Zum Inhalt springen
Hotzenplotz2

Finanzplanung junges Paar - 2. Teil Altersvorsorge

Empfohlene Beiträge

Hotzenplotz2

Liebe Foristen,

vielleicht hat jemand schon den ersten Abschnitt unserer Finanzplanung im Bereich Risikoabsicherung gelesen.

Für alle anderen gibt es hier nochmal eine grobe Übersicht unserer etwas speziellen Lebenssituation. Hier folgt nun Schritt 2, nach der Risikoabsicherung die Frage Altersvorsorge.

Wir, das sind meine Partnerin und ich im Alter von Mitte/Ende 20. Wir sind beide Akademiker*innen mit Abschluss und befinden uns gerade am Berufseinstieg/Weiterqualifikation. In meinem Fall ist es die Doktorarbeit, in ihrem Fall die Weiterbildung zur Psychotherapeuthin. Damit sollte sich auch unser Berufsfeld jetzt und auch in Zukunft hoffentlich relativ gut abbilden. Derzeit verdiene ich 25% E13 (1200€ Brutto) und erhalte eine steuerfreies Stipendium über netto 1200€.
Meine Partnerin erhält während ihrer Ausbildungszeit fest 1000€ Brutto (ja das mit Universitätsabschluss und einer 30 Stundenwoche im Krankenhaus aber hey, so ist diese Ausbildung halt). Derzeit bleiben bei uns am Monatsende gute 800€ übrig und wir denken jetzt über den Aufbau eines sinnvollen und nachhaltigen Finanzplans nach.
In 3 Jahren wird die Sache deutlich anders aussehen. Sofern wir beide unsere Vorhaben erfolgreich abschließen werden wir mit 60.000-70.000€ zunächst als Angestellte in den Beruf einsteigen können bevor meine Partnerin sich mit einer Praxis selbstständig machen möchte.

In 3-5 Jahren steht dann auch die Planung einer Familie mit 2 Kindern sowie der Bau einer Immobilie auf dem Plan.

Da jetzt ja auch wieder der Verrechnungszins gesenkt wird besteht natürlich die Überlegung, dieses Jahr bereits entsprechende Verträge abzuschließen. Oder ist das alles viel zu früh?
Bei den derzeitig geringen Gehältern erscheint mir ein Riestervertrag interessant, da wir beide nur den Mindestbeitrag bezahlen und dann die volle Zulage erhalten. Als Berufstätige werden wir voraussichtlich den Höchstsatz zahlen aber von den Steuervergünstigungen profitieren.
Im Konstrukt Arbeitnehmer+Selbstständig+2Kinder ist es dann allerdings so, dass Steuervergünstigung durch die höhere Förderung aufgehoben wird, da müsste man dann ggf. nachkorrigieren.

Habt ihr Gedanken oder Empfehlungen, wie man hier weiter vorgehen sollte. Ist es mit Mitte/Ende 20 eigentlich zu früh oder gerade richtig? Sollte man wie bei der BU auf den richtigen Berufseinstieg warten? und dann ggf eine bAV prüfen? Sollte man bei geplanten Immobilien jeden Cent jetzt lieber anders nutzen und mit der Rente später beginnen, da ja eine Immobilie auch einen Bestandteil zur Altersvorsorge beiträgt?

Sind das vielleicht die komplett falschen Ansätze? Ich bin wie gesagt am lernen und habe mich nach bestem Wissen und Gewissen eingelesen, allerdings ist es als Neuling halt doch eine sehr umfangreiche Thematik.
 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ananbt

Wie hoch ist euer EK für den Immobilienerwerb? 

Oder habe ich das überlesen? 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hotzenplotz2
· bearbeitet von Hotzenplotz2

Nachdem ich erst dachte, bei EK geht es um den Einkaufspreis oder ähnliches vermute ich jetzt, dass es um das Eigenkapital geht?

Sei es drum, hier ein paar angedachte Informationen:
die Immobilienkosten mit Grundstück werden sich sicherlich im oberen 6-stelligen Bereich bewegen zumal auch im Keller eine entsprechende Einliegerwohnung als Praxis geplant werden soll. Wir rechnen also so grob mit 800.000€ haben aber noch überhaupt keine konkreten Angebote in die Richtung eingeholt.

