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Bärenbulle

Zentrale Indikatoren für den Krisenbeginn 3.0 (Stagflation-Variante)

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berti123
· bearbeitet von berti123

Am 28.07. kommt die neue GDP raus und wird bestätigen, was jedem schon klar ist (auch der FED): Rezession. 

Dann wirds für die FED schwer das Narrativ vom achso gesunden Konsumenten und der stabilen Wirtschaft aufrecht zu erhalten --> keine weiteren Hikes, back to printing, Stagflation

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The Statistician
vor 1 Stunde von berti123:

Dann wirds für die FED schwer das Narrativ vom achso gesunden Konsumenten und der stabilen Wirtschaft aufrecht zu erhalten --> keine weiteren Hikes, back to printing, Stagflation

Die FED wird sich auf die Arbeitslosenzahlen konzentrieren, nicht auf eine technische Rezession. So schnell wird man sich vom Tightening nicht verabschieden und erst Recht wird man nicht so zügig mit QE o.Ä. beginnen. Auch wenn die FED ein Soft Landing präferiert, hat man bereits gesagt, dass das nicht garantiert ist. Solange die Rezession keine extremen Ausmaße annimmt, sehe ich vorerst keine Kursänderung solange die Inflation auf derart hohem Niveau liegt. 

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Bärenbulle

... und Touchdown.

 

Bild4.jpg.870faa3cfa9f83d39a70597512d15e6c.jpg

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berti123
· bearbeitet von berti123
vor 1 Stunde von The Statistician:

Die FED wird sich auf die Arbeitslosenzahlen konzentrieren, nicht auf eine technische Rezession. So schnell wird man sich vom Tightening nicht verabschieden und erst Recht wird man nicht so zügig mit QE o.Ä. beginnen. Auch wenn die FED ein Soft Landing präferiert, hat man bereits gesagt, dass das nicht garantiert ist. Solange die Rezession keine extremen Ausmaße annimmt, sehe ich vorerst keine Kursänderung solange die Inflation auf derart hohem Niveau liegt. 

Ansteigende Arbeitslosenzahlen sind doch die logische Konsequenz und der nächste Dominostein der umkippt. Man liest doch bereits von Entlassungen left and right. 

Hast Recht, QE wirds so schnell nicht geben, aber aufhören zu hiken wird man recht schnell (müssen). 

Gewisse Indikatoren sind nun sehr rasant sehr schlecht geworden und das gerade mal nach ~3Monaten hiking. Dauert nicht mehr lange und du hast deine "extreme Ausmaße". 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Die "initials claim" gehen ja bereits steil (unten rechts im Bild blau). Sollte die Rezession kommen, wird das schnell gehen und dann muss die FED abwägen wieviel Arbeitslose Sie zulassen will. Das Bullseye-Chart wird dann kräftig "schielen". Was mich nur wundert, dass die Zinsstruktur 3M10Y noch so steil bleibt.

 

Bild5.jpg

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The Statistician
vor 45 Minuten von berti123:

Ansteigende Arbeitslosenzahlen sind doch die logische Konsequenz und der nächste Dominostein der umkippt

Schon klar, nur dürfte sich das bei leichtem Rückgang des BIP in einem vertretbaren Rahmen halten. Es kommt ganz auf die Höhe der Arbeitslosigkeit an. So lange die Inflation auf dem aktuellen Niveau umherirrt und es keine Anzeichen für eine merkliche Abkühlung der Inflation gibt, wird man vorerst auf Kurs bleiben oder von mir aus nicht komplett wieder einen Rückzieher machen. Bei stärkerer Rezession und entsprechend starker Arbeitslosigkeit dürfte auch die Inflation simultan merklich abkühlen.

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Bärenbulle

Wenn der S&P500 von seinem PE von 18,7(?) auf den Avg. von 11,7 korrigiert, so fehlen noch 37%.

