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Sonja80

Ausweg aus dem Wohnförderkonto (Wohnriester)

Empfohlene Beiträge

Sonja80

Hallo Forum-Mitglieder,

 

wieder mal meldet sich hier ein verzweifelter Wohn-Riester-Betroffener.

Allerdings betrifft die Thematik nicht mich, sondern einen Familienangehörigen (Bruder).

 

Er (m, 34) hat im Jahr 2013 (mit ca. 25) bei der Sparkasse einen LBS Wohnriester abgeschlossen. Wie sich nachträglich herausgestellt hat, hat er sich aber wenig mit dem Thema auseinandergesetzt.

Das Prinzip „Bausparen“ war ihm zwar bekannt – ein Wohnriester ist es dann geworden, um die „tolle Förderung“ mitzunehmen (Berufseinsteigerbonus, Zulagen, Steuervorteile).

Nach ein paar Jahren Förderung (die vielleicht 1.000 € ausmachen), hat er sich selbstständig gemacht und war ab da nicht mehr förderberechtigt. Die Einzahlungen wurden dann auch gestoppt. Im Vertrag waren zu diesem Zeitpunkt ca. 8.000 €. 

2018 wurde dann das Elternhaus umgebaut. Da der Bausparvertrag ja quasi nicht mehr genutzt wurde & nicht mehr sinnvoll/rentabel war, wurde der Vertrag gekündigt.

Das Guthaben wurde förderunschädlich entnommen und in den Hausbau gesteckt. Auch war ihm bekannt, dass ein Wohnförderkonto gebildet wird und dass hier später etwas versteuert werden muss.
Die förderunschädliche Variante wurde gewählt, da man ja bereits etwas angespart hat & Vorteile erhalten hat. Außerdem wurde der Verwendungszweck eingehalten und es ist nicht geplant, dass die Person das Haus jemals verkauft/vermietet.

Wir sind davon ausgegangen, dass die sinnvollere Variante wäre, als die staatlichen Vorteile zurückzuzahlen.

Aber wie das konkret mit der 2 %-Verzinsung funktioniert, wie hoch die Steuerlast später mal sein wird und ob die förderunschädliche Verwendung aufgrund der geringen Förderquote sinnvoll ist, wurde durch den SPK-Berater nicht thematisiert und nicht näher hinterfragt.

Ich bin mir sicher, dass dieser Person auch aktuell gar nicht bewusst ist, was er sich mit dem WFK eigentlich angetan hat. Für ihn ist das Thema vorerst erledigt. Aber dass im Hintergrund das WFK wächst, hat er wahrscheinlich schon vergessen.

 

Meine Frage wäre jetzt: Was könnte ich der Person aktuell raten?

1. Man könnte jetzt einfach gar nichts machen und das einfach weiterlaufen lassen, da „das Kind eh schon in den Brunnen gefallen ist“.

Einfach mal drauf ankommen lassen, was sich vielleicht in den nächsten Jahrzenten zu diesem Thema ändert – eventuell gibt es dann ja eine Lösung. 
Niemand weiß, wie die steuerliche Situation in 30 Jahren ist. Vielleicht ist es dann auch gar nicht so schlimm, sodass er auf 0 rauskommt. Vielleicht kommt es aber auch schlimmer .. keine Ahnung.

 

2. Jetzt versuchen irgendwie aus dem WFK rauszukommen. Da ich mich hier schon in sämtliche Beiträge eingelesen habe, sehe ich hier kaum eine Möglichkeit rauszukommen.

Die einzige Möglichkeit wäre einen neuen Vertrag abzuschließen und Minderungsbeiträge einzuzahlen. Aber da es kaum noch Anbieter gibt (v.a. nicht für Banksparpläne), wüsste ich nicht, wie man das aktuell umsetzen soll??

Vor allem, da ja auch zukünftig nicht weiter geriestert werden soll/kann…

 

Ich dachte eigentlich, dass es für derartige Verträge, Situationen, etc. immer irgendwie einen „Plan B“ gibt. Aber hier komme ich irgendwie nicht weiter.