Wie hoch unser Eigenkapital sein kann ist bisher noch nicht geplant. Das wäre jetzt für mich Schritt 3 gewesen, nach Risikoabsicherung und Altersabsicherung das Geld in Hinblick auf die Immobilie in 5 Jahren so anzuelegen, dass wir ein entsprechend gutes Eigenkapital erreichen.
Daher auch die Frage, ob wir da jetzt jeden Cent in die Vorbereitung der Immobilie stecken sollten und erst danach auf die Altersvorsorge schauen oder das parallel machen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bast
· bearbeitet von Bast
vor 5 Minuten von Hotzenplotz2:

EK meint Erwerbskosten? Einkaufspreis? Also was es kostet?

Nein, Eigenkapital. Wenn ihr keins habt, lautet der beste Ratschlag bei Ziel Immobilienerwerb: Eigenkapital ansparen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
vor 13 Minuten von Hotzenplotz2:

zumal auch im Keller eine entsprechende Einliegerwohnung als Praxis geplant werden soll.

Sorry, konnte es mir nicht verkneifen: Psychotherapie im Keller?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hotzenplotz2

Eher Neuropsychologische Diagnostik aber das würde jetzt hier etwas weit führen. Vielleicht werden es auch nur Büroräume und es gibt extern nochmal irgendwo Praxisräume. Ich hoffe, dass da die genauen Details jetzt für die Frage noch nicht super relevant sind, denn wir wissen das auch noch nicht alles genau.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240416

Ihr wollt alles richtig machen - im Prinzip gut.

Aber: Im Moment könnt Ihr nur Weichen stellen.

Weiche 1: „Live well below your means“

Weiche 2: Gesundheit, BU 

Weiche 3: Die gewünschten Jobs finden.

Weiche 4: Partnerschaft/Familie 

 

Viel mehr würde ich nicht planen.

Alles andere ist mit zuviel Unwägbarkeiten verbunden.

( Ich darf nur mal in den Ring werfen: Erkrankungen, auch der Kinder; Jobs in verschiedenen Städten oder Wohnortwechsel; persönliche (Beziehungskrisen; … )

 

Weiche 1-4 richtig stellen, das Leben führen das Ihr Euch vorstellt, und wenn der Zug dann kommt seid Ihr vorbereitet. 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hotzenplotz2

Hm also ich kann gut verstehen @Cef , dass das alles nicht entgültig ist. Aber dennoch ist doch die Frage, was mache ich aktuell mit dem, was am Monatsende übrig bleibt.
Partnerin heißt hier auch nicht Freundin sondern Frau und ist schon auf dauerhaft angelegt.
Und klar können immer unvorhergesehene Ereignisse passieren aber wir haben einen klaren Plan und fragen uns, wie wir diesen am besten vorbereiten.
Und wenn die Möglichkeit kommt ein Grundstück zu kaufen und dann kein Geld da ist oder im Alter kein Geld da ist weil man sich erst viel zu spät damit beschäftigt hat ist das halt ungünstig. Daher würde ich gerne Mithilfe der Expert*innen hier eine Strategie entwickeln.

Wenn die für ein Haus mit Grundstück in 5 Jahren sagt: "Jetzt alles aufs Tagesgeldkonto, jeden Euro sparen" ist das auch ok.

Nur wenn ich im Anlagebereich aufschlage und sage, ich möchte 800€ im Monat für eine Immobilie gewinnbringend anlegen werden alle erstmal nach BU und Altersvorsorge als Absicherung fragen.


 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
vor 50 Minuten von Hotzenplotz2:

Wenn die für ein Haus mit Grundstück in 5 Jahren sagt: "Jetzt alles aufs Tagesgeldkonto, jeden Euro sparen" ist das auch ok.

Ja, das wäre die Strategie. Keine Anlage in Aktien für einen geplanten Anlagezeitraum < 10 Jahre.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hotzenplotz2
· bearbeitet von Hotzenplotz2

Und Altersvorsorge komplett außen vor lassen? Und zu welchem Zeitpunkt/Ereignis/Einkommen etc. fängt man dann damit an?

