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Glory_Days

Offensiv/Defensiv-Portfolio

Empfohlene Beiträge

geldvermehrer
vor 10 Minuten von Sapine:

weniger unter dem Aspekt einer Zusatzrendite als der abgesenkten Volatilität. Das wäre mir bei vergleichbarer Rendite bereits mehr als ausreichend. 

Richtig und wichtig (besonders in der Entnahmephase).

 

vor 11 Minuten von Sapine:

weniger unter dem Aspekt einer Zusatzrendite als der abgesenkten Volatilität. Das wäre mir bei vergleichbarer Rendite bereits mehr als ausreichend. 

Absolut verständlich, deckt sich auch mit der Aussage von Gerd Kommer, die Volatilität der Aktienanlage bereitet den Anlegern die meisten Sorgen.

 

Mein persönlicher fokus liegt allerdings auf outperformance, eine geringere Volatilität mit Hinzunahme von Gold/Rohstoffen und einer Sektorenauswahl sehe ich fast schon als gegeben an.

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 2 Stunden von Cobreeta:

Spannendes Thema, wenn man damit Geld verdienen möchte. Also Menschen findet, die in solche Konstrukte investieren und dann wahrscheinlich zu 99% schlechter abschneiden als mit einem ACWI IMI ;)

Hat in den USA eine recht lange Zeit funktioniert. Geht heute auch noch recht gut.

Als Privatperson reine Zeitverschwendung. Außer man betrachtet das als Hobby und Zeitvertreibt.

Keine Sorge, man kann auch mit der reinen Wertentwicklung des vorgestellten Portfolios "Geld verdienen" und möglicherweise sogar mehr als mit einem ACWI IMI. Wie du auf die genannte Wahrscheinlichkeit kommst, kannst du sicherlich erklären?

vor 2 Stunden von Cobreeta:

Mit Backtest kann ich schöne 15% p.a. Portfolios basteln mit 10 Komponenten drin und mit vielen Formeln und Fantasie Kennzahlen versuchen das im Nachhinein zu erklären.

Bitte den ganzen Thread lesen, dann wüsstest du, wie das Portfolio zu Stande gekommen ist. Welche Fantasie-Kennzahlen willst du deiner Meinung nach denn entdeckt haben? Übrigens ist die Mathematik unabhängig von dem hier vorgestellten Portfolio-Ansatz immer gültig.

vor 2 Stunden von Cobreeta:

Das ist so als würde ich mir einen 11 Meter anschauen, um dann zu sagen, war doch klar, dass er links schießt, hat er in den letzten 3 Spielen auch schon gemacht... Wie dumm kann man als Torwart sein. Auf dem Niveau befindet man sich hier :)

Der Ansatz basiert auf dem genauen Gegenteil: Diversifkation ist die explizite Anerkennung der Unwissenheit der Zukunft.

vor 2 Stunden von Cobreeta:

Je mehr ich mich in diesem Bereich informiert habe, desto weniger weiß ich. Das ist ein gutes Zeichen :)

Das ist wie im Job als "Experte", ich weiß, dass ich gar nichts weiß, deswegen sollte ich  vorsichtig bei Prognosen sein.

Zustimmung, daher bietet sich ein über Anlageklassen gestreuter Ansatz an.

vor 2 Stunden von Cobreeta:

So was wie offensiv, defensiv, Branchen usw. würde ich vorsichtig sein. Ein schwarzer Schwan und die ganze Strategie der letzten 20 oder 30 Jahre geht in wenigen Tagen in Luft auf.

Ein echter "Schwarzer Schwan" ist für mich die Materialisierung des übergreifenden systematischen Risikos. Selbst dann dürfte ein über Anlageklassen diversifizierter Ansatz relativ gesehen im Vergleich zu weniger diversifizierten Ansätzen (wie z.B. dem ACWI IMI) immer noch den besseren Schutz bieten, auch wenn dieser nicht garantiert ist.

vor 2 Stunden von Cobreeta:

Rebalancing an sich ist ein spannendes Thema. Bin hier auch dran und wahrscheinlich eine der wenigen Möglichkeiten für eine "sichere" Mehrrendite auf einen langen Zeitraum gesehen. Von 7% p.a. auf 7,5% p.a. wäre schon phantastisch. 

