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Glory_Days

Offensiv/Defensiv-Portfolio

Empfohlene Beiträge

Souper88
Am 25.1.2024 um 23:48 von geldvermehrer:

Wahre Zeilen von Prof. Weber:thumbsup:

Letztendlich ist der ARERO auch nur eine "Krücke" in einer unsicheren Zukunft. Daraus macht Prof. Weber auch keinen Hehl und kassiert über eine Milliarde Anlegergelder ein:respect:

Danke für die wirklich sehr interessanten Informationen.

ich verfolge auch schon länger den 70/30 klassischen Ansatz nach Kommer. War zuletzt aufgrund Non Performance und Unsicherheit der Schwellenländer auch aus dem Rebalancing ausgestiegen und bin dann irgendwann auf den ACWI ETF umgestiegen.  Jetzt kommt Kommer um die Ecke, bringt einen neuen ETF raus, nimmt das 2017 geschriebene teilweise wieder zurück und es kommen die neuesten Ansätze. Aus meiner Sicht gibt es für „passive“ Anleger mit kleineren Vermögen aktuell folgende Strategien:

 

1) Das klassische 70/30 Portfolio

2) ACWI ETF

3) Kommer ETF

4) ARERO ETF

5) Das hier beschriebene Defensiv Offensiv Portfolio

 

Sind die irgendwo schon mal gegenüber gestellt worden? Historische Renditen, max. Drawdowns, Gebühren, Volatilität etc?

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor einer Stunde von Souper88:

Aus meiner Sicht gibt es für „passive“ Anleger mit kleineren Vermögen aktuell folgende Strategien:

Das finde ich schon sehr grenzwertig drei 1-Produkt Lösungen und eine 2-Produkt Lösung in einen Topf zu werfen mit einem Selbstbau der regelmäßiges Rebalancing erfordert und fast 10 Produkte mischt für kleinere Vermögen :o

Der Unterschied an Aufwand ist schon immens.

Hier kannst du übrigens eine ganze Reihe an möglichen Selbstbaulösungen anhand von Drawdown und Volatilität vergleichen: https://www.lazyportfolioetf.com/

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Souper88
vor 33 Minuten von Bigwigster:

Das finde ich schon sehr grenzwertig drei 1-Produkt Lösungen und eine 2-Produkt Lösung in einen Topf zu werfen mit einem Selbstbau der regelmäßiges Rebalancing erfordert und fast 10 Produkte mischt für kleinere Vermögen :o

Der Unterschied an Aufwand ist schon immens.

Hier kannst du übrigens eine ganze Reihe an möglichen Selbstbaulösungen anhand von Drawdown und Volatilität vergleichen: https://www.lazyportfolioetf.com/

Vielen Dank, dann sollte ich vielleicht korrigieren und eher von „diskutierten Varianten“ sprechen.
früher war die Welt einfach, wer anfangen wollte mit dem souverän investieren machte 70/30 und gefühlt alle sagten: richtig so. Heute gibt es, der Popularität des Themas geschuldet, einfach noch zig neue Varianten. Wobei am Ende wohl immer noch gilt: besser eine der obigen Varianten machen als gar nichts zu tun.

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Cepha
vor 1 Stunde von Souper88:

Danke für die wirklich sehr interessanten Informationen.

ich verfolge auch schon länger den 70/30 klassischen Ansatz nach Kommer. War zuletzt aufgrund Non Performance und Unsicherheit der Schwellenländer auch aus dem Rebalancing ausgestiegen und bin dann irgendwann auf den ACWI ETF umgestiegen.  Jetzt kommt Kommer um die Ecke, bringt einen neuen ETF raus, nimmt das 2017 geschriebene teilweise wieder zurück und es kommen die neuesten Ansätze. Aus meiner Sicht gibt es für „passive“ Anleger mit kleineren Vermögen aktuell folgende Strategien:

 

1) Das klassische 70/30 Portfolio

2) ACWI ETF

3) Kommer ETF

4) ARERO ETF

5) Das hier beschriebene Defensiv Offensiv Portfolio

 

Sind die irgendwo schon mal gegenüber gestellt worden? Historische Renditen, max. Drawdowns, Gebühren, Volatilität etc?