 

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mike351

Wann steigt ihr eigentlich wieder in den Markt ein? Ich stehe momentan mit einem Batzen Cash auf der Seitenlinie und warte auf einen guten Einstiegszeitpunkt.

 

Was mich erschreckt ist, dass das Shiller PE Ratio (https://www.multpl.com/shiller-pe) vom S&P500 noch immer auf 28,5 ist. Der langjährige Durchschnitt liegt bei 17.

 

Glaubt ihr dass der Markt noch um einiges fallen muss um wieder auf eine niedrigeres Shiller PE Ratio zu kommen?

Oder könnte es theoretisch sein, dass wir jetzt schon das Bottom vom S&P500 erreicht haben und das Shiller PE Ratio in den nächsten Jahren durch einen Seitwärtsmarkt abgebaut wird?

Muss zwangsweise der Kurs vom S&P500 fallen damit das Shiller PE Ratio fällt?

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EtfAnleger2022
vor 24 Minuten von mike351:

Wann steigt ihr eigentlich wieder in den Markt ein? Ich stehe momentan mit einem Batzen Cash auf der Seitenlinie und warte auf einen guten Einstiegszeitpunkt.

Bin noch gar nicht ausgestiegen. Warte am besten noch. Vielleicht geht es noch weiter runter.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 33 Minuten von mike351:

Muss zwangsweise der Kurs vom S&P500 fallen damit das Shiller PE Ratio fällt?

Selbstrendend. Aber auch das Shiller PE muss in Relation zum Zins betrachtet werden. Es würde also nur auf seinen Median fallen, wenn auch der Zins auf seinen langjährigen Mittelwert steigt (was er ja grade tut).

 

PS: Deswegen ist ja auch der von BigWigster oben verlinkte "Excess Cape Yield" sehr hilfreich. Aber Bewertungsniveaus sind für ein zinszyklusbasiertes/mittelfristiges Timing nicht wirklich hilfreich. Da renden wir eher von langjährigen Anpassungsprozessen. Wobei natürlich in Krisenzeiten auch mal alles recht schnell gehen kann.

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PapaPecunia

Die Sparquote der US-Privathaushalte war zuletzt bereits bei unter 5%, viel Luft ist da also nicht. Die spannende Frage ist, wie viel des während Corona angesparten Vermögens noch vorhanden ist. Und wie viel davon ggf. auch in Aktien geparkt ist (siehe Einzelfallbeispiele im Thread aktuelles Marktgeschehen, wo der Notgroschen oder Geld das in Kürze zwingend benötigt wird investiert wurde). Momentan spricht einiges für einen Negativkreislauf in Sachen Immobilien und Aktien. 

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 5 Stunden von PapaPecunia:

Die spannende Frage ist, wie viel des während Corona angesparten Vermögens noch vorhanden ist. Und wie viel davon ggf. auch in Aktien geparkt ist (siehe Einzelfallbeispiele im Thread aktuelles Marktgeschehen, wo der Notgroschen oder Geld das in Kürze zwingend benötigt wird investiert wurde). Momentan spricht einiges für einen Negativkreislauf in Sachen Immobilien und Aktien. 

 

Angeblich ertrinken die Haushalte in Liquidität. Das Problem dabei ist, dass das in Form von "velocity" als Brandbeschleuniger für die Inflation dienen kann. Aber die Verbraucher  sind vielleicht zz. auch so verängstigt, dass eventuell alle nur drauf sitzen bleiben.

Hast recht ...

... hat sich wohl schon wieder relativiert:

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vor 5 Stunden von PapaPecunia:

Und wie viel davon ggf. auch in Aktien geparkt ist (siehe Einzelfallbeispiele im Thread aktuelles Marktgeschehen, wo der Notgroschen oder Geld das in Kürze zwingend benötigt wird investiert wurde).

Die Stockanteil in den Depots hat sich von den 70er verringert, ist aber immer noch ungesund hoch. Der Bondanteil ist vglw. niedrig.

