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Inflation

Kaufpreis bei inflationsindexierten Anleihen

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 15 Stunden von kublai:

auch von mir ein Dankeschön. Hab es leider zu spät im Board endeckt und bin böse unter die Räder gekommen. Habe meine Initial Position aufgelöst, zu scheinbar VORLÄUFIGEN Tiefstpreisen. Gibt es ausser dem Euro Bund Future noch weitere Indizes mit denen man ggfs. die Position decken könnte? Sprich short "Euro Bund Future" oder was anderes....

Was AlBondy hier anspricht ist das Kursrisiko bei Zinsänderungen von langlaufenden Inflationslinkern. Auch Gerd Kommers Kritik geht in die gleiche Richtung. Das Zinsänderungsrisiko ist aber genau Null wenn man den Inflationslinker bis zum Ende der Laufzeit hält. Deswegen sollte man Inflationslinker nur kaufen, wenn man genau weiß, dass man eine bestimmte Summe Geld genau zum Ende der Laufzeit benötigt und nicht früher.
Wenn Du z.B. in 4 Jahren in Rente gehen willst und Deine jährlichen Ausgaben sind 40k, dann kaufst Du Dir 40k von dem 2026er Linker. Für 2027 kaufst Du Dir einen Linker mit Laufzeitende 2027, usw. (Mangels Angebot brauchst Du für 2027 einen Linker eines anderen europäischen Landes, die Amis tun sich da deutliche leichter und haben mehr Auswahl mit ihren TIPS: https://www.bogleheads.org/forum/viewtopic.php?f=10&t=218634).
Du hast hier kein Zinsänderungsrisiko und auch kein Infaltionsrisiko (zumindest vor Steuer). Das einzige Risiko ist, dass Du in 4 Jahren mit einer Bundesanleihe mehr Rendite gemacht hättest, aber das ist mehr als fair, wenn man dafür das Risiko eines starken Kaufkraftverkustes bis zur Rente ausschalten kann.

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stolper
vor einer Stunde von finisher:

Deswegen sollte man Inflationslinker nur kaufen, wenn man genau weiß, dass man eine bestimmte Summe Geld genau zum Ende der Laufzeit benötigt und nicht früher.

...ich stimme dir zu. Genau deshalb habe ich z.B. die 103055 (LFZ bis 04-2030) gekauft, da ich zu diesem Zeitpunkt aufhören möchte zu arbeiten und sicher eine bestimmte Summe benötige. Dieses Ziel kann ich mit Aktien nicht sicher erreichen.

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fin.telli.gence

Hallo,

 

ich habe eine Verständnisfrage zu inflationsindizierten Anleihen, konkret zu dieser hier: 

https://www.deutsche-finanzagentur.de/bundeswertpapiere/factsheet/isin/DE0001030559?cHash=f50ce7c312f099a9c4fb322168c0c5e3

Im PDF zu dieser Anleihe wird theoretisch alles erklärt, ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich es richtig verstanden habe.

Was ich meine, zu verstehen ist:

 

1) Einmal im Jahre wird ein Kupon von 0,5 % ausgezahlt

2) Dieser Kupon wird noch mit einem Faktor multipliziert

3) Dieser Faktor berechnet sich aus einem Referenzindex

4) Der Faktor ist aktuell etwa 1,2

5) Damit ist der nächste Kupon (im April) etwa 0,5% x 1,2 = 0,6 %

 

6) Der "Absolutwert" der Anleihe ergibt sich ganz normal über den Handel, er ist im Laufe des letzten Jahres z.B. über 10% zurückgegangen

 

 

 

 

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Zaiga

Der Preis der Anleihe ist der Aktuelle Kurs * Index Verhältniszahl + bis zum Datum angehäufte Koupon Zahlungen.

Der Fakor ist nichts anderes als -> z.b 1,2 -> 20% akkumulierte Inflation. Kommt es zur Deflation sinkt dieser wieder.

