Bolanger Dezember 9, 2021 Hallo, ich mache mir gerade Gedanken über die Umstellung meiner Sparrate von Ausschüttern auf Thesaurierer und habe das ganze nachgerechnet. Hier an einem Beispiel: Einmalanlage 100 KEUR, unterstellte Ausschüttung seien 2%, die im Falle eines Ausschütters der Einfachheit halber ohne Ordergebühren sofort wieder angelegt werden, 20 Jahre Anlagezeitraum, keine Kurssteigerungen (denn deren Versteuerung wäre in beiden Fällen gleich). Ausschütter mit 26% Steuer -> 134 KEUR Ausschütter mit 42% Steuer -> 126 KEUR Thesaurierer mit 26% Steuer -> 136 KEUR Thesaurierer mit 42% Steuer -> 128 KEUR Habe ich da einen Rechenfehler? So wahnsinnig vorteilhaft ist der Thesaurierer gar nicht. Und die Vorabpauschale habe ich noch gar nicht berücksichtigt, welche den Vorteil der Thesaurierer weiter schmälert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Birk Dezember 9, 2021 Warum nimmst du nicht die Excel-Tabelle aus der Signatur von @intvest? Die Vorabpauschale beträgt in 2022 0%, wenn sie deutlich größer wird muss man auch bei Ausschüttern (teilweise) Vorabpauschale versteuern, d.h. im schlimmsten Fall werden beide gleich besteuert, ansonsten werden die Erträge des Thesaurierer immer (zumindest teilweise) nachgelagert besteuert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BigSpender09 Dezember 9, 2021 vor 2 Minuten von Birk: Warum nimmst du nicht die Excel-Tabelle aus der Signatur von @intvest? Die kann m.W. nicht mit Ausschüttung ohne Kurszuwachs / Rendite rechnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger Dezember 9, 2021 vor 3 Minuten von Birk: Warum nimmst du nicht die Excel-Tabelle aus der Signatur von @intvest? :-) weil ich sie nicht kannte... Bestätigt aber weitgehend meine Rechnung, dass der Unterschied zwischen Ausschüttern und Thesaurierern kleiner ist, als ich es vermutet hätte. Da ich persönlich mittelfristig von einer Abschaffung der Abgeltungssteuer ausgehe dürfte der Vorteil des Thesaurierers nochmals schwinden. Lieber jetzt noch mit 26% versteuern, als später mit dem persönlichen Steuersatz. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Dezember 9, 2021 vor 23 Minuten von Bolanger: Lieber jetzt noch mit 26% versteuern, als später mit dem persönlichen Steuersatz. Lieber später mit 0% versteuern durch Freibeträge als jetzt mit 26,375%. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger Dezember 9, 2021 vor 8 Minuten von chirlu: Lieber später mit 0% versteuern durch Freibeträge als jetzt mit 26,375%. da kommt es aber auf die individuellen Gegebenheiten an. Wir haben hier schon merhfach festgestellt, dass viele Forenteilnehmer in der Entnahmephase nicht am Hungertuch leiden werden und damit der individuelle Steuersatz überraschend schnell überraschend hoch ist. Das ganze Konzept der nachgelagerten Besteuerung wird damit in Frage gestellt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Dezember 9, 2021 Oder man macht die Geldanlage einfach nicht von steuerlichen Gegebenheiten abhängig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Dezember 9, 2021 vor einer Stunde von Bolanger: dass viele Forenteilnehmer in der Entnahmephase nicht am Hungertuch leiden werden und damit der individuelle Steuersatz überraschend schnell überraschend hoch ist. Ich dachte gar nicht an die ganze Entnahmephase, sondern an Übergangs- oder Pausenjahre, in denen jemand (noch) keine Rente bezieht. Aber klar, muß nicht bei jedem auftreten. Was ansonsten noch denkbar wäre – gerade da du mit einer Änderung der Besteuerung rechnest –, wäre eine stärkere Erhöhung des Freibetrags für Kapitalerträge. vor einer Stunde von Schwachzocker: Oder man macht die Geldanlage einfach nicht von steuerlichen Gegebenheiten abhängig. Macht es dann denn noch Spaß? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher Dezember 9, 2021 vor 12 Stunden von Bolanger: Bestätigt aber weitgehend meine Rechnung, dass der Unterschied zwischen Ausschüttern und Thesaurierern kleiner ist, als ich es vermutet hätte. So ist es inzwischen. Wurde auch in einer Vergleichsrechnung von Finanztip bestätigt. Bei Ausschüttern erhält man Kapitalzufluss ohne Verkauf, den kann man z.B. für´s Rebalancing verwenden. Thesaurierer sind dagegen "unkomplizierter", weil man nichts entscheiden muss und keinen Unsinn mit den Ausschüttungen macht. vor 11 Stunden von Schwachzocker: Oder man macht die Geldanlage einfach nicht von steuerlichen Gegebenheiten abhängig. Da stimme ich zu. Andererseits war bisher, neben der