Zumal nach allem, was man so liest ja gerade bei Einkommen unterhalb des Mindestbetrags der Zulagenfinanzierte Riester extrem interessant ist.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bondholder
vor 1 Minute von Hotzenplotz2:

Und Altersvorsorge komplett außen vor lassen? Und zu welchem Zeitpunkt/Ereignis/Einkommen etc. fängt man dann damit an?

Kannst du uns bitte erklären, warum das Eigenkapital (auf dem Tagesgeldkonto) für den Immobilienerwerb keine Altersvorsorge sein darf?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
vor 15 Minuten von bondholder:

Kannst du uns bitte erklären, warum das Eigenkapital (auf dem Tagesgeldkonto) für den Immobilienerwerb keine Altersvorsorge sein darf?

Für manche Menschen ist Altersvorsorge nur irgendwas, wo man einen Vertrag abschließt, der Kosten verursacht.:rolleyes:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hotzenplotz2

Ok da habe ich ungünstig ausgedrückt das gebe ich zu. Natürlich ist auch ein Immobilienerwerb eine Investition in die Altersvorsorge. Ich versuche es nochmal anders auszudrücken:

Ich wäre davon ausgegangen, dass ich auch Abseits einer Immobilie eine private Altersvorsorge treffen müsste. Vielleicht ist das auch falsch, da mit einem Haus ja bereits ein beträchtlicher Teil des Kapitals in Alterssicherung steckt? Derzeit könnten wir ein Eigenkapital von 40-50.000€ realisieren (Sonderleistungen wie Muskelhypothek mal außen vorgelassen).

Dazu kommt, dass nicht abschätzen kann, wie relevant diese Leitzinsabsenkung ist, aber da sich schon einige Anbieter aus dem Bereich zurückgezogen haben scheint es ja nicht unproblematisch zu sein.

Jetzt habe ich unterschiedliche Optionen (vielleicht habe ich noch viel mehr, das sind die, die mir offensichtlich erscheinen, ich stehe aber ja auch noch ganz am Anfang):

1. Ich eröffne jetzt einen Riester und nehme erstmal für die nächsten 2-3 Jahre bei minimalem Beitrag (60€) die staatliche Förderung von 175€ mit. Danach entscheide ich, ob der Steuervorteil bei meinem dann vorhandenen Gehalt so relevant ist, dass ich weiterhin 4%Brutto bezahle oder nicht. Dadurch verliere ich 60€ im Jahr was mir bei einer entsprechenden Kreditsumme gänzlich irrelevant erscheint allerdings habe ich hier keine Vorstellung von Abschlusskosten etc.
2. Ich lasse einfach alles Geld auf dem Festgeldkonto, das verliert durch die Inflation zwar an Wert aber ich erhalte dadurch einen Kredit. Fühlt sich irgendwie komisch an, aber Gefühle bringen einen ja nicht weiter, wenn braucht man Zahlen und die kenne ich nicht. Könnte natürlich sein, dass durch das hohe Eigenkapital entsprechend niedrige Raten/schnelle Tilgung möglich ist, sodass dort dann was für eine Altersvorsorge (Abseits der Immobilie) übrig bleibt.
3. Ich investiere das Geld und nutze die Rendite als passives Investment auf einen Zeithorizont von 10 Jahren um dann über das aufgebaute Kapital den Kredit zu tilgen. Damit steht weniger Eigenkapital zur Verfügung aber auf die durchschnittliche Rendite auf ein Investment übertrifft ja die Zinsen eines Kredits (oder ist das eine Milchmädchenrechnung?)
Der Kredit kann dann natürlich nur so gewählt werden, dass auch ohne Rendite dieser abbezahlt werden kann aber durch die Rendite könnten Sondertilgungen einen deutlichen Vorteil bringen.

Und da suche ich jetzt Beratung, was zutun ist. Bisher scheinen alle Option 2 zu favorisieren. Vielleicht habt ihr ja auch noch konkrete Argumente/Zahlen dafür oder jemand weiß gute Quellen im Internet oder im Forum wo man das nachlesen kann? Ich habe entsprechendes noch nicht gefunden.
 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bondholder
vor 33 Minuten von Hotzenplotz2:

2. Ich lasse einfach alles Geld auf dem Festgeldkonto, das verliert durch die Inflation zwar an Wert aber ich erhalte dadurch einen Kredit. Fühlt sich irgendwie komisch an, aber Gefühle bringen einen ja nicht weiter, wenn braucht man Zahlen und die kenne ich nicht. Könnte natürlich sein, dass durch das hohe Eigenkapital entsprechend niedrige Raten/schnelle Tilgung möglich ist, sodass dort dann was für eine Altersvorsorge (Abseits der Immobilie) übrig bleibt.

Habe ich irgendwas wichtiges überlesen? Wo kommt jetzt auf einmal das hohe Eigenkapital her? (50k für Nebenkosten usw können ja wohl nicht gemeint sein.)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation

In dem anderen Thread hast Du geschrieben, dass Du Naturwissenschaftler bist? Dann kannst Du bestimmt gut rechnen - und Du kennst Dich bestimmt auch gut mit Wahrscheinlichkeitsrechnung aus?

 

Warum nimmst Du dann nicht eine Tabellenkalkulation (LibreOfiice Calc, MS Excel, usw. ) und machst das, was Du auch als Naturwissenschaftler machst? Entwickle Modelle und fange an zu rechnen.

 

Beispielsweise solltest Du ausrechnen, ob das Thema "Bau einer Immobilie" realistisch ist. Wenn es das ist, solltest Du alle Energie da rein stecken. Du könntest auch noch einen Blick in das Buch von Dr. Gerd Kommer "Kaufen oder mieten" werfen.

 

Falls Du zu dem Ergebnis kommst, dass die Immobilie doch nicht sinnvoll ist, würde ich Dir empfehlen, Vermögensaufbau mit einem ETF-Portfolio zu machen. Auch hierzu gibt es ein gutes Buch von Dr. Gerd Kommer: "Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs". Meide alles, was Kosten verursacht - und vertraue auf "Statistik", "Zufall" und "Zeit" - dann wird das schon.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hotzenplotz2
vor 17 Minuten von bondholder:

Habe ich irgendwas wichtiges überlesen? Wo kommt jetzt auf einmal das hohe Eigenkapital her? (50k für Nebenkosten usw können ja wohl nicht gemeint sein.)

Ich verstehe, dass die Immobilienthematik hier doch ein viel größere Rolle spielt als anfangs gedacht und gebe euch gerne alles, was wir uns bis dato zur Finanzierung überlegt haben.

40-50000€ ist das Kapital, was wir z.B. durch Familie und kleiner eigene Rücklagen innerhalb kurzer Zeit aufbringen könnten. Dieses Kapital reicht natürlich nicht, um einen entsprechenden Kredit auf die komplette Immobilie aufzunehmen aber dafür ist ja auch noch Zeit. Jetzt können wir bereits 800-1000€ pro Monat beiseite legen, wenn wir in 2-3 Jahren voll in den Beruf einsteigen werden das gut 2000-2500€ wenn wir unsere Ansprüche nicht entsprechend hochschrauben und wir sollten so in 5 Jahren bei gut 150.000€ Eigenkapital landen. Hinzu kommt nochmal soetwas wie KfW Zuschuss bei 2 Wohneinheiten über 2x37.500€ und ggf. weitere Zuschüsse aus der Familie sowie Eigenleistungen sodass wir gut bei 220.000€+ als Eigenkapital landen könnten.
 