Bild1.thumb.jpg.bbf953ab5c997ec5283b2c8e34bdff28.jpg

 

Ich denke durch den Average werden wir noch durchrauschen:

 

Bild2.jpg.215854f7611f5cecfdd7f91715079a67.jpg

 

... nach der Logik wären Bonds vielleicht schon ein Kauf.

 

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Madame_Q
vor 9 Minuten von Bärenbulle:

.. nach der Logik wären Bonds vielleicht schon ein Kauf.

Ich weiß, was du meinst mit den Bonds/Langläufern. Trotzdem finde ich, dass gerade jetzt fast jede Assetklasse....wie soll ich es ausdrücken...irgendwie in der Luft/in der Mitte hängt. Aktien sowieso, bei Bonds kann der Abschlag auch noch nicht vorbei sein, Gold ist auch unberechenbar und Rohstoffe schätze ich auch als ein 50/50 ein (noch eine zeitlang hoch oder aus die Party).

Über "Cash is King" lachen jetzt denke ich langsam weniger, als noch vor drei Monaten. 

 

Den Hut muss ich übrigens schon ziehen vor dir, weil deine Einschätzungen bis heute ziemlich gut getroffen haben. Allein dafür würde dir wohl schon die ein oder andere KAG einen Job als Fondsmanager anbieten:D. Dass aber auch du kein Hellseher bist, ist uns trotzdem allen bewusst.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

TIPS bzw. inflationsgeschützte Bundesanleihen sind vielleicht schon ein Kauf (siehe hier) - eine sichere positive reale Rendite bei Halten bis zur Fälligkeit ist in diesen Tagen doch schon ein Wert an für sich.

 

Ansonsten ist der Aufbau einer Cashreserve als Absicherung in volatilien Zeiten natürlich immer möglich - man muss sich halt der stark negativen reale Rendite bewusst sein (die in anderen Anlageklassen kurzfristig aber relativ gesehen noch viel schlechter ausfallen kann).

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Madame_Q
vor 19 Minuten von Glory_Days:

man muss sich halt der stark negativen reale Rendite bewusst sein

Ganz ehrlich:

Über welchen Zeitraum reden wir hier, wenn wir von Cash (rein als Timing-Instrument; nichts für mich!) sprechen? Schon bis Ende des Jahres dürfte etwas klarer sein, was Sache. Tut das so weh, mal 1-2 Jahre Cash zu halten? Es klingt immer so nach "Cash auf ewig mit 7% Inflation". Das ist doch nicht die Praxis.

Für Market-Timer (!!) dürfte Cash aktuell vielleicht das beste Rendite-Risiko-Verhältnis haben.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 4 Stunden von Madame_Q:

Ganz ehrlich:

Über welchen Zeitraum reden wir hier, wenn wir von Cash (rein als Timing-Instrument; nichts für mich!) sprechen? Schon bis Ende des Jahres dürfte etwas klarer sein, was Sache. Tut das so weh, mal 1-2 Jahre Cash zu halten? Es klingt immer so nach "Cash auf ewig mit 7% Inflation". Das ist doch nicht die Praxis.

Für Market-Timer (!!) dürfte Cash aktuell vielleicht das beste Rendite-Risiko-Verhältnis haben.

Das ist absolut richtig - bei Trendfolgestrategien, die in Cash oder kurzlaufende Staatsanleihen rotieren, wäre man auch schon seit Monaten im Risk-free Modus. Ich bin neben meinem Buy-and-Hold Ansatz + Rebalancing ein Freund davon, Cash als strategische Assetklasse einzusetzen (mit dem schönen Nebeneffekt, dass Cash garantiert die Volatilität des Gesamtportfolios verringert). Insbesondere bei großen Einbrüchen und nachfolgender Erholung kann sich diese Herangehensweise überproportional bezahlbar machen. Man braucht dafür aber Geduld und einen klaren Plan, den man dann emotionslos und mit ruhiger Hand umsetzen muss.