Ich dachte, das "klassische Portfolio" sei 60/40 und zwar 60% Aktien (Welt) und 40% Anleihen (Heimatwährung)

 

Ansonsten gibt es hier noch einen Rattenschwanz an "Portfolios":

 

https://portfoliocharts.com/portfolios/

 

Schlussednlich ist eine für mich noch ungeklärte Frage, ob man das Portfolio im Laufe seines Lebens und in der Anspar- vs Entsparphase ändert oder nicht und falls man es ändert, wie genau diese Änderung in der Praxis erfolgen kann.

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McScrooge
vor 7 Stunden von Cepha:

Schlussednlich ist eine für mich noch ungeklärte Frage, ob man das Portfolio im Laufe seines Lebens und in der Anspar- vs Entsparphase ändert oder nicht und falls man es ändert, wie genau diese Änderung in der Praxis erfolgen kann.

Diese Frage wird doch glaube ich allgemein nicht zu beantworten sein, denn ob ein Portfolio bzw. eine Strategie geändert wird, hat meist ja doch persönliche Gründe, bzw. liegt auch im Marktgeschehen begründet. „Nichts ist für die Ewigkeit“…

 

 

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Fondsanleger1966
vor 8 Stunden von Souper88:

früher war die Welt einfach, wer anfangen wollte mit dem souverän investieren machte 70/30 und gefühlt alle sagten: richtig so.

Nein. Wer diesen Eindruck hatte, konnte zu 100% sicher sein, dass er sich noch nicht ausreichend eingelesen hatte und in einer engen Blase unterwegs war.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 13 Stunden von Souper88:

Sind die irgendwo schon mal gegenüber gestellt worden? Historische Renditen, max. Drawdowns, Gebühren, Volatilität etc?

Historische Backtests sind immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen und am besten werden dafür Daten von realen Produkten oder Indexdaten verwendet. Diese sind zeitlich aber sehr stark begrenzt, weshalb ein Vergleich kaum aussagekräftig ist. Ich habe mal die mir bekannten längsten Zeitreihen (teilweise Indexdaten) in Klammern hinzugefügt.

Zitat

1) Das klassische 70/30 Portfolio (12/1987)

2) ACWI ETF (12/1987)

3) Kommer ETF (07/2017)

4) ARERO ETF (10/2008)

5) OD-Defensiv Portfolio (World) (11/2010)

Die Renditen in EUR für den Zeitraum 31.07.2017 - 19.02.2024 sehen so aus (ohne Rebalancing):
 

1) +79,99% (70% iShares Core MSCI World UCITS ETF Acc, 30% iShares MSCI Emerging Markets UCITS ETF USD Acc)

2) +92,68% (iShares MSCI ACWI UCITS ETF USD Acc)

3) +66,86% (Solactive Gerd Kommer Multifactor Equity Index NTR)

4) +40,17% (ARERO-Der Weltfonds)

5) +104,52% (10% iShares NASDAQ 100 UCITS ETF Acc, 10% Xtrackers MSCI World Information Technology UCITS ETF Acc, 15% Xtrackers MSCI World Consumer Staples UCITS ETF Acc,15% Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF, 15% Xtrackers MSCI Utilities UCITS ETF Acc, 15% L&G Longer Dated All Commodities UCITS ETF, 20% EUWAX Gold)

 

Max Drawdown in EUR für den Zeitraum 31.07.2017 - 19.02.2024 sehen so aus (ohne Rebalancing):

1) -32,96%

2) -33,60%

3) -34,81%

4) -22,85%

5) -22,56%

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Souper88
vor 14 Stunden von Glory_Days:

Historische Backtests sind immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen und am besten werden dafür Daten von realen Produkten oder Indexdaten verwendet. Diese sind zeitlich aber sehr stark begrenzt, weshalb ein Vergleich kaum aussagekräftig ist. Ich habe mal die mir bekannten längsten Zeitreihen (teilweise Indexdaten) in Klammern hinzugefügt.

