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Bärenbulle

Zentrale Indikatoren für den Krisenbeginn 3.0 (Stagflation-Variante)

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alex08

Das geht jetzt schon alles andere als in die richtige Richtung...

 

Handelsblatt:

Berlin Die deutsche Industrie hat im September einen Auftragseinbruch erlitten. Die Bestellungen gingen um 4,0 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Minus von revidiert 2,0 Prozent im August.

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monstermania
· bearbeitet von monstermania
vor 2 Stunden von diyordie:

Das ist jetzt eine andere Diskussion, ich will den Thread nicht zuspammen. Aber...

Ich will auch nicht spammen. Aber...

Wenn ich den Aktienteil meines Portfolios mit dem GPO oder mit einem FTSE All World realisiere, fällt es mir schwer zu glauben, dass der GPO langfristig den FTSE All World renditetechnisch schlagen wird. Einfach aus dem Grund, weil der GPO in guten normalen Marktphasen halt nur zu 80% Aktien hält und 20% als Investitionsreserve für einen evtl. Regimewechsel 'geparkt' werden.

 

Ansonsten stimme ich Dir 100%ig zu. Ich habe auch kein Portfolio aus 100% Aktien, sondern habe auch andere Vermögenswerte in meinem Portfolio.

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Schwachzocker
vor 59 Minuten von alex08:

Das geht jetzt schon alles andere als in die richtige Richtung...

 

Handelsblatt:

Berlin Die deutsche Industrie hat im September einen Auftragseinbruch erlitten. Die Bestellungen gingen um 4,0 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Minus von revidiert 2,0 Prozent im August.

Die Kurse gehen aber heute genau in die richtige Richtung ... muss wohl eine Ineffizienz sein.

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diyordie

@monstermania ich weiß es auch nicht. Fairerweise müsste man aber eher 90% ACWI als Vergleich heranziehen (oder was auch immer die durschnittliche Aktienquote von GPO im gewählten Zeitraum war).

Und wenn ich das richtig gesehen habe hat Ivy eine sehr kleine bis negative Sharpe Ratio und MaxDD von über 47% bei 40% Aktienquote.

http://www.lazyportfolioetf.com/allocation/mebane-faber-ivy/

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Sapine
vor 4 Stunden von monstermania:

Fakt ist, dass GPO in guten Marktphasen 20% des Kapitals an der Seitenlinie parkt. Bei einem jahrelangen Bullenmarkt, wirst Du damit Rendite liegen lassen (Vergleich eines GPO zu einem 100% Aktien-ETF wie FTSE All World/MSCI ACWI). Dazu kommen dann noch die höheren Kosten. 

Da gehört dann schon eine Menge 'Glaube' dazu, dass diese Strategie zu einer Überrendite führt.

Würdest Du bei dem 80/20 Depot mit risikoarmen Staatsanleihen a la Kommer genauso argumentieren? 

vor 4 Stunden von diyordie:

GPO und Ivy zu vergleichen finde ich recht sinnfrei weil sie unterschiedliche Zielsetzungen haben. Das Ziel von Ivy ist anscheinend unter allen Umständen Verluste zu vermeiden. Man handelt zyklisch und bedient sich mMn extremen Markettimings und geht z.T. ganz aus dem Markt raus. Da kann man viel Rendite liegenlassen.

GPO hat keine Probleme mit Rücksetzern sondern handelt antizyklisch und nutzt sie um langfristig mehr Rendite rauszuholen. Und das wohl in einem enger gesetzen Rahmen (Aktienquote). Die Diskussion ob man dabei mehr Risiko eingeht hängt von der Risikodefinition ab, das hatten wir schon in einem anderen Thread. Ist z.B. das Risiko der Anlageklasse "Anleihen" gleich, egal ob die Zinsen steigen oder fallen? Da gehen die Meinungen auseinander...

+1

vor 5 Stunden von Madame_Q:

...und Dirk Müller erst recht.:drool:

Immer wieder erstaunlich welch fundierte Vergleiche man ins Feld führt. Reinster Spam

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 16 Stunden von diyordie:

@monstermania ich weiß es auch nicht. Fairerweise müsste man aber eher 90% ACWI als Vergleich heranziehen (oder was auch immer die durschnittliche Aktienquote von GPO im gewählten Zeitraum war).

