TomtheViking Dezember 27, 2021 Hallo zusammen, nachdem ich nun ca 1,5 Jahre lang still mitlese und im Forum viel Wissen und Erfahrungen für die Neustrukturierung meiner Geldanlage gefunden habe, möchte ich gerne mein Portfolio hier vorstellen und hoffe, ein paar Hinweise und Tipps zu meinen Fragen zu bekommen: Zu mir 48 Jahre alt, mit Lebensgefährtin und 1 Sohn, wohnen in abbezahlter DHH. Ich verdiene gut, Job scheint sicher. Meine Lebensgefährtin arbeitet Teilzeit. Broker sind Scalable Capital und Comdirect, Tagesgeld und Festgeld verteile ich je nach Angeboten auf mehrere Anbieter. Sparer Freibetrag ist ausgeschöpft. 1. Erfahrungen mit Geldanlagen 2001-2008: erste Aktien gekauft und dann nach und nach auch vom Arbeitgeber Mitarbeiteraktien ins Depot bekommen. Gleichzeitig ab 2002 einem MLP-Mann in die Fänge geraten und so ziemlich alles an Lebensversicherungen mitgenommen, was er so im Angebot hatte ☹ Leider hat es bis 2019 gedauert, bis ich mich nach und nach von all diesen Verträgen getrennt habe und meine Geldanlage selbständig betrieben habe. 2009-2019: Immobilienfinanzierung 2009-2017: Portfolio bestand aus ca. 20 Aktien und ca. 10 aktiv gemanagten Fonds, im Nachhinein frage ich mich, wie ich das so ganz ohne Strategie gemacht habe, wohl mehr Glück als Verstand. Erster ETF in 2013 gekauft, das blieb dann aber auch der einzige bis 2017 2017-2020: Nach und nach ETFs dazugekauft, auch diversifiziert nach Regionen und Small Caps, aber immer noch ohne klare Strategie Ende 2020: Entschluss, das Thema Geldanlage nun strukturiert(er) anzugehen, hier hat mich das Wertpapierforum sehr stark weitergebracht. Habe alle aktiv gemanagten Fonds und auch viele Aktien verkauft und die Erlöse plus das Kapital aus den verkauften MLP Versicherungen genutzt, um das Portfolio neu aufzusetzen 2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben). Siehe auch die zwei Screenshots Eckpfeiler meiner Asset Allocation: 80/20 RK3 zu RK1 70/30 Developed World zu Emerging Markets, bei der Developed World mische ich 10-15% Small Caps USA und Europa unter Wie beschrieben, ist alles historisch gewachsen und work in progress. Bin deshalb auch noch nicht sortenrein aufgestellt, sondern habe einen Mix aus Aktien und ETF, die Überbetonung der USA ist mir auch klar Anmerkung: Ich hab mal die Spalte Fondsgröße missbraucht, um meine aktuellen Sparpläne darzustellen. 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für die Fondsanlage: Das Thema macht mir Spaß, 2-3h pro Woche investiere ich gerne 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten: Ich glaube, dass ich damit ganz gut umgehen kann. Den Crash 2008 habe ich ausgesessen, im kurzen Corona Crash habe ich so gut wie gar nicht ins Depot geschaut. 5. Anlagehorizont Das Portfolio dient zur Altersvorsorge für mich und meine Lebensgefährtin, möchte spätestens mit 63 in Rente, d.h. 15 Monate Anlagehorizont 6. Zweck der Anlage Siehe oben: Altersvorsorge 7. Einmalanlage und/oder Sparplan? Ich bespare die gekennzeichneten ETFs mit 1800 EUR monatlich 8. Anlagekapital: Mit Ende 2021 bin ich jetzt gerade bei einer hohen 6-stelligen Gesamtsumme angekommen, mir geht es nun darum, weiter anzusparen und das Portfolio zu optimieren. Meine Fragen an Euch: · Wie schätzt Ihr den Aktienanteil ein? Verkaufen und das Kapital in die ETFs stecken oder liegen lassen. Ich bin hin- und hergerissen, kann mich momentan schwer trennen, nachdem die Aktien alle sehr gut gelaufen sind (ich halte alle zwischen und 3 und 6 Jahren bisher) · Würdet Ihr die ETFs, die ich nicht aktiv bespare, verkaufen oder liegen lassen? · Sonstige Hinweise; Verbesserungsvorschläge? Ich freu mich auf Euer Feedback, danke! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Karolus Dezember 27, 2021 Die Aktien würde ich alle behalten. Das sind sehr gute Werte. Abgesehen von Salesforce sind die auch in meinem Depot. Zu den ETFs werden die anderen Foristen sicherlich etwas schreiben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation Dezember 27, 2021 · bearbeitet Dezember 27, 2021 von stagflation Hallo TomtheViking, willkommen im Wertpapier-Forum! Das sieht doch alles sehr gut aus! Herzlichen Glückwunsch zu dem Portfolio! Ich persönlich würde... bei den ETFs aufräumen: Das sind zu viele. Und ich erkenne auch keine richtige Strategie. Was willst Du beispielsweise mit dem "Lyxor Nasdaq-100 UCITS ETF"? Der Anteil am Gesamtdepot ist zu klein, um etwas zu bewirken. Außerdem ist er sehr volatil. Denke immer daran: das Ziel im risikoreichen Anteil sollte sein: das Risiko so weit wie möglich zu reduzieren durch Diversifizierung. Es ist deshalb NICHT sinnvoll, besonders risikoreiche ETFs beizumischen. Wenn man mehr Risiko bzw. Rendite des Gesamtportfolios will, sollte man den Anteil des risikoreichen Teils erhöhen - nicht das Risiko im risikoreichen Anteil. die Einzel-Aktien verkaufen: Einzelaktien sind risikoreicher als Aktien-ETFs. Zudem scheinen Deine Aktien alle aus der Ecke "Technologie" und/oder "besonders beliebt" zu kommen. Also ein Klumpenrisiko. Solange sich die Märkte so entwickeln, wie man will, kann man mit diesen Einzelaktien Rendite erzielen. Aber wenn die Wirtschaftsbedingungen sich ändern, werden diese Aktien möglicherweise auch die größten Verlustbringer sein. das Gesamt-Risiko etwas reduzieren. 80:20 ist schon recht risikoreich. Insbesondere, wenn man im risikoreichen Anteil auch noch ein höheres Risiko fährt, als ein World- oder All-World ETF. Das ist aber meine Meinung - und es ist in Ordnung, wenn man es anders sieht. Dringenden Handlungsbedarf sehe ich jedenfalls nicht. Weiterhin alles Gute! Stagflation Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Laser12 Dezember 27, 2021 Moin, zu Deiner Jahresrenditen Heatmap: Soll die 3. Spalte ein MSCI World sein? Der hätte gut 30% zugelegt in 2021, nicht 20,7%. Ist da vielleicht eine Währungseinstellung USD statt EUR? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TomtheViking Dezember 28, 2021 vor 14 Stunden von Laser12: Moin, zu Deiner Jahresrenditen Heatmap: Soll die 3. Spalte ein MSCI World sein? Der hätte gut 30% zugelegt in 2021, nicht 20,7%. Ist da vielleicht eine Währungseinstellung USD statt EUR? Hallo Laser 12, korrekt, danke für den Hinweis, hab das in Portfolio Performance falsch eingestellt...so sollte es richtig sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Norica Dezember 28, 2021 Hallo, Du bist 48 Jahre, möchtest mit 63 in Rente und hast einen Anlagehorizont von 15 Monaten? Sollen wohl Jahre sein oder? Würde die Aktien auch nicht unbedingt verkaufen, eher weiter in die Breite ausbauen. Die ETFs scheinen in Ordnung zu sein. Aber dazu kann ich nur wenig sagen, ist nicht mein Gebiet. Was bringen die Barbestände (inkl. Festgeld usw) neben der Wohlfühlsicherheit an Rendite? Dort liegen, schön verteilt, geschätzt +150k. Es kommt wohl auf die Lebensumstände an, aber mir persönlich wäre das (bei gutem Verdienst und sicherem Job) viel zu viel nutzlos herumliegendes Geld. Alles nur meine persönliche Meinung und als Gedankenanregung gedacht. Übrigens, schön zu sehen was sich entwickelt, wenn man auch ohne perfekten Plan einfach mal mit dem Investieren anfängt. Weiter viel Erfolg SG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast240416 Dezember 28, 2021 @Norica Wieso, ist doch im Prinzip eine Aufteilung von grob 75/25. Nicht grundverkehrt, was mich aber wundert ist der auf den ersten Blick erhebliche Rückstand auf die Benchmark World. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy Dezember 28, 2021 Das tolle am Investieren in passive ETFs ist doch, dass man sich gerade nicht übermäßig damit beschäftigen muss; die Frage für mich wäre also, wofür die avisierte Zeit verwenden? Meine Überlegungen: - Wenn Aktien verkauft werden sollen, sich das steuerlich anschauen und optimieren. - Die Aktien nicht verkaufen, sondern als Erinnerung an die Anfänge im Depot lassen; über die Zeit sich sich deren prozentualer Anteil eh verringern - Klare Trennung zwischen Rentendepot und Spielgeld vornehmen. Die Zeit entsprechend in letzteres investieren. Viel Erfolg! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pete1 Dezember 28, 2021 Schönen guten Tag und willkommen im Forum, mir fallen zwei Dinge auf, die ich persönlich anders machen würde vor 21 Stunden von TomtheViking: Mir gefällt das Durcheinander im ETF Bereich nicht. Die Überschneidungen sind enorm hoch, welchen Zweck siehst du hierin? Verschiedene MSCI World/Vanguard World machen bei einer sehr hohen Anlagesumme durchaus Sinn. Auch, dass bspw ein ausschüttender ETF genutzt wird, um den jährlichen FSA auszunutzen. Es gibt viele Möglichkeiten, aber mir fehlt hier die Strategie. Sieht für mich sehr zusammengewürfelt aus. Alle Überschneidungen wie bspw. S&P500, MSCI USA, Nasdaq 100 wurde ich definitiv raushauen, weil diese alle in den o.g. Varianten überdurchschnittlich stark gewichtet sind. Zu den Einzelaktien wurde bereits etwas gesagt. Ich würde hier zustimmen. Einzig bei der Samsung bin ich mir ziemlich unsicher. Ich würde diesen Titel nicht kaufen. Die anderen Titel sind super, sicher die besten Ihres Teilbereiches. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Norica Dezember 28, 2021 vor 2 Stunden von Cef: @Norica Wieso, ist doch im Prinzip eine Aufteilung von grob 75/25. Nicht grundverkehrt, was mich aber wundert ist der auf den ersten Blick erhebliche Rückstand auf die Benchmark World. Stimmt natürlich. Jedoch sage ich ja auch nicht es sei verkehrt. Nur ich würde es anders machen. Für welche Eventualität ich +150k in der Hinterhand brauchen könnte, kann ich mir nicht vorstellen. Als nichts anderes sehe ich BG, TG und FG. Wie gesagt finde ich, es kommt auf die jeweils persönliche Lebenssituation an. Die ist bei jedem anders und deshalb machen Vorschläge in einem Forum ja immer nur bedingt Sinn, was leider aber nur wenige begreifen. SG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TomtheViking Dezember 28, 2021 Vielen Dank an alle, die schon mal Feedback gegeben haben, ist genau die Diskussion, die ich mir erhofft habe. vor 6 Stunden von Norica: Du bist 48 Jahre, möchtest mit 63 in Rente und hast einen Anlagehorizont von 15 Monaten? Sollen wohl Jahre sein oder? Mist, natürlich...als Newbie kann ich meine Originalbeiträge noch nicht editieren, aber Du hast natürlich Recht, 15 Jahre vor 6 Stunden von Norica: Was bringen die Barbestände (inkl. Festgeld usw) neben der Wohlfühlsicherheit an Rendite? Dort liegen, schön verteilt, geschätzt +150k. Es kommt wohl auf die Lebensumstände an, aber mir persönlich wäre das (bei gutem Verdienst und sicherem Job) viel zu viel nutzlos herumliegendes Geld. Na ja, wie schon gesagt, in Summe möchte ich bei 80/20 RK 3 zu RK 1 sein, womit ich mich auch wohlfühle. D.h. irgendwo muss ich ja RK 1 unterbringen, und da ist für mich TG und FG momentan das Mittel der Wahl. Verstehe Deinen Punkt, möchte aber nicht noch höher ins gefühlte Risiko gehen vor 2 Stunden von pete1: Mir gefällt das Durcheinander im ETF Bereich nicht. Die Überschneidungen sind enorm hoch, welchen Zweck siehst du hierin? Verschiedene MSCI World/Vanguard World machen bei einer sehr hohen Anlagesumme durchaus Sinn. Auch, dass bspw ein ausschüttender ETF genutzt wird, um den jährlichen FSA auszunutzen. Es gibt viele Möglichkeiten, aber mir fehlt hier die Strategie. Sieht für mich sehr zusammengewürfelt aus. Alle Überschneidungen wie bspw. S&P500, MSCI USA, Nasdaq 100 wurde ich definitiv raushauen, weil diese alle in den o.g. Varianten überdurchschnittlich stark gewichtet sind. Ja, auch die ETFs