Daher gebe ich den Rebalancing Bonus bezogen auf den Strategic Return immer mit an.

vor 2 Stunden von geldvermehrer:

Genau so, es kann. Man weiß es nicht, wie Prof. Weber immer so schön über die Zukunft spricht:thumbsup:

Den kurzen Zeitraum mit outperformance sehe ich als nebensächlich an, eine underperformance wäre genauso gut oder schlecht gewesen. Auch der backtest ist eher nebensächlich (wäre die Portfoliorendite allerdings auf Sicht von 10 Jahren und länger deutlich unter der benchmark gelegen, dann kämen mir schon Zweifel). Was mich für die Zukunft der OD-Portfolios sehr positiv stimmt, ist die Sektorenkombination im Aktienanteil. Dieser Ansatz könnte der "Schlüssel für langfristige outperformance" sein;)

Wie siehst du das, wie wichtig ist die Beimischung von Gold/Rohstoffen überhaupt noch? 

 

Es kann gar keine Garantien angesichts der Unsicherheit der Zukunft geben. Wie gesagt ist der empirische Backtest auf langen historischen oder simulierten Zeitreihen lediglich eine notwendige, aber noch lange keine hinreichende Bedingung für ein ausbalanciertes Portfolio. Man investiert nicht wegen Backtests in ein Portfolio, sondern weil man von der grundlegenden Portfolio-Idee, d.h. den sachlogischen Zusammenhängen auf den diese basiert, überzeugt ist.

Die Diversifikation über Sektoren ist nur eine Komponente des Portfolio-Ansatzes. Die Beimischung von Gold und Rohstoffen ist eminent wichtig, möglicherweise sogar weitaus wichtiger als die Diversifikation über Sektoren.

vor 1 Stunde von Sapine:

Grundsätzlich sind die Depots von Glory_Days sehr breit aufgestellt. Ich würde jetzt keine extrem abweichende Entwicklung zu einem Marktindex erwarten beim Erscheinen eines schwarzen Schwans.  Ich finde den Ansatz extrem interessant weniger unter dem Aspekt einer Zusatzrendite als der abgesenkten Volatilität. Das wäre mir bei vergleichbarer Rendite bereits mehr als ausreichend.

Die Frage ist natürlich, wie man "den Markt" definiert. Ich würde da am ehesten in Richtung des von @stagflation präferierte Marktportfolio gehen, das alle Anlageklassen mit einschließt. Eine geringere Volatilität sorgt übrigens immer für eine höhere geometrische Renditen unter ansonsten gleichen Bedingungen.

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geldvermehrer
vor 42 Minuten von Glory_Days:

alle Anlageklassen mit einschließt

Alle INVESTIERBAREN Anlageklassen?

 

vor 43 Minuten von Glory_Days:

Die Diversifikation über Sektoren ist nur eine Komponente des Portfolio-Ansatzes. Die Beimischung von Gold und Rohstoffen ist eminent wichtig, möglicherweise sogar weitaus wichtiger als die Diversifikation über Sektoren.

Weil? Deshalb, oder?

 

vor 44 Minuten von Glory_Days:

Eine geringere Volatilität sorgt übrigens immer für eine höhere geometrische Renditen unter ansonsten gleichen Bedingungen.

 

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geldvermehrer
Zitat

 

Das Marktportfolio ist ein rein theoretisches Konstrukt - und als solches solltest Du es betrachten.

 

Was Du wirklich brauchst, ist ein Portfolio mit einem guten Rendite-/Risiko-Verhältnis - und zwar eines, das nicht nur in einer bestimmten wirtschaftlichen Situation gut funktioniert - sondern eines, das unter allen wahrscheinlich kommenden Marktsituationen gut funktioniert. Also sowohl in einer Boom-Phase, als auch bei Rezession, Inflation, Stagflation, usw. Das ist der Trick eines guten Portfolios! Ein solches Portfolio liegt aber nicht auf der Effizienzgrenze und kann deshalb auch kein Marktportfolio sein.

