhalb der defensiven Sektoren starke Unterschiede, die schwierig zu antizipieren sind ('Every Bear Market is different'). Vor diesem Hintergrund scheint eine Diversifkation über die verschiedenen defensiven Sektoren sinnvoll zu sein.

Weitere interessante Vergleiche:

  • Energy Sector vs S&P 500

grafik.png.b985c11762bc2eb4847bbc174786d326.png

  • Technology Sector vs S&P 500

grafik.png.308dbad37ce6a402222bfd07a53e765e.png

 

Folgende Beobachtungen:

  • Der Energie-Sektor setzt sich mit großem Abstand und hohen Gewinnen von der Bewegung des Gesamtmarktes ab. Das war qualitativ in einem Inflationsszenario und verstärkt durch den russischen Angriffskrieg so zu erwarten - der Unterschied ist aber überraschend extrem. Genauso extrem kann aber die (Downside-)Volatilität dieses Sektors sein, was sicherlich auch an der starken Konzentration der Top-Positionen in der Abbildung dieses Sektors liegt.
  • Der Technology-Sektor zeigt eine sehr starke Korrelation mit dem Gesamtmarkt - was aufgrund des sehr hohen Gewichtsanteils dieses Sektors am Gesamtindex (fast 30%) keine große Überraschung ist. Der Drawdown ist aktuell höher als beim Gesamtmarkt, was mutmaßlich der Erwartung steigender Zinsen geschuldet ist (siehe mein Kommentar oben zum Discounted Cash Flow Modell)

Danke für die Darstellungen (Koch stellt übrigens ähnliche Grafiken in seinem aktuellen Video dar).

Das erinnert mich alles ein wenig an meinen Mischfonds-Thread. Dort ist es ja ähnlich, aber eben nur mit Anleihen. Die defensiven Produkte mit viel Anleihenteil hat es dieses Jahr total zerbröselt. Produkte mit Rohstoffen haben sich gehalten.

Können wir daraus aber sinnvolle Erkenntnisse ziehen AB JETZT? 

Hier ist genau der Punkt, an dem ich persönlich skeptisch bin. Es ist eben der Rückblick, wenn auch diesmal nur kurz. Aufgrund der deutlichen Spreizung in diesem Jahr (=seit Bekanntwerden der Zinswende) diesen Branchen JETZT zu viel Vertrauen zu schenken, könnte gefährlich sein. Der Großteil des "Schutzes" könnte schon "durch" sein (ähnlich sehe ich es bei den Rohstoffen). Es bleibt nur eine Erkenntnis übrig, die aber nicht neu ist: Diversifizieren hat immer Sinn. Wie detailliert oder prognosefrei man diese aber umsetzt, ist dann die große Frage.

 

Wenn man sich viele Threads hier ansieht (und zwar nicht nur Aktien, sondern auch bzgl. Festgeld, Lebensversicherungen usw), dann gehen sehr viele davon aus, dass diese Zinswende sich jetzt wohl jahrelang so fortsetzen wird, also die Zinsen immer weiter steigen. So einfach ist das glaube ich nicht. Ich würde z.B. sogar schon soweit gehen, dass ich stark verprügelte Mischfonds in meinem Thread JETZT sogar schon teils wieder kaufen würde, weil der Anleihenteil nun wieder spürbar Rendite abwirft in manchen Produkten (die Siemens Fonds z.B.).

 

Rein in Bezug auf Aktien-Diversifizierung ist diese Selektierung/Übergewichtung mit Branchen eben doch ein Wette. Daher ist ein weltweiter, breit aufgestellter Aktien-ETF (auch nach MCAP) immer noch keine schlechte Lösung, weil er sich automatisch anpasst. Ich glaube nicht, dass ein ACWI (auch, wenn er immer noch viel Tech enthält) so viel mehr abstürzen wird AB JETZT, als ein Eigenbau mit Branchen-ETFs. Die höheren Kosten durch das Rebalancing sollte man nicht unterschätzen. Bei großen Depots kommt man da mit der Sparrate auch nicht mehr viel weiter.

 

Ich betone nochmal, dass ich auch falsch liegen kann, aber ich bin mittlerweile extrem skeptisch in Bezug auf "Rückblicke" und Entscheidungen, die darauf beruhen. Aber beobachten wir mal weiter, wie es läuft (spannend bleibt es eh) :)

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
Am 22.5.2022 um 15:09 von Glory_Days:

Diversifkation auf welcher Zeitskala? Ein derartiger 'Regime Shift' würde sich wohl kaum auf kurzen Zeitskalen abspielen.

Wenn man komplett "prognosefrei" investieren möchte, sollte man m.E. auch darüber keine Annahmen machen. Ich kann mir z.B. Szenarien vorstellen, wo es bei einer durch (Extrembeispiel:) China dominierten "KI-Revolution" mit der Dominanz der US-Softwareindustrie vorbei sein könnte, und das könnte sich in (wenigen) Jahrzehnten statt Jahrhunderten abspielen.

 

Ich komme nochmal auf das Thema zurück, weil Du oben erwähnt hast, dass Du noch relativ jung bist, also nur eine von den USA dominierte Weltwirtschaft erlebt hast; in den 80er Jahren dachte man mal, dass Japan die Weltwirtschaft dominieren könnte:

 

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