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Quasan

Nachhaltiges 70 / 30 ETF-Portfolio (ausschüttend oder thesaurierend?)

Empfohlene Beiträge

Quasan

Hallo zusammen,

 

ich bin gerade dabei mir ein ETF-Portfolio für einen Sparplan zusammen zu stellen.

 

Anlagehorizont sind ca. 25 Jahre.

Sparplanrate: 500 Euro

Ich bin verheiratet.

 

Momentan liegt der Großteil unseres Vermögens auf einem Tagesgeldkonto. Wir haben aktuell also quasi keine Kapitaleinkünfte.

 

Ich würde gern in nachhaltige ETFs investieren und fühle mich mit der 70 (MSCI World) / 30 (MSCI Emerging Markets) - Strategie eigentlich ganz wohl. 

 

Aktuell halte ich es für am sinnvollsten ausschüttende ETFs zu besparen, um den Sparer-Pauschbetrag ausnutzen zu können. Seht ihr es auch so, dass das in meiner Situation die sinnvollste Variante ist?

 

Ich habe mal geschaut, wie hoch die jährlichen Ausschüttungen zuletzt gegenüber dem Kurs waren: zumeist zwischen 1 und 2%. Wenn ich die 2% als Grundlage nehme, müsste das Depot schon einen Wert von 80.000 Euro (1.602 Euro / 2 * 100) haben, damit wir den Pauschbetrag ausnutze.

 

Entsprechend überlege ich zumindest im ersten Drittel des Anlagehorizonts, also etwa 8 Jahre lang ausschüttende ETFs zu besparen, um den Pauschbetrag für die Ausschüttungen auszunutzen. Die Ausschüttungen würde ich immer direkt reinvestieren. Wenn wir dann merken, dass wir uns stark der Pauschbetraggrenze nähern, würden wir auf thesaurierende ETFs wechseln. 

 

Generell: Was in 8 Jahren ist, ist sowieso Spekulation, aber generell lautet meine Frage: Sehr ihr es auch so, dass ausschüttende ETFs zunächst sinnvoller sind als thesauriende?

 

Besten Dank für die Einschätzung!

Quasan

 

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slekcin

Die Teilfreistellung bei Aktienfonds von 30% nicht vergessen. Wenn ich das gerade nicht falsch im Kopf habe wären für den Pauschbetrag dann Ausschüttungen/Gewinne in Höhe von 1602/0,7 --> 2288 € nötig, um den Pauschbetrag zu füllen. 

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Quasan
· bearbeitet von Quasan

... was ja ein weiteres Kriterium pro ausschüttendem ETF ist.

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Synthomesc_alt
vor 39 Minuten von Quasan:

würde gern in nachhaltige ETFs investieren und fühle mich mit der 70 (MSCI World) / 30 (MSCI Emerging Markets) - Strategie eigentlich ganz wohl. 

Mit "nachhaltig" meinst du wahrscheinlich langfristig breit aufgestellt!?

Warum 70/30!?
Weil das nach wie vor alle predigen!?
Wenn du weißt was du da tust, kannst du das gerne so machen.....
 

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Quasan
vor 20 Minuten von Synthomesc:

Mit "nachhaltig" meinst du wahrscheinlich langfristig breit aufgestellt!?

Nein, ich möchte nicht z.B. in die Rüstungsindustrie oder Kohlekraftwerke investieren.

vor 20 Minuten von Synthomesc:

Warum 70/30!?
Weil das nach wie vor alle predigen!?

Ehrliche Antwort: ja

 

Ich denke aber auch über einen Vanguard nach... da würde dann dieser in Frage kommen: Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF (USD) Distributing (IE00BNG8L385, A2QL8V)

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Synthomesc_alt
· bearbeitet von Synthomesc
vor 6 Minuten von Quasan:

Ehrliche Antwort: ja

Dann laß es!

 

vor 6 Minuten von Quasan:

Hm, wäre mir zu unsicher!