Und wenn ich das richtig gesehen habe hat Ivy eine sehr kleine bis negative Sharpe Ratio und MaxDD von über 47% bei 40% Aktienquote.

http://www.lazyportfolioetf.com/allocation/mebane-faber-ivy/

GPO und Ivy zu vergleichen finde ich recht sinnfrei

Au weiha. Leider gar nichts verstanden. Das Ivy Portfolio switcht die Assetklassen wenn diese unterhalb ihrer jeweiligen 200 Tagelinie sind  in Cash. Deine Quelle/Webseite hat das leider auch nicht verstanden und weißt daher eine selbst falsch berechnete Performance als wäre die Assetklassen statisch, womit es kein IVY Portfolio mehr ist, sondern ein Kommerportfolio oÄ. Die Performance eines IVY-Portfolios nachzurechnen, ist wegen den Cash-Switching etwas aufwendig, daher hat der Author vermutlich beschlossen einfach die statische Allokation heranzuziehen (er ist also entweder dumm oder faul, oder vermutlich beides). Man soll nicht alles glauben was im Internet steht. Die Qualität von Investment-Quellen wird immer gottiger und Menge an Leuten die noch selber nachdenken immer geringer. Kein Wunder das sich die Menschheit gerade selber abschafft.

 

vor 16 Stunden von diyordie:

GPO und Ivy zu vergleichen finde ich recht sinnfrei

IVY und GPO habe ich miteinander verglichen weil es beide simple Strategien sind, die eine jedoch mit simplen Methoden das Risiko managed die andere nicht, was ja die Essenz meiner Aussage war. Der Vergleich macht also nur für diejenigen keinen Sinn, die meinen Text nicht gelesen haben (oder allgemein eine etwas zu niedrige Aufmerksamkeitsschwelle haben).

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Broka
· bearbeitet von Broka

@Bärenbulle welche Assetallokation hast Du im Moment. Soweit ich mich erinnere warst Du ganz grob vor einigen Monaten bei etwa bei 1/3 Immobilien, 1/3 Aktien, 1/3 Cash/sonstiges? 
 

Ich bin mittlerweile durch schrittweisen Einstieg bei knapp 50 % Aktienquote (Ziel = 80 % Aktien/20 % Cash). Geplant ist nach den Midterms eine weitere Tranche zu investerien, sodass dann ca. 60 % erreicht sind. Die restlichen Tranchen dann Ende Januar/Mitte Februar/Anfang März auf 80 % Aktienquote. 

 

Beste Grüße

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kea
Am 3.11.2022 um 22:38 von Madame_Q:

Siehe hier und hier (sorry für die zweite Finanzporn-Quelle, aber erkkärt wird es dort auch recht gut).

Danke!

Bringt Ivy-Portfolio und 200 Tage Trendlinie gut zusammen.

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Gast240102

@Bärenbulle: Danke für Deine Darlegung zahlreicher wirtschaftlicher Indikatoren. Grundsätzlich halte ich vor dem Hintergrund der weiter steigenden Zinsen und der noch bevorstehenden Rezession die Auffassung, dass man derzeit das Pulver trocken halten muss.

Andererseits befinden wir uns m.E. seit der Finanzkrise, Corona, Greenflation mehr und mehr in einer Staatswirtschaft, in der der Staat für alles garantiert, bestimmt wo investiert wird und damit die Wirkung der Geldpolitik völlig konterkarieren kann. In Europa gibt es allen Orten mittlerweile exorbitante Konjunkturpakete (allein in Dtl. ein 200 Mrd. EUR Konjunkturpaket) und eigentlich müsste der Immosektor bei den aktuellen Zinsen schon zusammenbrechen. Es bricht aber nichts zusammen, wenn die Schulden immer weiter prolongiert werden und der Staat letztlich für alles, was er frü richtig erachtet garantiert.

Laut Herrn Napier werden in Italien schon nahezu 100% der neuen Schulden durch die Staaten garantiert.

"Nur ein paar Zahlen über die Bankkredite an Unternehmen in der EU seit Februar 2020: Von allen neuen Krediten in Deutschland werden 40% durch den Staat garantiert. In Frankreich sind es 70%, in Italien über 100%, weil alte, fällige Kredite in staatlich garantierte Programme überführt werden. Das ist die neue Normalität. Für Regierungen sind Kreditgarantien das perfekte Instrument."