 

Viele Deutsche parken ihr Vermögen aber dennoch viel zu lange in Cash - da sie eben keinen Plan und keine Strategie haben. Auf Dauer erodiert dann die Kaufkraft, und wenn man jahrelang nichts tut geht das bei möglicherweise dauerhaft überhöhter Inflation im Zweifel auch schneller als man denkt.

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Drengist
· bearbeitet von Drengist
vor 12 Stunden von mike351:

Wann steigt ihr eigentlich wieder in den Markt ein? Ich stehe momentan mit einem Batzen Cash auf der Seitenlinie und warte auf einen guten Einstiegszeitpunkt.

 

Was mich erschreckt ist, dass das Shiller PE Ratio (https://www.multpl.com/shiller-pe) vom S&P500 noch immer auf 28,5 ist. Der langjährige Durchschnitt liegt bei 17.

 

Glaubt ihr dass der Markt noch um einiges fallen muss um wieder auf eine niedrigeres Shiller PE Ratio zu kommen?

Oder könnte es theoretisch sein, dass wir jetzt schon das Bottom vom S&P500 erreicht haben und das Shiller PE Ratio in den nächsten Jahren durch einen Seitwärtsmarkt abgebaut wird?

Muss zwangsweise der Kurs vom S&P500 fallen damit das Shiller PE Ratio fällt?

Shiller nimmt Gewinne der letzten 10 Jahre, natürlich dieses Verhältnis immer noch hoch. Es glättet damit zyklische Schwankungen. Das normale KGV ist dagegen schon wieder näher am längerfristigem Mittel.

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Zasterbart
vor 23 Stunden von Madame_Q:

Schon bis Ende des Jahres dürfte etwas klarer sein, was Sache.

Aber nur, was 2022 betrifft.

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
Am 17.6.2022 um 17:55 von Madame_Q:

Ich weiß, was du meinst mit den Bonds/Langläufern. Trotzdem finde ich, dass gerade jetzt fast jede Assetklasse....wie soll ich es ausdrücken...irgendwie in der Luft/in der Mitte hängt. Aktien sowieso, bei Bonds kann der Abschlag auch noch nicht vorbei sein, Gold ist auch unberechenbar und Rohstoffe schätze ich auch als ein 50/50 ein (noch eine zeitlang hoch oder aus die Party).

Über "Cash is King" lachen jetzt denke ich langsam weniger, als noch vor drei Monaten.

Ja zur Zeit ist es wichtig aufgrund der steigenden Zinsen eine möglichst kurze Duration des Gesamtportfolios zu haben. Die kürzeste Duration hat nun mal Cash. Auch Commodities besitzen eigentlich keine wirkliche Duration, weil Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen und beide Größen vglw. unabhängig von Zinsen sind bzw. steigende Zinsen eher für eine expansive Wirtschaft stehen und daher Commodities - wenn überhaupt - praktisch positiv mit Zinsen korreliert sind. Das macht Sie derzeit zu einer Portfoliostütze. Problematisch wird es aber wenn eine Rezession zu den derzeitigen Zinsteigerungs-Sorgen hinzukommen würde. Noch sind die Kurskorrekturen vor allem den steigenden Zinsen geschuldet und weniger einem steigenden Risikopremium. Das kann aber noch kommen (bzw. folgt gerne mal auf dem Fusse).

 

Am 17.6.2022 um 17:55 von Madame_Q:

Den Hut muss ich übrigens schon ziehen vor dir, weil deine Einschätzungen bis heute ziemlich gut getroffen haben. Allein dafür würde dir wohl schon die ein oder andere KAG einen Job als Fondsmanager anbieten:D. Dass aber auch du kein Hellseher bist, ist uns trotzdem allen bewusst.

Danke für die Blumen.

 

Am 17.6.2022 um 18:03 von Glory_Days:

TIPS bzw. inflationsgeschützte Bundesanleihen sind vielleicht schon ein Kauf (siehe hier) - eine sichere positive reale Rendite bei Halten bis zur Fälligkeit ist in diesen Tagen doch schon ein Wert an für sich.

Sofern die Linker eine lange Laufzeit haben würde ich Sie unter Timing-Gesichtspunkten noch nicht anfassen, denn Sie sind nun mal sehr zinssensitiv und zudem ziemlich illiquide. Schaut man auf die Taylor-Rule, können die Zinsen auch noch gut und gerne auf 5 oder 6 Prozent steigen.

 

Cash und Commodities und vielleicht noch kurze Inflationslinker sind in Zeiten steigender Inflation und Zinsen wie erwartet das Mittel der Wahl. Ggf. noch Gold, aber das ist bei steigende Realzinsen (noch) keine große Hilfe, weil es eine Duration von knapp 30 Jahren hat. Dafür hält es sich aber tapfer. Value mit kurzer Duration ist die weniger schlechte Alternative zu Growth. SC halten sich (noch) ähnlich wie LCs, weil vermutlich Zinserhöhungen und nicht (Rezessions)-Risiko die Hauptursache der Korrekturen sind.

 

Ich nehme mir noch Zeit bis zur Juli FED Sitzung, um zu entscheiden wie es weitergeht. Bis dahin dürfte klarer werden, ob es wirklich der rezessive Weg ist oder ob wir einen Mid Cycle Crash aufgrund der Zinserhöhungen hatten. Die Zinsstruktur spricht eigentlich immer noch für Letzteres. Allerdings sagt die 2Y10Y-Zinsstruktur was völlig anderes als die 3M-10Y-YC. Erstere hat aber eigentlich einen etwas längeren Horizont. Zudem ist ein schneller Marsch in die Inversion der 3M-10Y-Zinsstruktur nicht unwahrscheinlich. Ich denke an dem Spread zur nächsten Sitzung kann man dann aber recht gut beurteilen wie groß unser Problem ist. Folgende 3 Szenarien kann man unterscheiden:

Szenario 1 "Zügiges Abgleiten in Rezession": In dem Fall kann es problemlos je nach Schwere nochmal deutlich weiter runter gehen. Wird es eine schwere Rezession, sind nochmal locker 40% drin. Es ist aber auch gut möglich, dass die FED vorher den Kurs wechselt und wieder den Put auspackt. In dem Fall könnte man wieder einsteigen. Aber ich glaube nicht so schnell an eine Piroette. Denn die Inflation muss zunächst gebrochen werden.

Szenario 2: "Rezession in 2023": In dem Fall kann sich der Aktienmarkt ggf. etwas erholen oder zumindestens stabil bleiben. Die Zinsen werden aber erstmal weiter steigen und die Zinsstruktur am kurzen Ende wird sich weiter verflachen. Aber auch in diesem Fall sind Aktien sehr unattraktiv mit hohem Risiko und vglw. geringer Renditeerwartung. 

Szenario 3 "Mid Cycle-Crash / Soft Landing": Hier ist der Kurs der Aktien unberechenbar. Denkbar ist, dass die Zinsen noch etwas steigen und Aktien erstmal stabil im Seitwärtskurs bleiben. Die Kursentwicklung halten Sie aufgrund der weiter steigenden Zinsen auch bei oder Sie explodieren in der zweiten Jahreshälfte, weil die Inflation sich tatsächlich als relativ vorübergehend erweist.

 

Eigentlich glaube ich noch eher an Szenario 2 (so bin ich ja auch positioniert). Daher habe ich auch noch Aktien. Sollte sich im Juli Szenario 1 abzeichnen werde ich ggf. weiter Aktien und dann vor allem auch Rohstoffe verkaufen. Bei Szenario 2 lasse ich erstmal alles wie es ist und reduziere ggf. situativ. Allerdings bin ich seit letzter Wochen nicht mehr so sicher, ob sich nicht doch Szenario 1 als das Reale entpuppt. Daher bin ich etwas "behind the curve". Auf 100 Aktienquote fahre ich jedenfalls in beiden Szenarien erst hoch, wenn die Zinswende kommt. Szenario 3 halte ich wie gesagt für eher unwahrscheinlich.