 

vor 24 Minuten von stagflation:

In dem anderen Thread hast Du geschrieben, dass Du Naturwissenschaftler bist? Dann kannst Du bestimmt gut rechnen

Ich würde auch sagen, dass meine mathematischen Kenntnisse überdurchschnittlich sind, aber hier geht es ja um eine fachliche Expertise und nicht um die Beherschung der Grundrechenarten.
Zumindest bei mir im Job ist es so, egal wie viel theoretisches Wissen ich mir draufschaffe, die Erfahrung meines Chefs ist eigentlich immer mehr Wert und ich denke so ist es hier auch. Zumal ich ja einen Haufen Annahmen treffen muss zu den Wahrscheinlichkeiten, die ich gar nicht bewerten kann. Und da bezahle ich auch gerne einen Profi für, wenn es da gute Tipps gibt gerne auch per DM. Nicht falschverstehen, ich investiere gerne Zeit in die Thematik, sonst würde ich nicht hier im Forum schreiben und mich vorher fleissig einlesen nur gibt es halt einen Punkt andem man als Anfänger nicht genug weiß um es zu beurteilen und da fühle ich mich gerade.

Und aktuell bleibt ja die Frage, was für Informationen braucht man um zu beurteilen, ob es abseits der Immobilie jetzt sinnvoll ist, eine zusätzliche Altersvorsorge zu treffen. Vielleicht ist das für alle auch glasklar, dass das keinen Sinn ergibt, nur ich verstehe es dann noch nicht.


 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 39 Minuten von Hotzenplotz2:

Und aktuell bleibt ja die Frage, was für Informationen braucht man um zu beurteilen, ob es abseits der Immobilie jetzt sinnvoll ist, eine zusätzliche Altersvorsorge zu treffen. Vielleicht ist das für alle auch glasklar, dass das keinen Sinn ergibt, nur ich verstehe es dann noch nicht.

Rechne doch mal zwei Modelle durch. Nimm an, Du willst in 5 Jahren bauen. Die Immobilie kostet 500.000 € und Du hast bis dahin 100.000 € zusammengespart:

  • Modell A: zum Zeitpunkt des Kaufs hast Du 50.000 € zur Verfügung und 50.000 € in einem lang laufenden Versicherungsvertrag, den Du nicht zur Finanzierung verwenden kannst, Kreditsumme also 450.000 €
  • Modell B: zum Zeitpunkt des Kaufs hast Du 100.000 € zur Verfügung, Kreditsumme also 400.000 €

Rechne aus, wie viel Zinsen Du bei Modell A und bei Modell B zahlen wirst (Zinsrechner gibts im Internet).

 

Du wirst sehen, dass Du bei Modell A deutlich mehr Zinsen zahlen wirst, weil Du..

  • eine höhere Kreditsumme hast und
  • länger Zinsen zahlen musst (bei gleichen Monatsraten).
  • möglicherweise einen höheren Zinssatz akzeptieren musst, weil Du weniger Eigenkapital hast.

Die Mehrkosten bei Modell A sind der Preis, den Du dafür bezahlst, dass Du 50.000 Euro in dem Versicherungsvertrag gebunkert hast, an die Du nicht rankommst Und das können deutlich mehr als zehntausend Euro sein.

 

Also: ist doch klar, dass Modell A nicht sinnvoll ist, oder?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Idontcare