Aber diesbezüglich wäre für dich ein All World ETF das beste....wie weit in den bekannten ETF Waffen oder Kohle (warum) vorkommen, kann ich nicht beantworten..
Und mal ganz ehrlich...damit rettest du nicht die Welt, schaue lieber was du diesbezüglich selbst machen kannst!
 

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Quasan

 

vor 3 Minuten von Synthomesc:

Aber diesbezüglich wäre für dich ein All World ETF das beste...

Das wäre dann wohl Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Distributing (ISIN IE00B3RBWM25, WKN A1JX52).

 

Aber noch zur Ausgangsfrage: Die Überlegung, einen ausschüttenden ETF zu besparen ist schon richtig, oder?

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Undercover
· bearbeitet von Undercover
vor einer Stunde von Quasan:

Momentan liegt der Großteil unseres Vermögens auf einem Tagesgeldkonto. Wir haben aktuell also quasi keine Kapitaleinkünfte.

 

Aktuell halte ich es für am sinnvollsten ausschüttende ETFs zu besparen, um den Sparer-Pauschbetrag ausnutzen zu können. Seht ihr es auch so, dass das in meiner Situation die sinnvollste Variante ist?

 

Ich habe mal geschaut, wie hoch die jährlichen Ausschüttungen zuletzt gegenüber dem Kurs waren: zumeist zwischen 1 und 2%. Wenn ich die 2% als Grundlage nehme, müsste das Depot schon einen Wert von 80.000 Euro (1.602 Euro / 2 * 100) haben, damit wir den Pauschbetrag ausnutze.

 

Der Pauschbetrag beträgt nun 2000 Euro. (na ja, soll betragen).

In einem anderen Thread hatte ich ausgeführt daß man den Freibetrag unbedingt voll nutzen sollte. Egal wie.

Also du brauchst mindestens 2900 aus einem Aktien-ETF.

Oder du kaufst eben 4200 Stücke EON und investierst die Dividende in den ETF.

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Quasan
vor 2 Minuten von Undercover:

Der Pauschbetrag beträgt nun 2000 Euro.

Danke für den Hinweis... ab 2023 genau genommen. :D

vor 3 Minuten von Undercover:

Also du brauchst mindestens 2900 aus einem Aktien-ETF.

Hmm, ok, also alles läuft auf den ausschüttenden ETF hinaus. Bis der 2.900 Euro ausschüttet, kann ich ein paar Jahre sparen.

Bei 1,5% Ausschüttung sind das ja schon fast 200.000 Euro. Bei angenommener Durchschnittsrendite von 3,5% komme ich da bei 500 Euro/Monat erst in 20 Jahren an. :D

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Vango
vor einer Stunde von Quasan:

Generell: Was in 8 Jahren ist, ist sowieso Spekulation, aber generell lautet meine Frage: Sehr ihr es auch so, dass ausschüttende ETFs zunächst sinnvoller sind als thesauriende?

Nach aktuellem Steuergesetzten ja. Aber was am Ende der Laufzeit Steuerlich den letzten Rest rausquetscht weiß keiner. Außer das sich bis dahin mit sicherheit noch ein paar mal was ändern wird. 

 

vor einer Stunde von Quasan:

70 (MSCI World) / 30 (MSCI Emerging Markets)

Ich würde auch davon abraten, wenn du das nur machst weil es überall steht. Außer du informierst dich noch weiter und kommst selbst zum Schluss das es dir gegenüber z.b. der Gewichtung nach Marktkapitalisierung (Aktuell ca. 90/10) eine über Rendite verschaffen wird. 

 

vor 16 Minuten von Quasan:

Ich denke aber auch über einen Vanguard nach... da würde dann dieser in Frage kommen: Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF (USD) Distributing (IE00BNG8L385, A2QL8V)

ESG Investments ist halt sehr umstritten welchen nutzen es überhaupt bring. Wenn du dich ausreichend Informiert hast, dass bedeutet vor allem bei ESG, SRI oder sonst irgendwas Grünen ETF, dass du die ganzen Dokumente die es über den Index gibt gelesen und verstanden hast (Stichwort: Index Methodik) und dann mit deinen Vorstellungen von nachhaltigen investieren abgleichst. Wenn du da was passendes findest, dann kannst du das auch machen musst aber in jedem Fall mit einer weniger gestreuten Geldanlage leben und mit deren Auswirkung. 

 

 

vor 6 Minuten von Undercover:

In einem anderen Thread hatte ich ausgeführt daß man den Freibetrag unbedingt voll nutzen sollte. Egal wie.

Wenn das Hauptziel das ausnutzen des Pauschbetrags ist dann ja. Ist halt nur wenig Sinnvoll sein Investment zu 100% der Steuer nach auszurichten. Und vor allem noch einem Anfänger zu so was zu Raten...

vor 4 Minuten von Undercover:

Oder du kaufst eben 4200 Stücke EON und investierst die Dividende in den ETF.

Soll das ein Witz sein? :D 

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Undercover
vor 8 Minuten von Vango:

Wenn das Hauptziel das ausnutzen des Pauschbetrags ist dann ja. Ist halt nur wenig Sinnvoll sein Investment zu 100% der Steuer nach auszurichten. Und vor allem noch einem Anfänger zu so was zu Raten...

 

Soll das ein Witz sein? :D

Ich rate doch nicht dazu das Investment der Steuer nach auszurichten.

Der Fehler ist aber den Freibetrag nicht zu nutzen.

Über 25 Jahre verschenkt er damit > 10.000 Euro Steuervorteil.

 

Der Vorschlag mit EON war auch kein Witz.

Wenn jemand nur Kleinbeträge ansparen will oder kann und noch keine ausreichenden Kapitalerträge hat dann mache ich Dividenden-Stripping.

Dann leiht man sich eben 50k und kauft am Tage der HV die Aktie. Oft besser noch einen Tag vorher.

Und dann verkauft man am Ex-Tag gleich wieder. Oder wenn die Stimmung gut ist hält man noch 1-2 Tage länger.

Ich habe schon öfter erlebt daß die Aktie gleich die Hälfte des Abschlags aufgeholt hat.

 

Wenn es nicht positiv läuft kommt man meistens noch zu dem rechnerischen Ex-Kurs heraus oder mit kleinem Verlust.

Dann hat man 2000 oder 2200 Euro Verlustvortrag bei Aktien der ewig vorgetragen wird.

Und eben 2000 Euro steuerfreie Dividende erhalten, also 500 Euro Steuern geschenkt.

Das Kapital zu leihen kostet vielleicht 8 Euro pro Tag.

 

Wenn man den Freibetrag hingegen nicht nutzt dann verfällt er.

Etwas Dümmeres kann man beim Thema Anlagen und Steuern kaum machen.

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chirlu
vor 2 Stunden von Quasan:

Sehr ihr es auch so, dass ausschüttende ETFs zunächst sinnvoller sind als thesauriende?

 

Nein, sehe ich nicht so, da man durch (Teil-)Verkauf und Wiederkauf von Thesaurierern viel genauer steuern kann, wann man wie viel versteuert.

 

(Es werden jetzt gleich wieder ein Dutzend Leute darauf hinweisen, daß Ausschütter auch bei negativer Wertentwicklung steuerliche Gewinne produzieren, daß Verkauf+Kauf u.U. teurer ist als Ausschüttung+Wiederanlage, daß bestimmt morgen ohne Übergangsfrist die Besteuerung umgestellt wird usw. Aber du wolltest unbedingt eine persönliche Antwort, statt eine der hundert früheren Diskussionen zu lesen.)

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Sapine
vor 52 Minuten von chirlu:

 

Nein, sehe ich nicht so, da man durch (Teil-)Verkauf und Wiederkauf von Thesaurierern viel genauer steuern kann, wann man wie viel versteuert.