weitgehenden Umstellung auf ETFs, meine beste Entscheidung in 2008 die Aktienquote wegen der Einführung der Abgeltungssteuer drastisch zu erhöhen. Rückblickend betrachtet war das super, heute würde ich es wohl nicht mehr machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rendito Dezember 9, 2021 · bearbeitet Dezember 9, 2021 von Rendito @Bolanger Das ETF-Labor errechnet unter realistischen Annahmen einen Renditevorteil des Thesaurierers von ca. 0,3% p.a. gegenüber dem Ausschütter&Wiederanleger. So vernachlässigbar finde ich das gar nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlumich Dezember 9, 2021 vor 12 Stunden von Schwachzocker: Oder man macht die Geldanlage einfach nicht von steuerlichen Gegebenheiten abhängig. Du willst doch nicht dem deutschen Michel das liebste Hobby nehmen....... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
s1lv3r Dezember 9, 2021 vor 13 Stunden von Schwachzocker: Oder man macht die Geldanlage einfach nicht von steuerlichen Gegebenheiten abhängig. Als Kommerianer glaubt man aber daran, dass man als passiver Anleger nur die Macht hat Kosten und Steuern zu kontrollieren, alles andere liegt in der Hand von Gerd ähh... Gott. Wenn ich also nicht mehr über TER-Unterschiede und Steuern diskutieren darf, fühle ich mich in meiner religiösen Freiheit beschränkt! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BigSpender09 Dezember 10, 2021 · bearbeitet Dezember 10, 2021 von BigSpender09 vor 9 Stunden von Rendito: Das ETF-Labor errechnet unter realistischen Annahmen einen Renditevorteil des Thesaurierers von ca. 0,3% p.a. gegenüber dem Ausschütter&Wiederanleger. So vernachlässigbar finde ich das gar nicht. Bezieht sich aber auch erst auf die Phase, in der der Freibetrag bereits ausgeschöpft ist. Vorher läuft der Wiederanleger besser. Bei 100k Einmalanlage heben sich die Effekte bei 10 Jahren Laufzeit schon wieder auf und man kommt auf nahezu das gleiche Ergebnis. Ermittlung anhand der bekannten Excel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Dezember 10, 2021 vor 8 Stunden von s1lv3r: Wenn ich also nicht mehr über TER-Unterschiede und Steuern diskutieren darf, fühle ich mich in meiner religiösen Freiheit beschränkt! Man soll es ja dürfen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man es nicht muss. Das scheint mir gelegentlich in Vergessenheit zu geraten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bigwigster Dezember 10, 2021 Am 9.12.2021 um 08:29 von Bolanger: ich mache mir gerade Gedanken über die Umstellung meiner Sparrate von Ausschüttern auf Thesaurierer und habe das ganze nachgerechnet. Aus meiner persönlichen Praxis kann ich sagen, dass ich inzwischen sehr froh bin durch Thesaurierer wenigstens etwas Flexibilität durch den nicht automatisch genutzten Freibetrag zu haben. Wenn man alles mit Ausschüttern schon verbraucht, geht man von dem für die meisten wohl nur rein illusorischen Fall aus, dass in den nächsten 10-20 Jahren keinerlei andere Kapitalerträge auftauchen (z.b. Mitarbeiteraktien oder doch wieder Zinsen auf das Tagesgeld) oder eben niemals der Wunsch nach einem anderen Produkt oder einem Rebalancing. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Beginner81 Dezember 10, 2021 · bearbeitet Dezember 10, 2021 von Beginner81 vor 2 Stunden von Bigwigster: Wenn man alles mit Ausschüttern schon verbraucht, geht man von dem für die meisten wohl nur rein illusorischen Fall aus, dass ...die Ausschüttungen konstant bleiben. Sie dürften sich aber innerhalb von vielleicht 15 Jahren verdoppeln, wodurch man ständig Steuern zahlen wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger Dezember 11, 2021 Leider gibt es zu viele Unbekannte, vor allem für die Zukunft. Es bleibt fraglich, wie lange wir noch von der Abgeltungssteuer profitieren. Die Höhe der Vorabpauschale dürfte sich on den nächsten Jahrzehnten auch noch ändern, ebenso wie die allgemeine Steuergesetzgebung. Wirklich verlässlich kann man heute eben nicht vorhersagen bzw. ausrechnen, wie hoch der Vorteil der einen oder anderen Form in Jahrzehnten sein wird. Ich habe daher für micn entschieden, bei den Ausschüttern zu bleiben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Dezember 11, 2021 vor 3 Minuten von Bolanger: Es bleibt fraglich, wie lange wir noch von der Abgeltungssteuer profitieren. Sofern „wir“ überhaupt von ihr profitieren. Für nicht wenige war oder wäre das Halbeinkünfteverfahren günstiger. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag