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Zentrale Indikatoren für den Krisenbeginn 3.0 (Stagflation-Variante)

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das_mcc
· bearbeitet von das_mcc
vor 7 Stunden von ThomasMaier:

Neue Rentner führen zu Inflation, da sie die Nachfrage vergössern, aber gleichzeitig ihre Arbeitskraft der Wirtschaft entziehen

Demografie kommt unaufhaltsam auf uns zu -> Weniger Arbeitskräfte, dadurch muss auch das Wirtschaftswachstum weniger werden

Geld fließt dort hin, wo schlecht damit gewirtschaftet wird.

Im Gegenteil: Ältere Menschen konsumieren nachweislich weniger als jüngere.

Weniger Arbeitskräfte=weniger Wachstum klingt einfacher als es in Wahrheit ist. Es gibt Faktoren die Gegensätzlich laufen wie zB. die Digitalisierung.

Der letzte Satz ist auch Schlaubergertum. Genügend Wirtschaftswissenschaftler vertreten eher andersherum die These das der Markt effzienzen stets hebt und dies tut er mit Geld.

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ThomasMaier
Am 27.4.2022 um 21:22 von das_mcc:

Im Gegenteil: Ältere Menschen konsumieren nachweislich weniger als jüngere.

Weniger Arbeitskräfte=weniger Wachstum klingt einfacher als es in Wahrheit ist. Es gibt Faktoren die Gegensätzlich laufen wie zB. die Digitalisierung.

Der letzte Satz ist auch Schlaubergertum. Genügend Wirtschaftswissenschaftler vertreten eher andersherum die These das der Markt effzienzen stets hebt und dies tut er mit Geld.

Der letzte Satz ist wohl etwas aus dem Kontext gerissen: Dieser bezieht sich bei Sinn auf Förderungen / Subventionen usw @das_mcc

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ThomasMaier
· bearbeitet von ThomasMaier

 

Absolut nicht empfehlenswert ist übrigens, obwohl vom Thema her passend, ein Buchtitel den ich gerade hinter mir habe: "Die Inflation kommt" - obwohl vom Finanzbuchverlag, ist die Lektüre absolut oberflächlich (Autor Stefan Risse). Da hab ich mich eindeutig zuvor zu schlecht informiert, bevor ich das Buch zur Hand genommen habe. Ärgerlich. 

 

Seine Lösungen zur Inflation: Invest in Geld, Aktien und Immobilien - aber ohne jegliche fundierte Begründungen. Und auch ohne Gegenargumente (die es ja reichlich gibt) anzusprechen... 

 

=================

 

Interessant fand ich noch das Video von Thomas Mayer "Die Flucht aus dem Geld beginnt". Kennt ihr das? 

Zusammengefasst geht er davon aus, dass der Euro immer schwächer wird und die Menschen sich nach Alternativen zum Staatsgeld umschauen werden.

 

 

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das_mcc

Ja genau in Immobilien also wer heute noch kauft dem ist ja wohl nun nicht mehr zu helfen.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Au weiha ist die derzeitige Marktlage schwierig. Das Risiko ist übel hoch, aber Aktien sind beim Mainstream Dank des Inflation-Hedge-Narrativs schwer im Mode. Mit zittriger Hand am Abverkaufsdrücker, kann ich meine Passivität nicht abschütteln. Der Kommer in mir sagt halten und das hat sich bis jetzt durchgesetzt.

Mein innerer Ray Dahlio sieht das ganz anders. Und der Thomas oben erklärt fundiert wie es kommen wird, nur ist der Horizont unklar. Bei allem Geschrei weiß ich nur eines: KPIs sind immer noch besser als all das Gesülze innerer Stimmen. Traurig nur dass zwar die meisten meiner KPIs auf Risk-Off stehen, aber nur leider noch lange nicht alle. Sicher ist daher nur eins. Nämlich die drohenden Transaktionskosten. Was für ein Chaos.

 

Die Zinsstruktur hat sich wieder eingekriegt, aber nicht ohne das denkbar schwächste Signal aller Zeiten zu senden. Was damit anfangen? Das schärfste Instument im Werkzeugkasten wurde so auf vglw. nutzlos gestellt.  Internationale Zinsstrukturen sind zudem alle in Ordnung. Die relevantere US6-10Y ist (noch) stabil aber empfiehlt auch einen risikoarmen Kurs, den ich bisher nicht eingeschlagen habe. Außerdem wird Sie wohl bei all den anstehenden Zinserhöhungen mit hoher Wahrscheinlichkeit invers werden. Riskant ist der derzeitige Spread eh schon. Die Nullinie ist schliesslich ohne Bedeutung.

 

Die Töne im MoC BaR'sche KPI-Konzert gehen auch kräftig durcheinander, haben sich aber in minimalst aussagekräftiger Tendenz - inkl. LD das ist quasi der Leading MoC - in den Expansion Quadranten zurückgerettet.

Bild5.jpg.3e5953cce5bc28e675ff4c88e5e7b8d7.jpg

 

Der ziemlich vertrauenswürde Moorsche-Inflationsforecast wurde weder aktualisiert, noch trägt er mit einem klaren Trend zu Auflösung des unschönen Kuddelmuddels bei.

 

Die Fundamentale Sicht bei Aktien ist wie immer eh nicht wirklich relevant und bestimmt ja auch eher die Fallhöhe. Festzustellen ist aber das Growth grade kollabiert. Das finde ich ganz gut, denn ich bin unterproportional investiert und mein Depot merkt erfeulicherweise nichts davon. Warum eigentlich? Vermutlich liegt das an kaum US LCs und dem Value-Tilt u.a. in den SCs?

Jedenfalls kann so wieder etwas Sicherheit in den Bewertungen entstehen (allerdings ist das zuwenig und ggf. zu spät). Mal sehen in wie weit die fliehenden AaaaaaaaaRKK-Jünger eine ansteckende Sogwirkung entfalten. Etwas beruhigend (und paradoxerweise trotzdem ein Alarmsignal) das Aktien - auf kurze Sicht völlig fälschlicherweise - überall als Inflationschutz gehypt werden. Naja, jede stabilisierende Wirkung ist willkommen. Von mir aus auch aus den falschen Gründen.

Sehr problematisch ist, dass sich daher aber im FED-Modell die Zinsentwicklung von den Aktienrenditen abgekoppelt hat und nun die Frage ist, wer sich kurzfristig auf wen zubewegen wird. Das FED Modell ist das einzige Bewertungsmodell was kurzfristig überhaupt eine Aussagekraft besitzt. Nur sind beide Größen alles andere als stationär. Klar ist daher nur, dass Sie sich irgendwann mal wieder treffen werden.

 

Die fundamentale Sicht bei Gold ist auch nicht grade eindeutig. Gretchenfrage, die mir leider (auch intellekuell) nicht ganz klar ist, ist welche Realrendite genau den Goldpreis am stärksten beeinflusst. Die Realrendite am kurzen oder am langen Ende? ... oder die irgendwo dazwischen? Denn beide Enden verhalten sich zur Zeit ja deutlich anders. Das lange Ende rät zum Abverkauf von Gold, das kurze zum Gegenteil. Hat Gold eine Duration? Wenn ja welche? Logisch wäre ja eine seeeehr lange, aber na ja. Wer da mal eine Antwort / Studie für mich hat, verdient meine vollste Bewunderung. Dazu könnte man eigentlich auch mal ein eigens Forschungprojekt/oder wenigsten einen WPF-Faden aufmachen. Für Commodities generell ist das eine interessante Frage.

 

Gefunden habe ich noch eine wirklich schöne Darstellung der Forward-Rates mit denen man die FED-Sicht bzgl. anstehende Zinserhöhungen im Markt auf einen Blick ablesen kann:

Bild1.thumb.jpg.f3964ac239475f4a1301413e57607fa4.jpg

 

LIBOR dürften die meisten ja kennen. SOFR vielleicht nicht. Daher:

Zitat

Secured Overnight Financing Rate (SOFR)

An interest rate forward curve for a market index (like SOFR) is, at a discrete moment in time, a graphical representation of the market clearing forward rates for that index.

Forward curves are derived from financial contracts that price and/or settle based on future settings for the underlying index. For instance, the SOFR forward curve is derived by observing where contracts like SOFR futures and SOFR swap rates trade. These forward curves may then be used to price SOFR-based derivatives including swaps, floors, and interest rate caps, and may be used by borrowers for different aspects of underwriting and budgeting.

 

What does the forward curve represent?

Many assume that the forward curve represents the market’s current expectations or prediction for future interest rates. It is more accurate to think of the forward curve as the equivalent of a betting line for future settings of a base rate like SOFR. It shows the levels for a future base rate which drives supply-demand equilibrium today for financial contracts and instruments tied to those settings. Said another way, it represents the market's net position or indifference between fixing and floating for various terms. The forward curve is live and will shift as market forces move, especially at points farther along the curve.

The chart below shows actual rate outcomes compared to the forward curve “projections”. It is important to note that when rates do move, they tend to move far more dramatically (upwards or downwards) than implied by the forward curve. These movements tend to be driven by unexpected occurrences in the market (rate hikes/cuts, financial crises, material economic data releases, and global events). Other economic data and known events, like expected rate hikes/cuts, are reflected in the forward curve and so have minimal influence at the point at which they are announced.