sind historisch gewachsen und deshalb der Eindruck, dass es ziemlich zusammengewürfelt ist. Meine angestrebte ETF Verteilung ist ein 3-ETF-Portfolio: 55% Developed World (A2PLS9) / 30% Emerging Markets (A111X9) / 15% Small Caps (da bin ich momentan mit A0X8SB für USA und ETF126 für Europa unterwegs). Alle anderen bespare ich nicht mehr und würde ich dann auch verkaufen wollen, muss mich da aber noch schlau machen, ob es steuerliche Aspekte gibt, die ich berücksichtigen sollte Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TomtheViking 11. Oktober Hallo zusammen, nach über 3 Jahren wollte ich mal wieder ein Status Update geben. - Das Depot hat sich in Summe für mich sehr zufriedenstellend weiterentwickelt, ich bin mittlerweile im niedrigen 7-stelligen Bereich angekommen - ich habe versucht, das "Durcheinander" bei den ETFs aufzuräumen, bespare monatlich die 3 gekennzeichneten ETFS. Die anderen beiden ETFs (seit 2017 im Depot) lasse ich so stehen - bei den Aktien habe ich Nestle verkauft, alle anderen lasse ich bisher so weiter laufen. Kann man als "Core-Satellite-Strategie" bezeichnen, auch wenn das ganze historisch gewachsen ist Fragen, die ich mir immer mal wieder stelle und hier auch gerne Euer Feedback hätte: - nachdem ich v.a. beim Vanguard ETF (A2PLS9) einen hohen Depotwert erreicht habe, sollte ich den nun nicht mehr besparen und einen neuen ETF eröffnen? Von FiFo und Steueroptimierung lese ich immer mal wieder aus, habe mich aber nicht intensiv damit auseinander gesetzt, um eine klare Strategie zu entwickeln - die Aktien (alle seit mindestens 8 Jahren im Depot) sind alle gut gelaufen, sollte ich da nun Gewinne mitnehmen, verkaufen und in ETFs umschichten? Auch hier spielen Steuerthemen sicher eine Rolle... Ansonsten bin ich eigentlich ganz zufrieden damit, aber für Ideen oder Anregungen natürlich offen. Danke! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 11. Oktober Magst Du die Jahresrenditen Heatmap auch noch aktualisieren? Davon abgesehen ist das Depot jetzt übersichtlicher als vor drei Jahren. Insgesamt hast Du die Aktienquote auf gut 90 % erhöht. Ist das Deine neue Zielmarke? vor 3 Stunden von TomtheViking: Hallo zusammen, nach über 3 Jahren wollte ich mal wieder ein Status Update geben. - Das Depot hat sich in Summe für mich sehr zufriedenstellend weiterentwickelt, ich bin mittlerweile im niedrigen 7-stelligen Bereich angekommen Glückwunsch zum Millionärsclub. Kontinuierliches Sparen ist der Schlüssel zum Erfolg, solange man das Geld nicht wirklich doof anlegt. Dem Ziel vorzeitiger Ruhestand mit 63 scheint nichts im Weg zu stehen. vor 3 Stunden von TomtheViking: Fragen, die ich mir immer mal wieder stelle und hier auch gerne Euer Feedback hätte: - nachdem ich v.a. beim Vanguard ETF (A2PLS9) einen hohen Depotwert erreicht habe, sollte ich den nun nicht mehr besparen und einen neuen ETF eröffnen? Von FiFo und Steueroptimierung lese ich immer mal wieder aus, habe mich aber nicht intensiv damit auseinander gesetzt, um eine klare Strategie zu entwickeln Steueroptimierung muss kein Grund sein. Den gleichen Effekt kannst Du erreichen, wenn Du ein Zweitdepot aufmachst und beispielsweise die alten Anteile dorthin verschiebst. Damit hebelst du das FIFO Prinzip aus. Wenn Du im normalen Depot dann Anteile verkaufst werden dann von den neueren Anteilen die ältesten verkauft. Aber die wirklich alten mit den hohen Gewinnen bleiben im Zweitdepot verschont. vor 3 Stunden von TomtheViking: - die Aktien (alle seit mindestens 8 Jahren im Depot) sind alle gut gelaufen, sollte ich da nun Gewinne mitnehmen, verkaufen und in ETFs umschichten? Auch hier spielen Steuerthemen sicher eine Rolle... Bei Einzelaktien ist es die immer gleiche Frage. Würde ich die Aktie zum aktuellen Kurs kaufen wollen bereinigt um Steuerverluste. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag