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Bärenbulle

Stagflation, Inflation wir kommen! Welche Assetallokation, welche konkreten Anlagevehicel?

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Wenn man weiter liest:

Zitat

In der Vergangenheit haben empirischen Studien gezeigt, dass die Bedingung der gedeckten Zinsparität als erfüllt angesehen werden kann. Diese Gültigkeit hat jedoch seit der Finanzkrise 2008 an Bedeutung verloren. So sind seit der Finanzkrise für viele G10-Währungen teils starke Abweichung von der gedeckten Zinsparität zu erkennen. Die Wissenschaft erklärt diese Abweichungen durch einseitige Hedging-Nachfragen kombiniert mit erhöhten Regulierungskosten von Banken sowie Liquiditätsprämien.

Die Bedingung der ungedeckten Zinsparität gilt seit jeher als nicht erfüllt. Ineffizienzen der Devisenmärkte und nicht risikoneutrales Verhalten der Marktteilnehmer werden als Ursachen dafür gesehen, dass die Bedingung der ungedeckten Zinsparität nicht erfüllt ist.

Die Zinsparitätenbedingung wird häufig als integraler Modellbaustein moderner Wechselkurstheorien zugrunde gelegt. So basiert sowohl das monetaristische Wechselkursmodell als auch das Dornbusch-Modell überschießender Wechselkurse auf der Annahme der ungedeckten Zinsparität. Des Weiteren kann die Zinsparität auch auf empirische Wechselkursfragen angewendet werden.

Darüber hinaus ist die Zinsparitätentheorie Gegenstand extensiver Forschung. Sie wurde aufgrund der einfachen Datenbeschaffung häufig empirischüberprüft. Überraschenderweise wird die Theorie jedoch zumeist empirisch widerlegt. Meist wird dies darauf zurückgeführt, dass auch andere Einflussgrößen als Zinsen und Wechselkurserwartungen die Anlageentscheidung beeinflussen oder dass wichtige Voraussetzungen für die Gültigkeit der Theorie (z. B. das Vorliegen vollkommener Kapitalmärkte) nicht zutreffen.

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 1 Stunde von Ramstein:

Wenn man weiter liest: ....

 

Auf dieser Basis kann man sicherlich diskutieren - und dann macht es auch Spaß!

 

Die Zinsparitätentheorie ist nicht perfekt - ähnlich wie die EMH. Wenn man die beiden Theorien kennt und verstanden hat, kann man versuchen, Schlupflöcher zu finden. Also Fälle, in denen die Theorien nicht gelten. Und dort winkt dann vielleicht ein Extra-Gewinn. Dass die vollkommene Kapitalmobilität nicht gegeben ist, ist ebenso ein Ansatzpunkt wie Fehleinschätzungen der Zentralbanken.

 

Wenn ich allerdings lese:

Zitat

Ein von der FED gesteuerter höherer Zins in USA zieht mehr ausländische Investoren an, die dann mehr USD nachfragen und den USD Kurs steigen lassen, widerspricht der Theorie bzw die FED stört das Gleichgewicht.

 

dann frage ich mich, ob die Zinsparitätentheorie verstanden wurde. Denn die Zinsparitätentheorie sagt gerade eine allmähliche Abwertung des US-$ voraus, wenn es in den USA höhere Zinsen gibt als in Euroland.

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reko
· bearbeitet von reko

Die EZB könnte natürlich genauso für ein Ungleichgewicht sorgen.

Wenn die USA etwas gegen Inflation unternimmt (den Zinssatz erhöht), die EU aber trotz Inflation den Zinssatz künstlich niedrig hält, dann erwarte ich in der EU die höhere Inflation und eine langfristige Aufwertung des USD - andernfalls hätte die FED versagt.

Zielgröße für Zinsvorgaben der Notenbanken ist nicht nur die Inflation sondern z.B. auch der Arbeitsmarkt, der in obiger Theorie überhaupt nicht vorkommt. Würde alleine der Markt den Zinssatz bestimmen, dann könnten wir die Aktionen der Notenbanken ignorieren. Jeder Eingriff einer Notenbank ist zwangsläufig eine Störung des vorherigen Marktgleichgewichts.

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kleinerfisch
vor einer Stunde von reko:

Jeder Eingriff einer Notenbank ist zwangsläufig eine Störung des vorherigen Marktgleichgewichts.

Und da das jeweils vorherige Marktgleichgewicht seinerseits auf Grund des jeweils davorliegenden Notenbank-Eingriffs entstanden ist, gibt es eigentlich nie ein Marktgleichgewicht?

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reko
· bearbeitet von reko
vor 16 Minuten von kleinerfisch:

Und da das jeweils vorherige Marktgleichgewicht seinerseits auf Grund des jeweils davorliegenden Notenbank-Eingriffs entstanden ist, gibt es eigentlich nie ein Marktgleichgewicht?

Es würde sich nach einiger Zeit ein neues Marktgleichgewicht unter neuen Randbedingungen bilden. Diese Randbedingungen sind aber in der Theorie nicht enthalten und deshalb stimmt die Theorie auch meistens nicht.

Es ist ein Unterschied ob sich ein System frei entwickeln kann oder ob es in irgend einer Weise geregelt wird (hier von den Notenbanken).

Gleichgewichte kommen in der Theorie nur nach unendlicher Zeit ohne Störung zustande und sind eigentlich uninteressant. Sie sind eine Abstraktion zum leichteren Rechnen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 52 Minuten von reko:

Es würde sich nach einiger Zeit ein neues Marktgleichgewicht unter neuen Randbedingungen bilden. Diese Randbedingungen sind aber in der Theorie nicht enthalten und deshalb stimmt die Theorie auch meistens nicht.

Weil die Theorie nur Aussagen auf einer allgemeineren Ebene trifft (die durchaus von Wert sind), aber keine quantifizierbare Realität darstellen kann. Ansonsten müsste jeder Akteur/Markteilnehmer als eigenstehende Variable in einem gekoppelten Gleichungssystem auftauchen. Dieses System aufzustellen ist de facto unmöglich.

 

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Glory_Days

Vielleicht sollte man im Bezug auf eine antizipierte Stagflation auch einmal Ray Dalio's 'Holy Grail' erwähnen:
 

 

Jetzt müsste uns Ray nur noch die konkreten Income Streams nennen :-)

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reko
· bearbeitet von reko
vor 13 Stunden von stagflation:

Du könntest den Wirtschafts-Nobelpreis bekommen!

Das bezweifle ich, da längst bekannt.

 

Abweichungen von der gedeckten Zinsparität: Erklärung anhand der Euro/US-Dollar-Basis

Zitat

Seitdem sind teils starke Abweichungen erkennbar, die in Krisenzeiten relativ einfach zu erklären sind. Allerdings stellt die persistente Abweichung seit 2014 die Wissenschaft vor Herausforderungen. .. Im Ergebnis können die persistenten Abweichungen unter anderem durch eine einseitige Hedging-Nachfrage, Regulierungskosten und Liquiditätsprämien erklärt werden.

..

Ein Erklärungsansatz ist dabei, dass es sich durch die verstärkten regulatorischen Vorschriften für Banken nur um eine theoretische Arbitragemöglichkeit handelt, die nach dem Einbeziehen aller Kosten in der Praxis verschwindet.

siehe auch

Deviations from covered interest rate parity, NBER Working Paper No. 23170, 2017

Debt, leverage and money markets in times of crisis, Dissertation Jonas Schlegel, 2018

 

In Fremdwährungsanleihen wird man in den meisten Fällen ungedeckt investieren. Auch die Fiktionen, dass US und EU Staatsanleihen gleichwertig "risikolos" sind und man sich risikolos hedgen kann sind zweifelhaft.

Handelsbilanzüberschüsse, -Defizite und nicht ausgeglichene Kapitalstöme sind ein klares Zeichen, dass kein Gleichgewicht herrscht.