Die Renditen in EUR für den Zeitraum 31.07.2017 - 19.02.2024 sehen so aus (ohne Rebalancing):
 

1) +79,99% (70% iShares Core MSCI World UCITS ETF Acc, 30% iShares MSCI Emerging Markets UCITS ETF USD Acc)

2) +92,68% (iShares MSCI ACWI UCITS ETF USD Acc)

3) +66,86% (Solactive Gerd Kommer Multifactor Equity Index NTR)

4) +40,17% (ARERO-Der Weltfonds)

5) +104,52% (10% iShares NASDAQ 100 UCITS ETF Acc, 10% Xtrackers MSCI World Information Technology UCITS ETF Acc, 15% Xtrackers MSCI World Consumer Staples UCITS ETF Acc,15% Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF, 15% Xtrackers MSCI Utilities UCITS ETF Acc, 15% L&G Longer Dated All Commodities UCITS ETF, 20% EUWAX Gold)

 

Max Drawdown in EUR für den Zeitraum 31.07.2017 - 19.02.2024 sehen so aus (ohne Rebalancing):

1) -32,96%

2) -33,60%

3) -34,81%

4) -22,85%

5) -22,56%

Wow, vielen Dank. Auch für die anderen nachvollziehbaren Einordnungen zu meinem Post von dir und den weiteren Usern.

Es unterstreicht noch mal, dass es durchaus sehr lohnenswert ist sich mit dem Offensiv Defensiv Szenario gedanklich auseinanderzusetzen. Gleichzeitig bin ich sehr gespannt was beim nächsten „Crash“, der ja früher oder später wieder kommt, passieren wird. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 24 Minuten von Souper88:

Wow, vielen Dank. Auch für die anderen nachvollziehbaren Einordnungen zu meinem Post von dir und den weiteren Usern.

Es unterstreicht noch mal, dass es durchaus sehr lohnenswert ist sich mit dem Offensiv Defensiv Szenario gedanklich auseinanderzusetzen. Gleichzeitig bin ich sehr gespannt was beim nächsten „Crash“, der ja früher oder später wieder kommt, passieren wird. 

Wie die Zukunft aussehen wird, weiß niemand und diese muss in keinster Weise die Verhältnisse der Vergangenheit widerspiegeln (selbst wenn diese in der Vergangenheit über eine lange Zeit stabil gewesen sein sollten). Man muss das einfach so klipp und klar sagen und immer wieder betonen, denn sonst kann es zu großen Enttäuschungen kommen.

Für die US-Variante haben wir etwas längere Zeitreihen was Index-Daten angeht. In diesem Fall sollte man immer mit dem S&P 500 TR vergleichen, und kann die Analyse auf Basis von Jahresrenditen durchführen. Ich habe die Jahresrenditen, in denen der S&P 500 TR in einem Jahr mehr als -10% verloren hat, in folgender Übersicht gelb markiert und die Jahresrenditen des OD-Defensiv Portfolios (US-Variante) gegenübergestellt.

 

Für viele Anleger ist es dann immer wieder überraschend, dass z.B. 0.97 * 1.13 > 0.82 * 1.26

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 20.2.2024 um 09:37 von Bigwigster:

Der Unterschied an Aufwand ist schon immens.

Ich glaube eher, dass der tatsächliche Aufwand eines solchen Portfolios allgemein immens überschätzt wird. Insbesondere bei periodischen Sparplänen (ggf. mit dynamischer Steigerungsrate) - der in der Praxis wohl am häufigsten vorkommende Fall - wird Rebalancing bei solch einem Portfolio die ersten 5-10 Jahre wahrscheinlich überhaupt nicht notwendig sein (durch die Einzahlungen nähert man sich der Zielallokation immer wieder automatisch an). Und selbst für Einmalanlagen oder zeitlich fortgeschrittene Sparpläne (die dann Einmalanlagen ähneln) wäre Rebalancing bei sinnvollen Schwellwerten nur alle 3-5 Jahre notwendig. Es wäre auch völlig ausreichend, wenn man die aktuelle Gewichtung lediglich einmal pro Jahr gegenüber den Schwellwerten prüft.