Das eine schließt das andere nicht aus. Gegen Jahresende prüfen, wie viel noch frei ist und sofern Gewinne vorhanden sind entsprechend realisieren. Das sollte man auch bei ausschüttenden Anlagen regelmäßig machen. Am Anfang reicht vielleicht noch alle zwei Jahre, später dann jedes Jahr und das ist dann meist auch der Moment, ab dem man sich die Besparung von ausschüttenden Fonds sparen kann. Die regelmäßigen Ausschüttungen helfen halt in Jahren wo man zu wenig Kursgewinne aus den bisherigen Anlagejahren hat. Eine Gefahr, die vor allem zu Beginn der Sparphase auftreten kann (Beispiel: 3 Jahre gespart und dann Börseneinbruch und ein oder zwei Jahre Flaute). 

 

Das Modell mit den Eon Aktien zum Erzeugen von steuerpflichtigen Erträgen funktioniert vom Prinzip her auch, aber risikofrei und anfängertauglich ist es nicht wirklich. 

 

Was mich mehr interessiert ist, warum man mit einem derart mickrigen Sparplan anfängt, wenn doch bereits eine größere Menge Kapital rumliegt? Habt ihr Euch noch keine Gedanken gemacht zur Eurer grundsätzlichen Risikobereitschaft und gewünschten Allokation? Das wäre aus meiner Sicht die wichtigere Anlageentscheidung, die man treffen muss. Welches Risiko kann/will ich eingehen und welche Rendite peile ich an. Wenn es dann am Ende beispielsweise 50 % Aktien werden sollen, warum dann jetzt in kleinen Schritten darauf zugehen? Wann würdet Ihr Eure persönliche Zielallokation erreicht haben? Wenn ihr Euch nicht gleich auf 50 % traut, warum dann aber nicht auf 30 %? Wenn ihr bei einer Investition von beispielsweise 5 % im Aktienmarkt einen Crash mitmacht, wäre der Lernerfolg für Euer Anlegerverhalten kaum vorhanden. 

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Undercover
vor 5 Minuten von Sapine:

 

Das Modell mit den Eon Aktien zum Erzeugen von steuerpflichtigen Erträgen funktioniert vom Prinzip her auch, aber risikofrei und anfängertauglich ist es nicht wirklich. 

 

Was mich mehr interessiert ist, warum man mit einem derart mickrigen Sparplan anfängt, wenn doch bereits eine größere Menge Kapital rumliegt? Habt ihr Euch noch keine Gedanken gemacht zur Eurer grundsätzlichen Risikobereitschaft und gewünschten Allokation? Das wäre aus meiner Sicht die wichtigere Anlageentscheidung, die man treffen muss. Welches Risiko kann/will ich eingehen und welche Rendite peile ich an. Wenn es dann am Ende beispielsweise 50 % Aktien werden sollen, warum dann jetzt in kleinen Schritten darauf zugehen? Wann würdet Ihr Eure persönliche Zielallokation erreicht haben? Wenn ihr Euch nicht gleich auf 50 % traut, warum dann aber nicht auf 30 %? Wenn ihr bei einer Investition von beispielsweise 5 % im Aktienmarkt einen Crash mitmacht, wäre der Lernerfolg für Euer Anlegerverhalten kaum vorhanden. 

Das verstehe ich auch nicht.

Wenn Kapital herum liegt das man nicht braucht kann man doch gleich eine passende Allokation machen die ausreichend Erträge liefert.

Kann man ja auch auf 2 oder 3 ETF verteilen.

 

Erträge per Dividende sind kein Problemm wenn das Unternehmen solide ist und nicht gerade eine Pandemie ausbricht.

Wenn man so viel Kapital nicht binden will kann man wie gesagt nur strippen und hat dann einen Verlustvortrag.

Und wer ängstlich ist kauft sich noch einen Put OS als Absicherung dazu. Dann kann gar nichts passieren.

Kostet halt weitere Gebühren.

 

Aber wer nichts macht schenkt dem Staat derzeit 200 Euro Steuern pro Person.

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bmi
vor 6 Stunden von Quasan:

Du hast im ersten Beitrag von 70/30 gesprochen. Der All-World entspricht quasi 90/10, damit machst du nichts verkehrt. Sollte dir der EM-Anteil in Zukunft aus irgendwelchen Gründen dann doch zu gering sein, kannst du separat einen EM-ETF dazunehmen und so den 10% EM-Anteil vom All-World ausbauen.

 

Ausschütter halte ich bis zu einem gewissen Betrag für sinnvoll (um den SPB auszunutzen). Fidelity legt die Ausschüttungen z.B. auf Anfrage direkt wieder an. Anschließend den Thesaurierer (A2PKXG) besparen. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

@Quasan: Du hast nicht die in den "Richtlinien zur Themeneröffnung" genannten Daten gepostet. Weil diese Daten fehlen, kann man überhaupt nichts zu dem von Dir geposteten Vorgehen sagen.

 

Wenn Du eine vernünftige Rückmeldung willst, dann poste bitte die fehlenden Daten. Und beachte den Post von @Sapine.

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odensee

@Quasan die Frage, welchen der beiden:

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00BNG8L385,IE00B3RBWM25

du nimmst, solltest du nicht von einer solchen Aussage abhängig machen:

vor 10 Stunden von Synthomesc:

Hm, wäre mir zu unsicher!

Aber diesbezüglich wäre für dich ein All World ETF das beste..

denn..

vor 11 Stunden von Synthomesc:

Mit "nachhaltig" meinst du wahrscheinlich langfristig breit aufgestellt!?

... anscheinend weiß er nicht, wovon er redet.

 

Zu der leidigen 70/30-Frage: woher kommt das Verhältnis? Das kommt aus einer Zeit, als es noch wenige und nur teure oder "steuerunfreundliche" "All World" oder "ACWI"-Fonds gab. Man wollte damals das Verhältnis in etwa so haben, wie sich auch die Bruttoinlandsprodukte der "developed markets" zu denen der "emerging markets" verhalten. Das Verhältnis hat sich inzwischen geändert und liegt bei ca. 60:40. Genaue Zahlen hab ich nicht, spielen aber auch keine Rolle. Mittlerweile gibt es eine  ganze Reihe ACWI und All World Fonds, die komplett nach "Marktkapitalisierung" investieren. Aktuell erreicht man damit einen EM-Anteil von ca. 10%.

 

Mit deinen 70/30 liegst du also irgendwo zwischen 90/10 und 60/40. Kann man machen - muss man aber nicht. Hängt unter anderem davon ab, ob du den EM mehr zutraust, als sie die letzten Jahre (knapp zwei Jahrzehnte) dem Anleger gebracht haben.  Manche schwören darauf, dass man EM-Aktien(fonds) im Depot übergewichten soll, lies mal alte Beiträge von Synthomesc :lol:  Meine Meinung: als Einsteiger auf MK-gewichtete All World (oder Global All Cap o.ä) setzen und sich nicht durch Diskussionen über die "richtige" Gewichtung verrückt machen lassen.  Du kannst später immer noch andere Gewichtungen vornehmen, wenn du meinst, das begründet tun zu müssen.  (Nebenbei: ich bin ganz froh, dass ich auf EM komplett verzichtet habe, würde das aber aus grundsätzlichen Überlegungen nicht als Rat an Anfänger geben)

 

Wenn du ESG-Kriterien berücksichtigt haben willst, würde ich an deiner Stelle den von dir ausgewählten Vanguard nehmen, er ist sehr breit aufgestellt, breiter als der All World und ist ausschüttend, Einen einzigen Fonds zu nehmen ist KISS wie du aber siehst, gibt es dazu immer auch Gegenmeinungen.

vor 10 Stunden von Vango:

ESG Investments ist halt sehr umstritten welchen nutzen es überhaupt bring.

