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Glory_Days

Offensiv/Defensiv-Portfolio

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 34 Minuten von Stoxx:

All right, vielen Dank!

Bitte nicht falsch verstehen: Ich würde dir ja gerne die zukünftig optimalen Schwellwerte für deine Portfolio-Komposition nennen, aber so läuft die Sache nun einmal nicht...

Folgende Punkte zum Nachdenken:

  • Das Buy-and-Hold Portfolio stellt den Grenzfall unendlich breiter Bänder dar
  • Das Portfolio mit Kalender-Rebalancing stellt für Opportunistisches Rebalancing mit Jahresrenditen-Betrachtung den Grenzfall unendlich enger Banddefinition dar (der nicht nur im Grenzfall erreicht wird)

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Stoxx
· bearbeitet von Stoxx
vor 16 Minuten von Glory_Days:

Die Breite der Schwellwerte definiert den erlaubten Portfolio-Drift deines Portfolios und muss daher vor dem Hintergrund individueller Risikopräferenzen gesehen werden. Pauschale Antworten sind nicht möglich. Wie bei der risikoreichen Anlageform selbst ist auch die Definition der Schwellwerte ein (nicht vorhersehbarer) Kompromiss von Rendite und Risiko.

Ich kann Draw-Downs von 20-25% 'locker aushalten'.

 

Wo lägen dahingehend meine Schwellwerte für Aktien (MSCI ACWI), europäische Staatsanleihen (AA-AAA Rating) und Xetra-Gold?

 

vor 8 Minuten von Glory_Days:

Bitte nicht falsch verstehen: Ich würde dir ja gerne die zukünftig optimalen Schwellwert für deine Portfolio-Komposition nennen, aber so läuft die Sache nun einmal nicht...

Ganz ehrlich? Bisher mit der Beste Thread für mich hier.

Und Respekt und Hut ab für Deine Hilfsbereitschaft und Geduld, top!

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 20 Minuten von Stoxx:

Ich kann Draw-Downs von 20-25% 'locker aushalten'.

Wo lägen dahingehend meine Schwellwerte für Aktien (MSCI ACWI), europäische Staatsanleihen (AA-AAA Rating) und Xetra-Gold?

Kann ich nicht sagen, da Gewichtsverschiebungen innerhalb eines Portfolios nur durch relative Renditeunterschiede zwischen Komponenten zu Stande kommen. Wenn alle Komponenten mit x% wachsen, ändert sich an den w_i nichts (der Wachstumsfaktor kürzt sich in diesem Fall in der Formel für die w_i heraus). Wenn du aber einen qualitativen Hinweis haben möchtest, findest du diesen in den Plots von #398 - wenn du dir einmal anschaust, bei welcher relativen Wertentwicklung welcher Schwellwert in Abhängigkeit von der Zielgewichtung erreicht worden wäre.

 

Wichtig: Ein guter Rebalancing-Ansatz kann kein Portfolio retten, falls die Zielgewichtung/Asset Allokation und damit das Portfolio selbst schlecht konzipiert ist (was auch auf mein hier vorgestelltes Portfolio zutreffen könnte - die Zukunft wird es out-of-sample zeigen).

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Stoxx
· bearbeitet von Stoxx
vor 2 Stunden von Glory_Days:

Wichtig: Ein guter Rebalancing-Ansatz (...).

Vorerst letzte Frage:

Rebalancing 1, 2, 3 oder sogar 4 x Jahr?

Hast Du dazu historische Daten, die brauchbare Ergebnisse liefern?

Der AReRo rebalanced 2 x Jahr (Ende Mai und November). Ob Anzahl und Zeitraum willkürlich gewählt (...) oder empirisch belegbare Daten zu dieser Entscheidung beigetragen haben, weiss ich nicht.

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Sapine

@StoxxVielen Dank für Dein Nachfragen. Ich denke vielen ist die Methodik jetzt besser verständlich 

 

@Glory_DaysAuch wenn es natürlich keine Empfehlung wäre, aber mit welchen Schwellwerten hast du in Deinem Beitrag gerechnet und hast du es periodisch gemacht oder kontinuierlich die Schwellwerte kontrolliert? Und natürlich auch dir vielen Dank für deine Ausarbeitungen!

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 4 Stunden von Sapine:

Auch wenn es natürlich keine Empfehlung wäre, aber mit welchen Schwellwerten hast du in Deinem Beitrag gerechnet und hast du es periodisch gemacht oder kontinuierlich die Schwellwerte kontrolliert?

Die verwendeten Schwellwerte und die Zielgewichtung/Initiale Gewichtung/Asset Allokation sind in der in #412 geposteten Grafik ganz oben angegeben:

 

grafik.png.2849410a9c6c64adbf0e6342896184a4.png

 

In diesem Fall wurden ausschließlich Jahresrenditen betrachtet, d.h. am Ende eines jeden Jahres wurde anhand der dann aktuellen Gewichtung im Falle des Portfolios mit Opportunistischen Rebalancing geschaut, ob einer der definierten Schwellwerte gerissen wurde oder nicht. Falls das der Fall war, wurde am Ende des Jahres rebalanciert sonst nicht (siehe Spalte "Rebalancing?").

vor 11 Stunden von Stoxx:

Vorerst letzte Frage:

Rebalancing 1, 2, 3 oder sogar 4 x Jahr?