 

Dein bisheriges Portfolio entspricht ungefähr einem All-World Portfolio und ist schon ziemlich gut. Um es weiter zu verbessern, könntest Du noch etwas Gold und etwas Rohstoffe hinzumischen (jeweils 5-10%). Viel besser wird es dadurch allerdings nicht.

 

Wenn die Anleihen nicht gerade im Keller wären, könntest Du auch noch ein paar IG Anleihen hinzumischen. Zurzeit würde ich das jedoch nicht empfehlen. Die Portfolio würde dadurch ein etwas besseres Rendite/Risiko-Verhältnis bekommen, aber Du würdest auch Risiko und Rendite absenken - was Du offenbar gar nicht willst.

 

Diese Zeilen von @stagflation dürftest du meinen, oder?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 7 Stunden von geldvermehrer:

Alle INVESTIERBAREN Anlageklassen?

Ja, wobei diese je nach betrachteter Personengruppe unterschiedlich ausfallen können.

vor 7 Stunden von geldvermehrer:
vor 8 Stunden von Glory_Days:

Die Diversifikation über Sektoren ist nur eine Komponente des Portfolio-Ansatzes. Die Beimischung von Gold und Rohstoffen ist eminent wichtig, möglicherweise sogar weitaus wichtiger als die Diversifikation über Sektoren.

Weil? Deshalb, oder?

Diese Anlageklassen haben historisch gesehen als einzige traditionelle Anlageklassen eine langfristig positive Korrelation zwischen Inflation und Realrendite aufgewiesen. Inflation ist der größte Feind eines jeden Langzeitanlegers. Sie langfristig nach Steuern zu schlagen, ist das Minimalziel, das Anleger erreichen sollten. Die niedrige Korrelation zu anderen Anlageklassen ist so gesehen fast schon eine logische Konsequenz aus dieser Eigenschaft und sorgt auf Gesamtportfolio-Ebene für eine sinkendende Volatilität und einen geringeren Max Drawdown.

vor 7 Stunden von geldvermehrer:

Diese Zeilen von @stagflation dürftest du meinen, oder?

Das Marktportfolio ist das Abbild der kapitalgewichteten Summe der kumulativen Entscheidungen aller Marktteilnehmer. Je nachdem wie effizient der Gesamtmarkt insgesamt ist, handelt es sich um ein informationseffizientes Portfolio.

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geldvermehrer
vor 52 Minuten von Glory_Days:

sorgt auf Gesamtportfolio-Ebene für eine sinkendende Volatilität und einen geringeren Max Drawdown

 

vor 2 Stunden von Glory_Days:

Eine geringere Volatilität sorgt übrigens immer für eine höhere geometrische Renditen unter ansonsten gleichen Bedingungen.

 

Kombiniert man diese beiden Aussagen, folgt:

Mit Gold und Rohstoffen als Beimischung erhält man immer höhere geometrische Renditen:1st:

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Pirx
vor 23 Minuten von geldvermehrer:

 

 

Kombiniert man diese beiden Aussagen, folgt:

Mit Gold und Rohstoffen als Beimischung erhält man immer höhere geometrische Renditen:1st:

Dies ist, davon ausgehend, beide Aussagen treffen wie angenommen zu, nicht zwingend korrekt. Bei verminderten Drawdown reduziert sich auch das Upswing-Potential und es sollte lediglich die Wahrscheinlichkeit steigen, mit der man erwartete Zielrendite des gewählten Portfolios erreicht, indem sich die Varianz bzw. der angenommene Verteilungskorridor möglicher Renditen reduziert. Da stecken aber einige "Wenns" und "Aber" drin.

Beispielhaft sei hier die Ressource "Informationen" genannt, welche erst durch die technologische Entwicklung der letzten Jahrzehnte eine derart immense Bedeutung erlangte, nicht direkt investierbar ist und somit bei dieser Betrachtung klassischer Ressourcen außen vor bleibt. Insofern kranken etliche Modelle schlichtweg an dem Fehlen ausreichender historischer Datenreihen und eine Fokussierung auf die Anlagen, für die ausreichend (= möglichst) lange Datenreihen existieren, kann zu einem relevanten Bias führen.