Ja, der Nutzen für die (Um)welt wird immer wieder diskutiert und ist halt umstritten. ESG laufen aber nicht schlechter als Nicht-ESG-Fonds.

 

Zu der Ausschütter/Thesaurierer-Frage: bei kleinem Depot sind Ausschütter meiner Meinung nach sinnvoller. Bei sehr kleinem Depot (Sparplan) reichen aber auch die Ausschüttungen nicht, um den Sparerpauschbetrag zu erreichen. Dazu könnte es sinnvoll sein, bei vorhandenen Buchgewinnen mal die Fondsanteile zu verkaufen und anschließend direkt wieder zu kaufen. Muss man durchrechnen! Siehe auch Beitrag #13 von @Sapine

Zu hoch sollte der Betrag, der in einem Ausschütter liegt, aber auch nicht werden. Denn: durch Kurssteigerungen steigt der Anteil auch ohne weiteres besparen an, und man erzielt steuerpflichtige Ausschüttungen. Das kann man vermeiden, also nicht bis 80.000 ausreizen.

 

Für einen Einsteiger würde ich nicht den Rat geben, Dividendenstripping o.ä. zu betreiben.

 

vor 12 Stunden von Quasan:

Was in 8 Jahren ist, ist sowieso Spekulation

Wahre Worte!

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 11 Stunden von Synthomesc:

 

Hm, wäre mir zu unsicher!
 

Was genau soll bitteschön am Vanguard all cap ESG denn unsicher sein?

 

Wie hoch der Nutzen von ESG ist, ist mMn auch nicht so entscheidend, denn einen ersichtlichen Nachteil gibt es ja auch nicht.

 

Einfacher geht es für den Themenstarter doch garnicht, sofern er diesen ETF als Sparplan bekommen kann.

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brln_sri

Es gibt gute Gründe für ESG-Investments und die Diskussion darüber wird hier an verschiedenen Stellen geführt. Natürlich gibt es auch Kritikpunkte, aber am Ende muss jede/r selbst entscheiden - da gibt es keine pauschale Antwort.
 

Ich würde mich hier daher nicht verunsichern lassen, @Quasan! Nimm dir die Zeit, arbeite dich in Ruhe ein und entscheide dann.

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odensee

@Cepha  und @brln_sri :thumbsup: kurz und knapp.

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Quasan

Vielen Dank für die tollen Beiträge!

 

Ich denke, ich bin da durchaus in der Lage das für mich passende rauszulesen.

 

Ich habe leider auch nicht die Gesamtstrategie erläutert, sondern bisher nur den risikobehafteten Teil beleuchtet.

 

Insgesamt möchte ich quasi ein Pantoffel-Portfolii aufbauen. Den Risikoanteil muss ich noch mit meiner Frau klären. Wird wohl so zw. 40 und 50% liegen.

 

Da würde dann aber nicht nur die monatliche Sparrate reinfließen, sondern auch ein Einmalkauf. Momentan beträgt liegen auf dem Tagesgeldkonto etwa 40.000 Euro, also bei 50% würde ich für 20.000 Euro ETF-Anteile kaufen. Dann würden wir auch direkt vom Sparer-Pauachbetrag profitieren.

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 10 Minuten von Quasan:

Insgesamt möchte ich quasi ein Pantoffel-Portfolii aufbauen. Den Risikoanteil muss ich noch mit meiner Frau klären. Wird wohl so zw. 40 und 50% liegen.

 

Da würde dann aber nicht nur die monatliche Sparrate reinfließen, sondern auch ein Einmalkauf. Momentan beträgt liegen auf dem Tagesgeldkonto etwa 40.000 Euro, also bei 50% würde ich für 20.000 Euro ETF-Anteile kaufen. Dann würden wir auch direkt vom Sparer-Pauachbetrag profitieren.