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Sapine

Den zeitlichen Aufwand halte ich auch für überschaubar solange die Instrumente unverändert zur Verfügung stehen. Beim reiferen Depot fangen dann irgendwann die Steuern an ärgerlich zu werden.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 10 Minuten von Sapine:

Den zeitlichen Aufwand halte ich auch für überschaubar solange die Instrumente unverändert zur Verfügung stehen. Beim reiferen Depot fangen dann irgendwann die Steuern an ärgerlich zu werden.

Die hier verwendeten Produkte sind jetzt nicht wirklich exotisch. Man sollte bei der Auswahl aus Anbieterperspektive denken und daher immer die AUM im Blick haben (aus TER * AUM abzüglich der Kosten ergibt sich der operative Gewinn). Bei sehr hohen Anlagebeträgen könnte auch eine mögliche Besteuerung der Vorabpauschale (je nach Basiszins) unschön werden und Steuerstundung zu Nichte machen.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Ich war mal so frei und habe für das OD-Portfolio mit US-Daten für den Aktienanteil einen täglichen Index in USD seit 31.12.1969 konstruiert. Für die Erzeugung der roten Kurve wurde tägliches Rebalancing verwendet (keine Berücksichtigung von Steuern und Inflation). Der Max Drawdown beläuft sich in dieser Auswertung auf -33,84%. Annualisierte Volatilität von 12,67%.

Damit hat das Portfolio einen geringerer MaxDD und eine geringere Vola als alle seine Einzelkomponenten (Commodities: -54,66%/16,25%, Gold: -70,00%/21,26%, Consumer Staples: -53,97%/16,61%, Health Care: -48,05%/20,30%, Utilities: -45,75%/16,90%, Technology: -82,08%/25,76%).

grafik.png.38d6324202890ef5ca97608f1b1dca67.png

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

Vielen Dank für die Arbeit!

Auch, wenn wir mit Backtests vorsichtig sein müssen und alles nur theoretisch ist ohne Praxisprodukte mit üblichen Nachteilen (Kosten usw), ist das Ergebnis schon beeindruckend.

Ein fast mustermäßiger Strich von links unten nach rechts oben.

Ich bin davon überzeugt, dass die gute Balance der Assethebel bei der Defensiv-Variante hier viel ausmavvt, dass das so glatt gezogen hat.

 

PS: Ein Schelm würde sagen, dass auch 50% Consumer Staples+50% Rohstoffe gereicht hätten.:lol:

(soll nur ein Witz sein)

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 39 Minuten von Hicks&Hudson:

Auch, wenn wir mit Backtests vorsichtig sein müssen und alles nur theoretisch ist ohne Praxisprodukte mit üblichen Nachteilen (Kosten usw), ist das Ergebnis schon beeindruckend.

Die Daten sind synthetisch und wären in dieser Form nicht investierbar gewesen. Viele ETF-Produkte sind heute erstaunlich kosteneffizient, sodass sich häufig sogar eine negative TD im Vergleich zum zugrundeliegenden Index ergibt (siehe OP).

vor 39 Minuten von Hicks&Hudson:

Ich bin davon überzeugt, dass die gute Balance der Assethebel bei der Defensiv-Variante hier viel ausmacht, dass das so glatt gezogen hat.

Die Portfolio-Balance ist sehr wichtig, siehe auch die Zitate in meinem Profil:

Zitat

“A good portfolio is more than a long list of good stocks and bonds. It is a balanced whole, providing the investor with protections and opportunities with respect to a wide range of contingencies. The investor should build toward an integrated portfolio which best suits his needs.”
 

