Zum Inhalt springen
Bärenbulle

Zentrale Indikatoren für den Krisenbeginn 3.0 (Stagflation-Variante)

Empfohlene Beiträge

Gast240102

Die finanzielle Repression funktioniert hervorragend. Man sehe sich hier mal exemplarisch die Rentensteigerungen eines dt. Versorgungswerks an, welches gezwungener Maßen in Staatsanleihen investiert.

Seit dem 1.1.2009 ist der Rentenbetrag von von 82 EUR auf 85 EUR  also satte 3,6% in 13 Jahren angestiegen. Die Inflation lag in dem Zeitraum deutlich höher.

image.thumb.png.5e893559aa609415584e55bde90fc4ba.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
The Statistician
Am 3.11.2022 um 14:31 von Bärenbulle:

Zwei interessante Charts von den Goldmännern und der BofA (besonders das erste sollte FOMOianer und Beckianern nachdenklich stimmen):

 

Bild1.thumb.jpg.0ab1afbb5082c1274fe3b3aa51f53bf9.jpg.

Einige Fälle, insbesondere die größeren Einbrüche, sind mit der aktuellen Situation bedingt vergleichbar. 1929 oder auch 2008 wären Beispiele wo die Rezession zu einem Zeitpunkt begonnen hat wo die Rezession nahe dem ATH begonnen hat. 2001 wäre schon etwas besser vom Vergleich, da wir zuvor bereits ca. 1 Jahr Kursrückgänge hatten. Aber damals lag der max DD zu Beginn der Rezession nicht so tief wie aktuell. Bald sind wir 1 Jahr im Bärenmarkt und die Rezession steht noch vor der Tür. Bei Gewinnrückgängen und nochmals pessimistischeren Aussichten wird es sicher nochmal tiefer gehen können. Dennoch wäre ich nicht derart pessimistisch wie die Darstellung suggeriert. 

Am 3.11.2022 um 14:31 von Bärenbulle:

 

Bild2.thumb.jpg.667e1fd44e92a1924fc28a8db5f261aa.jpg

Gehst du von einer Dauer nahe oder gar über den Median aus? Die Zinsschritte der FED gehen in einem merklich überdurchschnittlichen Tempo voran. Entsprechend würde ich davon ausgehen, dass der aktuelle Hike Zyklus unter dem Median bleiben wird. Man schaue sich an was die FED in ca. einem halben Jahr gemacht hat und was man von Ende 2015 bis Ende 2018 für Zinsanhebungen umgesetzt hat. Das hat man jetzt binnen eines halben Jahres durchgedrückt. Von dem nachlaufenden Impact auf die Wirtschaft mal ganz abgesehen. Nächstes Jahr wird die Inflation meiner Ansicht nach nicht mehr die treibende Sorge sein. 

Am 5.11.2022 um 14:29 von Bärenbulle:

Übrigens ist die Taylorrule auch deswegen seit längerem leicht verzerrt. Das wird ja unter Volkswirtschaftlern auch heftig diskutiert. Trotzdem gibt sie eine gute Orientierung wo die Zinsreise (am kurzen Ende) hingeht.

Wäre die Taylorrule nicht auch erfüllt, wenn die Inflation in den kommenden 6 Monaten auf beispielsweise 5% zurückgeht und die FED die Zinsen bis dahin auf über 5% anzieht? Wenn man sich die Leading Indikatoren anschaut, wäre das gar kein sonderlich unrealistisches Szenario. Güterpreise gehen bereits zurück, übrig bleibt der Dienstleistungssektor, der aktuell inflationär nachzieht. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
alex08

A steep drop in German

output will help drag the EU into recession this winter, as higher inflation and the Ukraine war take a heavy toll on the bloc'se conomy, the European

Commission warned.

Output across the union

will contract this quarter and in the first three months of 2023, with

Germany suffering one of the biggest falls in activity as surging energy costs

curtail household 

 

FT

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Drengist
· bearbeitet von Drengist
Am 3.11.2022 um 14:31 von Bärenbulle:

Zwei interessante Charts von den Goldmännern und der BofA (besonders das erste sollte FOMOianer und Beckianern nachdenklich stimmen):

 

Bild1.thumb.jpg.0ab1afbb5082c1274fe3b3aa51f53bf9.jpg.

 

Bild2.thumb.jpg.667e1fd44e92a1924fc28a8db5f261aa.jpg

 

 

Zwei Dinge zum ersten Chart:

 

1. Ab wann wurde gemessen? Technisch waren die USA bereits in einer Mini-Rezession. Dann wären wir schon jetzt mit einem Minus von in der Spitze rund 20-25% beim S&P 500 im Mittelfeld, alles tutti also.

2. Wann waren wir tiefer im Minus? 1928, Weltwirtschaftskrise, 70er Ölkrise, 2001 Dot.Com-Crash, 2007 Finanzkrise. Alles nicht im Entferntesten mit heute vergleichbar.

 

Die entscheidende Frage ist doch: Bekommen wir überhaupt eine Rezession, die diesen Namen verdient?

 

Ein wenig Kaffeesatz, ein mögliches Szenario

  • Die Inflation hat in den USA ihren Höhepunkt überschritten, Inflationstreiber wie die steigenden Rohstoffpreise haben bereits erheblich nachgegeben
  • Die internationalen Lieferketten normalisieren sich langsam wieder, im Frühjahr könnte China langsam aus 0-Covid aussteigen. Gerüchte darüber gab es bereits.
  • Die Fed geht maximal auf 5-5,5%, dann wird sie vielleicht nicht sehr schnell wieder senken, aber sobald der Pivot verkündet ist, gehen die Aktienkurse hoch.
  • Der US-Arbeitsmarkt ist extrem robust, die Demografie usw. lässt grüßen. Das weiß auch die FED. Sie weiß, dass in dieser Krise Arbeitslosigkeit zu produzieren, um die Wirtschaft zu dämpfen, deutlich teurer ist, als in vergangenen Krisen. Sie wird deshalb nicht zum Äußersten gehen. Und: Sie muss es auch nicht! Siehe oben. (Notfalls akzeptiert sie ien paar Jahre mit einer Inflation von 3 Prozent oder so)
  • Deutschland und die EU kommen glimpflich durch den Winter, keine Gasmangellage, allenfalls eine leichte Rezession. Auch hier wirkt der Arbeitsmarkt dämpfend, die Anträge auf Kurzarbeit sind bislang kaum gestiegen. Die Mehrheit der bisherigen Konjunktur-Prognosen deutet darauf hin. Alles mit hoher Unsicherheit behaftet, keine Frage.
     

Fazit: Ein paar Blessuren, eine kleine Rezession, aber ansonsten: weiche Landung. Für die USA wahrscheinlicher als für Europa, aber für beide bleibt die Mega-Krise aus.

 

(Natürlich kann es auch genau anders kommen, aber im Moment ist für mich das Glas halbvoll und nicht halbleer)

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Madame_Q
vor 2 Stunden von Drengist:

Fazit: Ein paar Blessuren, eine kleine Rezession, aber ansonsten: weiche Landung.

Ich wünsche mir, dass du recht hast, aber mir erscheint es sehr optimistisch.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bmi

Ich wage auch mal eine Prognose:

 

Der DeFi/CeFi-Markt (Kryptomarkt) ist ein Vorläufer für das, was den TradFi-Markt (traditioneller Markt) erwartet. Es braucht aber Zeit, bis die schnellen Zinserhöhungen ihre Wirkung zeigen und sich andere Firmen an vorherig gescheiterten Firmen durch die finanziellen Verstrickungen anstecken.

 

Bisher wurden aufgrund der fast permanent fallenden Zinsen seit ~1980 alte Schulden mit neuen Schulden refinanziert, die Zeiten sind vorbei und die Refinanzierung für Staaten und auch Unternehmen wird sehr viel teurer. Infolgedessen steht auch weniger billiges Geld (aka "dummes Geld") zur Verfügung und viele Fehlallokationen werden über die nächste Zeit zunehmend korrigiert (in Form von Insolvenzen und möglicherweise auch Staatspleiten bei Entwicklungsländern).

 

Wenn der Staatsanleihenmarkt weiterhin zunehmend illiquide wird, weil es keine Käufer mehr gibt, müssen irgendwann Zentralbanken mit QE einspringen.

 

In den USA sind Hypotheken üblicherweise auf 30 Jahre festverzinst. Seit 2012 deutlich unter 4% und aktuell sind US-Staatsanleihen 10/20/30 Jahre bei ~4%. 

Wer sitzt auf den Verlusten? Versicherungen und Pensionsfonds? Wenn ja, dann werden Zentralbanken mit QE einschreiten, da systemrelevant.