 

Interessant auch die Hairy Charts (vergangene Forwardcurven) auf einen Blick:

Bild2.thumb.jpg.8cbbef1b7cd08e9320fa207d416c7504.jpg

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Kurzfristig besteht angesichts des heftigen Pessimismus-Sentiments die Chance auf eine Erholung:

Bild7.jpg.d484a7e86996539c008e1285fb275ca8.jpg

 

Die Zinsstrukturen senden (noch) divergente Signale:

 

Bild4.jpg.ccf0b33d1640fd4c03c6998a1ebab0ee.jpg

Der TED-Spread ist unauffällig:

 

Bild5.jpg

 

 

 

Die Bewertungsniveaus sind extrem hoch (auch wenn man die niedrigen Zinsen mit einbezieht):

Bild9.thumb.jpg.8a3feadeb4f5c9152ceca6076b7faa12.jpg

 

Die Haushalte haben noch nie in der Historie so viele Aktienanteile gehalten.

 

 

 

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Gold hat lt. PIMCO eine Duration von 27 Jahren.

 

Die 30 Jährige Realrendite und auch die 10 Jährige deutet darauf hin, dass Gold viel stärker einbrechen sollte.

Bild10.thumb.jpg.7abbc7c1cd9d0750044da6e3b25959f6.jpg

 

Allerdings ist die Angst extrem hoch und die Zuversicht so niedrig wie selten (was neben den langlaufenden Realzinsen der zweite wichtige Treiber des Goldpreises ist):

Bild8.jpg.c5cd3c1003193cf689aa3e12c0058600.jpg

 

... das erklärt die Divergenz am Ende von Chart 1 (gelber vs schwarzer Graf).

 

Sollte der Krieg enden und keine durch Zinsen induzierte Bruchlandung kommen, dann ist es jetzt keine gute Idee mehr Gold zu halten. Sobald der Krieg endet, kann Gold deutlich einbüßen. Ich halte meine Positionen trotzdem, denn in den nächsten 18 Monaten halte ich eine Bauchlandung für sehr wahrscheinlich und ständiges Hin- und Her macht nur die Taschen leer.

 

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Madame_Q

Ein gesunder Mittelweg mit einem gut diversifizierten Portfolio dürfte keine schlechte Wahl sein, denn damit verliert man in keinem Szenario total.

@Bärenbulle

Du bist doch gut aufgestellt, wenn ich deine letzte Zusammenstellung ansehe. Die Aktienquote könntest vielleicht noch minimal reduzieren, aber ansonsten passt das doch. Jedes starke Herumschrauben quält einen nur, sofern es anders kommt, als man denkt.

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Gast231208
vor 23 Minuten von Madame_Q:

Ein gesunder Mittelweg mit einem gut diversifizierten Portfolio dürfte keine schlechte Wahl sein, denn damit verliert man in keinem Szenario total.

@Bärenbulle

Jedes starke Herumschrauben quält einen nur, ...

 

:thumbsup: Und was man mit der für immer verlorenen Zeit (auf der Suche nach dem perfekten Timing-Depot),  doch für super-fantastilisch-tolle Dinge hätte machen können.

Stattdessen ergeht es einem wie Sisyphos (ihr wisst schon, der mit dem Stein). 

 

Andererseits - man soll ja nicht von sich auf andere schließen, für den einen ist's eine Qual für den anderen ;)

https://www.newyorker.com/humor/daily-shouts/catching-up-with-sisyphus

 

 

6_JAK_Sisyphus (1) ttt.webp

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Owl

https://de.tradingview.com/chart/SPX/YWV1W0o6/?&utm_source=Weekly&utm_medium=email&utm_campaign=TradingView+Weekly+74+(DE)

auf play drücken -> sind jetzt in der Orangen Phase

historisch gesehen funktionierte Rot und Blau ganz zuverlässig.. alles dazwischen eher etwas schwammig.

Zitat

Auf der Suche nach den besten Indikatoren, um eine Rezession zu antizipieren, stelle ich Ihnen hiermit eine Kombination aus 3 fundamentalen Indikatoren vor. Danke an Jay und Brian für eure Unterstützung.

- Den LKW-Indikator bzw. den Heavy Truck Index ( FRED:HTRUCKSSAAR ) habe ich bereits in einer früheren Idee dargestellt. Der Heavy Truck Index ist eine Datenreihe, die die Anzahl der neu zugelassenen schweren Lkw in den Vereinigten Staaten erfasst. Wir gehen davon aus, dass, wenn der Heavy Truck Index über seinem 18-monatigen exponentiellen Durchschnitt notiert, der Indikator ein positives Signal für die Konjunktur liefert.

- Die Arbeitslosenrate in den USA ( FRED:UNEMPLOY ): Notiert diese unter ihrem 12-monatigen exponentiellen Durchschnitt, gehen wir davon aus, dass der Indikator ein positives Signal für die Konjunktur liefert.

- Die Anzahl der neuen Wohneinheiten in Privatbesitz ( FRED:HOUST ). Mehr Menschen, die bereit sind, ein neues Haus zu bauen, sind ein Zeichen für eine florierende Wirtschaft. Notiert dieser Indikator über ihrem 18-monatigen exponentiellen Durchschnitt, gehen wir davon aus, dass der Indikator ein positives Signal für die Konjunktur liefert.