Einfache Geschichte: Du rechnest mit 800k€ für die Immobilie. Wo wohnt ihr bzw. wollt ihr bauen/kaufen? Wir haben gerade ähnlich neugebaut (2 Kinderzimmer mit zwei Zimmer ELW im Keller neben dem üblichen). Kosten alles zusammen ca. 1m€ und das nicht in der teuersten Gegend Deutschlands und mit Grundstückserwerb und Bauträger-Vertragsschluss in 2019, also vor dem Wahnsinn der letzten zwei Jahre. Heute wahrscheinlich eher 1.2m€. Kurz, von den gegebenen Informationen her sind 800k€ wahrscheinlich nicht ausreichend. Aber rechnen wir mal mit 800k€. Du solltest 20% Eigenkapital haben. Also 160k€. Besser wäre 20% plus Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, ggf. Makler, Notar, etc). Bei 160k€ und vorhandenen 50k€ brauchst du also noch 110k€. 110k€ : 5 Jahre : 12 Monate = 1834€ im Monat ansparen. 1000€ im Monat reichen also nicht. Auf zukünftige Gehaltssteigerungen würde ich für die EK-Planung jetzt noch nicht setzen, da nicht sicher, wenn auch wahrscheinlich. Aber stell dir vor: Durch die Psychotherapeuten-Ausbildung gerasselt und noch ein Jahr dranhängen. Nicht so unwahrscheinlich wenn ich meinen Freunden die das gemacht haben Glauben schenke. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten für die Doktorarbeit passen noch nicht und du musst nochmal ein Jahr im Labor dranhängen (bei mir war die Bandbreite unter den Promotionskollegen 3-5 Jahre bei gleichem Einsatz).
KfW-Zuschuss wird von 90% der Banken nicht als EK angerechnet.
Also, wenn der Immobilienplan fix ist, meine Empfehlung: Alles auf TG/FG. Einzig den Riester würde ich bei attraktiver Förderkonstellation mitnehmen => kann man zur Not per Entnahme für Immobilienerwerb für das EK aktivieren, essentiell wäre hier aber ein Vertrag mit niedrigen Kosten, sonst geht die ganze schöne Förderung in den ersten fünf Jahren in die Kosten (Stichwort: Zillmerung) und du kannst dir die Übung sparen. Keine Ahnung was es da heute noch gibt, ich wurde vor Jahren bei HuK24 fündig. Finger weg von Aktien, Fonds, etc. weil es wird eh schon knapp und wenn dann kurz bevor das EK gebraucht wird die nächste Krise durch den Aktienmarkt schwappt wird es nichts mit der Immobilie (es sei denn der reiche Onkel macht den Geldbeutel auf).

 

Lg,

 

Idontcare

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hotzenplotz2
· bearbeitet von Hotzenplotz2
vor 40 Minuten von stagflation:

Also: ist doch klar, dass Modell A nicht sinnvoll ist, oder?

Das ist klar. Nur ist es ja in meinem Fall anders.

In so einem einfachen Modell kann ich es rechnen: für 2 Jahre 1000€ monatlich, danach 2200€ monatlich.

Modell A1:
Wir stecken beide 4% Brutto über die 5 Jahre in einen Riester. Das sind in den ersten 2 Jahren der Minimalbeitrag, danach der Maximalbeitrag. Bei 40% Grenzsteuersatz in Jahr 3-5 sind das insgesamt 4530€ p.P. bzw. 9000€ für beide dazu kommen 875€ p.P. bzw. 1750€ für beide gesamt also knapp 11.000€.
Das angesparrte Festgeld ist dann 24.000€ (erste Zwei Jahre) + 79.000 (Jahr 3-5) azüglich der 9000€ im Riester sind wir also bei 94.000€. Davon abgehen halt jetzt noch die initialen Kosten des Riesters, ein Feld, das mir gänzlich unbekannt ist.
Modell A2: Wäre wie A1, nur, dass man die Beiträge nach dem 2 Jahr runtersetzt, das eingesetzte Eigenkapital liegt also bei 300€ p.P. bzw. 600€ für beide, dazu kommen insgesamt 700€+ein bisschen was für die Jahre mit den niedrigen Beiträgen also grob 800€. Dementsprechend hat man auf der Bank ein Kapital von 102.400€ abzüglich Riesterkosten.

Modell B.
Alles ins Festgeldkonto.

Alles in allem wären es also:
A1: 11.000€ im Riester und 94.000€ minus Riesterkosten auf der Bank
A2:  1300€ im Riester und 102.400€ minus Riesterkosten auf der Bank
A3: 103.000€ auf der Bank.

Ich hoffe das stimmt so grob, aber das wären jetzt so die Vergleichszahlen. Und da ist ja die Frage, sind die 11.000€ im Riester mehr Wert, als die 9000€(+X fKosten für Riesterabschluss) als Eigenkapital.

@Idontcare Vielen Dank für die Umfangreichen Zahlen. Auch wenn die Banken KfW nicht als EK anerkennen wäre ja eine Ausschüttung dennoch eine direkte Minderung der gesamten Kreditsumme ggf über eine Sondertilgung?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240416
· bearbeitet von Cef

Ich hab das Gefühl, daß meine vorsichtigen Mahnungen einfach im Planungsrausch untergehen.