 

LG, Pirx

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 3 Stunden von geldvermehrer:

Kombiniert man diese beiden Aussagen, folgt:

Mit Gold und Rohstoffen als Beimischung erhält man immer höhere geometrische Renditen:1st:

Nein, du musst meine Beiträge schon richtig lesen und verstehen:

vor 5 Stunden von Glory_Days:

Eine geringere Volatilität sorgt übrigens immer für eine höhere geometrische Renditen unter ansonsten gleichen Bedingungen.

Damit ist insbesondere die arithmetische Rendite gemeint (in der Wahrscheinlichkeitstheorie der Erwartungswert). Diese kann sich durch eine Beimischung natürlich genauso wie die Volatilität verändern. Siehe auch dieser Beitrag:

vor 3 Stunden von Pirx:

Dies ist, davon ausgehend, beide Aussagen treffen wie angenommen zu, nicht zwingend korrekt. Bei verminderten Drawdown reduziert sich auch das Upswing-Potential und es sollte lediglich die Wahrscheinlichkeit steigen, mit der man erwartete Zielrendite des gewählten Portfolios erreicht, indem sich die Varianz bzw. der angenommene Verteilungskorridor möglicher Renditen reduziert.

Die Aussage stimmt, da R^n  ≥ ∏(i=1, n) (R + ΔR(i)) vorausgesetzt 1/n * Σ(i=1, n) (R + ΔR(i))) = R

 

Einfachstes Beispiel von zwei Perioden:
 

grafik.png.4f9fe5fa3c37944ec72cccdf1ad2e158.png

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geldvermehrer
vor 51 Minuten von Glory_Days:

Eine geringere Volatilität sorgt übrigens immer für eine höhere geometrische Renditen unter ansonsten gleichen Bedingungen.

Die letzten 4 Worte habe ich absichtlich weggelassen, war einfach so verlockend:D

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 6 Stunden von Glory_Days:

[...] für eine sinkendende Volatilität und einen geringeren Max Drawdown.

Vielleicht noch ein paar Sätze zum Zusammenhang zwischen Volatilität und Max Drawdown. Eine geringere Volatilität impliziert nicht notwendigerweise einen geringeren Max Drawdown. Für den Max Drawdown ist die Reihenfolge der Renditen entscheidend. Diese spielt bei der Berechnung der Volatilität keine Rolle. Allerdings wird aus wahrscheinlichkeitstheoretischer Sicht ein gegebener Max Drawdown bei sinkender Volatilität unwahrscheinlicher.

In der Vergangenheit war vor allem Gold in diesem Zusammenhang sehr wertvoll. Das kann man an nachfolgendem Beitrag erkennen, wenn man von den rot markierten niedrigsten Renditen eines Jahres (ohne Gold) die absolut gesehen schlechtesten betrachtet und sich dann die Gold-Rendite in diesen Jahren anschaut:

grafik.png.3f78143a52ee7d4801b17333aef3bfc6.png

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Pirx
vor 22 Stunden von Glory_Days:

Nein, du musst meine Beiträge schon richtig lesen und verstehen:

vor 22 Stunden von Glory_Days:

Eine geringere Volatilität sorgt übrigens immer für eine höhere geometrische Renditen unter ansonsten gleichen Bedingungen.

 

Damit ist insbesondere die arithmetische Rendite gemeint (in der Wahrscheinlichkeitstheorie der Erwartungswert). Diese kann sich durch eine Beimischung natürlich genauso wie die Volatilität verändern. Siehe auch dieser Beitrag:

Die Aussage stimmt, da R^n  ≥ ∏(i=1, n) (R + ΔR(i)) vorausgesetzt 1/n * Σ(i=1, n) (R + ΔR(i))) = R

 

Einfachstes Beispiel von zwei Perioden:
 

grafik.png.4f9fe5fa3c37944ec72cccdf1ad2e158.png

Der Dreh- und Angelpunkt ist hierbei m.E. nicht die theoretische Herleitung, ob die Hinzunahme un- bzw. wenig korrelierter Anlageklassen in ein Portfolio zur Volatilitätsreduktion und Erhöhung der Renditerwartung des Gesamtportfolios führt (hierzu gibt es etliche Publikationen), sondern die "Wenns", "Aber" und "vorausgesetzt". Insbesondere bei der Definition der Anlageklasse "Rohstoffe" (gehört Gold dazu oder hat es eine warum-auch-immer geartete Sonderstellung?), der Frage der Korrelation dieser mit anderen Anlageklassen, der Relevanz der historischen Daten welche hierbei berücksichtigt werden, der praktischen Investierbarkeit und des tatsächlichen Vorteils nach Kosten gibt es meines Erachtens einige Annahmen und Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, sodass ich die allgemeine Schlussfolgerung von @geldvermehrer nicht als zwingend zutreffend ansehe.

Ich möchte hier allerdings keine haarspaltende OT-Diskussion lostreten.

 

LG, Pirx

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 1 Stunde von Pirx:

Der Dreh- und Angelpunkt ist hierbei m.E. nicht die theoretische Herleitung, ob die Hinzunahme un- bzw. wenig korrelierter Anlageklassen in ein Portfolio zur Volatilitätsreduktion und Erhöhung der Renditerwartung des Gesamtportfolios führt (hierzu gibt es etliche Publikationen), sondern die "Wenns", "Aber" und "vorausgesetzt".

Die Praxis stellt sich dann eben doch noch einmal ein bisschen anders dar als die reine Theorie. Es schadet aber sicherlich nicht, die Theorie zu kennen, um sie bestmöglich in der Praxis anzuwenden. Andererseits gilt es das vorhandene Angebot in der Praxis so zu akzeptieren, wie es nun einmal ist.

vor 1 Stunde von Pirx:

Insbesondere bei der Definition der Anlageklasse "Rohstoffe" (gehört Gold dazu oder hat es eine warum-auch-immer geartete Sonderstellung?), der Frage der Korrelation dieser mit anderen Anlageklassen, der Relevanz der historischen Daten welche hierbei berücksichtigt werden, der praktischen Investierbarkeit und des tatsächlichen Vorteils nach Kosten gibt es meines Erachtens einige Annahmen und Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, sodass ich die allgemeine Schlussfolgerung von @geldvermehrer nicht als zwingend zutreffend ansehe.

Das war natürlich eine offenkundig falsche Schlussfolgerung. Niemand sollte glauben, dass man alleine durch aggressive Volatilitätsreduktion eine höhere geometrische Rendite erzeugen könnte.
Auch der Rebalancing Bonus, der im Falle des OD-Portfolios mit 1,53% p.a. historisch gesehen außergewöhnlich hoch ausgefallen ist, macht insgesamt nur 12,88% der historischen geometrischen Rendite aus. Vielleicht lohnt sich in diesem Zusammenhang ein Blick auf folgenden Beitrag:

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Pirx
Zitat

Das war natürlich eine offenkundig falsche Schlussfolgerung. Niemand sollte glauben, dass man alleine durch aggressive Volatilitätsreduktion eine höhere geometrische Rendite erzeugen könnte.

Zustimmung. Interessant wird es allerdings, wenn man einige Annahmen, die implizit mitschwingen und man gerne als gegeben ansieht, hypothetisch variert und sich die Frage stellt, welche Voraussetzung müssen gelten, damit eine Aussage wahr wird.

Zitat

Die Praxis stellt sich dann eben doch noch einmal ein bisschen anders dar als die reine Theorie. Es schadet aber sicherlich nicht, die Theorie zu kennen, um sie bestmöglich in der Praxis anzuwenden. Andererseits gilt es das vorhandene Angebot in der Praxis so zu akzeptieren, wie es nun einmal ist.

+1. Ich bin allerdings eher der Pragmatiker und denke anwendungsorientiert.

 

LG, Pirx

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 49 Minuten von Pirx:

Zustimmung. Interessant wird es allerdings, wenn man einige Annahmen, die implizit mitschwingen und man gerne als gegeben ansieht, hypothetisch variert und sich die Frage stellt, welche Voraussetzung müssen gelten, damit eine Aussage wahr wird.