Auf dem Chart selbst sehen Sie den S&P 500 ( SP:SPX ). Die Farben im Hintergrund sind wie folgt zu interpretieren:

Blau: Alle 3 Indikatoren liefern ein positives Signal
Grün: 2 von 3 Indikatoren liefern ein positives Signal
Orange: 1 von 3 Indikatoren liefert ein positives Signal
Rot: Alle 3 Indikatoren liefern ein negatives Signal

Langfristig basiert die Entwicklung des Aktienmarktes auf der Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden Monaten und Jahren. Wenn ein Anleger einmal im Monat die Arbeitslosenquote, die Anzahl der zugelassenen LKWs und die Anzahl der Baubeginne im Auge behält, kann er die Aussichten für Aktien und die Wirtschaft mit einem relativ hohen Maß an Vertrauen beurteilen.

 

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Bärenbulle
Am 2.5.2022 um 10:59 von Owl:

https://de.tradingview.com/chart/SPX/YWV1W0o6/?&utm_source=Weekly&utm_medium=email&utm_campaign=TradingView+Weekly+74+(DE)

auf play drücken -> sind jetzt in der Orangen Phase

historisch gesehen funktionierte Rot und Blau ganz zuverlässig.. alles dazwischen eher etwas schwammig.

 

Danke. Das ist zwar eine sehr schöne Darstellung, aber der Aktienmarkt läuft einem wirtschaftlichen Abschwung - ca. 6 Monate - vor. Die Indikatoren zeichnen ein aktuelles Bild der Wirtschaftlichen Situation. Daher ist das mMn kein Leading Indikator.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 1.5.2022 um 23:49 von Bärenbulle:

Bild10.thumb.jpg.7abbc7c1cd9d0750044da6e3b25959f6.jpg

 

Warum ist das 10-Year Treasury Real Yield hier bei 0%? Laut Yardeni lag das US 10-Year Treasury Bond Yield minus CPI Inflation bei -6,4% im März und damit so tief wie nie zuvor:

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor einer Stunde von Glory_Days:

Warum ist das 10-Year Treasury Real Yield hier bei 0%? Laut Yardeni lag das US 10-Year Treasury Bond Yield minus CPI Inflation bei -6,4% im März und damit so tief wie nie zuvor:

grafik.thumb.png.e937f578a3f9bff502aed7ed2b7eaff7.png

Das ist 10Y-NominalBond - CPI Inflation. CPI ist ja YoY (also kurze Laufzeit) und in der oberen Real-Yield Grafik wird der Yield des 10Y-Inflation-Linker abgezogen d.h. es wird die lange Laufzeit verwendet (so ist das eigentlich auch richtig. Daher auch zuvor irgendwo mal meine Frage nach der Duration von Gold, die ja sehr lang ist.

 

Themenwechsel zu den Aktien-/&Bondmärkten:

 

Nachfolgend die Zinsgebirge (nominal) mit allen Laufzeiten. Immer wieder schön anzusehen:

Bild2.thumb.jpg.d1b0ccfdc7d4ecf8f90a5486a7605610.jpg

 

Theoretisch sieht man, dass die Zinseffekte mit der Duration 10 Jahre+ im Aktienmarkt schon eingepreist sein sollten (Schwarze Linie ist knapp auf 3% angekommen). Aktien haben auch eine lange Duration. Dieser rasante Zinsanstieg ist auch der Grund für die schlechte Aktienperformance (und nicht etwa der Krieg).

 

In dem Kontext sind die Forward-Zinsen in der folgenden Grafik recht aussagekräftig. Das schlimmste sollte nun geschafft sein, denn die 10Jährigen Zinsen sollten nun erstmal stabil bleiben (graue Linie). Zumindest glaubt das der Markt. Er glaubt auch, dass die Zinsanstiege wie üblich am kurzen Ende stattfinden werden (siehe z.B. Hochlauf LIBOR). Anfang 2023 dürfte die Zinsstruktur dann invertieren (in dem von mir ergänzten grünen Punkt). So sehen das zumindest die Forward-Märkte. Die Inversion würde dann kräftiger werden und über ein Jahr laufen. Die Dot-Plotts der FED sind etwas zahmer, aber der Markt glaubt an die dargestellten höhere Zinsen. 

Bild7.thumb.jpg.79c387c811a986972d004fa3525ddc37.jpg

Ich finde dieses Chart mit der Darstellung der Forward-Zinsen wirklich großartig, weil man damit noch etwas weiter in die Zukunft schauen kann bzw. ein besserer Gefühl für die Zeiträume und die vermuteten Entwicklung der Zinsstrukturen bekommt.

 

 

 

Am 25.4.2022 um 22:07 von PapaPecunia:

Ich bin ja zur inelastic market hypothesis immer noch einen Thread "schuldig" (ggf. schaffe ich es ja am WE endlich mal), aber ihr zu Folge muss man ja besonders darauf achten, wenn das Geld von (Privat-)Anlegern abfließt.