 

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bmi
· bearbeitet von bmi
vor 10 Stunden von Glory_Days:

Vielleicht sollte man im Bezug auf eine antizipierte Stagflation auch einmal Ray Dalio's 'Holy Grail' erwähnen:
Jetzt müsste uns Ray nur noch die konkreten Income Streams nennen :-)

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Wirtschaftliche Treiber (Inflation, Growth) für die verschiedenen Assetklassen => Korrelation.

Fand ich eine ganz gute Darstellung. Bitcoin noch mind. bei Gold ergänzen (Link).

 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 9 Stunden von Glory_Days:

Vielleicht sollte man im Bezug auf eine antizipierte Stagflation auch einmal Ray Dalio's 'Holy Grail' erwähnen:
...

Jetzt müsste uns Ray nur noch die konkreten Income Streams nennen :-)

Ich antworte mal für Ray :lol::

Put your money in our hands so we can make money no mater what happens.

But for you we have no idea so we will diversify it because we have no clue what will happen.

 

PS (ernst gemeint) Oder aber macht es so wie immer:

 

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bestox
· bearbeitet von bestox

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Quelle: Link YouTubeVideo

 

passt zum Thema - ich fand ganz interessant, wie Beck die 20%-Investitionsreserve gegeben den neuem Umfeld umschichtet - siehe oben rechtes Bild.

 

Ich würde die Investitionsreserve auch in einer Stagflation einfach in Cash halten.

 

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Bärenbulle

Bild2.jpg

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Glory_Days
vor 2 Stunden von bmi:

Fand ich eine ganz gute Darstellung.

Das sind aber keine 15-20 unkorrelierte Return Streams und auch nichts, was wir nicht schon längst diskutiert hätten.

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falcojugger
vor 2 Stunden von bestox:

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Quelle: Link YouTubeVideo

 

passt zum Thema - ich fand ganz interessant, wie Beck die 20%-Investitionsreserve gegeben den neuem Umfeld umschichtet - siehe oben rechtes Bild.

 

Ich würde die Investitionsreserve auch in einer Stagflation einfach in Cash halten.

 

Der Aspekt Investitionsreserve treibt mich gerade auch um. Gibt es Threads wo das Thema im Kontext hoher Inflation (+7%) / Stagflation oder im worst-case sogar globaler Rezession diskutiert wird? Mir ist klar, dass Werterhalt mit schwankungsarmen und flexiblen Produkten bei 7%+ Inflation schwierig wird. Ich frage mich allerdings, ob es "attraktivere" Lösungen als TG gibt, mit denen der Realverlust reduziert werden kann - bei gleichzeitiger Flexibilität jederzeit in Aktien einsteigen zu können, wenn diese korrigieren.

 

@bestox: Warum würdest du die Investitionsreserve nicht auch in schweizer Staatsanleihen umshiften? Cash bringt aktuelle garantierte Inflationsverluste. Die schweizer Inflation liegt aktuell ca. 5% unter der Deutschen. Selbst bei negativer Anleihenrendite sollten hier niedrigere Realverluste möglich sein.  Zudem wertet wahrscheinlich der Franken ggü. dem Euro auch noch weiter auf: https://www.nzz.ch/finanzen/dollar-und-franken-sind-nun-krisenwaehrungen-wegen-dem-starken-us-militaer-und-dem-guten-ruf-der-schweiz-ld.1673249 

 

 

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Madame_Q
vor 2 Stunden von falcojugger:

Zudem wertet wahrscheinlich der Franken ggü. dem Euro auch noch weiter

Das ist nicht sicher.

Es ist und bleibt ein Währungsrisiko.

Es gibt keinen Freischein ohne Risiko.

vor 2 Stunden von falcojugger:

Ich frage mich allerdings, ob es "attraktivere" Lösungen als TG gibt, mit denen der Realverlust reduziert werden kann - bei gleichzeitiger Flexibilität

Nicht ohne ein Mehr an anderen Risiken. Sonst würde jeder statt Cash diese eine Wunderlösung nutzen.