 

Die FTX-Geschichte zeigt u.a., dass die COVID-Blase langsam aber stetig Luft ablässt und Fehlallokationen korrigiert werden. Die COVID-Blase beruht auf der QE-Blase, die wiederum auf Schattenbanken-Blase beruht, die wiederum auf der Bankensystems-Blase beruht, die wiederum auf der Währungsblase beruht. Ab irgend einem Punkt, werden die Zentralbanken mit QE einschreiten und einen Rettungsversuch starten, vermutlich spätestens bei der Bankensystem-Blase.

 

Inflation wird durch die genannten QE-Szenarien (Geldmengenausweitung) inkl. Klimainvestitionen (laut G20-Abschlussbericht aus Bali 100Mrd/jährlich) und der "Zerstörung" der Angebotsseite durch Sanktionen, Krieg, Lockdowns, Deglobalisierungsanstrengungen und die hohen Energiepreise über viele Jahre nicht mehr auf 2% zurückgehen, sondern auf einem deutlich höheren Niveau einpendeln (ich schätze auf mind. 4-5%). Die Inflation wird außerdem in Wellen über mehrere Jahren kommen (wie auch 1940 und 1970) und deflationäre Zeiträume werden sich stark in Grenzen halten, da die Inflation nicht nur durch die eingeschränkte Angebotsseite, sondern auch durch Geldmengenausweitung kommt und kommen wird. Die Preissteigerungen werden uns also zu großen Teilen dauerhaft erhalten bleiben. 

 

Nächstes Jahr sehen wir eine Rezession, hauptsächlich auf Basis der Energiepreise, die in den Entwicklungsländern beginnt und sich über viele Monate langsam zu den Industrieländern durchfrisst. 

 

Schönes Wochenende :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chris-87

@bmi: Ob die Einschätzung zutreffen wird oder nicht, bin ich kleiner Hut nicht in der Lage abzuschätzen. Doch ist das Thema verfehlt. Hier befinden wir uns im Thread zentrale Indikatoren. Deine Annahmen gehören klar "Gedanken zu den Märkten".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
alex08

FT 

 

Business confidence in
Europe has hit rock bottom in the second half of 2022, with a third of the region's biggest industrial companies expecting to stop or scale back operations in the bloc
because of record energy
prices and slowing demand.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bigwigster
Am 13.11.2022 um 16:57 von Drengist:

Technisch waren die USA bereits in einer Mini-Rezession.

Das wäre schon wichtig zu wissen ob nun Rezession ja oder nein. Ich möchte nicht die zweite Hälfte der Rezession verpassen ;)

image.png.e932df70755a7a358fd6731f2a5f8b11.png

Quelle

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Drengist
· bearbeitet von Drengist
Am 25.11.2022 um 12:43 von Bigwigster:

Das wäre schon wichtig zu wissen ob nun Rezession ja oder nein. Ich möchte nicht die zweite Hälfte der Rezession verpassen ;)

image.png.e932df70755a7a358fd6731f2a5f8b11.png

Quelle

Wenn ich das doch nur wüsste. In den USA ist die Wirtschaft in Q1 2022 und Q2 2022 gegenüber dem Vorquartal leicht gesunken. Also war die Wirtschaft rein technisch 2 Quartale in einer Rezession. (Ja, ich weiß, es gibt noch andere Indikatoren). Es erscheint plausibel, dass es 2023 erneut rezessiv wird. Es gibt jedoch einige Indikatoren (s.o.), die andeuten, dass es wahrscheinlich weniger lang und schlimm wird, wie noch im Sommer befürchtet. Eine "weiche Landung" halt ich durchaus für plausibel. Aber das ist am Ende nur mein Kaffeesatz.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
diyordie
Am 25.11.2022 um 12:43 von Bigwigster:

Das wäre schon wichtig zu wissen ob nun Rezession ja oder nein. Ich möchte nicht die zweite Hälfte der Rezession verpassen ;)

image.png.e932df70755a7a358fd6731f2a5f8b11.png

Quelle

Du müsstest auch noch wissen wie lange sie dauern wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker

 

vor einer Stunde von diyordie:
vor 19 Stunden von Drengist:
Am 25.11.2022 um 12:43 von Bigwigster:

Das wäre schon wichtig zu wissen ob nun Rezession ja oder nein...

Wenn ich das doch nur wüsste...

Du müsstest auch noch wissen wie lange sie dauern wird.

Hauptsächlich müsste man wissen, inwieweit sie schon in den Kursen eingepreist ist.

 

vor 19 Stunden von Drengist:

...Aber das ist am Ende nur mein Kaffeesatz.

So ist es!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
geldvermehrer
vor 8 Stunden von Schwachzocker:

 

Hauptsächlich müsste man wissen, inwieweit sie schon in den Kursen eingepreist ist.

 

So ist es!

Hauptsächlich müsste man irgendwann akzeptieren, das KEINER weiß, was in den Kursen eingepreist ist und das sämtliche Zukunftsprognosen, außer von Frau Schlotterbeck, ohne Bedeutung sind. Bei mir hat das zugegebenermaßen etwas länger gedauert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine
Zitat

Angst vor der Multikrise

Dass die Warnungen Substanz haben, zeigt der „Composite Indicator of Systemic Stress“ (Ciss), ein Krisenbarometer, das die EZB entwickelt hat und das sich aus 15 verschiedenen Indikatoren zusammensetzt. Zuletzt ist der Ciss deutlich über das Niveau zum Höhepunkt der Coronapandemie gestiegen. Höher lag er seit Beginn des Jahrtausends nur während der Finanz- und Euro-Schuldenkrise.

 

Handelsblatt

 

Zitat

The CISS is computed for the Euro Area as a whole. It includes 15 raw, mainly market-based financial stress measures that are split equally into five categories, namely the financial intermediaries sector, money markets, equity markets, bond markets and foreign exchange markets. For further details, see Holló, D., Kremer, M. and Lo Duca, M.,  "CISS - A Composite Indicator of Systemic Stress in the Financial System" , Working Paper Series, No 1426, ECB, March 2012.

EZB

 

Tenor ist, dass jedes Risiko für sich genommen handelbar sei, aber aktuell sehr viele Probleme parallel hochkochen und die Kombination mehrerer Probleme zu schweren Störungen der Finanzstabilität führen kann. 

 

image.png.3029ad07b11d7858c6266550de32904a.png

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
pauku1
vor 4 Stunden von Sapine:

Handelsblatt

 

EZB

 

Tenor ist, dass jedes Risiko für sich genommen handelbar sei, aber aktuell sehr viele Probleme parallel hochkochen und die Kombination mehrerer Probleme zu schweren Störungen der Finanzstabilität führen kann. 

 

Wenn es weitergeht wie früher schonmal, wäre das doch in Ordnung B-)

 

ciss.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
alex08

Nun mehr und mehr auch in den Daten sichtbar, was da draussen los ist.

 

Zahl der Insolvenzen steigt deutlich

Im November wurde einer Auswertung zufolge die Insolvenz von mehr als 800 Personen- und Kapitalgesellschaften gemeldet. Tausende Arbeitsplätze waren betroffen.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-12/leibnitz-institut-iwh-insolvenzen-arbeitsplaetze

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
The Statistician
vor 10 Minuten von alex08:

Nun mehr und mehr auch in den Daten sichtbar, was da draussen los ist.

Was genau ist denn los? Die Zahl der Insolvenzen verortet immer noch auf niedrigem Niveau, wenn man etwas weiter in die Vergangenheit blickt. Die vergangen zwei Jahre waren vom Niveau nochmals tiefer. Alles andere als problematisch.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
alex08

24% höher vs PY sehe ich nicht als unproblematisch an (im übrigen ist auch die Zahl der Firmen letztes Jahr um ca. 200.000 gesunken). In den letzten Jahren war die Rate künstlich niedrig wegen des billigen Geldes.

Der breite Mittelstand wird weniger. Bisher war er der Wohlstandsgarant.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sascha.
· bearbeitet von Sascha.
vor 18 Minuten von alex08:

..................

Der breite Mittelstand wird weniger. Bisher war er der Wohlstandsgarant.