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etherial
vor 3 Stunden von Zaiga:

Der Preis der Anleihe ist der Aktuelle Kurs * Index Verhältniszahl + bis zum Datum angehäufte Koupon Zahlungen.

Der Rückzahlungspreis ist der Ausgabepreis * Index-Verhältniszahl. Der aktuelle Kurs ergibt sich daraus, was die Börse für die Anleihe bezahlen möchte (hängt natürlich vom Rückzahlungskurs, vom Coupon und vom Stückzins ab).

vor 3 Stunden von Zaiga:

Der Fakor ist nichts anderes als -> z.b 1,2 -> 20% akkumulierte Inflation. Kommt es zur Deflation sinkt dieser wieder.

In meinen Worten: Der Faktor entspricht der relativen Preissteigerung des Verbraucherpreisindexes zwischen den Auszahlungsterminen. Da die Verbraucherpreise ein Indikator für die Inflation sind ist dieser also zumindest inflationsabhängig.

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chirlu
vor 24 Minuten von etherial:

Der aktuelle Kurs ergibt sich daraus, was die Börse für die Anleihe bezahlen möchte (hängt natürlich vom Rückzahlungskurs, vom Coupon und vom Stückzins ab).

 

Und von der Indexverhältniszahl, die (genau wie die Stückzinsen) nicht im Kurs enthalten ist.

 

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Zaiga
20 hours ago, etherial said:

Der Rückzahlungspreis ist der Ausgabepreis * Index-Verhältniszahl. Der aktuelle Kurs ergibt sich daraus, was die Börse für die Anleihe bezahlen möchte (hängt natürlich vom Rückzahlungskurs, vom Coupon und vom Stückzins ab).

In meinen Worten: Der Faktor entspricht der relativen Preissteigerung des Verbraucherpreisindexes zwischen den Auszahlungsterminen. Da die Verbraucherpreise ein Indikator für die Inflation sind ist dieser also zumindest inflationsabhängig.

Das ist nicht so :)

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vanity

Wenn es so nicht ist, wie ist es dann? :-*

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 18.10.2022 um 23:51 von vanity:

So geht die Rechnung:

Danke für die Darstellung. Eine Rückfrage dazu: Muss in Deutschland die Anpassung des Nominalwertes der inflationsindexierten Anleihe an die Preisentwicklung jährlich als zugeflossenes Einkommen ausgewiesen und in der jährlichen Steuererklärung versteuert werden, oder tatsächlich erst dann kumulativ, wenn die inflationsindexierte Anleihe veräußert bzw. fällig wird?

Zitat

Steuerliche Behandlung

Die steuerliche Behandlung von inflationsindexierten Anleihen variiert von Land zu Land. In den meisten Ländern jedoch muss in der Steuererklärung die Anpassung des Nominalwertes der Anleihe an die Preisentwicklung jährlich als zugeflossenes Einkommen ausgewiesen werden. Dies ist ein Nachteil von Linkern, da die Auszahlung des Nominalwertes erst bei Fälligkeit erfolgt. Somit kann es passieren, dass in Zeiten von hohen Inflationsraten negative Zahlungsströme entstehen, obwohl der Investor eine jährliche Kuponzahlung erhalten hat. Bei der Steuerbehandlung von Linkern gilt, dass je höher die Inflationsrate ausfällt, desto höher wird auch die steuerliche Belastung für den Anleger ausfallen.

https://prudentwater.com/inflationsindexierte-anleihe/

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vanity
vor 8 Minuten von Glory_Days:

Muss in Deutschland die Anpassung des Nominalwertes der inflationsindexierten Anleihe an die Preisentwicklung jährlich als zugeflossenes Einkommen ausgewiesen und in der jährlichen Steuererklärung versteuert werden ...

Nein!

vor 8 Minuten von Glory_Days:

... oder tatsächlich erst dann kumulativ, wenn die inflationsindexierte Anleihe veräußert bzw. fällig wird?

So ist es!

 

(vergleiche es mit einer Fremdwährungsanleihe, da wird der etwaige Währungsgewinn auch nicht auf der Strecke versteuert)

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 10 Minuten von vanity:

(vergleiche es mit einer Fremdwährungsanleihe, da wird der etwaige Währungsgewinn auch nicht auf der Strecke versteuert)

Danke dir für die schnelle Antwort. Jenseits von deiner ausführlichen Darstellung der Besteuerung werde ich mir mal einen kleinen Rechner mit effektiver Nominalrendite & Realrendite (bzw. ~Break-Even Inflationsrate), Steuersatz und tatsächlicher Inflation bauen.

Bei hohen IVZ sorgt die Kopplung der Besteuerung an Nominalgewinne für eine erheblich geminderte reale Rendite nach Steuern.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Für eine grobe Abschätzung sollte das hoffentlich hinreiched genau sein.

Zwei Beispiele:
 

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Caribbean001
Am 20.10.2023 um 11:01 von vanity:

So ist es!

Das ist korrekt!

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Raydi

Hallo Zusammen,

 

ich habe mich gerade hier im Forum angemeldet, weil ich mit der Suchfunktion keine Antwort auf meine Frage gefunden habe und wäre für Antworten oder Links dankbar.

 

Es geht um die Inflationsindexierte Bundesanleihe WKN 103055. Man zahlt den aktuellen Kurs von 101,40% + Stückzinsen 25,88 + Weitere Kosten.

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist die Zahlung der Stückzinsen doch ein Ausgleich, weil die Zinsen nur einmal im Jahr gezahlt werden und der Verkäufer anteilig ein Recht daran erworben hat. 

Wie kommen 25,88 € Stückzinsen seit April 2023 zu Stande?  Das wären doch 40 % Zinsen p.a. Das kann doch nicht sein? Oder sind das gesamten aufgelaufenen Stückzinsen über die bisherige Laufzeit? Aber die sind dem Verkäufer doch jährlich ausgezahlt worden. Warum bekommt er sie nochmal vom Käufer? An welcher Stelle ist mein Denkfehler? 

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 2 Stunden von Raydi:

Wie kommen 25,88 € Stückzinsen seit April 2023 zu Stande?  Das wären doch 40 % Zinsen p.a. Das kann doch nicht sein? Oder sind das gesamten aufgelaufenen Stückzinsen über die bisherige Laufzeit? Aber die sind dem Verkäufer doch jährlich ausgezahlt worden. Warum bekommt er sie nochmal vom Käufer? An welcher Stelle ist mein Denkfehler? 

Da kann nur die bereits aufgelaufene Inflation seit Auflage der Anleihe (08.04.2014) mit enthalten sein. Diese wird erst am Ende der Laufzeit ausbezahlt. Die Indexverhältniskennzahl vom 01.12.2023 ist 1,25116. 
D.h. es sind 25,116% Inflationsausgleich enthalten, welchen Du beim Kauf an den Verkäufer der Anleihe bezahlen musst.

Der Rest kommt dann noch von den Stückzinsen seit April 2023, wobei 0,764% zuviel sind. Die Anleihe hat nur einen Kupon von 0,5%. Vielleicht kann das ja noch jemand anderes aufklären.

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Raydi

OK, das macht Sinn. Das hieße wenn die Anleihe morgen ausliefe, bekäme man für 100 € Nominalbetrag 125,17 € zurück. Ist das korrekt?

 

Die 0,5 % beziehen sich auf 100 € nominal. Da kommen noch die Zinsen für den Inflationsausgleich drauf, aber damit käme man immer noch nur auf 0,63 %. Zumal das ja noch auf den unterjährigen Zeitraum heruntergerechnet werden müsste. So ganz schlau werde ich noch nicht daraus. 

 

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