Hast Du dazu historische Daten, die brauchbare Ergebnisse liefern?

Der AReRo rebalanced 2 x Jahr (Ende Mai und November). Ob Anzahl und Zeitraum willkürlich gewählt (...) oder empirisch belegbare Daten zu dieser Entscheidung beigetragen haben, weiss ich nicht.

Eigentlich sollte man nur dann rebalancieren, wenn die Risikostruktur nach eigenem Ermessen zu stark von der gewollten Risikostruktur abweicht - was aufgrund der dafür notwendigen relativen Performance von Anlageklassen gerade die Zeitpunkte sein können, zu denen die größte Opportunität aus Renditesicht besteht, um zukünftige niedrige/hohe Renditen mit einer niedrigeren/höheren Gewichtung zusammenzubringen.

 

Bei gewöhnlichen Portfolien ist kalendarisches Rebalancing für den reinen Erhalt der Risikostruktur ausreichend, da die relative Performance von Assetklassen im Normfall nicht riesengroß ist, sodass jährliches Rebalancing angesichts des zu erwartenden Portfolio-Drifts ausreichend ist. Im Extremfall könnte kalendarisches Rebalancing als Risikokontrollmechanismus versagen, nämlich genau dann, wenn es zwischen zwei zeitlichen Rebalancing-Durchführungen zu extremen Verschiebungen in den Gewichtungen eines Portfolios kommt. Mit Schwellwerte-Rebalancing kann man das natürlich auch nur dann umgehen, wenn man die aktuelle Gewichtung häufiger (z.B. auf wöchentlicher Basis) im Blick hat.

Die Renditesteigerung durch Opportunistisches Rebalancing ist nur so gut, wie man tatsächlich die Umkehrpunkte der Gewichtungen trifft. Diese wird man bei fester Definition der Schwellwerte nie exakt treffen - das ist für eine systematische Renditesteigerung durch das Rebalancing im Vergleich zu kalendarischem Rebalancing aber auch nicht notwendig.

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Stoxx
· bearbeitet von Stoxx
vor 5 Stunden von Sapine:

@StoxxVielen Dank für Dein Nachfragen. Ich denke vielen ist die Methodik jetzt besser verständlich.

Wie schon geschrieben:

Mit der interessanteste Thread hier im Forum, da frage ich gerne nach. Auch wenn ich mich vielleicht zum Deppen mache. 

 

vor einer Stunde von Glory_Days:

Bei gewöhnlichen Portfolien ist kalendarisches Rebalancing für den reinen Erhalt der Risikostruktur ausreichend, da die relative Performance von Assetklassen im Normfall nicht riesengroß ist, sodass jährliches Rebalancing angesichts des zu erwartenden Portfolio-Drifts ausreichend ist.

Danke Dir!

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Ich habe mal ein bisschen herumgespielt und mit den 12 Parametern versucht, die ex-post optimalen Schwellwerte des Portfolios mit den historischen Jahresrenditen zu finden. Ich habe dabei nur Variationen in 5%-Schritten erlaubt und bin ohne maschinelle Unterstützung vorgangen, d.h. ich habe bei weitem nicht alle möglichen Kombinationen ausprobiert.

Mit den folgenden Schwellwerten steigert sich die historische geometrische Rendite auf +13.82% p.a., was nach 53 Jahren zu einem ~2.5x größeren kumulativen Endvermögen als jährliches Rebalancing geführt hätte:
 

grafik.png.0cd91a070d6162494180d2a58e81602b.png

 

Das historische rendite-optimale Ergebnis hängt allerdings sehr stark vom konkreten historischen Verlauf der Komponenten-Renditen ab, weshalb die Methode der ex-post Optimierung für eine ex-ante Prognose nicht sinnvoll ist. Grundsätzlich kann es bei hohen Volatilitätsunterschieden zwischen einer einzelnen Komponente und dem jeweils restlichen Portfolio zu größeren Gewichtungsverschiebungen innerhalb des Portfolios kommen. Dann könnte das Eingehen eines höheren Risikos in Form breiterer Bänder für das Ziel der Renditesteigerung von Vorteil sein. Rebalancing ist und bleibt aber primär ein Risikokontrollmechanismus.

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SlowHand7
vor 10 Stunden von Glory_Days:

Die verwendeten Schwellwerte und die Zielgewichtung/Initiale Gewichtung/Asset Allokation sind in der in #412 geposteten Grafik ganz oben angegeben:

 

grafik.png.2849410a9c6c64adbf0e6342896184a4.png

 

In diesem Fall wurden ausschließlich Jahresrenditen betrachtet, d.h. am Ende eines jeden Jahres wurde anhand der dann aktuellen Gewichtung im Falle des Portfolios mit Opportunistischen Rebalancing geschaut, ob einer der definierten Schwellwerte gerissen wurde oder nicht. Falls das der Fall war, wurde am Ende des Jahres rebalanciert sonst nicht (siehe Spalte "Rebalancing?").

Eigentlich sollte man nur dann rebalancieren, wenn die Risikostruktur nach eigenem Ermessen zu stark von der gewollten Risikostruktur abweicht - was aufgrund der dafür notwendigen relativen Performance von Anlageklassen gerade die Zeitpunkte sein können, zu denen die größte Opportunität aus Renditesicht besteht, um zukünftige niedrige/hohe Renditen mit einer niedrigeren/höheren Gewichtung zusammenzubringen.


Die Renditesteigerung durch Opportunistisches Rebalancing ist nur so gut, wie man tatsächlich die Umkehrpunkte der Gewichtungen trifft. Diese wird man bei fester Definition der Schwellwerte nie exakt treffen - das ist für eine systematische Renditesteigerung durch das Rebalancing im Vergleich zu kalendarischem Rebalancing aber auch nicht notwendig.

 

Ich habe jetzt noch nicht alles gelesen und sicher einiges nicht verstanden.

Aber die Abhandlungen und auch die Mathematik auf den letzten Seiten waren doch sehr interessant.

Es hat mich immer schon gewundert welchen wissenschaftlichen Aufwand manche Leute in dieses Wunder-Thema Rebalancing investieren.

Um dann vielleicht ein paar Zehntel Prozent mehr zu erreichen.

Und das ist ja nicht mal gesichert.

 

Wenn ich das richtig verstehe erfolgt eine Anpassung wenn ein Asset zu sehr von der gewünschten Allokation abweicht?

Also ich verkaufe ein Asset das gut gelaufen ist und kaufe dafür eines das schlecht gelaufen ist?

Hmm, das macht man bei Aktien eigentlich ja auch gerne. Eine gute Aktie die gefallen ist stocke ich auf und bei Höchstkursen oder auch Widerständen wird reduziert. Aber was ist wenn es langfristig keine Trendumkehr gibt?

Soll ich dann ständig Amazon verkaufen und Deutsche Bank kaufen?   LOL

Statt einen Trend laufen zu lassen?

Klar sind Umkehrpunkte immer schwer zu treffen.

 

Aber dieses stumpfe Rebalancing halte ich eher für kontraproduktiv.

Wenn sich die Qualität oder die Aussichten für ein Asset ändern dann läuft man doch Gefahr eben die schlechten Anlagen aufzustocken.

 

Ich habe da noch nicht tiefer nach wissenschaftlichen Vergleichen gesucht.

Aber nach meiner Erfahrung und auch dem Bauchgefühl halte ich es für sinnvoller daß man die Target Allocation regelmäßig überprüft.

Und zwar nach verschiedenen Kriterien. Eine Branche ist eine Branche, aber die Aussichten werden z.B. in USA und Europa immer unterschiedlich sein.

Oder es gibt grundlegende Veränderungen, etwa bei den Zinsen.

 

Der MSCI World hat langfristig in der Niedrigzins-Phase deutlich besser performt als Europa. Klar bei der US-Lastigkeit.

 

msci_world_euro_5.thumb.png.8da9f8bde5c46c72ac713ce64a83f744.png

 

 

Aber als es dann letztes Jahr mit den Zinserhöhungen in USA los ging hat sich die Lage deutlich geändert.

Es reicht das letzte halbe Jahr zu betrachten.

Im Oktober/November lag man noch gleichauf, heute sind das schon 10% Unterschied in der Performance.

 

 

msci_world_euro_1.thumb.png.e60ea57128fa6514f331843ee18a9943.png

 

Das war für mich ein Rebalancing-Event, und nicht nach Datum oder Schwellwerten der Allokation.  :)

Wobei ich nicht von Rebalancing spreche.

Da hätte ich ja Europa verkaufen und World kaufen müssen.

 

Ich nenne das statt dessen Re-Allocation und mache das Gegenteil.

Die Target Allocation für World wurde reduziert und die für Europe erhöht.

 

Ich gehe da pragmatisch heran und eher weniger wissenschaftlich.

Das war jetzt ein Beispiel wo es gut funktioniert hat.

Aber auch bei anderen Dingen wie Kriegen, Energiekrisen, Bankenkrisen etc kann man durchaus sinnvoll reagieren.

 

Kurz zusammen gefasst:

Ich halte nicht an einer früheren Asset Allocation fest und balanciere diese aus.

Bei einem Event mache ich hingegen eine Re-Allocation und setze das um was in durchaus gegenteiligen Handlungen resultieren kann.

 

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 18.4.2023 um 01:19 von SlowHand7:

Es hat mich immer schon gewundert welchen wissenschaftlichen Aufwand manche Leute in dieses Wunder-Thema Rebalancing investieren.

Um dann vielleicht ein paar Zehntel Prozent mehr zu erreichen.

Und das ist ja nicht mal gesichert.

Das ist in meinen Augen das große Missverständnis bei Diskussionen rund um Rebalancing:
Rebalancing bringt wörtlich gesehen ein aus der Balance gebrachtes Portfolio wieder zurück in seine (ursprüngliche) Balance. Dieses primäre Ziel der Erhaltung der Risikostruktur durch Rebalancing ist zunächst einmal vollkommen unabhängig von Renditebetrachtungen und unterliegt der reinen Risikosteuerung:

Zitat

As time goes on, a portfolio's current asset allocation will drift away from an investor's original target asset allocation (i.e., their preferred level of risk exposure). If left unadjusted, the portfolio will either become too risky, or too conservative. If it becomes too risky, that will tend to increase long-term returns, which is desirable. But when the excessive risks show up in the short term, the investor might have a tendency to do the worst possible thing at the worst possible time (i.e., sell at the bottom), thus dramatically diminishing their ending wealth. If the portfolio is allowed to drift to a too conservative status, then excessive short-term risk is less likely, which is desirable. However, long-term returns would also tend to be lower than desired. It is best to maintain a portfolio's risk profile reasonably close to an investor's level of risk tolerance.
 

The goal of rebalancing is to move the current asset allocation back in line to the originally planned asset allocation (i.e., their preferred level of risk exposure).

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Rebalancing_investments#Rebalancing_to_control_risk

Wenn man zusätzlich die Auswirkungen von Rebalancing auf die Portfolio-Rendite betrachtet, dann kann diese Betrachtung nicht losgelöst von den Auswirkungen auf die Risikostruktur geschehen. Und da fangen dann meistens die Probleme an, da man gerne Gleiches mit Gleichem vergleichen würde und schiefe Vergleiche zu schiefen Ergebnissen führen. Der Vergleich von absoluten Renditen der verschiedenen Handlungsoptionen eines Anlegers (Rebalancing oder kein Rebalancing) führt zu einem schiefen Vergleich, da die beiden Handlungsoptionen zu unterschiedlichen Risikostrukturen des Portfolios führen. In diesem Fall müssten mindestens immer risikoadjustierte Renditen miteinander verglichen werden und selbst diese Betrachtungsweise könnte - je nach selektivem Zeitraum - immer noch keinen fairen Vergleich darstellen (da je nach selektivem Zeitraum die costs of the alternative nicht adäquat Berücksichtigung finden). Um diesen Problemen zu entgehen und um Gleiches mit Gleichem zu vergleichen, verwendet man rein hypothetische Portfolien à la Bernstein oder Willenbrock, die die gleiche Risikostruktur wie das rebalancierte Portfolio aufweisen und so den eigentlichen Renditeeffekt von Rebalancing messbar machen. In dieser Betrachtungsweise ist der Rebalancing Bonus immer systematisch vorhanden.

Zitat

Wenn ich das richtig verstehe erfolgt eine Anpassung wenn ein Asset zu sehr von der gewünschten Allokation abweicht?

Also ich verkaufe ein Asset das gut gelaufen ist und kaufe dafür eines das schlecht gelaufen ist?

Die Betrachtung erfolgt auf Basis relativer Renditen. Eine Portfolio-Komponente erhält nur dann ein größeres/niedrigeres Gewicht innerhalb des Portfolios, wenn ihre Rendite relativ gesehen zum restlichen Portfolio höher/niedriger ist. Wenn sich alle Komponenten gleich gut oder schlecht entwickeln, wird keine Anpassung vorgenommen, da in diesem Fall die Gewichte konstant blieben. Daher kann es passieren, dass du Komponenten kaufst/verkaufst, die isoliert betrachtet gut/schlecht gelaufen sind.

Zitat

Hmm, das macht man bei Aktien eigentlich ja auch gerne. Eine gute Aktie die gefallen ist stocke ich auf und bei Höchstkursen oder auch Widerständen wird reduziert. Aber was ist wenn es langfristig keine Trendumkehr gibt?

Anlageklassen, die langfristig keine positive Renditeerwartung aufweisen, werden gar nicht erst Teil des Portfolios. Diese Entscheidung fällt bereits vorher bei der Wahl der Asset Allokation und hat mit Rebalancing direkt nichts zu tun. Der wesentliche Unterschied ist, dass bei Rebalancing immer das Gesamtportfolio und deren relative Gewichtungsverschiebungen betrachtet werden, während bei Einzelaktien mehr oder weniger isolierte Entscheidungen getroffen werden.

Zitat

Soll ich dann ständig Amazon verkaufen und Deutsche Bank kaufen?   LOL

Statt einen Trend laufen zu lassen?

Klar sind Umkehrpunkte immer schwer zu treffen.

Rebalancing ist ein Portfolio-Ansatz und ist auf Einzelaktien-Ebene wenig sinnvoll. Es sei denn, du wüsstest dass Amazon und die Deutsche Bank langfristig einen positiven Erwartungswert haben. Das weiß man bei Anlageklassen zwar ebenfalls nicht - die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber sehr hoch bzw. ungleich höher.

Zitat

Aber dieses stumpfe Rebalancing halte ich eher für kontraproduktiv.