— Harry M. Markowitz

vor 39 Minuten von Hicks&Hudson:

PS: Ein Schelm würde sagen, dass auch 50% Consumer Staples+50% Rohstoffe gereicht hätten.

Das ist das wahre Problem von Backtests, dass man diese grundsätzlich immer mit dem Vorteil der Rückschau betrachtet. Anlageentscheidungen beziehen sich aber auf die noch unbekannte Zukunft, sodass wir für den für unsere Anlageentscheidungen relevanten Zeitraum diesen Vorteil nicht haben. Das ändert die Voraussetzungen fundamental, sodass es am Ende tatsächlich um Portfolio-Balance geht.

Und gerade Consumer Staples und Rohstoffe sind für den obigen Betrachtungszeitraum ein sehr gutes Beispiel, weshalb solch ein 50/50 Portfolio mit höherem Risiko behaftet ist (wenn man sich den Anfangszeitraum (Consumer Staples) und den Endzeitraum (Rohstoffe) einmal genauer ansieht). Wir kennen unseren zukünftigen Anlagezeitraum nicht, sodass jede Reduktion von sinnvoller Diversifikation ein unnötiges Risiko darstellen würde.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor einer Stunde von Glory_Days:

sodass sich häufig sogar eine negative TD im Vergleich zum zugrundeliegenden Index ergibt (siehe OP).

Mit der USA-Variante samt S&P500-ETFs hast du wohl Recht.

Rohstoff-ETFs sind (wie wir vor Kurzem festgestellt haben) eher schlecht in Sachen TD und Gold ist sowieso eine eigene Geschichte (ETC). Die Sektor-ETFs haben eine hohe "ESG-Umwandlungs-Gefahr", aber ich gebe zu, dass der Zweck der Diversifikation wohl auch mit ESG erfüllt werden würde als Bestandteil im deiner Gesamtkonstruktion.

Insgesamt hast du vermutlich Recht und es dürfte beim OD-Defensiv in der Praxis keine deutlich spürbaren Produktnachteile geben. Man muss es halt konsequent durchhalten mit dem eisernen Rebalancing (sofern man kein Programm hat, welches es für einen tut, ohne hinzusehen). Du merkst also, dass ich (wie so oft) den behavioristischen Part als größte Hürde für die meisten Anleger sehe und vielleicht noch das je nach kurzfristigem Zeitraum immer mögliche Referenzrahmenrisiko in Form eines z.B. "Heiligen Grals", der als eine einzige Zeile, auf die viele nebenbei schielen enormen Einfluss auf das Wohlfühlverhalten haben kann ("Hinterherlaufen der Mehr-Rendite des Grals über längere Zeit" muss sozusagen ausgehalten werden).

 

vor einer Stunde von Glory_Days:

Und gerade Consumer Staples und Rohstoff sind für den obigen Betrachtungszeitraum ein sehr gutes Beispiel, weshalb solch ein 50/50 Portfolio mit höherem Risiko behaftet ist (wenn man sich den Anfangszeitraum (Consumer Staples) und den Endzeitraum (Rohstoffe) einmal genauer ansieht). Wir kennen unseren zukünftigen Anlagezeitraum noch nicht, sodass jede Reduktion von sinnvoller Diversifikation ein unnötiges Risiko darstellen würde.

So ist es.

Anleihen mit einer Duration von mindestens 10 aufwärts wären noch interessant bzw. werden es nun nach der Zinswende vielleicht (!!) wieder, aber da traue ich mich auch nicht so recht sagen, ob das sinnvoll ist, diese einzubinden oder nicht.

 

Insgesamt aber Daumen hoch für dein Depot hier und deine Arbeit.:thumbsup:

Ja, es ist mMn immer noch ein bisschen Gefahr der Backtest-Blendung (obwohl du gesagt hast, dass du dir ZUERST Gedanken gemacht hast und erst danach die Backtests erstellt hast), aber die Logik dahinter (Hebel und Balance von Gold, Rohstoffen usw passen einfach wirklich gut und besser als in Konstrukten wie dem Arero, wo der Hebel vor allem bei Anleihen im Vergleich zum Rest einfach zu klein ist).

