Bonds in LifeStrategy oder Tagesgeld?

[chirlu]

Am 8.1.2022 um 11:04 von Bassinus:

Lifestrategy haben den Nachteil, dass du bei Cashbedarf eben nicht im Crash gezielt den weniger geschröpften Bondanteil verkaufen kannst sondern zwingend auch den Aktienanteil.

 

Nehmen wir mal an, du legst separat an: Von 10000 Euro kaufst du für 6000 Euro den All-World, für 4000 Euro den Aggregate Bond. Nun kommt der 50%-Aktiencrash (Anleihen bleiben stabil). Also hast du noch 3000 Euro All-World und 4000 Euro Aggregate Bond. Leider brauchst du gerade in dem Moment 2000 Euro (für die Waschmaschine), und du verkaufst entsprechend vom Aggregate Bond. Resultat: 3000 Euro All-World, 2000 Euro Aggregate Bond.

 

Nehmen wir mal an, du legst die 10000 Euro im LS60 an. Vanguard steckt intern 6000 Euro in den All-World und 4000 Euro in den Aggregate Bond. Crash! Vanguard verkauft automatisch für 1200 Euro vom Aggregate Bond und kauft davon All-World, um die Verteilung wiederherzustellen (4200 Euro All-World, 2800 Euro Aggregate Bond). Leider brauchst du gerade in dem Moment 2000 Euro, und du verkaufst entsprechend vom LS60. (Die Entnahme wird intern aufgeteilt in 1200 Euro All-World und 800 Euro Aggregate Bond.) Resultat: 5000 Euro LS60 (intern 3000 Euro All-World, 2000 Euro Aggregate Bond).

 

Wie war der Vorteil vom gezielten Verkauf des Anleihenteils?

[Gast231208]

 Dankeschön - nicht alles ist so offensichtlich, wie es auf den ersten Blick scheint.

(Dinge kritisch hinterfragen - dafür gibt's das WPF)

[geldvermehrer]

Ich habe es gestern an anderer Stelle auch schon erwähnt. Flossbach von Storch hält bei seinem Multiple Opportunities Fonds nur noch Aktien (ca. 80%), Gold und Kasse zu je ca. 10%.

Anleihen sind komplett rausgeflogen, da Sie in dieser Anlageklasse erstmal zukünftig keinen Mehrwert sehen.

[Bassinus]

vor 5 Stunden von chirlu:

Wie war der Vorteil vom gezielten Verkauf des Anleihenteils?

In der Zukunft. Spiel dein Beispiel doch mal März 2020 nach

 

Die Aktien erholen sich danach wieder viel schneller. Sie zu verkaufen hätte mehr Rendite gekostet. Einfach mal bei Frau Q im Ein-Fonds-Lösung nachlesen. Übrigens der Hauptgrund warum die Variante 60 LS zu 60 World + TG schlechter abschneidet. Zusätzlich das Szenario Waschmaschine. 

 

Das gilt natürlich nicht, wenn man seine Allokation zwingend sehr regelmäßig wieder herstellt. 

 

Es bleibt dabei - es gibt eine Steuerungsmöglichkeit wenn man beide einzeln hält und nicht im LS mit täglichem Rebelancing. Ob die am Ende richtig ist, ist natürlich ne andere Frage. Sie ist aber nicht, wie in deinem Beispiel gleichartig oder gar ohne jeden Effekt.

 

 

[chirlu]

vor 9 Minuten von Bassinus:

Die Aktien erholen sich danach wieder viel schneller.

 

Mein Beispiel zeigt doch, wie sich genau dieselbe Situation nach Crash und Entnahme ergibt (3000 Aktien, 2000 Anleihen) bei Anlage im LS-Fonds wie bei separater Anlage. Entsprechend verläuft auch die Erholung danach identisch.

 

vor 13 Minuten von Bassinus:

Sie zu verkaufen hätte mehr Rendite gekostet.

 

Der LS vermeidet das, indem er automatisch Aktien nachkauft.

[Bassinus]

 

@chirlu hat Recht.

 

Meine Annahme ergibt sich lediglich daraus, wenn der Crash/Aufstieg über mehrere Tage verlaufen würde. Dann ist es aber ein reines "Problem" des Rebelancing. Nicht des "welchen Anteil verkaufe ich".

Zum Rebelancing gibt es Untersuchungen das die mal täglich und manchmal jährlich besser sind. Schlimmer sind da hauptsächlich die Kosten/Steuern die beim Selbstbauansatz anfallen die sich ein Privatinvestor selten komplett entziehen kann.