Wenn sich die Qualität oder die Aussichten für ein Asset ändern dann läuft man doch Gefahr eben die schlechten Anlagen aufzustocken.

Schwellwert-Rebalancing mildert die Häufigkeit von Rebalancing-Vorgängen ab. Nur wenn sich die Gewichtungen zu stark von der eigens gewählten Risikostruktur entfernt haben, wird rebalanciert.

Zitat

Wobei ich nicht von Rebalancing spreche.

Rebalancing hat mit Market-Timing rein gar nichts zu tun. Wenn man alles miteinander vermischt, kann am Ende nichts Sinnvolles herauskommen. Anleger wählen initial eine Risikostruktur und wollen diese in einem gewissen Rahmen beibehalten - es sei denn, ihre Risikopräferenzen verändern sich im Laufe der Zeit. Das ist das Gegenteil von Market Timing und damit völlig losgelöst von deinen oben dargestellten Überlegungen.

Zitat

Ich nenne das statt dessen Re-Allocation und mache das Gegenteil.

Die Target Allocation für World wurde reduziert und die für Europe erhöht.

Das nennt sich eine dynamische Asset Allokation und hat mit Rebalancing an für sich zunächst einmal wenig zu tun. Man könnte Rebalancing allerdings dazu nutzen, eine dynamische Asset Allokation zu erzeugen (wenn die Asset Allokation (Zielallokation) situationsbedingt gewählt wird). Die Änderung einer Asset Allokation sollte in meinen Augen nur dann geschehen, wenn sich die Risikopräferenz eines Anlegers verändert oder eine Anpassung der Asset Allokation aufgrund einer fundamentalen Veränderung der Marktbewertung (Änderung des Risikos von Anlageklassen selbst) vorliegt.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 2 Stunden von Glory_Days:

Wenn man zusätzlich die Auswirkungen von Rebalancing auf die Portfolio-Rendite betrachtet, dann kann diese Betrachtung nicht losgelöst von den Auswirkungen auf die Risikostruktur geschehen.

Leider wird gerade dieser Fehler hier im Forum schon seit sehr langer Zeit immer und immer wieder gemacht und zwar bei vielen Vergleichen verschiedener Portfolios. Portfolio A mit Risikoklasse 1 wird mit Portfolio B mit Risikoklasse 1,5 verglichen und das, ohne zu merken, dass dies so nicht passt. Bei aktiven Portfolios (Fonds oder auch Einzelaktiendepots von Kleinanlegern) ist es z.B. nahezu unmöglich, risikoadjustierte Vergleiche zu anderen Portfolios korrekt umzusetzen, da sich die Risiken ständig ändern, sofern nicht bei beiden Vergleichsportfolios idealerweise exakt immer zum gleichen Zeitpunkt das Risiko gleichgesetzt wird per Rebalancing/Justierung. Zudem ist es für Außenstehende sehr schwer, jede wichtige Bewegung im Portfolio rechtzeitig ermitteln und daraus den neuen Risikodrift abschätzen zu können. Eigentlich hat der Autor des Themas hier das aber alles schon sehr gut erklärt, nur eben mit etwas anderen Worten.

 

Den Satz oben habe ich deswegen extra nochmals zitiert, weil ich leider den Eindruck habe, dass geschätzt 50% der Leser dieses Fadens das immer noch nicht verstanden haben.

@Glory_Days:Zum Rest von Post 435 auch ein zusätzliches Bravo. Dein Thread hier ist eh superklasse, auch wenn er schon gehobene Anforderungen stellt (für Anfänger ist der definitiv nix).

Dass Rebalancing die letzte Zeit als immer unnötiger angesehen wird, ist ein klassischer Effekt, der sich ergibt, wenn bestimmte Marktphasen länger und länger anhalten und bestimmte Assetklassen durchgehend lange Stärken zeigen und damit meine ich nicht nur Aktien, sondern auch bei Anleihen war es sehr lange Zeit so. Irgendwann vergisst man die negativen Seiten und damit das Risiko und wenn man Risiko vergisst, hat Rebalancing natürlich keinen Sinn mehr im Auge dieses naiven Anlegers, denn ist es nur lästiges Beiwerk ohne Wirkung. Wenn selbst bei den simpelsten Gerd Kommer-Portfolios aus Tagesgeld und Aktien mittlerweile überlegt wird, die Aktien einfach laufen zu lassen, anstatt mit Rebalancing die anfängliche Basis-Allokation im Zaum zu halten, dann weiß man, wohin der Hase läuft. Dann hätte man gleich von Beginn an ALL-IN-100%-Aktien machen können.

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Stoxx
· bearbeitet von Stoxx
vor 16 Stunden von Glory_Days:

Mit den folgenden Schwellwerten steigert sich die historische geometrische Rendite auf +13.82% p.a., was nach 53 Jahren zu einem ~2.5x größeren kumulativen Endvermögen als jährliches Rebalancing geführt hätte:
 

grafik.png.0cd91a070d6162494180d2a58e81602b.png

 

 

Man könnte -wenn man's einfacher haben will- die 4 Sektoren auch durch einen S&P 500 ETF ersetzen. So würde man das Risiko etwas eliminieren, in den nächsten Jahren einem besser laufenden Sektor 'zu verpassen' und einem schlechter laufenden Sektor 'zu folgen'.

Da ich parallel den AReRo halte, würde ich Commodities durch kurzlaufende €-Staatsanleihen ersetzen.

Ich finde kein so schlechtes Portfolio.

 

Am 16.4.2023 um 20:00 von Glory_Days:

Im Falle des OD-Portfolios Defensiv ergeben sich folgende Ergebnisse für die geometrische Rendite:

  • Buy-and-Hold:
    +10.85% p.a.
  • Kalender-Rebalancing:
    +11.87% p.a.
  • Opportunistisches Rebalancing:
    +12.77% p.a.

Rebalancing -parallel- zum AReRo 2 x Jahr (Ende Mai und November).

 

Insgesamt wenig Arbeit und vorauss. eine auskömmliche Rendite.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor einer Stunde von Stoxx:

Man könnte -wenn man's einfacher haben will- die 4 Sektoren auch durch einen S&P 500 ETF ersetzen. So würde man das Risiko etwas eliminieren, in den nächsten Jahren einen besser laufenden Sektor 'zu verpassen' und einen schlechter laufenden Sektor 'zu folgen'.

Ist Dir bekannt, nach welchem System ein S&P500 die besagten Sektoren gewichtet?

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Stoxx
· bearbeitet von Stoxx

Leider doch. Die Beobachtung und Auswertung von einem ETF, der alle Sektoren beinhaltet macht weniger Arbeit, als die Beobachtung und Auswertung von vier ETFs.

Weißt Du, ob Health Care, Technology etc. in den nächsten 20 Jahren besser laufen, als bspw. Insurance und Automobiles? Ich nicht.

 

vor 4 Minuten von Hicks&Hudson:

Ist Dir bekannt, nach welchem System ein S&P500 die besagten Sektoren gewichtet?

Nein, bisher nicht. Müsste ich googeln. Aber Du kannst mich gerne aufklären.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 59 Minuten von Stoxx:

Leider doch. Die Beobachtung und Auswertung von einem ETF, der alle Sektoren beinhaltet macht weniger Arbeit, als die Beobachtung und Auswertung von vier ETFs.

Weißt Du, ob Health Care, Technology etc. in den nächsten 20 Jahren besser laufen, als bspw. Insurance und Automobiles? Ich nicht.

Du sprichst also auch von Mehraufwand. Ich glaube, ich habe Dich oben falsch verstanden. Vergiss das, was ich geschrieben habe. Alles gut. War ein Missverständnis.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 8 Stunden von Hicks&Hudson:

Den Satz oben habe ich deswegen extra nochmals zitiert, weil ich leider den Eindruck habe, dass geschätzt 50% der Leser dieses Fadens das immer noch nicht verstanden haben.

@Glory_Days:Zum Rest von Post 435 auch ein zusätzliches Bravo. Dein Thread hier ist eh superklasse, auch wenn er schon gehobene Anforderungen stellt (für Anfänger ist der definitiv nix).

Dass Rebalancing die letzte Zeit als immer unnötiger angesehen wird, ist ein klassischer Effekt, der sich ergibt, wenn bestimmte Marktphasen länger und länger anhalten und bestimmte Assetklassen durchgehend lange Stärken zeigen und damit meine ich nicht nur Aktien, sondern auch bei Anleihen war es sehr lange Zeit so. Irgendwann vergisst man die negativen Seiten und damit das Risiko und wenn man Risiko vergisst, hat Rebalancing natürlich keinen Sinn mehr im Auge dieses naiven Anlegers, denn ist es nur lästiges Beiwerk ohne Wirkung. Wenn selbst bei den simpelsten Gerd Kommer-Portfolios aus Tagesgeld und Aktien mittlerweile überlegt wird, die Aktien einfach laufen zu lassen, anstatt mit Rebalancing die anfängliche Basis-Allokation im Zaum zu halten, dann weiß man, wohin der Hase läuft. Dann hätte man gleich von Beginn an ALL-IN-100%-Aktien machen können.

Es ist einfach nicht rational, dem Markt die Risikostruktur des Portfolios gänzlich zu überlassen und zumeist auch nicht sinnvoll, das Portfolio immer risikoreicher werden zu lassen. Schwellwerte können einen guten Kompromiss bieten, da es sich bei Rebalancing um eine antizyklische (konkave) Strategie handelt. Ich kann eigentlich nur noch folgende Antwort von Harry Markowitz ergänzen:

Zitat

RP: What do you say to those, including Jack Bogle, who aren’t as keen on rebalancing as you are?
 

HM: I’m a fan of Jack Bogle, and he may be a fan of Harry Markowitz for all I know, but I would ask him the following question. Suppose you’re advising a client, and suppose the client should have a 60:40 mix of stocks and bonds. Suppose, ten years later, they’re in a 90:10 mix because they didn’t rebalance. Is that the right answer? I’m sure Bogle wouldn’t argue with that.

Quelle: https://www.evidenceinvestor.com/harry-markowitz-advice-investors-today/

vor 7 Stunden von Stoxx:

Man könnte -wenn man's einfacher haben will- die 4 Sektoren auch durch einen S&P 500 ETF ersetzen. So würde man das Risiko etwas eliminieren, in den nächsten Jahren einem besser laufenden Sektor 'zu verpassen' und einem schlechter laufenden Sektor 'zu folgen'.
Da ich parallel den AReRo halte, würde ich Commodities durch kurzlaufende €-Staatsanleihen ersetzen.

Die Sektoren wurden nicht aufgrund von Renditeerwartung, sondern bewusst aufgrund ihrer Eigenschaften ausgewählt. Rohstoff-Futures mit kurzlaufenden Staatsanleihen zu vergleichen, halte ich doch für etwas weit hergeholt.

vor 7 Stunden von Stoxx:

Leider doch. Die Beobachtung und Auswertung von einem ETF, der alle Sektoren beinhaltet macht weniger Arbeit, als die Beobachtung und Auswertung von vier ETFs.

Man kann das ganze etwas reduzieren, wenn man die verschiedenen Kategorien des Portfolios für das Rebalancing gruppiert (also z.B. Utilities, Health Care und Consumer Staples zu Aktien Defensiv zusammenfasst).

Zitat

Weißt Du, ob Health Care, Technology etc. in den nächsten 20 Jahren besser laufen, als bspw. Insurance und Automobiles? Ich nicht.

Niemand weiß das - was viel wichtiger ist: Bei diesen Sektoren bin ich mir relativ sicher, dass es sie in 20 Jahren noch geben wird (was z.B. bei einzelnen Branchen so nicht der Fall sein muss). Und sehr wahrscheinlich haben sie auf dem Marktzyklus ähnliche Eigenschaften wie heute - auch wenn die konkrete Zusammensetzung ganz anders aussehen könnte als die heute.

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Stoxx
· bearbeitet von Stoxx
vor 3 Stunden von Glory_Days:

Rohstoff-Futures mit kurzlaufenden Staatsanleihen zu vergleichen, halte ich doch für etwas weit hergeholt.

Das ist klar und unbestritten.

In meinem Fall würde ich statt Commodities kurzlaufende Staatsanleihen wählen, da im AReRo schon 15% Commodities enthalten sind.

 

vor 3 Stunden von Glory_Days:

Niemand weiß das - was viel wichtiger ist: Bei diesen Sektoren bin ich mir relativ sicher, dass es sie in 20 Jahren noch geben wird (was z.B. bei einzelnen Branchen so nicht der Fall sein muss). Und sehr wahrscheinlich haben sie ähnliche Eigenschaften wie heute auf dem Marktzyklus - auch wenn die Zusammensetzung ganz anders aussehen könnte als die heute.

Guter Ansatz.

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Hicks&Hudson
vor 12 Stunden von Glory_Days:

Ich kann eigentlich nur noch folgende Antwort von Harry Markowitz ergänzen:

Zitat

RP: What do you say to those, including Jack Bogle, who aren’t as keen on rebalancing as you are?
 

HM: I’m a fan of Jack Bogle, and he may be a fan of Harry Markowitz for all I know, but I would ask him the following question. Suppose you’re advising a client, and suppose the client should have a 60:40 mix of stocks and bonds. Suppose, ten years later, they’re in a 90:10 mix because they didn’t rebalance. Is that the right answer? I’m sure Bogle wouldn’t argue with that.

Ganz ganz genau so ist das. Das Zitat legt offen, welche Unlogik unter der Decke brodelt. Wer sein Depot niemals rebalanced, obwohl es nötig wäre, der kann sich eigentlich die komplette und so wichtige Level-1-Allokation ersparen, also das anfängliche Abwägen, wie viel Risiko er überhaupt fahren will in seinem gesamten Vermögen. Welchen Sinn hat es, diese so wichtige Frage ganz zu Beginn 1x zu beantworten, dann die Asset Allokation festzulegen und dann die Kontrolle darüber komplett aus der Hand zu geben? Anleger neigen immer dann zu dieser irrationalen Handlung, wenn das Depot sich nach Anlage sehr gut entwickelt. Sie entwickeln Glücksgefühle aufgrund positivem Momentums und übersehen, dass das Risiko heimlich mit wächst. Kracht das am besten gelaufene Asset im Portfolio aber irgendwann schlagartig nach unten, erwacht der Anleger und trauert dem vergessenem Rebalancing hinterher, aber dann ist es meist zu spät, weil sich das zu hohe Risiko verwirklicht hat. Der genannte Fehler geht oftmals lange Zeit gut oder wird nicht bemerkt, da viele Depots anfangs noch recht klein sind und wenig dramatische Nominalsummen-Volatilität aufweisen. Etliche Jahre später, wenn das Depot pro Tag mehrere Monatsgehälter auf und ab schwankt, wird es erst interessant. Dann ist Rebalancing noch viel wichtiger, um die nicht erträglichen Fallhöhen, sprich das Risiko, überhaupt aushalten zu können.

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hattifnatt
vor 20 Minuten von Hicks&Hudson:

Etliche Jahre später, wenn das Depot pro Tag mehrere Monatsgehälter auf und ab schwankt, wird es erst interessant. Dann ist Rebalancing noch viel wichtiger, um die nicht erträglichen Fallhöhen, sprich das Risiko, überhaupt aushalten zu können.

Was ich bei der Theorie leider nicht verstehe - wenn's einem erst bei großen Beträgen klar wird, wie soll man dann diese wichtige Frage der Risikobereitschaft

vor 22 Minuten von Hicks&Hudson:

ganz zu Beginn 1x [...] beantworten

? Das ist doch wie Trockenschwimmen ;) 

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wpf99

Ich habe eine kurze Anfänger Frage zu dem Rebalancing.

 

Es geht um folgende Tabelle:

 

image.png.9dc0db112f3c0a6bee476c18bd11dd61.png

 

Bei Gold zum Beispiel dürfte die Gewichtung von 15 % - 25 % gehen bis ich etwas verändere. Was bedeuten aber die 35 % in der Spalte Rebalancing?

 

Ansonsten vielen Dank für den Super Thread :)

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 29 Minuten von wpf99:

Bei Gold zum Beispiel dürfte die Gewichtung von 15 % - 25 % gehen bis ich etwas verändere. Was bedeuten aber die 35 % in der Spalte Rebalancing?

Für die Schwellwerte ist hier immer das erlaubte absolute Gewicht (d.h. die Position des Schwellwertes) angegeben, nicht die Breite der Bänder bzw. die erlaubte Abweichung von der Zielgewichtung. Für Gold ist in diesem Beispiel eine Gewichtung von 5 - 35% erlaubt (wobei auf 20% rebalanciert wird). Das entspricht einem symmetrischen Band von +- 15 Prozentpunkten.

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81
vor 4 Stunden von Hicks&Hudson:

Etliche Jahre später, wenn das Depot pro Tag mehrere Monatsgehälter auf und ab schwankt, wird es erst interessant.

Wobei die absoluten Schwankungen mit steigendem Depotwert auch mit Rebalancing erheblich zunehmen dürften.

Für mich persönlich macht es psychologisch einen großen Unterschied, ob bei sinkendem Depotwert "nur" Gewinn verloren geht oder das Teile des eingezahlten Kapitals.

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wpf99
vor 3 Minuten von Glory_Days:

Für die Schwellwerte ist hier immer das erlaubte absolute Gewicht angegeben, nicht die Breite der Bänder bzw. die erlaubte Abweichung von der Zielgewichtung. Für Gold ist in diesem Beispiel eine Gewichtung von 5 - 35% erlaubt (wobei auf 20% rebalanciert wird). Das entspricht einem symmetrischen Band von +- 15 Prozentpunkten.

Alles klar, vielen Dank. Dann habe ich jetzt auch verstanden warum man so selten rebalancieren muss.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor einer Stunde von wpf99:

Alles klar, vielen Dank. Dann habe ich jetzt auch verstanden warum man so selten rebalancieren muss.

Das war für mich von der Definition her intuitiver, da man sich aus Risikosicht vor allem fragen sollte, welches Gewicht die einzelnen Komponenten im Portfolio maximal einnehmen dürfen bzw. minimal einnehmen sollten. Wahrscheinlich ist das die bessere Herangehensweise als die Breite der Bänder symmetrisch/asymmetrisch/adaptiv zu definieren (was natürlich auch möglich wäre).

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 2 Stunden von Beginner81:

Für mich persönlich macht es psychologisch einen großen Unterschied, ob bei sinkendem Depotwert "nur" Gewinn verloren geht oder das Teile des eingezahlten Kapitals.

Guter Punkt, aber das sollte es rational gesehen nicht. Das wäre eben dann mentale Buchführung, weil Du im Kopf unterscheidest, woher ein Teil des Geldes gekommen ist. Viele Anleger fühlen aber wie Du.

 

vor 2 Stunden von Beginner81:

Wobei die absoluten Schwankungen mit steigendem Depotwert auch mit Rebalancing erheblich zunehmen dürften.

Korrekt und auch ein wichtiger Punkt. Sofern ein Anleger die mit der Zeit zunehmenden, absoluten Schwankungen in EURO nicht mehr so gut erträgt wie zu Beginn seiner Anlageentscheidung, müsste er seine AA anpassen. Ein Anleger mit dieser Entscheidung könnte ab diesem Zeitpunkt das Rebalancing in der Art vollziehen, dass er die AA immer so ausrichtet, dass er nur immer das Risiko eines maximalen Euro-Betrag-Drawdowns ertragen müsste, z.B. max. 50.000 Euro Drawdown und nicht -50%.

 

Letztendlich ist es aber völlig egal, was man wie tut oder nicht, solange man es nur durchhält und erkennt, wie sich das sich ständig mutierende Depot verhalten kann in Stressszenarien. Diszipliniertes Rebalancing hilft einfach, seine Grenzen nicht überschreiten zu müssen.

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