Selbst beim WFK wäre ich irgendwie davon ausgegangen, dass man im „Worst-Case“ alle Vorteile zurückzahlen und das WFK irgendwie auflösen kann. Aber scheinbar gibt es nicht einmal diese Möglichkeit. 

 

Ich tue mich auch schwer überhaupt mit der Thematik weiterzukommen, da ich nicht weiß, an wen man sich wende könnte.

-       Die Bausparkasse wird es nicht interessiert, da Vertrag aufgelöst -> erledigt

-       Sparkasse wird es nicht interessiert, da der Berater zwischenzeitlich in Rente ist

-       Kann eventuell die ZFA weiterhelfen?

-       Sollte man sich vielleicht sogar an den Verbraucherschutz wenden?

 

Deshalb auch hier mein Beitrag im Forum.

 

Mich beschäftigt das Thema momentan sehr, da ich aus dem Finanzbereich komme und in der Familie am meisten mit diesen Themen zu tun habe. Deshalb fühle ich mich für das Dilemma auch ein bisschen mitverantwortlich. 

Aber ich muss zugegeben, dass mir die Nachteile des Wohnriester und mit dem WFK auch erst in den letzten Jahren so richtig bewusst geworden sind.

 

Ich hoffe hier im Forum hat jemand einen Rat, wie ich nun damit umgehen soll?

Wie gesagt – ich mache mir zurzeit viele Gedanken darüber (im Gegensatz zu meinem Bruder & seiner Frau – die beschäftigen sich damit nämlich nicht). :(

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hilflos

du machst dir unnötige Gedanken über Sachen die dich nichts angehen und das noch in mehreren Foren und wegen 8000.--€ die in 30 Jahre versteuert werden müssen. Man kommt nur raus wenn man das Haus verkauft. Ist meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit

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slowandsteady
vor einer Stunde von Sonja80:

ob die förderunschädliche Verwendung aufgrund der geringen Förderquote sinnvoll ist, wurde durch den SPK-Berater nicht thematisiert und nicht näher hinterfragt.

Ich bin mir sicher, dass dieser Person auch aktuell gar nicht bewusst ist, was er sich mit dem WFK eigentlich angetan hat. Für ihn ist das Thema vorerst erledigt. Aber dass im Hintergrund das WFK wächst, hat er wahrscheinlich schon vergessen.

Es war halt auch kein "Berater", sondern ein Verkäufer. Das Gehalt des "Beraters" wurde von der Bank bezahlt.

 

Ansonsten:

1) Nicht dein Problem. Erkläre es der anderen Person, mehr kannst du nicht tun.

2) 8000€ mit 2% Verzinsung sind in 30 Jahren 14000 Euro, wenn ich die dann mit 42% Spitzensteuersatz versteuere, habe ich 6000€ Steuern zu zahlen, das sind doch wohl Peanuts...

3) Wer weiß, was die Zukunft bringt und ob man tatsächlich was versteuern muss in 30 Jahren...

vor einer Stunde von Sonja80:

-       Sollte man sich vielleicht sogar an den Verbraucherschutz wenden?

Selbst schuld, wer zu einer Bank geht. Als Lehrgeld abschreiben und nie wieder zu einem Bank"berater"verkäufer gehen.

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cjdenver
· bearbeitet von cjdenver
vor 2 Stunden von Sonja80:

wieder mal meldet sich hier ein verzweifelter Wohn-Riester-Betroffener.

 

Willkommen im Forum, liebe verzweifelte Betroffene. Oder eher liebe verzweifelte Nicht-Betroffene die einen nicht verzweifelten Betroffenen kennt... solls geben.

 

Zitat

Das Guthaben wurde förderunschädlich entnommen und in den Hausbau gesteckt. Auch war ihm bekannt, dass ein Wohnförderkonto gebildet wird und dass hier später etwas versteuert werden muss.
Die förderunschädliche Variante wurde gewählt, da man ja bereits etwas angespart hat & Vorteile erhalten hat. Außerdem wurde der Verwendungszweck eingehalten und es ist nicht geplant, dass die Person das Haus jemals verkauft/vermietet.

Wir sind davon ausgegangen, dass die sinnvollere Variante wäre, als die staatlichen Vorteile zurückzuzahlen.

 

Sprich: der Betroffene (warum denn eigentlich „wir“?) hat den Riester verwendungsgemäß genutzt. Genau das gemacht was gemacht werden kann, was sich der Gesetzgeber nicht unabsichtlich ausgedacht hat. Ist doch ne schöne Sache.

 

Zitat

Aber wie das konkret mit der 2 %-Verzinsung funktioniert, wie hoch die Steuerlast später mal sein wird und ob die förderunschädliche Verwendung aufgrund der geringen Förderquote sinnvoll ist, wurde durch den SPK-Berater nicht thematisiert und nicht näher hinterfragt.

Ich bin mir sicher, dass dieser Person auch aktuell gar nicht bewusst ist, was er sich mit dem WFK eigentlich angetan hat. Für ihn ist das Thema vorerst erledigt. Aber dass im Hintergrund das WFK wächst, hat er wahrscheinlich schon vergessen.

 

Hier verweise ich auf die ausführlichen Kommentare meiner Vorredner. Da ist alles dazu gesagt worden.

 

Was mich aber wundert, da du aus dem Finanzbereich kommst... müsste dir doch bewusst sein warum das WFK existiert und warum es per se nichts Schlechtes sein muss. Oder?

 

Zitat

Meine Frage wäre jetzt: Was könnte ich der Person aktuell raten?

1. Man könnte jetzt einfach gar nichts machen und das einfach weiterlaufen lassen, da „das Kind eh schon in den Brunnen gefallen ist“.

Einfach mal drauf ankommen lassen, was sich vielleicht in den nächsten Jahrzenten zu diesem Thema ändert – eventuell gibt es dann ja eine Lösung. 
Niemand weiß, wie die steuerliche Situation in 30 Jahren ist. Vielleicht ist es dann auch gar nicht so schlimm, sodass er auf 0 rauskommt. Vielleicht kommt es aber auch schlimmer .. keine Ahnung.

 

Das scheint ja die Position des nicht verzweifelten Betroffenen zu sein - die sich aber von deiner (verzweifelten Nicht-Betroffenen) Position unterscheidet. Nochmaliger Verweis auf die Vorbeiträge zur Warum-Frage...

 

Zitat

2. Jetzt versuchen irgendwie aus dem WFK rauszukommen. Da ich mich hier schon in sämtliche Beiträge eingelesen habe, sehe ich hier kaum eine Möglichkeit rauszukommen.

Die einzige Möglichkeit wäre einen neuen Vertrag abzuschließen und Minderungsbeiträge einzuzahlen. Aber da es kaum noch Anbieter gibt (v.a. nicht für Banksparpläne), wüsste ich nicht, wie man das aktuell umsetzen soll??

Vor allem, da ja auch zukünftig nicht weiter geriestert werden soll/kann…

 

Im durchaus ergiebigen Parallelthread („sinnvoller Umgang mit Wohnförderkonto“) gibt es in der Tat einige Lösungsoptionen - mittlerweile haben sich die meisten (alle?) aber wohl erledigt. Wobei mir im Gedächtnis blieb dass die ZfA wohl mitteilte dass man ein WFK jederzeit loswerden könne, indem man der ZfA mitteilt dass die auflösenden Bedingungen eingetreten sind. Das wird wohl nicht geprüft.

 

Ob das sinnvoll ist steht bekanntlich auf einem anderen Blatt.

 

Zitat

Ich dachte eigentlich, dass es für derartige Verträge, Situationen, etc. immer irgendwie einen „Plan B“ gibt. Aber hier komme ich irgendwie nicht weiter.

Selbst beim WFK wäre ich irgendwie davon ausgegangen, dass man im „Worst-Case“ alle Vorteile zurückzahlen und das WFK irgendwie auflösen kann. Aber scheinbar gibt es nicht einmal diese Möglichkeit. 

 

Und hier stellt sich mir wieder die Frage ob du als „Finanzbereichsaktive“ wirklich nachgedacht hast? 

 

Andersrum gefragt: wenn ich einen Riester in eine lebenslange Rente umgewandelt habe, was ist hier der „Plan B“ um danach bei Nichtgefallen aus der lebenslangen Rente rauszukommen? 

 

Das WFK ist im Vergleich dazu geradezu flexibel, auch wenn es natürlich auf die derzeit ungünstigen Rahmenbedingungen ankommt was tatsächlich unternommen werden kann, wenn wirklich der starke Unternehmensdrang existiert. Beim nicht-verzweifelten Betroffenen, nicht bei der verzweifelten Nicht-Betroffenen.

 

Zitat

Ich tue mich auch schwer überhaupt mit der Thematik weiterzukommen, da ich nicht weiß, an wen man sich wende könnte.

-       Die Bausparkasse wird es nicht interessiert, da Vertrag aufgelöst -> erledigt

-       Sparkasse wird es nicht interessiert, da der Berater zwischenzeitlich in Rente ist

-       Kann eventuell die ZFA weiterhelfen?

-       Sollte man sich vielleicht sogar an den Verbraucherschutz wenden?

 

Deshalb auch hier mein Beitrag im Forum.

 

Die ZfA und das Forum hier würde ich als die beiden zielführendsten Optionen ansehen.

 

Zitat

Mich beschäftigt das Thema momentan sehr, da ich aus dem Finanzbereich komme und in der Familie am meisten mit diesen Themen zu tun habe.

 

„Am meisten“ ist nicht immer gleichbedeutend mit „ausreichend“.

 

Zitat

Deshalb fühle ich mich für das Dilemma auch ein bisschen mitverantwortlich. 

 

Das klingt mir eher nach psychologischem Dilemma, das wird sich hier nicht lösen lassen.

 

Zitat

Aber ich muss zugegeben, dass mir die Nachteile des Wohnriester und mit dem WFK auch erst in den letzten Jahren so richtig bewusst geworden sind.

 

Und was ist mit den Vorteilen?

 

Zitat

Ich hoffe hier im Forum hat jemand einen Rat, wie ich nun damit umgehen soll?

Wie gesagt – ich mache mir zurzeit viele Gedanken darüber (im Gegensatz zu meinem Bruder & seiner Frau – die beschäftigen sich damit nämlich nicht). :(

 

Mein Rat - mach dir Gedanken über zielführendere Themen.

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oktavian
vor 9 Stunden von Sonja80:

Nach ein paar Jahren Förderung (die vielleicht 1.000 € ausmachen),

wenn man da 8.000 drin hat und nur eine Förderung von 1.000 war es doch ein top Vertrag von der Wertentwicklung her, wenn man von üblichen Grenzsteuersätzen für einen Arbeitnehmer ausgeht. Erst Steuervorteile nutzen und dann schnell raus ohne Nachteile geht eben nicht. Richtig legal tricksen bei der Steuer kann man erst mit mehr Geld und Auslandsgesellschaften.

 

Ich sehe die Möglichkeit als Selbstständiger z.B. mit ETFs vorzusorgen und dann auszuwandern und eine Staatsbürgerschaft zu kaufen. Nun könnte Deutschland, um die Steuer auf das Geld im Wohnungskonto betrogen werden, solange der neue Staat nicht mit den dt. Behörden kooperiert. Ich würde so was aber lassen.

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cjdenver
· bearbeitet von cjdenver
vor 1 Stunde von oktavian:

Ich sehe die Möglichkeit als Selbstständiger z.B. mit ETFs vorzusorgen und dann auszuwandern und eine Staatsbürgerschaft zu kaufen. Nun könnte Deutschland, um die Steuer auf das Geld im Wohnungskonto betrogen werden, solange der neue Staat nicht mit den dt. Behörden kooperiert. Ich würde so was aber lassen.

 

Oder man geht denselben Weg legal und loest das WFK in einem Jahr auf in dem man keine deutschen Einkuenfte mehr hat. Ob sich das alles wegen den paar Tausend lohnt vermag die OP zu schaetzen. 

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