Zum Beispiel ist folgende Aussage wahr: Der Rebalancing Bonus wird durch eine hohe Volatilität und eine möglichst niedrige Korrelation der Komponenten zum restlichen Portfolio maximiert. Sollte man deshalb als Anleger nur Komponenten mit hoher erwarteter Volatilität und niedriger erwarteter Korrelation für sein Portfolio auswählen? Natürlich nicht, denn Anleger sollten nicht versuchen, isoliert den Rebalancing Bonus eines Portfolios zu maximimieren.

Diversifikation soll die Kosten der Alternative minimieren - d.h. genau dein Gedankenspiel, wenn bestimmte Erwartungen an die Zukunft so nicht eintreten. Funktioniert das Portfolio nur in bestimmten Szenarien oder funktioniert es in allen, unabhängig davon wie sich die Zukunft tatsächlich abspielt.

vor 49 Minuten von Pirx:

Ich bin allerdings eher der Pragmatiker und denke anwendungsorientiert.

Wir leben alle von der Praxis, denn in die Theorie kann kein Anleger dieser Welt investieren.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 12.3.2023 um 21:08 von Glory_Days:

grafik.png.0e8e455df5b4814a79f9fd34c93c10e3.png

Man kann die Formel des Volatility Return / Rebalancing Bonus in der Mean-Variance Näherung auch in etwas anderer Form darstellen. Viele dürften die einflussreiche Serie an Artikeln von William J. Bernstein kennen. In einer von diesen befasst er sich auch mit der Theorie und Praxis des Rebalancing Bonus:
http://www.efficientfrontier.com/ef/996/rebal.htm

 

Dabei geht er auf den scheinbaren Widerspruch zwischen tatsächlicher Portfolio-Rendite in der Praxis und theoretischer Portfolio-Renditen nach Markowitz ein:

Zitat

In Portfolio Selection [Markowitz] presented Monte Carlo simulations in which the actual returns were significantly higher than the arithmetically derived expected returns, but did not comment on the discrepancy.

Dieser Widerspruch lässt sich dadurch auflösen, indem die Voraussetzungen des Markowitz Modells adäquat berücksichtigt werden:

  • Es dürfen nur Ein-Perioden Renditen verwendet werden
  • Die mathematische Betrachtung von Rebalancing ist damit nicht möglich

Siehe auch mein ausführlicher Beitrag an anderer Stelle:

Jetzt kann man sich die Frage stellen, ob Bernsteins Formel für den Rebalancing Bonus in der Mean-Variance in seinem Artikel damit falsch ist?

 

Bernstein verwendet als Bezugspunkt zur Messung des Rebalancing Bonus die gewichtete Summe der geometrischen Mehr-Perioden Komponenten-Renditen. Diese bezeichnet er als "Markowitz Return", was insofern irreführend ist, als dass geometrische Mehr-Perioden Renditen in Markowitz Ein-Perioden Modell nicht verwendet werden dürfen. Tatsächlich ist die gewichtete Summe der geometrischen Komponenten-Renditen aber der richtige Bezugspunkt für die Messung des Rebalancing Bonus in einem Mehr-Perioden Modell, der später von Willenbrock als sogenannter "Strategic Return" bezeichnet wurde (μ_s in obiger Grafik).

Handelt es sich bei der Rebalancing Bonus-Formel von Bernstein also um ein und das selbe Ergebnis wie bei Willenbrock? Die Antwort lautet ja, wie nachfolgende Rechnung darlegt:

Zitat

Voraussetzung: Σ_i wi = 1 (Summe aller Gewichtungsfaktoren der Komponenten entspricht Gesamt-Portfolio)