 

https://themarket.ch/interview/wir-stehen-vor-einem-boom-in-den-kapitalinvestitionen-ld.7607

 

Insofern teile ich Napier's Einschätzung, dass Investieren immer politischer wird und von daher wird m.E. die Aussagekraft klassischer Indikatoren schwächer.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 30 Minuten von fintech:

Insofern teile ich Napier's Einschätzung, dass Investieren immer politischer wird und von daher wird m.E. die Aussagekraft klassischer Indikatoren schwächer.

Zitat

Im Interview erklärt er, weshalb die westlichen Volkswirtschaften einen fundamentalen Wandel durchlaufen und das Modell, an das sich Investoren in den letzten vierzig Jahren gewöhnt haben, nicht mehr funktioniert.

..

«Wir können normale, notwendige Rezessionen gar nicht mehr aushalten, ohne einen Zusammenbruch des Systems zu befürchten»: Russell Napier.

Das trifft es m.M. sehr gut. Man muß beim Extrapolieren von Statistiken sehr vorsichtig sein. Staatliche Programme werden die Wirtschaft sehr einseitig beeinflussen. Einige Segmente gewinnen andere verlieren. Wie das für den Gesamtmarkt bzw einzelne Indizes aussieht weiß ich nicht.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 48 Minuten von fintech:

https://themarket.ch/interview/wir-stehen-vor-einem-boom-in-den-kapitalinvestitionen-ld.7607

 

Insofern teile ich Napier's Einschätzung, dass Investieren immer politischer wird und von daher wird m.E. die Aussagekraft klassischer Indikatoren schwächer.

Ja super Artikel. Danke fürs Teilen. Kann ich alles weitgehend nachvollziehen. Bzgl. des Verlust der Aussagekraft der Indikatoren wäre ich aber weniger pessimistisch. Denn vieles davon z.B. die Zinsstruktur hat auch in der Nachkriegszeit / um 1974 herum gut funktioniert. Ich denke die Aussagekraft müßte logisch eher durch Arbitrage verschwinden, aber die Dummheit der Menschen ist eben genauso unerschöpflich wie Ihr Erfindungsgeist (was mich wiederum zuversichtlich stimmt).

 

Die Politik reagiert eher. Napier scheint da vielleicht Ursache und Wirkung zu verwechseln. In der Politik wird es nur selten Strategien geben - wie auch - das Handeln orientiert sich schliesslich  maximal bis zur nächsten Legislaturperiode. Die Entwicklung wird eher von Erkenntnissen, Narrativen und gruppendynamischen Reaktionen darauf geprägt. Die Märkte werden Mmn genug Freiheitgrade haben, auch wenn der Trend klar zu Regulierung und Handelbarrieren geht. Die Leitplanken werden aber vor allem von geopolitischen Verschiebungen, Klimakampf, Demografie und internetgetriebenem Populismus gesetzt. Die Politik und auch die Wirtschaft wird letzlich nur darauf reagieren (vermutlich auch mit stärkerer Repression und gelenkter Investition, das sehe ich auch so). Das höher Zinsniveau mag daher in der Tat eine Langfrist-Folge sein. Die Märkte sehen das aber zz. noch nicht so (das lange Ende der Zinsstruktur ist überall noch sehr niedrig). Aber diesbzgl. hat Napier mMn schon die richtige Einschätzung d.h. der Markt läge falsch).

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reko
· bearbeitet von reko
vor 21 Minuten von Bärenbulle:

Denn vieles davon z.B. die Zinsstruktur hat auch in der Nachkriegszeit / um 1974 herum gut funktioniert.

Sagt auch Napier: "Ein höheres nominales BIP-Wachstum durch ein höheres strukturelles Inflationsniveau ist ein bewährtes Mittel. Auf diese Weise sind viele Länder, etwa die USA und Grossbritannien, nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Schulden losgeworden."

 

Allerdings hatten wir damals eine anderes Währungssystem und das damalige System wurde dafür geopfert. Wir haben auch eine andere Altersstruktur in den westlichen Ländern. Insofern haben wir jetzt eine andere Ausgangslage.

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FLUP

@Bärenbulle

 

Zur Einleitung des Themas hatten Du Dich auch dazu geäußert, warum Deiner Meinung nach in der gegebenen und jetzt auch realisierten Situation (Inversion der Zinskurve i. V. m. der daraufhin zu erwartenden Rezession) das nicht vom Markt eingepreist wird/ bzw. werden kann (Anlagenotstand).