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Hicks&Hudson

Kurze Frage noch zum Utilities-Teil:

Mir erschien dieser seit jeher noch am ehesten als entbehrlich.

Wie siehst du das bzw. wo hast du diesen Teil hier gleich wieder genauer belichtet und begründet, warum er unverzichtbar ist?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 20 Minuten von Hicks&Hudson:

Mit der USA-Variante samt S&P500-ETFs hast du wohl Recht.

Die World-Variante war bisher ca. 0,25% p.a. schlechter hinsichtlich TD bei den realen Produkten.

vor 20 Minuten von Hicks&Hudson:

Rohstoff-ETFs sind (wie wir vor Kurzem festgestellt haben) eher schlecht in Sachen TD und Gold ist sowieso eine eigene Geschichte (ETC).

Die TD liegt bei Rohstoff-ETFs typischerweise in der Spanne 0,3 - 0,7% p.a.. Bei einer vergangenen langfristigen geometrischen Rendite von 9-11% p.a. ist das noch im akzeptablen Bereich. Bei Gold-ETCs scheint sie wesentlich besser zu sein und im Bereich 0,05 - 0,4% p.a. zu liegen.

vor 20 Minuten von Hicks&Hudson:

Die Sektor-ETFs haben eine hohe "ESG-Umwandlungs-Gefahr", aber ich gebe zu, dass der Zweck der Diversifikation wohl auch mit ESG erfüllt werden würde als Bestandteil im deiner Gesamtkonstruktion.

Ich glaube nicht, dass Sektor-ETFs von ESG-Schritten stärker betroffen wären als der Gesamtmarkt. Wenn man Sektoren umstellen würde, wäre davon zwangsläufig auch der Gesamtmarkt betroffen. Die ESG-Hysterie kann ich ehrlich gesagt ohnehin nicht nachvollziehen. Wenn ESG die Zukunft ist, dann werden alle Produkte und die Anleger in ähnlicher Art und Weise davon betroffen sein.

vor 20 Minuten von Hicks&Hudson:

Man muss es halt konsequent durchhalten mit dem eisernen Rebalancing (sofern man kein Programm hat, welches es für einen tut, ohne hinzusehen).

Rebalancing war einer der wesentlichen Gründe, weshalb ich mir den Index auf täglicher Datenbasis anschauen wollte. Das Ergebnis für Schwellwert-Rebalancing ist in etwa so wie ich es erwartet hatte. Das Fazit hier ist und bleibt, dass das Überprüfen der Gewichtung 1x pro Jahr und Rebalancing alle 3-5 Jahre basierend auf den Erfahrungen der Vergangenheit hinreichend sein sollte.

vor 20 Minuten von Hicks&Hudson:

Anleihen mit einer Duration von mindestens 10 aufwärts wären noch interessant bzw. werden es nun nach der Zinswende vielleicht (!!) wieder, aber da traue ich mich auch nicht so recht sagen, ob das sinnvoll ist, diese einzubinden oder nicht.

Die Eigenschaften von Anleihen sehe ich durch den Gold-Anteil hinreichend und besser abgedeckt. Gold ist für mich so etwas wie eine reale Anleihe sehr langer Duration.

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Hicks&Hudson
vor 4 Minuten von Glory_Days:

Die Eigenschaften von Anleihen sehe ich durch den Gold-Anteil hinreichend und besser abgedeckt. Gold ist für mich so etwas wie eine reale Anleihe sehr langer Duration.

Diese Sichtweise kann ich sogar verstehen.:thumbsup:

 

Was ich noch fragen wollte:

Woher hast du die Rohstoff-Daten, die so weit zurück gehen?

vor 1 Stunde von Glory_Days:

Der Max Drawdown beläuft sich in dieser Auswertung auf -33,84%. Annualisierte Volatilität von 12,67%.

Rendite?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 45 Minuten von Hicks&Hudson:

Kurze Frage noch zum Utilities-Teil:

Mir erschien dieser seit jeher noch am ehesten als entbehrlich.

Wie siehst du das bzw. wo hast du diesen Teil hier gleich wieder genauer belichtet und begründet, warum er unverzichtbar ist?

Wir dürfen nicht vergessen, dass jedes diversifizierte Portfolio immer eine subjektiv entbehrlichste Komponente haben wird. Dieser Gedankengang läuft der Idee von Diversifikation völlig entgegen. Man sollte nicht überlegen, welche Komponente man subjektiv am ehesten wegnehmen würde, sondern vielmehr, welche Komponente man sinnvollerweise noch hinzufügen könnte, mit dem Ziel, die Balance des Portfolios weiter zu verbessern.

Utilities können als defensiver Sektor sehr wichtig für die Stabilität des Portfolios sein. Die Versorgung mit Energie ist einer der grundlegenden Bedürfnisse von Menschen weltweit. Aus heutiger Sicht handelt es sich um ein zeitloses Geschäftsmodell (möglicherweise werden sich Menschen irgendwann autark mit Energie versorgen können).

vor 30 Minuten von Hicks&Hudson:

Woher hast du die Rohstoff-Daten, die so weit zurück gehen?

Die Daten setzen sich aus dem S&P GSCI TR, BCOM 3-Month Forward TR und dem Barclays Backwardation Tilt Multi-Strategy Capped TR Index zusammen. Die Indexdaten wurden teilweise von den Indexanbietern zurückgerechnet und sind daher in bestimmten Zeiträumen synthetisch.

vor 30 Minuten von Hicks&Hudson:

Rendite?

Die historische Rendite bei täglichem Rebalancing berechnet sich zu 11,47% p.a.

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Glory_Days

Da ich diese Einsichten für dermaßen essenziell halte, veröffentlich ich diesen Beitrag aus einem anderen Thread auch noch einmal an dieser Stelle:

vor 13 Stunden von geldvermehrer:

Der Ainonite, den Studenten von Prof. Hens gegründet haben und nach der AMH investieren, hat in dem kurzen Zeitraum seit Auflegung so performed:

Zitat

Der Aionite Capital Fund setzt zu einem grossen Teil Derivate ein und kann dadurch ein Gesamtengagement von mehr als 100% erzielen. Namentlich darf das absolute
Gesamtengagement aller Anlagen bis zu 600% des Nettoinventarwertes betragen. Auch kann das absolute Gesamtengagement gegenüber einzelnen Anlagenklassen über 100%
des Nettoinventarwertes betragen.

Viel Erfolg, wenn man mit 600% des NAVs investiert ist und dann einen "Zyklus" falsch "deutet" (@reko). Eigentlich gibt es für eine solche Konstruktion nur zwei Möglichkeiten:

  1. Sie underperformen von Anfang an, da sie zufällig einen schlechten Auflagezeitpunkt erwischen und können keine Anlagegelder anlocken
  2. Sie erwischen zufällig einen guten Auflagezeitpunkt, locken durch ihre hohe "Outperformance" (Leverage) enorm viele Anlagegelder an und gehen dann irgendwann hops, nachdem sich ihr extremes Risiko materialisiert hat

Anleger, die solche Fonds kaufen, können nur verlieren, da sie reines Performance Chasing betreiben, das Risiko nicht einschätzen können und am Ende mit hohen Verlusten dastehen werden. Das Risiko des Fondsanbieters ist hingegen gering: Falls dieser Fonds aufgrund 1. nicht funktioniert, wird er geschlossen und einfach ein neuer aufgelegt und im Falle von 2. können hohe Gebühren und damit sichere Gewinne erwirtschaftet werden. Anleger bekommen von den vergangenen Fehlversuchen der aktiven Fondsanbieter naturgemäß nichts mit ("der große Friedhof der stummen Zeugen") und schauen nur auf die jüngste hohe Performance des Survivor-Fonds (siehe auch Jim Simons und sein "Medallion Fund").

 

Analoges Beispiel: Ein Vermögensverwalter behauptet, er könne die DAX-Entwicklung auf Wochenbasis vorhersagen. Er kauft für wenige Euro 100.000 Mailadressen. An die Hälfte der Adressen sendet er eine Massenmail mit einer positiven DAX-Prognose, an die andere Hälfte der Adressen eine negative Prognose. Unabhängig davon, wie sich der DAX tatsächlich entwickelt, bleiben am Ende 781 Angeschriebene übrig, die in sieben Wochen ununterbrochen eine korrekte DAX-Prognose erhalten haben. Diese Anleger kennen die Grundgesamtheit der ursprünglich 100.000 Mailadressen natürlich nicht und lassen sich von einer derart zielsicheren Prognose beeindrucken. Daher kommen sie gar nicht erst auf die Idee, dass sieben korrekte Prognosen in Folge reiner Zufall sein können.


grafik.png


Dieses Beispiel zeigt genau das Problem von aktiven Anlegern auf sehr anschauliche Art und Weise. Bei diesen ist die inititiale Grundgesamtheit noch um einige Größenordnungen größer, sodass es am Ende alleine aufgrund der Statistik bzw. des reinen Zufalls auch nach sehr langen Zeiträumen überlebende aktive Anleger geben muss!

Das ist übrigens der Kern von Gerd Kommers Buch, weshalb Privantanleger nur dann das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen können, wenn sie dieses Verliererspiel nicht mitspielen.

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Stoxx
vor 23 Stunden von Glory_Days:

Ich war mal so frei und habe für das OD-Portfolio mit US-Daten für den Aktienanteil einen täglichen Index in USD seit 31.12.1969 konstruiert. Für die Erzeugung der roten Kurve wurde tägliches Rebalancing verwendet (keine Berücksichtigung von Steuern und Inflation). Der Max Drawdown beläuft sich in dieser Auswertung auf -33,84%. Annualisierte Volatilität von 12,67%.

Damit hat das Portfolio einen geringerer MaxDD und eine geringere Vola als alle seine Einzelkomponenten (Commodities: -54,66%/16,25%, Gold: -70,00%/21,26%, Consumer Staples: -53,97%/16,61%, Health Care: -48,05%/20,30%, Utilities: -45,75%/16,90%, Technology: -82,08%/25,76%).

grafik.png.38d6324202890ef5ca97608f1b1dca67.png

Ist das immer noch die Allocation, wie in #1 ausgeführt?

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Glory_Days
vor 2 Minuten von Stoxx:

Ist das immer noch die Allocation, wie in #1 ausgeführt?

Defensive-Variante: 20% Aktien Offensiv | 45% Aktien Defensiv | 20% Gold | 15% Rohstoffe

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Stoxx
vor 2 Stunden von Glory_Days:

Defensive-Variante: 20% Aktien Offensiv | 45% Aktien Defensiv | 20% Gold | 15% Rohstoffe

Danke!

Am 2.3.2024 um 19:24 von Glory_Days:

Für die Erzeugung der roten Kurve wurde tägliches Rebalancing verwendet (keine Berücksichtigung von Steuern und Inflation).

Das ist in der Praxis ja nicht umzusetzen.

Welches Intervall bevorzugst du? Oder nutzt du Schwellwerte?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 2 Stunden von Stoxx:

Das ist in der Praxis ja nicht umzusetzen.

Welches Intervall bevorzugst du? Oder nutzt du Schwellwerte?

Nicht umsetzbar und sicherlich auch nicht optimal. Aus Praxisgründen bietet es sich an, den zeitlichen Aufwand zu minimieren. D.h. man könnte z.B. 1x pro Jahr die aktuelle Gewichtungsverteilung prüfen und dann mit definierten Schwellwerten abgleichen.

Die fortgeschrittene und aufwändigere Variante wäre es, sowohl die Gewichtungsverteilung als auch den aktuellen Drawdown/Streak in Performance der Komponenten zu beobachten und entsprechend zu handeln, siehe:

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