Odium August 18, 2006 Laut einem Bericht auf N24 wollen 62% der Bundesbürger den Ausstieg aus der Atomenergie beibehalten oder beschleunigen. Das interessante an der ganzen Sache: Die regenerativen Energiequellen wie Solarstrom, Wasser und Wind nehmen laut dem Verband der Elektrizitätswirtschaft nur 9% ein, während Strom aus Kernkraft immer noch zu 28% unseren Bedarf deckt. Wie lässt sich nun also die Meinung des Bürgers in Einklang bringen? Viele beschweren sich über steigende Strompreise, RWE hat glänzende Zahlen vorgelegt, aber dennoch will man die Kraftwerke abschalten. Und das, obwohl man in den Schwellenländern gerade erst anfängt dutzende Werke hochzuziehen. Tja, ich bin manchmal wirklich glücklich, dass Volksabstimmungen nicht für alle Bereiche gelten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hornet August 26, 2006 Man sollte einfach mal sämtlichen Großstädten in Deutschland, welche ihren Strom aus AKW´s beziehen, für 3 Tage den Strom abdrehen und die Umfrage dann in diesen Städten nochmal machen. Ich wette dann sähe das Umfrageergebnis ganz anders aus. Der Mensch ist leider so gebaut, dass er Dinge die er "besitzt" oder die alltäglich sind erst wirklich zu schätzen lernt, wenn sie plötzlich nicht mehr da sind. Regnerative Engergien sind gut und schön. Und wichtig! Aber damit kann man niemals die Energiemengen zur Verfügung stellen die benötigt werden. In Deutschland gibt es für Energie aus Wasserkraft keine dafür notwendigen großen Flüsse. Windenergie lohnt sich auch nicht. Die Windenergieanlagen haben einen Wirkungsgrad unter 10% und sind sehr teuer in der Wartung. Und für Sonnenenergie ist die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung zu gering. Ich seheh definitiv keine Alternative zum Betrieb der Akw´s. Natürlich nur unter einem Höchstmaß an Sicherheit. Das Geld, was von der Politik in endlose Debatten über die Abschaffung der Kernenergie reingesteckt wird, sollte lieber in die Forschung zur Reaktorsicherheit gesteckt werden. Gruß Hornet Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sysrq August 27, 2006 Das sehe genau so: Solar ist schon und gut, aber um die Atomkraftwerke kommt man einfach herum. Ich hoffe selber auf die Fusionskraftwerke, die aber bis jetzt noch eine negative Energiebilanz haben: die reingesteckte Energie ist höher als die, die hinten auch wieder raus kommt. Es gibt aber Projekte ein Fusionkraftwerk in 15 Jahren oder so ans Netz zu bringen, was einfach wunderbar ist. Solar ist da (noch) keine Alternative, dennoch: es ist alles eine Frage des Preises. Schon heute macht sich eine Solaranalge nach gut 10-12 Jahren bezahlt und macht die nächsten 13 Jahre (eine solche Analge soll nur 20-30 Jahre halten glaube ich) nur noch Gewinn, indem man seine Watt ins Netz einspeist. Aber auch da tut sich was: die Effizienz steigt stetig und bald sollten auch organische Lösungen eine akzeptable Effizienz liefern http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Nrel_be...fficiencies.png Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zero August 28, 2006 Der Atomausstieg ist der größte Schwachsinn des 21 Jahrhunderts. Wir sind mitten im Atomzeitalter, das ist wie wenn man auf sein Auto verzichtet und stattdessen eine Schubkarre benutzt. "Ist ja so umweltfreundlich und sicher". 62% befürworten zwar den Ausstieg, aber gerade die meckern am meisten über die steigenden Energiepreise. China würde sehr gern unsere Atomkraftwerke abkaufen, ist gar kein Problem. Nur warum zum Teufel sollen wir die verkaufen? Tatsache ist, dass unsere Regierung keinen blassen Schimmer von Ökonomie hat. Von der Atomkraft geht eine globale Bedrohung aus, es bringt gar nichts wenn wir hier ein paar Kraftwerke abbauen, denn woanders werden die wieder aufgebaut und bei weit schlechteren Sicherheitsmaßnahmen betrieben. Wir die Umweltbewussten werden dann genau diesen Strom zum doppelten Preis wieder einkaufen. Denn 1/3 unseres Energiebedarfs werden die regenerativen Anlagen nicht decken können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus August 28, 2006 In einer anderen Umfrage mit dem Thema "Finden Sie, dass die Strompreise zu hoch sind?" hätten sicher 2/3 auch mit ja gestimmt. Naja, das ist Deutschland: Umweltfreundlich, Grün, Ökologisch? Solange es mir nicht an den Geldbeutel geht, gerne! Ich bin auch auch für einen Atomausstieg. In 20-30 Jahren! Wenn alternative Energien einen Wirkungsgrad haben, der halbwegs zu bezahlen ist. Solange dies nicht der Fall ist, ist Atomstrom unverzichtbar. Szenario Atomausstieg: Deutschland hat alle seine Atomkraftwerke vom Netz genommen und nach Osteuropa und China verkauf. Dort werden sie so gut wie nicht mehr gewartet und die Entsorgung des Atommülls ist sehr ungewiss. Aber solange keine dreiäuigen Fische in der Donau schwimmen interessiert uns dass nicht. Vielleicht erkennen wir das Eigentor auch erst dann, wenn die Atomwolke eines hochgegangen Atomkraftwerks zu uns rüberzieht (wie damals bei Tschernobyl). Naja, unsere Nachbarn die Franzosen freuen sich. Da wir unseren Energiebedarf wohl kaum selbst decken können werden wir wohl vermehrt unser Strom in Fronkreisch kaufen, das seine AKWs hübsch alle 50km links vom Rhein aufbaut (aufgebaut hat). Die Maginotlinie mal anders.... Man braucht wohl nicht zu erwähnen, was passiert wenn eines davon hochgeht... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hornet August 28, 2006 · bearbeitet August 28, 2006 von hornet Ich sehe das ähnlich. Deutschland hat mit die sichersten Kernkraftwerke auf der Welt. Und man diskutiert in der Politik über einen Atomausstieg. Sollte man dies wirklich durchsetzen, müßte man den Strom importieren wie von DrFaustus beschrieben. Das dieser Strom dann aus AKW´s kommen wird, wird sicher kein Politiker hinausposaunen. Vieleicht sollte man der Politik auch mal vorschlagen nur noch Autos aus Japan,China und Korea zu importieren und deutsche Autofabriken einzustampfen! Aber bei der "unternehmerfreundlichen" und bürokratischen Politik hierzulande werden die deutschen Autofirmen in ein paar Jahrzehnten eh von China und Co übernommen. Oder die Firmen sind vorher schon abgewandert und haben Forschung, Entwicklung und Produktion komplett ins Ausland verlegt. Es ist gar nicht zu begreifen wie unfähig manche Politiker sind. Mit dem Transrapid war es genauso. Die Transrapidlinie zwischen Berlin und Hamburg wurde nicht gebaut. Stattdessen wurde die Technik an China verkauft. Vieleicht fällt einem neunmalklugen Politiker in 10 Jahren ja ein, dass man ja eigentlich doch eine Transrapidlinie bauen könnte. Dann kaufen wir diese Technik zu einem vielfach höheren Preis von China zurück. Gruß Hornet Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xyz August 29, 2006 In Italien gibt es keine AKW's, da eine Volksabstimmung gegen die Atomkraft entschieden hat. Als Folge sind die Strompreise doppelt oder sogar dreifach so hoch als mit Atomkraftwerken, da Italien den Strom aus Frankreich kaufen muss. Ich glaube es ist besser in Forschung und Sicherheit zu investieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
crosplit August 29, 2006 Hm, was machen wir denn dann mit der Sonne---ist im Prinzip auch ein Atomkraftwerk----(eigentlich Fusionskraftwerk siehe Physik Grundkurs). Wollen die Ökos die dann auch ausschalten??? Der Mensch nutzt die Materie so wie sie ihm quasi von Gott gegeben wurde! Andererseits wer will schon gern in der Nähe eines Atommeilers leben??? :'( Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zero August 29, 2006 Mit dem Transrapid war es genauso. Die Transrapidlinie zwischen Berlin und Hamburg wurde nicht gebaut. Stattdessen wurde die Technik an China verkauft. Wenns doch verkauft wäre, die Technik wurde regelrecht verschenkt. Wir haben den Transrapid geliefert und was haben die Chinesen gemacht? Die haben den auseinander genommen und danach mit geringen Abänderungen selber welche gebaut. Die ganzen Entwicklungskosten tragen wir und die benutzen unsere Technik. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Odium August 29, 2006 In Italien gibt es keine AKW's, da eine Volksabstimmung gegen die Atomkraftentschieden hat. Als Folge sind die Strompreise doppelt oder sogar dreifach so hoch als mit Atomkraftwerken, da Italien den Strom aus Frankreich kaufen muss. Ich glaube es ist besser in Forschung und Sicherheit zu investieren. Die Bevölkerung wollte keine eigenen Atommeiler und importiert lieber aus Frankreich. Im Endeffekt kommt dabei gar nichts raus. Kommt es wirklich zu einem Defekt und wird Radioaktivität frei, werden auch die Italiener betroffen sein. Das macht doch gar keinen Sinn. Höhere Strompreise aus rein psychologischen Gründen. Ich frage mich, wieso die Politik solche wichtigen Entscheidungen dem Pöbel überlässt und nicht selbst treffen will. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cubanpete August 29, 2006 Und ein gröberes Gewitter in den Schweizer Alpen und ganz Norditalien ist ohne Strom Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zero August 29, 2006 Italien hat längst gemerkt, dass der Atomausstieg ein großer Fehler war. Wir dagegen reiten in vollem Galopp in den Irrsinn, ohne nach links oder rechts zu schauen. Anstatt von unseren Nachbarn zu lernen, machen wir dieselben Fehler wie die vor 10 Jahren. Darüber kann man nur den Kopf schütteln. Einen erheblichen Anteil an den Importen haben Atomstrom aus der Schweiz und aus Frankreich. Der Ausstieg ist weiterhin ein Streitpunkt in der italienischen Politik. Im Oktober 2005 gab Umweltminister Altero Matteoli seine Ansicht kund, die Atomenergie innerhalb von 10 bis 15 Jahren zur wichtigsten Energiequelle zu machen. http://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie_n...A4ndern#Italien Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man August 29, 2006 Im Prinzip geht das, wie auch fast alles andere, auf die Kappe von Parteipolitik. Es interessiert die meisten Politker nicht, was für die Bevölkerung gut oder weniger gut, teuer oder günstiger ist. Nein, es stellt sich nur die Frage nach dem Wählerpotenzial. Dabei haben natürlich Parteien mit weniger Potenzial (Grüne) alle erdenklichen Möglichkeiten genutzt, um Stimmen zu fangen. Atomausstieg ist eine davon. Es ist aber ein altes Sprichwort, das auch hier wieder zutrifft: "Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient." Letztlich liegt es an uns Wählern, etwas zu bewegen und zu ändern. Wobei ich mir in der jetztigen Situation sicher bin, dass ich nur die Wahl habe zwischen Cholera oder Pest. Demokratiefeindliche Parteien dürfen dabei natürlich keinerlei Rolle spielen! Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus August 29, 2006 · bearbeitet August 29, 2006 von DrFaustus Das Problem ist, man kann noch so gute Politiker bzw. Parteien wählen. Wenn 80% des Volkes denjenigen zum Kanzler wählen, der das charmantere Lächeln hat braucht man sich nicht wurdern, dass es mit Deutschland bergab geht. Ich stimme zu: Demokratiefeindliche Parteien haben im Bundestag nichts verloren. Auch wenn mancher Politiker der im Parlament sitzt, sich sehr stark auf der Grenze bewegt und zumindest als begrenzt demokratisch bezeichnet werden kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man August 29, 2006 Das Problem ist, man kann noch so gute Politiker bzw. Parteien wählen. Wenn 80% des Volkes denjenigen zum Kanzler wählen, der das charmantere Lächeln hat braucht man sich nicht wurdern, dass es mit Deutschland bergab geht. Wobei wir wieder beim Thema sind: ..............hat die Regierung, die es verdient. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cubanpete August 29, 2006 Kanzler wählen, der das charmantere Lächeln hat ...dann haben die Deutschen aber einen schlechten Geschmack... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man August 29, 2006 ...dann haben die Deutschen aber einen schlechten Geschmack... Sag bitte nicht "die Deutschen", es gibt da noch ein kleines gallisches äh..., niederbayerisches Dorf, das sich dem Willen des lächelnden Cäsars äh..., lächelnden Kanzlers nicht fügen mag! Gruß in die Schweiz, in die es mich vielleicht mal zieht. -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus August 29, 2006 Naja, den Grinsekasper hätten Sie fast zum zweitenmal wiedergewählt. Ihm haben wir die große Kapitulation zu verdanken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag