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Greenhorn_Berlin

Bank zwingt mir Geschäftskonto auf

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Greenhorn_Berlin

Schönen guten Tag!

Nach ungefähr 25 Jahren ist meine Bank der Meinung,  dass ich ein Geschäftskonto benötige. Aus irgendwelchen "regulatorischen Gründen" dürfen sie es nicht mehr dulden, wenn jemand ein Girokonto betrieblich nutzt. Kann mir von Euch jemand erklären, was genau dahintersteckt? Ich meine: Menschen haben nun mal unterschiedliche Einkunftsarten. Der eine bekommt jeden Monat sein Gehalt überwiesen, und ich als Freiberufler bekomme eben alle möglichen Rechnungen von allen möglichen Auftraggebern bezahlt. Ich brauche keine Kredite, keinen Dispo, keine Lastschrifteinzüge, kein HBCI, sondern nur ein Konto mit Onlinebanking, EC-Karte und Kreditkarte. Also genau das, was ich bisher habe.

Nun sagen die mir aber, dass es sich nicht etwa um einen simplen Tarifwechsel handelt, sondern ich brauche tatsächlich ein anderes Konto mit einer anderen Kontonummer, welches auch in einer anderen Filiale geführt wird. Für mich bedeutet das also einen riesengroßen Aufwand, um sicherzustellen, dass alle relevanten Stellen über die neue Bankverbindung informiert sind und nicht beispielsweise ein Versicherungsbeitrag aus Versehen nicht abgebucht wird. Ich werde wohl ein Jahr lang zwei Konten parallel laufen lassen müssen.

Weiß jemand, was das alles soll?

Matthias

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chirlu

Sei froh, daß sie dir nicht das Konto direkt gekündigt haben …

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Greenhorn_Berlin

Warum sollten sie das denn tun? Ich verstehe dieses ganze Thema überhaupt nicht. Ich meine, wenn ich eine GmbH wäre, dann könnte ich das ja begreifen, weil das eine eigene juristische Person ist. Aber bei einem einzelnen Freiberufler?

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CorMaguire
vor 10 Minuten von Greenhorn_Berlin:

...

Weiß jemand, was das alles soll?

....

Vielleicht hatten sie irgendwelche Unternehmensberater im Haus, die ihnen gesagt haben, dass sie nach diesen Kontoumstellungen bessere Geschäfte machen.

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Greenhorn_Berlin

Es soll sich um "regulatorische Auflagen" der Bafin handeln, und sie bekämen angeblich richtig viel Ärger, wenn sie das weiter so laufen lassen.

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stagflation

Wie war es denn bisher: hast Du ein gemeinsames Konto für Privates und Geschäftliches? Oder hast Du ein Privatkonto und zusätzlich ein getrenntes Geschäftskonto, das aber vom Kontotyp "Privatkonto" war?

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PKW
vor 13 Minuten von Greenhorn_Berlin:

Warum sollten sie das denn tun? Ich verstehe dieses ganze Thema überhaupt nicht. Ich meine, wenn ich eine GmbH wäre, dann könnte ich das ja begreifen, weil das eine eigene juristische Person ist. Aber bei einem einzelnen Freiberufler?

Die "normalen" Konten richten sich an Privatkunden, das ist meist in den AGB so festgeklopft. Und ein Freiberufler ist eben ein Geschäfts- und kein Privatkunde.
Die "regulatorischen Auflagen" halte ich aber für eine Nebelkerze.

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Greenhorn_Berlin
vor 8 Minuten von stagflation:

Wie war es denn bisher: hast Du ein gemeinsames Konto für Privates und Geschäftliches? Oder hast Du ein Privatkonto und zusätzlich ein getrenntes Geschäftskonto, das aber vom Kontotyp "Privatkonto" war?

Bis vor wenigen Monaten habe ich alles über ein einziges Konto gemacht und hatte entsprechend viele 1800-Buchungen zu machen (SKR 03). Da man ja mit zunehmendem Alter fauler wird, habe ich mir bei einer anderen Bank, die ich zuvor nur für Anlagezwecke genutzt habe, ein vollwertiges Girokonto einrichten lassen, welches ich seit Kurzem für das Privatleben nutze. Dadurch reduziere ich die Zahl der Buchungssätze erheblich und brauche weniger Zeit für die Buchhaltung. Allerdings muss ich seitdem auch zwei Konten im Auge behalten, was im Online-Zeitalter aber kein Aufwand mehr ist.

 

Ich habe jetzt aber immer noch nicht verstanden, warum ein Freiberufler aus Sicht der Bank was anderes ist als jemand, der Gehalt überwiesen bekommt, und warum ich deshalb eine neue Kontonummer brauche.

 

Matthias

 

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YingYang
· bearbeitet von YingYang
vor 11 Minuten von Greenhorn_Berlin:

Bis vor wenigen Monaten habe ich alles über ein einziges Konto gemacht und hatte entsprechend viele 1800-Buchungen zu machen (SKR 03). Da man ja mit zunehmendem Alter fauler wird, habe ich mir bei einer anderen Bank, die ich zuvor nur für Anlagezwecke genutzt habe, ein vollwertiges Girokonto einrichten lassen, welches ich seit Kurzem für das Privatleben nutze. Dadurch reduziere ich die Zahl der Buchungssätze erheblich und brauche weniger Zeit für die Buchhaltung. Allerdings muss ich seitdem auch zwei Konten im Auge behalten, was im Online-Zeitalter aber kein Aufwand mehr ist.

 

Ich habe jetzt aber immer noch nicht verstanden, warum ein Freiberufler aus Sicht der Bank was anderes ist als jemand, der Gehalt überwiesen bekommt, und warum ich deshalb eine neue Kontonummer brauche.

 

Matthias

 

Ich nehme an du hast einen Dispo- oder Überziehungskredit auf dem Konto?

Es ist für die Bank natürlich ein Unterschied ob sie auf einem normalen Gehaltskonto einen Kredit einräumt oder für ein Gewerbe. Die Kreditprüfung ist vollkommen unterschiedlich. Die Risiken natürlich auch.

Hinzu kommen betriebswirtschaftliche Gründe, da ein Gewerbekonto deutlich aufwendiger ist, ist es i.d.R. auch teuerer. 

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CorMaguire
vor 5 Minuten von Greenhorn_Berlin:

....Ich habe jetzt aber immer noch nicht verstanden, warum ein Freiberufler aus Sicht der Bank was anderes ist als jemand, der Gehalt überwiesen bekommt, und warum ich deshalb eine neue Kontonummer brauche.

 

Die Bank muss schon wissen ob jemand ein Privat- oder Geschäftskonto führt. Dass sie Dir eine neue Kontonr aufdrücken will, ist aber Idee der Bank (oder sie haben tatsächlich so eine unflexible IT).

Also bleibt Dir nur ein persönliches Gespräch zu suchen oder wenn eine Kontoumstellung unvermeidlich ist, auch andere Banken in Betracht zu ziehen.

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Greenhorn_Berlin

Ich habe ja morgen ein entsprechendes Gespräch, wollte nur noch ein wenig besser vorbereitet sein. Ich habe übrigens keinen Dispo und will auch keinen haben. Insgesamt schätze ich es jedenfalls überhaupt nicht, wenn bei mir von außen irgendein Handlungsbedarf erzeugt wird, vor allem nicht bei Themen, wo ich keinen Handlungsbedarf sehe...

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stagflation
vor 26 Minuten von Greenhorn_Berlin:

Bis vor wenigen Monaten habe ich alles über ein einziges Konto gemacht und hatte entsprechend viele 1800-Buchungen zu machen (SKR 03). Da man ja mit zunehmendem Alter fauler wird, habe ich mir bei einer anderen Bank, die ich zuvor nur für Anlagezwecke genutzt habe, ein vollwertiges Girokonto einrichten lassen, welches ich seit Kurzem für das Privatleben nutze. Dadurch reduziere ich die Zahl der Buchungssätze erheblich und brauche weniger Zeit für die Buchhaltung. Allerdings muss ich seitdem auch zwei Konten im Auge behalten, was im Online-Zeitalter aber kein Aufwand mehr ist.

 

Es ist sehr empfehlenswert, Privat- und Geschäftskonto zu trennen.

 

Nicht nur aus betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Gründen, sondern auch aus rein praktischen Gründen. Stell Dir vor, das Finanzamt macht eine Betriebsprüfung bei Dir - und will alle Kontoauszüge, die Deine geschäftlichen Tätigkeiten betreffen. Willst Du denen deine privaten Kontoauszüge geben? Vermutlich nicht. Deshalb solltest Du Privat- und Geschäftskonto trennen und darauf achten, dass nicht eine einzige geschäftliche Buchung auf Dein Privatkonto läuft.

 

Also sieh die Trennung der Konten als Verbesserung für Dich, nicht als Ärgernis!

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Greenhorn_Berlin

Ja, das habe ich ja vor ein paar Wochen realisiert. Mir ist das im Prinzip egal, ob irgendwann mal ein Betriebsprüfer von mir private Buchungen sieht, ich habe es einzig und allein zur Vermeidung von Buchungssätzen gemacht. Transparent bin ich für das Finanzamt doch sowieso. Aber dass ich jetzt noch mal ran muss, und die verbliebenen betrieblichen Sachen nun auch umändern muss, das nervt mich schon. Hätte ich das vor ein paar Wochen gewusst, hätte ich nicht die privaten, sondern die betrieblichen Sachen ausgegliedert...

 

Matthias

 

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 7 Minuten von Greenhorn_Berlin:

Hätte ich das vor ein paar Wochen gewusst, hätte ich nicht die privaten, sondern die betrieblichen Sachen ausgegliedert...

 

Ja, das ist natürlich ärgerlich, dass die dein Konto nicht ändern wollen, wenn jetzt eh schon nur noch betriebliche Sachen über das Konto laufen. Wenn das tatsächlich nicht geht, würde ich an deiner Stelle im Gespräch dann direkt sagen, dass du in dem Fall eben kündigst. Gibt ja auch von anderen Banken attraktive Konditionen für Geschäftskonten (kannst dir z.B. mal FYRST von der Deutschen Bank Gruppe angucken) und wenn sich die Kontonummer eh ändert, ist das im Prinzip ja der gleiche Aufwand ...

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 17 Minuten von Greenhorn_Berlin:

Ja, das habe ich ja vor ein paar Wochen realisiert. Mir ist das im Prinzip egal, ob irgendwann mal ein Betriebsprüfer von mir private Buchungen sieht, ich habe es einzig und allein zur Vermeidung von Buchungssätzen gemacht. Transparent bin ich für das Finanzamt doch sowieso. Aber dass ich jetzt noch mal ran muss, und die verbliebenen betrieblichen Sachen nun auch umändern muss, das nervt mich schon. Hätte ich das vor ein paar Wochen gewusst, hätte ich nicht die privaten, sondern die betrieblichen Sachen ausgegliedert...

 

Das ist in der Tat ärgerlich - das kann ich nachvollziehen.

 

Mach doch folgendes: tritt bei der Bank etwas weniger breitbeinig auf als hier - und sage, dass Du Verständnis hast für die Umwandlung des Privatkontos in ein Geschäftskonto. Frage dann, ob Du nicht die Kontonummer behalten kannst.

 

Bei mir war das vor vielen, vielen Jahren ähnlich. Ich hatte zwar schon immer ein Geschäftskonto - aber es war noch in der gleichen Stammgruppe wie mein Privatkonto. Die Bank wollte das stärker trennen - und hat mein Geschäftskonto in eine andere Stammgruppe (für Geschäftskunden) verschoben. Die Kontonummer konnte ich aber behalten - von daher hat mich das nicht weiter gestört.

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Greenhorn_Berlin

Danach hatte ich schon gefragt, als mich die neue jetzt für mich zuständige Mitarbeiterin anrief. Angeblich ist es technisch nicht möglich, die Kontonummer zu behalten. Ich frage aber morgen noch mal nach.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 3 Minuten von Greenhorn_Berlin:

Danach hatte ich schon gefragt, als mich die neue jetzt für mich zuständige Mitarbeiterin anrief. Angeblich ist es technisch nicht möglich, die Kontonummer zu behalten. Ich frage aber morgen noch mal nach.

 

Es kann sein, dass unterschiedliche Banken unterschiedliche Verfahren haben. Es gibt/gab aber zumindest Banken, bei denen es möglich ist.

 

Lass Deinen Charme spielen - und bitte die Mitarbeiterin freundlich, noch einmal in der Technik nachzufragen, ob es nicht doch möglich ist.

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Greenhorn_Berlin

Ja, so werde ich das machen - und dann hier über meinen Erfolg berichten.

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raptor14

Wenn die dir ohnehin eine neue Kontonummer aufzwingen wollen, dann würde ich noch mal ganz genau prüfen, ob diese unbedingt bei der gleichen Bank sein muss oder auch bei einem attraktiven Mitbewerber ...

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Greenhorn_Berlin

Ich habe nun ein Geschäftskonto. Die Mitarbeiterin hat mir auf dem Monitor gezeigt, dass die Möglichkeit, aus dem Privatkonto ein Geschäftskonto zu machen, nicht mehr besteht, das ist ausgegraut. Vor einigen Jahren war das wohl noch möglich. Diese strikte Trennung habe wohl steuerrechtliche Gründe.

 

Jetzt zahle ich das Doppelte, 25 statt 12 EUR im Monat. Ärgerlich, aber wohl nicht zu ändern. Dann werde ich jetzt mal das Finanzamt, diverse Versicherungen und weitere Stellen über die neue Kontonummer informieren, damit ich das alte Konto zum Jahresende löschen lassen kann.

 

Matthias

 

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Bassinus
vor 8 Minuten von Greenhorn_Berlin:

Diese strikte Trennung habe wohl steuerrechtliche Gründe.

Umsatzsteuerliche. Finanzumsätze sind steuerfreie Umsätze ohne Vorsteuerabzug. Gegenüber Unternehmer die nicht ausschließlich umsatzsteuerfreie Umsätze ausführen, kann man aber optieren. Das tut dem Unternehmerkunde meist nicht weh (wegen Vorsteuerabzug) und ermöglicht der Bank selbst einen teilweisen Vorsteuerabzug. Insbesondere für Immobilien, Kfz und andere hochpreisige Ausstattung entsteht hier ein lukrativer "Skonti" den eine Bank gern mitnimmt. Eine Mischkalkulation aufgrund Schätzungen bei den Banken (wir haben so ca. 20 Geschäftskunden 100 Kunden) dürfte durch Digitalisierung nicht mehr ggü. der Finanzverwaltung ausreichend sein.

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Greenhorn_Berlin

Ha! Das klingt plausibel. Steckt dann in meinen Kontoführungsgebühren vielleicht jetzt Vorsteuer drin? Wäre ja konsequent...

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Bassinus

Das sollten sie dich gefragt haben: Sind sie Vorsteuerabzugsberechtigt?

 

Und ja - die Konsequenz wäre dann Vorsteuerabzug für dich als Unternehmer mit Umsatz der den Vorsteuerabzug nicht ausschließt. 

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s1lv3r
vor 33 Minuten von Bassinus:

[...] und ermöglicht der Bank selbst einen teilweisen Vorsteuerabzug.

 

Rein aus Interesse: An welcher Stelle zieht die Bank denn da genau Vorsteuer? Ich finde das Thema auch interessant, verstehe aber ehrlich gesagt noch nicht, wo der Vorteil für die Bank liegt.

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