1/2 * (Σ_i w_i*σ_i^2 - σ_P^2) [Willenbrock]
= 1/2 * (Σ_i wi*σ_i^2 - (Σ_i wi^2*σ_i^2 + Σ_i Σ_(j, i≠j) wi*wj*σ_ij))
= 1/2 * (Σ_i wi*(1-wi)*σ_i^2 - Σ_i Σ_(j, i≠j) wi*wj*σ_ij)
= 1/2 * (Σ_i Σ_(j, i≠j) wi*wj*σ_i^2 - Σ_i Σ_(j, i≠j) wi*wj*σ_ij)

= 1/2 * (Σ_i Σ_j wi*wj*σ_i^2 - Σ_i Σ_j wi*wj*σ_ij)
= 1/2 * Σ_i Σ_j RB_ij [Bernstein]

 

mit RB_ij = RB_ji = wi*wj*(σ_i^2/2 + σ_j^2/2 - σ_ij) und RB_ii = 0

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geldvermehrer

Wer legt mittlerweile nach dem Offensiv/Defensiv-Portfolio an?

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geldvermehrer

Ähhhhm, ich muss wohl die Frage etwas abändern:-*

Warum legt ihr nicht nach dem Offensiv/Defensiv-Portfolio an?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 7 Stunden von geldvermehrer:

Wer legt mittlerweile nach dem Offensiv/Defensiv-Portfolio an?

Vermutlich niemand, außer meine Wenigkeit und ein paar Leute in meinem Umfeld. So realistisch muss man sein und ich will hier auch niemanden aktiv überzeugen. 

vor 1 Stunde von geldvermehrer:

Warum legt ihr nicht nach dem Offensiv/Defensiv-Portfolio an?

Dafür wiederum lassen sich bestimmt zahlreiche Gründe finden. Schauen wir mal, was die Jahresabrechnung relativ gesehen so bereit hält - bis jetzt sieht es ganz gut aus.

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Besserwisser

Ich habe mir das Defensiv-Portfolio zum Vorbild genommen.

Ich habe noch ein paar alte Anleihen, aber der Rest

...

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor einer Stunde von Besserwisser:

Ich habe mir das Defensiv-Portfolio zum Vorbild genommen.

Ich habe noch ein paar alte Anleihen, aber der Rest

...

:thumbsup: Die defensive Variante ist wahrscheinlich auch am besten kompatibel mit den meisten Anlegern. Insbesondere, da viele Anleger dazu neigen, kürzer anzulegen, als sie es ursprünglich geplant hatten. Gerade unter dieser Voraussetzungen und wenn Anleger nicht gewillt sind, höheres Risiko einzugehen, würde ich die defensive Variante empfehlen. Man darf nicht vergessen, dass diese immer noch 65% Aktien beinhaltet, wenngleich diese durch eher defensive Titel dominiert werden. Historisch gesehen wäre die defensive der offensiven Variante was die absolute geometrische Rendite angeht sogar überlegen gewesen. Die defensive US-Variante hätte zudem die Inflation nach Steuern in jedem beliebigen 5-Jahreszeitraum in USD seit 1970 geschlagen (der schlechteste historische 5-Jahreszeitraum mit kumulativer Realrendite von +9,20% nach Steuern). Für die defensive World-Variante fehlen mir entsprechende historische Daten.

 

Rein aus Interesse und da ich meinem Umfeld selbst immer die freie Wahl lasse und bei dieser Frage keine Empfehlung abgebe: Welche Form der defensiven Variante hast du denn für dich umgesetzt - die US- oder die Welt-Variante?

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Besserwisser

Die Weltvariante

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 5.11.2023 um 22:18 von Glory_Days:

Die defensive Variante (US-Sektoren Daten) hätte zudem die Inflation nach Steuern in jedem beliebigen 5-Jahreszeitraum in USD seit 1970 geschlagen (der schlechteste historische 5-Jahreszeitraum (1980 - 1985) mit kumulativer Realrendite von +9,20% nach Steuern).

Hier noch der zugehörige Plot natürlich mit dem Disclaimer, dass die Vergangenheit nicht in die Zukunft extrapoliert werden kann. Dennoch eine schöne Darstellung wie ich finde:

grafik.png.695619d01b9e07822a6de6a34636fdec.png

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Sapine
vor 9 Stunden von geldvermehrer:

Wer legt mittlerweile nach dem Offensiv/Defensiv-Portfolio an?