Beck hat ja den Nachteil, dass er wie alle Fonds nicht längere Zeit und groß in Cash darf.

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Gast230418
vor 17 Minuten von Madame_Q:

Es ist und bleibt ein Währungsrisiko.

Ein Währungsrisiko kann auch eine Währungschance sein ... :-*

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 22 Minuten von Oli83:

Ein Währungsrisiko kann auch eine Währungschance sein ... :-*

Klar, so wie die hohe Volatilität jeder riskanten Assetklasse auch eine Chance ist.

Aber willst du das als Begründung anbringen, wen  jemand ein sicheres Asset sucht?

Aber ok, es gibt ja auch Leute, die Gold als RK1 sehen.:rolleyes:

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Gast230418
vor 12 Minuten von Madame_Q:

Aber willst du das als Begründung anbringen, wen  jemand ein sicheres Asset sucht?

Aber ok, es gibt ja auch Leute, die Gold als RK1 sehen.:rolleyes:

Nein, ich vertrete eher den Standpunkt, dass es "das sicher Asset" nicht gibt.

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Peter23
vor 2 Minuten von Oli83:

Nein, ich vertrete eher den Standpunkt, dass es "das sicher Asset" nicht gibt.

Du wirst aber doch auch nachvollziehen können, dass manche Assets schwankungsarmer/sicherer als andere sind, oder?

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Madame_Q
vor 5 Minuten von Oli83:

Nein, ich vertrete eher den Standpunkt, dass es "das sicher Asset" nicht gibt.

Richtig, aber die Frage war, ob es eine Alternative für Cash gibt, die nominal genauso stabil/vorhersehbar ist, aber weniger realen Verlust hat bei nicht gleichzeitig höherem Risiko. Die gibt es nicht.

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Gast230418
vor 3 Minuten von Peter23:

Du wirst aber doch auch nachvollziehen können, dass manche Assets schwankungsarmer/sicherer als andere sind, oder?

Klar, allerdings daraus, dass ein Asset in Relation schwankungsarm ist, würde ich nicht zwangsläufig ableiten, dass es auch sicherer ist. 

vor 2 Minuten von Madame_Q:

Richtig, aber die Frage war, ob es eine Alternative für Cash gibt, die nominal genauso stabil/vorhersehbar ist, aber weniger realen Verlust hat bei nicht gleichzeitig höherem Risiko. Die gibt es nicht.

Und hier stellt sich auch wieder die Frage, worin - sprich in welcher Währung, das Cash gehalten wird. 

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Peter23
vor 11 Minuten von Oli83:

Klar, allerdings daraus, dass ein Asset in Relation schwankungsarm ist, würde ich nicht zwangsläufig ableiten, dass es auch sicherer ist. 

Richtig. Schwankungsarm ist keine hinreichende Bedingung aber doch sicherlich eine notwendige, oder?

vor 12 Minuten von Oli83:

Und hier stellt sich auch wieder die Frage, worin - sprich in welcher Währung, das Cash gehalten wird. 

Die Frage könnte man im Allgemeinen vielleicht stellen, aber hier in diesem Forum wird die Antwort für die meisten eindeutig sein: Euro (zumindest wenn es sich um eine möglichst sichere Anlage handeln soll)

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Gast230418
vor 6 Minuten von Peter23:

Die Frage könnte man im Allgemeinen vielleicht stellen, aber hier in diesem Forum wird die Antwort für die meisten eindeutig sein: Euro (zumindest wenn es sich um eine möglichst sichere Anlage handeln soll)

Ich denke für viele dürfte es hier im Forum auch der CHF sein. EUR haltebene nur, weil es von den meisten die Heimatwährung ist. 

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Peter23
vor 19 Minuten von Oli83:

Ich denke für viele dürfte es hier im Forum auch der CHF sein. EUR haltebene nur, weil es von den meisten die Heimatwährung ist. 

CHF „haltebene nur“, weil es relativ stark an den EUR gebunden ist. ;)

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