Ein großer Wohlstandsgarant ist es auch, dass Firmen, die nichtmehr profitabel sind zumachen und Ressourcen und Personal dem Markt zur Verfügung stellen.
Die letzten Jahre/Jahrzehnte haben Firmen, welche wegen Defiziten oder geringsten Gewinnen kaum Steuern gezahlt haben, viel zu viel Personal und Ressourcen gebunden, welche, währen sie auf dem Mark verfügbar gewesen, vermutlich Anderorts deutlich mehr hätten erwirtschaften können.
Eine Politik, die defizitiäre Firmen krampfhaft am Leben erhält, führt nicht zu Wohlstand.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
alex08

Da bin ich bei dir. Ich unterstelle jedoch, dass der externe Schock (Energie, Ukraine, Lieferketten) auch gesunde Firmen trifft (v.a. mit Nachfolgethematik). Die werden freilich eher den Liquidationsweg gehen, sie der deutliche Rückgang bei der Anzahl der Firmen vs. Insolvenzstatistiken.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
The Statistician
vor 16 Stunden von alex08:

24% höher vs PY sehe ich nicht als unproblematisch an [...] In den letzten Jahren war die Rate künstlich niedrig wegen des billigen Geldes.

Eben, die letzten zwei Jahre lagen die Insolvenzen merklich unter dem Durchschnitt. Wieso sollte da ein Anstieg im Vergleich zu solchen Zeiträumen problematisch sein? Das sind noch lange keine besorgniserregenden Regionen.

vor 16 Stunden von alex08:

im übrigen ist auch die Zahl der Firmen letztes Jahr um ca. 200.000 gesunken

2020: 3.374.583

2021: 3.390.704

 

Letztes Jahr ist die Anzahl nicht gesunken. Im Vergleich zu 2019 gäbe es eine Reduktion von knapp 190k, aber das passierte alles in 2020. Und das geht hauptsächlich auf Unternehmen mit 0-10 Beschäftigten zurück.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
The Statistician
· bearbeitet von The Statistician
Am 9.12.2022 um 12:39 von alex08:

Nimm am besten die Zahlen aus der öffentlich zugänglichen Datenbank des statistischen Bundesamtes. Meine Zahlen habe ich von hier:

52111-0002: Rechtliche Einheiten (Unternehmensregister-System): Deutschland, Jahre, Wirtschaftszweige (Abschnitte), Beschäftigtengrößenklassen
 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Owl

https://de.tradingview.com/chart/USWAG/REARZGzN/?&utm_source=Weekly&utm_medium=email&utm_campaign=TradingView+Weekly+107+(DE)

image.thumb.png.c864276f44f2338b769178c77a0192b5.png

Zitat

Nach dem wie erwartet ausgefallenen Zinsschritt gestern am Mittwoch hat FED Chairman Powell in seiner anschließenden Rede unmissverständlich klar gemacht, dass es keinen "schmerzfreien" Weg gibt die aktuelle Inflation zu bekämpfen.
Die Inflationsbekämpfung werde ein langer Weg und gehe nur mit einer Abschwächung am Arbeitsmarkt.
Frei übersetzt kann man auch sagen, dass die FED eine Rezession billigend in Kauf nimmt und sie vielleicht sogar nötig ist, damit sich der Arbeitsmarkt signifikant abschwächt.
Aktuell sind diverse Indikatoren bereits auf Rezessions-Level, aber die entscheidenden Eckdaten sind auf absolutem Boom-Level und damit viel zu stark:
Das Lohnwachstum liegt über 6% und die Arbeitslosenquote ist weiter bei niedrigen 3,7%.
Was auch auffällt: Während die Head-Inflation aufgrund von Basiseffekten fällt (von 9% auf jetzt 7,1%), bleibt die Kerninflation hoch und nahezu unverändert, ebenso wie das Lohnwachstum.
Die Arbeitsmarktdaten sind nachlaufende Konjunkturindikatoren. Die Daten sind daher nicht widersprüchlich, sondern als Indikatoren mit Lag zu verstehen.

Guckt man sich die Historie an, kann es keine signifikante Abschwächung am Arbeitsmarkt ohne Rezession geben.
Das gabs zumindest so noch nicht. Vielleicht kommt dieses Mal alles anders, aber ich glaubs erst, wenn ichs sehe :-)
Und vor allem ein Powell wird schon wissen, was er meint, wenn er von "Schmerzen" redet.
Also wird die Rezession wohl als Hard-Landing oder Soft-Landing kommen. Meine Lesart ist, dass ein No-Landing gestern ein weiteres Stück unwahrscheinlicher geworden ist.

Der Rezessions-Trade ist für mich bis auf weiteres Value Statt Tech. Den FED-Pivot werden wir wohl im März/April sehen.
Damit soll erstmal gut sein mit dem Makrokram. Good Trades :-)

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...