Zumindest kurzfristig ist das momentan der Fall:

https://www.isabelnet.com/cumulative-global-equities-flows-vs-msci-acwi-index/

https://www.reuters.com/business/global-markets-flows-graphic-2022-04-22/

 

Jede Diskussion, dass es neben der Effizienzmarkthypothese keine weiteren Götter geben darf, bitte in entsprechenden "externen" Threads

Sehr interessant! Kommt da nochwas?:pro:

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Glory_Days
vor einer Stunde von Bärenbulle:

Das ist 10Y-NominalBond - CPI Inflation ist YoY und in der oberen Rela-Yield Grafik wird 10Y-Inflation-Linker abgezogen d.h. es wird die lange Laufzeit verwendet (so ist das eigentlich richtig. Daher auch meine Frage nach der Duration von Gold, die sehr lang ist.

Also der Unterschied zwischen erwarteter und tatsächlicher Inflation. Die Frage stellt sich natürlich, mit was der Goldkurs eher korreliert ist. Aber ein eisernes Naturgesetz ist es so oder so nicht.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor einer Stunde von Glory_Days:

Also der Unterschied zwischen erwarteter und tatsächlicher Inflation. Die Frage stellt sich natürlich, mit was der Goldkurs eher korreliert ist. Aber ein eisernes Naturgesetz ist es so oder so nicht.

Ja, also der Unterschied zwischen der Ist-Inflation (im Vergleich zum Vorjahr) und der vom Markt erwarteten Inflation über die nächsten 10 Jahre. Die Laufzeit relativiert halt die punktuell erstaunliche Höhe der Inflation etwas.

 

Hier sieht man schön welche Auswirkung die unterschiedlich Zinsduration der Aktienstyles hatte:

 

Bild10.jpg.ea0cca929d7e7daa106421376214ce86.jpg

 

Auch hübsch:

Bild8.jpg.1644e94856878eb958714a7c61f35a15.jpgBild9.jpg.c1304a498e0c73f0483ae5977a6f38d2.jpg

 

 

 

Kurzfristig kann es fast nur besser werden:

Bild11.jpg.ea868e6f1390a89ee7b082a79be0fe0f.jpg

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Ich denke es kann kurzfristig nochmal aufwärts gehen, da sehr viel Angst im Markt ist.

 

Mein Risiko habe ich aber am Donnerstag erstmal weiter reduziert. Es bestehen einfach zu hohe Absturzrisiken, auch wenn ich eher auf einen Crash am Ende des Jahres tippen würde und nicht sofort. Aber als Basiszenario halte ich aufgrund der ständigen Zinserhöhungen eh erstmal einen volatilen Seitwärtsmarkt für das wahrscheinlichste. Die größten Gewinnchancen sind jedenfalls erstmal vorbei.

 

Der BaR MoC hat sich wieder verschlechter und ist nun wieder in den bösen Quadranten eingetreten, auch weil der Yield Curve-Spread wieder einen Sprung gemacht hat:

Bild6.jpg.4362e868d37c91b595723982663d9c5c.jpg

 

Die FranklinTempleton Recession-Risk-Ampel wird auch nervös (die kommt eh meist zu spät).

 

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Gespannt warte ich auf das Update des Moore-Inflation Indicators.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 8 Stunden von Bärenbulle:

BaR MoC hat sich wieder verschlechter

Kannst du an den einzelnen Indikatoren auch etwas ablesen oder ist der Mittelwert (MoC) und die Richtung (Leading indicators LD) die Aussage?

Manche Indikatoren sind relevanter andere weniger. Der Mittelwert erscheint mir etwas willkürlich. Wie zuverlässig ist BaR?

Interessant wäre die zeitliche Veränderung von LD in diesen Graph. Dann könnte man überprüfen ob LD wirklich vorlaufend ist.

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bmi
· bearbeitet von bmi
vor einer Stunde von reko:

Interessant wäre die zeitliche Veränderung von LD in diesen Graph. Dann könnte man überprüfen ob LD wirklich vorlaufend ist.

LD ist eine Teilmenge bestehend aus 8 oder 9 Indikatoren und MoC bildet den Mittelwert aller 18 Indikatoren. Ich gehe stark davon aus, dass die LD nicht ohne Grund als die "führenden Indikatoren" deklariert wurden.

vor einer Stunde von reko:

Manche Indikatoren sind relevanter andere weniger. Der Mittelwert erscheint mir etwas willkürlich. Wie zuverlässig ist BaR?

Wenn ich das bisher richtig verstanden habe, basieren die individuellen Baselines für jeden Indikator auf Vergangenheitswerten (vor allem aus den Rezessionen 2001 und 2007). Die Frage ist also, in wie weit man diese ermittelten Baselines auf zukünftige Rezessionen übertragen kann. 

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Bärenbulle

Die wirtschaftliche Situation zeigt einen leicht positiven Trend. Allerdings ist es ein Irrglaube, dass eine positive wirtschaftlich Entwicklung in direktem Zusammenhang mit den Aktienkursen steht. Fragen der Geldpolitik und der Investitions-/Sparrate von Unternehmen und Anlegern sind weitaus relevanter:

Bild1.jpg.51f87357d2c3559015ac8190b42dc40c.jpgBild2.jpg.a6fb533fa78b3663c22023f064798243.jpg

 

Positiv (und wirksam) sind jedoch die anstehenden Buy-Backs:

Bild3.jpg.704173009cf7375fbc8a250d7b5280e1.jpg

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
Zitat

So even if the FED is right that is still almost TRIPLE the FED’s target 2% range. Federal Reserve Bank of Cleveland President Loretta Mester doesn’t expect inflation to get back down to the target range for at least another year. And the MIP says even that is a pipe dream.

It isn’t just our Central Bank that has been printing money for too long European Central Banks have followed our lead and are now in the same situation as we are. Ex-Fed Vice Chair Richard Clarida Says FED Rates Must Rise to at Least 3.5% to get inflation under control. That is a long way from the current 1/3rd of a percent. Jeffrey Tucker tells us that “real short-term rates need to be positive,” i.e., you can’t be investing at a lower rate of return than inflation. So if inflation somehow magically falls to 5%, interest rates have to be more than that! So even 3.5% is too low. Other former FED officials are also saying that the FED is probably not doing enough and didn’t act quickly enough to prevent major problems.

Bild4.jpg.b015b60b669531691b65d26c9bd003ec.jpg

 

Mal schauen wie lange es dauert bis sich die 5% annähernd in den Aktienmultiples wiederspiegeln. Danach sollte es dann wieder aufwärts gehen, sofern keine starke Inversion mit folgender wirtschaftlicher Schieflage resultiert. Die Zinsstruktur kann sich aber durchaus wieder in eine deutliche Steigung entwickeln.

 

Die Forward-Raten sehen zz. keine so starke Inversionskollision mehr, wie noch vor dem FED Endscheid.

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Sucher

https://www.frbsf.org/economic-research/publications/economic-letter/2022/may/current-recession-risk-according-to-yield-curve/

 

Conclusion

This Economic Letter documents the divergence between two popular recession indicators: the term spreads between 10-year and 2-year Treasury securities and between 10-year and 3-month Treasury securities. Both conceptual and empirical arguments suggest that the latter spread provides more reliable recession predictions. Using this measure, current recession probabilities over the next year remain low.

 

=> < 5% Rezessionsrisiko

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Lesenswerter Artikel  https://www.schwab.com/learn/story/bond-market-reset-whats-next

Zitat

Bond Market Reset: What's Next?   - May 12, 2022 -  Kathy Jones 

...

What investors can consider now

There is a risk that yields rebound near-term until there are clear signs that inflation pressures are beginning to ebb in response to tightening monetary policy by major central banks. The Fed has indicated that its estimate of the neutral rate is around 2.0% to 2.5% but hasn’t ruled out exceeding that level if inflation doesn't ease.

While we believe that it is likely that the worst of the jump in yields is behind us, calling a cyclical peak is difficult due to the myriad forces driving the markets. As a result, we're monitoring the factors mentioned above. In the meantime, we suggest investors consider gradually adding some duration to portfolios with high-credit-quality bonds, such as Treasuries and investment-grade municipal and corporate bonds. Income-oriented investors can find yields that are now back at pre-pandemic levels, sometimes in bonds trading below par. That can offer the opportunity to invest for both income and potential total return.  

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Was mich besonders vorsichtig stimmt, ist die Taylor-Regel, welche eher auf ein notwendiges Zielniveau der Leitzinsen iHv. 9% hinweist. Gut möglich das die FED hier deutlich hinterherläuft und der geplante Anstieg auf ca. 3% viel zu klein ist. Hierzu mal ein kurzer Exkurs zur Taylorregel:

vor 1 Stunde von Bärenbulle:

Besorgniserregend ist die starke Abweichung der angestrebten Zinserhöhungen auf ca. 3% von dem Zielwert den die Taylor-Regel eigentlich für sinnhaft hält:

 

Bild2.thumb.jpg.3b45914678ac8424fe9ed5510a0f59e0.jpg

 

Gemäss der Taylor-Regel ist eher ein Ansteigen der Zinsen auf 8-9% oder gar über 10% im FRED-Chart sinnhaft.

 

Exkurs / VWL Grundkurs:

 

Zu den vielen Beiträgen des Stanford-Ökonomen John Taylor zur monetären Ökonomie gehört seine Einführung der sogenannten Taylor-Regel (wie sie von anderen, nicht von ihm benannt wurde). Die Taylor-Regel ist eine einfache Gleichung – im Wesentlichen eine Faustregel – die die Zinsentscheidungen des Federal Open Market Committee (FOMC) der Federal Reserve beschreiben soll.

Die Taylor-Regel ist ein wertvolles Beschreibungsmittel. John Taylor hat jedoch argumentiert, dass seine Regel sowohl vorschreiben als auch beschreiben sollte – das heißt, er glaubt, dass sie (oder eine ähnliche Regel) ein Maßstab für die Geldpolitik sein sollte. Ausgehend von dieser Prämisse hat er die Politik der Fed in den letzten etwa zehn Jahren ziemlich kritisiert. Kurz gesagt glaubt er, dass die Fed die Vorschriften der Taylor-Regel nicht genau genug befolgt hat und dass dieses angebliche Versagen zu sehr schlechten politischen Ergebnissen geführt hat.

 

Grundlagen der Taylor-Regel

In der Vergangenheit hat das FOMC die Geldpolitik festgelegt, indem es sein Ziel für den Federal Funds Rate angehoben oder gesenkt hat, den Zinssatz, zu dem sich Banken gegenseitig Übernachtkredite gewähren. Die Taylor-Regel, die er in 1993 eingeführt hat, ist eine numerische Formel, die das Ziel des FOMC für den Federal Funds Rate mit der aktuellen Wirtschaftslage in Beziehung setzt. Die Formel lautet:

 

r = p + 0,5y + 0,5(p – 2) + 2

 

r = Federal Funds Rate

p = die Inflationsrate

y = die prozentuale Abweichung des realen BIP von einem Ziel

 

Normalerweise ist das „Ziel“ der Fed für das reale BIP das Produktionspotenzial, also die Menge, die die Wirtschaft nachhaltig produzieren kann, wenn Kapital und Arbeit voll eingesetzt sind. Unter dieser Annahme lässt sich die Variable y in der Taylor-Regel als Überschuss des tatsächlichen BIP über das Produktionspotenzial interpretieren, der auch als Produktionslücke bezeichnet wird.

 

Um die Gleichung in Worte zu fassen: Die (ursprüngliche) Taylor-Regel sagt voraus, dass das FOMC die Federal Funds Rate um einen halben Prozentpunkt anheben wird:

(1) für jeden Prozentpunkt, um den die Inflation relativ zum Ziel der Fed steigt (angenommene 2 Prozent); oder

(2) für jeden Prozentpunkt, um den der Output im Verhältnis zu seinem Potenzial steigt.

 

Die Taylor-Regel sagt auch voraus, dass das FOMC, wenn die Inflation den Zielwert und die Produktion das Potenzial erreicht hat (die Produktionslücke ist null), den realen Federal Funds Rate auf 2 Prozent festsetzen wird – etwa auf seinen historischen Durchschnitt. In seiner Arbeit von 1993 zeigte John Taylor, dass die Regel das FOMC-Verhalten in den vorangegangenen halben Dutzend Jahren ziemlich gut beschrieb.

 

Fazit: Oben im Charts sieht man das die Tylor-Regel die Zusammenhänge wirkleich sehr gut aufzeigt. Die FED hat die Vorgaben der Taylorregel in der Vergangenheit relativ eng verfolgt bzw. der Zusammenhang ist meist gegeben. Das extreme Auseianderklaffen in 2022 ist daher zutiefst besorgniserregend. Das strikte Befolgen der Taylorregel mag durchaus kritikfähig sein, aber diederzeitge Abweichung ist schon eklatant.

 

 

Sollte sich die die Sicht durchsetzen, dass die Taylorregel mit Ihrem vorgeschlagenen Zinsniveau von 8-9% die einzige Möglichkeit ist die Inflation wirklich in den Griff zu bekommen, ist eine zeitgleiche Abwertung aller Assets von 50% nicht unwahrscheinlich. Das Jahr 1973 eignet sich so gesehen als Blaupause. Gut möglich, dass auch mit dem Rückgang von Corona-Verwerfungen und einer Beendigung des Ukraine-Konfliktes sich alles in Wohlgefallen auflöst, aber auch gut möglich das eine vergleichbare Korrektur wie 73/74 schon begonnen hat. In 1973 begannen die Aktienmärkte  bis Ende 1974 um ca. 50% einzubrechen. Wohlgemerkt startete der Abschwung seinerzeit schon 2 Monate vor der Inversion der Zinsstruktur. Allerdings war die Abweichung in der Taylorregel erst in ähnlicher Größenordnung wie heute Ende 1973 nach dem Ausbruch der Ölkrise erkennbar. Da war der Crash schon 1 Jahr in vollem Gange. Das wir die 6% Zinsniveau ohen Absturz der Finanzmärkte sehen werden halte ich für ausgeschlossen. Zudem glaube ich nicht, dass die FED wirklich noch einen Put am start hat. Ich denke wenn Sie die Inflationsbekämpfung ernst nehmen  -und davon gehe ich aus - dan ist es eher ein FED call.

Zur Zeit haben die Märkte eine sehr niedrige Inflations/Zinssicht. Sofern die Taylorregel aber nur ansatzweise etwas taugt dann liegen Sie böse falsch, oder Sie sehen bereits eine fette Rezession voraus (letzteres kann man wohl ausschliessen, da die Zinsstruktur nicht invers ist).

 

Bild3.thumb.jpg.6b7d9010e743c83c98cf795bf8ca9423.jpg

 

Eigentlich denke ich das ggf. noch Zeit ist, da die Zinsstruktur nur mal kurz auf der 2Y10Y Ebene invertierte, aber möglich ist auch das die Märkte die anstehenden gewaltigen Umwälzungen auch schon sehr früh antizipieren werden. Daher geht bei mir die Sicherheit vor. Mehr als 50% Aktienquote finde ich zu mutig. Zumal man auch nicht gänzlich ausschliessen kann, dass die Geldmengeausweitungen der letzten Jahren wie bei der berühmten Ketchupflasche in einem Simbabwe-Szenario enden.

 

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bmi
vor 9 Stunden von Bärenbulle:

Was mich besonders vorsichtig stimmt, ist die Taylor-Regel, welche eher auf ein notwendiges Zielniveau der Leitzinsen iHv. 9% hinweist. Gut möglich das die FED hier deutlich hinterherläuft und der geplante Anstieg auf ca. 3% viel zu klein ist.

Wollte soeben nachrechnen und kam mit y=2,8 und p=8,3 immer auf über 14%. Wie es aussieht muss man jedoch anstelle der CPI-Inflation die PCE-Inflation verwenden, diese ist aktuell bei p=4,3 (siehe hier).

 

Interessant wäre das aktuelle notwendige Zielniveau gemäß der "Modernized Taylor-Regel", die die makroökonomischen Entwicklungen seit den 80er Jahren berücksichtigt. Es könnte tatsächlich sein, dass sich die FED eher an einer Mischung aus beiden orientiert.

 

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siehe S. 29

SEP = Summary of Economic Projections

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 1 Stunde von bmi:

Wollte soeben nachrechnen und kam mit y=2,8 und p=8,3 immer auf über 14%. Wie es aussieht muss man jedoch anstelle der CPI-Inflation die PCE-Inflation verwenden, diese ist aktuell bei p=4,3 (siehe hier).

 

Interessant wäre das aktuelle notwendige Zielniveau gemäß der "Modernized Taylor-Regel", die die makroökonomischen Entwicklungen seit den 80er Jahren berücksichtigt. Es könnte tatsächlich sein, dass sich die FED eher an einer Mischung aus beiden orientiert.

 

image.png.adb457aad78470a3e7f91e50ae4c0417.png

siehe S. 29

SEP = Summary of Economic Projections

Mit der ganz genauen Berechnung zwecks nachvollziehen der Grafiken habe ich auch Schwierigkeiten. Es gibt halt viele unterschiedliche Möglichkeiten die Größen einzusetzen - glücklichweise berechnet die FED bzw. mit dem FRED-Service - oben verlinkt - die Taylorregel ja selber.

 

Im Prinzip ist die Regel aber ganz einfach. In der am stärksten vereinfachten Form besagt Sie dass die Zinsen analog 1:1 der Inflation steigen müßten.

In der zweitenfachsten Variante, zerlegt Sie diese Prognose zu 50% in den Anstieg auf Basis der aktuellen Inflation (gemäß der zuvor erläuterten einfachsten Form der Regel) und zu 50% den erwarteten Anstieg der sich aus den kapazitativen Restriktionen der Realwirtschaft ergeben (also dem gesamtwirtschaftlichen Überhang von Nachfrage zum Angebot). Im technokraten Denglisch dem Output Gap. Letztere Kapazität  ist derzeit durch extreme Restriktionen geprägt:

1) Der Arbeitmarkt ist leergefegt

2) Commodities sind rar und Kapazitäten können nicht wirklich schnell ausgebaut werden, befeuert durch Verwerfungen aus dem Krieg

3) Corinna stört die Produktionsprozesse nicht zuletzt in China

Während die Nachfrage aufgrund der Corinna-Nacholeffekte durchaus stark ist.

 

Somit kann sich vorstellen, dass der zweite 50%-Term auch grade eher vglw. hoch ist.

 

Dann gibt es noch Myriaden von Berechnungs- und Gewichtungsmethoden mit leicht unterschiedlichen Annahmen. Die Ergebnisse sind aber alle recht robust zueinander. Das man die Tylorregel nicht völlig strikt anwendete lag sicher auch daran, dass die Parameter nicht unbedingt einfach zu berechnen bzw. nur mit geeigneten Annahmen abschätzbar sind und vermutlich auch nicht der genauen Komplexität aller Einflussfaktoren gerecht wird. Aber die derzeitigen Abweichungen sind egal wie man die Inputparemeter auch setzt  immer gleich, nämlich das die Zinsen sich irgendwo im Intervall von 6%-13% liegen müßten. Jedenfalls nicht bei den zz. von der FED angestrebten 3%. Ich denke man getrost konstatieren, dass die FED intern meganervös ist und allen klar ist dass Sie mit dem Rücken zur Wand steht und jeder weiss dass Sie kaum Spielraum hat.

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