 

Nun sind ja die Märkte zumindest schon ein Stück des Weges gegangen, wobei man natürlich annehmen kann, dass erst die Inflation aber noch nicht eine Rezession eingepreist worden sind. D.h. der Anlagenotstand hat aber schon etwas abgenommen. 

 

Daneben wird ja auch genau dies Thema: Inversion der Zinskurve i.V.m. der zu erwartenden Inflation und der Frage, ob die Märkte dies schon eingepreist haben, intensiv in der Finanzpresse diskutiert. Ist Dir bekannt, ob dies in vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit ebenso war? - und wenn nicht, ob es nicht doch schon stärker eingepreist ist als in vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit? Ich habe dazu nichts gefunden.

 

Und dass dieser Effekt des „Einpreisens“ deshalb etwas geringer als zu erwarten aussieht, weil es zumindest einem nicht zu vernachlässigenden Anteil von Firmen derzeit recht gut gelingt, die gestiegenen Preise weiterzugeben (ein Teil überkompensiert wohl offensichtlich auch)? Dann wäre das, was vom Markt noch nicht verarbeitet wäre, die längerfristige Inflationserwartung, die ja wie Du gerade geschrieben hast, immer noch erstaunlich niedrig liegt. Und natürlich das wirkliche Ausmaß einer zu erwartenden Rezession.

 

Ich versuche gerade, mir dieses Thema etwas mehr zu erschließen, von daher -wenn das kompletter Blödsinn ist, was ich mir so überlegt und nachvollzogen habe- gerne auch einfach nur dazu einen Hinweis (netterweise mit der Empfehlung von Lektüre zu dem Thema um das zukünftig zu vermeiden:wacko:). Damit kann ich Leben und ich möchte dieses Faden dann auch nicht zumüllen…

 

Greetings

FLUP

 

 

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kleinsparer
· bearbeitet von kleinsparer
vor 1 Stunde von reko:

Sagt auch Napier: "Ein höheres nominales BIP-Wachstum durch ein höheres strukturelles Inflationsniveau ist ein bewährtes Mittel. Auf diese Weise sind viele Länder, etwa die USA und Grossbritannien, nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Schulden losgeworden."

Aber auch das ist ja kein Selbsläufer. Dazu müsste ja das BIP langfristig stärker steigen als die Gesamtschulden bzw nur auf den Staat bezogen die Steuereinnahmen stärker als die Neuverschuldung. Wenn man alle paar Monate ne neue Krise durchs Dorf treibt die man meint nur mit Geld lösen zu müssen wird das schwierig.

vor 50 Minuten von FLUP:

Daneben wird ja auch genau dies Thema: Inversion der Zinskurve i.V.m. der zu erwartenden Inflation und der Frage, ob die Märkte dies schon eingepreist haben, intensiv in der Finanzpresse diskutiert. Ist Dir bekannt, ob dies in vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit ebenso war? - und wenn nicht, ob es nicht doch schon stärker eingepreist ist als in vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit? Ich habe dazu nichts gefunden.

 

Denke mal du meintest hier Rezession. Die Antwort gibst Du im Grunde selbst:

vor 50 Minuten von FLUP:

Und natürlich das wirkliche Ausmaß einer zu erwartenden Rezession.

 

 

Es kann noch nicht eingepreist sein da noch nicht absehbar ist wie stark die Rezession wird (dh die Unternehmensgewinne sinken). Außerdem ist ja zwischenzeitlich auch wieder eine (technische) Erholung möglich und der rezessionsbedingte Kurseinbruch findet in dem Fall von einem höheren Kursniveau statt.

 

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FLUP

Ja, ich meinte Rezession.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor einer Stunde von FLUP:

Daneben wird ja auch genau dies Thema: Inversion der Zinskurve i.V.m. der zu erwartenden Inflation und der Frage, ob die Märkte dies schon eingepreist haben, intensiv in der Finanzpresse diskutiert. Ist Dir bekannt, ob dies in vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit ebenso war? - und wenn nicht, ob es nicht doch schon stärker eingepreist ist als in vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit? Ich habe dazu nichts gefunden.

Bei den letzten Inversionen (zumindest seit 1998) wurde das Signal auch umfassend diskutiert. Teilweise nach dem Motto "es hat früher funktioniert, aber seit die Zentralbanken eingreifen funktioniert es nicht mehr" (Krabums ... ups, oder doch:vintage:).

Zweite wichtig Erkenntnis aus der Vergangenheit ist, dass die Aktionen der FED stets unterschätzt werden. Ich denke die Taylor-Rule weißt jedoch den Weg. Auf die Marktinterpretationen der FED-Aussagen sollte man dagegen nicht wirklich vertrauen. Da fühlt sich jeder berufen seine Meinung rauszuposaunen. Die FED-Protokoll selber sind aber unbedingt lesenswert. Eine weitere wichtige Erkenntnis wäre das der Markt keine Ahnung hat, wo die langfristigen Zinsen hingehen (daher ist das lange Ende auch wenig sensiv. Trotzdem wandert es es auf lange Sicht erstaunlich weite Wege und ist alles andere als stationär. Ein Gleichgewicht sucht man da vergeblich. Wer hätte z.B. den stetigen Abschwung seit den 80ern vorhergesagt?

 

Was uns zur Duration führt. Aktien haben ein lange Duration, Gold eine noch längere. Das lange Ende ist somit die entscheidende Vergleichgröße, was die Sache verkompliziert. Das kurze Ende läßt sich recht gut prognostizieren (z.B. mit FED-Sprech oder der Taylor-Regel), das lange Ende aber nicht so leicht. Sollte das lange Ende weiter steigen, dann müssen alle Assets mit entsprechender Duration (alle anderen Variablen mal gleich gelassen) noch weiter abstürzen (das gilt für Langläufer, für Aktien für Gold und eingeschränkt auch für Rohstoffe).

Ein weiteres Risiko ist eine Rezession (Inflation und hohe Zinsen fressen sich - laut Impulsanalysen über vergangene Daten - mit ca. einjähriger Verzögerung in die Realwirtschaft). Mit steigenden Zinsen vergrößert sich dieses Risiko immer weiter. Das dritte Risiko ist eine eine Illiquiditätkrise irgendwo in den Tiefen der Rohrleitungen der Finanzmärkte, die sich unter dem immensen Zinsdruck ausweitet.

Risiko 1 ist ein wahrhaft übles Risiko weil es auf alle Assetklassen gleichzeitig wirkt. Risk Parity Fonds (die ansonsten tolle niedrige Volawerte haben) entpuppen sich dann plötzlich als überraschend riskant, was so an ihrer niedrigen Vola eigentlich gar nicht erkennbar war. Durch Risiko 2 schaukelt sich Risk Parity daggen relativ sanft durch. Durch Risiko 3 vermutlich auch. Ich sage das, weil es etwas eingeschränkt auch für Markowitz-Portfolios oder die statischen 0-8-15 Assetallokationen ala Kommer gilt. Daher ist auch Napiers Einschätzung (zum langen Ende) so relevant.

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Schwachzocker
vor 19 Minuten von kleinsparer:

Es kann noch nicht eingepreist sein da noch nicht absehbar ist wie stark die Rezession wird (dh die Unternehmensgewinne sinken)....

Wieso ist es für eine Einpreisung zwingend notwendig, dass etwas genau absehbar ist?

Was können wir für einen Vorteil aus dieser Erkenntnis ziehen? Können wir absehen, was nicht absehbar ist?

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reko
· bearbeitet von reko
vor 24 Minuten von Bärenbulle:

Sollte das lange Ende weiter steigen, dann müssen alle Assets mit entsprechender Duration (alle anderen Variablen mal gleich gelassen) noch weiter abstürzen (das gilt für Langläufer, für Aktien für Gold und eingeschränkt auch für Rohstoffe).

Warum müssen sich alle Assets mit langer Duration in die gleiche Richtung bewegen?

Für Aktien und Rohstoffe ist der Realzins relevant. Dein Argument mit der Taylor-Regel gilt nur für die kurzfristigen Zinsen und bei Inflation bleibt nur die Flucht in Sachwerte. Auch wenn die erwirtschaftete Rendite geringer wird kann die Bewertung mangels Alternativen weiter steigen. Wenn sich Staaten durch Inflation entschulden, dann sind langlaufende Staatsanleihen nicht sinnvoll.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 21 Minuten von reko:

Warum müssen sich alle Assets mit langer Duration in die gleiche Richtung bewegen?

Weil es sonst attraktiver wäre, das sich nicht verändernde Asset in die Anleihe der gleichen Duration umzuschichten (alle Assetklassen stehen im Wettbewerb zueinander).

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reko
· bearbeitet von reko
vor 17 Minuten von Bärenbulle:

Weil es sonst attraktiver wäre das sich anders verändernde Asset in die Anleihe der gleichen Duration umzuschichten.

Das würde bedeuten, der Staat muß bei steigenden anderen Alternativen einen höhere Realzins bieten um weiter langfristige Anleihen plazieren zu können - er könnte sich nicht mehr entschulden. Er kann sich aber auch kurzfristiger finanzieren oder Institutionen regulatorisch zwingen Staatsanleihen zu kaufen oder die Zentralbank übernimmt die Anleihen.

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FLUP

@Bärenbulle Vielen Dank für die Antwort und das wohlwollende ordnen meiner Gedanken. Insbesondere der Aspekt der Duration der Assetklassen war mir nicht bewusst.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 11 Minuten von reko:

Er kann sich aber auch kurzfristiger finanzieren oder Institutionen regulatorisch zwingen Staatsanleihen zu kaufen oder die Zentralbank übernimmt die Anleihen.

Das kann er tun (und tut es bereits). Er wird z.B. mit letzterem die Nachfrage nach nominalen Anleihen befeuert => Zinsen sinken =>  Aktienrendite sinkt daher auch => Aktienkurse steigen. Wie auch immer der Staat den Zins beeinflusst, so wird er damit gleichermassen auch alle anderen Assetklassen beeinflussen und zwar so, das sich deren Renditen in die gleiche Richtung bewegen. Sobald eine Rendite ausscheren würde, entstände eine Arbitragemöglichkeit.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 15 Minuten von Bärenbulle:

Wie auch immer der Staat den Zins beeinflusst so wird er damit auch alle anderen Assetklassen beeinflussen und zwar so, das sich deren Renditen in die gleiche Richtung bewegen.

Wenn er das am Markt handelbare Anleihevolumen reduziert kann er den Kurs hoch halten (den Zins niedrig halten) obwohl die Signale in die andere Richtung zeigen. Er könnte auch ganz auf Langläufer verzichten. Irgendwie muß er sein Ziel der Entschuldung erreichen und es hat ja früher auch funktioniert. In den Nachkriegsjahren ist der S&P inflationsbereinigt trotz Entschuldung gestiegen.

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Bärenbulle
vor 4 Minuten von reko:

Wenn er das am Markt handelbare Anleihevolumen reduziert kann er den Kurs hoch halten (den Zins niedrig halten) obwohl die Signale in die andere Richtung zeigen. Er könnte auch ganz auf Langläufer verzichten. Irgendwie muß er sein Ziel der Entschuldung erreichen und es hat ja früher auch funktioniert.

Um die Entschuldung zu erreichen muss er ja nur repressiv handeln (z.B. Versicherungen zwingen Anleihen zu kaufen) => nominaler Anleihenzins sinkt, Inflation bleibt gleich => negativer Realzins => jährliche Reduktion des Staatshaushalts in gleicher Höhe (durch gleichbleibende Inflation bei sinkender Zinslast für die Neuverschuldung). Wir haben ja schon seit langem negative Realzinsen und werden Sie sicher auch auf Sicht behalten.

 

Übrigens ist die Taylorrule auch deswegen seit längerem leicht verzerrt. Das wird ja unter Volkswirtschaftlern auch heftig diskutiert. Trotzdem gibt sie eine gute Orientierung wo die Zinsreise (am kurzen Ende) hingeht.

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lswfma

Wenn man von einer dauerhaft höheren Inflation mit steigendem BIP ausgeht, sind dann nicht auch alle langfristigen Sparpläne mit (relativ) fixen Zinsen, gerade auch die mit 2-3% Zinsen zu hinterfragen?

Umlagesysteme (z.B. GRV) könnten damit an Attraktivität gewinnen.

 

Mischfonds mit Staatsanleihen haben einen permanten, deutlich größeren Verlustbringer als Klotz im Portfolio, den 60-40, Arero etc. Fonds bleibt dann nur das Rebalancing als Vorteil? Ein ständiger Wertverlust von 4% und mehr, über Jahrzehnte bei diesem Portfolioanteil? Werden wir einen Wechsel in diesen Fonds hin zu Unternehmensanleihen sehen?

 

Gerade im Rahmen der Altersvorsorge greift das tief und dauerhaft in jede Planung ein.

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