 

Der BaR MoC ist auch nicht wirklich eindeutig, aber verschlechtert sich etwas:

Bild1.jpg.63b60d941f7bc321a4f632008bd0f190.jpg

 

Hilfreich wäre es ggf. noch GDP Forecasts zu diskutieren und solche hier zu sammeln die wirklich etwas taugen. Wie gut LEI, ISM & Co sind ist auch schwer zu beurteilen, weil aufgrund der Extremheit des Covid-GDP-Absturzes einige Indikatoren aus dem Tritt scheinen, u.a. weil Sie von falschen Kapazitätsniveaus ausgehen. Insgesamt ein ziemlicher Blindflug.

 

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bmi
· bearbeitet von bmi
vor 1 Stunde von Bärenbulle:

Auch Commodities besitzen eigentlich keine wirkliche Duration, weil Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen und beide Größen vglw. unabhängig von Zinsen sind bzw. steigende Zinsen eher für eine expansive Wirtschaft stehen und daher Commodities - wenn überhaupt - praktisch positiv mit Zinsen korreliert sind.

Wirken sich steigende Zinsen (und parallel der steigende Dollarkurs) nicht eher negativ auf Rohstoffpreise aus?

 

Die Frage ist natürlich (wie du bereits angemerkt hast), wie groß der Einfluss von Zinssatz und Dollarkurs/Wechselkursen überhaupt auf Rohstoffpreise ist, da wir aktuell durch den Ukrainekrieg und Coronamaßnahmen in China Engpässe bei der Versorgung haben und somit das Angebot verknappt. Ergo Inflation befeuert und sich wiederum positiv auf Rohstoffpreise auswirkt. 

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Bärenbulle
Gerade eben von bmi:

Wirken sich steigende Zinsen (und parallel der steigende Dollarkurs) nicht eher negativ auf Rohstoffpreise aus? Inflation wirkt sich positiv aus, aber stiegende Zinsen/starker Dollar negativ?

 

Die Frage ist natürlich, wie groß der Einfluss von Zinssatz und Dollarkurs/Wechselkursen überhaupt auf Rohstoffpreise ist, da wir aktuell durch den Ukrainekrieg und Coronamaßnahmen in China Engpässe bei der Versorgung haben und somit das Angebot verknappt.

Letzlich sind alle Assetklassen zinssensitiv. Auch Commodities reagieren theoretisch auf die Veränderung der Realrendite (Zins - Inflation). Allerdings haben Rohstoffe historisch in Zeiten von restriktiven Zins-Regimen besser performed. Das liegt vermutlich daran, dass eigentlich Zins, Inflation und Wirtschaftswachstum sowieso positiv miteinander korreliert sind. Daher gilt nicht wirklich Commodities = f (Inflation, -Zins) sondern eher:

Commodities = f (Wirtschaftswachstum, welches oberhalb des Potenzials des durchschnittlichen WWs liegt)

 

Ein WW oberhalb des Potenzials kennen wir aus der Taylor-Rule und es wirkt inflationär.

 

Sprich in diesem Regime herrscht meist Inflation und die Zinsen steigen (und Realrenditen tendieren eher unbestimmt).

Wechselkurse schlagen sich indirekt in Inflation nieder und können die Nachfrage beeinflussen. Ich halte aber nicht viel davon, weil das mMn nicht wirklich prognostizierbar ist (ggf. wissen andere wie).

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Drengist
vor 1 Stunde von Bärenbulle:

Ich nehme mir noch Zeit bis zur Juli FED Sitzung, um zu entscheiden wie es weitergeht. Bis dahin dürfte klarer werden, ob es wirklich der rezessive Weg ist oder ob wir einen Mid Cycle Crash aufgrund der Zinserhöhungen hatten. Die Zinsstruktur spricht eigentlich immer noch für Letzteres. Allerdings sagt die 2Y10Y-Zinsstruktur was völlig anderes als die 3M-10Y-YC. Erstere hat aber eigentlich einen etwas längeren Horizont. Zudem ist ein schneller Marsch in die Inversion der 3M-10Y-Zinsstruktur nicht unwahrscheinlich. Ich denke an dem Spread zur nächsten Sitzung kann man dann aber recht gut beurteilen wie groß unser Problem ist. Folgende 3 Szenarien kann man unterscheiden:

Szenario 1 "Zügiges Abgleiten in Rezession": In dem Fall kann es problemlos je nach Schwere nochmal deutlich weiter runter gehen. Wird es eine schwere Rezession, sind nochmal locker 40% drin. Es ist aber auch gut möglich, dass die FED vorher den Kurs wechselt und wieder den Put auspackt. In dem Fall könnte man wieder einsteigen. Aber ich glaube nicht so schnell an eine Piroette. Denn die Inflation muss zunächst gebrochen werden.

Szenario 2: "Rezession in 2023": In dem Fall kann sich der Aktienmarkt ggf. etwas erholen oder zumindestens stabil bleiben. Die Zinsen werden aber erstmal weiter steigen und die Zinsstruktur am kurzen Ende wird sich weiter verflachen. Aber auch in diesem Fall sind Aktien sehr unattraktiv mit hohem Risiko und vglw. geringer Renditeerwartung. 

Szenario 3 "Mid Cycle-Crash / Soft Landing": Hier ist der Kurs der Aktien unberechenbar. Denkbar ist, dass die Zinsen noch etwas steigen und Aktien erstmal stabil im Seitwärtskurs bleiben. Die Kursentwicklung halten Sie aufgrund der weiter steigenden Zinsen auch bei oder Sie explodieren in der zweiten Jahreshälfte, weil die Inflation sich tatsächlich als relativ vorübergehend erweist.

 

Eigentlich glaube ich noch eher an Szenario 2 (so bin ich ja auch positioniert). Daher habe ich auch noch Aktien. Sollte sich im Juli Szenario 1 abzeichnen werde ich ggf. weiter Aktien und dann vor allem auch Rohstoffe verkaufen. Bei Szenario 2 lasse ich erstmal alles wie es ist und reduziere ggf. situativ. Allerdings bin ich seit letzter Wochen nicht mehr so sicher, ob sich nicht doch Szenario 1 als das Reale entpuppt. Daher bin ich etwas "behind the curve". Auf 100 Aktienquote fahre ich jedenfalls in beiden Szenarien erst hoch, wenn die Zinswende kommt. Szenario 3 halte ich wie gesagt für eher unwahrscheinlich.

Das ist mal eine gute und fundierte Erklärung der aktuellen Situation. Ich finde es derzeit aber extrem schwierig, eine gehaltvolle Aussage darüber zu treffen, welches Szenario wahrscheinlich ist. Warum? Welche Risiken bestehen?

 

1. Russland reduziert gerade die Gaslieferungen nach Europa, um so zu verhindern, dass die EU-Staaten (vor allem Deutschland) mit vollen Gasspeichern besser durch den Winter kommen. Wenn bei uns im Winter daraufhin Teile der Industrie nicht mehr produzieren können, könnte es einen heftigen Wirtschaftseinbruch geben.

 

2. In den USA sind im November Midterms. Das könnte die US-Regierung dazu bewegen, im Wahlkampf nochmal zu Stützungsmaßnahmen zu greifen, wenn die Rezession schon da ist oder sichtbarer am Horizont auftaucht. Relativ wahrscheinlich ist auch, dass Biden die Mehrheit im Repräsentantenhaus verliert und so zur Lame Duck wird. Keine guten Aussichten, sollte die Zinswende 2023 auf die Wirtschaft durchschlagen.

 

3. Der Krieg: Ich glaube - so zynisch das auch klingt - nicht mehr an eine militärische Eskalation über die Grenzen der Ukraine hinaus. Aber: Ich habe mir auch nicht vorstellen können, dass die Russen überhaupt die Ukraine überfallen.

 

4. Eine neue Corona-Welle im Herbst/Winter: In den westlichen Industrienationen gehe ich nicht von neuen harten Lockdowns aus. Aber China? Die halten ja an der schwachsinnigen No-Covid-Strategie fest.

 

5. Der robuste Arbeitsmarkt: Erstmal eine gute Nachricht. Aber: Der Lohndruck ist gerade in den USA groß und gleichzeitig werden die Knappheiten am Arbeitsmarkt mittlerweile zu einem echten Problem. Ein Beispiel: Zuletzt war ich in einem Hotel in Norddeutschland, das manche Zimmer tageweise nicht vermietet, obwohl es Nachfrage gibt. Sie haben einfach nicht genug Personal.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 13 Minuten von Drengist:

4. Eine neue Corona-Welle im Herbst/Winter: In den westlichen Industrienationen gehe ich nicht von neuen harten Lockdowns aus. Aber China? Die halten ja an der schwachsinnigen No-Covid-Strategie fest.

Richtig. Das Thema Corona gerät mir auch etwas zu sehr in den Hintergrund. Die Wahrscheinlichkeit, dass China im Herbst nochmal alles dicht machen wird, ist nicht gerade unrealistisch. Man kann sich dann ja vorstellen, wie die Lieferketten noch weiter zusammenklappen (ist ja jetzt schon nicht gerade toll). Wenn die Gewinne der Unternehmen dann zurückgehen, stehen die KGVs nicht mehr so toll da, wie jetzt manche schon denken. Die KGVs werden in diesem Szenario hoch gehen, was dazu führen kann, dass die Kurse nochmal runter müssen.

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mike351

Was haltet ihr eigentlich von dieser Prognose von Michael Burry, hier auch das passende Video (er hat schon den 2008er Crash vorhergesagt) dazu:

 

Also er verwendet schon das Shiller PE für seine Vorhersage und glaubt es müsste auf 16 fallen (S&P500 auf 1862 Punkte) um wieder auf das historische Mittel zu kommen. Fazit also: US-Aktien sind viel zu teuer wenn wir momentan bei Shiller PE von 28 sind, oder?

Das Shiller PE muss runtergehen (Kurs muss extrem fallen) damit wir wieder auf das Mittel von 16 kommen. @ Bärenbulle: Was spricht dagegen, das Shiller PE kann nicht ewig so hoch bleiben oder?

 

In einem anderen Thread habe ich auch gelesen, dass der Euro momentan im Vergleich zum Dollar um 25% zu billig ist. Das heisst, rein aus Wechselkursverlusten verliert man schon 25% wenn sich der Euro wieder zum langjährigen Durchschnitt annähert.

Gibt es momentan irgendeinen rationalen Grund überhaupt US-Aktien zu halten?

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dreizehn
· bearbeitet von dreizehn
2 hours ago, Bärenbulle said:

Schaut man auf die Taylor-Rule, können die Zinsen auch noch gut und gerne auf 5 oder 6 Prozent steigen.

Das fällt mir insofern schwer zu glauben, da das ja impliziert, dass sämtliche Ökonomen bei Kreditinstituten und Zentralbanken völlig im Dunkeln tappen mit Ihren 3%.

 

Unterstellt das nicht, dass dort ganze Abteilungen mit tausenden Mitarbeitern und wenig begrenztem Budget den ganzen Tag nur am Nasenbohren sind?

 

Das kann man als rationaler Mensch kaum nachvollziehen, warum sollte man dann diese Abteilungen überhaupt beschäftigen? Eine gewissen Relation zwischen Budget und Arbeitskraft würde ich da schon sehen.

 

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