Ich würde es zumindest mit der Hälfte machen, wenn ich am Anfang meiner Anlegerkarriere stehen würde.

vor 4 Stunden von geldvermehrer:

Warum legt ihr nicht nach dem Offensiv/Defensiv-Portfolio an?

Wenn ich meine Anlagen jetzt komplett umstellen würde, müsste ich eine Menge Steuern zahlen. Das widerstrebt mir als Buy and Hold Anleger mächtig und wäre sehr renditeschädigend. Dennoch habe ich versucht mit einem Teil der Neuanlagen einen Tilt in der Richtung zu realisieren. 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 10 Stunden von Glory_Days:

Vermutlich niemand, außer meine Wenigkeit und ein paar Leute in meinem Umfeld. So realistisch muss man sein und ich will hier auch niemanden aktiv überzeugen. 

Dafür wiederum lassen sich bestimmt zahlreiche Gründe finden. 

Ein Grund :o 

Zitat

 

1/2 * (Σ_i w_i*σ_i^2 - σ_P^2) [Willenbrock]
= 1/2 * (Σ_i wi*σ_i^2 - (Σ_i wi^2*σ_i^2 + Σ_i Σ_(j, i≠j) wi*wj*σ_ij))
= 1/2 * (Σ_i wi*(1-wi)*σ_i^2 - Σ_i Σ_(j, i≠j) wi*wj*σ_ij)
= 1/2 * (Σ_i Σ_(j, i≠j) wi*wj*σ_i^2 - Σ_i Σ_(j, i≠j) wi*wj*σ_ij)

= 1/2 * (Σ_i Σ_j wi*wj*σ_i^2 - Σ_i Σ_j wi*wj*σ_ij)
= 1/2 * Σ_i Σ_j RB_ij [Bernstein]

 

mit RB_ij = RB_ji = wi*wj*(σ_i^2/2 + σ_j^2/2 - σ_ij) und RB_ii = 0

 

Wenn das mittelfristige Ziel ist, einen Fonds aufzulegen (?), dann empfehle ich deutlich weniger Mathe, dafür mehr Dampfplauderei, also das was Beck macht.

 

vor 10 Stunden von Glory_Days:

Rein aus Interesse und da ich meinem Umfeld selbst immer die freie Wahl lasse und bei dieser Frage keine Empfehlung abgebe: Welche Form der defensiven Variante hast du denn für dich umgesetzt - die US- oder die Welt-Variante?

Rein aus Interesse: Wo findet man schnell und einfach die verschiedenen Varianten inkl. Zusammensetzung?

PS Gefunden ->  #1 

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geldvermehrer
vor 11 Stunden von Glory_Days:

Vermutlich niemand, außer meine Wenigkeit und ein paar Leute in meinem Umfeld. So realistisch muss man sein und ich will hier auch niemanden aktiv überzeugen.

Überzeugt bin ich schon von deinem OD-P, ich habe deinen thread intensiv durchleuchtet (so weit es mir geistig möglich war:lol:) und einfach keine Schwachstellen, Unstimmigkeiten oder sonst etwas "Auffälliges" entdeckt. Vergleiche habe ich mit anderen, in der Vergangenheit erfolgreichen Mischportfolios z.B. mit Ray Dalio, herangezogen, die Erkenntnisse von Bernstein bezüglich Asset Allokation "über den thread gelegt"........

Mich hindert bisher nur mein Alter (schon fortgeschritten und das Depot ist nach meinem Ableben für meine Kinder gedacht, deshalb sollte es so einfach wie möglich sein, kein Rebalancing etc., was aber für die OD-P sehr wichtig ist aus meiner Sicht) und meine Bequemlichkeit (KISS).

In Frage kommt für mich eventuell die defensive Variante für Geld aus dem Erlös eines kürzlich getätigten Verkaufes von physischem Gold.

Mit einem Horizont von 5-10 Jahren, da bin ich hoffentlich selbst noch am Ruder und kann jahrlich Rebalancing betreiben.....

Oder du legst tatsächlich einen ETF auf^_^

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