 

Danke für die fehlenden Angaben. Jetzt ist Dein Thread deutlich besser. :thumbsup:

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Hier ist meine Rückmeldung.

 

Alles in allem hört sich Dein Vorschlag vernünftig an.

 

Ich weiß nicht, in wie weit Du Dich schon in die Theorie eingearbeitet hast? Letztendlich geht es um die Portfolio-Theorie. Die Portfolio-Theorie ist sehr mächtig - aber sie ist für die meisten Privatanleger zu kompliziert. Deshalb gibt es eine Vereinfachung, bei der man seinen Anlagebetrag in einen risikoarmen und einen risikoreichen Teil aufteilt - und darüber das Risiko steuert. Das ist das, was Kommer und auch Finanztest mit den Pantoffel-Portfolios empfiehlt.

 

Da Du die Pantoffel-Portfolios erwähnst: bist Du über Finanztest auf das Thema aufmerksam geworden? Das wäre völlig okay und ausreichend. Allerdings geht Finanztest nicht sehr in die Tiefe. Wenn Du mehr über das Thema wissen willst, würde ich als nächstes das Buch von Gerd Kommer "Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs" empfehlen. Da steht praktisch alles drin, was man wissen muss.

 

Der wirklich wichtige Teil, der über den Anlageerfolg entscheidet, ist die Asset-Allocation. Alles andere, wie Auswahl der ETFs oder thesaurierend vs. ausschüttend ist relativ unwichtig. Im vereinfachten Model für Privatanleger bedeutet Asset Allocation die Aufteilung des Anlagebetrags zwischen risikoreich und risikoarm.

 

Du deutest eine Aufteilung von 40:60 (risikoreich:risikoarm) an. Das kann man so machen - aber bei einer Laufzeit von 25 Jahren wäre das sehr konservativ. Wenn Ihr wirklich 25 Jahre anlegen wollt, könntet Ihr einen höheren Risiko-Anteil wählen, da Ihr Crashs einfach aussitzen könnt (Ihr müsstet Euch das allerdings von Anfang an vornehmen - und standhaft bleiben, auch wenn im Falle eines Crashs alle "Verkaufen! verkaufen! verkaufe! Bevor es noch schlimmer wird" brüllen). Ihr könnt auch mit 40:60 starten, Euch das ansehen - und ggf. später das Verhältnis ändern. Generell ist es besser, zu wenig Risiko zu fahren, als zu viel.

 

Was den risikoarmen Anteil angeht: Kommer empfiehlt kurzlaufende Staatsanleihen höchster Bonität in der Heimatwährung, wobei alle 4 unterstrichenen Aspekte wichtig sind. Leider gibt es dafür zurzeit Negativzinsen. Deshalb wählen viele Anleger Tages- oder Festgeld. Mit Tagesgeld macht Ihr also nichts verkehrt. Ihr könntet auch über Festgeld nachdenken (etwas höhere Rendite), evtl. mit einer Festgeldleiter.

 

Für den risikoreichen Anteil ist ein breit diversifizierter Aktein-ETF die richtige Wahl: ein World- oder All-World ETF. Foren-Liebling ist hier der Vanguard All-World ETF, WKN A1JX52 bzw. WKN A2PKXG. Er enthält World- und All-World Aktien im Verhältnis der Marktkapitalisierung. Manche Anleger wollen ein Verhältnis nach BIP - diese würden dann den EM-Anteil auf bis zu 30% erhöhen. Das war vor 10 Jahren recht beliebt, weil die BIP-Mischung in den Jahren davor besser abgeschnitten hat - in den letzten 10 Jahren hat aber meistens die Marktcap-Mischung besser abgeschnitten. Wie es in den nächsten Jahren sein wird, weiß keiner.

 

Es spricht nichts dagegen, auch Nachhaltigkeits-Aspekte in den Aktien-ETF mit aufzunehmen - so lange die breite Diversifizierung dadurch nicht beeinträchtigt wird. Ein gutes Beispiel hast Du ja schon genannt: den Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF (USD) Distributing (IE00BNG8L385, A2QL8V). Meines Erachtens wäre der gut für Euch geeignet.

 

Eine weitere Möglichkeit wäre, für den risikoreichen Teil den ARERO Nachhaltig, WKN DWS26Y zu wählen. Er hat bereits Aktien, Anleihe und Rohstoffe gemischt - und führt auch automatisch Rebalancing durch. Er hat ungefähr ein Risiko-Verhältnis von 65:35. Um auf ein Gesamt-Risiko von 40:60 zu kommen, würde man bei einer Anlagesumme von 40 k€ also 25 k€ in den ARERO Nachhaltig und 15 k€ in Tages- oder Festgeld investieren. Vorteil: die Kurse des ARERO Nachhaltig schwanken weniger, als die Kurse eines World- oder All-World ETFs - das schont die Nerven! Nachteil: eine etwas höhere TER.

 

Was die Frage ausschüttend vs. thesaurierend angeht: ich halte diese Frage für relativ unwichtig. Den Freibetrag nutzen kann man mit beiden Varianten. Bei der thesaurierenden Variante würde man kurz vor Jahresende ein paar Anteile verkaufen, so dass die Gewinne gerade so hoch sind, wie der Freibetrag. Mein Vorschlag wäre: fangt einfach mal an - und schaut Euch an, was passiert. Notfalls kann man auch noch mal wechseln.

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PKW
vor 3 Stunden von Cepha:

Wie hoch der Nutzen von ESG ist, ist mMn auch nicht so entscheidend, denn einen ersichtlichen Nachteil gibt es ja auch nicht.

+1
Wenn man wirklich was an den Haaren herbeiziehen will, dann kann man ihm vorhalten, dass der USA-Anteil höher ist als beim All World. Aber diese 62% zu 58% machen keinen Kohl fett.
Die offensichtlichste Wirkung des Wegfalls von "dreckigen" Aktien ist der etwas höhere Anteil der FAANGs, sieht man schön wenn man sich die Prozentanteile der größten Firmen anschaut. Der ESG sollte dadurch unterm Strich etwas tec-lastiger sein als der All World. Ob das bug oder feature ist, darf jeder selbst entscheiden.

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Quasan

Ich finde es wirklich beeindruckend, wie viel Mühe und Zeit hier viele in wirklich hilfreiche Antworten investieren. Ich kann da wirklich nur "Danke!" sagen.

 

Ihr habt mir schon wirklich sehr geholfen, weil ich dadurch auch einfach Sparrings-Partner hatte, um meine Überlegungen zu diskutieren.

 

Meine Frau interessiert sich leider nicht wirklich für das ganze Thema und daher möchte ich auch eine möglichst simple Lösung finden, da es mir wichtig ist, ihr die grundlegende Idee zu vermitteln... schließlich hängt auch ihr Geld da mit drin.

 

Darüber bin ich auch auf das Pantoffel-Portfolio gestoßen. Die Einfachheit hat mich überzeugt.

 

Entsprechend werden wir auch einen der Vanguard-ETFs wählen. Ich finde es zwar durchaus spannend, mich mit dem Thema zu beschäftigen, aber nicht in der Tiefe, dass ich entscheiden kann und will, ob die Emerging Markets sich in Zukunft besser entwickeln werden als in den letzten zwanzig Jahren oder ob ich den Anteil europäischer Anteile erhöhe.

 

Entsprechend passen die Vanguard ETFs sowohl zu meiner Frau als auch zu mir.

 

Da allgemein von Gemeinschaftsdepots abgeraten wird, werden wir wohl zwei getrennte Depots nehmen und entsprechend zwei Sparpläne - vermutlich mit dem gleichen ETF besparen.

 

 

 

 

 

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