Also ein letzter Advocatus-Diaboli-Einwand:

Woher weißt Du, das Du nicht beruflich in 10-15 Jahren einen Arbeitsplatz haben wirst/musst, 

und das akribisch geplante Haus verkaufen musst?

Verstehst Du was ich meine?

 

Mach halblang.

Wenn Geld über ist: Reserve anlegen, dann ggf in der einen oder andren Form

sparen/investieren, die Politik und die Welt beobachten.

Entscheidungen dann vorbereiten und herbeiführen wenn es soweit ist und die Rahmenbedingungen 

klar sind.

Und damit bin ich raus hier

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 4 Minuten von Cef:

Mach halblang.

+1

 

Ich wünsche Euch, dass sich die optimistische Sicht auf die Zukunft tatsächlich einstellt, aber damit zu planen finde ich nicht seriös.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hotzenplotz2
vor 4 Minuten von Cef:

Mach halblang.

Wenn Geld über ist: Reserve anlegen, dann ggf in der einen oder andren Form

Versteh ich doch, aber was ist denn (unter Beachtung der aktuellen Situation) die ein oder andere Form? Denn es ist gerade Geld übrig und ich frage mich, was ich damit machen soll.
 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240416

Allerletzter Beitrag:

Zweite / dritteBankverbindung, Summe aufteilen. In aller Ruhe lesen und nachdenken.

Und dann nach zwei bis drei Jahren langsam sortieren.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 20 Minuten von Cef:

Mach halblang.

 

Hotzenplotz2 ist doch auf einem guten Weg. Lass ihn das doch mal durchrechnen. Er wird schon selbst die richtigen Schlüsse ziehen.

 

@Hotzenplotz2: im letzten Post hast Du angefangen zu rechnen. Das ist der richtige Weg! Da sind jetzt natürlich viele Fragezeichen und Ungenauigkeiten - und das ist auch völlig normal so. Der nächste Schritt ist, die Fragezeichen zu klären. Und genau dabei lernst Du, wie das Finanzsystem funktioniert. Es kann (und wird) einige Zeit dauern, bis Deine Berechnungen wirklich gut sind. Aber am Ende wirst Du wissen, wie es geht - und worauf es ankommt.

 

Ich werde mir Deine Zahlen heute Abend noch mal in Ruhe anschauen.

 

Parallel zum Riester-Vertrag solltest Du auch noch ein ETF-Depot betrachten: zahle die Beiträge, die Du in den Riester-Vertrag einzahlst, in ein ETF-Depot ein. Kümmere Dich erst mal nicht um die Details, sondern rechne mit einer erwarteten Rendite von 4-5% p.a. Das Ergebnis solltest Du auf jeden Fall mit dem Riester-Vertrag vergleichen. Dann siehst Du, ob die möglichen Zulagen/Steuerersparnisse die wahrscheinlich deutlich bessere Rendite beim ETF-Depot aufwiegen. Bei einem ETF-Depot hast Du zudem den Vorteil, dass Du bei Bedarf an das Geld rankommst.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hotzenplotz2
· bearbeitet von Hotzenplotz2
vor 59 Minuten von stagflation:

Du angefangen zu rechnen. Das ist der richtige Weg!

Danke, ich bin wie geschrieben ja auch absolut nicht abgeneigt da zu rechnen, nur halt nicht für mich alleine ins blaue hinein, dafür fehlt mir die Ahnung, gerne aber mit kritischem Blick der hier Anwesenden also vielen Dank fürs draufschauen heute Abend.

Seit einem halben Jahr werfe ich zunächst 500 jetzt 800€ monatlich in den FTSE World (Ich weiß das ist nicht präzise genug ISN habe ich gerade nicht zur Hand). Das war ersmal aus einem "ich verstehe grob was ETFs sind und finde das Prinzip überzeugend" und "das macht ein guter Freund der in dem Bereich arbeitet also ist es vermutlich besser angelegt als auf der Bank".

ETF hatte ich jetzt nicht als Alternative im Zeitraum 5 Jahre gesehen, weil ich dachte es braucht dort >10 Jahre, um daraus eine sichere Anlage zu haben. Aber gerne rechne ich das mal mit ein.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...